Als mit dem Adventure von Tim Schafer und Double Fine das erste größere Spiel auf Kickstarter ausfinanziert wurde, herrschte sofort Skepsis, ob sich dieser Erfolg auch für andere, unbekanntere Studios oder Serien wiederholen ließe. Das ist mittlerweile über drei Monate her, Zeit sich anzusehen, was für Spiele auf der Plattform seither ihre Spendenziele erreichten. Kickstarter: 10 interessante Spiele der letzten Monate weiterlesen
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Retro 2.0 – wer spielt mit mir Police Quest?
Etwas so cooles wie Sarien habe ich schon länger nicht mehr entdeckt. Nennt mich einen alten Sack (immerhin bin ich schon 24), aber die alten Sierra-Adventures (Police Quest, Kings Quest, Space Quest, Leisure Suit Larry…) im Browser zu spielen, während auch zahlreiche andere Spieler über den Bildschirm wandern, mit denen ich über mögliche Lösungen oder irgendwas anderes brabbeln kann, das reizt mich. So manche Lösung hat man ja schon wieder vergessen, so manch andere nie wirklich gefunden. Zumindest aber ist es ein netter kleiner Retro-Trip. Gespeichert wird übrigens über ganz normale Bookmarks im Browser selbst.
Wer abends mal gemeinsam spielen will, kann sich ja in den Kommentaren mit mir verabreden. Besonders Police Quest würde mich mal wieder reizen.
Sex = Evil
Seien wir mal ehrlich. Wer kennt heutzutage keinen einzigen 15-jährigen der schon mindestens einmal Sex in seinem Leben gehabt hat? Das wohl größte körperliche Vergnügen mit dem zusätzlichen Abnehm-Effekt wird von immer jüngeren Typen und Typinnen genossen. Ich find’s nicht gerade großartig mir von Neu-Pubertierenden auf die Nase drücken zu lassen, dass sie mehr „Frauen“ im Bett hatten als ich, aber mein Gott, es kümmert mich nicht…
Und um jetzt zu erklären warum dieser ganze Schwachfug seine Existenzberechtigung auf einer Gaming-Seite hat, (wenn auch natürlich mit jener welche die Extraportion Kompetenz beansprucht – hört, hört!): Die Handhabung des Spiels Leisure Suit Larry 8: Magna Cum Laude gab mir den Anstoss, mich über die „Jugendschützer“ dieser Welt auszulassen. Das Musterbeispiel sind natürlich die Könige aller scheinheiligen Puritaner – die USA. Hier wird das Spiel nicht nur keine Jugendfreigabe erhalten, nein, Publisher Vivendi schneidet (um nicht das böse Wort „Zensur“ zu verwenden) die Abenteuer des Larry Loveage sogar selbst, um sich gegen die Proteststürme von empörten, nein gar besorgten Eltern erwehren zu können. Aber auch unser geliebtestes (vor allem fußballerisch *schmunzel* – CORDOBA!) Nachbarland Deutschland beginnt langsam mit dem Amis mitzuhalten. Konnte man sich bei Singles noch zu einer USK 16 Einstufung durchringen, so wird der Weg zu Larry 8 für Minderjährige versperrt bleiben (außer man hat einen großen Bruder, älteren Freund oder liberale Eltern (verantwortungslose, naive Rabeneltern!) – sprich: man kommt irgendwie sicher ran). Besonders lustig sind auch die Australier, die immer wieder für Gesprächsstoff sorgen: In Down Under verweigerte man Magna Cum Laude eine Einstufung von Seiten der Behörden. Konsequenz: Der Verkauf des Computerspiels ist auch an Erwachsene verboten. Damit genießt ein an sich auf Humor aufgebautes, harmloses Spiel dort den selben Status wie beispielsweise Nazi-Propaganda (ich hoffe doch, dass die verboten ist?).
Bitte versteht mich nicht falsch – ich finde nichts Tolles daran, mir irgendwelche vollpolygonalen Comic-Tussen anzusehen, aber muss man das der Jugend vorenthalten? Wir, die wir über 18 sind, haben alle früher Wet: The Sexy Empire gespielt, wir sind alle irgendwann einmal über irgendwelche Pornofilme im Nachtprogramm gestolpert (haben natürlich dieses unmoralisch gottlose Zeug sofort weggezappt!!1!) und wir sind meistens trotzdem keine (außergewöhnlich) perversen Schweine geworden. Es ist nicht notwendig die Film- und Spiele-Industrie mit offensichtlich scheinheiligen Auflagen zu bestrafen, die schlussendlich keinen Effekt haben, außer dass die Zahl der Raubkopien weiterhin ansteigt.
Neben diesen empirischen Beobachtungen lässt sich die Unsinnigkeit dieser Art von Jugendschutz auch statistisch (natürlich im weitesten Sinne) beweisen. Im oberflächlich strengen Amerika bekommen 5,2 Prozent der Mädchen zwischen 15 und 19 ein Kind, das ist die höchste Rate aller Industrienationen. Im zumindest in der Vergangenheit liberaleren Deutschland liegt die selbe Rate bei nur 1,1 Prozent (Quelle 1, Quelle 2). Ich will jetzt aber natürlich niemandem verheimlichen, dass ein direkter, gravierender Zusammenhang zwischen diesen Zahlen und der „Verheimlichung“ von Games und Filmen nicht bestehen dürfte. Es ist eben nur ein Glied von vielen, in dem Umgang einer Gesellschaft mit einem bestimmten Thema.
Kurz und bündig, nun noch mein Appell an die Diktatoren moralischer Werte für Teenies: Verbote haben noch nie etwas bewirkt! Betreibt Aufklärung, kümmert euch um eure Kinder und legalize „Sexspiele“!