Ein zufallsgenerierter Weltraum, verschieden Fraktionen und ihr sitzt mit eurem Raumschiff mittendrin. Wollt ihr Frieden im Universum stiften? Wollt ihr euch durch Handel bereichern? Oder wollt ihr alles niederknallen, was ihr auf euren Reisen trefft? Alle diese Vorgangsweisen können euch in Drox Operative zum Sieg führen – oder eure Gegner.
Während ihr die Galaxien erkundet, werden diese sich verändern. Fraktionen schließen Frieden und erklären Krieg, übernehmen Sterne von anderen oder zerstören sie. Sie bitten euch um Hilfe oder werfen sich euch entgegen. Und wie ihr euch verhaltet, hilft das Universum zu formen. Ihr könnt nur sehr schwer den – bei jedem Spiel anders gestalteten – Lauf der Dinge komplett kippen, aber doch eine merkbare Rolle im Kräfteverhältnis spielen. Diese Dynamik ist es, die Drox Operative trotz seiner altbackenen Präsentation von vielen Großproduktionen abhebt und ihm einen speziellen Reiz gibt.
Was Drox Operative fehlt, ist die eine Präsentation, die all diesem Tiefgang mehr Gefühl verleiht. Man sieht schon an Soldak Entertainments Webseite, dass ihnen ein Künstler im Team fehlt. Auch bei Drox Operative ist – wie bei früheren Projekten – die Grafik nur zweckmäßig. Zumindest heben die hübschen Explosionen den Eindruck ein wenig und die musikalische Untermalung schafft es, nicht zu nerven.
Etwas schwerer wiegt, dass die Fraktionen und Planeten zu wenig Persönlichkeit haben. Zwar sind die zehn Zivilisationen unterschiedlich aggressiv und expansiv, es kommt aber nicht zu wirklich charakterisierenden Handlungen und Unterhaltungen, an denen sich Zu- oder Abneigung entwickeln könnten. Das in ein so generisch erzeugtes Universum zu integrieren ist für ein Mini-Entwicklerteam natürlich eine enorme Aufgabe. Aber Soldak-Gründer Steven Peeler sollte in diese Richtung gehen, wenn aus dieser kleinen Indie-Liebhaber-Ecke rauskommen möchte.
Ein wichtiger Kern des Action-RPGs ist natürlich das Leveln eurer Fähigkeiten und das Verbessern eures Schiffes. Beim Upgrade seid ihr einerseits durch eure Skills begrenzt und müsst andererseits eine gute Balance aus Energiezufur, Rüstung und Offensivwaffen zusammenstellen. Euer Schiff bleibt euch über verschiedene Sessions erhalten und kann auch im Coop-Multiplayer eingesetzt werden, ihr müsst also nicht immer bei null beginnen. Die Gegner leveln zum Ausgleich auch mit euch mit.
Zwar kann man in Drox Operative nicht sterben, da man bei jeder Zerstörung des eigenen Raumschiffs Geld verliert, gerät man allerdings schon bald bei der wirtschaftlichen Siegbedingung unter Druck. Immer wieder in zu schwierige Gebiete vorzustoßen, ist also keine gute Taktik. Zumal man aus brenzligen Situationen sehr schwer wieder rauskommt, manchmal jagen euch ganze Gegnerhorden über die Spielfläche. Die Suche nach Verbündeten wird dann schonmal dringend. Nach anfänglichen Irritationen habe ich mit der Zeit auch das Steuerungssystem liebgewonnen. Die WASD-Tasten lenken das Schiff, mit den Nummerntasten aktivieren die Quickslots für eure Schiffsbewaffnung und mit der Maus wird gezielt.
Drox Operative kostet auf Windows und Mac 20 Dollar über die offizielle Webseite (wo es auch eine Demo gibt) – Soldak versucht das Spiel auch auf Steam zu greenlighten. Wer auf Action-RPGs steht und dabei nicht unbedingt funkelig-flashige Grafik braucht, sollte dem kleinen Underdog eine Chance geben.