Nachdem Duke Nukem Forever schlussendlich doch noch das Licht der Welt erblickt hat (hat das eigentlich jemand von euch gespielt?), muss sich George Broussard andere Sprüche ausdenken als „When it’s done“ um in den Medien vorzukommen. Der Gründer von 3D Realms und Mann hinter Duke Nukem ließ also nun über Twitter wissen, was er für die schlimmsten Trends in der Spieleindustrie hält. Vor allem Kinect-Spiele hat er gefressen. George Broussard findet Kinect und Zynga am Schlimmsten weiterlesen
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Kinect Résumé
Eigentlich wollte ich noch einen Kurzbericht über „Dance Central“ posten. Für einen ausführlichen Bericht konnte ich mich aber nicht eingehend genug damit beschäftigen. Drum nur ein Telegramm dazu: beeindruckende Bewegungserkennung — nix für steife Nordeuropäer wie mich aber ein guter „Trainer“ hilft selbst da — gute Grafik — Und: eine Menüführung wie ich sie mir für ein Kinect wünsche!
Beim durchlesen der Serie ist mir noch etwas aufgefallen und das will ich nochmal klar stellen. Mit Ausnahme von Adventures und Kinectimals klingen die Berichte doch recht negativ. Die Spiele sind eben die erste Generation für diese doch sehr neue Steuerungsart. Das soll jetzt keine Generalamnestie sein oder als Verteidigung mangelnder Umsetzung gelten! Betrachtet man sich aber die anderen Systeme, war es nicht viel anders. Erst mit der Zeit konnten sich die Hersteller anpassen und lieferten wirklich gute Spiele ab. So läuft nun mal der Hase.
Kinect Serie
- Kinect Basisgerät und Dashboard
- Kinect Sports
- Kinect Adventures!
- Kinect Joy Ride
- Kinectimals
- Your Shape: Fitness Evolved
- Résumé
Beeindruckt bin ich aber allemal. Und nach anfänglicher Skepsis bin ich nun durchaus begeistert und glaube wirklich, dass Kinect auch langfristig funktionieren kann. Dazu müssen aber sowohl Microsoft als auch die Entwicklerstudios ihre Hausaufgaben machen. Einige der Kritikpunkte seitens Systemintegration und zu den Spielen selbst müssen einfach noch beseitigt werden.
Zudem verstehe ich eine Sache nicht so recht. Der Großteil der Kinectspiele ist doch Casual und für Parties. Betrachtet man die Zielgruppe verstehe ich nicht, warum nicht das Games on Demand Service zur Verteilung genutzt wird. Ich kenne wenige Leute die dieses Service bisher in Anspruch genommen haben. Nicht weil es nicht funktioniert oder nicht gut wäre. Lediglich die Preise stehen dem im Weg, doch das ist eine andere Geschichte. Für die Kinect Spiele jedoch würde GoD quasi den natürlichen Lebensraum darstellen. Auch für die Arcadetitel muss Kinect als bald frei gegeben werden, damit auch kleine Entwickler ihre Ideen umsetzen können. Das die immer wieder wirklich innovative Konzepte präsentieren kann man nicht mehr leugnen. Das Potenzial wäre überragend.
Und nu?
Kurz und bündig: sobald meine Finanzministerin das nächste Jahresbudget absegnet, wird investiert. Adventures ist eh dabei und dann wird noch eine Viecherlzucht eröffnet… da braucht man wenigstens nicht Gassi gehen oder s Kisterl ausleeren.
Your Shape: Fitness Evolved – Couchpotato oder Schwanger?
Auch der Beitrag zu Your Shape fällt relativ kurz aus. Das hat dreierlei Gründe. Nummero Uno – die Zeit war zu kurz um das Spiel bezüglich der Wirkung zu bewerten. Zweitens – habe ich arge Knieprobleme und die Übungen sind nicht ideal. Zum Dritten drei Dinge – Desinteresse, Unglauben, Bedenken. Drum gibts dazu nur wenig Senf von mir.
Kinect Serie
- Kinect Basisgerät und Dashboard
- Kinect Sports
- Kinect Adventures!
- Kinect Joy Ride
- Kinectimals
- Your Shape: Fitness Evolved
- Résumé – Morgen!
Technisch gesehen, hab ich nichts auszusetzen. Die Grafik ist angemessen und die Wiedergabe der Bewegungen durchaus akkurat. Lediglich die Menüführung ist nicht gut gelungen. Meine Frau als Nichtspielerin hat es erst nach Erklärung meinerseits geschafft zu navigieren und eine Auswahl zu treffen. Selbst mir fiel es nicht leicht. Statt einfach lange über einem Menüeintrag zu bleiben um ihn zu bestätigen, muss eine Markierung DARUNTER für einige Sekunden gewählt werden. Trifft man die jedoch nicht, kann es passieren, dass man versehentlich den Eintrag darunter auswählt. Klingt blöd, ist es auch. Die Spielmöglichkeiten sind vielfältig. Neben diversen Muskelaufbauübungen, gibt es auch noch Entspannungs- und Kardiotraining. Alles in verschiedenen Schwierigkeits- oder besser gesagt Leistungsstufen. Zudem kann man noch ein persönliches Programm gestalten, welches „individuell“ auf einen zugeschnitten wird. Dazu müssen Anfangs einige Angaben zu Körperbau und Lebensstil gemacht und das Thema – Muskelaufbau, Stärkung, Fit nach Schwangerschaft – gewählt werden. Gut gelungen finde ich dabei die Integration ins Web. Die Tagesergebnisse werden protokolliert und können – auf Wunsch – auf einer Webseite mit anderen verglichen werden. So hat man wirklich einen schönen Überblick und auch etwas Ansporn.
Fazit
Ich muss leider zugeben, voreingenommen zu sein. Ich glaube einfach nicht daran, dass ein Fitnessspiel wirklich Wirkung zeigt. Man verbrennt natürlich tatsächlich Kalorien, keine Frage. Aber was bringt es einige Gramm abzustrampeln, wenn man sich dabei körperlich Schaden kann? Keine noch so genaue Bewegungserkennung ersetzt einen ausgebildeten Sportmediziner oder Trainer. Nur die können einen auf die Fehler im Bewegungsablauf und der Körperhaltung hinweisen. Zudem werden viele der gezeigten Übungen einfach zu schnell vorgemacht, zumindest für Ungeübte. Dadurch kommt man schnell aus dem Rythmus, beginnt sich falsch zu bewegen und landet möglicherweise in einer Körperhaltung, die mehr schadet als sie bringt.
Zugegeben, ich bin jetzt kein Sportmediziner. Mir reichte jedoch die Wahrnehmung von mir und auch meiner Frau aus. Wenn jemand mehr fundierteres Wissen zu diesem Thema hat, bin ich offen für Kommentare.
Kinectimals – Roarrr, Schnurr, Süß
Kennt noch jemand die Tamgotchis? Furchtbar, ich hab sie gehasst! Alleine das dauernde „Piep, Piep, Piiiieeep“. Zudem steh ich prinzipiell Skeptisch gegenüber elektronischen Haustieren egal welcher realen Ausprägung. Anders war es auch nicht mit Kinectimals. Jedoch: Kinectimals ist was besonderes. Kinectimals ist ein Spiel das es schafft, selbst mich Killerspiele-Spieler und Heavy-Metal-Freak, zum staunen zu bringen. Ja das eine oder andere Mal mag mir sogar ein „Och, süß!“ rausgerutscht sein.
Kinect Serie
- Kinect Basisgerät und Dashboard
- Kinect Sports
- Kinect Adventures!
- Kinect Joy Ride
- Kinectimals
- Dance Central – folgt
- Your Shape: Fitness Evolved – folgt
Die Grafik von Kinectimals ist super. Quietschig bunt, Detailreich und ohne die üblichen Grafikfehler. Beeindruckt hat mich vor allem auch das Fell der Pelzknäuel. Das Spielprinzip ist simpel und doch bietet die Story und die virtuelle Insel sehr viel zu entdecken. Während man auf den eigentlichen Kartenabschnitten mit den Viecherln spielt und ihnen alle möglichen Tricks beibringt, kann man noch mit einem „Schatzsuchgerät“ nach eben diesen fahnden und Struppi muss es dann ausbuddeln. Neben den Aufgabenstellungen für diese Reale gibt es dann jede Menge Minispielchen zu bestreiten, die zusätzliche Punkte und Medaillen bringen. Das ist nötig um immer mehr Abschnitte der Insel zu erforschen und damit die Story voranzutreiben. Auch können dadurch zusätzliche Rassen freigespielt werden – was beeindruckt da man bereits zu Beginn eine große Auswahl hat.
Die Steuerung funktioniert dabei erstaunlich gut und ist eingängig. Vor allem die Befehle für die Kunststücke der Vierbeiner sind sehr einfallsreich und liebevoll umgesetzt. So muss man sich z.B. in der Hocke auf die Knie klopfen um sein Tierchen Sitz machen zu lassen. Sehr lustig sind dabei auch die resultierenden Animationen – beim Tod stellen (man muss sich flach auf den Rücken legen) streckt das Fellknäuel die Zunge raus und fällt mit allen Vieren von sich gestreckt um… Söhnchen hat sich zerkugelt. Dann kann noch mit einer beidruckenden Zahl an Spielzeugen gespielt werden, wobei die Bandbreite von ferngesteuerten Autos über Bällen bis hin zu Gummihühnern reicht. Einzig der Mechanismus hinter dem Werfen der Spielzeuge ist nicht gut umgesetzt. Selbst ich alter Trickser brauchte so meine Zeit um den Dreh herauszubekommen, Kinder könnten hier schnell verzweifeln.
Fazit
Für Kinder ein Traum. Selbst ich muss eingestehen, dass mir dieses Spiel viel Freude bereitet hat. Vor allem der Tiefgang durch die vielen Spielzeuge, Kartenabschnitte und freispielbaren Rassen hat mich überrascht. Für jeden Kinect Inhaber mit Kindern ein Pflichtkauf!
Kinect Joy Ride – Bewegter Ritt
Noch eines der Avatar Launch Spiele von Microsoft Game Studios – diesmal mit Bigpark gemeinsam. Hmm, ich hab so das Gefühl, das wird mein bisher kürzester Spiele Beitrag… quasi das Yang zum Two Worlds 2 Artikel.
Kinect Serie
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- Kinect Joy Ride
- Kinectimals
- Dance Central – folgt
- Your Shape: Fitness Evolved – folgt
Zum Spiel gibts einfach wenig zu sagen. Grafisch wieder ganz nett gemacht. Wie die anderen Avatar Spiele eher im Comic Stil gehalten. Solide Spielmechanik, wenig Tiefgang. Es gibt fünf Rennmodi, Rennen, Stunt, Zerstörung, Sprint und Trick – spricht für sich. Die Auswahl an Strecken und Wagen ist relativ groß, wobei einige erst freigespielt werden müssen. Würde mich wundern, wenn nicht noch die ein oder andere Strecke oder Auto als Download käme.
Die Steuerung geht auch in Ordnung. Man hält ein imaginäres Lenkrad und steuert damit das Auto. Das ist Anfangs gewöhnungsbedürftig und etwas träge, allerdings hat man es nach einigen Rennen gut raus. Neben dem Lenken lädt man per „Lenkrad an den Körper“ noch den Boost der extra Speed gibt. Je nach Modus kommen dann noch verschiedene Bewegungen für z.B. Stunts hinzu.
Fazit
Wieder ein typisches Casual Spiel. Anfangs ganz lustig, durch wenig Tiefgang und Herrausforderung allerdings mit wenig Langzeitmotivation. Echte Kritikpunkte gibt es nicht. Einzig die Menüführung fand ich nicht so gut gemacht.
Kinect Adventures – Indi war Gestern
Der Vergleich zu Indy hinkt hier zugegeben etwas, aber einige Stellen im Spiel Erinnern tatsächlich an Filmszenen. Dieses Spiel war für mich das Erste mit Kinect, bei dem ich richtig Spass hatte. Und nicht nur ich – endlich konnte ich auch meine Frau zum Spielen überreden. Die Grafik ist eine Tick besser als die der restlichen Avatar basierten Launch Titel, zumindest wirkt es durch schöne Vegetation und gute Effekte so. Das erste mal war auch die Steuerung wirklich gelungen und herausfordernd. Zudem wird einem etwas ähnliches wie eine Story geboten, die einen Spieler durchaus bei der Stange halten kann.
Kinect Serie
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- Kinectimals – folgt
- Dance Central – folgt
- Your Shape: Fitness Evolved – folgt
Neben dem Story Modus gibt es noch Einzelspiel, Onlinemodus und Spiel gegen die Zeit. Einige der Modi müssen werden erst durch Erreichen von „Badges“ freigespielt. Die Badges sammelt man im Storymodus. Im Prinzip werden aber immer die selben 5 Spiele wiederholt, lediglich in anderen Umgebungen und Schwierigkeitsstufen.
– Bei 20.000 Lecks schlägt diverses Meeresgetier Löcher in eine Unterseekapsel. Die müssen per Körpereinsatz „gestopft“ werden. Ist zugegeben nicht recht kompliziert, macht aber gerade zu Zweit und in höherer Schwierigkeitsstufe, erstaunlich viel Bock.
– Hingegen ist Ralleyball das wohl schlechteste Spiel im Set. Mit Händen und Füssen müssen mit den herumfliegenden Bällen Zielscheiben getroffen werden. Teilweise sind die aber hinter Kisten versteckt, welche erst zertrümmert werden wollen.
– Auch nicht sonderlich spaßig ist Raumknall. Hier müssen Blasen die im Raum erscheinen gefangen werden. Das lustigste daran ist das Flattern mit den Händen um an Höhe zu gewinnen.
– Flusssause hingegen ist wieder richtig gut. Man steht dabei in einem Schlauchboot und muss die Abenteuermünzen einsammeln. Dabei steuert man das Boot mit Seitwärtsschritten und Sprüngen. Die Flussparcours sind gut gemacht und es gibt jede Menge Überraschungen. Richtig spaßig wirds zu Zweit. Dabei muss man dann die Bewegungen koordinieren, was meist gar nicht so einfach ist.
– Das zweite Juwel ist der Reflex-Bergkamm. Dabei steht jeder auf einem Brett das auf Schienen fährt. Per Sprung beschleunigt man und muss mit dem Körper die Münzen einsammeln – und noch gleichzeitig Hindernissen ausweichen. Wiederum machts zu Zweit gegeneinander mehr Spass.
Fazit
Genau so stell ich mir ein Partyspiel für Kinect vor! Die Steuerung ist teils sogar anstrengend. Adventures macht auch alleine noch Spass, am meisten jedoch mit Mitspielern. Zudem sind noch einige gute Ideen wie z.B. die Fotoaktionen in bestimmten Situationen, meist in lächerlichen Posen.
Kinect Sports – Sport ist Mord
Kinect Sports ist eines der Launchgames und von Microsoft Game Studios und Rare. Schaut man sich mal bei Wii und Sony um, war es eigentlich ein Muss, dass auch für die XBox gleich mal ein Sport-Party-Spiel diesen Umfangs kommt. Die Grafik ist ganz nett gehalten und scheint die gleiche Basis zu nutzen wie einige der anderen Avatar Spiele.
Kinect Serie
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- Dance Central – folgt
- Your Shape: Fitness Evolved – folgt
Das Spiel teilt sich in drei Modi – Party, Wettbewerb, Minispiele. Party spricht für sich: die Spieler teilen sich in zwei Teams auf und treten gegeneinander an. Bei Wettbewerb können die Sportarten einzeln gespielt werden. Ebenso bei Minispiele, nur dass hier Aufgaben vorgegeben sind. Die Modi bieten sowohl Einzelspieler als auch Online- und Lokalen Koop. Leider schwankt die Qualität der Sportarten sehr.
– Boxen ist meiner Meinung nach völlig daneben gegangen. Man hat nie wirklich Kontrolle und es artet in wildes Gefuchtel aus – macht keinen Spaß. Kleine gute Idee: nach einem K.O. sieht man Sterne welche gepuncht werden wollen zum Wiederaufstehen.
– Fussball ist auch nicht der Bringer. Zu simpel zeigt sich das Spielprinzip. In der Verteidigung einfach in die Linie bewegen zum Ballblocken, das wars, keine anderen Möglichkeiten. Der Angriff läuft über Stufen ab. Kein Laufen sondern einfach per Kick in die gewünschte Richtung passen – danach folgt der Torschuss. Einzige Herrausforderung stellen die Style-Attacken dar. Bei Eckbällen gibt ein Marker den Zeitpunkt und die Bewegung vor, wobei man allerdings gutes Timing haben muss.
– Tischtennis war noch nie mein Steckenpferd, das finde ich schon im echten Leben fad. Die Spielumsetzung lässt mich da nicht umdenken. Auch hier ist einfach die Steuerung zu oberflächlich.
– Gleiches gilt für Bowling. Links, rechts Gehen fürs grobe Platzieren, Ausholen und je nach Handhaltung etwas Drall auf den Ball. Nach wenigen Würfen schaft selbst der schlechteste Kegler einen Strike nach dem anderen.
– Volleyball macht Anfangs sogar Spass. Die Ballwechsel können sich ziehen, was aber zur Herrausforderung beiträgt. Ein Marker zeigt die Bewegung und das Timing an. Leider kann man den Ball beim Schlag nicht mal die Richtung vorgeben, er landet vorberechnet irgendwo am Spielfeld.
– Einziger Lichtblick ist Track and Field, im Deutschen Athletik, wobei die Punkte in 5 Disziplinen erkämpft werden müssen. Auch hier ist die Steuerung wieder sehr einfach gehalten. Aber es braucht zumindest etwas Gefühl und Schnelligkeit.
Fazit
Ein reines Partyspiel! Mit Freunden macht es etwas Spass aber der Brüller ists nicht. Solo kann man es vergessen, dafür sind die Computergegner zu schwach. Was mich etwas stört ist die Menüsteuerung. Hier muss teilweise die Auswahl doppelt bestätigt werden, was gerade in einem Partyspiel extrem störend wirkt.
Kinect – Verdammt ich bin Casual
Oh Mann, nun ist es also soweit. Was dem einen sein erstes weißes Haar oder dem anderen das Angebot eines Jungspundes zur Platzräumung ist, ist für einem Core Gamer der plötzliche Spass an einem Casual Titel. Aber mal Hand auf’s Herz. Wie viele von euch haben schon mal neidisch bei Wii Sports zugesehen, nur um dann zu sagen: „Pfff. Kinderkacke!“ So könnte man sagen, Core Gamer sind die Machos der Spielbranche. Aber wie so mancher Macho im Leben, wird auch der Spielemacho mal erwachsen und sollte von seiner festgebackenen Ansicht Abstand nehmen. Um das zu schaffen, braucht es oft einen kleinen Schupps – der hieß in meinem Fall: Kinect.
Ich konnte, dank einer Leihgabe von Microsoft, die Bewegungssteuerung für die XBox einige Tage ausführlich testen. Neben der Grundeinheit waren auch einige Spiele im Paket und so gab es viel zu testen für mich. Deshalb teile ich das ganze auch etwas auf. Während ich hier auf das Gerät an sich eingehe, bekommen die Spiele jeweils einen eigenen Bericht.
Kinect Serie
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- Your Shape: Fitness Evolved
- Résumé
Beeindruckend
…ist die Technik hinter Kinect. Das nicht gerade kleine schwarze Geräte beherbergt einen Infrarotemitter und -kamera für die Messung der Tiefe, eine „normale“ Farbkamera und dazu noch 4 Mikrofone. Das alles wird dann per Software auf der XBox zusammen verarbeitet und raus kommt eine völlig neue Art des Spielens. Klingt wie Werbung, aber ist es wirklich – wenn auch gewöhnungsbedürftig.
Auf, auf!
Die Installation ist, Casual üblich, durchaus einfach. Anstöpseln, einschalten und den Anweisungen folgen. Das erste Kalibrieren ist nach knapp 5 Minuten erledigt, danach folgt ein kleines Einleitungsvideo – Tipp von mir: auch wenn man gleich loslegen will, unbedingt ansehen oder eben Anleitung lesen. Trotzdem treten hier die ersten Hindernisse auf. Wie in der Anleitung – aber wer liest die denn schon – klar gemacht wird, muss genügend Platz zur Verfügung stehen. Ein Loft ist dafür zwar nicht gerade Pflicht, aber vor allem bei zwei Spielern sollte genug Platz vorhanden sein. Auch nach oben, sonst gibts Beulen – ich spreche aus eigener Erfahrung. Geschätzt reicht für zwei ein Platz von ca. 3 x 3 Metern ab Kamera – besser 3 x 4 damit man sich nicht in die Quere kommt. Danach kann man loslegen.
Vom Dashboard aus erreicht man per Winken den Kinect Hub, den man per Handgesten steuert – quasi ein Dashboard im Dashboard. Hier sind einige der Live Dienste und Konsolensteuerungen in Kacheln zusammengefasst. Den Handcursor bewegt man per Hand und bei verweilen auf einer Kachel „öffnet“ man diese. Rechts und links gibt es Pfeile mit denen man per „wischen“ auf die nächsten Funktionen blättert. Dort verbergen sich auch einige nicht offensichtliche Einstellungen wie die Kinect ID. Richtet man diese ein (weitere 5 Minuten) kann man sich per Gesichtserkennung an Live anmelden. Das ist sehr praktisch innerhalb der Spiele! Einfach vor die Kamera treten und die Box meldet das entsprechende Profil an. Einige der Dienste wurden auch an Kinect angepasst. So kann der Zune Store auch per Hand gesteuert werden, allerdings nur wenn er vom Kinect Hub aus gestartet wird. Überarbeitet wurde auch der Videochat. Hier kann nun auch zum Windows Live Messenger verbunden werden.
Der Hub ist aber auch die erste Enttäuschung für mich. Warum kann nur ein eigens dafür geschaffener Bereich per Kinect gesteuert werden? Das Layout des Dashboards mit seinen Kacheln ist ähnlich und es würde nicht so aufgesetzt wirken. Die zweite Enttäuschung, wenn auch im vorhinein bekannt, ist die Steuerung per Sprache. Diese ist zur Zeit nur auf Englisch möglich. Gut, kein Problem, I also speak english not so bad… but it’s not so easy! Dazu muss sowohl die Landeseinstellung im Profil als auch die Systemsprache auf Englisch gestellt sein (die Systemlokation kann bleiben).
Irgendwie bekommt man das Gefühl, dass hier mal wieder mit Zeit gegeizt wurde. Warum nicht schon von Beginn an alle Sprachen? Durch die vielen Sprachen und die unterschiedlichen Dialekte keine leichte Aufgabe und plausibel erklärt von Microsoft. Andererseits wäre es aber kein Problem gewesen, Englisch einfach für alle verfügbar zu machen. Übrigens sollen Deutsch und andere Sprachen im Frühjahr 2011 per Update nachgeliefert werden. Bleibt die Sache mit dem Kinect Hub… mir unerklärlich warum ein zusätzlicher „Layer“ geschaffen werden musste. Selbiges gilt für die Dienste. Zudem stiftet es auch für Neulinge durchaus Verwirrung, warum dann doch noch ein Pad gebraucht wird. Mir scheint, hier wurde einfach versucht so schnell wie möglich Sony mit seinem Move zu kontern bzw. endlich eine Alternative zur Wii zu bieten.
Fürs Erste…
…wars das. Klingt nicht gut, oder? Warum also bin ich so begeistert? Kinect ist ein Controller, das muss klar gestellt werden. Ein Controller für sich ist fad. Die Software macht die Musik. Probleme mit der Hardware an sich gab es nicht. Auch die spieleübergreifenden Funktionen funktionierten einwandfrei. Hier wurden die Hausarbeiten also gemacht. Zudem kann eines über Microsoft und die Box gesagt werden: über die regelmäßigen Updates wurde schon viel verbessert und neue Funktionen geliefert. Nicht ausgeschlossen also, dass bald das normale Dashboard gesteuert werden kann. Vielleicht sind die Negativpunkte auch einfach nur auf meine Core Gamer Wurzeln zurückzuführen. Ich würde gerne von einigen Kinect Besitzern ihre Meinung dazu hören.
Kinect gibt es im Bundle mit den Kinect Adventures bei Amazon um 149,90 Euro.
Kinect – Ja bin ich denn schon Casual?
Es ist also bald soweit. Ab 4.11.2010 wird nun auch Microsoft ins Hampelmann-Geschäft einsteigen. Wer die News rund um die Bewegungssteuerung für die XBox360 zumindest etwas verfolgt hat, dem fallen wohl erst mal drei Punkte ein:
- imposante Technik
- imposanter Preis
- …definitiv Casual
Vergleicht man Kinect mit den Konkurrenten, ist es wohl die am technischsten aufwendigste Variante einer Bewegungssteuerung. Wie das nun umgesetzt sein mag, sei dahingestellt. Ob es marketingtechnisch aber so gut ist, kurz vor Veröffentlichung Features zu streichen, mag ich bezweifeln. Gerade wenn diese zuvor als Unterscheidungsmerkmal und Verkaufsargument dienten, zum Beispiel die Steuerung des Dashboards per Bewegung.
Sieht man sich die Releaselisten an, trifft Casual voll und ganz zu. Angefangen bei diversen Tanz-, „Sport“- und „Fitness“-Titeln ergänzen einige Mini-Games und eben pure Casual Spiele das Lineup am ersten Tag. Womit wir allerdings beim Preis wären, der beginnt derzeit so bei Euro 135,– wobei da noch nichtmal zwingend ein Spiel dabei ist. Für weniger als die Hälfte bekommt man Move für die PS3 und für knapp Euro 50,– mehr eine vollständige Wii.
Zum Kern der Sache
Ob die Rechnung nun aufgehen mag oder nicht, sei dahingestellt. Mir als „Coregamer“ ist das Wurscht, ich frag mich was kann das Teil für mich tun bzw. was wünsch ich mir, dass es für mich tut? Um Kinect aber wirklich in ein Spiel zu integrieren ist schon etwas Fantasie von Nöten. Aber mal ehrlich: genau das fehlt doch vielen Spielen heutzutage auch oder? Kinect jedoch hätte zumindest das Potential auch ernsthafte Games zu bereichern. Bereichern wohlgemerkt! Ich will mein Pad nicht mit mir selbst ersetzen. Ich mag es und ich mag mich… gemütlich auf der Couch. Will ich sporteln, geh ich mit dem Hund gassi oder mit Söhnchen zu Toys’R’Us. Mir sei ein kleiner vorweihnachtlicher Wunschzettel erlaubt.
Genreübergreifend fallen mir auf jeden Fall schon mal die ganzen Minigames ein. Ob nun „Hacken“ in welcher Form auch immer, Items erstellen, Tränke brauen oder Türme bauen. Egal, ich möcht nicht Knopferl drücken – ich will Fuchteln, Schieben und Ziehen. Besonders lustig wäre ein Trading Minigame. Schon mal in südlicheren Gefilden auf dem Markt gewesen? Das reden mit Händen und Füßen ist doch prädestiniert dafür auf Kinect umgesetzt zu werden. Nützlich wäre hingegen ein leichtes Headtracking zum betrachten der Umgebung. Und um die quasi immer nervigen Quicktime Events endlich ad acta zu legen, würd ich sogar den ein oder anderen Hüpfer über mich ergehen lassen.
Bei taktischen Ballereien wäre das Befehlen der Kameraden über Handzeichen oder Sprache eine Wohltat. Rainbow Six und Endwar haben es schon etwas vorgemacht.
Der Hammer bei Rollenspielen wäre das Auslösen von Spells durch Gesten. Endlich mal wären Magier-Klassen auch richtig interessant zu spielen. Hölle, ich glaub da würde mir dann sogar ein Harry Potter RPG Spaß machen. Und uiuiuiui… ein Luftgitarrensolo in Brütal Legend!
Auch das Strategiegenre, sei es nun rundenbasierend oder Echtzeit, könnte mit der Spracheingabe und Gestenkontrolle viel an Usability und Spass gewinnen. Die Hand mal im Uhrzeigersinn drehen für „Alle markieren“ oder einfach in die Richtung zum Scrollen halten oder Zoomen.
Und, weiter?
Zugegeben, alles recht oberflächlich und nicht wirklich nötig. Womit wir leider wieder bei den drei Punkten wären, genauer beim Zweiten. Fraglich ob diese Features einem das Geld wert wären. Anfänglich wohl eher nicht. Aber es wären für „Coregamer“ zumindest Verkaufsargumente derer es Kinect aus meiner Sicht derzeit einfach mangelt.
Obige Beispiele waren nur die dünne Schicht die an der Oberfläche meiner Zockerseele geschwommen ist. Wem Bessere einfallen oder falls jemand die bahnbrechende Idee hat, bitte Postet. Ihr erspart damit den armen Trendfindern der Spieleindustrie sicher einige bittere Stunden.