The Stomping Land – Auf Dinosaurierjagd mit Freunden

Vorsicht: The Stomping Land kann Spuren von Dinosauriern beinhalten.
Vorsicht: The Stomping Land kann Spuren von Dinosauriern beinhalten.

The Stomping Land ist ein Multiplayer-Survival-Game ohne Zombies und ohne Horror. Allein das macht es herausragend, wie ich finde. Es hat aber auch keine Piraten und Ninjas, was es wiederum ein bisschen uncooler macht. Glücklicherweise gibt es Dinosaurier. The Stomping Land – Auf Dinosaurierjagd mit Freunden weiterlesen

Frozen Synapse – Geniale Rundenstrategie am Tablet gegen den PC spielen

Yay! Frozen Synapse macht bald auch auf Tablets süchtig!
Yay! Frozen Synapse macht bald auch auf Tablets süchtig!

Alle paar Monate erwischt Georg und mich so ein kleiner Virus. Es ist nichts Dramatisches, nur dass einem kurz die Synapsen einfrieren … Haha! Großartige Einleitung, Schaffer! So geschickt den Namen eines Spiels in einen Text zu stricken, preisverdächtig! Es geht um Frozen Synapse – got it? Das ist ein seit 2011 erhältliches fantastisches Indie-Game für eine kleine Multiplayer-Schlacht zwischendurch. Und noch eine. Und noch eine. Und eine geht schon noch, bevor der Wecker klingelt. Nach fünf viel zu spannungsgeladenen Tagen mit viel zu viel Zeit vor dem PC haben wir dann immer die Schnauze voll, bis zwei oder drei Monate später wieder irgendeiner auf die depperte Idee kommt, doch mal wieder kurz zu spielen … Ihr wisst schon wie das ist. Frozen Synapse – Geniale Rundenstrategie am Tablet gegen den PC spielen weiterlesen

Son of Nor – Mit Coop-Video auf Kickstarter gelandet

Son of Nor will die leeren Entwicklerkassen via Kickstarter in Geldberge transformieren.
Son of Nor will die leeren Entwicklerkassen via Kickstarter in Geldberge transformieren.

Mit Son of Nor hat es ein weiterer vielversprechender Indie-Titel auf Kickstarter geschafft. Das Action- und Rätselspiel vom teilweise östereichischen Entwicklerteam stillAlive will mit einer Finanzspritze von 150.000 Dollar den Zieleinlauf im nächsten Sommer schaffen. In den ersten paar Tagen lief das Fundraising offensichtlich schon ziemlich gut. Ihr solltet allein wegen dem Vorstellungsvideo mal rüberschauen.

Wir haben euch das Spiel ja schon einmal kurz vorgestellt und warten seither gespannt auf spielbare Eindrücke. Bis es soweit ist müssen wir uns mit den regelmäßigen Video-Updates der Entwickler begnügen. Ein sehr ausführliches zum Coop-Modus von Son of Nor hat stillAlive nun im Rahmen der Kickstarter-Kampagne veröffentlicht.

Im Spiel steckt zweifelsohne eine Menge Spaßpotential, wenn die Entwickler die Rätsel und Gegner-KI ordentlich hinkriegen.

Papo & Yo – Brutal gut

Papo & Yo - Indie-Perle mit geglücktem, künstlerischem Anspruch
Papo & Yo – Indie-Perle mit geglücktem, künstlerischem Anspruch

Bis kurz vor seiner PC-Veröffentlichung habe ich von Papo & Yo nie gehört. Ich weiß auch nicht genau, was mich daran interessiert hat. Vermutlich der optische Stil der Screenshots. Ein Rätsel-Jump & Run das ein bisschen so aussieht als würde es in brasilianischen Slums spielen? Das geht doch. Jedenfalls war mein Interesse ein Glücksfall für mich, denn Papo & Yo entpuppte sich als echte Perle. Papo & Yo – Brutal gut weiterlesen

Oculus Rift und Omni kombiniert – eSport wird körperliche Ertüchtigung

Virtua Omini + Oculus Rift = Yeah!
Virtua Omini + Oculus Rift = Yeah!

Mit Oculus Rift kommt in absehbarer Zeit ja der erste potentiell massentaugliche Virtual Reality-Helm auf den Markt. Das allein ist cool, aber in seinen Möglichkeiten noch ziemlich begrenzt. Eine weitere Firma arbeitet nun an einem anderen Produkt, das insbesondere in Kombination die Immersion auf einen neuen Punkt treiben könnte. Die Bewegungssteuerung wird dabei keinem Steuerknüppel, sondern einem omnidirektionalen Laufband übertragen, dem Virtuix Omni.

In den angehängten Videos sieht man Beispiele aus Team Fortress 2 (mit dem Rift) und The Elder Scrolls: Skyrim (ohne Rift). In den Kommentaren zum Skyrim-Video kündigt ein Mitarbeiter eine Kickstarter-Kampagne für das Omni im Mai an.

Es braucht wohl keine weitere Erklärung dafür, was diese oder ähnliche Kombinationen für ein Potential haben (und vielleicht schalten wir dann noch Kinect und eine WiiMote dazu? ;)) Das Zeitalter übergewichtiger Spieler nähert sich wohl rapide seinem Ende. Fangt schon mal mit dem Training an, wenn ihr in ein paar Jahren in Multiplayer-Shootern noch was reißen oder in Rollenspielen die ganze Welt erkunden wollt. Ich freue mich drauf meinen Kindern mal sagen zu können: „Hock doch nicht den ganzen Tag auf der Couch! Geh ein bisschen Computer spielen!“.

Broken Age – Das Double Fine Adventure hat einen Namen

Bisher als "Reds" bekannt, heißt das DF-Adventure nun Broken Age
Bisher als „Reds“ bekannt, heißt das DF-Adventure nun Broken Age

Das neue Kickstarter-finanzierte Adventure von Tim Schafer und Double Fine hat mittlerweile einen offiziellen Namen: Broken Age. Es hat auch eine Webseite, auf der man es vorbstellen kann – auch um noch ein Backer zu werden.

Das erinnert mich daran, dass ich mir langsam wieder genug Backer-Updates aufbewahrt habe, um einen gemütlichen Abend damit zu verbringen. Die Videos sind wirklich verdammt großartig und lohnen das Geld, das ich in die Finanzierungskampagne gesteckt habe schon allein. Man erfährt viel aus dem Design- und Entwicklungsprozess von Adventures und Videospielen im Allgemeinen.

Themenverwandte Nachrichten, die ich hier jetzt einfach unterbringen will: Ron Gilberts (der DF ja kürzlich verlassen hat) sehr unterhaltsam-träumerischen Post darüber, wie er ein neues Monkey Island gestalten würde – wenn er die Rechte von Disney erstehen könnte.

Sind die todgeweihten Konsolen schuld am schlechten Gamer-Image?

Nachdem ich mich gestern nacht auf Twitter dazu bemüßigt gefühlt habe, das edle Hobby des Spielens gegen eine etwas schiefe Darstellung im (ansonsten hörenswerten) Ö1 Nachtquartier mit dem Glamgeekgirl zu verteidigen, habe ich mich heute ein wenig mit den Verkaufszahlen von Spielen beschäftigt. Einige davon in eine kleine Grafik gepackt.

Ausgewählte Spieleverkaufszahlen
Ausgewählte Spieleverkaufszahlen (ihr könnt diese Grafik auch auf Facebook teilen)

Zugegeben, das ist weniger aussagekräftig über die Branche und mehr ein amüsantes Trivia (die Zahlen stammen aus der Wikipedia und sicher wird mancher darüber streiten wollen ;)). Aber so alles in allem haben mich die Zahlen durchaus ins Grübeln gebracht. Das Folgende ist – das sage ich vorab – aber keine strukturierte lange durchdachte Analyse, sondern eine Art Gedankendurchfall mit vielen gefühlten Tatsachen und intuitiven Aussagen.

Wenn man sich ansieht, wie sich die Branche als Ganzes entwickelt hat, nämlich vom Nerd- zum absoluten Mainstreamphänomen mit einer riesigen Industrie dahinter, ist die Entwicklung der Verbreitung von Spielen nicht besonders beeindruckend. Nintendo hat für NES in den 80ern und Gameboy in den 90ern je 500 Millionen Spiele verkauft, für dem Nintendo DS später eine Milliarde. Die Sony PlayStation erreichte in den 90ern auch eine Milliarde, die PS2 setzte nochmal einen drauf. Die aktuellen Generationen werden diese Zahlen kaum steigern können – und ihre Nachfolger werden auch aufgrund des kippenden Trends nach die letzten Konsolen auf absehbare Zeit sein. Natürlich: Es gibt nicht den einen, alles erklärenden Grund und das will ich auch nicht vorgaukeln.

Mehr Spieler, weniger Vielfalt in den Charts

Aber einer von den Gründen ist glaube ich dieser: Spiele – obwohl die Branche und Zahl der Konsumenten stark gewachsen ist – werden inhaltlich heute verengt wahrgenommen, haben das Image als stupide Gewaltorgien. Neben einer Menge an ahnungsloser und klischeebelasteter Medienberichterstattung in den letzten Jahrzehnten hat es natürlich auch selbstgemachte Gründe. Etwa die Art wie Spiele vermarktet werden (häufig mit möglichst spektakulärer Gewalt oder stupiden Sujets) oder welche Spiele vor allem viel Marketingbudget bekommen (gefühlt: Shooter, Shooter, Shooter und dazwischen ab und zu ein Renn- oder Sportspiel, die Sims und World of Warcraft). Selbst Spiele aus bekannten Serien, die den Klischees der intellektuellen Geisterbahn nicht entsprechen, müssen anscheinend am Cover Explosionen und dicke Waffen haben.

Das war nicht immer so. Beim Blick auf die Verkaufszahlen ist ein historischer Wandel zu erkennen. Mit der zunehmenden Grafikleistung der PCs und der letzten beiden Konsolengenerationen wurden plötzlich andere Spiele verkauft. Vor dem Jahrtausendwechsel dominierten auf PC und den Konsolen vom NES über N64, Mega Drive, Dreamcast und Playstation die Jump & Runs, Adventures, Sport-, Strategie- und Rollenspiele die Charts – und damit auch die öffentliche Wahrnehmung von Spielen. Mit der Etablierung von Playstation 2 und Xbox und noch stärker mit PS3 und Xbox 360 standen plötzlich vor allem Call of Dutys, God of Wars, GTAs und Halos in den Charts und den Covers der Magazine.

Nur Nintendo konnte am Konsolenmarkt mit dem DS und der Wii noch dagegen halten und hielt Mario, Wii-spezifische Spiele und Zelda im Rennen – beide Geräte sind auch die erfolgreichsten ihrer Generationen (dass die WiiU und der 3DS das mit ihrem etwas komplizierten Appeal noch einmal schaffen, denke ich nicht). Sie haben an die Nicht-Actionspieler gedacht und neue Käuferschichten erschlossen (enttäuschten aber andererseits fatalerweise die Core-Gamer). Etwas das Microsoft und Sony erst verspätet mit Kinect, Move und vereinzelten Spielen eingefallen ist (obwohl der Erfolg des Eye Toys die Strategie rückblickend nahegelegt hätte).

Xbox und PlayStation pushen das Bild

Ich behaupte: Der Trend zur (nur dem Anschein nach!) immer provokanter und gewaltfixierten Spielekultur kommt von diesen Konsolen. Dort sind derartige Spiele besonders erfolgreich und vor allem: Sehr wenig andere Spiele neben ihnen. Mit ihrer darauf ausgerichteten, enormen Vermarktungsmaschinerie (die es so für den PC nicht gibt), überdecken die Konsolenhersteller außerdem, dass die Branche eben kein monothematischer Haufen von Dödeln ist, sondern ein reichhaltiges Angebot für alle Bedürfnisse anbietet.

Natürlich: Auch der PC konnte sich diesem Trend zum Actionspiel bei den Top-Sellern nicht komplett entziehen (und das will ja auch niemand erzwingend). Aber er hat doch nebenbei neue Gebiete erschlossen und ein viel breiteres Angebot. Hier gibt es in den Charts nicht nur Call of Duty, Battlefield und Doom, sondern auch die Sims, Civilizations, Portals, Annos, Guild Wars und World of Warcrafts. Diese Spiele (allesamt Millionenseller) und Serien entstammen der PC-Kultur und wären ohne diese Plattform nicht denkbar. Ähnliches gilt auch die aufblühende Indie-Branche an, deren Speerspitze etwa Minecraft mit über 10 Mio. verkauften PC-Exemplaren steht und das es erst darauf aufbauend auch unter die erfolgreichsten Xbox- und Portable-Games geschafft hat.

Außenwirkung? Fatal

Nur zur Klarstellung: Ich will nicht sagen, dass Shooter und Actionspiele verachtenswert oder schlecht wären. Ich spiele selbst ab und zu gerne welche. Aber gerade die Chart-Stürmer sind meistens auch keine narrativen Highlights der Menschheitsgeschichte. Man ist oft schon positiv überrascht, wenn die Geschichten und Charaktere nicht brunzblöd sind, sondern eh ganz ok. (Und mit der Vertunnelung und Ver-Quick-Time-Eventung verlieren sie für mich gegenüber originären PC-Shootern traditionellerer Prägung auch spielerisch an Reiz. Hat jemand von euch mal die Gameplaykatastrophen gespielt, die aktuelle Call of Dutys darstellen und das länger als eine halbe Stunde ertragen?)

Von außen und zum Teil auch bei detaillierter Betrachtung sehen die am größten gepushten Spiele erschreckend aus. Selbst eine einst so gefeierte Serie wie Tomb Raider kommt nicht mehr ohne umstrittene Gewaltdarstellung aus (wenn die Sexismusdebatte manche auch anders sehen). Dass sie auf spielferne Gesellschaftsteile und damit deren Bild von der Branche irritierend und abstoßend wirken, kann niemanden wirklich überraschend.

Natürlich: Die Ignoranz von Ahnungslosen ist nicht allein den Spielen anzulasten. Dass zum Beispiel der satirische Ton von Grand Theft Auto im Kluturfeuilleton, den Nachrichtenredaktionen und bei politischen Entscheidungsträgern kaum ankommt, ist deren schuld, weil sie sich einer seriösen Auseinandersetzung verweigern. Dass Call of Duty für geschmackslose Dinge verantwortlich gemacht werden, die schon vor ihm da waren, ist ähnlich zu beurteilen.

Aber so richtig clever daran arbeiten, dass sich daran etwas ändert, tun die entscheidenden Stellen auch nicht. Zu wertvoll ist die strunzdumme Provokation und falsche Aufmerksamkeit als Verkaufsantrieb. Zu einfach und vielfach erprobt ist es, erfolgreiche Spiele für provokationsheischende Pubertierendenhorden zu machen. Zu wenig Anspruch ist in den Vorstandsebenen da, inhaltlich relevantere Spiele nicht nur als Feigenblätter zu machen (oder wenn sie gesicherte Cash Cows sind), sondern sie auch als Risikoprojekt ins Rampenlicht zu stellen. Die Situation ist so verfahren, dass sich sogar Hersteller von derartigen Spielen bereits darüber lustig machen.

Unser schönes Hobby ist natürlich gar nicht so blöd, wie es für andere Leute scheint. Aber es muss seine Vielfältigkeit selbstbewusster verkaufen. Und dazu braucht es klügeres Marketing.

Motocross Madness – Serie startet aus Graz zurück in die Welt

Motocross Madness ist zurück
Motocross Madness ist zurück

Wer dieser Tage durch neue Titel bei Xbox Live stöbert wird dort seit gestern Motocross Madness finden. Bongfish‘ Motocross Madness ist der erste neue Teil der Serie sei 13 Jahren und legt den sportlich-ernsten Stil der früheren Spiele ab. Es war einst als „Avatar Motocross Madness“ angekündigt, dementsprechend spielt ihr mit eurer regulären Xbox-Figur. Die wetzt für euch durch die neun abwechslungsreichen und bunten Renn- und Stuntstrecken in Australien (Strände und Wasser), Ägypten (Wüste , Pyramiden, Grabstätten) und Island (Eis und Lava) – hübsch in Szene gesetzt übrigens durch die hauseigene SOMA-Engine der Grazer Entwickler Bongfish (Stoked, Harm’s Way).

Denen hat Microsoft nämlich die Entwicklung des neuesten Teils übergeben. Das freut mich besonders, weil ich die Gründer seit Jahren kenne und früher mal bei ihren ersten größer angelegten Projekten etwas mitgeholfen habe.

Während ihr in ihrem neueste Spiel also Schritt für neue Pisten in den vier unterschiedlichen Modi freischaltet, tuned ihr natürlich auch das Bike (oder sucht euch unter den sechs verfügbaren ein neues aus) und verbessert eure In Game-Fähigkeiten. Stehen zu Beginn noch eine übersichtliche Zahl an Stunts zur Verfügung, könnt ihr später in halsbrecherischen Höhen Kombinationen aus einer umfangreichen Trickkiste zusammenstellen. Das macht nicht nur bei der Punktejagd Sinn, sondern auch in Modi mit Zeitnehmung, wo euch Tricks mehr Turboboost-Energie verschaffen.

„Das Game hat viel Tiefe hinter der Arcade-Fassade“, erklärte uns Chefentwickler Michael Putz. Beim Bikedesign hat man mit dem ebenfalls steirischen Motorradhersteller KTM zusammengearbeitet. Nicht nur optisch sorgt das für einen guten Eindruck, auch das Fahrverhalten auf Schnee, Sand oder Stein variiert merkbar und gibt der unkomplizierten Hetz etwas mehr simulatorischen Anspruch.

Wichtig ist natürlich immer der Wettbewerb mit Freunden – neben einem Splitscreenmodus und Online-Multiplayer vergleicht ihr euch auch über eine globale Bestenliste in der auch die Entwickler selbst aufscheinen.

Nach meinen ersten Testfahrten zu urteilen ist Bongfish ein lässiges und vor allem erstaunlich umfangreiches Arcadegame geglückt. Mit 800 MS Points und nach einem 1,5GB Download seid ihr dabei. Es gibt auch eine Demo.

Project Eternity – Erstes Video: 2D das wie 3D aussieht

Project Eternity - Diese Szene bewegt sich jetzt auch
Project Eternity – Diese Szene bewegt sich jetzt auch

Obsidian hat mit Project Eternity als eines der ersten Teams auf kickstarter den Weg zurück zu klassischen Party-RPGs im Stile von Baldur’s Gate & Co. gesucht. (Übrigens: Divine Divinity bekommt dank dem Portal auch einen Nachfolger) Zwischendurch hat inXile mit Torment ein wenig die Themenführerschaft übernommen, aber nun hat das renomierte Entwicklerstudio (Star Wars: Knights of the Old Republic, Neverwinter Nights…) erstmals bewegte Szenen gezeigt, die einen Eindruck vom fertigen Spiel vermitteln sollen. Project Eternity – Erstes Video: 2D das wie 3D aussieht weiterlesen

Disney macht LucasArts praktisch dicht

Disney macht LucasArts dicht
Disney macht LucasArts dicht

Disney gab heute bekannt, dass sämtliche Entwicklungen eingestellt werden, die LucasArts derzeit in Arbeit hatte. Die Marke ist einige Monate nach der Übernahme damit als eigenständiges Spielestudio praktisch tot und wird nur noch als Publishing-Label existieren. Es ist das Ende einer großen, traditionsreichen Schmiede der Spielegeschichte. Mit Spielen wie Maniac Mansion, Day of the Tentacle, Monkey Island, Indiana Jones, Grim Fandango, Sam & Max, X-Wing vs. Tie-Fighter oder Jedi Knight (mehr Lieblinge bitte posten) arbeitete sich das Unternehmen in den 1990ern in die Herzen von Millionen Spielefans rund um den Globus.

Die heutige Nachricht lässt sich für diese daher mit Wehmut aber wohl auch mit Fassung tragen, denn LucasArts entfernte sich im letzten Jahrzehnt von diesen Wurzeln und ein Nachruf auf glorreiche Zeiten wäre schon vor einigen Jahren angebracht gewesen. Man ließ diverse Franchises würdelos links liegen und konzentrierte sich nur noch auf nicht immer besonders wertvolle Star Wars-Umsetzungen. Serien wie Monkey Island und Sam & Max stehen immer noch im Besitz von Disney, sind mittlerweile aber bei Telltale wiederauferstanden, das von ehemaligen LA-Mitarbeitern gegründet wurde. Faktisch bedeutet diese wirtschaftlich risikominimierenden Entscheidung also, dass Star Wars-Spiele nun wie die anderen Lizenzen ausschließlich von anderen Studios entwickelt wird. Wer weiß? Vielleicht finden durch die neue Strategie sogar einige der anderen Serien wieder eine Fortsetzung?

Trauer herrscht in der Spiele-Community indes um die zuletzt angekündigten Star Wars: First Assault (Shooter) und vor allem Star Wars: 1313 (Action-Adventure), die nach vielversprechenden ersten Informationen etwas Hype erzeugt haben. Theoretisch könnten auch diese von anderen Teams weiterentwickelt werden, praktisch ist davon derzeit allerdings nicht auszugehen.

Ein später Dank für frühere Abenteuer.

Darkwood: Überdosis Angst in 2D

Darkwood beweist: Es braucht keine drei Dimensionen, damit einem das Herz in die Hose rutscht.
Darkwood beweist: Es braucht keine drei Dimensionen, damit einem das Herz in die Hose rutscht.

Horror-/Survivalspiele haben sich in den letzten Jahren schon fast als eigenes Genre etabliert. Als Kulmination aller Gänsehaut-Epen gilt aktuell „Amnesia – The Dark Descent“. Entwickler Frictional Games (unter anderem „Penumbra“) arbeitet auch schon am Nachfolger mit dem Untertitel „A Machine for Pigs“, der heuer erscheinen soll. Nicht zu verachten ist auch der Erfolg des Indie-Freewarespiels „Slender“, das mit „Slender – The Arrival“bald  eine „professionelle“ Umsetzung spendiert bekommt.

Man möchte meinen, gruseln geht nur,  wenn man den Spieler in allen drei Dimensionen zu atmosphärischen Schauplätzen verfrachtet. Aber weit gefehlt. In Ansätzen konnte schon der Shooter „Shadowgrounds“ beweisen, dass man den Spieler auch in Draufsicht ordentlich Erschrecken und mit Adrenalin vollpumpen kann. In der Tat ist es aber in der Quasi-2D-Abteilung etwas still geworden.

Abhilfe verspricht nun „Darkwood“ von Acid Wizard Studio. Auch hier muss der Spieler vor einer übermächtigen Gefahr fliehen, Rätsel lösen und schlichtweg überleben. Die drei polnischen Entwickler versprechen RPG-Elemente, Permadeath, Crafting und, nach dem guten alten Roguelike-Prinzip, bei jedem Versuch ein Abenteuer in einer frisch generierten Welt.

Das Spiel befindet sich zwar erst in der Pre-Alpha-Phase, der Trailer verfehlt – wie man das als braver Horrorfreund macht –  in einem dunklen Zimme bei, aufgedrehten Lautsprechern in Vollbild und HD nicht. Dieser Titel wird definitiv nicht für die Lulus unter euch entwickelt ;)

„Darkwood“ soll auch auf Steam erscheinen, bei Greenlight könnt ihr eure Stimme dafür abgeben.

The Walking Dead: Survival Instinct – ein klassisches Beispiel für „Speed Kills“

Der skeptische Blick des Zombies mit dem eckigen Schatten ist leider mehr als berechtigt
Der skeptische Blick des Zombies mit dem eckigen Schatten ist leider mehr als berechtigt (Foto: Activision)

Nach Comicheft-Ablagen und TV-Bildschirmen hat die Zombie-Apokalypse aus der Feder von Robert Kirkman – das Werk nennt sich „The Walking Dead“ – auch die Herzen vieler Spieler erobert. Es war Telltale Games, die mit ihrer Interpretation und einer sich kaum mit Comic oder Serie überschneidenden Produktion einen Adventure-Meilenstein erschaffen und völlig zurecht zahlreiche „Game of the Year“-Preise eingefahren haben. Das Schicksal des verurteilten Mörders Lee Everett und der kleinen Clementine ging vielen Spielern an die Nieren und vermochte zu Tränen zu rühren. Mit „The Walking Dead: Survival Instinct“ probiert sich nun das Studio Terminal Reality („Bloodrayne“) an einem Shooter. Wir haben reingespielt.

Aus dem Nichts

Wie der Name es erahnen lässt, wird „Survival Instinct“ als Survival-Shooter verkauft. Das Spiel lehnt sich stark an der TV-Serie an und erzählt die Vorgeschichte der Brüder Daryl und Merle Dixon – beide wurden für die TV-Produktion erfunden und tauchen ursprünglich nicht im Comic auf – auf ihrem Weg durch Georgia zur Hauptstadt Atlanta. Dementsprechend richtet sich das Game natürlich an jene, die das Schicksal der Überlebendengruppe rund um Ex-Sherrif Rick Grimes Woche für Woche mitverfolgen. So wie der Autor dieser Zeilen.

Es gibt bei der Produktion von „TWD: Survival Instinct“ einige Merkwürdigkeiten. Quasi aus dem Nichts wurde der Titel vor rund einem Dreivierteljahr angekündigt und steht heute schon in den Läden. Wer weiß, wie Spiele produziert werden, dem wird diese Zeitspanne verdächtig kurz vorkommen.  Die wenig Vorfreude erweckenden Trailer, mit welchen die Öffentlichkeit im Vorfeld beglückt wurde, und noch mehr das Endprodukt, geben – soviel sei bereits verraten – den Unkenrufern leider Recht.

Schießen und Managen

Die Idee ansich wäre nicht schlecht. Man absolviert verschiedene Missionen, auf welchen es gleichzeitig gilt, Nahrung, Benzin und Munition für die weitere Reise zu ergattern. Erledigen können das auch andere Überlebende, auf die man im Laufe des Abenteuers stößt und – je nach Platz im fahrbaren Untersatz – in die unterschiedlich große Gruppe an Mitstreitern integrieren kann. Während diese also im Hintergrund auf Ressourcenfahndung geschickt werden können, was mit einigem Risiko behaftet sein kann, folgt man in der Haut von Daryl Dixon – in der Serie bekannt für seinen Southerner-Akzent, Poncho und Armbrust sowie die Darstellung eines „harte Schale, weicher Kern“-Archetypen – unterschiedlichen Zielen. Etwa der Beschaffung eines neuen Autos, wenn die aktuelle Klapperkiste den Dienst zu versagen droht.

Ist das geschafft, kümmert man sich ums Team, verwaltet das rudimentäre Gruppeninventar, wählt das nächste Reiseziel (Abzweigungen sind allerdings selten) und sucht aus, ob man über Trampelpfade, Landstraßen oder Highways fährt. Erstere bringen einen nur langsam voran, erhöhen den Benzinverbrauch, aber auch die Chance, unterwegs nützliche Dinge aufzugabeln, bei letzteren verhält es sich umgekehrt, während Landstraßen die Kompromisslösung darstellen. „TWD: Survival Instinct“ könnte eigentlich eine gute Mischung aus Action und Überlebensmanagement sein. Wenn da nicht die zahlreichen Mankos wären.

Postapokalyptisches Grafikdesaster

Die Grafik ist, das muss für ein modernes Actionspiel unter der Schirmherrschaft eines großen Publishers gesagt werden, schlichtweg grottenhässlich. Nicht selten liegt der Detailgrad unter dem Telltale-Werk, das jedoch komplett andere Ansprüche bedient und absichtlich auf einen eher „flacheren“ Look setzt. Dass die grobpixeligen Schatten selbst auf offiziellen Screenshots zu sehen sind, ist wahrlich kein Ruhmesblatt.

Fallweise gelingt es Terminal Reality zwar, an dem einen oder anderen Ort so etwas wie Atmosphäre aufkommen zu lassen. Bis die ersten Grafikfehler auftauchen. Hier berichten verschiedene Spieler über unterschiedliche Erlebnisse. Bei manchen läuft das Game fast ohne irgendwelcher Grafikmacken, andere wiederum kämpfen mit überall durchscheinenden Gras-Sprites oder durch Wände durchscheinende Gegenstände. Immerhin, einen Großteil dieser Probleme scheinen die Entwickler mittlerweile behoben zu haben.

Von erwartbar dämlichen Zombies…

Hat man sich dazu durchgerungen, dem Spiel diese optische Beleidigung zu verzeihen, darf man sich mit Steuerung und Gegnern auseinandersetzen. Aus nicht nachvollziehbaren Gründen scheint die Mausbeschleunigung permanent aktiviert zu sein und lässt sich auch nicht abschalten. Vernünftiges Zielen wird damit wesentlich schwerer. Solange man nicht zuviel Lärm veranstaltet, ist das aber kein Erfolgshindernis, denn die untoten Gegner sind einzeln gar nicht und in der Gruppe erst dann fordernd, wenn man sich selbst in die Bredouille gebracht hat.

Das Spiel bietet die Möglichkeit, sich hinterrücks anzuschleichen und einen Zombie mit einem einzigen Messerstich in den Kopf zu erledigen.Das geht die meiste Zeit auch gut, denn gesehen wird man erst auf relativ kurze Distanz und auch die Nasen der Wiederauferstandenen benötigen ihre Zeit, um den Spieler zu identifizieren. Seltsames Detail am Rande: Ein sitzender Zombie, der sich erhebt, ist nach einem Messerschwung besiegt. Sobald er steht, benötigt es vier davon.

…und wirklich bemerkenswerten Umständen

Stehen doch einmal zu viele „Walker“ herum, hilft es, Einzelne herauszulocken und zu eliminieren, durchzuspringen (oder zu schleichen) und erst am Rückweg zu den Schießeisen zu greifen. Denn: Deren Lärm lockt weitere Zombies an, die teilweise in unendlicher Menge aus irgendwelchen Gängen herausgetaumelt kommen. Lärm und Lichtreize können auch zur Ablenkung der Feinde verwendet werden. Wirft man etwa eine Flasche, torkeln die umstehenden Zombies nach deren Zerbersten eine Weile in die Einschlagsrichtung. Auch dem grellen Schein einer Magnesiumfackel folgen sie. Mit anderen Gegenständen darf jedoch kein Lärm gemacht werden, obwohl meist genug Zeug herumliegt. Auch wenn man in unmittelbarer Nähe eines Untoten eine Mülltonne laut krachend über den Haufen läuft, lässt sich dieser davon nicht stören.

Für Schreckmomente sollen Skriptsequenzen sorgen, deren Glaubwürdigkeit mitunter aber stark in Frage steht. Wenn man etwa aus einem Raum in einen Gang tritt, den man vor wenigen Sekunden erst von allen Untoten „gesäubert“ hat, nur um plötzlich auf magische Weise wieder einen Zombie am Hals zu haben, ist man in der Tat Mal überrascht, aber nicht im positiven Sinne.

Schlauchig

Für ein Survival-Game ebenfalls unüblich ist der absolut „schlauchige“ Aufbau der Level. Abzweigungen gibt es nur sehr beschränkt (oft nur für optionale Sidequests), alternative Wege gar nicht. Das geht soweit, dass einen das Spiel an der Kreuzung zweier Zäune nur in einer Richtung drüberspringen lässt, um zu verhindern, dass man auf dem (geraden und gegnerfreien) Wege zurück zum Auto gelangt, auf dem man gekommen ist. An anderer Stelle wird man von einem einzelnen umgekippten Einkaufswagen am Betreten einer Stiege gehindert. Auch einfache, halbhohe Holzzäune lassen sich nicht überspringen. Die Liste lässt sich fortsetzen.

Zwei gute, viele schlechte Sprecher

In Sachen Musik liefert das Spiel solide Kost, nicht jedoch beim Sounddesign. Hier wurde offenbar an Samples gespart, denn ob man nun mit seinem Messer an eine Fensterscheibe, eine Wand oder das Blech eines Autos klopft, macht erstaunlicherweise keinen Unterschied. Irritierend ist auch, dass bei Gegnergeräuschen nicht zuverlässig feststellbar ist, woher diese kommen. Über jeden Zweifel erhaben sind dafür die Sprecher der beiden Hauptprotagonisten. Dafür konnte Activision die Darsteller aus der Serie gewinnen, Norman Reedus (Daryl) und Michael Rooker (Merle). Die Vertonung der anderen Charaktere schwankt zwischen „ganz annehmbar“ und „fürchterlich“.

Ganz selten, ja wirklich, hat das Spiel trotzdem seine Momente. Etwa wenn das Haus des Sheriffs nach Entdeckung der Autoschlüssel plötzlich von Zombies gestürmt wird. Oder wenn man sich beim Versuch, vorbeizuschleichen, einkesseln lässt. Doch auch diese Momente vermag „Survival Instinct“ leider zu trüben. Steht ein Auto in der Nähe, reicht das, um erst einmal in Sicherheit zu sein und sich in Ruhe einen Fluchtplan ausdenken zu können (der meist aus einem flotten Sprung über die Gegner, gefolgt von einer Sprinteinlage besteht). Klettern können die wandelnden Leichen nämlich nicht.

In aller Eile versemmelt

„The Walking Dead: Survival Instinct“ merkt man eines von vorne bis hinten an: Fehlende Zeit. Neun Monate dauerte es von Ankündigung bis Release, die tatsächliche Entwicklungszeit dürfte nicht wesentlich länger gewesen sein. Mit Terminal Reality war zudem ein Studio am Werk, das längst nicht nur Hits produziert hat. Mit „Star Wars: Kinect“ legte man vergangenes Jahr sogar eine veritable Bruchlandung hin. Manche Titel der Vergangenheit zeigen aber, dass man auch gute Arbeit leisten kann.

Aber nicht in einem so kurzen Zeitraum. Was vom geplanten Apokalypsen-Spektakel bleibt, sind ein paar im Grunde sehr gute Ideen, die in einer desaströsen Umsetzung versenkt wurden. Ein ordentliches Spiel dieser Klasse und dieses Umfangs ist so schnell einfach nicht zu machen – und schon gar nicht gut. „Survival Instinct“ ist für Neulinge und Freunde der Serie eine absolute Enttäuschung. Über den Hintergrund der Hast kann nur gerätselt werden. Wahrscheinlich ist, dass die aktuell laufende Staffel am Ostersonntag endet, der Hype über den Sommer etwas abflauen wird, und ein Release im Herbst oder Winter auch aus Kostengründen wohl zu spät wäre. Zudem müsste man sich dann die Aufmerksamkeit mit der Fortsetzung des Telltale-Spieles teilen, die ebenfalls heuer kommen soll.

Also hat man die falsche Entscheidung getroffen und damit eine universelle Weisheit im Games-Biz bestätigt: Speed Kills.

„The Walking Dead: Survival Instinct“ ist für Xbox 360, PlayStation 3, Wii U und PC erhältlich.