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Call of Duty: Advanced Warfare im Test – Modernisiert, nicht revolutioniert

Für Call of Duty: Advanced Warfare rückt Georg ausnahmsweise mit dem Gamepad aus, um als Soldat Jack Mitchell gegnerische Armeen mit seinem Exo-Skelett, Mech-Suit und einem gigantischen Arsenal an modernen Waffen auszuschalten um nicht weniger zu erreichen als die Welt zu retten. Das Review gibts nach dem Klick!

Noriega klagt Call of Duty: Haben Diktatoren ein Recht auf ihr Bild?

Manuel Noriega ist, was man so schön einen Scheisskerl nennt. Die Liste der Taten, für die er von verschiedensten Gerichten in Panama, Frankreich und den USA verurteilt wurde, umfasst den Befehl zum Mord an politischen Gefangenen, Drogenhandel, Schutzgelderpressung, Geldwäsche und Verschwörung. Weitere Vorwürfe: Wahlbetrug, Folter, der Einsatz von Todesschwadronen, die gewaltsame Unterdrückung der Opposition, Menschenrechtsverstöße und so weiter und so fort. „Mr. Niceguy“ war ein Agent der CIA, bevor er sich mit den USA zerstritt. Und er war Militärdiktator von Panama zwischen 1983 und 89, als er durch eine US-Invasion abgesetzt und ins Gefängnis geworfen wurde.

Mr. Noriega took refuge in the Vatican Embassy. American troops surrounded the building and blasted heavy metal music to wear him down. (NYT)

Wegen „guter Führung“ kam er 2007 ganze 13 Jahre früher raus, als verurteilt (30 Jahre), wurde dann in Frankreich zu sieben Jahren verurteilt und nach Panama ausgeliefert, wo er jetzt eine 20-jährige Haftstrafe absitzt, die seine Lebensdauer jedenfalls deutlich übersteigen wird. (Mehr Infos)

Wo ist der Games-Bezug? Nun Noriega klagt Call of Duty bzw. dessen Entwickler Activision. Noriega klagt Call of Duty: Haben Diktatoren ein Recht auf ihr Bild? weiterlesen

The Walking Dead: Survival Instinct – ein klassisches Beispiel für „Speed Kills“

Der skeptische Blick des Zombies mit dem eckigen Schatten ist leider mehr als berechtigt
Der skeptische Blick des Zombies mit dem eckigen Schatten ist leider mehr als berechtigt (Foto: Activision)

Nach Comicheft-Ablagen und TV-Bildschirmen hat die Zombie-Apokalypse aus der Feder von Robert Kirkman – das Werk nennt sich „The Walking Dead“ – auch die Herzen vieler Spieler erobert. Es war Telltale Games, die mit ihrer Interpretation und einer sich kaum mit Comic oder Serie überschneidenden Produktion einen Adventure-Meilenstein erschaffen und völlig zurecht zahlreiche „Game of the Year“-Preise eingefahren haben. Das Schicksal des verurteilten Mörders Lee Everett und der kleinen Clementine ging vielen Spielern an die Nieren und vermochte zu Tränen zu rühren. Mit „The Walking Dead: Survival Instinct“ probiert sich nun das Studio Terminal Reality („Bloodrayne“) an einem Shooter. Wir haben reingespielt.

Aus dem Nichts

Wie der Name es erahnen lässt, wird „Survival Instinct“ als Survival-Shooter verkauft. Das Spiel lehnt sich stark an der TV-Serie an und erzählt die Vorgeschichte der Brüder Daryl und Merle Dixon – beide wurden für die TV-Produktion erfunden und tauchen ursprünglich nicht im Comic auf – auf ihrem Weg durch Georgia zur Hauptstadt Atlanta. Dementsprechend richtet sich das Game natürlich an jene, die das Schicksal der Überlebendengruppe rund um Ex-Sherrif Rick Grimes Woche für Woche mitverfolgen. So wie der Autor dieser Zeilen.

Es gibt bei der Produktion von „TWD: Survival Instinct“ einige Merkwürdigkeiten. Quasi aus dem Nichts wurde der Titel vor rund einem Dreivierteljahr angekündigt und steht heute schon in den Läden. Wer weiß, wie Spiele produziert werden, dem wird diese Zeitspanne verdächtig kurz vorkommen.  Die wenig Vorfreude erweckenden Trailer, mit welchen die Öffentlichkeit im Vorfeld beglückt wurde, und noch mehr das Endprodukt, geben – soviel sei bereits verraten – den Unkenrufern leider Recht.

Schießen und Managen

Die Idee ansich wäre nicht schlecht. Man absolviert verschiedene Missionen, auf welchen es gleichzeitig gilt, Nahrung, Benzin und Munition für die weitere Reise zu ergattern. Erledigen können das auch andere Überlebende, auf die man im Laufe des Abenteuers stößt und – je nach Platz im fahrbaren Untersatz – in die unterschiedlich große Gruppe an Mitstreitern integrieren kann. Während diese also im Hintergrund auf Ressourcenfahndung geschickt werden können, was mit einigem Risiko behaftet sein kann, folgt man in der Haut von Daryl Dixon – in der Serie bekannt für seinen Southerner-Akzent, Poncho und Armbrust sowie die Darstellung eines „harte Schale, weicher Kern“-Archetypen – unterschiedlichen Zielen. Etwa der Beschaffung eines neuen Autos, wenn die aktuelle Klapperkiste den Dienst zu versagen droht.

Ist das geschafft, kümmert man sich ums Team, verwaltet das rudimentäre Gruppeninventar, wählt das nächste Reiseziel (Abzweigungen sind allerdings selten) und sucht aus, ob man über Trampelpfade, Landstraßen oder Highways fährt. Erstere bringen einen nur langsam voran, erhöhen den Benzinverbrauch, aber auch die Chance, unterwegs nützliche Dinge aufzugabeln, bei letzteren verhält es sich umgekehrt, während Landstraßen die Kompromisslösung darstellen. „TWD: Survival Instinct“ könnte eigentlich eine gute Mischung aus Action und Überlebensmanagement sein. Wenn da nicht die zahlreichen Mankos wären.

Postapokalyptisches Grafikdesaster

Die Grafik ist, das muss für ein modernes Actionspiel unter der Schirmherrschaft eines großen Publishers gesagt werden, schlichtweg grottenhässlich. Nicht selten liegt der Detailgrad unter dem Telltale-Werk, das jedoch komplett andere Ansprüche bedient und absichtlich auf einen eher „flacheren“ Look setzt. Dass die grobpixeligen Schatten selbst auf offiziellen Screenshots zu sehen sind, ist wahrlich kein Ruhmesblatt.

Fallweise gelingt es Terminal Reality zwar, an dem einen oder anderen Ort so etwas wie Atmosphäre aufkommen zu lassen. Bis die ersten Grafikfehler auftauchen. Hier berichten verschiedene Spieler über unterschiedliche Erlebnisse. Bei manchen läuft das Game fast ohne irgendwelcher Grafikmacken, andere wiederum kämpfen mit überall durchscheinenden Gras-Sprites oder durch Wände durchscheinende Gegenstände. Immerhin, einen Großteil dieser Probleme scheinen die Entwickler mittlerweile behoben zu haben.

Von erwartbar dämlichen Zombies…

Hat man sich dazu durchgerungen, dem Spiel diese optische Beleidigung zu verzeihen, darf man sich mit Steuerung und Gegnern auseinandersetzen. Aus nicht nachvollziehbaren Gründen scheint die Mausbeschleunigung permanent aktiviert zu sein und lässt sich auch nicht abschalten. Vernünftiges Zielen wird damit wesentlich schwerer. Solange man nicht zuviel Lärm veranstaltet, ist das aber kein Erfolgshindernis, denn die untoten Gegner sind einzeln gar nicht und in der Gruppe erst dann fordernd, wenn man sich selbst in die Bredouille gebracht hat.

Das Spiel bietet die Möglichkeit, sich hinterrücks anzuschleichen und einen Zombie mit einem einzigen Messerstich in den Kopf zu erledigen.Das geht die meiste Zeit auch gut, denn gesehen wird man erst auf relativ kurze Distanz und auch die Nasen der Wiederauferstandenen benötigen ihre Zeit, um den Spieler zu identifizieren. Seltsames Detail am Rande: Ein sitzender Zombie, der sich erhebt, ist nach einem Messerschwung besiegt. Sobald er steht, benötigt es vier davon.

…und wirklich bemerkenswerten Umständen

Stehen doch einmal zu viele „Walker“ herum, hilft es, Einzelne herauszulocken und zu eliminieren, durchzuspringen (oder zu schleichen) und erst am Rückweg zu den Schießeisen zu greifen. Denn: Deren Lärm lockt weitere Zombies an, die teilweise in unendlicher Menge aus irgendwelchen Gängen herausgetaumelt kommen. Lärm und Lichtreize können auch zur Ablenkung der Feinde verwendet werden. Wirft man etwa eine Flasche, torkeln die umstehenden Zombies nach deren Zerbersten eine Weile in die Einschlagsrichtung. Auch dem grellen Schein einer Magnesiumfackel folgen sie. Mit anderen Gegenständen darf jedoch kein Lärm gemacht werden, obwohl meist genug Zeug herumliegt. Auch wenn man in unmittelbarer Nähe eines Untoten eine Mülltonne laut krachend über den Haufen läuft, lässt sich dieser davon nicht stören.

Für Schreckmomente sollen Skriptsequenzen sorgen, deren Glaubwürdigkeit mitunter aber stark in Frage steht. Wenn man etwa aus einem Raum in einen Gang tritt, den man vor wenigen Sekunden erst von allen Untoten „gesäubert“ hat, nur um plötzlich auf magische Weise wieder einen Zombie am Hals zu haben, ist man in der Tat Mal überrascht, aber nicht im positiven Sinne.

Schlauchig

Für ein Survival-Game ebenfalls unüblich ist der absolut „schlauchige“ Aufbau der Level. Abzweigungen gibt es nur sehr beschränkt (oft nur für optionale Sidequests), alternative Wege gar nicht. Das geht soweit, dass einen das Spiel an der Kreuzung zweier Zäune nur in einer Richtung drüberspringen lässt, um zu verhindern, dass man auf dem (geraden und gegnerfreien) Wege zurück zum Auto gelangt, auf dem man gekommen ist. An anderer Stelle wird man von einem einzelnen umgekippten Einkaufswagen am Betreten einer Stiege gehindert. Auch einfache, halbhohe Holzzäune lassen sich nicht überspringen. Die Liste lässt sich fortsetzen.

Zwei gute, viele schlechte Sprecher

In Sachen Musik liefert das Spiel solide Kost, nicht jedoch beim Sounddesign. Hier wurde offenbar an Samples gespart, denn ob man nun mit seinem Messer an eine Fensterscheibe, eine Wand oder das Blech eines Autos klopft, macht erstaunlicherweise keinen Unterschied. Irritierend ist auch, dass bei Gegnergeräuschen nicht zuverlässig feststellbar ist, woher diese kommen. Über jeden Zweifel erhaben sind dafür die Sprecher der beiden Hauptprotagonisten. Dafür konnte Activision die Darsteller aus der Serie gewinnen, Norman Reedus (Daryl) und Michael Rooker (Merle). Die Vertonung der anderen Charaktere schwankt zwischen „ganz annehmbar“ und „fürchterlich“.

Ganz selten, ja wirklich, hat das Spiel trotzdem seine Momente. Etwa wenn das Haus des Sheriffs nach Entdeckung der Autoschlüssel plötzlich von Zombies gestürmt wird. Oder wenn man sich beim Versuch, vorbeizuschleichen, einkesseln lässt. Doch auch diese Momente vermag „Survival Instinct“ leider zu trüben. Steht ein Auto in der Nähe, reicht das, um erst einmal in Sicherheit zu sein und sich in Ruhe einen Fluchtplan ausdenken zu können (der meist aus einem flotten Sprung über die Gegner, gefolgt von einer Sprinteinlage besteht). Klettern können die wandelnden Leichen nämlich nicht.

In aller Eile versemmelt

„The Walking Dead: Survival Instinct“ merkt man eines von vorne bis hinten an: Fehlende Zeit. Neun Monate dauerte es von Ankündigung bis Release, die tatsächliche Entwicklungszeit dürfte nicht wesentlich länger gewesen sein. Mit Terminal Reality war zudem ein Studio am Werk, das längst nicht nur Hits produziert hat. Mit „Star Wars: Kinect“ legte man vergangenes Jahr sogar eine veritable Bruchlandung hin. Manche Titel der Vergangenheit zeigen aber, dass man auch gute Arbeit leisten kann.

Aber nicht in einem so kurzen Zeitraum. Was vom geplanten Apokalypsen-Spektakel bleibt, sind ein paar im Grunde sehr gute Ideen, die in einer desaströsen Umsetzung versenkt wurden. Ein ordentliches Spiel dieser Klasse und dieses Umfangs ist so schnell einfach nicht zu machen – und schon gar nicht gut. „Survival Instinct“ ist für Neulinge und Freunde der Serie eine absolute Enttäuschung. Über den Hintergrund der Hast kann nur gerätselt werden. Wahrscheinlich ist, dass die aktuell laufende Staffel am Ostersonntag endet, der Hype über den Sommer etwas abflauen wird, und ein Release im Herbst oder Winter auch aus Kostengründen wohl zu spät wäre. Zudem müsste man sich dann die Aufmerksamkeit mit der Fortsetzung des Telltale-Spieles teilen, die ebenfalls heuer kommen soll.

Also hat man die falsche Entscheidung getroffen und damit eine universelle Weisheit im Games-Biz bestätigt: Speed Kills.

„The Walking Dead: Survival Instinct“ ist für Xbox 360, PlayStation 3, Wii U und PC erhältlich.

XBox Sommerfest – feste feiern

Was macht ein Salzburger in Wien. Klingt nach einem schlechten Scherz und da ich ihn erzähle, würd die Pointe sicher auch nicht zünden, drum probier ich`s gar nicht erst. Jedenfalls hab ich die Reise in unsere, ähm, schöne Bundeshauptstadt angetreten, um der Einladung von Microsoft Österreich zum feste Feiern zu folgen. Und nach etwas Rätseln über die Öffiverbindung hab ich den Weg zur stylischen Location, einem alten Backstein-Fabriksgebäude, auch gefunden.

Das war dann auch vollgestopft mit XBoxen. Auf drei Ebenen wurden aktuelle und zukünftige Spiele präsentiert. Das ganze schön brav nach Altersbeschränkungen getrennt – warum hat mir das Mädel am Empfang eigentlich automatisch ein Ü18-Band verpasst?

Ja bin i den Casu… ihr wisst schon

Naturgemäß waren ein Großteil der gezeigten Titel Kinectifiziert, wenn auch alle mehr oder weniger bekannt. Leider fehlten die angekündigten Core-Gamer Titel für Kinect. Stattdessen gabs „Fruit Ninja“ – am Smartphone mags noch spassig sein, aber am großen Schirm völlig sinnfrei. Etwas mehr macht da „Child of Eden“ her, für mich allerdings etwas zu reizüberflutend, aber es funktioniert. „Gunstringer“ hat mich bisher nicht überzeugt und nach dem antesten leider noch weniger. Die Kinect Casual-Highlights waren für mich „Raving Rabbits“ und „Sesamstraße“. Das eine glänzt durch die witzigen Comicfiguren und die Schadenfreude, das andere durch die liebevolle und kultige Umsetzung.

Und die Streamliner?

Während sich Transformers 3 im Kino anschickt ein Kassenschlager zu werden, wird die Softifizierung wohl eher im Bereich Flopp einzustufen sein. Von der mäßigen Umsetzung bis zur flauen Steuerung – Schade um das Potential dieses Titels. Beim neuen Driver bin ich mir noch etwas unsicher. Durch die Umgebung und die zu kurze Anspielzeit ging die Story und das Feeling verloren. Doch die Steuerung ist griffig und die Idee des Seelentransfers zumindest neu, wenn auch etwas esotherisch. Mir bis gestern entgangen, ist ein XBLA Game namens Bastion. Ein Isometrie RPG mit Anleihen an Zelda doch wirklich sehr schönen Grafiken.

From Dust soll ja bereits in einigen Wochen kommen, entsprechend fertig wirkte das XBLA Spiel auch. Während die Steuerung recht eingängig war, ließ die Rahmenhandlung etwas zu wünschen übrig. Doch das kann sich in den eigenen vier Wänden schnell ändern. Bei Assault Horizon gabs nur ein sehr beschränktes Demo Level zur Kostprobe. Trotzdem war ersichtlich, dass der Titel eher Actionlastiger werden wird. Die schnellen Dog-Fights in einer Art Zoomansicht bringen mächtig Speed auf den Schirm. Leider fehlte eine Demo der Heli Sequenzen.

Einer meiner Wunschtitel schaffte es im letzten Moment nicht nach Wien: NHL 12 – ebensowenig wie Madden 12. In Anbetracht der meist mauen Verkaufszahlen für die Meisten von euch wohl aber erträglich. Als würdigen Ersatz gabs FIFA 12. Auch wenn ich nicht der Dribblerkönig bin, machte mir das kurze Match mächtig Spass. Die neue Physik und das überarbeitete Spielerverhalten bringen FIFA wieder einen mächten Schritt nach vorne.

Nur die Harten kommen in den Keller

Und wo gabs wohl die Hardcore-Gamer Titel? Genau: im Keller. Schön abgedunkelt mit indirekter Beleuchtung kommt metzeln, ballern, hauen und Kettensägen doch am Besten oder? Leider konnte man nicht an jedes der gezeigten Games auch Hand anlegen. Dead Island zum Beispiel. An sich schöne Grafik, sehr blutig, aber die NPCs wirkten etwas statisch. Dafür war die Physik der Waffen und der Umgebung ansprechend. Auch nur optisch präsent waren Assasins Creed Revelations und Ghost Recon Future Soldier – dafür von Herr Knippel himself. Beide dürften ihre Serien würdig fortsetzen. AC wirkte wieder etwas rauer, schmutziger. GRFS wird wohl noch etwas Actionlastiger werden als GRAW2, aber: 4 Spieler Koop in der Kampagne!

Tja und Gears of War 3? Der Singleplayer durfte nicht angespielt werden … der Horde Modus schon! Was soll ich sagen: Gears ist Gears ist Gears ist – Gears. Ich frag mich nur, wem die Kampfemanze eingefallen ist?

Auch präsentiert wurden einige Titel unter der Oberhand von Activision. Leider wurden die aber Recht frühzeitig abgebaut. So konnte ich nur noch kurz während meines ersten Rundganges ein Auge drauf werfen. Der gezeigte Prügler im X-Man Universum sah vielversprechen aus, doch man merkte der frühen Alpha Demo die Unausgewogenheit an. Meine späte Ankunft bereut, habe ich spätestens als die Activision Jungs mit Deus Ex Human Revolution abrauschten. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch wenig gesehen und wollte es eigentlich fix anspielen.

Fazit

Ein Freund befand das Event als „Etwas fade. Wenig los und zu casual.“. Der Meinung bin ich nicht. Natürlich ist das Sommerfest keine E3 und Co., aber ich denke auch das soll es nicht sein. Mir hat es gefallen. Die Stimmung war gut wenn man sich drauf einließ und eigentlich hat nur das Wetter nicht ordentlich mitgespielt. Mich überrascht, hat die Offenheit der anwesenden Publisher – für unabhängige Blogs wie Rebell sind solche Veranstaltungen oftmals die einzige Möglichkeit zu direktem Kontakt. Mein Highlight war aber eine äußerst motivierte Voluntäre bei Raving Rabbits – das Mädel hat den Hasen mit einer Inbrunst und Überzeugtheit in die Falle gerufen – „kum Schatzi, kiem her Rabbit, jo kiiiieeem her!“ -, dass ich allein deswegen probieren wollte. Falls einer vom XBox AT Team hier liest: bitte, dieses Mädel hat doppeltes Gehalt verdient!

Als Salzburger und damit Vertreter der westlichen Welt würde ich mir so ein Event auch mal in den gebirgigeren Regionen unseres schönen Landes wünschen.

Noch eine Anmerkung: Fotos gibts mangels ordentlicher Kamera meinerseits keine. Allerdings gäbe es wenig Neues zu sehen. Und dort wo ich Lohnenswertes geortet hätte durfte ich nicht.

Apache: Air Assault – Hug!

Was braucht es um ein Produkt zu Verkaufen? Da wären mal Qualität und Preis/Leistung. Wichtig ist aber auch die Attraktivität des Produktes. Das beste Stück Irgendwas wird man nicht los, wenn es nicht jemanden da draußen gibt, der es haben will. Drum ist jede Firma auf der Suche nach Nischen oder Lücken. So ein fehlen an Konkurrenz kann man auf Konsolen – in den letzten Jahren auch irgendwie auch am PC – im Bereich Flugsimulation beobachten. Sogar noch weniger, nämlich bisher gar nix, gabs im Genre der Helikoptersim — bisher. Insofern muss man Gaijin und Activision also Danken endlich Leben in diese Sparte gebracht zu haben.

Hug!

Tja es hätte auch alles so schön sein können. Hätte, ists aber leider nicht ganz geworden. Obwohl schön ist Apache: Air Assault sehr wohl. Was da an Grafik auf den Bildschirm gebracht wird ist mehr als akzeptabel. Es reicht nicht ganz an die fotorealistischen Areale von HAWX ran, dafür finde ich die Vegetation eine Spur besser Gelungen. Auch die Effekte wie Feuer, Rauch und Explosionen sind sehr schön anzusehen. Die Modelle des „Hauptprotagonisten“ sind extrem Detailiert, die der Gegner leider nicht so ganz. Hier glänzt A:AA also durchaus wie ein Diamant. Beim genaueren Betrachten ists aber leider nur noch ein Stück geschliffenes Glas.

Soviel man optisch geboten bekommt, so wenig hat der Titel spielerisch in sich. Zum einen liegt das am Apache, außer dem gibts in der Kampagne nix. Zwar wechselt man, je nach Mission, die Typen des Boeing AH-64 (so die eigentlich korrekte  Bezeichnung), einen echten Unterschied kennt man aber weder am Flugverhalten noch am effektiven Spielverhalten. Lediglich in den Einzelherausforderungen und im Multiplayer kann man auch mal einen HIND steuern – Unterschiede zum AH-64 sind aber rein optischer Natur. Auch die Story bietet wenig Tiefgang. Zum einen liegt das am verbrauchten Terroristen-Drogenboss-Szenario zum anderen an der Präsentation. Der Faden dem man folgen soll wird lediglich schriftlich in den Ladebildschirmen präsentiert. Selten gibt es vor dem Einsatz eine Videosequenz oder zumindest ein, in Spielgrafik, gescriptetes Event. Stimmung kommt da nie auf. Um ehrlich zu sein, musste ich mich zwingen, für diesen Bericht, den Storytext zu lesen. Sonst hätte ich einfach Knopferl gedrückt bis es weitergeht.

Gut gelungen ist an sich die Steuerung, lediglich die Trägheit und einige physikalisch unmögliche und unrealistische Fluglagen, stören hin und wieder. In der Trainingsvariante braucht es dabei wenig Können. Wählt man aber die realistische Steuerung, ist jegliches Arcadefeeling futsch. Gesegnet sei auch der, der einen Flightstick sein eigen nennen kann. Apropos Arcade: die Spielschwierigkeit ändert sich durch diese Einstellung nicht. A:AA ist knackig wie ein frischer Granny Smith. Wenige Treffer reichen um einem die Propeller zu stutzen. Das fordert zwar, frustet aber auch des öfteren. Zumindest die „Wiederbelebung“ wirkt dem aber gut entgegen. Nach einem Abschuss kämpft man direkt am Absturzort weiter. Schäden am Heli lassen sich nicht beheben, jedoch hat man mehr oder minder unendlich Munition. Während die Bordkanone unerschöpflich ist, werden Raketen nach gewisser Zeit aufgestockt, das dauert je nach Typ — Effektivität ist das dabei das Kriterium — von einigen Sekunden bis mehrere Minuten. Alles zusammen bringt aber das Spielfeeling völlig durcheinander. A:AA ist weder Arcadeflieger noch Helisimulation, wodurch die Erwartungshaltung schwer zu treffen ist.

Und nun?

Gute Frage! Zugute halten muss man den Entwicklern die solide Arbeit. Sieht man von den inhaltlichen Fehlern ab, gibts nichts zu bemängeln. So unschlüssig sich der Titel selbst ist, so hin und her gerissen ist man als Spieler. Ich kann den Titel weder Arcadepiloten noch Simulationsprofis empfehlen. Zu sehr wurde darauf geachtet einen Mittelweg zu nehmen ohne aber die Möglichkeit zu bieten das zu Ändern. Dadurch engt man die Nische zusätzlich ein und vergrault vielleicht noch die letzten Kunden. Hervorheben möchte ich noch den Koop-Modus. Dabei steuern die Spieler jeweils den Piloten oder den Schützen – ein Spielgefühl das durchaus Spaß macht und eine hervorragende Idee.

Trotz allem aber zieht Apache: Air Assault aber irgendwie an mir. Ich war immer schon eher ein Helikopterfan und mit A:AA wird ein lange gehegter Wunsch nach einem Nischenfüller befriedigt. Schade, es hätte alles so schön sein können.

Call of Duty: Black Ops – Schwarz und Weiß

Ich befinde mich in einem Wechselbad der Gefühle. Ich muss zugeben, ich weiß einfach nicht wie ich CoD: Black Ops finden soll. Ein gewisses Maß an Zwiespältigkeit ist bei mir ja normal: ich rede teils mit mir selbst, im einen Moment schimpf ich und keine 5 Sekunden später gibts wieder Streicheleinheiten, einmal bin ich dafür, obwohl ja prinzipiell dagegen. So bin ich halt, aber bei Black Ops ist eine neue Stufe erreicht.

Ruf zu Pflicht

Vorweg kann ich ein Thema abhaken. Technisch gesehen ist das Spiel mehr als Top. Die Grafik reizt die 3 Doppelherzen der Box so richtig aus und lässt den Grafikkern sicher ziemlich schwitzen. Bugs konnte ich in den Einzelspielermodi keine finden. Auch die Multiplayermodi liefen sehr gut und rein technisch gabs nix zu bemängeln.

An der Spielmechanik ändert Black Ops nichts. Innovationen oder zumindest Evolutionen sucht man vergebens. Das muss jetzt nicht zwingend ein Negativpunkt sein, in sich ist die Kampagne solide und, ohne zu Spoilern, mit einer Wendung, die sogar ich nicht kommen sah. Die Einsätze sind durchaus abwechslungsreich und reichen von normalen Jagdmissionen, über so manche Flucht, bishin zu Infiltrationsaufgaben. Was dabei an Action geboten wird, würde einem Hollywoodstreifen zur Ehre gereichen.  Meist ist man per Pedes unterwegs, doch auch mit Fahrzeugen wird nicht gegeizt und so darf man auch mal mit einem HIND Kampfhubschrauber die Feindstellungen platt machen. Bei den Aufgaben in Vietnam kommt dann auch schnell etwas Rambo Feeling auf. Die Story ist ganz gut erzählt, wobei mich persönlich die Videosequenzen enttäuschen. Gottlob wird man größtenteils vom üblichen Ami-Patriotismus verschont – wer jedoch politische Kritik erwartet, wartet lange. Ein Wort zur Gewalt: klar, wer CoD kauft, erwartet jetzt keinen Blümchensex. Trotzdem finde ich den Grad der Gewalt an einigen Stellen übertrieben. Vor allem da er eben nicht übertrieben, also unrealistisch, wirkt oder als Mahnung dargestellt ist, sondern einfach zu real in Szene gesetzt wurde.

Ganz lustig gestaltet sich auch der Überlebensmodus, der dem Vorgänger aus World at War sehr ähnelt. Prinzipiell geht es darum mehrere Wellen von Zombies zu überleben. Wobei man zur Verteidigung auf Barikaden und das übliche Waffenarsenal zurückgreifen kann. Allerdings kann man sich nicht so einfach dran bedienen. Jeder Kill bringt Punkte, die dann in neue Waffen investiert werden können. Übersieht man es jedoch mit den Punkten auch die verschlossenen Türen zu öffnen – und so die Map weiter zu erkunden – wird man schnell von den Horden hirnloser Gegner überrollt. Während das ganze Solo nicht viel Bock macht, kommt im Multiplayer (Online, Splitscreen und Link) wesentlich mehr Stimmung auf.

Am meisten Zeit wird der geneigte Spieler wohl im Onlinemultiplayer verbringen. Die Maps sind CoD typisch sehr gut und auch an der Umsetzung der grundlegenden Eigenschaften gibt es nichts zu bemängeln. Gestrichen wurden die Deathstreaks, der Rest wurde angepasst. Bisher auf Konsolen ungekannte Möglichkeiten werden einem bei den Modifikationen und den Änderungen am Aussehen geboten. Vergleichbares gabs bisher einfach nur in reinen Onlineshootern am PC. Die üblichen Modi wie Team Deathmatch oder Search and Destroy sind Einheitsbrei. Man kennt es und entweder liebt oder hasst man es. Neues wird einem hingegen in den Wager-Matches – Jeder-gegen-Jeden Matches in vielen Variationen – oder den Aufträgen und Herausforderungen geboten.  Das Neue an diesen Matches ist, dass es quasi Glückspielmodi sind. Man muss zu Beginn sogenannte CoD-Punkte setzen, welche man in den normalen Matches erlangt, und entsprechend dem Einsatz verliert oder gewinnt man dann je nach Leistung in den Runden. Interessant und pfiffig. Trotzdem: der Multiplayer mit seiner hohen Spielgeschwindigkeit bleibt Geschmackssache. Wer es taktischer will, ist mit Battlefield besser bedient. Wenig zu meckern gibt es auch bezüglich „Cheaten“ – viele der gesetzten Maßnahmen greifen, meist weiß man auch warum man das Zeitliche gesegnet hat.

Klingt doch gut? Ist es auch!

Trotz allem bleibt ein fader Nachgeschmack. Die Solokampagne ist einfach zu kurz. Je nach Schwierigkeitsgrad dauert es nur 4 bis 8 Stunden und man ist durch. Zudem wirkt alles einfach zu bekannt, schon da gewesen. Vieles ist auch einfach antiquiert, Stichwort Endlos-Gegner-Ströme. Der Überlebensmodus macht auch nicht ewig Bock und schon gar nicht Solo. Der Multiplayer ist hingegen sehr gut. Man merkt, dass hier viel Zeit investiert wurde. Trotzdem werden damit nicht alle glücklich sein. Call of Duty ist ein Spiel der Geschmäcker in jeglicher Hinsicht. Man kann nicht jeden Bedienen, das ist klar. Aber keine andere Serie splittet die eigenen Fans derart in zwei Lager. Medal of Honor liebt man oder eben nicht. Gleiches gilt für diverse Tom Clancy Titel. Bei CoD hingegen ist ein neuer Teil nicht gleich ein Pflichtkauf. Mal spielt die Geschichte hier, mal dort, mal im Jetzt, mal in der Vergangenheit. Der Multiplayer bietet dies, im nächsten Teil wieder nicht, dann doch wieder. Ob das auf Dauer vorteilhaft ist, wird sich zeigen.

Gamertitle: TNF Rockaut