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Knüppeldick – Saitek Aviator

Ach, was wäre eine Flugsim ohne meinen Freudenstab? Tschuldigung, irgendwie hilft es nix. Egal wie man zu Deutsch steht, einige Wörter sind nicht dafür gemacht übersetzt zu werden. Gut, das korrekte Wort wäre wohl auch eher Steuerknüppel, aber selbst das rumpelt. Ich denk ich bleib bei Joystick oder Knüppel, ihr wisst dann ja was ich mein?

Also zum Thema

Sucht man einen Stick für seine XBox hat man nicht unbedingt die Qual der Wahl. Die Auswahl z.B. bei Amazon ist überschaubar und einige Geräte sind wieder nur in Übersee oder Asien erhältlich. Bleibt mehr oder minder nur Saitek bzw. eigentlich MadCatz als Anbieter. Hier findet man dafür aber gleich zwei Knüppel im Angebot – namentlich den Aviator und den Cyborg F.L.Y. 9 . Beide durfte ich in den letzten Wochen mal genauer betrachten.

I’m so l33t!

Alle die wOOt und l33t sind und die andere der Reihe nach ownen, wird es freuen, dass sich der Saitek Aviator auch AV8R nennt. Unter der Marke Saitek werden viele gefinkelte Gerätschaften angeboten um eine Flugsim auch wirklich zur Simulation zu machen. Der Aviator ist dabei als Einstiegsmodell gedacht und die ca. Euro 35,– verkraften auch kleinere Geldbörsen. Geboten bekommt man dafür einen ordentlich verarbeiteten, klassischen Flightstick ohne viel Klingbim.

Getestet hab ich in meiner Eigenschaft als XBoxler vom Dienst entsprechend die XBox Version. Das allerdings, heißt hier gar nix. Der Aviator kann sowohl am PC als auch an der PlayStation angeschlossen werden – über USB nebenbei bemerkt. Die jeweiligen Versionen unterscheiden sich nur geringfügig bei den Buttons.

Ein wichtiger Faktor für einen Stick ist die Standfestigkeit. Leider sorgen weder eine Metallplatte für ordentlich Gewicht, noch sorgen Saugnäpfe für Halt. Erstaunlicherweise sorgen die 4 gummierten Fusserl trotzdem für genügend Rutschfestigkeit.

Der zweite wichtige Punkt ist die Anordnung der Buttons. Hier war ich anfangs ehrlich gesagt skeptisch. Wie im Bild ersichtlich, sind die wichtigsten Kontrollen oben am Stick angeordnet. Neben den Actionbuttons (X, Y, A, B) ist auch noch der zweite Analog-Stick als Rundumsicht-Schalter angebracht. Die restlichen Knopferl und das Steuerkreuz sind an der Vorderseite montiert. Der Throttle auf der Rückseite liegt damit aber weit entfernt und nur wirklich große Hände können alles gleichzeitig im Griff haben. Allerdings muss ich zugeben, im Betrieb störte das dann kaum. Appropos Throttle: der Gashebel gefällt mir sehr gut. Fein regel- und gut greifbar. Vor allem eine fühlbare Stufe auf 50% Stellung sorgt für ein gutes Gefühl. Die Buttons haben alle samt einen guten Druckpunkt. Wenn mich nicht alles täuscht, sind sogar Microschalter verbaut. Gefühlvoll ist auch der Hauptknüppel an sich. Durch wenig Spiel wackelt nichts und die Feder bietet einen guten Widerstand und schnelle Rückstellung. Auf Wunsch lässt sich eine beigelegte Handauflage montieren, die abrutschen vorbeugt. Auch sehr cool: der Hauptstick lässt sich natürlich um einige Grade rotieren – praktisch fürs Ruder.

Fazit

Für den relativ moderaten Preis bekommt man zwar kein technisches Wunderwerk, sehr wohl aber einen gut verarbeiteten Flightstick. Wirklich meckern mag ich nur über das Fehlen zumindest von Saugnäpfen. Ein Riesenplus des Aviator ist wohl die Linkshändertauglichkeit. Alle Kontrollen sind symmetrisch angeordnet, womit der Minderheit Respekt gezollt wird. Wer nicht für jede Plattform einen eigenen Stick rumstehen haben will, bekommt mit dem Aviator einen empfehlenswerten Einsteiger geliefert.

Morgen gibts dann den Bericht zum Cyborg F.L.Y. 9 ebenfalls von MadCatz.

Castlevania: Lords of Shadow – Echte Vampire

Eigentlich sollte Castlevania mein erster Beitrag bei Rebell werden. Durch eine Ungenauigkeit meinerseits und der gesundheitsbedingten Abwesenheit von Georg erreichte mich der Titel aber Wochen verspätet. Wer es also mangels Rebell-Rezension noch nicht gekauft hat — lesen.

Der gemeine Vampir, Warg oder Werwolf hat in den letzten Jahren so einiges mitmachen müssen. Nachdem sie in so manchem Film als gar nicht so gemein hingestellt wurden, wünscht sich ein nicht kleiner Teil der weiblichen Bevölkerung doch vom Morgengrauen bis(s) ins Abendrot gebissen zu werden. Gekreische kommt da nur auf, wenn man von den Hauptdarstellern der Schnulzen spricht.

Ja, damals 1986 als das erste Castlevania erschien, da war alles noch besser. Vampire saugten an den Mädels und waren noch echte Männer und Werwölfe rasierten sich auch unter den Achseln nicht. Gut, betrachtet man die Serie mit ihren Höhen und Tiefen könnte einem das Grauen wieder packen, aber nichts desto trotz ist Castlevania Spielegeschichte. Und soviel kann ich vorweg nehmen: Lords of Shadow — im Folgenden kurz LoS — setzt es würdig fort, ja belebt es sogar neu.

Doch zuerst,

das vermeintlich unwichtigste: die Technik. Eigentlich gibt es da nicht viel zu beanstanden. Hier und da einige Ruckler und Popups. Dinge, die ich in Anbetracht der Schönheit der gezeigten Landschaften und den Details aber gerne in Kauf nehme. Einen Aspekt möchte ich besonders hervorheben – die Kamera. LoS hat eine fixe Kamera, der Blickwinkel kann also nicht selbst verändert werden. Typische Auswirkung davon: Gegner, die sich ausserhalb des sichtbaren Bereiches verstecken. Jedoch kommt diese Kameraführung wieder der Präsentation der Action zugute.

Apropos Action

Ein Grund warum ich die Vorgänger oftmals nicht zu Ende gespielt habe, war der Schwierigkeits- bzw. der Frustfaktor. Ich hasse Spiele, in denen ich unzählige Male krepiere, weil ich die verdammte Plattform nicht erreiche oder ich zum x-ten Male in eine Dornenfalle hüpfe. Von übermächtigen Gegner will ich gar nicht reden. LoS löst das aber geschickt, obwohl es das mit Abstand knackigste Spiel seit langem ist. Wobei? Knackig ist da noch untertrieben! Schon in der „normalen“ Schwierigkeitsstufe, fordern einem die Gegner einiges ab und nicht selten wiederholt man einen Abschnitt aufgrund eines unnatürlichen Todes mehrmals. Frust kommt dabei aber selten auf. Jeder Gegnertyp hat seine Schwächen und diese wollen schließlich gefunden werden. Die Akrobatikeinlagen und Rätselelemente sind jedoch nie Grund zum verzweifeln. Die Rätsel geben, auf Wunsch, Lösungshilfe und die Hüpfeinlagen profitieren von der gelungenen Steuerung. Segnet man dann doch mal das Zeitliche, wird man — beinahe ohne Ladezeiten — auf einen Punkt direkt vor dem ungewollten Abtritt versetzt. Super Lösung!

Zum Wichtigsten…

…dem Spiel an sich. Auch hier hält LoS die Waage zwischen derb und nicht so derb sehr gut. Etwas wildes Knopferlhauen hier und doch wieder feinfühlige, gut abgestimmte Kombinationen da. Wobei sich Könner von Kombinationen im Laufe des Spieles leichter tun werden, da die erfolgreiche Reihung von Angriffen wesentlich mehr Schaden zufügt als stupides Buttonsmashing. Gefinkelt wirds dann durch die Kombination verschiedener Magiearten und Ausrüstungsgegenstände. Gegner bringen bei Ableben Erfahrungspunkte, mit denen dann weitere Kombinationen und bessere Ausrüstung gekauft werden können.

Anreize bietet LoS auch genügend. Die Story und der Handlungsbogen sind hervorragend! Man merkt von Anfang an die Handschrift des Herrn Kojijama. Wirklich gelungen sind auch die Bossgegner. Hier will ich nichts verraten, aber ihr werdet durchaus staunen. Zudem verleiten mehrere Extras, bezahlt durch Erfahrungspunkte, und beim ersten Durchlauf nicht erreichbare Regionen zu mehrmaligem Durchspielen.

Hervorheben möchte ich auch noch die ausgezeichnete Benutzerführung! So stellt man sich ein Spielmenü und In-Game-Elemente vor. Einfach, schön, nichts zuviel. Zum Beispiel: nach dem Start des Spieles reicht ein Druck auf den Startknopf und das Spiel setzt beim letzten Speicherpunkt fort. Ohne ein weiteres Menü zu präsentieren!

Das Ende naht,

aber nicht für die Castlevania Reihe. Endlich, endlich hat ein Spiel der Serie den Sprung in die dritte Dimension geschafft – erfolgreich wohlgemerkt. Bei LoS passt beinahe alles: Angefangen bei der Qualität, der Präsentation, über die Spieldauer bis hin zu Motivation. Negativpunkte sind meist nur eine Frage des Geschmacks — und des Könnens. Der hohe Schwierigkeitsgrad ist der größte Kritikpunkt für mich.

Fazit kann also nur sein: ein Muss für Adventurefans! Wer Prince of Persia oder die Tomb Raider Serie mag, der wird Castlevania: Lords of Shadows lieben.

Gamertitle: TNF Rockaut

Apache: Air Assault – Hug!

Was braucht es um ein Produkt zu Verkaufen? Da wären mal Qualität und Preis/Leistung. Wichtig ist aber auch die Attraktivität des Produktes. Das beste Stück Irgendwas wird man nicht los, wenn es nicht jemanden da draußen gibt, der es haben will. Drum ist jede Firma auf der Suche nach Nischen oder Lücken. So ein fehlen an Konkurrenz kann man auf Konsolen – in den letzten Jahren auch irgendwie auch am PC – im Bereich Flugsimulation beobachten. Sogar noch weniger, nämlich bisher gar nix, gabs im Genre der Helikoptersim — bisher. Insofern muss man Gaijin und Activision also Danken endlich Leben in diese Sparte gebracht zu haben.

Hug!

Tja es hätte auch alles so schön sein können. Hätte, ists aber leider nicht ganz geworden. Obwohl schön ist Apache: Air Assault sehr wohl. Was da an Grafik auf den Bildschirm gebracht wird ist mehr als akzeptabel. Es reicht nicht ganz an die fotorealistischen Areale von HAWX ran, dafür finde ich die Vegetation eine Spur besser Gelungen. Auch die Effekte wie Feuer, Rauch und Explosionen sind sehr schön anzusehen. Die Modelle des „Hauptprotagonisten“ sind extrem Detailiert, die der Gegner leider nicht so ganz. Hier glänzt A:AA also durchaus wie ein Diamant. Beim genaueren Betrachten ists aber leider nur noch ein Stück geschliffenes Glas.

Soviel man optisch geboten bekommt, so wenig hat der Titel spielerisch in sich. Zum einen liegt das am Apache, außer dem gibts in der Kampagne nix. Zwar wechselt man, je nach Mission, die Typen des Boeing AH-64 (so die eigentlich korrekte  Bezeichnung), einen echten Unterschied kennt man aber weder am Flugverhalten noch am effektiven Spielverhalten. Lediglich in den Einzelherausforderungen und im Multiplayer kann man auch mal einen HIND steuern – Unterschiede zum AH-64 sind aber rein optischer Natur. Auch die Story bietet wenig Tiefgang. Zum einen liegt das am verbrauchten Terroristen-Drogenboss-Szenario zum anderen an der Präsentation. Der Faden dem man folgen soll wird lediglich schriftlich in den Ladebildschirmen präsentiert. Selten gibt es vor dem Einsatz eine Videosequenz oder zumindest ein, in Spielgrafik, gescriptetes Event. Stimmung kommt da nie auf. Um ehrlich zu sein, musste ich mich zwingen, für diesen Bericht, den Storytext zu lesen. Sonst hätte ich einfach Knopferl gedrückt bis es weitergeht.

Gut gelungen ist an sich die Steuerung, lediglich die Trägheit und einige physikalisch unmögliche und unrealistische Fluglagen, stören hin und wieder. In der Trainingsvariante braucht es dabei wenig Können. Wählt man aber die realistische Steuerung, ist jegliches Arcadefeeling futsch. Gesegnet sei auch der, der einen Flightstick sein eigen nennen kann. Apropos Arcade: die Spielschwierigkeit ändert sich durch diese Einstellung nicht. A:AA ist knackig wie ein frischer Granny Smith. Wenige Treffer reichen um einem die Propeller zu stutzen. Das fordert zwar, frustet aber auch des öfteren. Zumindest die „Wiederbelebung“ wirkt dem aber gut entgegen. Nach einem Abschuss kämpft man direkt am Absturzort weiter. Schäden am Heli lassen sich nicht beheben, jedoch hat man mehr oder minder unendlich Munition. Während die Bordkanone unerschöpflich ist, werden Raketen nach gewisser Zeit aufgestockt, das dauert je nach Typ — Effektivität ist das dabei das Kriterium — von einigen Sekunden bis mehrere Minuten. Alles zusammen bringt aber das Spielfeeling völlig durcheinander. A:AA ist weder Arcadeflieger noch Helisimulation, wodurch die Erwartungshaltung schwer zu treffen ist.

Und nun?

Gute Frage! Zugute halten muss man den Entwicklern die solide Arbeit. Sieht man von den inhaltlichen Fehlern ab, gibts nichts zu bemängeln. So unschlüssig sich der Titel selbst ist, so hin und her gerissen ist man als Spieler. Ich kann den Titel weder Arcadepiloten noch Simulationsprofis empfehlen. Zu sehr wurde darauf geachtet einen Mittelweg zu nehmen ohne aber die Möglichkeit zu bieten das zu Ändern. Dadurch engt man die Nische zusätzlich ein und vergrault vielleicht noch die letzten Kunden. Hervorheben möchte ich noch den Koop-Modus. Dabei steuern die Spieler jeweils den Piloten oder den Schützen – ein Spielgefühl das durchaus Spaß macht und eine hervorragende Idee.

Trotz allem aber zieht Apache: Air Assault aber irgendwie an mir. Ich war immer schon eher ein Helikopterfan und mit A:AA wird ein lange gehegter Wunsch nach einem Nischenfüller befriedigt. Schade, es hätte alles so schön sein können.

Kinect Résumé

Microsoft Kinect
Microsoft Kinect mit XBox 360

Eigentlich wollte ich noch einen Kurzbericht über „Dance Central“ posten. Für einen ausführlichen Bericht konnte ich mich aber nicht eingehend genug damit beschäftigen. Drum nur ein Telegramm dazu: beeindruckende Bewegungserkennung — nix für steife Nordeuropäer wie mich aber ein guter „Trainer“ hilft selbst da — gute Grafik — Und: eine Menüführung wie ich sie mir für ein Kinect wünsche!

Beim durchlesen der Serie ist mir noch etwas aufgefallen und das will ich nochmal klar stellen. Mit Ausnahme von Adventures und Kinectimals klingen die Berichte doch recht negativ. Die Spiele sind eben die erste Generation für diese doch sehr neue Steuerungsart. Das soll jetzt keine Generalamnestie sein oder als Verteidigung mangelnder Umsetzung gelten! Betrachtet man sich aber die anderen Systeme, war es nicht viel anders. Erst mit der Zeit konnten sich die Hersteller anpassen und lieferten wirklich gute Spiele ab. So läuft nun mal der Hase.

Kinect Serie

Beeindruckt bin ich aber allemal. Und nach anfänglicher Skepsis bin ich nun durchaus begeistert und glaube wirklich, dass Kinect auch langfristig funktionieren kann. Dazu müssen aber sowohl Microsoft als auch die Entwicklerstudios ihre Hausaufgaben machen. Einige der Kritikpunkte seitens Systemintegration und zu den Spielen selbst müssen einfach noch beseitigt werden.

Zudem verstehe ich eine Sache nicht so recht. Der Großteil der Kinectspiele ist doch Casual und für Parties. Betrachtet man die Zielgruppe verstehe ich nicht, warum nicht das Games on Demand Service zur Verteilung genutzt wird. Ich kenne wenige Leute die dieses Service bisher in Anspruch genommen haben. Nicht weil es nicht funktioniert oder nicht gut wäre. Lediglich die Preise stehen dem im Weg, doch das ist eine andere Geschichte. Für die Kinect Spiele jedoch würde GoD quasi den natürlichen Lebensraum darstellen. Auch für die Arcadetitel muss Kinect als bald frei gegeben werden, damit auch kleine Entwickler ihre Ideen umsetzen können. Das die immer wieder wirklich innovative Konzepte präsentieren kann man nicht mehr leugnen. Das Potenzial wäre überragend.

Und nu?

Kurz und bündig: sobald meine Finanzministerin das nächste Jahresbudget absegnet, wird investiert. Adventures ist eh dabei und dann wird noch eine Viecherlzucht eröffnet… da braucht man wenigstens nicht Gassi gehen oder s Kisterl ausleeren.

Your Shape: Fitness Evolved – Couchpotato oder Schwanger?

Auch der Beitrag zu Your Shape fällt relativ kurz aus. Das hat dreierlei Gründe. Nummero Uno – die Zeit war zu kurz um das Spiel bezüglich der Wirkung zu bewerten. Zweitens – habe ich arge Knieprobleme und die Übungen sind nicht ideal. Zum Dritten drei Dinge – Desinteresse, Unglauben, Bedenken. Drum gibts dazu nur wenig Senf von mir.

Kinect Serie

Technisch gesehen, hab ich nichts auszusetzen. Die Grafik ist angemessen und die Wiedergabe der Bewegungen durchaus akkurat. Lediglich die Menüführung ist nicht gut gelungen. Meine Frau als Nichtspielerin hat es erst nach Erklärung meinerseits geschafft zu navigieren und eine Auswahl zu treffen. Selbst mir fiel es nicht leicht. Statt einfach lange über einem Menüeintrag zu bleiben um ihn zu bestätigen, muss eine Markierung DARUNTER für einige Sekunden gewählt werden. Trifft man die jedoch nicht, kann es passieren, dass man versehentlich den Eintrag darunter auswählt. Klingt blöd, ist es auch. Die Spielmöglichkeiten sind vielfältig. Neben diversen Muskelaufbauübungen, gibt es auch noch Entspannungs- und Kardiotraining. Alles in verschiedenen Schwierigkeits- oder besser gesagt Leistungsstufen. Zudem kann man noch ein persönliches Programm gestalten, welches „individuell“ auf einen zugeschnitten wird. Dazu müssen Anfangs einige Angaben zu Körperbau und Lebensstil gemacht und das Thema – Muskelaufbau, Stärkung, Fit nach Schwangerschaft – gewählt werden. Gut gelungen finde ich dabei die Integration ins Web. Die Tagesergebnisse werden protokolliert und können – auf Wunsch – auf einer Webseite mit anderen verglichen werden. So hat man wirklich einen schönen Überblick und auch etwas Ansporn.

Fazit

Ich muss leider zugeben, voreingenommen zu sein. Ich glaube einfach nicht daran, dass ein Fitnessspiel wirklich Wirkung zeigt. Man verbrennt natürlich tatsächlich Kalorien, keine Frage. Aber was bringt es einige Gramm abzustrampeln, wenn man sich dabei körperlich Schaden kann? Keine noch so genaue Bewegungserkennung ersetzt einen ausgebildeten Sportmediziner oder Trainer. Nur die können einen auf die Fehler im Bewegungsablauf und der Körperhaltung hinweisen. Zudem werden viele der gezeigten Übungen einfach zu schnell vorgemacht, zumindest für Ungeübte. Dadurch kommt man schnell aus dem Rythmus, beginnt sich falsch zu bewegen und landet möglicherweise in einer Körperhaltung, die mehr schadet als sie bringt.

Zugegeben, ich bin jetzt kein Sportmediziner. Mir reichte jedoch die Wahrnehmung von mir und auch meiner Frau aus. Wenn jemand mehr fundierteres Wissen zu diesem Thema hat, bin ich offen für Kommentare.

Kinectimals – Roarrr, Schnurr, Süß

Kennt noch jemand die Tamgotchis? Furchtbar, ich hab sie gehasst! Alleine das dauernde „Piep, Piep, Piiiieeep“. Zudem steh ich prinzipiell Skeptisch gegenüber elektronischen Haustieren egal welcher realen Ausprägung. Anders war es auch nicht mit Kinectimals. Jedoch: Kinectimals ist was besonderes. Kinectimals ist ein Spiel das es schafft, selbst mich Killerspiele-Spieler und Heavy-Metal-Freak, zum staunen zu bringen. Ja das eine oder andere Mal mag mir sogar ein „Och, süß!“ rausgerutscht sein.

Kinect Serie

Die Grafik von Kinectimals ist super. Quietschig bunt, Detailreich und ohne die üblichen Grafikfehler. Beeindruckt hat mich vor allem auch das Fell der Pelzknäuel. Das Spielprinzip ist simpel und doch bietet die Story und die virtuelle Insel sehr viel zu entdecken. Während man auf den eigentlichen Kartenabschnitten mit den Viecherln spielt und ihnen alle möglichen Tricks beibringt, kann man noch mit einem „Schatzsuchgerät“ nach eben diesen fahnden und Struppi muss es dann ausbuddeln. Neben den Aufgabenstellungen für diese Reale gibt es dann jede Menge Minispielchen zu bestreiten, die zusätzliche Punkte und Medaillen bringen. Das ist nötig um immer mehr Abschnitte der Insel zu erforschen und damit die Story voranzutreiben. Auch können dadurch zusätzliche Rassen freigespielt werden – was beeindruckt da man bereits zu Beginn eine große Auswahl hat.

Die Steuerung funktioniert dabei erstaunlich gut und ist eingängig. Vor allem die Befehle für die Kunststücke der Vierbeiner sind sehr einfallsreich und liebevoll umgesetzt. So muss man sich z.B. in der Hocke auf die Knie klopfen um sein Tierchen Sitz machen zu lassen. Sehr lustig sind dabei auch die resultierenden Animationen – beim Tod stellen (man muss sich flach auf den Rücken legen) streckt das Fellknäuel die Zunge raus und fällt mit allen Vieren von sich gestreckt um… Söhnchen hat sich zerkugelt. Dann kann noch mit einer beidruckenden Zahl an Spielzeugen gespielt werden, wobei die Bandbreite von ferngesteuerten Autos über Bällen bis hin zu Gummihühnern reicht. Einzig der Mechanismus hinter dem Werfen der Spielzeuge ist nicht gut umgesetzt. Selbst ich alter Trickser brauchte so meine Zeit um den Dreh herauszubekommen, Kinder könnten hier schnell verzweifeln.

Fazit

Für Kinder ein Traum. Selbst ich muss eingestehen, dass mir dieses Spiel viel Freude bereitet hat. Vor allem der Tiefgang durch die vielen Spielzeuge, Kartenabschnitte und freispielbaren Rassen hat mich überrascht. Für jeden Kinect Inhaber mit Kindern ein Pflichtkauf!

Kinect Joy Ride – Bewegter Ritt

Noch  eines der Avatar Launch Spiele von Microsoft Game Studios – diesmal mit Bigpark gemeinsam. Hmm, ich hab so das Gefühl, das wird mein bisher kürzester Spiele Beitrag… quasi das Yang zum Two Worlds 2 Artikel.

Kinect Serie

Zum Spiel gibts einfach wenig zu sagen. Grafisch wieder ganz nett gemacht. Wie die anderen Avatar Spiele eher im Comic Stil gehalten. Solide Spielmechanik, wenig Tiefgang. Es gibt fünf Rennmodi, Rennen, Stunt, Zerstörung, Sprint und Trick – spricht für sich. Die Auswahl an Strecken und Wagen ist relativ groß, wobei einige erst freigespielt werden müssen. Würde mich wundern, wenn nicht noch die ein oder andere Strecke oder Auto als Download käme.

Die Steuerung geht auch in Ordnung. Man hält ein imaginäres Lenkrad und steuert damit das Auto. Das ist Anfangs gewöhnungsbedürftig und etwas träge, allerdings hat man es nach einigen Rennen gut raus. Neben dem Lenken lädt man per „Lenkrad an den Körper“ noch den Boost der extra Speed gibt. Je nach Modus kommen dann noch verschiedene Bewegungen für z.B. Stunts hinzu.

Fazit

Wieder ein typisches Casual Spiel. Anfangs ganz lustig, durch wenig Tiefgang und Herrausforderung allerdings mit wenig Langzeitmotivation. Echte Kritikpunkte gibt es nicht. Einzig die Menüführung fand ich nicht so gut gemacht.

Kinect Adventures – Indi war Gestern

Der Vergleich zu Indy hinkt hier zugegeben etwas, aber einige Stellen im Spiel Erinnern tatsächlich an Filmszenen. Dieses Spiel war für mich das Erste mit Kinect, bei dem ich richtig Spass hatte. Und nicht nur ich – endlich konnte ich auch meine Frau zum Spielen überreden. Die Grafik ist eine Tick besser als die der restlichen Avatar basierten Launch Titel, zumindest wirkt es durch schöne Vegetation und gute Effekte so. Das erste mal war auch die Steuerung wirklich gelungen und herausfordernd. Zudem wird einem etwas ähnliches wie eine Story geboten, die einen Spieler durchaus bei der Stange halten kann.

Kinect Serie

Neben dem Story Modus gibt es noch Einzelspiel, Onlinemodus und Spiel gegen die Zeit. Einige der Modi müssen werden erst durch Erreichen von „Badges“ freigespielt. Die Badges sammelt man im Storymodus. Im Prinzip werden aber immer die selben 5 Spiele wiederholt, lediglich in anderen Umgebungen und Schwierigkeitsstufen.

– Bei 20.000 Lecks schlägt diverses Meeresgetier Löcher in eine Unterseekapsel. Die müssen per Körpereinsatz „gestopft“ werden. Ist zugegeben nicht recht kompliziert, macht aber gerade zu Zweit und in höherer Schwierigkeitsstufe, erstaunlich viel Bock.

– Hingegen ist Ralleyball das wohl schlechteste Spiel im Set. Mit Händen und Füssen müssen mit den herumfliegenden Bällen Zielscheiben getroffen werden. Teilweise sind die aber hinter Kisten versteckt, welche erst zertrümmert werden wollen.

– Auch nicht sonderlich spaߟig ist Raumknall. Hier müssen Blasen die im Raum erscheinen gefangen werden. Das lustigste daran ist das Flattern mit den Händen um an Höhe zu gewinnen.

– Flusssause hingegen ist wieder richtig gut. Man steht dabei in einem Schlauchboot und muss die Abenteuermünzen einsammeln. Dabei steuert man das Boot mit Seitwärtsschritten und Sprüngen. Die Flussparcours sind gut gemacht und es gibt jede Menge Überraschungen. Richtig spaßig wirds zu Zweit. Dabei muss man dann die Bewegungen koordinieren, was meist gar nicht so einfach ist.

– Das zweite Juwel ist der Reflex-Bergkamm. Dabei steht jeder auf einem Brett das auf Schienen fährt. Per Sprung beschleunigt man und muss mit dem Körper die Münzen einsammeln – und noch gleichzeitig Hindernissen ausweichen. Wiederum machts zu Zweit gegeneinander mehr Spass.

Fazit

Genau so stell ich mir ein Partyspiel für Kinect vor! Die Steuerung ist teils sogar anstrengend. Adventures macht auch alleine noch Spass, am meisten jedoch mit Mitspielern. Zudem sind noch einige gute Ideen wie z.B. die Fotoaktionen in bestimmten Situationen, meist in lächerlichen Posen.

Kinect Sports – Sport ist Mord

Kinect Sports ist eines der Launchgames und von Microsoft Game Studios und Rare. Schaut man sich mal bei Wii und Sony um, war es eigentlich ein Muss, dass auch für die XBox gleich mal ein Sport-Party-Spiel diesen Umfangs kommt. Die Grafik ist ganz nett gehalten und scheint die gleiche Basis zu nutzen wie einige der anderen Avatar Spiele.

Kinect Serie

    Das Spiel teilt sich in drei Modi – Party, Wettbewerb, Minispiele. Party spricht für sich: die Spieler teilen sich in zwei Teams auf und treten gegeneinander an. Bei Wettbewerb können die Sportarten einzeln gespielt werden. Ebenso bei Minispiele, nur dass hier Aufgaben vorgegeben sind. Die Modi bieten sowohl Einzelspieler als auch Online- und Lokalen Koop. Leider schwankt die Qualität der Sportarten sehr.

    – Boxen ist meiner Meinung nach völlig daneben gegangen. Man hat nie wirklich Kontrolle und es artet in wildes Gefuchtel aus – macht keinen Spaß. Kleine gute Idee: nach einem K.O. sieht man Sterne welche gepuncht werden wollen zum Wiederaufstehen.

    – Fussball ist auch nicht der Bringer. Zu simpel zeigt sich das Spielprinzip. In der Verteidigung einfach in die Linie bewegen zum Ballblocken, das wars, keine anderen Möglichkeiten. Der Angriff läuft über Stufen ab. Kein Laufen sondern einfach per Kick in die gewünschte Richtung passen – danach folgt der Torschuss. Einzige Herrausforderung stellen die Style-Attacken dar. Bei Eckbällen gibt ein Marker den Zeitpunkt und die Bewegung vor, wobei man allerdings gutes Timing haben muss.

    – Tischtennis war noch nie mein Steckenpferd, das finde ich schon im echten Leben fad. Die Spielumsetzung lässt mich da nicht umdenken. Auch hier ist einfach die Steuerung zu oberflächlich.

    – Gleiches gilt für Bowling. Links, rechts Gehen fürs grobe Platzieren, Ausholen und je nach Handhaltung etwas Drall auf den Ball. Nach wenigen Würfen schaft selbst der schlechteste Kegler einen Strike nach dem anderen.

    – Volleyball macht Anfangs sogar Spass. Die Ballwechsel können sich ziehen, was aber zur Herrausforderung beiträgt. Ein Marker zeigt die Bewegung und das Timing an. Leider kann man den Ball beim Schlag nicht mal die Richtung vorgeben, er landet vorberechnet irgendwo am Spielfeld.

    – Einziger Lichtblick ist Track and Field, im Deutschen Athletik, wobei die Punkte in 5 Disziplinen erkämpft werden müssen. Auch hier ist die Steuerung wieder sehr einfach gehalten. Aber es braucht zumindest etwas Gefühl und Schnelligkeit.

    Fazit

    Ein reines Partyspiel! Mit Freunden macht es etwas Spass aber der Brüller ists nicht. Solo kann man es vergessen, dafür sind die Computergegner zu schwach. Was mich etwas stört ist die Menüsteuerung. Hier muss teilweise die Auswahl doppelt bestätigt werden, was gerade in einem Partyspiel extrem störend wirkt.

    Nokia N8 – Das Symbian-Flagschiff im Test

    Das Nokia N8: Oberseite vorne: Der HOME-Knopf. Linke Seite: Verriegelte Slots für SIM- und SD-Karte und der MicroUSB-Steckplatz.

    Eines hat mir der Test des Nokia N8 jedenfalls gleich zu Beginn vor Augen geführt. Man sollte Testgeräte wieder in den Ausgangszustand zurücksetzen, bevor man sie an die Agentur zurückschickt. (Keine Angst Fabian, ich hab deine Daten gelöscht ohne sie zu durchforsten. ;))

    Mit dem N8 will Nokia seiner hauseigenen Plattform einen Boost verschaffen. Es ist das erste Gerät mit Symbian^3 (ein vermutlich nächstes Jahr kommendes Update auf die Version 4 soll gratis sein). Bei den technischen Daten kommt das N8 der Konkurrenz nicht ganz hinterher: Der ARM 11-Prozessor mit 680 MHz und die 256 MB RAM sind auf dem Stand von vor über einem Jahr. Das kapazitive AMOLED-Display zeigt kräftige Farben, ist aber mit 360*640 auf 3,5Zoll nicht besonders hoch aufgelöst.

    Großzügige Ausstattung

    In Ordnung ist die 16 Gigabyte große interner Speicher (zwei davon sind von Haus aus belegt), die per microSD-Karte um weitere 32 erweitert werden können. Das N8 ist ein etwas schwereres Handy, was aber dank der hervorragenden Verarbeitung eines Metallgehäuses mit Glas-Displays verschmerzbar ist. Die Maße der etwa 130 Gramm sind 114 x 58 x 16 Millimetern. Der Akku hielt im Test bei moderater Nutzung (einiges ausprobieren, kaum telefonieren) etwa 1,5 Tage. Damit muss sich Nokia nicht verstecken.

    Bezüglich Empfangs- und Sendemöglichkeiten gibt es keine offen bleibenden Wünsche – alle aktuellen Standards werden unterstützt. Auch ein GPS-Chip ist inkludiert, das beiligende Nokia-Kartenprogramm dient als vollwertiges Navigationssystem in 70 Ländern und ist über jeden Zweifel erhaben. Nett ist ein integriertes Radio, weniger verständlich, warum es ausschließlich mit Kopfhörern funktioniert und man das Handy nicht einfach offen auf dem Tisch legen kann.

    Das Gerät hat einen MicroUSB-Anschluss (mit abgespeckten Host-Funktionen – man kann so auch Daten von einem angehängten USB-Stick verwalten) und als Besonderheit einen HDMI-Ausgang. Per mitgeliefertem Adapter lässt es sich so an ein HDMI-Kabel anschließen und an den Fernseher anhängen – zum Beispiel um Videos und Fotos herzuzeigen. So funktioniert das Gerät als kleiner Media Player.

    Das Nokia N8 von der anderen Seite. Fotoknopf, Tastensperre, Lautstärkeregler

    Das N8 hat einen Lautsprecher an der Vorderseite, natürlich kein klangtechnischer Zungenschnalzer. Ein 3,5mm-Klinkenanschluss lässt euch jeden Kopfhörer einstecken, den ihr wollt. Allerdings erinnert euch das Gerät nervigerweise jedes Mal daran, den mitgelieferten zu benutzen – der zwar seinerseits praktische Tasten zum Switchen durch die Musik und Telefonieren bereithält, aber keine herausragende Tonqualität bietet – wobei der integrierte Musikchip ohnehin keine audiophilen Jauchzer provoziert.

    Ein integriertes Carl Zeiss-Objektiv macht Bilder im 12 Megapixel-Format bzw. Videos in 720p. Die Qualität ist wie man es von Smartphones gewohnt ist nicht besonders berauschend, das N8 fällt da im Vergleich aber auch nicht hinter die Konkurrenz zurück. Bei Tageslicht im Freien sind die Bilder in Ordnung, wenn die Umwelt etwas diffuser ist, schafft man keine herzeigbaren Bilder mehr. Eine ähnliche Einschätzung gibt es bei der Gesprächsqualität: Es geht nicht ohne rauschen, aber die Stimmen bleiben verständlich.

    Damit kommen wir zur eigentlich viel interessanteren Software und müssen attestieren: Das Interface des N8 kann in keinster Weise mit gängigen Android-Handys oder dem iPhone mithalten. Immer wieder ärgert man sich über eine nicht optimierte Menüführung oder viel zu kleine Buttons. Um einen Shorcut zu einem Programm auf einen der drei Startbildschirme zu legen, muss man sich durch zahlreiche Menüs ackern. Am Android bin ich es gewohnt, ein Icon einfach aus der Gesamtliste der Programme auf einen der (je nach Wunsch) drei bis neun Startbildschirme zu ziehen

    Die Performance ist durchschnittlich – kommt selbst im Vergleich mit Konkurrenzhandys (wie meinem ein Jahr alten Motorola Milestone) ähnlicher Bauart nicht mit. Zeitweise reagiert das Gerät nicht auf Eingaben, friert kurz ein – auch bei den mitgelieferten Programmen wie dem OVI-Store. Da recht nette 3D-Spiele (wie das im Store promoteten Need for Speed Shift) keine Probleme verursachen stellt sich die Frage, ob hier die Programmierung schlampig war oder doch der Arbeitsspeicher zu klein ist.

    Der Startbildschirm des N8. Es gibt drei davon, die mit rechteckigen Shortcuts und Widgets vollgepackt werden können.

    Etwas zu schwach ist der Browser. Während er noch Daten von einer Webseite ladet, ruckelt er beim Scrollen. Bei Seiten mit Flash (was unterstützt wird) kam im Test auch keine rechte Freude auf – dafür zahlreiche Zuckler am Bildschirm. Das Surfen leidet auch unter dem Umstand, dass das Handy keinen verbauten Zurück-Knopf kennt, wie man ihn von Android-Geräten gewohnt ist (Ersatz ist eine recht komfortable Blätter-Funktion). Gerade das so wichtige Fenster ins Internet ist Nokia aber im Gesamtpaket einfach nicht gut genug gelungen.

    Sieht man sich eine Seite an und möchte eine neue URL eingeben, muss man neben der Adresseingabe fünf Knöpfe drücken um diese Aktion durchzuführen. Das ist zu umständlich. Wer (wie ich) die Angewohnheit hat, sein Handy beim Surfen oft zu drehen, wird außerdem schnell von der ein- bis zwei-sekündigen Wartezeit genervt, bis das Bild nachkippt. Und dann kommt noch die Tatsache dazu, dass der Browser die Seiten (vor allem Schriften) eigenwillig interpretiert. Websites sehen einfach nicht aus wie sie ovn ihren Entwicklern gedacht waren.

    Das Standard-Tastatur-Layout ist ebenfalls eigenwillig. Hält man das Handy quer, hat man eine vollständige Tastatur mit recht kleinen Tasten, die tabellarisch angeordnet sind (also nicht mit seitlich versetzten Reihen). Liegt das Gerät senkrecht in der Hand, zwingt Nokia einem das alte „alphanumerische“ Handy-Layout auf (also ein Zahlenpanel, wo mehrmaliges Drücken auf 2 zwischen A, B und C auswählen lässt). Kann sein, dass der Oldschool-Handytastatur-Schnelltipp-Fraktion das gefällt, für mich sind das Komfortprobleme die schon seit Jahren besser gelöst sind.

    Die Auswahl der Apps scheint verglichen mit der Konkurrenz dürftig. Während ich im Android-Store kein Problem habe, eine Gratis-App zu finden, die mir Live-Fußballergebnisse ansprechend aufbereitet anzeigt, finde ich im OVI-Store gerade einmal ein kostenfreies Programm – und dessen Menüführung wäre schon unter Windows 3.11 als Frechheit empfunden worden. Dazu kommt, dass ich im Web einst sehr schnell Seiten gefunden habe, die Apps für Android/iPhone empfehlen und testen, etwas das für Symbian 3 noch kaum zu finden ist.

    Überhaupt scheint mir das Angebot an kostenfreier Apps geringer zu sein, auch wenn ich diesen Eindruck nur exemplarisch belegen kann. So ist zum Beispiel das Spiel Angry Birds unter Android gratis, kostet im Nokia-Store aber 3 Euro. Gezahlt wird mit Kreditkarte. Essentielle Apps wie Skype oder Tweetdeck stehen grundsätzlich ebenso wenig im Angebot, wie liebgewonnene Zeitvertreiber wie meine tägliche Comic-Portion bei Garfield, Calvin & Hobbes oder Peanuts (eine offizielle für Dilbert ist vorhanden) oder praktische Helferlein wie die Musikerkennungssoftware Shazam. Wie lange es dauert, bis diese Programme auch am neuen Symbian angeboten werden, wird sich zeigen.

    Nokia N8, Vorderseite: Kamera, Blitz und Lautsprecher

    Was was den OVI App-Store selbst anbelangt stellt sich die Frage, was ich als jemand mit deutschem Handy mit russischen, italienischen und chinesischen Beschreibungen und Rezensionen von Programmen anfangen soll? Wenn ich nach eindeutigen Begriffen wie „Twitter“ suche, finde ich nicht nur wenig vernünftigen Alternativen zur Standard-Twitter-App (die wie jene zu Facebook ganz OK ist), sondern auch kuriose Dinge wie Apps für Sporttraining. (Am Ende habe ich mir übrigens mit SnapTü etwas gefunden, das abgesehen von einem altbacken aussehenden Interface eine recht gute Vereinigung mehrerer Social Media-Plattformen ist. Es kann Facebook, Twitter, RSS, Flickr und noch einiges mehr. Im Wesentlichen ist es weniger eine App mit einem simplen Zweck, als ein Mini-Sub-Betriebssystem.)

    Der Ovi Music-Store bietet ein recht brauchbares Angebot an Musik, bei Preisen von 99 Cent pro Song. Besonders praktisch ist, dass man die Lieder vorher probehören kann. Die Auswahl an Podcasts kann man hingegen getrost vergessen.

    Fazit: Nicht schlecht, nicht gut genug

    Alles in allem befürchte ich, dass es dem Nokia N8 an einer Zielgruppe mangeln wird. Es ist technisch ein brauchbares Gerät, in der Bedienung aber nicht ausreichend perfektioniert. Auch das Symbian-Betriebssystem ist nicht prinzipiell unattraktiv, spielt aber sicher nicht in einer Liga mit Android 2+ und den neueren iOS-Versionen (ein neues Windows-Phone kenne ich nebenbei erwähnt noch nicht, darum kommt das hier nie vor). Das N8 schreit förmlich danach, sich an Smartphone-Einsteiger im niedrigeren und mittleren Preisbereich zu richten. Bei einem Richtpreis von 519 Euro (das N8 um 457 Euro bei Amazon) misst es sich aber mit den Großen und hinkt da gnadenlos hinterher. Für Nokia ist es ein Schritt in die Richtung und Hoffnungsschimmer am Horizont, aber der große Wurf ist es nicht. Man darf gespannt sein, was das finnische Unternehmen im kommenden Jahr zu bieten hat.

    Kinect – Verdammt ich bin Casual


    Microsoft Kinect
    Microsoft Kinect mit XBox 360

    Oh Mann, nun ist es also soweit. Was dem einen sein erstes weißes Haar oder dem anderen das Angebot eines Jungspundes zur Platzräumung ist, ist für einem Core Gamer der plötzliche Spass an einem Casual Titel. Aber mal Hand auf’s Herz. Wie viele von euch haben schon mal neidisch bei Wii Sports zugesehen, nur um dann zu sagen: „Pfff. Kinderkacke!“ So könnte man sagen, Core Gamer sind die Machos der Spielbranche. Aber wie so mancher Macho im Leben, wird auch der Spielemacho mal erwachsen und sollte von seiner festgebackenen Ansicht Abstand nehmen. Um das zu schaffen, braucht es oft einen kleinen Schupps – der hieß in meinem Fall: Kinect.

    Ich konnte, dank einer Leihgabe von Microsoft, die Bewegungssteuerung für die XBox einige Tage ausführlich testen. Neben der Grundeinheit waren auch einige Spiele im Paket und so gab es viel zu testen für mich. Deshalb teile ich das ganze auch etwas auf. Während ich hier auf das Gerät an sich eingehe, bekommen die Spiele jeweils einen eigenen Bericht.

    Kinect Serie

    Beeindruckend

    …ist die Technik hinter Kinect. Das nicht gerade kleine schwarze Geräte beherbergt einen Infrarotemitter und -kamera für die Messung der Tiefe, eine „normale“ Farbkamera und dazu noch 4 Mikrofone. Das alles wird dann per Software auf der XBox zusammen verarbeitet und raus kommt eine völlig neue Art des Spielens. Klingt wie Werbung, aber ist es wirklich – wenn auch gewöhnungsbedürftig.

    Auf, auf!

    Die Installation ist, Casual üblich, durchaus einfach. Anstöpseln, einschalten und den Anweisungen folgen. Das erste Kalibrieren ist nach knapp 5 Minuten erledigt, danach folgt ein kleines Einleitungsvideo – Tipp von mir: auch wenn man gleich loslegen will, unbedingt ansehen oder eben Anleitung lesen. Trotzdem treten hier die ersten Hindernisse auf. Wie in der Anleitung – aber wer liest die denn schon – klar gemacht wird, muss genügend Platz zur Verfügung stehen. Ein Loft ist dafür zwar nicht gerade Pflicht, aber vor allem bei zwei Spielern sollte genug Platz vorhanden sein. Auch nach oben, sonst gibts Beulen – ich spreche aus eigener Erfahrung. Geschätzt reicht für zwei ein Platz von ca. 3 x 3 Metern ab Kamera – besser 3 x 4 damit man sich nicht in die Quere kommt.  Danach kann man loslegen.

    Vom Dashboard aus erreicht man per Winken den Kinect Hub, den man per Handgesten steuert – quasi ein Dashboard im Dashboard. Hier sind einige der Live Dienste und Konsolensteuerungen in Kacheln zusammengefasst. Den Handcursor bewegt man per Hand und bei verweilen auf einer Kachel „öffnet“ man diese. Rechts und links gibt es Pfeile mit denen man per „wischen“ auf die nächsten Funktionen blättert. Dort verbergen sich auch einige nicht offensichtliche Einstellungen wie die Kinect ID. Richtet man diese ein (weitere 5 Minuten) kann man sich per Gesichtserkennung an Live anmelden. Das ist sehr praktisch innerhalb der Spiele! Einfach vor die Kamera treten und die Box meldet das entsprechende Profil an. Einige der Dienste wurden auch an Kinect angepasst. So kann der Zune Store auch per Hand gesteuert werden, allerdings nur wenn er vom Kinect Hub aus gestartet wird. Überarbeitet wurde auch der Videochat. Hier kann nun auch zum Windows Live Messenger verbunden werden.

    Der Hub ist aber auch die erste Enttäuschung für mich. Warum kann nur ein eigens dafür geschaffener Bereich per Kinect gesteuert werden? Das Layout des Dashboards mit seinen Kacheln ist ähnlich und es würde nicht so aufgesetzt wirken. Die zweite Enttäuschung, wenn auch im vorhinein bekannt, ist die Steuerung per Sprache. Diese ist zur Zeit nur auf Englisch möglich. Gut, kein Problem, I also speak english not so bad… but it’s not so easy! Dazu muss sowohl die Landeseinstellung im Profil als auch die Systemsprache auf Englisch gestellt sein (die Systemlokation kann bleiben).

    Irgendwie bekommt man das Gefühl, dass hier mal wieder mit Zeit gegeizt wurde. Warum nicht schon von Beginn an alle Sprachen? Durch die vielen Sprachen und die unterschiedlichen Dialekte keine leichte Aufgabe und plausibel erklärt von Microsoft. Andererseits wäre es aber kein Problem gewesen, Englisch einfach für alle verfügbar zu machen. Übrigens sollen Deutsch und andere Sprachen im Frühjahr 2011 per Update nachgeliefert werden. Bleibt die Sache mit dem Kinect Hub… mir unerklärlich warum ein zusätzlicher „Layer“ geschaffen werden musste. Selbiges gilt für die Dienste. Zudem stiftet es auch für Neulinge durchaus Verwirrung, warum dann doch noch ein Pad gebraucht wird. Mir scheint, hier wurde einfach versucht so schnell wie möglich Sony mit seinem Move zu kontern bzw. endlich eine Alternative zur Wii zu bieten.

    Fürs Erste…

    …wars das. Klingt nicht gut, oder? Warum also bin ich so begeistert? Kinect ist ein Controller, das muss klar gestellt werden. Ein Controller für sich ist fad. Die Software macht die Musik. Probleme mit der Hardware an sich gab es nicht. Auch die spieleübergreifenden Funktionen funktionierten einwandfrei. Hier wurden die Hausarbeiten also gemacht. Zudem kann eines über Microsoft und die Box gesagt werden: über die regelmäßigen Updates wurde schon viel verbessert und neue Funktionen geliefert. Nicht ausgeschlossen also, dass bald das normale Dashboard gesteuert werden kann. Vielleicht sind die Negativpunkte auch einfach nur auf meine Core Gamer Wurzeln zurückzuführen. Ich würde gerne von einigen Kinect Besitzern ihre Meinung dazu hören.

    Kinect gibt es im Bundle mit den Kinect Adventures bei Amazon um 149,90 Euro.

    Ubrain – Funktionieren binaurale Beats?

    Die Anwendung „Ubrain“ (für Computer und Smartphones) verspricht einen Gemütszustand auf Knopfdruck. Julian hat ja schon vor einigen Wochen kurz darauf hingewiesen. Jetzt hatten wir Gelegenheit, sie auch auszuprobieren. Drei Testpersonen aus der Rebell.at-Redaktion versuchten ihr Glück. Ubrain – Funktionieren binaurale Beats? weiterlesen