Archiv der Kategorie: Spiele

Boom! Chancen auf Revival von Outcast, Desperados und Silver

Outcast hatte einfach alles.
Outcast hatte einfach alles.

Yeaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa[2000 weitere a hier einsetzen]ah! Das ist die beste nicht besonders aussagekräftige Nachricht seit immer. Glaubt man Rock Paper Shotgun haben die früheren Entwickler von Outcast die Namensrechte zurückerstanden und planen demnächst eine Ankündigung dazu zu machen.

Laut RPS dürfte ein Nachfolger des großartigen Open-World-Action-Adventures aus dem jahr 1999 wohl auf kickstarter landen. Und wer weiß: Vielleicht wird das Projekt sogar schneller fertig als das seit gefühlt ziemlich langer Zeit in Entwicklung befindliche Fan-Sequel, von dem man seit gefühlt ziemlich langer Zeit leider kaum noch was hört. 2002 wurden die Arbeiten an einer offiziellen Fortsetzung ja leider bereits einmal abgebrochen.

Und weil wir schon so generös mit sehr kleinen Nachrichten von großer Befriedigung sind: Auch die Rechte an zwei weiteren Serien wurden kürzlich vor dem Nirvana gerettet. Der teil-österreichische Publisher Nordic Games hat sich die Lizenz zum Action-RPG mit Maus-Schwert-Direktsteuerung Silver und dem Commandos-im-Wilden-Westen Desperados gesichert. Das sind drei Serien, für die ich nur die besten Erinnerungen übrig habe. Wer freut sich sonst noch?

Nach Protesten: Aus für Online-Zwang und Regionssperre bei Xbox One

Nach Protesten hat Microsoft in Sachen Xbox One nun den Retourgang eingelegt. (Foto: Microsoft)

Proteste zahlreicher Spieler, Boykottaufrufe und zuletzt auch negatives Feedback von der Spielemesse E3 haben bei Microsoft nun zum Umdenken geführt Der Konzern lässt eine Reihe von Restriktionen fallen, darunter den Online-Zwang.  Nach Protesten: Aus für Online-Zwang und Regionssperre bei Xbox One weiterlesen

Männer, wir haben genügend Frauen gerettet!

prinzessin-peach

Als Anita Sarkeesian auf kickstarter Geld für eine Video-Serie über weibliche Stereotype in Computerspielen sammelte, sorgte das in manchen Teilen der Spielerwelt für große Empörung. Natürlich hätte für diese Reaktion schon das Wort „Feminismus“ gereicht, von dem sich so mancher aus diversen Gründen bereits angegriffen fühlt. Aber ohne genau zu wissen, wie die Serie später eigentlich aussehen würde, fühlten viele Spieler fühlten nicht nur sich sondern auch ihr Hobby angegriffen und da tendieren Menschen emotional zu werden. Mittlerweile sind zwei der drei Teile dieser Serie erschienen und jeder kann sich selbst ein Bild über deren Qualität machen und darüber diskutieren.

Während man über einzelne Fälle ihrer Kritik vermutlich hervorragend streiten kann, sind die Informationen gut recherchiert. Teilweise ist der Vortrag in Sachen Game-History auch hochinteressant. Wer wusste schon, dass Starfox Adventures ursprünglich ein Spiel mit einer weiblichen Hauptfigur sein sollte (die dann kurzfristig zum Opfer degradiert wurde)?

Update: Der dritte Teil erschien am 1.8.2013:

Sarkeesian bereitet ihre Argumente schlüssig und verständlich auf. Sie wird zwischendurch dezent ironisch, beleidigt aber niemanden. Dementsprechend muss man nicht gleich zu hundert Prozent ihrer Meinung sein, aber es ist praktisch alles was sie sagt auch zumindest bedenkenswert – und vor allem eine völlig legitime, unaggressive Meinung, für die niemand beschimpft werden sollte. Auch wer ihr nicht zustimmt (und das muss man ja nicht). Wer glaubt die gesamte Kritik nicht mit einem dümmstmöglichen Reflex weggewischen zu können, stellt sich selbst kein gutes Zeugnis aus. Und genau das tun viele Gegner der Serie, indem sie despektierlich über Sarkeesian lachen und sich bei der Gegenargumentation an nicht bis zur Spitze durchgedachte Strohhalme klammern.

Ein offensichtliches Problem

Dass die Computerspieleindustrie sich sehr oft immer noch an der Käuferschicht der pubertierenden Buben orientiert, halte ich für eine ziemlich offensichtliche Sache. Es ist überraschend, dass eine Aufklärung darüber noch nötig ist, und geradezu abstrus, dass man für das Feststellen des Offensichtlichen auch noch auf Übelste beschimpft wird. Und die Problematik betrifft ja nicht nur Frauen. Auch Männer, die an befriedigerenden Geschichten interessiert sind, werden vom Mainstream-Status Quo häufig ignoriert und von frauenfeindlichen Müll abgestoßen.

Warum also diese bösartigen Reaktionen auf Sarkeesians Serie? Zum einen scheint mir, dass ei zu viel auf einmal versucht. Wenn man skeptische Menschen für ein Problem sensibilisieren möchte, sollte man sich einmal auf die eindeutigsten Fälle beschränken. Stattdessen mischt Sarkeesian unnötigerweise auch etwas gekünstelt konstruierte Fälle in ihre Argumente. Max Payne oder Psychonauts mit einen solchen Vorwurf zu belasten, wird kaum auf Verständnis stoßen, weil sie – wenn überhaupt – nicht wirklich eindeutig sexistisch sind, sondern plausible Geschichten auf legitime Weise erzählen.

Gute Argumente, klar aber unversöhnlich vorgetragen

Einen weiteren Grund vermute ich gerade in der ansonsten extrem stichfesten Beweisführung der Serie. Durch die Vielzahl an leicht variierenden Fällen, die sie kritisiert, entsteht irgendwann der Eindruck, dass man eine Geschichte über eine hilflose Frau gar nicht mehr erzählen könne, was sowohl der künstlerischen Freiheit widerspricht als auch einen unschönen Beigeschmack hinterlässt. Nun ist die Sache aber so: Die Kritikerin selbst sagt gegen Ende des zweiten Videos ausdrücklich, dass sie damit gar nicht erreichen möchte. Es geht ihr um die Summe der Fälle, das auffallende Muster.

Ich für meinen Teil glaube Sarkeesian, dass sie gerade Spiele wie Max Payne weder verbieten noch verhindern will und auch bei Super Marios nächster Prinzessinnenrettung ihre Contenance bewahren kann. Sie will wohl einfach nur ein Umdenken erzwingen, weil man vom Bild der machtlosen, hilfsbedürftigen Frau halt quer über die Spielebranche geradezu erschlagen wird. Und das ist unnötig und bedenklich.

Aber ich bin zwar nicht der größte Fan aller Erkenntnisse der Gender-Studies, aber auch niemand, der diese Themen in Bausch und Bogen als Blödsinn abstempelt. Ich bin von Beginn weg bereit, Sarkeesian zu glauben. Man muss davon ausgehen, dass die Offenheit gegenüber dem Thema nicht bei allen so lange reicht, sich eine halbe oder dreiviertel Stunde überzeugen zu lassen, ehe sie ihren Disclaimer hören. Bei vielen Menschen gilt in den meisten Diskussionen ja: Einmal empört, immer verbohrt.

Das ist zwar eigentlich ein Fehler des lernresistenten Zusehers, gleichzeitig sollte man derartiges als Autorin oder Autor aber antizipieren. Natürlich kann man Sarkeesian nicht dazu zwingen, ihre unangenehme aber sehr sachliche Message auch noch in Watte zu packen. Aber wenn man neue Menschen für ein Thema sensibilisieren möchte, würde sich ein nicht nur sachlicher sondern auch unzweifelhaft versöhnlicher Ton empfehlen. Damit überzeugt man zwar die größten Sturschädel auch nicht, aber gibt immerhin doch moderat skeptischen Menschen mehr Chancen, das Argument anzuerkennen.

Frauen werden anders dargestellt

Denn im Grunde können selbst überzeugteste Kritiker das Argument kaum bestreiten, dass es auffällige Muster in der Gaming-Welt gibt, was die Darstellung von Frauen betrifft. Dabei geht es gar nicht erst darum, dass man Frauen immer erstmal eine „sexy“ statt eine sinnvolle Rüstung anzieht (oder überhaupt so wenig wie möglich). Weibliche Charaktere haben als Akteure ganz grundsätzlich seltener die Kraft, etwas in der Spielwelt zu verändern. Allein die Tatsache, dass man in Spielen, in denen das Geschlecht der Hauptfigur durch die Entwickler festgelegt wird, viel seltener eine Heldin als einen Helden steuern darf, ist ziemlich eindeutig. Überrascht es wirklich jemanden, dass es Frauen gibt, die das stört und die das auch einfach mal sagen und aufzeigen möchten?

Tatsächlich ist dieses Helden-Heldinnen-Ungleichgewicht schon ein großer Teil des Problems. Weniger Frauen als Hauptfiguren bedeutet ganz automatisch weniger Frauen als handelnde Figur, denn in Spielen agiert vor allem der Spieler und die restliche Welt reagiert nur darauf. Dementsprechend kommen Frauen ganz automatisch öfter als Objekt vor. Das ist nicht gut, denn Spiele sollten für alle Menschen gleichermaßen da sein, so wie auch Filme, Musik und Bücher gleichermaßen für alle da sein sollte. Wir Spieler und Spielerinnen wollen die gesamte Bandbreite der interessanten Geschichten, nicht nur einen kleinen Ausschnitt. Auch bei simpel gestrickten Spielen muss man nicht die einfachstmögliche Narration akzeptieren. Eigentlich sollte es ja gerade für ein Spiele ohne berauschende Story einfach sein, ohne komplett bedenkliche Klischees auszukommen, sonder die 25 Zeilen des Storyskripts wenigstens etwas kreativer zu gestalten.

Frauen müssen Spiele machen

Dazu müssen sich die Entwickler aber dem Problem der Frauendarstellung bewusst sein. Eine wesentliche Ursache dafür, warum das oft nicht der Fall ist, ist die Männerdominanz der Branche. Wenn wenige Frauen bei der Entwicklung von Spielen federführend beteiligt sind, werden auch weniger Spiele von einer weiblichen Perspektive beeinflusst. Die Zusammensetzung der Entwicklungsstudios erschwert einen Ausbruch aus dem antiquierten Trott.

Nun: Dass Frauen seltener in technische Beruf gehen, ist jetzt nicht unbedingt die alleinige Schuld der meisten Männer. Aber gerade Männer in dieser Branche müssten besonders sensibel für Gender- und Sexismusthemen sein, wenn sich das ändern soll. Für eine Frau ist es eine Hürde, in eine Sparte zu gehen, wo sie mit ihrer Sicht alleingelassen (oder möglicherweise sogar dafür ausgelacht wird).

Wer das nicht versteht oder mit einem pauschalen „selbst schuld“ wegwischen möchte: Stellt euch vor als Mann vor der Wahl zu stehen, in einer Firma mit vor allem weiblichen Angestellten zu arbeiten, die Schreibtische herstellt. Dort wird den ganzen Tag neben der Arbeit nur (Vorsicht, Klischee!) über Kleider geredet und die Verantwortlichen entscheiden, alle Produkte werden (noch ein Klischee!) blassrosa eingefärbt. Und jetzt stellt euch vor, nicht nur diese eine Firma, sondern die ganze Schreibtisch-Branche ist so. Wenn ihr jetzt nicht gerade auf Kleider und blassorsa steht, wäre es unattraktiv dort zu arbeiten, oder? (Und jetzt stellt euch mal kurz vor, ihr wäret nur ein Konsument in dieser Welt, und hättet gerne einen schönen Schreibtisch, aber fast alle Modelle sind blassrosa und hätten zwar keine Tastaturablage aber einen integrierten Kleiderbügel.)

Heldinnen sind anders

Zurück zu den Spielen und den Bildern, die sie von Frauen vermitteln. Wenn sich eine Geschichte doch um eine Protagonistin dreht, muss diese praktisch nie dazu übergehen, einen ihr nahestehenden Mann zu retten. Jade aus dem Action-Adventure Beyond Good & Evil, die ihren Onkel Pey’j retten muss, ist eine der wenigen Ausnahmen (allerdings ist Pey’j ein Schwein, kein Mensch). Lara Croft aus Tomb Raider, Samus Maran aus der Actionserie Metroid, Kate Archer aus dem Adventure Syberia oder April Walker bzw aus dem Adventure The Longest Journey haben stets andere Aufgaben im Sinn. Faith aus dem Action-Runner Mirror’s Edge muss sogar ihre Schwester retten – also wiederum eine andere Frau.

Wenn man das aufzeigt, muss man sich einer wichtigen Sache bewusst sein: Dass das völlig ok ist. Zwar zeigt dieser Unterschied eine Ungleichbehandlung der Geschlechter auf, aber diese „Gut rettet Hilflos“-Plots sind ja in Wahrheit grottenöde. Nicht zufällig stehen Spiele, die eine Geschichte mit weiblichen Hauptfiguren erzählen, storytechnisch meist eher auf der interessanteren Seite, während die meisten von Sarkeesian genannten Spiele eher Geschichten-Ödland sind. Aber bitteschön nicht deshalb, weil Frauen oder weibliche Heldinnen grundsätzlich besser sind, sondern weil sich das aus dieser ganz speziellen Konstellation so ergibt. Die Perspektive von Männern fehlt bei der Spieleentwicklung und im Spielemarketing praktisch nie.

Zum Abschluss ein paar Fragen, die sich angesichts all dieser Beobachtungen stellen:

  • Warum glauben so viele Entwickler, Männer würden sich durch das Retten von Frauen ausreichend motiviert fühlen, sehen das umgekehrt aber nicht so?
  • Sind wir Männer so viel einfacher gestrickt oder werden wir nur für weniger anspruchsvoll gehalten?
  • Müssen wir diese subtile Geringschätzung unseres Verstandes wirklich hinnehmen und gut finden?
  • Warum bestehen so viele Spieler darauf, dass diese Schmalspurstorys auch so bleiben?
  • Würde es nicht sowohl für Frauen als auch auch für uns Männer bessere Storys bedeuten, wenn Sarkeesians Kritik unterstützt oder zumidnest gehört und akzeptiert würde?
  • Wäre das wirklich eine Veränderung, die es sich zu bekämpfen lohnt?
  • Haben wir nicht bereits genügend Frauen vermeintlich gerettet?

E3 – Ubisoft beeindruckt, EA, Microsoft & Sony mit großem Aufgebot, Nintendo klassisch

Die E3 2013 läuft
Die E3 2013 läuft

Die diesjährige E3 startet morgen in Los Angeles. Leider hat unsere Geldbörse auch im 11. Jahr unseres Bestehens nicht dazu gereicht, um sie sich vor Ort anzusehen. Das sollte uns aber nicht davon abhalten, die wichtigsten Infos und coolsten Trailer für euch zusammen zu tragen.

Xbox One mit Preis und Termin

Microsoft hat bereits die Vorab-Präsentation zur Xbox One abgehalten. Wir haben sie auf Twitter begleitet, falls das jemand nachlesen möchte. Die wichtigsten Punkte: Die Konsole erscheint im November 2013 weltweit. Sie wird 499€ bzw. 499$ (~375€) kosten – was auch in Anbetracht der unterschiedlichen Umsatzsteuern, die beim US-Preis noch fehlen, ein ziemlich großer Unterschied ist und sieht immer noch aus wie ein alter Videorekorder. Im Gegensatz zur Vorstellung im Mai hat Microsoft diesmal auch massenhaft Spiele gezeigt und angekündigt.

Ein neues Halo 5 (2014), …

… das Open World-Massenzombie-Game Dead Rising 3 (2013) …

… dieses Spiel das sich Metal Gear Solid 5 nennt …

… und Forza Motorsport 5 wurden gezeigt. Das glänzte mit der Beschreibung der KI. Die KI lernt euer Fahrverhalten zu imitieren und speichert es in der Cloud. So könnt ihr gegen euch selbst spielen (oder eure Freunde, wenn die gerade nicht online sind). Man soll ja nicht sagen, dass all die Vernetzungsfantasien und Always-On-Zwänge nicht auch ihre guten Seiten hätten.

Wie ein Spiel ganz nach unserem Geschmack sah Below aus. Das kommt mit ruhiger, kunstvoller Optik und Sounddesign daher und könnte so eine Art düsteres, modernes Zelda sein.

Auch aus dem Angebot heraus stach noch Sunset Overdrive – ein buntes, hyperaktives Mirrors Edge auf Speed und mit mehr Monstern.

In einer etwas Shooter-lastigen Präsentation hatte Microsoft sich mit Titanfall den vielleicht spannendsten Titel für das Ende aufbewahrt – ein futuristischer Multiplayer-Coop-Shooter mit Infanterie und Mechs. Ich dachte, gehört zu haben, dass er exklusiv auf der Xbox One erscheinen soll, aber Minecraft-Entwickler @notch twitterte später etwas von einer PC-Version.

Definitiv auch auf anderen Plattformen erscheinen Battlefield 4

… und The Witcher 3, das erstmals ein Open World Spiel werden soll schlicht großartig ausgesehen hat.

Das gilt allerdings für die meisten Spiele, sogar für das elendige Quick Time Event-Monster Ryse – ein Actionspiel als alter römischer Legionär, das spielerisch deshalb enorm uninteressant wirkte.

Was Quantum Break ist. oder auch Black Tusk, weiß ich nach wie vor nicht so genau, Killer Instinct ist jedenfalls ein lahmes Prügelspiel das vor allem die „Hangout“-Möglichkeiten und SmartGlass-Integration vorführen sollte. Potential hatte Project Spark, eine mächtige Sandkiste für Leute die mit schnellen Handgriffen und Sprachkommandos komplette Spiele erschaffen möchten.

Sony kontert mit niedrigerem Preis und Verzicht auf Onlinezwang

Sony zog in der Nacht auf Dienstag nach. Der japanische Konzern konterte den Preis von MS (499€) mit einem von 399€ für die PlayStation 4. Zusätzliche Controller kosten 60€ (MS hat dazu noch keine mir bekannten Angaben gemacht). Die tatsächliche Preisdifferenz wird man sich angesichts der Zubehörpreise noch genauer ansehen müssen. So wird zum Beispiel auch der Online-Service um im Web spielen zu können nun kostenpflichtig (50$ pro Jahr, Euro-Preis derzeit noch unbekannt). Was viele Spieler ohnehin mehr interessieren wird: Im Gegensatz zur Xbox One wird die PS4 keine regelmäßigen Online-Checkins erfordern und zudem erlauben, Gebrauchtspiele (auf Disc) ohne Einschränkungen weiter zu verkaufen. Außerdem verzichtet man auf Region-Codes. Importspiele sollten also kein Problem sein.

Man hat die Konsole übrigens erstmals auch hergezeigt, es gibt sie wirklich und sie steht der Xbox One in Hässlichkeit um nichts nach.

Die Playstation 4
Die Playstation 4

Spiele gibt es auch zu sehen. Spannend als Exklusivtitel ist natürlich Beyond: Two Souls (PS3 Release: 10. August) mit der virtualisierten Ellen Page und William Dafoe…

… Bastions Transistor

… das Steampunk-Horror-Spiel The Order: 1886

Unklar blieb, ob Kingdom Hearts 3 auch auf Xbox One erscheint.

Ebenso bei Final Fantasy 15.

Nicht exklusiv sind Mad Max (2014, alle Nicht-Nintendo Plattformen) …

… und Bungies Destiny

Nintendo hält wieder mal mit klassischen Marken dagegen

Die Nintendo-Pressekonferenz konnte mit solchen technisch beeindruckenden Spielen naturgemäß nicht aufwarten. Dafür zeigte man ein neues Mario 3D-Multiplayergame, Mario Kart und Donkey Kong Country: Tropical Freeze (November). Auch die WiiU Versionen von Watch_Dogs, Splinter Cell: Blacklist wurden wie zahlreiche 3rd Party Releases kurz gezeigt, dazu neue Ausgaben von Wii Party und Wii Fit.

Viele Spiele wurden nur ganz kurz eingeblendet. Hier die vollständige Präsentation.

Besonders herauszuheben wäre The Wonderful 101 (15. September)…

… ein sehr hübsches WiiU Zelda: Wind Waker (Oktober 2013)…

Pikmin 3

Deus Ex 3: Director’s Cut (nicht sehr frisch, aber dafür stark an die WiiU angepasst und mit besseren Bosskämpfen), …

… das sehr klassische New Super Luigi U

und Super Smash Brothers (2014, 3DS, WiiU).

… ein noch unbenanntes Open World-Exploration-Spiel (2014) von Monolith (Xenoblade) …

… und Bayonetta 2 (2014).

Electronic Arts mit neuer Technik

Electronic Arts zeigte Plants vs. Zombies: Garden Warfare – einen schrägen Multiplayer-Shooter zwischen … eh klar oder?

Dazu kommen das von Jesse Pinkman vorgestellte Need for Speed: Rivals, …

Mirror’s Edge (PC, Xbox, PS) …

Star Wars: Battlefront, Command & Conquer

Dragon Age: Inquisition.

In der Sport-Schiene wird eine ganz neue Engine zum Einsatz kommen. Es wurden unter anderem NHL 14 und FIFA 14 gezeigt (das Georg für den GameStandard schon angespielt hat). Warum EA einen Basketballer beim Basketballspiel einlädt aber „Drake“ das Fußballspiel vorstellen lässt, verstehen woll nur amerikanische Marketingmenschen.

Madden NFL 25 und NBA LIVE 14 werden mit Echtweltdaten gefüttert und für PS und Xbox erscheinen.

Ubisoft mit dem breitesten Angebot

Rockstar Jerry Cantrell eröffnete Ubisofts Präsentation mit einem neuen Musik-Lernspiel Rocksmith.

Zu sehen waren unter der sonstigen Leitung von Moderatorin Aisha Tyler (es ist wahr, kein reines Salamifest bei Ubisoft!) auch Splinter Cell: Blacklist.

Zusammen mit dem Jump & Run Rayman: Legends (Release: 3. September),…

… der spielbaren TV-Show Rabbids Invasion, Just Dance 14 und dem bereits ausprobierbaren humorvollen Mittelalter-F2P The Mighty Quest For Epic Loot (PC),…

… sowie dem RPG South Park: The Stick of Truth von Obsidian,…

… dem rieseigen Open World-Rennspiel The Crew,…

Assassin’s Creed 4: The Black Flag, dem Motorradspiel Trials Fusion (Xbox, PS, PC), dem Mobile-Ableger Trials: Fronter,

… Massive Entertainments schwer beeindruckenden und in interessantem Setting angeseidelten Online-Action-Rollenspiel The Division (leider nur für PS4 und Xbox One) …

… und Watch_Dogs

… hinterließ Ubisoft einen extrem starken Eindruck eines breiten Repertoires.

Der Rest

Der etwas lästige Trend, Spiele nicht mehr mit Ingamesequenzen oder CGI-Trailern anzukündigen (wie zB bei The Evil Within oder Far Cry: Blood Dragon), sondern nicht wirklich aus dem Game stammenden gefilmten Szenen, setzt sich auch mit dem neuen Thief fort, das Square Enix in den nächsten Tagen zeigen wird.

Für den PC kommt zudem Dark Souls 2.

The Elder Scrolls Online konnte Tom kürzlich bei Bethesda spielen, eine Preview dazu kommt noch. Hier der E3-Trailer zum im Frühjahr 2014 (Xbox One, PS4, Windows und Mac) erscheinenden Spiel.

Auch Telltale hat was zu zeigen. Ihr großartiges Adventure zu The Walking Dead bekommt mit 400 Days ein fettes Addon.

Ein neues Deus Ex gibt es auch. The Fall soll allerdings vorerst „nur“ für iPad und iPhone erscheinen. Mal sehen, ob das gut geht.

Drox Operative – Die tieferliegenden Qualitäten

Drox Operative
Drox Operative

Ein zufallsgenerierter Weltraum, verschieden Fraktionen und ihr sitzt mit eurem Raumschiff mittendrin. Wollt ihr Frieden im Universum stiften? Wollt ihr euch durch Handel bereichern? Oder wollt ihr alles niederknallen, was ihr auf euren Reisen trefft? Alle diese Vorgangsweisen können euch in Drox Operative zum Sieg führen – oder eure Gegner. Drox Operative – Die tieferliegenden Qualitäten weiterlesen

The Stomping Land – Auf Dinosaurierjagd mit Freunden

Vorsicht: The Stomping Land kann Spuren von Dinosauriern beinhalten.
Vorsicht: The Stomping Land kann Spuren von Dinosauriern beinhalten.

The Stomping Land ist ein Multiplayer-Survival-Game ohne Zombies und ohne Horror. Allein das macht es herausragend, wie ich finde. Es hat aber auch keine Piraten und Ninjas, was es wiederum ein bisschen uncooler macht. Glücklicherweise gibt es Dinosaurier. The Stomping Land – Auf Dinosaurierjagd mit Freunden weiterlesen

Frozen Synapse – Geniale Rundenstrategie am Tablet gegen den PC spielen

Yay! Frozen Synapse macht bald auch auf Tablets süchtig!
Yay! Frozen Synapse macht bald auch auf Tablets süchtig!

Alle paar Monate erwischt Georg und mich so ein kleiner Virus. Es ist nichts Dramatisches, nur dass einem kurz die Synapsen einfrieren … Haha! Großartige Einleitung, Schaffer! So geschickt den Namen eines Spiels in einen Text zu stricken, preisverdächtig! Es geht um Frozen Synapse – got it? Das ist ein seit 2011 erhältliches fantastisches Indie-Game für eine kleine Multiplayer-Schlacht zwischendurch. Und noch eine. Und noch eine. Und eine geht schon noch, bevor der Wecker klingelt. Nach fünf viel zu spannungsgeladenen Tagen mit viel zu viel Zeit vor dem PC haben wir dann immer die Schnauze voll, bis zwei oder drei Monate später wieder irgendeiner auf die depperte Idee kommt, doch mal wieder kurz zu spielen … Ihr wisst schon wie das ist. Frozen Synapse – Geniale Rundenstrategie am Tablet gegen den PC spielen weiterlesen

Son of Nor – Mit Coop-Video auf Kickstarter gelandet

Son of Nor will die leeren Entwicklerkassen via Kickstarter in Geldberge transformieren.
Son of Nor will die leeren Entwicklerkassen via Kickstarter in Geldberge transformieren.

Mit Son of Nor hat es ein weiterer vielversprechender Indie-Titel auf Kickstarter geschafft. Das Action- und Rätselspiel vom teilweise östereichischen Entwicklerteam stillAlive will mit einer Finanzspritze von 150.000 Dollar den Zieleinlauf im nächsten Sommer schaffen. In den ersten paar Tagen lief das Fundraising offensichtlich schon ziemlich gut. Ihr solltet allein wegen dem Vorstellungsvideo mal rüberschauen.

Wir haben euch das Spiel ja schon einmal kurz vorgestellt und warten seither gespannt auf spielbare Eindrücke. Bis es soweit ist müssen wir uns mit den regelmäßigen Video-Updates der Entwickler begnügen. Ein sehr ausführliches zum Coop-Modus von Son of Nor hat stillAlive nun im Rahmen der Kickstarter-Kampagne veröffentlicht.

Im Spiel steckt zweifelsohne eine Menge Spaßpotential, wenn die Entwickler die Rätsel und Gegner-KI ordentlich hinkriegen.

Papo & Yo – Brutal gut

Papo & Yo - Indie-Perle mit geglücktem, künstlerischem Anspruch
Papo & Yo – Indie-Perle mit geglücktem, künstlerischem Anspruch

Bis kurz vor seiner PC-Veröffentlichung habe ich von Papo & Yo nie gehört. Ich weiß auch nicht genau, was mich daran interessiert hat. Vermutlich der optische Stil der Screenshots. Ein Rätsel-Jump & Run das ein bisschen so aussieht als würde es in brasilianischen Slums spielen? Das geht doch. Jedenfalls war mein Interesse ein Glücksfall für mich, denn Papo & Yo entpuppte sich als echte Perle. Papo & Yo – Brutal gut weiterlesen

Oculus Rift und Omni kombiniert – eSport wird körperliche Ertüchtigung

Virtua Omini + Oculus Rift = Yeah!
Virtua Omini + Oculus Rift = Yeah!

Mit Oculus Rift kommt in absehbarer Zeit ja der erste potentiell massentaugliche Virtual Reality-Helm auf den Markt. Das allein ist cool, aber in seinen Möglichkeiten noch ziemlich begrenzt. Eine weitere Firma arbeitet nun an einem anderen Produkt, das insbesondere in Kombination die Immersion auf einen neuen Punkt treiben könnte. Die Bewegungssteuerung wird dabei keinem Steuerknüppel, sondern einem omnidirektionalen Laufband übertragen, dem Virtuix Omni.

In den angehängten Videos sieht man Beispiele aus Team Fortress 2 (mit dem Rift) und The Elder Scrolls: Skyrim (ohne Rift). In den Kommentaren zum Skyrim-Video kündigt ein Mitarbeiter eine Kickstarter-Kampagne für das Omni im Mai an.

Es braucht wohl keine weitere Erklärung dafür, was diese oder ähnliche Kombinationen für ein Potential haben (und vielleicht schalten wir dann noch Kinect und eine WiiMote dazu? ;)) Das Zeitalter übergewichtiger Spieler nähert sich wohl rapide seinem Ende. Fangt schon mal mit dem Training an, wenn ihr in ein paar Jahren in Multiplayer-Shootern noch was reißen oder in Rollenspielen die ganze Welt erkunden wollt. Ich freue mich drauf meinen Kindern mal sagen zu können: „Hock doch nicht den ganzen Tag auf der Couch! Geh ein bisschen Computer spielen!“.

Broken Age – Das Double Fine Adventure hat einen Namen

Bisher als "Reds" bekannt, heißt das DF-Adventure nun Broken Age
Bisher als „Reds“ bekannt, heißt das DF-Adventure nun Broken Age

Das neue Kickstarter-finanzierte Adventure von Tim Schafer und Double Fine hat mittlerweile einen offiziellen Namen: Broken Age. Es hat auch eine Webseite, auf der man es vorbstellen kann – auch um noch ein Backer zu werden.

Das erinnert mich daran, dass ich mir langsam wieder genug Backer-Updates aufbewahrt habe, um einen gemütlichen Abend damit zu verbringen. Die Videos sind wirklich verdammt großartig und lohnen das Geld, das ich in die Finanzierungskampagne gesteckt habe schon allein. Man erfährt viel aus dem Design- und Entwicklungsprozess von Adventures und Videospielen im Allgemeinen.

Themenverwandte Nachrichten, die ich hier jetzt einfach unterbringen will: Ron Gilberts (der DF ja kürzlich verlassen hat) sehr unterhaltsam-träumerischen Post darüber, wie er ein neues Monkey Island gestalten würde – wenn er die Rechte von Disney erstehen könnte.

Sind die todgeweihten Konsolen schuld am schlechten Gamer-Image?

Nachdem ich mich gestern nacht auf Twitter dazu bemüßigt gefühlt habe, das edle Hobby des Spielens gegen eine etwas schiefe Darstellung im (ansonsten hörenswerten) Ö1 Nachtquartier mit dem Glamgeekgirl zu verteidigen, habe ich mich heute ein wenig mit den Verkaufszahlen von Spielen beschäftigt. Einige davon in eine kleine Grafik gepackt.

Ausgewählte Spieleverkaufszahlen
Ausgewählte Spieleverkaufszahlen (ihr könnt diese Grafik auch auf Facebook teilen)

Zugegeben, das ist weniger aussagekräftig über die Branche und mehr ein amüsantes Trivia (die Zahlen stammen aus der Wikipedia und sicher wird mancher darüber streiten wollen ;)). Aber so alles in allem haben mich die Zahlen durchaus ins Grübeln gebracht. Das Folgende ist – das sage ich vorab – aber keine strukturierte lange durchdachte Analyse, sondern eine Art Gedankendurchfall mit vielen gefühlten Tatsachen und intuitiven Aussagen.

Wenn man sich ansieht, wie sich die Branche als Ganzes entwickelt hat, nämlich vom Nerd- zum absoluten Mainstreamphänomen mit einer riesigen Industrie dahinter, ist die Entwicklung der Verbreitung von Spielen nicht besonders beeindruckend. Nintendo hat für NES in den 80ern und Gameboy in den 90ern je 500 Millionen Spiele verkauft, für dem Nintendo DS später eine Milliarde. Die Sony PlayStation erreichte in den 90ern auch eine Milliarde, die PS2 setzte nochmal einen drauf. Die aktuellen Generationen werden diese Zahlen kaum steigern können – und ihre Nachfolger werden auch aufgrund des kippenden Trends nach die letzten Konsolen auf absehbare Zeit sein. Natürlich: Es gibt nicht den einen, alles erklärenden Grund und das will ich auch nicht vorgaukeln.

Mehr Spieler, weniger Vielfalt in den Charts

Aber einer von den Gründen ist glaube ich dieser: Spiele – obwohl die Branche und Zahl der Konsumenten stark gewachsen ist – werden inhaltlich heute verengt wahrgenommen, haben das Image als stupide Gewaltorgien. Neben einer Menge an ahnungsloser und klischeebelasteter Medienberichterstattung in den letzten Jahrzehnten hat es natürlich auch selbstgemachte Gründe. Etwa die Art wie Spiele vermarktet werden (häufig mit möglichst spektakulärer Gewalt oder stupiden Sujets) oder welche Spiele vor allem viel Marketingbudget bekommen (gefühlt: Shooter, Shooter, Shooter und dazwischen ab und zu ein Renn- oder Sportspiel, die Sims und World of Warcraft). Selbst Spiele aus bekannten Serien, die den Klischees der intellektuellen Geisterbahn nicht entsprechen, müssen anscheinend am Cover Explosionen und dicke Waffen haben.

Das war nicht immer so. Beim Blick auf die Verkaufszahlen ist ein historischer Wandel zu erkennen. Mit der zunehmenden Grafikleistung der PCs und der letzten beiden Konsolengenerationen wurden plötzlich andere Spiele verkauft. Vor dem Jahrtausendwechsel dominierten auf PC und den Konsolen vom NES über N64, Mega Drive, Dreamcast und Playstation die Jump & Runs, Adventures, Sport-, Strategie- und Rollenspiele die Charts – und damit auch die öffentliche Wahrnehmung von Spielen. Mit der Etablierung von Playstation 2 und Xbox und noch stärker mit PS3 und Xbox 360 standen plötzlich vor allem Call of Dutys, God of Wars, GTAs und Halos in den Charts und den Covers der Magazine.

Nur Nintendo konnte am Konsolenmarkt mit dem DS und der Wii noch dagegen halten und hielt Mario, Wii-spezifische Spiele und Zelda im Rennen – beide Geräte sind auch die erfolgreichsten ihrer Generationen (dass die WiiU und der 3DS das mit ihrem etwas komplizierten Appeal noch einmal schaffen, denke ich nicht). Sie haben an die Nicht-Actionspieler gedacht und neue Käuferschichten erschlossen (enttäuschten aber andererseits fatalerweise die Core-Gamer). Etwas das Microsoft und Sony erst verspätet mit Kinect, Move und vereinzelten Spielen eingefallen ist (obwohl der Erfolg des Eye Toys die Strategie rückblickend nahegelegt hätte).

Xbox und PlayStation pushen das Bild

Ich behaupte: Der Trend zur (nur dem Anschein nach!) immer provokanter und gewaltfixierten Spielekultur kommt von diesen Konsolen. Dort sind derartige Spiele besonders erfolgreich und vor allem: Sehr wenig andere Spiele neben ihnen. Mit ihrer darauf ausgerichteten, enormen Vermarktungsmaschinerie (die es so für den PC nicht gibt), überdecken die Konsolenhersteller außerdem, dass die Branche eben kein monothematischer Haufen von Dödeln ist, sondern ein reichhaltiges Angebot für alle Bedürfnisse anbietet.

Natürlich: Auch der PC konnte sich diesem Trend zum Actionspiel bei den Top-Sellern nicht komplett entziehen (und das will ja auch niemand erzwingend). Aber er hat doch nebenbei neue Gebiete erschlossen und ein viel breiteres Angebot. Hier gibt es in den Charts nicht nur Call of Duty, Battlefield und Doom, sondern auch die Sims, Civilizations, Portals, Annos, Guild Wars und World of Warcrafts. Diese Spiele (allesamt Millionenseller) und Serien entstammen der PC-Kultur und wären ohne diese Plattform nicht denkbar. Ähnliches gilt auch die aufblühende Indie-Branche an, deren Speerspitze etwa Minecraft mit über 10 Mio. verkauften PC-Exemplaren steht und das es erst darauf aufbauend auch unter die erfolgreichsten Xbox- und Portable-Games geschafft hat.

Außenwirkung? Fatal

Nur zur Klarstellung: Ich will nicht sagen, dass Shooter und Actionspiele verachtenswert oder schlecht wären. Ich spiele selbst ab und zu gerne welche. Aber gerade die Chart-Stürmer sind meistens auch keine narrativen Highlights der Menschheitsgeschichte. Man ist oft schon positiv überrascht, wenn die Geschichten und Charaktere nicht brunzblöd sind, sondern eh ganz ok. (Und mit der Vertunnelung und Ver-Quick-Time-Eventung verlieren sie für mich gegenüber originären PC-Shootern traditionellerer Prägung auch spielerisch an Reiz. Hat jemand von euch mal die Gameplaykatastrophen gespielt, die aktuelle Call of Dutys darstellen und das länger als eine halbe Stunde ertragen?)

Von außen und zum Teil auch bei detaillierter Betrachtung sehen die am größten gepushten Spiele erschreckend aus. Selbst eine einst so gefeierte Serie wie Tomb Raider kommt nicht mehr ohne umstrittene Gewaltdarstellung aus (wenn die Sexismusdebatte manche auch anders sehen). Dass sie auf spielferne Gesellschaftsteile und damit deren Bild von der Branche irritierend und abstoßend wirken, kann niemanden wirklich überraschend.

Natürlich: Die Ignoranz von Ahnungslosen ist nicht allein den Spielen anzulasten. Dass zum Beispiel der satirische Ton von Grand Theft Auto im Kluturfeuilleton, den Nachrichtenredaktionen und bei politischen Entscheidungsträgern kaum ankommt, ist deren schuld, weil sie sich einer seriösen Auseinandersetzung verweigern. Dass Call of Duty für geschmackslose Dinge verantwortlich gemacht werden, die schon vor ihm da waren, ist ähnlich zu beurteilen.

Aber so richtig clever daran arbeiten, dass sich daran etwas ändert, tun die entscheidenden Stellen auch nicht. Zu wertvoll ist die strunzdumme Provokation und falsche Aufmerksamkeit als Verkaufsantrieb. Zu einfach und vielfach erprobt ist es, erfolgreiche Spiele für provokationsheischende Pubertierendenhorden zu machen. Zu wenig Anspruch ist in den Vorstandsebenen da, inhaltlich relevantere Spiele nicht nur als Feigenblätter zu machen (oder wenn sie gesicherte Cash Cows sind), sondern sie auch als Risikoprojekt ins Rampenlicht zu stellen. Die Situation ist so verfahren, dass sich sogar Hersteller von derartigen Spielen bereits darüber lustig machen.

Unser schönes Hobby ist natürlich gar nicht so blöd, wie es für andere Leute scheint. Aber es muss seine Vielfältigkeit selbstbewusster verkaufen. Und dazu braucht es klügeres Marketing.

Motocross Madness – Serie startet aus Graz zurück in die Welt

Motocross Madness ist zurück
Motocross Madness ist zurück

Wer dieser Tage durch neue Titel bei Xbox Live stöbert wird dort seit gestern Motocross Madness finden. Bongfish‘ Motocross Madness ist der erste neue Teil der Serie sei 13 Jahren und legt den sportlich-ernsten Stil der früheren Spiele ab. Es war einst als „Avatar Motocross Madness“ angekündigt, dementsprechend spielt ihr mit eurer regulären Xbox-Figur. Die wetzt für euch durch die neun abwechslungsreichen und bunten Renn- und Stuntstrecken in Australien (Strände und Wasser), Ägypten (Wüste , Pyramiden, Grabstätten) und Island (Eis und Lava) – hübsch in Szene gesetzt übrigens durch die hauseigene SOMA-Engine der Grazer Entwickler Bongfish (Stoked, Harm’s Way).

Denen hat Microsoft nämlich die Entwicklung des neuesten Teils übergeben. Das freut mich besonders, weil ich die Gründer seit Jahren kenne und früher mal bei ihren ersten größer angelegten Projekten etwas mitgeholfen habe.

Während ihr in ihrem neueste Spiel also Schritt für neue Pisten in den vier unterschiedlichen Modi freischaltet, tuned ihr natürlich auch das Bike (oder sucht euch unter den sechs verfügbaren ein neues aus) und verbessert eure In Game-Fähigkeiten. Stehen zu Beginn noch eine übersichtliche Zahl an Stunts zur Verfügung, könnt ihr später in halsbrecherischen Höhen Kombinationen aus einer umfangreichen Trickkiste zusammenstellen. Das macht nicht nur bei der Punktejagd Sinn, sondern auch in Modi mit Zeitnehmung, wo euch Tricks mehr Turboboost-Energie verschaffen.

„Das Game hat viel Tiefe hinter der Arcade-Fassade“, erklärte uns Chefentwickler Michael Putz. Beim Bikedesign hat man mit dem ebenfalls steirischen Motorradhersteller KTM zusammengearbeitet. Nicht nur optisch sorgt das für einen guten Eindruck, auch das Fahrverhalten auf Schnee, Sand oder Stein variiert merkbar und gibt der unkomplizierten Hetz etwas mehr simulatorischen Anspruch.

Wichtig ist natürlich immer der Wettbewerb mit Freunden – neben einem Splitscreenmodus und Online-Multiplayer vergleicht ihr euch auch über eine globale Bestenliste in der auch die Entwickler selbst aufscheinen.

Nach meinen ersten Testfahrten zu urteilen ist Bongfish ein lässiges und vor allem erstaunlich umfangreiches Arcadegame geglückt. Mit 800 MS Points und nach einem 1,5GB Download seid ihr dabei. Es gibt auch eine Demo.