Als mit dem Adventure von Tim Schafer und Double Fine das erste größere Spiel auf Kickstarter ausfinanziert wurde, herrschte sofort Skepsis, ob sich dieser Erfolg auch für andere, unbekanntere Studios oder Serien wiederholen ließe. Das ist mittlerweile über drei Monate her, Zeit sich anzusehen, was für Spiele auf der Plattform seither ihre Spendenziele erreichten.
Natürlich ist die Liste weder vollständig noch allgemeingültig, wir freuen uns also, wenn ihr eure liebsten Kickstarter-Projekte noch in den Kommentaren postet.
Der Pionier der Industrie hält User mit herrlichen Updates auf dem Laufenden und dürfte noch in diesem Jahr fertig werden. Im November ist das Budget von 3,3 Millionen Dollar nämlich auch schon wieder alle. Ein guter Teil davon fließt ja in die Begleitung der Entwicklung per Dokumentation für die Fans (und allein die war das Geld schon wert), etwa 400.000 Dollar fraßen die Kickstarter-Belohnungen für die Backer wieder auf.
Das Team wollte 450.000 Doller, um den alten Tex Murphy wieder von den Toten auferstehen zu lassen. Geworden sind es immerhin 600.000 Dollar. Einen bekannten Releasetermin für das Projekt gibt es noch nicht.
Brian Fargo wollte 900.000 Dollar, hat von den Fans von postapokalyptischen Rollenspielen fast drei Millionen bekommen. Wann Wasteland 2 erscheinen soll, ist noch nicht bekannt.
Auch Space Quest soll wieder zum Leben erweckt werden. Der geforderte Betrag von 500.000 Dollar wurde in der Kampagne knapp übertroffen. Auch hier war nicht schnell rauszufinden, bis wann das Spiel fertig sein soll
500.000 Dollar wollte Al Lowe für sein Comeback, 660.000 sind es immerhin geworden. Alle bisherigen Teile sollen nun komplett neu gemacht werden und auf allen möglichen Plattformen erscheinen. Und weil die Ziele eben doch recht deutlich übertroffen wurden, gibts mehr Zimmer und mehr Mädchen. Wann? Steht da nirgends.
Die Macherin von Gabriel Knight wollte 300.000 für ihr interessantes kleines Bio-Games-Projekt. 440.000 Dollar sind es geworden, dafür will sie gleich zwei Adventures liefern. An Moebius wird bereits mit den Kickstarter-Mitteln gearbeitet. Für „Mystery Game X“ hat ein Publisher die Taschen geöffnet. Erscheinen sollen beide Spiele anscheinend noch in diesem Jahr.
Knapp über die erwünschten 500.000 Dollar kam auch Autor Neal Stephenson, der vor allem verspricht, ein realistisches Schwertkampf-Spiel für Wii-ähnliche Bewegungssensoren am PC zu machen. Es gibt guten Grund skeptisch zu sein, aber die Community will mal sehen, was daraus wird. Die Kampagne endet erst heute, für einen Releasetermin ist es noch früh.
1,9 Millionen Euro statt 400.000 für das RPG in der nahfuturistischen Fantasy-Welt von Harebrained Schemes. 2D und rundenbasierend soll es werden – und ein Fest für Geeks am PC und auf Tablets. Ein wichtiges Feature für die große Community der Neuauflage: Die Welt von Shadowrun Returns wird erweiterbar sein.
50.000 wollte man nur für dieses X-Com-ähnliche Strategiespiel aus London, 150.000 sind es geworden. Goldhawk Interactive gibt den Backern bereits spielbare Clients. Noch 2012 soll dann jeder die Möglichkeit haben, die Alieninvasion in Xenonauts abzuwehren.
Es wird wieder Zeit Autos zu Schrott zu fahren und Leute durch die Luft wirbeln zu lassen. Im Kampagnenvideo überfuhren die Macher von Carmageddon doch einfach so Tim Schafer. Im September 2012 sollt ihr selbst durch die Gegend fahren können wie ein Führerschein-in-der-Lotterie-Gewinner.
Übrigens: Der Erfolg dieser und anderer Projekte auf kickstarter hat sogar ein Unternehmen motiviert, eine eigene Crowdfunding-Seite nur für Spiele ins Leben zu rufen: Gamesplanet. Die werben damit, dass alle Projekte zuerst gründlich auf ihre Machbarkeit analysiert werden. Das erste Projekt (der First-Person-Puzzler Magrunnner) ist dort zu einem Drittel des spärlich angesetzten 100.000 Euro-Ziels ausfinanziert – das Geld soll also wohl nur für den letzten Schliff verwendet werden. Demnächst will auch Pendulo (die Macher von Runaway) das Portal nutzen.
Und? Was sind eure liebsten Projekte auf Kickstarter und anderen Seiten?