Archiv der Kategorie: Spiele

Baphomets Fluch 5 – Erster Trailer

Baphomets Fluch 5 rückt näher
Baphomets Fluch 5 rückt näher

Mit Baphomets Fluch 5: Der Sündenfall (engl.: Broken Sword: The Serpent’s Curse) nähert sich das erste von mir gebackte kickstarter-Projekt dann langsam aber sicher seiner Fertigstellung. Das ursprünglich für April angekündigte aber dann aufgrund deutlich höherer Finanzierung ausgebaute Adventure hat heute seinen ersten Trailer erhalten.

Das dort zu sehende ist grundsätzlich ermutigend. Vor allem die herrlichen 2D-Hintergründe wissen zu gefallen. Die etwas hölzernen und leicht stilbrüchigen 3D-Charaktere betrachte ich etwas skeptischer. Aber de facto ist bei Adventures ja vor allem wichtig, dass der Spielfluss passt. Solange die Animationen mich nicht bei jeder Aktion eine Sekunde länger warten lassen, als das nötig ist, kann ich darüber hinwegsehen, ob sie sich perfekt in die Welt einfügen. In Sachen Story und Rätseldesign erwarte ich die üblich hochwertige Machart von Revolution Software.

Mittlerweile erreicht Baphomets Fluch 5 jedenfalls bereits Alpha-Status (es ist also bereits durchspielbar, es fehlt aber noch allerorts der Feinschliff), vielleicht ist da bei den Figuren auch noch ein bisserl Verbesserung drinnen. Zirka im Oktober soll das Spiel marktreif sein- Übrigens wurde das Spiel jetzt auch für die Playstation Vita angekündigt. Windows PC, Mac, Linux, iOS und Android waren als Releaseplattformen ja bereits fix.

The Elder Scrolls Online – Bekommt ein Abo-Modell

The Elder Scrolls Online
The Elder Scrolls Online

Skyrim hat mich für die The Elder Scrolls-Welt begeistert. Ob ich The Elder Scrolls Online wirklich spielen will, ist mir aber nach wie vor nicht wirklich klar. Beim Anspielen vor einigen Wochen in London gefiel mir zwar der grundsätzliche Aufbau des Spiels. Die Quests zogen sofort in diverse Minigeschichten hinein und luden zum Erkunden der Umgebung. Das Versprechen, ein MMORPG für Skyrim-Fans zu schaffen, die gerne gemeinsam mit Freunden spielen würden, klingt auch gut (obwohl mir als MMORPG-Skeptiker ein Multiplayer-Addon für Skyrim ja lieber gewesen wäre).

Vor allem das Kampfsystem (damals auch noch ohne die liebgewonnene First Person Perspektive) kam aber in dieser frühen Entwicklungsphase noch deutlich nicht an die Singleplayer-Variante heran. Das direkte Feedback fehlte, wohl aufgrund der bei Onlinespielen erwartbaren Lags.

Ein weiterer Grund, das Spiel auf der Liste zu haben ist nun aber bekannt: Bethesda verzichtet auf ein Free-to-Play-Modell. TESO wird wie „klassische“ MMORPGs a la World of Warcraft auf ein Abo-Modell setzen. Nur die ersten 30 Tage sind gratis, danach will Bethesda einmal im Monat Geld sehen und behelligt euch den Rest der Zeit nicht mit weiteren Zahlungsentscheidungen (warum das eine gute Ankündigung ist, könnt ihr in meinem Free-to-Play-Verachtungstext nachlesen).

Das Pay 2 Play-System ist mir aber nicht nur grundsätzlich sympathischer. Gerade in einem The Elder Scrolls-Spiel macht es auch Sinn. Ein Clou an Skyrim war, dass man jederzeit überall hin spazieren konnte. Einzelne Gegenden und Features für nichtzahlende Spieler unerreichbar zu machen, wäre da ein Konflikt mit dem Grundkonzept, argumentieren die Entwickler: „Wir sind davon überzeugt, dass Bezahlschranken zwischen Spielern und Inhalten dieses Gefühl der Freiheit zerstört hätten“.

Mit 13€ pro Monat ist der Preis allerdings doch arg hoch angesetzt. Meine Indifferenz gegenüber dem Spiel bleibt also aufrecht.

Framed – Alles der Comic-Reihe nach

Framed - Comics umgeschrieben
Framed – Comics umgeschrieben

Was, wenn man den Inhalt von Comic verändern könnte? Dieser Frage nimmt sich Framed an. Das ungewöhnliche Rätselspiel von Loveshack Entertainment lässt euch die Reihenfolge der Bilder von Comicstrips verändern, was den Ablauf der einzelnen Szenen massiv verändert. Ich bin nicht sicher, ob sich das Konzept besser beschreiben lässt als es der untenstehende Trailer klarmachen kann, deshalb spar ich mir den weiteren Versuch.

Ob die Geschichte tatsächlich wie versprochen interaktiv oder doch einfach nur in die eine richtige Reihenfolge zu bringen ist, bleibt uns nur abzuwarten. Aber es ist jedenfalls eine neuartige Idee und allein dafür verdient das dreiköpfige Entwicklerteam aus Australien ein erstes Lob. Das Spiel soll noch in diesem Jahr für Windows, Mac und iOs erscheinen.

Diablo 3 – Addon „Reaper of Souls“ angekündigt

Diablo 3: Reaper of Souls
Diablo 3: Reaper of Souls

Diablo ist wieder einmal besiegt, Frieden bringt der Menschheit das aber trotzdem nicht. Reaper of Souls ist das neue Expansion Set für Diablo 3, das heute von Blizzard auf der Gamescom angekündigt wurde.

Die Inhalte: Mit dem „Kreuzfahrer“ gibt es einen neuen Helden, der den Paladinen aus Diablo 2 ähneln soll. Ein zusätzlicher Akt in einer mittelalterlisch-gothischen, düstereren Welt namens Westmarch wird einem neuen Bösewicht – dem Engel des Todes Malthael – gewidmet. Das Beutesystem wird überarbeitet und soll sich stärker an eurem gespielten Charakter orientieren. Helden können nun bis Level 70 statt 60 aufsteigen und es wird „Beutezüge“ (Loot Runs) geben, die für Spieler im Endgame interessanter sein sollen. Und natürlich: Viele neue Items und einige neue Monster.

Klingt nach einer Reaktion auf die teilweise drastische Kritik an D3. Man wird es sehen. Leute die auf der Gamescom rumeiern, dürfen Reaper of Souls bereits anspielen. Wir sind nicht darunter. Aber es gibt einen Gameplay-Trailer für uns. Ein Releasedate scheint wiederum noch zu fehlen.

The Division – Kommt auch am PC

The Division
The Division

Nun, das ist ein Rückschlag für meine „Kauf-dir-eine-NextGen-Konsole“-Ambitionen. Ubisoft hat The Division nun auch für den PC angekündigt. Nicht, dass das eine gröbere Überraschung wäre. Schon kurz nach der aufsehenerregenden Ankündigung des Spiels auf der E3 hat das Unternehmen Spieler dazu aufgefordert, eine entsprechende Petition zu unterzeichnen. Petitionen als Marketing, das ist entweder sehr antiquiert oder enorm innovativ – ich bin mir nicht sicher.

Wer es verpasst hat: The Division ist ein (Online-)Action-Rollenspiel, das in einem anarchischen Endzeit-New York spielt. Auf der E3 wurde es mit dem folgenden Trailer vorgestellt, der zumindest meine Aufmerksamkeit ergattert hat.

Das Erkunden dieses New Yorks, das klingt nach Coop-Gameplay, wie ich mir das andrehen lasse (man wird es auch ohne den Rest der Welt solo tun können). Geplant ist das Spiel nun für Ende 2014 auf PC, Xbox One, PS4 und für unterstützendes Gameplay am Tablet (dafür im Video bei der Polizeistation den Helikopter beachten).

Sir, You Are Being Hunted – Britische Survival-Sandkiste erreicht Closed Alpha

Sir, You Are Being Hunted - Auf der Flucht vor Robotern mit Hüten
Sir, You Are Being Hunted – Auf der Flucht vor Robotern mit Hüten

Eine Horde Killerroboter jagt euch in Sir, You Are Being Hunted (wer aus Geschlechtsgründen möchte, kann den Titelscreen auch in Madam, Your Are Being Hunted umstellen), während ihr versucht von einer zufallsgenerierten Insel zu fliehen. Ihr müsst in den britisch angehauchten Umgebungen vor allem überleben: Waffen und Munition suchen, Nahrung finden und die Stücke eines Geräts zur Flucht zusammentragen.

Das wichtigste Feature: Die feindlich gesinnten Blechkisten tragen Hüte, damit sie zur Tea Time auch properly amusing aussehen. All das klingt nach einem serious silly game, also schon very british und allein deshalb cool. Und weil ich gerade keinen wirklich guten Tag als Beschreiber habe, könnt ihr euch in den bisher veröffentlichten Gamplay-Videos ja auch selbst ansehen, ob es euch gefällt.

Einen Ersteindruck hat uns das Indie-Entwicklerteam Big Robot schon vor ein paar Monaten „im Sommer“ versprochen. Heute abend wird die Alpha für kickstarter-Backer beginnen (die Kampagne hab ich leider versäumt), da bin ich dann auch dabei. Ich verrate euch dann, wie es sich bislang so spielt.

Auf der offiziellen Webseite kann man Sir, You Are Being Hunted bereits vorbestellen – mit 20$ a.k.a 15€ seid ihr voll und DRM-free dabei. Nach dem Release soll ein Multiplayermodus als kostenloses Update kommen. Cheers!

Postmortem

Postmortem – Nur eine Person stirbt

Es ist das späte 19. Jahrhundert im bürgerkriegsgebeutelten Galicia. Die Richtung, in die sich das Land entwickeln wird, entscheidet sich an einem Abend auf einer Cocktailparty. Ihr seid ein Sensenmann ohne Sense, der diese Gala besucht. Und euer Auftrag ist simpel: Ihr müsst ein Leben nehmen. Postmortem – Nur eine Person stirbt weiterlesen

Gods Will Be Watching – Moralkompass gesucht

Gods Will Be Watching - Und aus dem Minigame entsprang ein Spiel
Gods Will Be Watching – Und aus dem Minigame entsprang ein Spiel

Es gab da kürzlich ein Minigame namens Gods Will Be Watching, das während einem Wochenends-Game Jam namens „Ludum Dare“ entstanden ist. Ihr fandet euch als Anführer einer kleinen Crew in einer hoffnungslosen Eiswüste wieder: Zu wenig Munition um zu jagen, zu wenig Essen um zu überleben. Als Spieler musstet ihr nun die begrenzten Mittel einsetzen, um das Leben der Gruppe zu verlängern. Das war nicht nur interessant, sondern kam auch gut an. Deshalb wird nun ein größeres Spiel für Windows, Mac, Linux, Android und iOs daraus.

In Gods Will Be Watching werdet ihr mit vielen derartigen Survival-Situationen mit schwierigen Entscheidungen konfrontiert. Es ist im Rätselspiel, das aber nicht nur auf berechnender Logik beruht, sondern die moralische Komponente betont. „Es gibt keine Gut und Böse“, heißt es im Pitch der erfolgreichen Indiegogo-Kampagne, „nur Entscheidungen“. Noch kann man sich an der Finanzierung des Spiel von Entwickler Deconstruct Team beteiligen und es sich damit auch bereits kaufen. Der Trailer macht mir jedenfalls große Lust darauf.

The Raven im Test – Agatha Christie-Hommage für ruhige Stunden

The Raven - Nach einer Fahrt mit dem Orient Express steigen wir auf ein Schiff um.
The Raven – Nach einer Fahrt mit dem Orient Express steigen wir auf ein Schiff um.

Ah, The Raven. „Once upon a midnight dreary, while I pondered …“. Ein wunderbares Gedicht aus der Mitte des 19. Jahrhunderts und ich stolzer Tom, ich kann die ersten beiden Strophen davon (die anderen 16 lerne ich dann in der Pension als Gedächtnistraining). Doch das Poe’sche Gruselwerk hat wenig gemein mit dem Adventure von KING Art, um das es hier gehen soll. Obwohl beide erzählerisch aus einer anderen Zeit stammen.

The Raven folgt in drei Teilen der Geschichte des Diebstahls eines edlen Juwels in dern 1960er-Jahren. Die Perspektive wird in den drei Episoden wechseln. Den Anfang macht ihr in Gestalt des schweizer Polizisten Anton Zellner, der als abkommandierter Helfer ahnungslos im Orient Express sitzt und dem bekannten Detektiv Legrande bei irgendetwas zur Hand gehen soll. Später werdet ihr die Seiten wechseln und in die Haut des Bösewichtes schlüpfen.

Wachtmeister Zellner ist kein typischer Computerspielheld. Er ist schon etwas älter und hat es nicht mehr so mit seinem Herzen. Er will dem großen Meisterdetektiv beweisen, dass er noch nicht zum alten Eisen gehört, dass er bei den Großen mitspielen kann. So stolpert der Underdog in eine gefährliche Mission, über die wir hier wie immer nicht zuviel verraten wollen. Insbesondere auch deshalb, weil The Raven sehr stark von seiner streng linearen Geschichte lebt.

Die wird erzählt wie ein Agatha-Christie-Roman. Es gibt eine abgeschottete Umwelt in der sich eine überschaubare Zahl an Menschen aufhält. Etwas Kriminelles passiert und alle sind irgendwie verdächtig, und der Held versucht das Verbrechen aufzuklären. Von diesem „Wer hat es getan?“-Element zehrt Kapitel 1 noch recht gekonnt, bis man am Ende aber doch eine vermeintliche Lösung bekommt. Keine Angst, genügend Fragen bleiben offen, um noch so manche Wendung zu erlauben. Wie den Entwicklern das gelingt, ist natürlich eine andere Frage.

Wie Miss Marples und Poirots Film-Einsätzen setzt auch The Raven auf keinen allzu zähneknirschenden Thrill. Die Atmosphäre ist natürlich im Rahmen der Ereignisse angespannt, Anton Zellner geht aber doch mit einer gewissen Lockerheit durchs Leben. Da KING Art auch auf Quicktime Events und andere Drucksituationen verzichtet, ist es ist ein sehr gemütlicher Krimi. Etwas zum Zurücklehnen.

Ein Spiel Shuffleboard sorgt für willkommene Abwechslung im Spieltrott. Etwas mehr Tempowechsel hätten The Raven nicht geschadet.
Ein Spiel Shuffleboard sorgt für willkommene Abwechslung im Spieltrott. Etwas mehr Tempowechsel hätten The Raven nicht geschadet.

Die Rätsel, die man sich von einem klassischen Adventure erwartet, sind sehr geradlinig. Ihr braucht Licht? Macht etwas mit den Zündhölzern. Ein Kind will nicht mit euch sprechen? Süßigkeiten helfen da doch immer! Hält euch doch einmal eine Knobelei länger auf, liegt das eher daran, dass ihr das Pixelhunting nach einem Gegenstand noch nicht erfolgreich abgeschlossen habt, als dass ihr nicht wisst, wonach zu suchen wäre. Im Zweifelsfall probiert man die wenigen Gegenstände eben an allem aus, das man so findet. Prinzipiell spricht man im genretypischem Trott einfach mit allen Personen über alle möglichen Dialogoptionen, klickt jedes anklickbare Element am Bildschirm an und macht dann das Offensichtliche damit.

Wobei The Raven zusätzlich noch die Eigenart hat, euch manches Objekt nicht sofort als anklickbar anzuzeigen, sondern erst nachdem ihr etwas anderes entdeckt oder getan habt. Das macht die mehrfache Absucherei der Umgebung nötig und war keine designtechnische Glanzentscheidung. Wer sich nach Erleichterung sehnt, kann auch einfach alle Hotspots eines Raums einblenden oder Lösungstipps anzeigen lassen. Doch Vorsicht! Das drückt auf euren Highscore (wurscht) und auf das Ehrgefühl (öha!).

Die deutsche Synchronisation des deutschen Spiels wird anderswo hochgelobt, ich fühlte mich in der englischen Version trotzdem etwas wohler. Insbesondere die Figur eines arroganten österreichischen Musikers ging mir im Deutschen mit ihrem näselden Wienerdeutsch etwas auf die Nerven. Allgemein ist The Raven professionell und ordentlich umgesetzt, aber sicherlich keine groß budgetierte Hochglanzproduktion. Einmal im Spiel wurde der Bildschirm schwarz und ich musste den letzten Speicherstand laden. Bei jedem Spielstart stellte sich die Sprache wieder auf Deutsch zurück und während die Grafik keine gravierenden Irritationen auslöst, sorgt sie auch für keine Aha-Momente. Die Steuerung und Animationen sind etwas behäbiger als gut wäre – auch wenn das zum alternden Protagonisten passt. Während ich diese Dinge nicht unerwähnt lassen wollte, möchte ich aber sagen, dass ich sie nicht als schwerwiegende Spaßbremsen empfunden habe.

Der Perspektivenwechsel als Spannungsmoment: Anton Zellners macht neugierig auf die Blickwinkel der anderen Figuren.
Der Perspektivenwechsel als Spannungsmoment: Anton Zellners macht neugierig auf die Blickwinkel der anderen Figuren.

The Raven könnt ihr übrigens trotz seines episodenförmigen Erscheinens nur im Komplettpack erstehen. „Das ganze Abenteuer oder nichts“, ist da die Devise, was ein seltsames Konzept ist. Mit 23€ für den Download (Windows/Mac) und 30€ für die Boxversion (PC/PS3) ist der Preis zwar erschwinglich und wäre auch dem angemessen, was die erste Episode hergibt. Über die Qualität der folgenden Kapitel (die Ende August und Ende Septemer erscheinen werden) kann man aber natürlich nur spekulieren. Verständlich, wenn so mancher da lieber mit dem Kauf wartet. Umso weniger verständlich, was sich Nordic Games und KING Art dabei gedacht haben.

Von der ersten Episode – die rund vier bis sechs Stunden dauert – zu schließen, ist The Raven für Adventure-Fans einen Blick wert. Das Spiel ist kein All-Time-Highlight seiner Zunft und wird den Point & Click-Adventures keine neuen Käuferschichten erschließen. Aber es ist ein solider Vertreter des Genres, das mit einer klassischen Krimigeschichte das Interesse weckt. Gerade seine etwas unmoderne Tempolosigkeit könnte so manchem durchaus gefallen. Die Sommerzeit und ihre Urlaubswochen sind immerhin eine Phase, die der Entschleunigung dienen sollen.