Accelero Twin Turbo II – it’s cool man!

Ach, war die Zeit doch schön als ich noch ein Konsolero war. Wollte ich zocken, reichte ein sanftes Streicheln meiner geliebten XBox und eine Minute später ging die Session auch schon los – mit der aktuellen Hardwaregeneration sogar mit nur einem sanften Säuseln als Hintergrundrauschen. In der Welt der Spiele-PC kann sich das unter Umständen anders anhören, konzipiert man den Rechenknecht nicht von Grund auf als Leisetreter.

Lässt man teure Spielereien wie Wasserkühlung außen vor, bleibt einem meist nur der Griff zur Handarbeit – denn die wenigsten Komponenten kommen von Haus aus mit leisen Kühllösungen daher. Zwar hat die Industrie schon länger realisiert, dass Laut in des Konsumenten Augen nicht gleich gut ist, doch wie sollte man sonst Spezialeditionen mit überarbeiteten Lösungen an den Nerd bringen? Normalnutzer scheuen Handanlegen an die Komponenten oft – nicht zu Unrecht, erlischt damit doch zumeist auch die Garantie. Besagte Spezialserien haben dafür meist Nachteile bei Preis oder Leistung. Dem geräuschsensiblen Spieler bleibt somit nur die Baumeister Bob-Mentalität „Jau, wir schaffen das!“.

Als Grafikherz meines Rechenknechtes habe ich mir eine Geforce GTX560Ti 448 gegönnt. Obwohl von NVidia als „Sonderedition“ mit begrenzten Stückzahlen geplant, finden sich noch immer viele Versionen von allen bekannten Anbietern – aber wir wissen ja, wie das mit den Limited Editions so läuft. Meine Entscheidung fiel dann auf die EVGA FTW Version, da sie gerade im Angebot war. Die Karte besticht durch Leistung auf GTX570 Niveau mit hohem Übertaktungspotential für die Zukunft. Doch für den moderaten Preis von EUR 240,– erhält man eben auch nur das Referenzdesign und somit alles andere als einen Leisetreter mit kühlem Kopf. Während im Arbeitsbetrieb (Windows 7 SP1) die Lüfter auf relativ ruhigen 40% der Leistung laufen und den Chip um die 32°C hielten und somit in der Gesamt-Geräuschkulisse des PC ( Prozessorkühler und Zusatzlüfter auf Minimum ) nicht weiter auffielen, ändert sich die Lage bei Spielen radikal. Bei voller Leistung röhrt der Einzellüfter zwar wie unsere Katze im Frühling, doch die Chiptemperatur erreichte an die 85°C. Diese Temperaturen sind zwar kein Grund zur Besorgnis, liegt das Maximum doch bei 100°C, geht einem das ständige Surren und Pusten der Kühlung aber bald ordentlich auf den Senkel. An Übertakten ist da gar nicht zu denken.

Eine Lösung muss her! Doch die Auswahl an VGA Kühllösungen ist relativ eingeschränkt – wohl wegen bereits erwähnten Gründen. Der Liebling des Internets ist derzeit der Peter von Alpenföhn, doch trotz der lustigen Namensgebung sagte mir die immense Größe und die Ausstattung nicht zu, muss man sich doch zusätzlich noch für Lüfter entscheiden. Da ich bereits beim Prozessorkühler Freezer 13 Pro von Arctic sehr gute Erfahrungen gemacht habe, sollte auch die VGA Kühlung aus selben Hause stammen – der Arctic Accelero Twin Turbo II bringt alle Bauteile gleich mit und die Größe gleicht der Karte selbst.

Der Umbau ist, selbst für motorische Halbwerker wie mich, recht einfach zu schaffen – solange man mit Fingerspitzengefühl vorgeht. Die mitgelieferte Anleitung ist klar und anschaulich bebildert. Nach dem Abbau der Referenzkühlung und Reinigung der Bauteile werden mit dem Thermokleber die passiven Kühlelemente montiert. Dabei bedarf es aber einiger Geduld – nimmt das Anmischen zwar nur 5 Minuten in Anspruch, will der Kleber 5 Stunden aushärten. Schade, dass Arctic hier keine Klebepads oder vorgemischte Thermokleber mitliefert. Nach der Wartezeit noch den eigentlichen Kühlkörper mit 6 Schrauben montieren und fertig. Lässt man die Wartezeit außer Acht, hat sich der Umbau in 30 Minuten erledigt.

Wenig Zeit also für die folgenden Ergebnisse. Denn im Betrieb überzeugt der Twin Turbo II voll und ganz. Unter Windows Standardbetrieb sind die beiden Luftwirbler dank geringer Drehzahl nicht zu hören. Erstaunlich dabei: die Chiptemperatur ist mit 32°C gleich mit der Referenzkühlung. Nur selten oder bei manueller Drehzahlmaximierung erreicht man Temperaturen unter 30°C. Die Muskeln lässt Arctics Lösung aber erst unter Volllast spielen. Selbst nach längerer Betriebszeit unter Volllast bleibt die Karte mit durchschnittlich 60°C vergleichsweise kühl. Die Lüfter sind nun zwar hörbar, treten jedoch selbst bei voller Drehzahl nie unangenehm in Erscheinung. Mit diesem Spielraum gönnen wir uns einen weiteren Heimwerker Spruch: Mehr Power! *Grunz*Grunz*Grunz*. Mit Spannungs- und Frequenzübertaktung brachte ich die Karte auf rund 15% Mehrleistung – bei stabilem Betrieb!

Summiert man die Kosten von € 240,– für die EVGA GTX560Ti 448 FTW und € 35,– für den Arctic Accelero Twin Turbo II ist man immer noch unter den Kosten einer GTX570 bei beinahe gleicher Leistung im Normalbetrieb. Dank der Kombination kann man sogar eine wesentlich bessere Preis/Leistung erreichen als mit der großen Schwester. Auch werkseitige Speziallösungen wie die MSI’s Twin Frozer Version lässt man damit hinter sich. Allerdings muss man immer den Garantieverfall im Hinterkopf behalten. Geht man dieses Risiko bewusst ein, ergibt sich mit den beiden Komponenten ein wahres Traumpaar – und man tut dem Handwerker in einem auch etwas gutes.

The Tiny Bang Story – Nettes Pixelhunting und mehr

The Tiny Bang Story - Das Spiel, für das man das Wort "nett" erfinden müsste

Es gab einen Meteoreinschlagt und eine Welt hat sich in ihre Puzzle-Teile zerlegt. Mehr muss man nicht wissen, mehr erfährt man auch nicht. Nach dieser winzigen Introsequenz setzt euch The Tiny Bang Story schnell vor die Aufgabe, die Spielwelt wieder zusammenzusetzen. Dabei ist es mehr als nur ein Puzzler, eure Gehirnzellen sind auf verschiedenste Arten gefragt. The Tiny Bang Story – Nettes Pixelhunting und mehr weiterlesen

Falcon Player and Downloader Pro – Das Schweizer Taschenmesser für das iPad im Review

Der Falcon Player and Downloader Pro am iPad - hier auf der Website von Jamendo, einem Dienst für freie Musik

Der Falcon Player and Downloader Pro für das iPad und iPhone ist im Prinzip was der Name schon sagt: Ein Download Manager und Media Player. Das Programm von AppsVerse zeichnet sich vor allem durch die Unterstützung zahlreicher Dateiformate aus, die man am iPad nicht von Beginn weg abspielen kann. Falcon Player and Downloader Pro – Das Schweizer Taschenmesser für das iPad im Review weiterlesen

Ein Vorschlag an Valve: Die Steambox

Die Steambox

Valve deutete kürzlich an, sich vielleicht ins Hardware-Segment zu wagen. Und weil ich am Abend manchmal auf Ideen komme, hätte ich einen Vorschlag: Die Steambox. Ein praktisches Tool, dass dem geneigten Spieler beim Synchronisieren und Backup hilft und seine Steambibliothek mobil macht. Tadaa! Ein Vorschlag an Valve: Die Steambox weiterlesen

Neues Feature: Der Lesezeit-Schätz-O-Mat 3000

Seien wir uns ehrlich. Die Welt ist anstrengend und wir haben alle keine Zeit. Schon gar nicht um irgendwelche Blogs zu lesen – außer rebell.at natürlich (oder ballverliebt.eu – oder zurPolitik.com). Und das bisschen Zeit, das wir haben, wollen wir uns gut einteilen. Aber bei solchen Texten im Internet weiß man ja nie ganz genau, wie lange man zum Lesen brauchen wird. Manche haben sogar mehrere Absätze und bei diesen „Qualitätsblogs“ muss man ab und zu nach unten scrollen. Scrollen! Downer! Doch verzagt nicht, denn die Rettung naht in Form des neuen Lesezeit-Schätz-O-Mat 3000! Neues Feature: Der Lesezeit-Schätz-O-Mat 3000 weiterlesen

SSD – super schnelles Ding

Das Leben eines Geeks hat so seine Höhen und Tiefen. Nach dem Hoch eines neuen Gadgets setzt halt irgendwann Ernüchterung ein und das Tief kann kommen – gleicht gravierend dem Ablauf eines Rausches. Abhäng… ich meinte Geeks mit Hang zum PC haben da einen gewissen Vorteil. Hin und wieder mal eine neue Komponente reißt meist kein Loch in den Finanzbeutel und gibt trotzdem besagtes Hochgefühl. Meinereiner freute sich die letzten Tage gleich doppelt, hab ich doch von Kingston und Samsung jeweils Testmuster aktueller Solid State Drives bekommen. Mal abgesehen eines kurzen Zusammentreffens während meines täglich Brot, war das auch mein erster Kontakt mit dieser Technologie.

Aus diesem Grund habe ich auch recht schnell die Tücken eines SSD Benchmarkings kennen gelernt. Während man bei gesetzten Technologien wie der gemeinen Festplatte auf ein großes Arsenal bewährter Tools und Abläufe setzen kann, muss man bei SSDs teilweise noch etwas improvisieren und vor allem lernen. Zum einen gibt es noch nicht viele Benchmark-Tools und oft sind diese auch nicht frei erhältlich. Zum anderen macht einem die komplexe Technik, die sich in den erstaunlich leichten und kleinen Gehäusen der Geräte verbirgt, oftmals einen Strich durch die Rechnung.

Aber damit wären wir beim Punkt: versucht sich der durchschnittliche Verbraucher vor einer Anschaffung eines neuen Datenspeichers zu informieren, bekommt dieser eine Unmenge an Benchmarks mit Statistiken und Werten geliefert. Selbst wenn man sich mit der Materie auseinandersetzt, sieht man sich kaum bei einer Entscheidung geholfen. Statt einfach einen weiteren Benchmark Test an den Tag zu legen, versuche ich mal die beiden Geräte auf einen alltagstauglichen statt technischen Nenner zu bringen. Will sagen: statt vieler Benchmarks zu Datendurchsätzen, sequenziellen oder zufälligen Schreib-Lese-Vorgängen reduziere ich das Ganze auf: Was bringen sie beim OS Start, Programmen, Spielen und grundlegender Anwendung?

Runde 1 – Ausstattung

Die beiden „Kontrahenten“ zu diesem Zwecke lauten:

Die beiden Komponenten sind dabei Vertreter der mittleren Preis- und Leistungsklasse. Die Verarbeitung beider Platten ist einwandfrei. Vergleicht man die technischen Angaben, ähneln sich die beiden Geräte – und man wird gleich wieder mit Fachausdrücken wie MLC, IOPS, MTBF, usw. beworfen. Tatsache ist, dass die meisten Werte dieser Klasse nebensächlich sind. Zum einen, weil die Geräte auf Augenhöhe operieren, zum anderen, da jede Mittelklasse SSD mühelos eine HDD aussticht.

Beworfen wird man übrigens auch mit Packungsbeigaben. Neben dem scheinbar obligatorischen Klonprogramm und USB-Stecker zum siedeln der Daten, gibts auch Einbaumaterial mitgeliefert. Dabei sollte man auf den jeweiligen Verwendungszweck achten – in einem Laptop will schließlich kein 3,5″ Schacht verbaut werden. Während man über die Sinnhaftigkeit der Einbauhilfen streiten kann, bringen die Programme und USB Dongles doch Vorteile mit sich.

Runde 2 – von A nach B

Das Transferieren der Daten an sich lässt sich dabei schwer bewerten, weshalb ich ein Auge auf die Qualität der mitgelieferten Tools werfe. Während Samsung seiner SSD nur ein kurzes USB-Kabel mit Steckteil beilegt, liefert Kingston gleich ein ordentliches externes Gehäuse mit. Schade ist, dass es sich bei beiden noch um Vertreter der USB 2.0 Generation handelt, weshalb ich einen Umzug über internes SATA vorgezogen habe. Als Siedlungsgehilfe dient bei Kingston eine bootfähige Version von Acronis True Image. Vorteil dieser Lösung ist die Unabhängigkeit vom Betriebssystem und die einfache Handhabung – wenn es denn funktioniert. Ich für meinen Teil bin über ein Problem meiner USB-Tastatur in Kombination mit meinem Mainboard gestolpert, wodurch True Image die Eingabegeräte nicht erkannt hat. Komfortabler werkt da schon Norton Ghost geliefert von Samsung. Zwar muss man dafür eine Windows Installation vornehmen, doch bekommt man auch ein ordentliches Backup-Programm in der Vollversion mitgeliefert. Wer sich auskennt, wird wohl trotzdem eher auf PartedMagic und Co. setzen – die Siedlung geht dann auch bei beiden Geräten ohne Probleme.

Runde 3 – Start’n’Speedup

Nach dem Siedeln werden die meisten schon auf den ersten Start des favorisierten OS hinfiebern – in meinem Fall Windows 7. Und tatsächlich braucht man nicht lange fiebern, sondern lernt sogleich eine der auffälligsten Vorteile einer SSD kennen. Die Leseraten einer SSD sind immens gegenüber einer HDD, wie man an der Startzeit von konstanten 20 Sekunden gegenüber den gewohnten 60 – 90 Sekunden erkennt. Interessant dabei ist, dass sowohl die Kingston als auch die Samsung im Durchschnitt auf die Sekunde genau gleich lange brauchen. Entweder bremst meinen Rechenknecht etwas anderes aus oder Windows braucht einfach die 20 Sekunden aus dem Kaltstart.

Doch nicht nur beim Betriebssystem beschleunigt sich der Startvorgang. Auch das Starten der Programme geht flotter von statten. Selbst ein altersschwacher Firefox oder größere Programme mit vielen Ladevorgängen starten in angenehmen Tempo. Naturgemäß profitieren größere Programme mehr – ein Chrome ist bekannt für schnelle Startzeiten, die SSD macht da wenig aus. Spürbar beschleunigt werden auch Ladezeiten bei Spielen. In meinen Tests mit Crysis 2, Battlefield 3 und Stalker waren 5 bis 10 Sekunden weniger der Standard. Makulatur möchte man sagen, doch hat man sich erst mal daran gewöhnt, möchte man es nicht missen. Doch Vorsicht, nicht alle täglichen Vorgänge profitieren so sehr. Kopiervorgänge von und zu SSD hängen natürlich auch von den Geschwindigkeiten des Ziels bzw. der Quelle ab.

Im Vergleich lieferte die Kingston SSDNow V+ 200 etwas bessere Geschwindigkeiten, sowohl beim Lesen als auch beim Schreiben ab. In Prozent ausgedrückt, hieße das die V+ 200 war um ca. 25% schneller als Samsungs SSD 830. Klingt viel, doch um zu zeigen, dass es das eigentlich nicht ist, mal die reinen Daten: Die V+ 200 schreibt im Durchschnitt mit 235MB/s und liest mit 280MB/s wohingegen die SSD 830 mit ca. 195MB/s schreibt und 200MB/s ließt. Wer also nicht mit mehreren Gigabyte an Daten jongliert, wird die Unterschiede nicht spüren. Sehr wohl spürt man den Geschwindigkeitsanstieg gegenüber einer HDD! Die Werte meiner Datenplatte liegen im Durchschnitt bei lediglich 80MB/s bzw. 100MB/s lesen und schreiben, jedoch gepaart mit Zugriffszeiten von ca. 20ms gegenüber 0.15 bei den SSDs.

 Und aus

Zieht man ein Fazit der beiden Geräte, kann ich sowohl die Kingston SSDNow V+ 200 als auch die Samsung SSD 830 nur empfehlen. Während die Kingston etwas günstiger zu haben ist, punktet die Samsung mit besserer Sicherungs-Software und längerer Lebensdauer ( MTBF Wert ). Von beiden Herstellern gibt es auch schnellere Versionen und auch mehr Speicherplatz, doch schlägt sich das schnell im Preis nieder. Trotz der 8Gb weniger präferiere ich jedoch etwas die Kingston V+ 200 Aufgrund der ausgeglicheneren Leistungen.

Mein Fazit aus dem Erstkontakt mit SSDs ist auch sehr positiv. Wer einen durchschnittlich alten PC ( Doppelkern-Prozessor ) sein eigen nennt und die tägliche Wahrnehmung etwas beschleunigen will, dem sei eine SSD ans Herz gelegt. Die Tests habe ich alle mit meinem neuen Rechenknecht auf Basis eines i7-2600K gemacht, doch auch mein 5 Jahre alter Laptop mit Core2-Duo hat massiv profitiert! Hingegen gabs kaum Vorteile mit einem älteren Gerät mit Pentium 4 Single-Core. Ein extremer Nachteil ist natürlich der Speicherplatz bzw. die Preis/Platz Relation. Für knapp € 120,– lassen sich bereits 2 TB Festplatten erwerben, wohingegen Mittelklasse SSDs ab 120Gb bei € 120,– erst starten. Ist man glücklicher Besitzer eines guten Mainboards, stehen die Chancen gut, die Möglichkeit einer Hybridlösung zu haben. So können Mainboards die Intel Rapid Storage Solution bzw. Intel Smart Response eine SSD als Cache parallel zur gewohnten Festplatte betreiben. Dabei werden oft benötigte Daten wie das Betriebssystem automatisch auf der SSD gespeichert, womit der Zugriff beschleunigt wird. In der Praxis bedeutet das ca. 30 Sekunden Windows Start und auch Programme werden beschleunigt. Zudem entfällt die Umzugs- und Platzproblematik. Doch eine Allgemeinlösung ist es nicht. Wer auch schnelle Schreibraten benötigt, wird hierbei trotzdem durch die Festplatte gebremst und zudem gibt es eine gewisse „Lernphase“ bis alle gewohnten Programme gecached sind.

Rechnet man die potentiell mögliche Beschleunigung auf den Preis auf und vergleicht ihn mit anderen Ausbaumöglichkeiten, steigt mit einer SSD eventuell sogar günstiger aus. Schließlich schlägt ein i7 und ein kompatibles Board auch mit ca. € 350,– zu Buche und selbst bei einem i5 muss man mit € 250,– rechnen. Wie immer beim PC Basteln heißt es also im Vorhinein etwas Rechnen. Doch die ganzen Zahlenkolonnen und Statistiken zum Thema SSD könnt ihr euch getrost sparen, solange ihr nicht in der „Enthusiasten“-Liga mitspielen wollt.

Digital Publishing – der Preis ist heiß

Redet man mit Vertrieblern egal welcher Branche, hört man mehr oder minder immer die selben Leidensgeschichten: sinkende Absatzzahlen und höherer Preisdruck. In digitalen Bereichen wie Computerspielen, E-Books und natürlich Musik bzw. Film, kommt dann noch das leidige Thema Raubkopien an erster Stelle. Naturgemäß wehren sich die Produzenten dagegen und DRM ist nicht erst seit gestern ein Reizwort. Neu angeheizt werden diese Themen in den letzten Wochen auch noch durch ACTA und Co. Aber haben es die Publisher heutzutage wirklich so schwer? Während die Filmbranche noch etwas träge ist, hat die Musik- und Spielebranche schon längst reagiert. Dank immer schnelleren Internetverbindungen kam mit den Jahren ein neuer Vertriebszweig hinzu und digitale Shops wie Steam oder Origin erfreuen sich großer Beliebtheit. Und gerade diese digitalen Verkaufsräume bieten den Publishern auch bisher ungeahnte Möglichkeiten.

In den „guten alten Zeiten“ waren Kopierschutzmechanismen zwar einfallsreich, aber auch genauso sinnlos wie heute auch – die Cracker messen sich seit jeher mit den Sicherheitsfirmen. Durch den Wegfall physischer Medien mussten die Publisher auch neue Möglichkeiten zur Rechtewahrung finden – Dauerüberwachung ist dabei die bevorzugte Lösung, nicht nur bei Ubisoft Spielen. Naturgemäß gab es Anfangs in den Reihen der Konsumenten dagegen Auflehnung, doch wie so oft, flaute dieser Aufstand auch recht schnell wieder ab und nur wenige halten den Widerstand bis heute aufrecht. Ein weiteres Problem spricht Tom beim Thema Adventures in Steam an. Doch das beschränkt sich nicht nur auf Steam, auch über XBox Live hört man ähnliche Beschwerden der Entwickler. Die Betreiber der Dienste setzen an allen Ecken und Enden die Daumenschrauben an. Der nächste Aufschrei ist auch schon vorprogrammiert, denn geht es nach dem Willen der Hersteller, soll in Zukunft auch die Weitergabe von Spielen (aka. Gebrauchtspiele) unterbunden werden. Dabei übersehen viele ein anderes, nicht so offensichtliches, von den Medien meines Erachtens bisher viel zu unbeachtetes, Thema: die Preiskontrolle.

Geduldige Naturen waren bisher gesegnet, sie warteten einfach und zockten mal wieder die Klassiker oder brachten endlich den beiseite gelegten und vergessenen Titel zum Abschluss. Je nach Erfolg des Werks konnte man nach einigen Wochen oder Monaten am Wühltisch zugreifen oder bekam es gar mit der favorisierten analogen Lektüre mitgeliefert. Beim digitalen Vertrieb haben die Publisher jedoch die volle Kontrolle über die Preise. Selbst nach vielen Monaten, teils sogar Jahren, bleiben die Preise stabil … stabil hoch versteht sich.

Als Beispiel nehme ich mal Die Siedler 7 von Ubisoft, welches im März 2011 veröffentlicht wurde. Den genauen Preis damals kann ich nicht gesichert wiedergeben, doch lag er wohl um die üblichen € 50. Im UbiShop erhält man das Spiel, knapp ein Jahr später, um € 39,90 (allerdings die Gold-Editon). Dieser Preis wiederholt sich auf den üblichen Download-Angeboten (z.B. Gamesload, Steam, Media Markt) oder variiert zumindest nur minimal – und die Preientwicklung ist dabei seit längerem stabil. Vergleicht man die Angebote auf Geizhals und sieht sich die Preisentwicklung der letzten 12 Monate an, ergibt sich ein völlig anderes Bild. Die Standard Edition erhält man bereits ab ca. € 20 und für die Gold Edition berappt man ca. € 30,– – doch in den Kurven ist so manches Kurzzeitangebot als Ausreißer ersichtlich.

Als Alternative werden einige nun diverse Key-Shops oder eBay anführen. Tatsächlich bekommt man über diesen Weg selbst beliebte Titel teils 50% günstiger. Doch geht man dort oft auch das ein oder andere Risiko ein. Nicht selten kommt es vor, dass Keys nach einigen Wochen gesperrt werden – möglich dank erwähnter online Überwachung. Die Publisher argumentieren dann mit, vermeintlich, illegalen Machenschaften und beim Key-Shop schaut man durch Ablauf der Rücknahme-Fristen ebenfalls durch die Finger. Doch auch vorher kann es zu Problemen kommen.

In einem Selbstversuch habe ich eine Siedler 7 Gold Edition Lizenz über eBay für knapp € 10,– erworben. Die Abwicklung ging mit dem Händler in Hong Kong anfangs recht zackig vonstatten. Nach nicht mal einer Stunde erhielt ich ein Mail mit einem Download Link für den Ubisoft Download Manager – 2 weitere Stunden später versagte mir dieser jedoch mit einer Fehlermeldung den Dienst. Nach langer Fehlersuche, Herumtüftelei und Recherchen im Netz wollte ich den Kauf rückgängig machen. Was folgte, war ein hin und her mit dem Händler und mehrere fehlerhafte Links später, konnte ich zumindest mal die richtige ISO laden. Enormer Aufwand also für € 20 Ersparnis. Zudem hab ich noch keine Garantie, wie lange meine Lizenz gültig bleibt. Informiert man sich vorab etwas, wird ersichtlich, dass ich damit kein Einzelfall bin. Viele Kunden werden also nach einem schlechten Erlebnis oder Vorabrecherche auch vor diesem Weg zurückschrecken.

Die Moral von der Geschicht

Es ist eine Krux. Auf der einen Seite verstehe ich die Publisher: Software-Piraterie ist ein Problem und ich als Entwickler weiß, wie viel Aufwand in einem Programm steckt. Das will geschützt werden und Diebstahl ist keine Option. Doch anstatt neue Technologien zum Vorteil der Kunden zu nutzen, werden diese mit überhöhten Preisen an der Nase herumgeführt – die Preise für DLC bzw. vollwertige Spiele sind z.B. auf XBL teils massiv höher als im analogen Verkauf. Völlig unverständlich sind diese Preise wenn man bedenkt, dass die digitale Distribution den Publishern sogar günstiger kommt als mit Datenträgern. Zudem erhalten diese höhere Einnahmen durch andere Aufteilung der Anteile an Entwickler. Das Potenzial wäre dabei jedoch enorm. Hochgeschwindigkeits Internetzugänge sind in unseren Breitengraden selbst am Land schon möglich und binnen weniger Stunden wäre der ersehnte Titel auf die heimischen Kisten gesaugt – welcher Spieler würde das nicht wollen? Neben der Zeitkomponente kommen noch andere Vorteile wie Lagerung der Medien oder auch download und Verfügbarkeit eventueller Patches hinzu. Alles gute Gründe für einen Umstieg auf digitalen Vertrieb. Stattdessen verschreckt man die Kunden mit immer neuen Schnüffelmethoden statt vernünftigen Angeboten oder treibt sie beim Sparen in die Hände von Gaunern. Das mag jedem selbst überlassen sein, doch am Ende vollführt die geschickte menschliche Psyche einen U-Turn, womit der Publisher wohl wieder der Pöse ist.

Ist Steam ein Problem für Adventures?

Knuddelhase Harvey von "Edna bricht aus" und "Harveys Neue Augen" ist zum Brüllen komisch. Auf Steam darf er nicht.

Während Tim Schafer und Double Fine mittlerweile bereits zwei Millionen Dollar an Fan-Investitionen in ein neues Adventure gesammelt haben, sieht der weltweite Markt für andere Spiele dieser Art eher düster aus. Nur wenige Studios können sich mit dem Genre einen Namen machen und erfolgreich sein. „These days it seems adventure games are almost like a lost art form. They exist in our dreams. Our memories… and in Germany.“, spielt das Mastermind hinter vielen Perlen des Genres auf den außerordentlichen Erfolg von Adventures im deutschsprachigen Raum an. Für hiesige Hersteller entpuppt sich diese Sonderstellung aber als Problem, wie ein Foreneintrag von Daedalics Carsten Fichtelmann nun durchscheinen lässt. Schuld daran soll Valve’s strenge Politik mit STEAM sein. Ist Steam ein Problem für Adventures? weiterlesen

Broken Age – Fans spenden 1 Million Dollar an einem Tag für ein Tim Schafer-Adventure

Yay! Tim Schafer und Ron Gilbert machen ein neues Adventure!

Tim Schafer (Grim Fandango, Day of the Tentacle, Monkey Island) will wieder ein klassisches Point & Click-Adventure machen. Der Gründer von Double Fine (Psychonauts, Brütal Legends), zu dem mit Ron Gilbert noch eine zweite Entwicklerikone gehört, sammelt dafür seit heute Früh auf der Spendenplattform kickstarter Geld von Fans. In etwa acht Stunden gelang es Schafer, die angepeilten 400.000$ reinzuspielen – mittlerweile ist man mit über 20.000 unterschiedlichen Spendern schon am Weg zur Million und wird sie wohl auch locker erreichen. Die ersten Prioritäten, die mit zusätzlichem Geld umgesetzt werden sollen, sind Versionen für Mac bzw. iOs und dürften damit wohl gesichert sein. Broken Age – Fans spenden 1 Million Dollar an einem Tag für ein Tim Schafer-Adventure weiterlesen

Blasphemie: Spiel von USK „ab 16“ eingestuft

The Binding of Isaac

Das in Comicgrafik gehaltene Action-RPG „The Binding of Isaac“ hat eine Altersempfehlung „ab 16“ erhalten. Dies steht auf einem angeblichen Bescheid der USK, der aktuell auf Facebook seine Kreise zieht. Die Webseite der „Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle“ bestätigt die Einstufung gemäß § 14 JuSchG. Folglich gehe ich davon aus, dass es sich um eine echte Kopie des Schriftwerks zur USK Nummer 32453/11 handelt. Und als Konsequenz empfiehlt sich eigentlich nur die Auflösung der Prüfstelle, wenn dort Entscheidungen auf Basis bizarrer Begründungen gefällt werden, die die Trennung von Kirche und Staat untergraben. Blasphemie: Spiel von USK „ab 16“ eingestuft weiterlesen

Skyrim – von Drachen und anderen Sachen

The Elder Scrolls: Skyrim

Ich habe Skyrim gerettet, bin der Thane von Whiterun, gern gesehen in Riften, ein rotes Tuch in Markarth und habe es auch zum Erzmagier von Winterhold gebracht. Ich habe Drachen getötet, Frieden gestiftet, Festungen befreit und ein Haus gekauft. Und bin nach unzähligen Stunden im verschneiten Norden des „Elder Scrolls“-Universum vorerst am Ende meiner Reise, über die ich euch nun berichte. Skyrim – von Drachen und anderen Sachen weiterlesen