Die Ankündigung hatte es in sich: Ein humoriges Adventure von Double Fine, geschaffen von Ron Gilbert? Damit war für mich genug gesagt, um mich auf The Cave zu freuen. Jetzt ist es da. Und dann auch schon wieder durchgespielt.
Irgendwie glaube ich, ich muss dieses Spiel zuerst einmal definieren. Was bist du, mein kleiner Freund? The Cave sieht aus wie ein Jump & Run, aber es ist keines. Die Springerei ist zu anspruchslos um als zentrales Spielelement durchzugehen. Ein Adventure ist es auch nicht. Zu oberflächlich ist die Story um eine verrückte, sprechende Erlebnishöhle, Dialoge finden dafür zu beiläufig statt. Zu rudimentär ist für dieses Genre auch das Inventar. Übrig bleibt: The Cave ist ein kurzweiliges Knobelspiel. Man kann das Spiel wohl in die Tradition von Trine setzen. Mit drei von sieben unterschiedlichen Charakteren stürzt ihr euch in die Höhle und knobelt euch durch Rätsel.
Das grundsätzliche Design des Spiels ist darauf ausgerichtet, dass man es öfters durchspielt. Zwar besteht etwa die Hälfte eines Durchlaufs aus den immer gleichen Levelelementen, die andere Hälfte beinhaltet aber Rätselareale, die auf eine der drei speziellen Figuren abgestimmt sind. Dort wird euch ein bisschen über deren schräge intergrundgeschichte erzählt – mit feinem schwarzen Humor von einem bissigen Sprecher und über Höhlenmalereien, die ihr überall entdeckt. So muss die Abenteurerin die Schwerarbeit in einer fallengespickten Pyramide leisten, während die „Zwillingskinder“ ihr viktorianisches Elternhaus unsicher machen. Man läuft also immer in die Höhle, absolviert dort einen allgemeinen Abschnitt, kommt dann zu einem speziellen, ehe es wieder in einen allgemeinen geht.
Im ersten Anlauf funktioniert das großartig, weil man schlicht überall gefordert ist. Im zweiten hat man die bekannten Teile zwar eh recht schnell durch, empfindet aber nicht mehr wirklich Freude daran. Wer rechnen kann wird bemerken: Immer mit drei aus sieben Figuren zu starten bedeutetn: man muss mindestens drei mal durch die Höhle, bevor man alles gesehen hat. Und beim dritten Mal bleibt nur noch ein unbekanntes Areal übrig. Vielleicht wäre es geschickter gewesen, auf zwei oder drei Figuren zu verzichten, und dafür auf die unterschiedlichen Kombinationen einzugehen. So wie The Cave jetzt ist, ist völlig egal, in welcher Kombination ihr durch die Höhle geht. Der „Ritter“ und die „Zeitreisende“ arbeiten nicht anders zusammen, als der „Ritter“ und das „Landei“. Auch hätte man das Spiel wohl einfach etwas anders aufziehen können, um die Wiederholungen der allgemeinen Teile zu vermeiden.
Gelungene Rätsel
Sei es wie es sei, diese Entscheidungen sind gefällt und mit ein bisschen Toleranz sind sie verkraftbar. Das Rätseldesign ist nämlich gut gelungen und abwechslungsreich. Mal ist pure Logik gefragt, dann wieder aufmerksames Beobachten der Level, mal klassisches Teamwork zwischen den Figuren und ab und zu eben auch um deren besondere Fähigkeit. So kann der Ritter zum Beispiel eine schützende Aura um sich aufbauen, oder die Abenteurerin sich per Enterhaken über größere Abgründe schwingen. Man kommt schon immer dahinter, was die Entwickler nun eigentlich von einem wollen – und wenn die Denkarbeit nicht immer hilft, sind die Optionen für schiere Trial & Error-Lösungen meistens ohnehin limitiert genug.
Die Übersicht habe ich nur zwei Mal verloren: Einmal verhinderte ein Bug mein Fortkommen, einmal war die allgemein etwas unpräzise Steuerung zu fitzelig, sodass mein Ansatz ein Rätsel zu lösen nicht zu funktionieren schien. Beides war mit einem Neustart behoben. Allerdings verriet mir immer erst der Blick in den Walkthrough, dass meine Vermutung eh richtig gewesen wäre, weshalb ich zuvor ratlos und gefrustet einige Minuten durch die Höhle lief.
The Cave ist ein netter kleiner Happen für den Gaminghunger zwischendurch. Ron Gilbert wäre damit wohl nicht berühmt geworden, aber diesen Vorteil hat der Meister nunmal und enttäuscht ist man hinterher jedenfalls nicht. Wer sich einfach mal wieder zwei oder drei Abende für ein paar Stunden einem bitterbösen aber doch unschuldige Spiel hingeben will, wird seine 15 Euro hier nicht vermissen. Am PC kann man das Spiel über Steam beziehen, für Wii U, Xbox 360 und PS3 wird es ebenfalls ausschließlich digital vertrieben.
Warum tut man sich das an? In seiner Freizeit noch dazu. Die Demütigung. Den Frust. Das Versagen. Wieso? Ich spiele FIFA 13 auf dem härtesten Schwierigkeitsgrad und ohne Steuerungshilfen. Das ist eine Idee, die mir bisher noch nie gekommen ist. Im letzten Jahr hat mein Bruder dann plötzlich damit angefangen, FIFA 12 so zu spielen. Wir saßen in seinem Wohnzimmer, als er sagte, dass er mittlerweile schon besser sei, als wenn der Hilfen an hätte. Ich hielt ihn für verrückt. Aber diese Idee hat sich in meinem Kopf in einen Kokon eingenistet. Und als ich dann die 13er-Ausgabe von FIFA in die Xbox schob, schlüpfte sie ganz plötzlich. Ja. Ich habe FIFA 13 nicht eine Sekunde mit Hilfen gespielt.
Das tut richtig weh. Wenn ich mit meinem FC Liverpool gegen Wiener Neustadt spiele, setzte es schon mal fünf Gegentore. Wieder und wieder. Die Gegner laufen durch meine schlecht koordinierte Abwehr, wie Lionel Messi durch … nun … durch fast jede Abwehr die es gibt. Es wäre völlig übertrieben zu sagen, dass ich mit jedem Spiel dazulerne. Das tue ich nicht. Immer wenn ich es schaffe, nur knapp zu verlieren, setzt es unmittelbar hinterher wieder eine vernichtende Erfahrung. Der Lernprozess fällt mir sehr schwer. Aber ich habe mir vor einigen Wochen das Kreuzband gerissen, deshalb habe ich Zeit, um FIFA zu spielen.
Online ist super, online ist toll, online mach ich nicht mit
Ich ignoriere die ganzen Spielmodi des Programms. Auch weil mich dieser Online-Zwang mittlerweile nervt. Einfach nur auf Liga, Premier League und Start zu drücken, scheint zu geradlinig – zu einfach zu sein. Heutzutage braucht es Live-Infos und Live-Updates und einen Internetzugang und was weiß ich noch alles, wenn man einfach allein eine Saison starten will. Meine Xbox ist nicht am Internet. Ich zahle schon für meine Flatrate genug, tue das nicht auch noch um über meine Konsole im Web spielen zu können. Es gibt natürlich ein paar Offline-Möglichkeiten in FIFA 13 (offizielle Cups kann man recht problemlos starten, und Ligen kann man sich immer noch selbst zusammenstellen), aber ich spiele ohnehin am Liebsten mit Freunden und allein einfach nur ein Freundschaftsspiel zwischendurch – oder eines nach dem anderen.
Und dann macht es „zooom“. Es muss die zwanzigste Begegnung sein, als es passiert – ein Unentschieden. Mein erster Punkt. Gegen ein Premier League-Team. Und im Elfmeterschießen, obwohl ich anfangs nicht verstehe, wie man schießt und wie der Tormann sich wirft – gewinne ich das Match sogar. Dopamin überströmt mein Nervensystem – ich habe keine Ahnung, ob diese Metapher irgendeinen biologischen Sinn ergibt, aber … welch Befriedigung!
Alte Erfolge, neue Probleme
Aus meinem Hinterkopf tönt ein Deja vu. Da war doch etwas! Ich erinnere mich, im Vorjahr ähnliches gefühlt zu haben, als ich nach zahlreichen Spielen Dresche endlich das „Tactical Defending“-Feature kapiert habe. Diesen enormen Simulationssprung von FIFA, der dazu geführt hat, dass ich nach einem geschätzten Jahrzehnt von der Pro Evo-Serie zurück zum EA-Game gewechselt bin. Und wie vor einem Jahr ertappe ich mich immer noch dabei, das Spiel nicht so ernst zu nehmen, wie es das von mir erfordert.
Ich versuche oft immer noch sinnlos auf der Sprinttaste zu bleiben und vorzustürmen, statt geduldig die KI zu umspielen. Ich schlittere manchmal immer noch grätschend auf den Gegner zu, statt seine falsche Bewegung abzuwarten, um ihm den Ball abzujagen. Es ist brutal, wie das, was jahrelang gut funktioniert hat, auch dann noch viel zu lange unsere Handlungen prägt, wenn es nicht mehr die richtige Vorgehensweise ist.
Die Zeiten ändern sich
Fußballspiele haben sich enorm gewandelt. Mit dem naiven Ballstups-Spiel Kick-Off, der Wunder-Fallrückzieher-Orgie Nintendo World Cup am Gameboy oder auch den damals gefühlt enorm großartigen Spielhallenkicks hat das heute alles nichts mehr zu tun. Fußballcomputerspiele sind heute kein unschuldiger Spaß mehr, kein stumpfes Kick & Rush. Es sind knallharte Simulationen, die man erst einmal zu beherrschen lernen muss. Sogar die, die einen auf lässig machen.
Diese Entwicklung ist nicht ganz neu, aber seit der vergangenen Saison scheint sie sich doch deutlich intensiviert zu haben. FIFA 13 unterscheidet sich nicht wesentlich vom Vorgänger. Es ist bei weitem kein so großer Sprung. Klar, es hat den einen neuen Kniff da und den anderen dort. Aber eine Revolution ist diesmal ausgeblieben. Den wesentlichen Unterschied zum Vorjahr habe ich mir diesmal mit dem Umstieg auf die Hilflosigkeit selbst beschert.
Ein Teil von mir scheint auf Schmerzen zu stehen. Anders ist es nicht zu erklären, warum ich diese Wandlung von Fußball-Games mag. Wenn man will, kann man all die Steuerungshilfen natürlich einschalten und den Schwierigkeitsgrad runter drehen. Dann ist FIFA 13 fast so deppeneinfach, wie es Fußballspiele eh und je waren. Und dann kann man sich vielleicht auf die schöne Grafik mit ihren netten Animationen, oder die schöne Stadionatmosphäre mit ihren einigermaßen individuellen Schlachtgesängen besser konzentrieren.
Aber wenn diese Idee, alles selbst zu kontrollieren, was sich kontrollieren lässt, erst einmal geschlüpft ist, dann fühlt es sich nicht mehr so an, als würde man mit diesen Unterstützungen das richtige Spiel spielen. Das wäre nicht jenes, das die Entwickler sich für mich ausgedacht haben. Das ist wie ein Shooter mit Wallhack oder ein Strategiespiel mit Ressourcen-Cheat. Das wäre die runtergeschraubte Version. Die für Weicheier. Das lässt der Gamerstolz in meiner Brust nicht zu, der sonst ja eigentlich gar nicht so stark ist. FIFA kitzelt den verschlafen Skill-Gamer in mir wach, der sonst immer hinter jenem Gamerteil versteckt ist, der Frust meidet und am liebsten die Story, den Witz und die Atmosphäre von Spielen genießt. Aber hier meldet sich aus irgendeinem Grund der Ehrgeiz und Sportsgeist und deshalb stolpere ich unmittelbar nach dem befreienden ersten Remis wieder in das nächste Debakel. Ich bin frustriert. Ich bin gedemütigt. Ich fühle mich wie ein Versager. Vom der anonymen CPU vernichtet. Und dann starte ich das nächste Spiel, wie es nur ein Verrückter tun kann.
Du bist das Wunder
Das Wunderbare, wenn man FIFA auf diese Weise spielt ist, dass so ziemlich jeder Fehler meiner Mannschaft auch wirklich meine Schuld ist. Der Computer hat den Pass nicht an eine andere Person gespielt, als ich das wollte. Ich war das. Ich fühle nicht das Bedürfnis, den Controller an die Wand zu werfen, denn der kann nichts dafür. Nur ich kann es beim nächsten Mal besser machen. Mit diesem Versagen kommt auch die Freude. Jeder Pass, der ankommt, ist auf meinem Mist gewachsen. Ich hämmere nicht mehr nur sinnlos auf eine Taste, die ein magisches Event produziert, sondern durchdenke und kontrolliere jede einzelne Ballberührung. Jedes Tor das ich erziele, habe ich mir ehrlich verdient. Dadurch wird es umso befriedigender als damals bei FIFA 98, wo man in fünf Minuten Spielzeit lockere 25 Tore mit dem immer gleichen Schmäh erzielen konnte.
Und tatsächlich: Am Ende hatte mein Bruder recht. Man kann tatsächlich irgendwann schönere Kombinationen erzwingen, präzisere Aktionen erspielen, natürlichere Tore erzielen. Die Pässe werden genauer, die Schüsse treffen das Tor, die Flanken segeln in die Gefahrenzone. Es ist ein bisschen wie Fahrradfahren. Mit den Stützrädern ist es ganz lustig, und wenn man sie runtertut, prackt es einen sicher das ein oder andere Mal auf die Nase. Aber versucht mal, euch mit Stützrädern in die Kurve zu legen oder eine Bergtour damit zu machen. Das sind belohnende Erfahrungen, die es erst nach den Schmerzen gibt.
Ich spiele FIFA nun seit einigen Wochen. Gegen den Computer kriege ich immer noch ab und zu Prügel. Das liegt auch daran, das FIFA die Defensive stark bevorzugt und ein Computer da einfach seltener Fehler macht, als ich menschlicher Versager. Und das wäre natürlich ein Punkt, den EA Sports für FIFA 14 mal ins Auge fassen muss. Aber ich habe ein paar Freunde, die manchmal auf einige Matches vorbeikommen und das Spiel auch so spielen wie ich. Und unsere Duelle sind jetzt intensiver als in der Vergangenheit. Und dort, auf der Couch zu zweit, passieren in Wahrheit die einzigen Niederlagen, die weh tun. Und dort erarbeitet man die einzigen Siege, die zählen.
Ungleiche Duelle kennt jeder – sei es der motorisierte Lego Zug gegen die Brio Holzbahn, die Verkaufszahlen Androids gegen den Rest, Sandkastenkriege eines 3 Jährigen gegen 1 Jährige, F91 Düdelingen gegen FC Red Bull Salzburg. Immer ist es ein ungleiches, durch gewisse Umstände eben unfaires Duell mit klaren Vorteilen für die jeweils Erstgenannten. Ein solches Duell ergab sich auch die letzten Wochen für diesen Beitrag: zwei neue USB 3.0 Sticks von Kingston – der DataTraveler Elite 3.0 32Gb und der HyperX 3.0 64Gb – gegen meinen treuen alten USB 2.0 16Gb Stick.
Dabei sein ist alles
Die Ausgangslage ist dabei schon alles andere als fair. Der USB 2.0 Stick hat bereits einige Jährchen und unzählige Schreib-Lese-Vorgänge auf dem Rücken. Um diesen Umstand zumindest anzugleichen, hab ich die beiden Kingston Speicher mehrmals formatiert, beschrieben und vor allem viel und täglich genutzt. Aber selbst dann bleibt durch die Weiterentwicklung der USB Technologie das Duell völlig ungleich, soll doch USB 3.0 gegenüber USB 2.0 bis zu 10 mal schneller sein. Die Frage für mich war, wie gut die Technik bereits jetzt umgesetzt wird, schließlich finden sich erst Schritt für Schritt die neuen 3.0 Anschlüsse in den Geräten und der Vorgänger ist noch immer wesentlich verbreiteter.
Vorab einige Details zu den Sticks. Den DataTraveler Elite 3.0 gibt es in den Größen 16Gb, 32Gb und 64Gb die Preise laut Geizhals.at liegen bei ca. € 16,– für den Kleinen bis ca. € 57,– für den Großen. Die Geschwindigkeiten unter USB 3.0 gibt Kingston mit 70 / 30 MB/s Lesen / Schreiben an bzw. unter USB 2.0 mit 30 / 25 MB/s. Der Stick ist mit den ca. 7cm/2cm/1cm nicht gerade klein – was bei den Speichergrößen aber verträglich ist – wobei der USB Anschluss durch ein Schiebesystem geschützt wird. Ich bin kein großer Fan solcher Schiebesysteme, zwar wird der Anschluss vor Abknicken oder ähnlichen mechanischen Einflüssen geschützt, doch Verschmutzungen sind weiterhin ohne weiteres möglich.
Während der Elite als Mittelklasse-Modell bezeichnet werden kann, ist der HyperX 3.0 eindeutig das Top-Modell von Kingston. Erhältlich in den Größen 64Gb, 128Gb und sogar 256Gb braucht der Stick die kolportierten 225 MB/S Lese- und 135 MB/s Schreibgeschwindigkeit auch dringend – bei USB 2.0 sollen es jeweils 30 MB/s sein, was nebenbei gesagt das Maximum unter dem alten Standard ist. Statt einem Mechanismus schließt der Stick mit einer einfachen Kappe. Die sitzt war gut, nervt aber etwas, da sie Seiten-Korrekt gesteckt werden will. Der HyperX ist etwas größer als der Elite aber vor allem die etwas dickere Bauart fällt auf. Dadurch kann es bei vertieften USB Ports zu Problemen kommen – ein kurzes Kabel zur Umgehung solcher Anschlussschwierigkeiten liegt nicht bei.
Mecker, Schimpf
Apropos Schwierigkeiten: Während der Elite in einer einfach zu öffnenden Karton-Verpackung geliefert wird, trudelt der HyperX in einer dieser unsäglichen Kunststoff-Blister-Verpackungen ein. Wirklich Kingston! Im Jahre 2012 sollte auch die letzte Marketing/Produktentwicklungs-Abteilung begriffen haben, dass diese Verpackungen alleine ein Nicht-Kauf-Grund bei Laufkundschaft sein können. Schön hingegen: beide Sticks haben eine LED zur optischen Betriebsanzeige – das ging mir bei den kleiner werdenden Sticks der letzten Jahre oft ab. An der Verarbeitung der Riegel gibt es nichts zu Meckern. Der HyperX wirkt hochwertiger durch die gummierte Oberfläche, was nicht heißen soll der Kunststoff des Elite wäre schäbig. Die Steckverbindungen sind auch sehr stabil, oft ein Manko von günstigen oder No-Name Produkten.
Mach hin…
Genug geschwafelt, kommen wir zum Wesentlichen! Ich hab die Sticks jeweils gleich doppelt getestet: zum einen im (fast) täglichen Gebrauch und mit meinen üblichen Verhaltensweisen und zum anderen per Benchmark ( HD Tune ). Dabei habe ich auch bei der Art der Tests auf Alltags-Tauglichkeit geachtet. Und egal wie man es dreht und wendet, die 3.0er Sticks sind schneller – „no na?!“ möchte man da sagen. Brauch ich keinen Test für. Was mich dann aber doch etwas überraschte ist zweierlei. Zum einen, dass die Angaben von Kingston bezüglich der Geschwindigkeiten auch wirklich sehr exakt zutreffen. Beide Sticks liefern sowohl im Benchmark-Test als auch in den Alltags-Tests die gewünschten Werte. Zum anderen, dass bereits nach relativ kurzer Zeit, die Controller in den Sticks die neue Technik gut ausnutzen können. Erste Sticks der 2.0 Verbindung waren nur minimal schneller als deren Vorgänger. Erst über die Zeit wussten sie die Möglichkeiten zu nutzen. Der Unterschied in der Performance der beiden Kingston Sticks ist natürlich deutlich spürbar – zumindest beim Benchmark. Im täglichen Gebrauch sieht die Sache schon wieder anders aus. Kopiert man nicht dauernd Massen von Daten hin und her oder nutzt den Stick als portables Betriebssystem wird man den Unterschied kaum merken. Doch selbst als OS-To-Go ist der Elite durch die höhere Leserate von 70 MB/s gegenüber dem alten Stick mit nur knapp 20 MB/s weit überlegen. Es ist schlichtweg ein Abwägen zwischen Nutzen und Wert … und Will-Haben-Faktor.
Fazit
Mit den aktuellen Sticks sieht es aus, als könnte man die Vorteile von USB 3.0 bereits von Anfang an genießen. Bei etwas unter € 20,– für 16Gb braucht man auch nicht lange überlegen, ob man sich einen USB 3.0 oder 2.0er Stick zulegt. Will man nur einen gut bestückten, treuen Begleiter ist der DataTraveler Elite 3.0 eine sehr gute Wahl. Zieht ihr aber die Rennsau der Familienkutsche vor, dann nehmt den HyperX 3.0 – und leistet euch auch gleich ein gutes Messer für die dämliche Verpackung.
Was mir noch fehlt, sind die kleveren, kleinen Bauweisen wie der Klappmechanismus des Kingston DT 108 oder deren minimale Größe. Zwar gibt es auch jetzt schon kleinere USB 3.0 Sticks, hier spürt man dann aber wieder die Nachteile in Speichergröße und Geschwindigkeit.
Gewinnspiel (beendet)
Unser letztes Gewinnspiel ist schon etwas her, da trifft es sich hervorragend, dass Kingston uns die beiden Test-Sticks an euch weitergeben lässt … und ich selbst grad keinen brauche. Um Teilzunehmen teilt ihr einfach den Link dieses Beitrags in eurem bevorzugten Social-Network zusammen mit einem Bild Foto eures bisherigen treuen Begleiters ( Tags für Rebell.at: Rebell G+, @rebell_at, Rebell FB ) – bitte nur jugendfreie Einsendungen, da wie immer mein Sohnemann entscheidet. Aber euch sei gesagt: durch optische Reize kann man Kinder leicht beeinflussen. Teilnahmeschluss ist Dienstag, 25.09.2012.
In früheren Ausgaben der FIFA Soccer-Serie gab es ab und zu einen Hallenmodus. Der war immer recht nett, zog seine Faszination aber vor allem daraus, dass es kein Out gab. Ansonsten verfehlte er aber damals doch klar, das Feeling von Hallenfußball gegenüber dem vom Feldspiel einzufangen. Zu unterschiedlich sind die beiden Varianten der Sportart. Das taktische, durchdachte Spiel am Feld für das Physik und Bewegungen programmiert waren, passte nicht zum schnelle, technisch anspruchsvolleren Spiel das auf den Straßen und in den Hallen dieser Welt gespielt wird. Mit FIFA Street ging EA irgendwann andere Wege und trennte dieses viel schnellere Spiel für Trickser aus der Serie. Vor einigen Wochen erschien eine Neuauflage. FIFA Street – Mehr Tricks und realistisches Spektakel weiterlesen →
Ich war zugegebenermaßen skeptisch, als ich erfuhr, dass Telltale Games für die Spielumsetzung von „The Walking Dead“ verantwortlich zeichnen würde. Als glühender Fan der Serie und jemand, der auch die Comicvorlage zum Teil kennt, hatte ich so meine Befürchtungen, zumal ich das Monkey-Island-Revival aus gleichem Hause nur bedingt empfehlenswert finde. Nichtsdestotrotz habe ich mich in die erste Episode des Zombie-Dramas gestürzt und ließ mich eines Besseren belehren. The Walking Dead: Kleine Klicks, große Wirkung weiterlesen →
Ach, war die Zeit doch schön als ich noch ein Konsolero war. Wollte ich zocken, reichte ein sanftes Streicheln meiner geliebten XBox und eine Minute später ging die Session auch schon los – mit der aktuellen Hardwaregeneration sogar mit nur einem sanften Säuseln als Hintergrundrauschen. In der Welt der Spiele-PC kann sich das unter Umständen anders anhören, konzipiert man den Rechenknecht nicht von Grund auf als Leisetreter.
Lässt man teure Spielereien wie Wasserkühlung außen vor, bleibt einem meist nur der Griff zur Handarbeit – denn die wenigsten Komponenten kommen von Haus aus mit leisen Kühllösungen daher. Zwar hat die Industrie schon länger realisiert, dass Laut in des Konsumenten Augen nicht gleich gut ist, doch wie sollte man sonst Spezialeditionen mit überarbeiteten Lösungen an den Nerd bringen? Normalnutzer scheuen Handanlegen an die Komponenten oft – nicht zu Unrecht, erlischt damit doch zumeist auch die Garantie. Besagte Spezialserien haben dafür meist Nachteile bei Preis oder Leistung. Dem geräuschsensiblen Spieler bleibt somit nur die Baumeister Bob-Mentalität „Jau, wir schaffen das!“.
Als Grafikherz meines Rechenknechtes habe ich mir eine Geforce GTX560Ti 448 gegönnt. Obwohl von NVidia als „Sonderedition“ mit begrenzten Stückzahlen geplant, finden sich noch immer viele Versionen von allen bekannten Anbietern – aber wir wissen ja, wie das mit den Limited Editions so läuft. Meine Entscheidung fiel dann auf die EVGA FTW Version, da sie gerade im Angebot war. Die Karte besticht durch Leistung auf GTX570 Niveau mit hohem Übertaktungspotential für die Zukunft. Doch für den moderaten Preis von EUR 240,– erhält man eben auch nur das Referenzdesign und somit alles andere als einen Leisetreter mit kühlem Kopf. Während im Arbeitsbetrieb (Windows 7 SP1) die Lüfter auf relativ ruhigen 40% der Leistung laufen und den Chip um die 32°C hielten und somit in der Gesamt-Geräuschkulisse des PC ( Prozessorkühler und Zusatzlüfter auf Minimum ) nicht weiter auffielen, ändert sich die Lage bei Spielen radikal. Bei voller Leistung röhrt der Einzellüfter zwar wie unsere Katze im Frühling, doch die Chiptemperatur erreichte an die 85°C. Diese Temperaturen sind zwar kein Grund zur Besorgnis, liegt das Maximum doch bei 100°C, geht einem das ständige Surren und Pusten der Kühlung aber bald ordentlich auf den Senkel. An Übertakten ist da gar nicht zu denken.
Eine Lösung muss her! Doch die Auswahl an VGA Kühllösungen ist relativ eingeschränkt – wohl wegen bereits erwähnten Gründen. Der Liebling des Internets ist derzeit der Peter von Alpenföhn, doch trotz der lustigen Namensgebung sagte mir die immense Größe und die Ausstattung nicht zu, muss man sich doch zusätzlich noch für Lüfter entscheiden. Da ich bereits beim Prozessorkühler Freezer 13 Pro von Arctic sehr gute Erfahrungen gemacht habe, sollte auch die VGA Kühlung aus selben Hause stammen – der Arctic Accelero Twin Turbo II bringt alle Bauteile gleich mit und die Größe gleicht der Karte selbst.
Der Umbau ist, selbst für motorische Halbwerker wie mich, recht einfach zu schaffen – solange man mit Fingerspitzengefühl vorgeht. Die mitgelieferte Anleitung ist klar und anschaulich bebildert. Nach dem Abbau der Referenzkühlung und Reinigung der Bauteile werden mit dem Thermokleber die passiven Kühlelemente montiert. Dabei bedarf es aber einiger Geduld – nimmt das Anmischen zwar nur 5 Minuten in Anspruch, will der Kleber 5 Stunden aushärten. Schade, dass Arctic hier keine Klebepads oder vorgemischte Thermokleber mitliefert. Nach der Wartezeit noch den eigentlichen Kühlkörper mit 6 Schrauben montieren und fertig. Lässt man die Wartezeit außer Acht, hat sich der Umbau in 30 Minuten erledigt.
Wenig Zeit also für die folgenden Ergebnisse. Denn im Betrieb überzeugt der Twin Turbo II voll und ganz. Unter Windows Standardbetrieb sind die beiden Luftwirbler dank geringer Drehzahl nicht zu hören. Erstaunlich dabei: die Chiptemperatur ist mit 32°C gleich mit der Referenzkühlung. Nur selten oder bei manueller Drehzahlmaximierung erreicht man Temperaturen unter 30°C. Die Muskeln lässt Arctics Lösung aber erst unter Volllast spielen. Selbst nach längerer Betriebszeit unter Volllast bleibt die Karte mit durchschnittlich 60°C vergleichsweise kühl. Die Lüfter sind nun zwar hörbar, treten jedoch selbst bei voller Drehzahl nie unangenehm in Erscheinung. Mit diesem Spielraum gönnen wir uns einen weiteren Heimwerker Spruch: Mehr Power! *Grunz*Grunz*Grunz*. Mit Spannungs- und Frequenzübertaktung brachte ich die Karte auf rund 15% Mehrleistung – bei stabilem Betrieb!
Summiert man die Kosten von € 240,– für die EVGA GTX560Ti 448 FTW und € 35,– für den Arctic Accelero Twin Turbo II ist man immer noch unter den Kosten einer GTX570 bei beinahe gleicher Leistung im Normalbetrieb. Dank der Kombination kann man sogar eine wesentlich bessere Preis/Leistung erreichen als mit der großen Schwester. Auch werkseitige Speziallösungen wie die MSI’s Twin Frozer Version lässt man damit hinter sich. Allerdings muss man immer den Garantieverfall im Hinterkopf behalten. Geht man dieses Risiko bewusst ein, ergibt sich mit den beiden Komponenten ein wahres Traumpaar – und man tut dem Handwerker in einem auch etwas gutes.
Es gab einen Meteoreinschlagt und eine Welt hat sich in ihre Puzzle-Teile zerlegt. Mehr muss man nicht wissen, mehr erfährt man auch nicht. Nach dieser winzigen Introsequenz setzt euch The Tiny Bang Story schnell vor die Aufgabe, die Spielwelt wieder zusammenzusetzen. Dabei ist es mehr als nur ein Puzzler, eure Gehirnzellen sind auf verschiedenste Arten gefragt. The Tiny Bang Story – Nettes Pixelhunting und mehr weiterlesen →
In den 90er-Jahren habe ich alle FIFA-Teile von EA Sports gespielt. Eines nach dem anderen, mindestens bei Freunden auch die Halbjahresausgaben zu Europa- und Weltmeisterschaften. Irgendwann, ich glaube nach der 2002er-Ausgabe, hat sich das allerdings geändert. International Superstar Soccer und natürlich vor allem Pro Evolution Soccer (hier gehts zum Review von PES 2012) überzeugten mit mehr Realismus den Fußball-Geek in mir. In den letzten Jahren hat EA anderen Berichten zufolge auf diese Schwäche reagiert und immer mehr auf die Wirklichkeitstreue ihres Spiels geachtet – nicht nur in eh immer toller grafischer Hinsicht, sondern eben auch bei der Wahrheit, die auf dem Platz liegt. Mit FIFA 12 bekommt die Serie nun wieder eine Chance. FIFA 12 – Es ist verdammt hart, ein Neuling zu sein weiterlesen →
Ich staunte nicht schlecht, als ich das ungewohnt große Paket öffnete. Inszeniert wie die Juwelen einer Königin lachte mir die Razer Mamba-Maus aus ihrer massiven Plastikvitrine entgegen. Was man mit dieser machen soll, nachdem man das Gerät aus ihr befreit hat? Keine Ahnung. Die Mamba selbst ist jedenfalls deutlich nützlicher. Razer Mamba 2012 – Edelmaus im Test weiterlesen →
Ich erinnere mich an einen der ersten Texte, die ich hier für Rebell geschrieben habe. Ein Interview mit dem Großmeister des schlüpfrigen Adventures: Al Lowe. Wir haben dieses Gespräch damals über E-Mail geführt, aber bei einer Antwort konnte ich die Melancholie von Al durch den Text durchfühlen. Angesprochen auf eine Rückkehr seiner Larry-Adventures (vom schrecklichen Nicht-Aventure Larry 8 war damals noch keine Rede und Al hatte damit ja auch nichts zu tun) meinte er.
„Was ich nicht verstehe ist, wie populär Comedy in Filmen oder dem Fernsehen ist aber nicht auf Computern. Es erscheint mir unglaublich, dass das Publikum so unterschiedlich ist. Meine Vermutung ist, dass es das eben nicht ist, und dass es dieses Publikum auch auf Computern gibt. Die Spielepublisher sehen es einfach nur nicht.“
Das ist nun über acht Jahre her. Aber Al könnte es auch gestern gesagt haben. Habt ihr euch eigentlich schon mal selbst beim Gamen gefilmt? Klingt komisch, aber ihr solltet es mal tun. Man sitzt eigentlich wahnsinnig stupdie da, verzieht kaum ein Gesicht. Manchmal kriegt man einen Anfall, weil das Spiel so frustrierend ist. Manchmal beißt man die Lippen zusammen, weil es so spannend ist. Aber lachen? Lachen tut man selten.
Bei Portal 2 ist das schon nach wenigen Sekunden anders. Portal 2 ist vom Grundprinzip her das unlustigste Spiel der Welt – wie sein Vorgänger. Als zum Testobjekt einer Militäreinrichtung degradierter Mensch muss man sich durch eine halsbrecherisches Rätselkammer nach der anderen knobeln. Aber schon in den ersten Minuten wird man darauf vorbereitet, dass man in den kommenden Spielstunden öfters lachen wird. Nicht verschmitzt grinsen, wohlgemerkt, sondern lauthals lachen.
Der Grund dafür ist, dass Valves Meisterwerk aus dieser absurden Situation einfach alles rauskitzelt. Da ist dieser nervöse Bot-Sidekick, der vorlaut und verwirrt Anweisungen gibt, die er eigentlich besser wissen müsste. Und da ist der nachtragende Mastercomputer, der euch mit fiesen Sprüchen piesackt und provoziert. Das sind Gemütszustände, die man bei einer künstlichen Intelligenz einfach nicht erwartet – selbst wenn man es täte, wäre man noch von der Cleverness ihrer Sätze entzückt. Es ist erwachsene Comedy, die euch bei eurem Run von einem Test zum anderen begleitet. Sie vermittelt euch die Geschichte der Anlage, durch deren sterile Räume, industriellen Eingeweide oder verfallene Ruinen früherer Testgelände ihr rennt – sie nähert euch dem „Warum?“ an. All dies wird immer noch prächtig und pfeilschnell von der Source-Engine in Szene gesetzt, die nur durch die regelmäßigen kurzen Ladephasen mittlerweile ihr Alter andeutet.
Die Rätsel basieren natürlich immer auf eurem Umgang mit der Portalkanone. An bestimmten Stellen, die man dank dem durchdachten Leveldesign sofort erkennt, könnt ihr bis zu zwei Portale in die Wände schießen. Schlüpft man ins eine, kommt man beim anderen raus. Aber mit zahlreichen Objekten und Besonderheiten kitzelt das Spiel dir das letzte aus dem räumlichen Vorstellungsvermögen raus. Mal gilt es Laserstrahlen umzuleiten, mal Geschwindigkeit durch Fall-Kombinationen aufzunehmen, dann mit einer experimentellen Farbe bestimmte Stellen markieren an denen man schneller laufen oder höher springen kann. Ihr lernt schrittweise mit diesen Werkzeugen zu denken. Immer wieder führt das Spiel sachte ein neues Objekt ein um euch dann mit kniffligen Kombinationen aller Möglichkeiten herauszufordern.
Dabei – und vielleicht ist es auch das, was mich an Portal 2 so begeistert – nimmt es den Spieler absolut ernst. Es hält uns nicht für Vollidioten. Es gibt kein Interface, keine wichtige Stelle wird euch penetrant offensichtlich vor die Nase gesetzt, keine Leiter die man erklimmen muss mit einem leuchtenden Rahmen verraten. Sowas ist n00b-Stuff! Alle Informationen die ihr benötigt, sind in die Levels glaubwürdig integriert. Im Prinzip ist immer klar, was das Ziel des aktuellen Rätsels ist. Das ist Gamedesign, Baby!
HIER spielt IHR! Ihr müsst hier herausfinden, was zu tun ist. Manchmal ist das eben, einen hohen Punkt im Raum mit dem Zoom auszumachen, dort ein Portal hinzufetzen, dort rauszustüzen um unter sich das nächste Portal anzubringen, mit mehr Schwung oben wieder rauszukommen und gegen eine blau angemalte Gummiwand zu knallen, um so in den Lift zur nächsten Aufgabe zu gelangen. Und wenn ihr das geschafft habt und euch gerade darüber freut, ertönt der nächste sarkastische Spruch des Supercomputers. Und ihr lacht. Und ihr seht, dass das gut ist.
Ich bin nicht der größte Puzzler und Knobler der Welt. Für so ein Sudoku brauche ich gerne länger als andere Menschen – und genieße das beim Frühstückskaffee dann aber auch. Am Ende treibt mich doch immer der Zwang, ein Rätsel nicht ungelöst liegen zu lassen. Als das Rezensionsexemplar zu Astroslugs reinflatterte, war ich deshalb guter Dinge. Das Puzzle-Spiel stammt vom dreiköpfigen Indie-Team „Bit Barons“ aus München. Astroslugs – Sehr schneckig weiterlesen →
Ich bin kein Klassik-Liebhaber. Eigentlich eher das genaue Gegenteil. Bei mir müssens E-Gitarren und Schlagzeug sein und nicht Harfen, Klavier oder Oboe. Allerdings muss ich zugeben, das eine oder andere klassische Werk ist die perfekte Untermalung so mancher Filmszene gewesen. Aber fragt mich jetzt nicht nach einem Beispiel, weil da hört sichs auch schon wieder auf bei mir.
Aber gerade Mozart, als Salzburger trau ich mich das ja fast nicht sagen, ist mir bisher Schnurz-Piep-egal gewesen. Ich war noch nicht mal in den diversen Häusern hier in Salzburg. Schlechte Karten für das HTC Mozart also? Schau ma mal. Nebenbei: ich frag mich noch immer, ob das ein Gag von HTC war, dass ich als Salzburger ein Mozart zum Testen bekommen hab.
Zur Sache
Erst noch ein kleiner Hinweis: ich werde mich hier auf die Hardware und HTC spezifische Themen beschränken. Zu Windows Phone 7 gibts dann in einigen Tagen einen extra Beitrag.
Das Mozart ist neben dem Trophy und dem HD7 eines der ersten Geräte mit dem neuen Smartphone Betriebssystem von Microsoft. Vergleicht man die Modelle merkt man sofort die microsoftschen Hardwarevorgaben. Es gibt mehr oder minder keine technischen Unterschiede. Kurz Eckdaten des HTC Mozart:
In Summe also ein aktuelles Smartphone. Das Mozart glänzt hier also nicht mit neuen Spielereien, bietet aber alles was man braucht.
Gsund rund
Beachtlich ist auf jeden Fall die Verarbeitung. Das Gehäuse des Mozart besteht zu einem Großteil aus einem Stück Aluminium. Lediglich der obere Teil des Gerätes und die Batterieabdeckung sind Kunststoff – der jedoch noch angenehm gummiert ist. Durch die runde Form liegt das HTC wirklich sehr angenehm in der Hand. Einziger Einwand meinerseits: der Übergang vom Display zum Gehäuse an der unteren Vorderseite fühlt sich etwas kantig an — sudern auf hohem Niveau.
Geschmackssache sind die Navigationstasten an der Vorderseite. Die wurden als Sensorfelder ausgeführt. Ich persönlich mag da eher echte Klicktaster. Wenig schmecken werden den Meisten aber die Tasten an den Seiten des Mozart. Zum einen sind diese sehr schmal, zum anderen ziemlich wackelig. Was mich in anbetracht der restlichen, guten Verarbeitung sehr wundert. Zudem führt das auch zu einem schlechten Druckpunkt – vor allem beim Kameraknopf unpraktisch für den Focus.
Das Display bietet eine wirklich sehr gute Qualität. Farbverläufe werden einwandfrei dargestellt und man merkt auch keinerlei Verpixelung. Allerdings könnte es etwas heller sein. Eine händische Umschaltung auf den „hohen“ Helligkeitswert bringt zwar Abhilfe, saugt aber dem Akku einiges an Lebenskraft aus.
Apropos Akku. Der ist eine Eintagsfliege. Das ist allerdings inzwischen leider auch Standard. Ich musste dem Mozart allabendlich neuen Saft für Kraft geben. Jedoch muss ich zugeben, dass ich wohl als Poweruser gelten dürfte: WLAN, GPS, UMTS, 15 Minuten Synchronisation und mehrmals am Tag Facebook und Internet.
Soundtechnisch macht das Gerät dem Namen leider keine Ehre. Die mitgelieferten Ohrstöpsel sind — selbst für meine schwachen Hörmuscheln — nur Mittelmaß. Dafür ist zumindest Lautstärkeregelung und Sprachwahlknopf integriert. Der kleine Lautsprecher reicht naturgemäß nur für Telefonie, macht sich hier aber gut. Hingegen hat mir allerdings die „Klangverbesserung“ App von HTC sehr gut gefallen. Mit guten Kopfhörern merkt man eine deutliche Verbesserung.
App(likationen)
Womit wir bei den Softwarezugaben wären. Neben der oben erwähnten „Klangverb.“ App gibt es noch einige weitere Anwendungen von HTC. Leider sind einige ziemlich sinnfrei. Der HTC Hub ist mehr oder weniger ein Zugang zu den anderen Anwendungen. Zudem werden noch weitere Applikationen aus dem Marktplatz vorgeschlagen. Schön gemacht ist die Wetterübersicht, praktisch die „Bildverbesserung“. HTC bietet ihren Kunden übrigens auch die beste YouTube App im Marktplatz bis jetzt. Zugutehalten kann man HTC aber auf jeden Fall, dass an den Anwendungen gearbeitet wird. In den 4 Test-Wochen wurden die Apps mehrmals auf neuesten Stand gebracht.
Wirklich enttäuscht hat mich hingegen die Kamera. Die Kamerasoftware ist nicht besonders gut. Zwar kann HTC dafür nix, die ist Systemsoftware, andererseits jedoch hat z.B. Samsung es geschafft, mehr Optionen einzubauen, wodurch wesentlich bessere Bilder gelingen. Mir geht die Megapixelitis bei Kompaktkameras und Mobilgeräten schon lange auf den Wecker. Was bringt mir eine 8MP Kamera, wenn dabei keine guten Bilder herauskommen. Lieber eine 5MP, dafür aber ordentliche Bilder. So gesehen ist die „Bildverbesserung“ App doppelt vorteilhaft, macht den Fehler aber nicht wett.
Summ, Summ, Summ herum
Abgesehen von der Kamera will ich nicht meckern. Das HTC Mozart hat mir auf Anhieb gefallen. Bis vor einigen Monaten haben wenige HTC wirklich gekannt. Seit den Produkten mit Android jedoch, hat die Firma zu Recht an Bedeutung gewonnen. Beim Mozart merkt man meiner Meinung nach deutlich die Qualität z.B. der Desire Serie. Die meisten Probleme oder besser gesagt Einschränkungen, die ich im Testzeitraum hatte, waren auch durch Windows Phone 7 bedingt. Aber das bitte nicht falsch verstehen — Aufklärung folgt.
Vorweg: ich werde keinen Vergleich zwischen dem Aviator und dem Cyborg F.L.Y. 9 anstreben. Das wäre unfair. Und noch was: ab hier sag ich nur noch Fly oder F9! Ich steh mit Punkten nämlich auf Kriegsfuß — fragts meine Frau die ließt immer Korrektur.
Wo war ich? Ah ja unfair. Der F9 ist quasi das Gegenstück zum Aviator. Die Zielgruppe ist hier jedoch eine andere. Die Cyborg Reihe zielt weniger auf Realitätsnähe als auf kompromisslose Gamer ab. Vom futuristischen Design bis hin zur Ausstattung… und daraus resultierend dem Preis. Mit ca. Euro 75,- ist der Knüppel mehr als doppelt so saftig als der Aviator.
Ein Trumpf
Normalerweise spielt man den Trumpf ja erst gegen Ende eines Spiels aus. Um von Anfang an Klarheit zu schaffen werde ich diese Regel mal Brechen. Quizfrage: was stört sowohl einen Konsolengamer (zumindest Heutzutage) und Flieger gleichermaßen? Antwort: Kabel am Gerät. Und eben dieses Manko behebt der Cyborg F.L.Y. 9 simpel durch Funktechnologie. Damit ist er der einzige Joystick mit Microsoftscher Funklizenz. Den Strom zieht der Fly aus zwei AA-Batterien.
Wir sind Eins
Wenn ihr Tuning Fans seit, habts hier euer Flightstick-Part gefunden. Was sich an dem Teil alles schrauben lässt ist interessant und Tim Tailor hätte seine Freude. Neben dem Kopf lässt sich auch der Stick selbst in der Neigung justieren. Zudem kann der Stick auch um gut 1,5cm in die Länge gezogen werden. So lässt sich der Fly wohl wirklich jeder Hand anpassen. Die Änderung der Länge hat jedoch den Nachteil, dass ein Spalt entsteht, der sich ungewohnt anfühlt. Sehr gut fühlt sich hingegen der Hauptstick an. Statt schnödem Kunststoff wurde hier eine gummierte Oberfläche verarbeitet.
Ebenfalls gummiert sind auch wieder die Standfüße. Während ich das beim Aviator bemeckert habe, halt ich hier die Füße still. Denn die Basis des Sticks bietet mehr als Metall oder Saugnäpfen. Zum einen findet sich an der Unterseite eine Aussparung für die Finger. Damit lässt sich der Stick nicht nur sehr gut Halten, durch die Positionierung kann man mit dem Zeigefinger und dem Daumen auch noch die dort angebrachten Kontrollen bedienen. Clever! Ebenfalls an der Unterseite der Basis sind Arretierungen für Kunststoffstege angebracht. Montiert man die, lässt sich der Stick bequem auf dem Oberschenkel balancieren. Hier hätte ich mir lediglich noch eine weitere Gummierung der Stege gewünscht um mehr Rutschfestigkeit zu haben. Wer das nicht mag, kann sich den Stick zwischen die Beine klemmen. Die dreieckige Form der Basis und zwei flache Flügen garantieren hier Halt.
Perfekt finde ich das Layout der Tasten. Neben den üblichen Actionbuttons und dem zweiten Analogstick als Coolie-Hat, sind auch LB und RB am Kopf untergebracht. Somit bleiben nur das Steuerkreuz und die Klickfunktion der beiden Analogsticks für die Basis. Und die sind, wie bereits erwähnt, einfach greifbar.
Vom Aviator hätte man sich hingegen den Gashebel abschauen können. Beim Fly fehlt mir die Präzision und es gibt auch keine fühlbare 50%-Stellung. Einen Tick straffer zeigt sich hingegen die Rückstellfeder und auch hier zeigt sich wieder die hervorragende Verarbeitung: quasi kein Wackeln des Hauptsticks.
Fazit
Der Cyborg F.L.Y. 9 ist ein Traum für XBox Spieler. Hier ist Sudern auf hohem Niveau gefragt. Als größten Negativpunkt muss man wohl den Preis zählen. Zwar wird einem für die Euro 75,- einiges Geboten, trotzdem find ich es happig. Vielleicht könnte MadCatz da einige Euro an der Verpackung sparen — die wäre ein Feature für sich.
Als Fazit zu beiden Sticks muss ich zugeben, positiv Überrascht zu sein. Bisher konnte ich Konsolenhardware die nicht von Microsoft kam als Müll abstempeln. Aber sowohl der „Einsteiger“ als auch der „Profi“ haben mich überzeugt.