Mit Uplink von Introversion und North & South von bitcomposer stehen zwei PC-Klassiker auch auf dem iPad zur Verfügung. Ob sie auch dort in Spielerherzen vordringen können, klärt unser Kurztest.
Uplink
In der Hackerwelt von Uplink findet die Sexyness von umständlichen alten Text-Betriebssystem ein Revival. Ihr seid ein Auftragscomputerkrimineller der Daten von Hochsicherheitsservern klaut und löscht, Passwörter knackt, Lebensläufe ändert oder auch ganz banal Noten von Unikursen verbessert – der Missionsgeber ist König. Mit den eingenommenen Credits kauft ihr euch bessere Hardware und Software, um noch sicherere System hacken zu können. Wer erwischt wird, kriegt Probleme mit der Pozilei.
Uplink ist ein Logik-Rätselspiel mit Zeitdruck, kein unbeschwerliches Casual-Game für Newbies. Es ist auch am iPad – die Umsetzung ist ganz gut geglückt – ein Spiel der alten Schule, das seinen Reiz aus der Überwindung des Scheiterns bezieht, statt aus weichgespülten vorgegebenen Wegen. Wer mit Frusterlebnissen nicht klar kommt und für jeden Handgriff eine Komfortfunktion braucht, sollte was anderes spielen. Denn genau die machen das kultige Indie-Spiel aus. Wer sich 1337 genug fühlt, das zu mögen, darf die 3,99€ ruhig investieren. Auf Android soll es laut Webseite auch bald kommen (im ganz aktuellen Humble Bundle for Android 3 ists dabei!), am PC gibt es um 16€ übrigens immer noch alle großartigen Werke von introversion (Uplink, Darwinia, Multiwinia & Defcon) zu kaufen.
North & South
Es ist nicht das erste Remake von North & South für das iPad, aber angesichts der Durchwachsenheit der anderen, haben wir uns den Versuch von bitcomposer trotzdem einmal genauer angesehen.
North & South spielt sich vom Grundprinzip her wie das Original. Auf einer einfachen Amerika-Karte verschiebt ihr unter Begleitung eher nerviger Zwischenanimationen eure Einheiten um die Vorherrschaft im Bürgerkrieg zu gewinnen. Je mehr Felder ihr erobert, desto mehr Geld für neue Einheiten spühlt es euch in die Kasse. Trefft ihr auf eine Gegnerarmee, gibt es eine Echtzeitschlacht, in der es gilt, die eigenen Männchen nicht in den Wassergraben laufen zu lassen und den Gegner zu eliminieren. Das gestaltet sich etwas hektisch, aber schlussendlich nicht allzu schwierig. Überhaupt ist der Schwierigkeitsgrad nicht allzu hoch, was für die langfristige Motivation eher zum Problem wird. Auch die Minispielchen, die beim Erobern einer Stadt getriggert werden (ihr müsst einen Soldaten beim Lauf durch die Straßen mittels simplen Shoot’em’Up Feuerschutz geben), sind nicht wirklich herausfordernd, man kann sie auch abschalten (ebenso wie die Interventionen von Indianern). Der Multiplayermodus bietet euch spaßige Online-Matches oder (aufgrund von zeitweiligen Bedienungsproblemen nicht so toll funktionierende) Hot Seat-Action.
Die Erfüllung von Spielerträumen ist North & South nicht, um magere 2,39€ können Nostalgiker schon zuschlagen und sich für ein bis zwei Stunden nochmal fast wie damals vor 23 Jahren fühlen – nur hochaufgelöst.