Kinect – Verdammt ich bin Casual


Microsoft Kinect
Microsoft Kinect mit XBox 360

Oh Mann, nun ist es also soweit. Was dem einen sein erstes weißes Haar oder dem anderen das Angebot eines Jungspundes zur Platzräumung ist, ist für einem Core Gamer der plötzliche Spass an einem Casual Titel. Aber mal Hand auf’s Herz. Wie viele von euch haben schon mal neidisch bei Wii Sports zugesehen, nur um dann zu sagen: „Pfff. Kinderkacke!“ So könnte man sagen, Core Gamer sind die Machos der Spielbranche. Aber wie so mancher Macho im Leben, wird auch der Spielemacho mal erwachsen und sollte von seiner festgebackenen Ansicht Abstand nehmen. Um das zu schaffen, braucht es oft einen kleinen Schupps – der hieß in meinem Fall: Kinect.

Ich konnte, dank einer Leihgabe von Microsoft, die Bewegungssteuerung für die XBox einige Tage ausführlich testen. Neben der Grundeinheit waren auch einige Spiele im Paket und so gab es viel zu testen für mich. Deshalb teile ich das ganze auch etwas auf. Während ich hier auf das Gerät an sich eingehe, bekommen die Spiele jeweils einen eigenen Bericht.

Kinect Serie

Beeindruckend

…ist die Technik hinter Kinect. Das nicht gerade kleine schwarze Geräte beherbergt einen Infrarotemitter und -kamera für die Messung der Tiefe, eine „normale“ Farbkamera und dazu noch 4 Mikrofone. Das alles wird dann per Software auf der XBox zusammen verarbeitet und raus kommt eine völlig neue Art des Spielens. Klingt wie Werbung, aber ist es wirklich – wenn auch gewöhnungsbedürftig.

Auf, auf!

Die Installation ist, Casual üblich, durchaus einfach. Anstöpseln, einschalten und den Anweisungen folgen. Das erste Kalibrieren ist nach knapp 5 Minuten erledigt, danach folgt ein kleines Einleitungsvideo – Tipp von mir: auch wenn man gleich loslegen will, unbedingt ansehen oder eben Anleitung lesen. Trotzdem treten hier die ersten Hindernisse auf. Wie in der Anleitung – aber wer liest die denn schon – klar gemacht wird, muss genügend Platz zur Verfügung stehen. Ein Loft ist dafür zwar nicht gerade Pflicht, aber vor allem bei zwei Spielern sollte genug Platz vorhanden sein. Auch nach oben, sonst gibts Beulen – ich spreche aus eigener Erfahrung. Geschätzt reicht für zwei ein Platz von ca. 3 x 3 Metern ab Kamera – besser 3 x 4 damit man sich nicht in die Quere kommt.  Danach kann man loslegen.

Vom Dashboard aus erreicht man per Winken den Kinect Hub, den man per Handgesten steuert – quasi ein Dashboard im Dashboard. Hier sind einige der Live Dienste und Konsolensteuerungen in Kacheln zusammengefasst. Den Handcursor bewegt man per Hand und bei verweilen auf einer Kachel „öffnet“ man diese. Rechts und links gibt es Pfeile mit denen man per „wischen“ auf die nächsten Funktionen blättert. Dort verbergen sich auch einige nicht offensichtliche Einstellungen wie die Kinect ID. Richtet man diese ein (weitere 5 Minuten) kann man sich per Gesichtserkennung an Live anmelden. Das ist sehr praktisch innerhalb der Spiele! Einfach vor die Kamera treten und die Box meldet das entsprechende Profil an. Einige der Dienste wurden auch an Kinect angepasst. So kann der Zune Store auch per Hand gesteuert werden, allerdings nur wenn er vom Kinect Hub aus gestartet wird. Überarbeitet wurde auch der Videochat. Hier kann nun auch zum Windows Live Messenger verbunden werden.

Der Hub ist aber auch die erste Enttäuschung für mich. Warum kann nur ein eigens dafür geschaffener Bereich per Kinect gesteuert werden? Das Layout des Dashboards mit seinen Kacheln ist ähnlich und es würde nicht so aufgesetzt wirken. Die zweite Enttäuschung, wenn auch im vorhinein bekannt, ist die Steuerung per Sprache. Diese ist zur Zeit nur auf Englisch möglich. Gut, kein Problem, I also speak english not so bad… but it’s not so easy! Dazu muss sowohl die Landeseinstellung im Profil als auch die Systemsprache auf Englisch gestellt sein (die Systemlokation kann bleiben).

Irgendwie bekommt man das Gefühl, dass hier mal wieder mit Zeit gegeizt wurde. Warum nicht schon von Beginn an alle Sprachen? Durch die vielen Sprachen und die unterschiedlichen Dialekte keine leichte Aufgabe und plausibel erklärt von Microsoft. Andererseits wäre es aber kein Problem gewesen, Englisch einfach für alle verfügbar zu machen. Übrigens sollen Deutsch und andere Sprachen im Frühjahr 2011 per Update nachgeliefert werden. Bleibt die Sache mit dem Kinect Hub… mir unerklärlich warum ein zusätzlicher „Layer“ geschaffen werden musste. Selbiges gilt für die Dienste. Zudem stiftet es auch für Neulinge durchaus Verwirrung, warum dann doch noch ein Pad gebraucht wird. Mir scheint, hier wurde einfach versucht so schnell wie möglich Sony mit seinem Move zu kontern bzw. endlich eine Alternative zur Wii zu bieten.

Fürs Erste…

…wars das. Klingt nicht gut, oder? Warum also bin ich so begeistert? Kinect ist ein Controller, das muss klar gestellt werden. Ein Controller für sich ist fad. Die Software macht die Musik. Probleme mit der Hardware an sich gab es nicht. Auch die spieleübergreifenden Funktionen funktionierten einwandfrei. Hier wurden die Hausarbeiten also gemacht. Zudem kann eines über Microsoft und die Box gesagt werden: über die regelmäßigen Updates wurde schon viel verbessert und neue Funktionen geliefert. Nicht ausgeschlossen also, dass bald das normale Dashboard gesteuert werden kann. Vielleicht sind die Negativpunkte auch einfach nur auf meine Core Gamer Wurzeln zurückzuführen. Ich würde gerne von einigen Kinect Besitzern ihre Meinung dazu hören.

Kinect gibt es im Bundle mit den Kinect Adventures bei Amazon um 149,90 Euro.

xboxblog.at Adventkalender – ohne s

Morgen ists wieder soweit, das erste Türchen wird geöffnet. Nö, ich mein nicht die Schnorrer, die jetzt in der Vorweihnachtszeit wieder unterwegs sind und an unsere Türen klopfen. Nein, ich mein natürlich den Adventkalender!

Und für alle XBox Inhaber und Liebhaber selbiger darf ich der Knopf im Taschentuch sein und an den Adventkalender von http://xboxblog.at erinnern.

Siehe auch: http://xboxblog.at/blog/ich-gr-uuml-szlig-e-euch/

Call of Duty: Black Ops – Schwarz und Weiß

Ich befinde mich in einem Wechselbad der Gefühle. Ich muss zugeben, ich weiß einfach nicht wie ich CoD: Black Ops finden soll. Ein gewisses Maß an Zwiespältigkeit ist bei mir ja normal: ich rede teils mit mir selbst, im einen Moment schimpf ich und keine 5 Sekunden später gibts wieder Streicheleinheiten, einmal bin ich dafür, obwohl ja prinzipiell dagegen. So bin ich halt, aber bei Black Ops ist eine neue Stufe erreicht.

Ruf zu Pflicht

Vorweg kann ich ein Thema abhaken. Technisch gesehen ist das Spiel mehr als Top. Die Grafik reizt die 3 Doppelherzen der Box so richtig aus und lässt den Grafikkern sicher ziemlich schwitzen. Bugs konnte ich in den Einzelspielermodi keine finden. Auch die Multiplayermodi liefen sehr gut und rein technisch gabs nix zu bemängeln.

An der Spielmechanik ändert Black Ops nichts. Innovationen oder zumindest Evolutionen sucht man vergebens. Das muss jetzt nicht zwingend ein Negativpunkt sein, in sich ist die Kampagne solide und, ohne zu Spoilern, mit einer Wendung, die sogar ich nicht kommen sah. Die Einsätze sind durchaus abwechslungsreich und reichen von normalen Jagdmissionen, über so manche Flucht, bishin zu Infiltrationsaufgaben. Was dabei an Action geboten wird, würde einem Hollywoodstreifen zur Ehre gereichen.  Meist ist man per Pedes unterwegs, doch auch mit Fahrzeugen wird nicht gegeizt und so darf man auch mal mit einem HIND Kampfhubschrauber die Feindstellungen platt machen. Bei den Aufgaben in Vietnam kommt dann auch schnell etwas Rambo Feeling auf. Die Story ist ganz gut erzählt, wobei mich persönlich die Videosequenzen enttäuschen. Gottlob wird man größtenteils vom üblichen Ami-Patriotismus verschont – wer jedoch politische Kritik erwartet, wartet lange. Ein Wort zur Gewalt: klar, wer CoD kauft, erwartet jetzt keinen Blümchensex. Trotzdem finde ich den Grad der Gewalt an einigen Stellen übertrieben. Vor allem da er eben nicht übertrieben, also unrealistisch, wirkt oder als Mahnung dargestellt ist, sondern einfach zu real in Szene gesetzt wurde.

Ganz lustig gestaltet sich auch der Überlebensmodus, der dem Vorgänger aus World at War sehr ähnelt. Prinzipiell geht es darum mehrere Wellen von Zombies zu überleben. Wobei man zur Verteidigung auf Barikaden und das übliche Waffenarsenal zurückgreifen kann. Allerdings kann man sich nicht so einfach dran bedienen. Jeder Kill bringt Punkte, die dann in neue Waffen investiert werden können. Übersieht man es jedoch mit den Punkten auch die verschlossenen Türen zu öffnen – und so die Map weiter zu erkunden – wird man schnell von den Horden hirnloser Gegner überrollt. Während das ganze Solo nicht viel Bock macht, kommt im Multiplayer (Online, Splitscreen und Link) wesentlich mehr Stimmung auf.

Am meisten Zeit wird der geneigte Spieler wohl im Onlinemultiplayer verbringen. Die Maps sind CoD typisch sehr gut und auch an der Umsetzung der grundlegenden Eigenschaften gibt es nichts zu bemängeln. Gestrichen wurden die Deathstreaks, der Rest wurde angepasst. Bisher auf Konsolen ungekannte Möglichkeiten werden einem bei den Modifikationen und den Änderungen am Aussehen geboten. Vergleichbares gabs bisher einfach nur in reinen Onlineshootern am PC. Die üblichen Modi wie Team Deathmatch oder Search and Destroy sind Einheitsbrei. Man kennt es und entweder liebt oder hasst man es. Neues wird einem hingegen in den Wager-Matches – Jeder-gegen-Jeden Matches in vielen Variationen – oder den Aufträgen und Herausforderungen geboten.  Das Neue an diesen Matches ist, dass es quasi Glückspielmodi sind. Man muss zu Beginn sogenannte CoD-Punkte setzen, welche man in den normalen Matches erlangt, und entsprechend dem Einsatz verliert oder gewinnt man dann je nach Leistung in den Runden. Interessant und pfiffig. Trotzdem: der Multiplayer mit seiner hohen Spielgeschwindigkeit bleibt Geschmackssache. Wer es taktischer will, ist mit Battlefield besser bedient. Wenig zu meckern gibt es auch bezüglich „Cheaten“ – viele der gesetzten Maßnahmen greifen, meist weiß man auch warum man das Zeitliche gesegnet hat.

Klingt doch gut? Ist es auch!

Trotz allem bleibt ein fader Nachgeschmack. Die Solokampagne ist einfach zu kurz. Je nach Schwierigkeitsgrad dauert es nur 4 bis 8 Stunden und man ist durch. Zudem wirkt alles einfach zu bekannt, schon da gewesen. Vieles ist auch einfach antiquiert, Stichwort Endlos-Gegner-Ströme. Der Überlebensmodus macht auch nicht ewig Bock und schon gar nicht Solo. Der Multiplayer ist hingegen sehr gut. Man merkt, dass hier viel Zeit investiert wurde. Trotzdem werden damit nicht alle glücklich sein. Call of Duty ist ein Spiel der Geschmäcker in jeglicher Hinsicht. Man kann nicht jeden Bedienen, das ist klar. Aber keine andere Serie splittet die eigenen Fans derart in zwei Lager. Medal of Honor liebt man oder eben nicht. Gleiches gilt für diverse Tom Clancy Titel. Bei CoD hingegen ist ein neuer Teil nicht gleich ein Pflichtkauf. Mal spielt die Geschichte hier, mal dort, mal im Jetzt, mal in der Vergangenheit. Der Multiplayer bietet dies, im nächsten Teil wieder nicht, dann doch wieder. Ob das auf Dauer vorteilhaft ist, wird sich zeigen.

Gamertitle: TNF Rockaut

Two Worlds II – Was ist Gothic?

Ich darf mich nun seit über 20 Jahren Computerspieler schimpfen. Und trotz ungezählter Stunden Spielzeit kann ich behaupten, dass mich nur eine handvoll Spiele überrascht haben — positiv wohl gemerkt. Das liegt nicht an der fehlenden Qualität, eher daran, dass ich mich bereits in jungen Jahren vorab ausgiebig informiert und getestet habe. Damit blieben mir viele Enttäuschungen erspart, auch wenn es leider noch genug davon gab.

Eine dieser Enttäuschungen war für mich Two Worlds, will sagen der Vorgänger des heutigen Testopfers. Obwohl öfters positiv beschrieben, oh Schreck oh Graus welch Überraschung, war es meinem Empfinden nach eine Katastrophe. Verbugt, lahm, schiach (unschön). Entsprechend ignoriert habe ich auch die Ankündigung des Nachfolgers. Nachdem es aber derart viele wohlwollende, ja teils euphorische, Berichte zum zweiten Teil der zwei Welten Saga gab, wollte ich mir doch selbst meine Meinung bilden. Und, oh Schreck oh Graus welch Überraschung… alles ist Gut. Seit langem also endlich wieder einmal eine positive Überraschung in meiner kleinen Spielewelt.

In der Vorbereitung zu diesem Bericht dachte ich oft an Gothic. Der Vergleich drängt sich auf: Two Worlds 2 ist ein klassisches, westliches Rollenspiel mit allen Vor- und Nachteilen. Und es ist ebenso ein klassisches, westliches Fantasyspiel mit allen erdenklichen Stereotypen. Je länger ich aber in der Welt von Antaloor verbringe — ich bin bei weitem noch nicht durch — desto unwohler wird mir mit dem Vergleich. Two Worlds 2 hat es schlichtweg nicht verdient mit Gothic verglichen zu werden, zumindest nicht mit den jüngsten Auswüchsen dessen. Stattdessen werde ich es adeln mit dem Vergleich zu meinem Genreprimus Dragon Age: Origins. Womit ich schon früh offenbare was ich von Two Worlds 2 halte. Der Lauser hat sich getraut am Thron eines übermächtigen Gegners zu kratzen und ihm dabei sogar die Krone etwas verbogen. Wer nicht viel Zeit hat, kann hier mit dem Lesen aufhören, und das Teil kaufen eilen… wehe dem! Ich verspreche ich halte mich kurz, was angesichts des Spielumfangs schwierig ist.

Wie die Großen?

Wer mich kennt weiß, ich liebe es zu sudern, entsprechend halte ich mich an meinen, mir eigenen Stil und Schimpf bevor ich Hätschel. Wobei es tatsächlich wenig gibt zu tadeln gibt. Technisch gesehen braucht es keinen Vergleich mit Kombattanten höheren Budgets zu scheuen, im Gegenteil! So komplex ein Rollenspiel noch dazu im Open-World Stil auch ist, so beinahe fehlerfrei war es bisher, zumindest in spielerischer Hinsicht. Auch kommt es öfter vor, dass die Überreste gefallener Gegner in den umliegenden Modellen verschwinden, alles nicht allzu tragisch.

Lediglich zwei Dinge sind mir bisher wirklich unangenehm aufgefallen. Zum einen wären da die Ladezeiten. Technisch aktuell wird meist im Hintergrund geladen, lediglich bei schneller Reise per Pferd oder Sprint erscheint das Ladesymbol und es hakelt kurz. Doch wechselt man von Dungeons oder Häusern zurück in die Welt oder benutzt einen der Teleporter sieht man doch einen Ladebildschirm. Der nimmt sich an sich zwar sehr unwichtig und verschwindet auch schnell wieder aus dem Bild, allerdings kommt es oft vor, dass dabei Arbeit liegenbleibt. Anders kann ich mir nicht erklären, dass noch nach dem Ladebildschirm Spielmodelle materialisieren, Effekte aufpoppen und die Steuerung nicht reagiert. Das dauert nur einige Sekunden, die allerdings würden subjektiv weniger stören wäre der Ladeschirm noch im Dienst.

Zum anderen wären da Framedumps, also nicht Einbrüche in der Framerate sondern gleich Verwerfungen eben dieser. Das geschieht wieder beim Sprinten und Pferderlreiten, hängt meiner unqualifizierten Meinung nach also wohl mit dem Hintergrundladen zusammen. Wiederum nicht wirklich tragisch jedoch sehr störend.

Ein Punkt der mich jetzt nicht trifft, *zwinker*, bezieht sich auf die oben erwähnten Stereotypen. Na, wer errät es? Two Worlds 2 ist ein Spiel für Männer… oder Nerds. Eine jede Frauenbeauftragte würde dieses Spiel auf den Index setzen lassen und militante Feministinnen stapeln wohl schon die Holzscheite für ein zünftiges Feuerchen. Während die Testosteron-Fraktion im Spiel sich durchwegs martialisch durchs Leben schnetzelt, verbringt die bessere Hälfte der digitalen Weltbevölkerung die Zeit mit Haushalt. Natürlich spärlich bekleidet, minimum Cup C und generellen Supermodellmaßen. Zudem legen die Damen einen Hüftschwung auf’s staubige Parkett, welcher eher einer Tanne bei Windstärke 9 auf der Beaufortskala als einem anatomisch korrekten Ablauf entspricht. Wohl als Gegengewicht haben die Animateure die laufenden Männer zu X-beinigen Enten gemacht.

Ein Ring sie zu…

…falscher Film! Aber gute Überleitung zum nächsten Thema und damit zum Lobhudeln. Mag man zu Beginn noch denken, dass für die Story einfach rundum bei bekannten Vorlagen wie z.B. Herr der Ringe geklaut wurde, spürt man nach und nach, dass das nicht ganz stimmt. Mal ehrlich, es gibt kaum noch echte Neuheiten im Fantasy Sektor und da erinnert einen schnell etwas an die Größen wie Herr der Ringe. Der Punkt bei Two Worlds 2 ist, dass mit etwas Witz und Ironie von den anderen gespikt wird. Beispiel: gleich im „Tutorial“ finden man das Tagebuch eines Architekten der für den Bau eines Turms „beauftragt“ wurde. Die ersten Skizzen ähneln prompt einem gewissen Turm mit flammendem Auge ob drauf. Die gefallen dem Oberbösewicht allerdings nicht – der Turm sei zu gewöhnlich.

Hervorheben will ich auch die exzellente deutsche Synchronisation. Soweit ich es beurteilen kann, sollte auf meiner Disc auch die englische Sprachausgabe vorhanden sein, allerdings habe ich es mit den üblichen Mitteln noch nicht geschafft, in den Genuss dieser zu kommen. Sollte also jemand von euch das ganze schon in Englisch genossen haben, würde ich mich über ein Kommentar dazu freuen.

Einer der wichtigsten Punkte bei Rollenspielen nach der Story ist wohl das Itemmanagement und der Sammelfaktor. Auch hier gibt es wenig zu bekriteln. Man merkt zwar die direkte Umsetzung vom PC, trotzdem ist das Inventar gut zu steuern. Sehr gut gefallen hat mir das „Schmieden“ und modifizieren der Ausrüstungsgegenstände — so wird selbst aus dem rostigsten Degen ein mächtiger Schaschlikspieß. Veganer aufgepasst, ihr werdet von der Möglichkeit des Tränkebrauens nicht begeistert sein. Jedes erlegte Tierchen hält nämlich auch als Aphotheke auf Beinen her und gemeinsam mit der Flora kann schöne Medizin gebraut werden — Obelix würds freuen. Ein Tip: die Nützlichkeit dessen habe ich selbst erst spät gelernt, also gleich von Anfang an brauen und pantschen!

Zuletzt noch ein Wort zur Schwierigkeit. Glaubt man zu Beginn man kann Conan like quer durch die Savanne hirschen und alles Platt machen, was so kreucht und fleucht, wird man schnell vom nächsten Rhino platt gemacht. Allerdings ist das wirklich nur zu Beginn der Fall. Schnell levelt man hoch und dank fehlender — und das bitte im positiven Sinn betrachtet — Levelanpassung der Feinde wird man Conan auch bald gerecht. Hängt man wo, einfach einen oder zwei Aufträge annehmen und schon wird die lästige Mumienplage zu Mullbinden verarbeitet. Trotzdem wird es nie zu einfach oder gar fad. Zudem gibt es jede Menge Minispielchen mit guten Ideen. Stehlen ist nicht einfach anschleichen und Knopferl drücken, sonder ähnlich dem Schlossknacken muss etwas getüftelt werden. Guitar Hero Fans kommen beim musizieren mit Trommel, Flöte oder Banjo auf ihre Kosten.

Bald fertig?

Sorry für die Länge des Berichts, aber ich hätte gut und gerne noch 1000 Wörter tippen können. Two Worlds 2 begeistert mich wirklich. Es ist bei weitem kein perfektes Spiel, aber es ist bei weitem eines der besten Rollenspiele derzeit. Zudem ist bereits für Dezember ein ausführlicher Patch in Arbeit der die Benutzeroberfläche verbessert und Fehler beseitigt — ich werde berichten.

Und so lange dieser Artikel ist, so lange ist auch die Spielzeit. Ich glaube zwar nicht ganz an die kolportierten 100+ Stunden, aber will man alles entdecken und sämtliche Aufträge über die Bühne bringen, werdens schon 60+ sein. Und hier liegt wohl leider auch der Knackpunkt des Spiels. Wenige werden die Zeit aufbringen, wirklich alles zu erforschen und die Minispielchen ausgieben nutzen. Wem also Fallout oder Fable zu lange war, wird hier nicht glücklich werden.

Gäbe es einen Rebell.at Award dann würde ich hier einen verteilen – gleich den Goldenen bitte. So bleibt mir nur die Kaufempfehlung.

Nachwort: wiederum gibt es einen Multiplayer, den ich nicht angesprochen habe, da nicht wirklich genutzt. Wer Erfahrungen damit hat, bitte gerne kommentieren. Allerdings finde ich die Mehrspielermodi sehr einfallsreich, vielleicht schaffe ich doch noch die ein oder andere Stunde damit.

Gamertitle: TNF Rockaut

Damals, in der Bronzezeit (Verlosung zu Ende)

Bronze

„Bronze“ heisst das neueste Werk der Dreamspike Studios, und vertrieben wird es von den Strategieveteranen von Shrapnel-Games. Hinter der Fassade der wenig spektakulären Grafik – aber immerhin im handgezeichneten Look – verbirgt sich ein kleines Juwel.

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Komisches Flugding (Gewinnspiel beendet)

Nimbus

Wer braucht schon eine Story? So, oder so ähnlich muss der Gedankengang der Entwickler von Noumenon Games gewesen sein, als sie den Beginn von Nimbus entwarfen. Zwei fliegende Geräte von nicht näher definierter Art stehen sich gegenüber. Ein großes Auge entführt eines davon. Und das andere  – Überraschung – bricht auf um es zu retten. Komisches Flugding (Gewinnspiel beendet) weiterlesen

The Ball – Hol das Bällchen

Im Werbetext heißt es: The Ball ist der First-Person-Puzzler, mit dem größten Ball und dem gefährlichsten Affen. Keine Kunst, denn neben Portal ist The Ball tatsächlich der erste nennenswerte Ableger seit langem, der mir unter die Fittiche gekommen ist – entsprechend gespannt war ich natürlich. Die Vorgeschichte des Titels ist dabei ein wenig kurios: Ursprünglich sollte das Ganze eine Total-Conversion zu Unreal Tournament 3 werden. Dann aber haben sich die drei klugen Köpfe dahinter entschieden, das Indie-Studio Teotl Studios zu gründen und das Spiel Standalone zu einem fairen Preis auf den Markt zu bringen. Was dabei herumgekommen ist, habe ich mir angeschaut!

Im Story-Modus schlüpfen wir in die Rolle eines namenlosen Archäologen, der bei einer Ausgrabung in Mexiko in einen Schacht fällt und so von seinen Kameraden abgeschnitten wird. Anstatt aber tatenlos herumzustehen und auf Hilfe zu warten, erkunden wir ganz in Indiana Jones-Manier natürlich die ersten Gänge und Höhlen im Spiel und erfreuen uns an der schönen Ausleuchtung und Atmosphäre. Da kommt richtig Stimmung auf! Schon bald stolpern wir über einen Gegenstand, der sich einfallsreicher Weise „Ancient Weapon“ nennt. Mit diesem können wir unser baldiges Anhängsel wegstoßen oder transportieren. Das Anhängsel ist natürlich kein geringerer als DER BALL, über den wir einige Gänge weiter hinter einer Tür stolpern.

Der Ball wird uns von nun an das gesamte weitere Spiel begleiten und ein wertvoller Weggefährte zur Lösung der Rätsel und Levels sein. Generell gibt es für jedes Level eigentlich nur jeweils eines von zwei Zielen: Den Weg zur Tür mit Hilfe unseres Balles zu finden und zu öffnen – das ist oftmals schwer genug. Oder den dann simplen Weg zur Tür unbeschadet zu überstehen. Dafür benötigen wir ebenfalls den Ball. Einige Spielabschnitte sind hierbei eine wahre Monstergrube. Verrücktgewordene Affen, Riesenwürmer und Mumien wollen uns dabei an den Kragen. Glücklicherweise ist der Ball ein schlagkräftiges Argument, um solcher Probleme habhaft zu werden. Kurzerhand überrollen wir ganze Gegnermassen, nutzen den Ball um über Fallgruben hinwegzusteigen und betätigen Schalter, um Giftgas in bestimmten Gebieten zu deaktivieren, um diese passierbar zu machen.

The Ball 2Wenn keine Monster involviert sind, widmen wir uns den knackigen, aber immer logischen Physikrätseln. Die Lernkurve im Spiel ist dabei wirklich angenehm. Die ersten Level sind so einfach, dass sie ein Tutorial unnötig machen. Später im Spiel tauchen dann Ancient Symbols auf, auf die ihr dringend achten solltet, wenn wir den Abspann zu Gesicht bekommen wollt. Ich hatte diese Symbole Anfangs wohlwollend übersehen und endete irgendwann in endlosen Kreiseln, die ich durch die Ruinen drehte. Erwähnenswert ist übrigens auch noch der zweite Spielmodus „Survival“. Hier geht es darum, gegen neun Gegnerhorden zu bestehen. Diesen können wir unter anderem mit Minen, Gravitationsbomben, Fallen oder natürlich dem Ball zu Leibe rücken. Um einen Eindruck von der Schwierigkeit dieser Spielvariante zu bekommen oder einfach davon, wie erbärmlich ich bin: Ich bin bislang an Gegnerwelle 1 gescheitert – Beweisfotos für bessere Leistungen sind erwünscht :)

Unterm Strich ist The Ball ein wahnsinnig motivierender, spannender und suchtfördernder Ableger seiner dünn gesähten Zunft. Vom Spielablauf erinnert es am ehesten an Portal mit einer guten Portion Serious Sam. Allen Puzzlern und Shooter-Fans, die bislang vor Indie-Games zurückgeschreckt sind, sei dieses schöne Machwerk also ans Herz gelegt, denn selbst die technische Seite ist gut gelungen. Bei Steam oder als Box-Version gibt es das Spiel für günstige 19,99.

Wirklich bemerkenswert, welch schönes Spiel Teotl Studios mit nur drei Entwicklern geschaffen hat. Ich bin jedenfalls auf weitere Titel aus diesem Hause gespannt!

Fable III – Revolution oder Evolution

Im Hause Fischbacher herrscht ein erbitterter Kampf. Nein, damit meine ich nicht den Kampf zwischen Söhnchen und mir, ob Zähneputzzeit ist und auch nicht zwischen meiner Frau und mir, ob ein neuer Full-HD TV überlebenswichtig ist – tz, allein diese Frage zu STELLEN. Nein, ein Kampf gut gegen böse, Albion gegen Mojave.

Fable 3 versus Fallout 3 : New Vegas

Das Problem ist einfach und doch essentiell: diese beiden Spiele sind in ihrem Umfang gigantisch. Die Spieldauer liegt bei beiden weit über 20 Stunden… für den ersten Durchgang! Will man alles sehen und probieren, spielt man wohl doppelt oder dreimal so lange. Ich für meinen Teil muss gestehen, dass ich an solchen Titanen oft scheitere. Zu oft kommt etwas dazwischen und man verliert den Faden. Wichtig für mich ist daher, wie mich die Spiele bei Laune halten. Das gute an den Beiden ist, dass sie jeweils in eine andere Gemütslage fallen. Fable ist bunt und irgendwie quietschig, während Fallout durch Endzeitstimmung und, naja, Mordlust glänzt. Je nach Stimmung kann man da schön wechseln.

Am Anfang war das Huhn!

So erstaunlich schwer mir ein Bericht über Fallout: New Vegas auch fiel, so erstaunlich leicht machte es mir Fable 3 jetzt. Während ich den ersten Teil komplett ignoriert habe (hatte auch noch keine XBox), konnte mich der Nachfolger anfangs zwar fesseln, Begeisterung kam jedoch irgendwie nie so richtig auf. Natürlich war Fable 2 ein gutes Spiel und typisch für Lionhead und Herrn Molyneux konnte es mit vielen guten Ideen und einer hervorragenden Geschichte aufwarten. Leider wirkte vieles aber zu aufgesetzt, passte nicht ganz in die Spielewelt. Auch wenn Fable 3 beginnt wie seine Vorgänger (in allen Einleitungen kommt ein Vogel vor, Hühner spielen oft eine tragende Rolle) so macht es doch einiges besser.

Vorne weg gefallen mir vor allem die Kämpfe wesentlich besser. Magie kann nun ohne Wartezeit verwendet werden. Bereits von Anfang an hat man bereits alle Fähigkeiten (z.B. Kontern, Blocken, Zielen, usw.), über die Zeit hinweg werden lediglich die Schadensattribute verbessert. Gut gefallen, wenn auch etwas gewöhnungsbedürftig, hat mir auch das neue „Pausen-Menü“. Per Start kommt man in den „Unterschlupf“ der die Karte, Kleidung, Schatzkammer, Waffen und eben auch die klassischen Spieloptionen bereit hält. Auch die Übersichtskarte ist wesentlich verbessert. In der geringsten Zoomstufe sieht man Albion mit den diversen Dörfern, in welche man dann direkt Zoomen kann und so sogar einzelne NPC erkennt. So lassen sich sowohl die Immobilien leicht verwalten und auch die Quests direkt wählen und anreisen.

Technisch gesehen gibt es auch wenig zu meckern. Grafisch ist man top, man hätte sich lediglich etwas mehr „Leben“, also zum Beispiel Wild oder Vögel in den Wäldern, gewünscht. Echte Fehler habe ich in meinem ersten Durchgang kaum entdeckt, die leider schon üblichen Standards wie Clipping und aufpoppende Texturen ausgenommen. Hin und wieder gab es extreme Stotterer und Hänger, allerdings immer nur kurz und in unkritischen Momenten.

Das einzige was mich über die gesamte Spieldauer etwas gestört hat, ist die hakelige Steuerung, oft werden die Controllerbefehle nicht ausgeführt. Während ich in Kampfsituationen noch nicht wirklich das System hinter dem Problem erkannt habe, ist mir aber beim Öffnen von Kisten aufgefallen, dass man nicht „zu schnell“ die Interaktionstaste drücken sollte. Gleiches gilt bei Gesprächen, da das Gegenüber dann schlichtweg nicht auf einen reagiert. So muss man sich wieder einige Meter entfernen und einen neuen Anlauf wagen. Unkritisch, aber sehr nervig. Allerdings möchte ich hier speziell den Umgang mit Fehlern loben. Lionhead hat extra eine Seite für Fehlermeldungen eingerichtet, wo völlig unkompliziert Erfahrungen mitgeteilt werden können. Lobenswert, solange die Meldungen auch wirklich berücksichtigt werden.

Auch bei der Geschichte gibt es wenig Kritikpunkte. Einige nette aber vorhersehbare Wendungen, abwechslungsreiche Nebenquests und sogar die nicht storyrelevanten NPC fallen in die Kategorie „unterhaltsam“. Auch sehr witzig sind die vielen versteckten Andeutungen auf Vorgänger und andere Spiele und der irgendwie britische Humor. Einzig nicht gefallen hat mir das Ende samt Oberbösewicht. Während sich die Spannung über die ersten Zweidrittel gut aufbaut, flacht sie im letzten Teil nach der Machtübernahme sehr ab und das Ende entschädigt leider auch nicht. Ohne zu spoilern kann ich nur sagen, dass die entscheidende Schlacht bei mir keine 20 Minuten gedauert hat, wovon wiederum keine 5 Minuten auf den ach so mächtigen Bösewicht entfielen. Da kommt doch das Gefühl auf, hier wurde geschludert und vielleicht vorschnell veröffentlicht?

Und so endet die Geschichte…

meines Erfahrungsberichtes. Nach dem ersten Durchgang als strahlender Gutmensch freue ich mich auf den Zweiten als dunkler Lord – auch wenn der etwas Warten muss, da ich von einigen anderen Spielen abgelenkt bin. Im Großen und ganzen kann ich allerdings nur jedem empfehlen, sich das Spiel zu holen. Es verspricht viele spaßige Stunden und den Erfahrungen nach, erwarten uns noch einige schöne Erweiterungen.

Zuletzt möchte ich noch etwas erwähnen. Ich bin in diesem Bericht auf zwei Elemente nicht eingegangen, welche von vielen Fable Spielern als „essentiell“ angesehen werden: soziale Kontakte im Spiel, also Heirat und Kinder, und rund um das Spiel, also Koop. Ersteres habe ich bereits im Vorgänger mehr oder weniger ignoriert. Ich habe einen 18 Monate alten Sohn und bin glücklich verheiratet und froh wenn ich beides nicht auch noch im Spiel haben muss… hoffentlich liest das meine Frau nicht. Bezüglich Koop kann ich ebenfalls mangels Erfahrung wenig berichten. Ich werde in meinem zweiten Durchlauf von Albion auf beides extra eingehen und hier wiedergeben.

Gamertitle: TNF Rockaut

L.A. Noire – Trailer zum neuen Rockstar-Game

L.A. Noire erscheint im Frühjahr 2011
Heute mal nur ein kurzer Hinweis auf eines der wenigen Spiele, wegen denen es mir wohl leid tun wird, keine PS3 oder Xbox 360 zu besitzen. L.A. Noire ist wohl Rockstars späte Antwort auf Mafia.

Man übernimmt die Rolle eines Cops oder Detektivs der wohl im Stil der Hard Boiled-Krimiromane Fälle im Los Angeles der 1940er löst, das besonders exakt nachgebaut werden soll.

Besonders stolz sind die Entwickler auf eine ganz neue Form der Zwischensequenzen: Alle Szenen werde ursprünglich von Schauspielern gedreht und hinterher in eine 3D-Sequenz umgewandelt. So sollen die Dialoge besser als in anderen Spielen eingefangen werden, wo zuerst die Szenen gebaut und hinterher synchronisiert werden. Das wird wohl nicht der einzige Grund sein, das Spiel in der englischen Originalfassung zu spielen.

Die Story scheint mehr Bedeutung als bei GTA zu genießen und ist in eines dieser wunderbaren klassischen Gangster-Settings eingebettet, die mich eh immer sehr neugierig machen. Das Spiel soll im Frühjahr 2011 erscheinen und jetzt gibt es einen ersten Trailer dazu. Vielleicht erbarmt sich Rockstar ja irgendwann doch noch zu einer PC-Version. Ein ausführlicheres Preview haben vor einigen Monaten schon die Kollegen von GameInformer geschrieben.

Fallout: New Vegas – Eine Sünde?

Ich muss sagen, ich habe es mir leichter vorgestellt einen Artikel zu Fallout: New Vegas (im folgenden F:NV) zu schreiben. Schließlich zählt F:NV zu einer der legendärsten Spielereihen überhaupt und selbst die jüngere Spielegeneration hat zumindest schon davon gehört.

Also, wie soll ich anfangen? So, wie ich jedes Fallout bis jetzt angefangen habe… ich bin Böse!

Das Böse…

Soll heißen, ich mecker zuerst und dann schau‘ ma weiter. Und leider muss ich sagen, Fallout: New Vegas ist ein schlechtes Spiel, Punkt. Der Großteil meiner Meckertiraden fußt auf der „Gamebryo Engine“. F:NV basiert auf der selben Grundlage wie Fallout 3 (Oktober 2008), welches schon auf Elder Scrolls: Oblivion (März 2006) aufbaute. Vergleicht man F:NV mit – drücken wir es mal reißerisch aus – modernen Open-World Spielen wie Red Dead Redemtion, dann verliert es haushoch. Es bietet einfach zu wenig Dynamik, eine zu leblose Welt und selbst dann bleiben noch die inhaltlichen Mängel.

Während die Innenszenen von F:NV durchaus als stimmig bezeichnet werden können, merkt man beim Wandern durchs Ödland, dass die Engine schon  mehrere Jahre am Buckel hat. Alles wirkt zu steril, zu sauber. Es kommt einfach nicht das Endzeitfeeling auf.

Man könnte nun argumentieren: alte Engine, stabile Basis. Könnte! Kann man aber nicht. Es ist schon haarsträubend wenn man Fehler, die schon in Oblivion nervten, in New Vegas noch immer ertragen muss. Beispiele gefällig? Bidde, gerne:

  • nimmt man einen Gegenstand auf, schweben plötzlich nahe Gegenstände in der Luft
  • allgemeine Grafikfehler wie aufpoppende Texturen, fehlende Schatten oder Schatten ohne Gegenstände, weil die in einer anderen Dimension sind
  • Gegner, die nicht reagieren obwohl man ihnen mit dem Messer die Nasenhaare schneidet. Gegner, die einem die Nasenhaare stutzen obwohl sie 5 Sekunden vorher noch gar nicht da waren
  • man bezwingt zwar den höchsten Berg per Steilwand, dass einem die Huberbuam (http://www.huberbuam.de) neidisch wären. Aber den Flachlandhügel mitten im Staubmeer kommt man nicht hoch
  • mehr oder weniger statische, nicht beeinflussbare Umwelt
  • dumme KI
  • et cetera, et cetera, et cetera…

Zugegeben keine Gamebreaker, nichts desto trotz ein fader Beigeschmack. Richtig grausig wirds aber, wenn man dann über NEUE Stolpersteine fällt. Und wenn das dann Teils echte Spielverderber (z.B.: kaputte Speicherstände, Grafikfehler durch die man nicht weiterkommt) sind, fragt man sich warum man sich das antut… freiwillig!

Das Gute…

So, was bleibt zu sagen? Fallout: New Vegas ist ein gutes Spiel, Punkt. Ähhh, wie jetzt? Naja wäre es kein gutes Spiel, hätte ich nicht schon an die 15 Stunden hinter mir, ohne zu merken, dass es schon 15 Stunden waren. Es ist ein typisches Fallout. Schwarzer Humor, kleine schmutzige Details wo man auch hinsieht und das typische „ich muss jede Kiste öffnen und alle Orte finden“ Gefühl setzt ab der ersten Spielminute ein. Die Neuerungen wie die Munitions- und Werkbanken oder der Hardcore Modus (man muss regelmäßig Essen, Trinken, Schlafen) passen einfach. Die Story ist gut und die Nebenmissionen sind abwechslungsreich und reichhaltig. Man hat wieder jede Menge Freiheiten und kann mehr oder minder tun und lassen was man will.

Was nun…

Sieht man sich die Liste der Meckereien an und wiegt man den positiven Teil meines Beitrags auf, könnte man meinen, es sieht schlecht aus. Tut es auch! So sehr es mich schmerzt – und das tut es beinahe körperlich – muss ich jedem Nicht-Fallout Fan raten die Finger von New Vegas zu lassen. Selbst wenn man die in die Jahre gekommene Gamebryo Engine ausser Acht lässt, bleiben einfach die vielen, teils argen inhaltlichen Fehler und solange die nicht behoben sind, verstehe ich jeden der sich über den Preis von über Euro 60,– aufregt. Dieselben Vorwürfe habe ich selbst zum Beispiel Arcania – Gothic 4 gemacht – und deshalb nicht gekauft. Warum also Fallout: New Vegas trotzdem? Weil ich Fallout 3 mit sämtlichen Zusatzinhalten durch hatte aber ich noch immer mehr wollte. Wer ebenso fühlt dem sei Fallout: New Vegas herzlich empfohlen, der Rest greift auf eine andere Perle dieser Vorweihnachtssaison zurück.

Gamertitle: TNF Rockaut

XBox360 Update – Metro

Wer seine Box heute startet, darf sich über eine große Aktualisierung des Systems freuen.

Wie immer reicht ein Einschalten der Box bzw. Anmelden ans Live Netzwerk, um das Update zu starten. Wer das nicht will, muss offline bleiben, denn Wahlmöglichkeit gibt es wie immer keine. Nach der Aktualisierung muss man sich einmalig aktiv bei Live anmelden, da auch eine neue Einverständniserklärung akzeptiert werden muss. Einige der Dienstprogramme (Zune Marktplatz, Facebook, etc.) werden beim ersten Öffnen extra aktualisiert bzw. neu installiert.

Hauptziel der Aktualisierung dürfte unter anderem Kinect sein. Optisch wurde es an die aktuelle Linie der XBox Internetseite und den restlichen Systemen (Windows Phone 7, etc.) angepasst. Die derzeitige Oberfläche hört auf den Namen „Metro“. Das ganze wurde wieder etwas „aufgeräumt“ und wirkt optisch frischer. Die „Tiefenwirkung“ der Umgebung wurde entfernt, statt dessen ist nun alles horizontal und vertikal geradlinig ausgerichtet. Ich denke, das hat mit der Bewegungssteuerung der Oberfläche per Kinect zu tun und könnte mir vorstellen, so funktioniert das ganze etwas intuitiver. Zusätzliche Funktionen konnte ich bisher keine finden.

Bei mir ging es größtenteils reibungslos über die Bühne. Nach ca. 5 Minuten (bei meiner 8Mb Leitung) war die Aktualisierung fertig, weitere 5 Minuten später hatte ich die restlichen Programme geladen. Einen Hänger gabs bei der Facebook Anwendung, denn der Download startete erst nach einem Neustart der Konsole. Das Aussehen gefällt mir ganz gut, wirkt etwas „sauberer“. Was mir jedoch sauer aufstößt, ist die Darstellung der Schrift. Auf meinem 1080p Bildschirm merkt man deutlich das Upscaling, deshalb verpixeln der Schriften. Besonders beim XBox Guide fällt dies negativ auf.

Sollten sich noch Neuigkeiten ergeben, gibt es gleich Updates zum Beitrag.

[Update 1] Bei den Avataren gab es kleinere Änderungen. Neben zusätzlichen Gestaltungsmöglichkeiten (Größe, Gewicht, mehr Mimik) können nun auch die Spielerbilder vielfältiger gestaltet werden. Beim Transferieren meines Alter Egos zu Beginn, gab es einen Fehler, funktioniert hat dennoch alles.