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Gears of War 3 – Sand im Getriebe

Jetzt mal Tacheles: natürlich gab es schon einige Tage vor Release des letzten Teiles der Gears of War Trilogie Reviews bei den Größen unserer Branche. Von den unzähligen Previews in den Wochen und Monaten davor gar nicht zu reden. Inzwischen sind seit dem offiziellen Veröffentlichungstag schon einige Nächte ins Land gezogen, in denen fleißig gefraged und gesägt wurde. Ich kenne dabei keine offiziellen Verkaufszahlen, doch braucht man kein Uni-Professor zu sein, um mit den Zahlen der Vorgänger eine Hochrechnung zu schätzen.

Warum also jetzt noch einen Test? Zum einen soll es da draußen noch Spieler geben, die sich GoW3 nicht geordert haben, auch wenn es noch so sehr eines der Prime-Time-Titel dieses Jahres ist. Trotz des Erfolges sicher genug, die zu Bekehren möglich wäre. Zum anderen, hat sich in den vergangen 7 Tagen der aufgewirbelte Release-Staub und erste Enthusiasmus etwas gelegt. Eine gute Zeit, um einen etwas nüchterneren Blick auf GoW zu werfen.

Dabei überspringe ich die üblichen Details wie Technik, Grafik oder Steuerung absichtlich. Dass auch der 3. Teil, ebenso wie seine Vorgänger, zeigt, dass Konsolengrafik wohl doch noch nicht am Ende der Entwicklung ist, kann mannigfaltig in den Internetzen gelesen werden. Gleiches gilt für die soliden Online Matches ohne störende Hickups und die, von den ersten Teilen übernommene, hackelige Steuerung. Zumindest habe ich sie jetzt in einem Absatz mal erwähnt.

Bei aller Furore, die um Gears of War seit Erscheinen des ersten Teiles gemacht wurde, gibt es hauptsächlich einen Grund, welcher die Spieler der Spezies der Gelegenheitszocker oder Familienkonsumenten, vom Kauf abhält. Wohlgemerkt einen triftigen Grund, meiner Meinung nach – die rohe Gewalt. Die beschränkt sich dabei nicht nur auf körperliche und stoffliche Ebene, Stichwort: Kettensäge. Auch die nicht gesteuerten Zwischensequenzen oder die, bestenfalls, stupiden Konversationen würden für eine Alterseinstufung jenseits der Jugendfreigabe reichen. Nicht umsonst landeten die ersten beiden Teile in Deutschland auf dem Index – wobei ich mir eine Diskussion über diese Tatsache ersparen möchte.

Für mich steht außer Frage, dass jeder einzelne Titel der Serie nicht für Jugendliche, geschweige denn Kinder, geeignet wäre. Und jeder der mich etwas kennt oder zumindest meine bisherigen Texte gelesen hat, weiß, dass ich strikt gegen übertrieben realistische Gewalt bin. Doch fällt Gears of War für mich einfach nicht in diese Kategorie – aus zwei Gründen: es ist nicht realistisch und es ist nicht realistisch…!? Gears of War ist und bleibt ein Sci-Fi Epos mit stark comicartigen Elementen.  So ist weder die optische Darstellung, noch die akkustische Wiedergabe der Gewalt realistisch, egal ob aktiv gespielt oder in den Zwischensequenzen erlebt. Die zweite realitätsferne Komponente bezieht sich auf die Rahmenbedingungen und die Umgebung der Story an sich. Angefangen bei den anatomisch unmöglichen, männlichen Charakteren, egal welcher Spezies, über die anatomisch nur bedingt möglichen, amazonenhaft, weiblichen Darsteller, bis hin zu den kleinsten Mönsterchen oder riesenhaften Titanen. Alle haben haben sie eines gemeinsam: comichafte Surrealität. Ohne etwas schön reden zu wollen; jeder gesunde Erwachsene sollte in der Lage sein, zwischen gezeigter Fiktion und tatsächlicher Realität unterscheiden zu können.

Lässt man also die optischen und akkustischen Reize außer Acht, bleiben die reinen Inhalte. Designtechnisch bietet Gears of War 3 dabei wieder extrafeine Kost. Atemberaubende Sonnenuntergänge untermalen grausam zerstörte Großstädte, deren Häuserschluchten glänzen durch feine Details – wobei die aschenen Überreste der Bewohner, dann doch wieder in verstörende Realitätsnähe fallen – und Bergmassive mit Schluchten werden opulent präsentiert. Die Problemzonen des Action-Titels sind dabei so natürlich, wie die Schwimmreifen beim alternden Spieletester. Kaum ein Action Kracher, egal ob Leinwand oder Mattscheibe, hat es bis dato geschafft, auch storytechnisch vollauf zu überzeugen. Gears 3 macht da keine Ausnahme. Wie so oft, in letzten Serien-Teilen, wirken die Ereignisse oftmals zu erzwungen, zu künstlich, zu zusammengeschustert. Das fängt bei plötzlich wieder auftauchenden Akteuren vergangener Tage an und endet bei unlogischen oder gar nicht abgeschlossenen Handlungssträngen. Wobei letzere zumindest in etwaigen Auskopplungen der Serien fortgeführt werden könnten. Aber auch hier gilt für GoW: nimmt man diesen Faktor für sich, wäre das Spiel zweitklassig. Doch betrachtet man das Gesamtwerk, das stetige auf und ab der Geschichte, in Kombination mit den Spielelementen, ergibt sich eben jenes Bild, welches Gears of War zu einer der am meisten verkauften Serien der Computerspiele-Geschichte hat werden lassen.

Wo Licht, da auch Schatten

Wobei ein Großteil dieses Ruhmes, von Anfang an, auch dem Online-Part der Titel zugesprochen werden muss. Jedes einzelne Gears hatte einen ausgezeichneten Singleplayer, doch von Beginn an wurde auch auf gemeinsames Spielerlebnis Wert gelegt. Nicht verwunderlich, dass mit jedem Teil, der Coop-Modus auch besser und folglich beliebter wurde.  Im dritten Teil wird der Coop-Teil mit bis zu vier Spielern und einem zusätzlichen Arcade-Modus ausgereizt. Rechnet man die Spiel-Stunden der Einzelspielerkampagne (mal 2, für einen einfachen plus einen schweren Durchlauf) mit den Stunden der Coop-Modi zusammen und addiert noch etwaige Wiederholungen für die Sammlerstücke der Kampagne, ergibt sich eine Spieldauer in Sphären, in denen sich normalerweise nur Rollenspiele tummeln.

Jedoch auch hier gibt es einen Bruchteil des Gesamten, den ich meide. Um ehrlich zu sein, ist es der von mir am meisten gehasste Teil eines Spieles in meiner Laufbahn als Spieler. Kein anderer Multiplayer schafft es, mich derart abzuschrecken, wie der von Gears of War, egal welche Nummerierung. Das traurige daran ist, dass der Titel an sich, nichts damit zu tun hat. Technisch und inhaltlich war und ist jeder Multiplayer in GoW hervorragend. Auch hier wurde mit jedem neuem Release an der Spielmechanik gefeilt und gewerkelt. Neben neuen Modi wurden meist auch neue Spielelemente integriert. Zwar wurde dabei oft bei der Konkurrenz gespickt, doch mir ist lieber gut kopiert als schlecht erfunden. Das Problem an der Multiplayer „Erfahrung“ sind der Großteil der Spieler an sich – zumindest kommt es mir so vor.

Shooter Multiplayer Sessions an sich sind schon eine Sache für sich. Solange es gut läuft, ist meist Eitel Wonne, nach den ersten Frags aber, steigt das Frustpotenzial und das Gegreine beginnt. Doch in keinem anderen Spiel ist die FPF Rate – von mir ersonnene Abkürzung für: Fäkalbeschimpfungen per Frag – auf derart hohem Niveau wie bei Gears. Der Grund dafür mag an den oben beschriebenen Eigenheiten des Spiels liegen oder auch nicht – auf jedenfall ließen sich locker einige Doktorarbeiten über diese „Dynamiken“ verfassen. Will man sich diese Lehrstunden von nicht im Duden verzeichneter Wörter ersparen, spielt man mit Freunden in privaten Sessions und genießt die Modi einfach zum Spaß.

Denn am Ende zählt…

doch der Spielspaß! Das Spiel hat natürlich seine Macken, doch sollte man dieses Spiel genauso wenig Ernst nehmen, wie es sich selbst Ernst nimmt. Dann kann man auch den dritten Ableger der Reihe ohne weiteres genießen – und das sogar stundenlang und ohne Reue.

NHL12

Ist es nicht schön? Endlich wirds draußen wieder kälter, die Tage werden kürzer und statt Badeanzüge und Schwimmreifen, tragen wir wieder lange Unterhosen und verstecken uns unter Daunen. Wer sich jetzt denkt „Der spinnt ja!“ hat zwar Recht, aber so denkt ein Eishockeyfan nun mal. Denn mit der kühleren Jahreszeit nahen 2 Ereignisse: der jährliche Start der Eishockey Ligen und das jährliche Release von EAs Eishockey Serie – dieses Jahr entgegen dem aktuellen „Wir krempeln alles um“-Trend, erfrischender Weise, einfach NHL12 genannt.

Und jährlich grüßt …

die Serie. Um ehrlich zu sein, mein letztes NHL Spiel war die 2010er Ausgabe. Das hat zwei Gründe: zum Einen scheint jeder Publisher ab September seine Bilanzen noch aufbessern zu wollen und es erscheinen im Wochenrhythmus neue Spiele. Zum Anderen sind die Änderungen von einem Jahr zum anderen meist eh zu vernachlässigen.

Doch mit NHL12 haben zwei Neuerungen in die Spielmechanik Einzug gehalten, welche einen Blick Wert sind: Bandenspiel und endlich eine ordentliche Physik. Letzteres finde ich insofern interessant, da auch in FIFA12 dieses Jahr eine runderneuerte Physikengine seinen Platz gefunden hat. Da fragt man sich doch, ob die beiden konträren Sportarten hier eine Gemeinsamkeit bekamen. Soll uns aber wurscht sein, solange es funktioniert. Und das tut es! Im Vergleich zur 2010 Version merkt man dem Puck, ebenso wie den Spielern selbst, einen deutlichen Einfluss der Physik an. Endlich werden kleinere Spieler von den defensiv Riegeln von den Kufen geholt und nicht umgekehrt. Auch die Bewegungsabläufe der Eisballerinas scheinen etwas glaubhafter und realistischer geworden zu sein. Ein entscheidender Effekt ist auch das neue Abprallverhalten des Pucks. Viel öfter als zuvor, prallt der Puck von Stöcken oder Kufen, ja sogar den Beinen von Spieler ab, statt einfach daran „kleben“ zu bleiben. Das ganze geht soweit, dass man die Spielweise an sich ändern muss. Neue taktische Möglichkeiten erhält man auch durch das erwähnte Bandenspiel. Für mich sowieso das Highlight von NHL12! Bandengerangel ist ein elementarer Bestandteil im Eishockey, nicht selten ergeben sich danach interessante Spielszenen. War ich Anfangs etwas skeptisch, hat mich die Umsetzung schnell überzeugt. Gemeinsam mit der Rotation der Spieler lassen sich Spielzüge umsetzen, welche bisher in keinem Spiel möglich waren.

Alles eitel Wonne?

Jährliche Releases müssen sich auch immer Vorwürfe gefallen lassen, die von „zu wenig Innovation“ bis hin zu „reine Geldmacherei“ reichen. Ganz falsch sind diese Vorwürfe ja auch nicht. Außer den Anpassungen der Regeln und Teams, welche wohl auch über Patches vollzogen werden könnten, werden oft nur optische Verbesserungen als Verkaufsargument herangezogen. Dabei ist es wohl dem Großteil von uns Spielern powidl wie detailliert die Herren am Eis dargestellt werden – meist sind sie eh nicht allzu hübsch. Viel mehr zählen da die inneren Werte. Hier gab es im Vergleich zur Ausgabe von 2011, ja eigentlich sogar 2010, kaum Änderungen. Neben den üblichen Team- und Turnierspielarten haben es natürlich auch die Be a Pro Modi – eine Neuerung damals 2010 – wieder ins Lineup geschafft. Dabei wurden nur minimale Verbesserungen und Änderungen vorgenommen. „Ultimate Hockey Team“ wurde ebenfalls etwas überarbeitet. Im Prinzip ist es ein weiterer Teammodus, bei dem das Management bzw. die Teamzusammenstellung über Karten gehandhabt wird. Wobei jeder Spieler bestimmte Werte hat und die Linien ordentlich zusammen gestellt werden müssen um einen guten Teamwert zu erhalten. Pokemon am Eis quasi. Das ganze hat nur einen Haken, doch dazu gleich mehr. Auch Online hat sich wenig getan. Neben den Spieler-gegen-Spieler Modi werden die meisten wohl im EASHL Modus anzutreffen sein, bei dem man, wie im Offline Be a Pro Modus, mit dem eigenen Ego-Charakter übers Eis kurvt. Bei NHL ist es immer schön, dass man durch die Verbreitung des Spiels im amerikanischen Raum, auch zu nachtschlafender Zeit immer Gegner findet. Dabei halten sich die Lags mustergültig in Grenzen. Allerdings nerven noch immer die Time-Outs, wenn Spieler frühzeitig offline gehen. Da könnte sich EA endlich einen besseren Ablauf einfallen lassen.

Fight

So gut sich NHL auf dem Eis spielt, so verfahren finde ich das drumherum. Selten hat mich ein Prime-Game derart mit Menüs und Non-Usability gefrustet. Den unzähligen Menüeinträgen folgen immer mehr nach und es gibt immer mehrere Möglichkeiten einen bestimmten Spielmodus zu starten – das schafft Verwirrung. Ein Beispiel: um überhaupt mit einer Be a Pro Karriere starten zu können, muss erst ein Spieler erstellt werden. Soweit so gut. Nur geht das nicht in einem Aufwasch, nein, zuerst muss pro Position (Tor, l/r Devense bzw. Offense) ein Charakter erstellt werden. Erst danach kann – einige Menüs weiter – der Eislebenslauf beginnen. Die Unbedienbarkeit setzt sich zwischen dem eigentlich Spiel fort. Das geht soweit, dass ich während meiner Karriere völlig auf das drum-herum verzichte und immer gleich zu den Spieltagen simuliere. Während das bei Standard Be a Pro zwar unbefriedigend ist, aber zumindest funktioniert, erweist sich ein Be a Manager oder besagter Ultimate Team Modus als beinahe unspielbar.

Sudden Death

Schade, dass Jahr für Jahr einiges an Energie auf an sich sinnlose, oder zumindest nur kurzfristig spaßige, Spielelemente verschwendet wird, anstatt sich endlich auch auf die Usability zu konzentrieren. Mir wäre ein spielbarer Ultimate Team Modus alle mal lieber als ein Torhüter-Bare-Knuckle-Fight.

Auch schön wäre endlich eine breitere Clubbasis. Neben den NHL Clubs finden sich dieses Jahr einige Unterligen aus Kanada, einige Teams der DEL und einige skandinavischen Vertreter. Leider ist es immer noch nicht möglich für diese Clubs als Pro aufzulaufen. Auch fehlen interessante Ligen wie die KHL oder EBEL ;-) oder zumindest internationale Turniere wie die European Trophy.

Nichts desto trotz ist NHL12 wieder der King of the Ring. Dieses Jahr aber auch aufgrund der völligen Abwesenheit von Gegnern – NHL 2k12 wird es nicht geben. Fraglich nur ob das wirklich etwas ausmacht. Zu gut ist inzwischen die Steuerung und die eigentliche Spielmechanik von EAs Sportspiel. Die neu Physik bringt neben Realismus auch einen neuen Grad an Taktikmöglichkeiten mit sich und werten so das Spiel ungemein auf. Wem im echten Leben das Eis um -20°C zu kalt ist oder die Kufen zu dünn, dem sei NHL12 ans Herz gelegt.

GEWINNSPIEL – Beendet

Mein Bub hat den Gewinner gezogen und einer von Euch hat bereits eine EMail erhalten. Wir würden uns über eine kurze Meinung zum Spiel freuen, Danke.

XBox Sommerfest – feste feiern

Was macht ein Salzburger in Wien. Klingt nach einem schlechten Scherz und da ich ihn erzähle, würd die Pointe sicher auch nicht zünden, drum probier ich`s gar nicht erst. Jedenfalls hab ich die Reise in unsere, ähm, schöne Bundeshauptstadt angetreten, um der Einladung von Microsoft Österreich zum feste Feiern zu folgen. Und nach etwas Rätseln über die Öffiverbindung hab ich den Weg zur stylischen Location, einem alten Backstein-Fabriksgebäude, auch gefunden.

Das war dann auch vollgestopft mit XBoxen. Auf drei Ebenen wurden aktuelle und zukünftige Spiele präsentiert. Das ganze schön brav nach Altersbeschränkungen getrennt – warum hat mir das Mädel am Empfang eigentlich automatisch ein Ü18-Band verpasst?

Ja bin i den Casu… ihr wisst schon

Naturgemäß waren ein Großteil der gezeigten Titel Kinectifiziert, wenn auch alle mehr oder weniger bekannt. Leider fehlten die angekündigten Core-Gamer Titel für Kinect. Stattdessen gabs „Fruit Ninja“ – am Smartphone mags noch spassig sein, aber am großen Schirm völlig sinnfrei. Etwas mehr macht da „Child of Eden“ her, für mich allerdings etwas zu reizüberflutend, aber es funktioniert. „Gunstringer“ hat mich bisher nicht überzeugt und nach dem antesten leider noch weniger. Die Kinect Casual-Highlights waren für mich „Raving Rabbits“ und „Sesamstraße“. Das eine glänzt durch die witzigen Comicfiguren und die Schadenfreude, das andere durch die liebevolle und kultige Umsetzung.

Und die Streamliner?

Während sich Transformers 3 im Kino anschickt ein Kassenschlager zu werden, wird die Softifizierung wohl eher im Bereich Flopp einzustufen sein. Von der mäßigen Umsetzung bis zur flauen Steuerung – Schade um das Potential dieses Titels. Beim neuen Driver bin ich mir noch etwas unsicher. Durch die Umgebung und die zu kurze Anspielzeit ging die Story und das Feeling verloren. Doch die Steuerung ist griffig und die Idee des Seelentransfers zumindest neu, wenn auch etwas esotherisch. Mir bis gestern entgangen, ist ein XBLA Game namens Bastion. Ein Isometrie RPG mit Anleihen an Zelda doch wirklich sehr schönen Grafiken.

From Dust soll ja bereits in einigen Wochen kommen, entsprechend fertig wirkte das XBLA Spiel auch. Während die Steuerung recht eingängig war, ließ die Rahmenhandlung etwas zu wünschen übrig. Doch das kann sich in den eigenen vier Wänden schnell ändern. Bei Assault Horizon gabs nur ein sehr beschränktes Demo Level zur Kostprobe. Trotzdem war ersichtlich, dass der Titel eher Actionlastiger werden wird. Die schnellen Dog-Fights in einer Art Zoomansicht bringen mächtig Speed auf den Schirm. Leider fehlte eine Demo der Heli Sequenzen.

Einer meiner Wunschtitel schaffte es im letzten Moment nicht nach Wien: NHL 12 – ebensowenig wie Madden 12. In Anbetracht der meist mauen Verkaufszahlen für die Meisten von euch wohl aber erträglich. Als würdigen Ersatz gabs FIFA 12. Auch wenn ich nicht der Dribblerkönig bin, machte mir das kurze Match mächtig Spass. Die neue Physik und das überarbeitete Spielerverhalten bringen FIFA wieder einen mächten Schritt nach vorne.

Nur die Harten kommen in den Keller

Und wo gabs wohl die Hardcore-Gamer Titel? Genau: im Keller. Schön abgedunkelt mit indirekter Beleuchtung kommt metzeln, ballern, hauen und Kettensägen doch am Besten oder? Leider konnte man nicht an jedes der gezeigten Games auch Hand anlegen. Dead Island zum Beispiel. An sich schöne Grafik, sehr blutig, aber die NPCs wirkten etwas statisch. Dafür war die Physik der Waffen und der Umgebung ansprechend. Auch nur optisch präsent waren Assasins Creed Revelations und Ghost Recon Future Soldier – dafür von Herr Knippel himself. Beide dürften ihre Serien würdig fortsetzen. AC wirkte wieder etwas rauer, schmutziger. GRFS wird wohl noch etwas Actionlastiger werden als GRAW2, aber: 4 Spieler Koop in der Kampagne!

Tja und Gears of War 3? Der Singleplayer durfte nicht angespielt werden … der Horde Modus schon! Was soll ich sagen: Gears ist Gears ist Gears ist – Gears. Ich frag mich nur, wem die Kampfemanze eingefallen ist?

Auch präsentiert wurden einige Titel unter der Oberhand von Activision. Leider wurden die aber Recht frühzeitig abgebaut. So konnte ich nur noch kurz während meines ersten Rundganges ein Auge drauf werfen. Der gezeigte Prügler im X-Man Universum sah vielversprechen aus, doch man merkte der frühen Alpha Demo die Unausgewogenheit an. Meine späte Ankunft bereut, habe ich spätestens als die Activision Jungs mit Deus Ex Human Revolution abrauschten. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch wenig gesehen und wollte es eigentlich fix anspielen.

Fazit

Ein Freund befand das Event als „Etwas fade. Wenig los und zu casual.“. Der Meinung bin ich nicht. Natürlich ist das Sommerfest keine E3 und Co., aber ich denke auch das soll es nicht sein. Mir hat es gefallen. Die Stimmung war gut wenn man sich drauf einließ und eigentlich hat nur das Wetter nicht ordentlich mitgespielt. Mich überrascht, hat die Offenheit der anwesenden Publisher – für unabhängige Blogs wie Rebell sind solche Veranstaltungen oftmals die einzige Möglichkeit zu direktem Kontakt. Mein Highlight war aber eine äußerst motivierte Voluntäre bei Raving Rabbits – das Mädel hat den Hasen mit einer Inbrunst und Überzeugtheit in die Falle gerufen – „kum Schatzi, kiem her Rabbit, jo kiiiieeem her!“ -, dass ich allein deswegen probieren wollte. Falls einer vom XBox AT Team hier liest: bitte, dieses Mädel hat doppeltes Gehalt verdient!

Als Salzburger und damit Vertreter der westlichen Welt würde ich mir so ein Event auch mal in den gebirgigeren Regionen unseres schönen Landes wünschen.

Noch eine Anmerkung: Fotos gibts mangels ordentlicher Kamera meinerseits keine. Allerdings gäbe es wenig Neues zu sehen. Und dort wo ich Lohnenswertes geortet hätte durfte ich nicht.

Operation Flashpoint: Red River – Knallt dem Knox eine

Jeder kennt das. Da ist man irgendwo auf Besuch und schon labert einen so ein unsympathischer Gnom zu. Bleiben zwei Möglichkeiten: nett lächeln und nicken oder umdrehen und gehen. Gut es gibt natürlich noch die ein oder andere Zusatzoption doch die sind meist unzivilisierter Natur und drum von mir ausgenommen. Diese Laberbacken gibts überall, leider auch in Operation Flashpoint: Red River und heißt Staff Sergant Knox. Mister Knox hat zehn Gebote, die einem wahlweise das Leben retten oder verhindern, dass selbiges von ihm selbst genommen wird. An sich eine gute Sache aber der Herr predigt die Gebote hartnäckiger als diverse Anhänger von Glaubensrichtungen.

Schade,

denn der neue Ableger der Flashpoint Reihe hat sich ansonsten deutlich Verbessert. Nimmt man es genau, sind das Gesabbel des Zugführers bzw. generell die Kommentare der Charaktere und die dargestellte, typisch amerikanische Weltanschauung, die größten Probleme des Spiels. Während man die Phrasen des Generals in den Missionsbesprechungen wenigstens noch überklicken kann, muss man die sinnentleerten Sätze des Herrn Knox über sich ergehen lassen. Tipp von mir: Ton aus. Aber wie gesagt, schafft man es diese Kleinigkeit auszublenden, entwickelt sich Mission für Mission ein packendes Spiel.

Dabei kommt der Titel nur schleppend in Fahrt. Anfangs kämpft ihr, mit euren 3 Teammitgliedern und meist noch 2 weiteren Squads, in Tadschikistan gegen schlecht ausgerüstete Taliban Rebellen. Die ersten Missionen führen einen so relativ schonend in das Kommandosystem und die Steuerung ein. Ausserdem gewöhnt man sich so an die Simulationsnatur des Spieles. Denn Operation Flashpoint: Red River ist, wie sein Vorgänger, genau das: eine Simulation. Selbst im Standard Schwierigkeitsgrad reichen meist ein zwei Treffer und schon hat man gegen eines der Knox-Gebote verstoßen: nicht Sterben. Auf Hardcore reicht es beinahe sich das Knieaufzuschürfen um beim letzten Speicherpunkt neu starten zu dürfen. Glücklicherweise sind diese meist gut platziert, freies Speichern sucht man allerdings Vergebens. Erst mit Eintritt der PLA in den Konflikt gewinnt Red River an Geschwindigkeit und Dramatik. Durch die plötzliche Übermacht bekommen die Unionstruppen so richtig schön auf die Fresse und es entwickeln sich wirklich packende Rückzugsgefechte.

Spätestens ab diesem Zeitpunkt lernt man die Umgebung zu nutzen. Deckung ist alles. Auf offenem Feld segnet man schneller das Zeitliche als man Knox fluchen kann. Einer der großen Pluspunkte des Spiels ist die offene Welt. Schlauchlevel und vorgegebene Pfad kennt Red River nicht. Die Karten sind zwar nicht riesig doch zumindest sehr Groß und meist kann man die Art und Weise wie man die Mission angeht, selbst bestimmen. In Hardcore ist Kartenstudium Pflicht, im Spiel sämtliche Anzeigen ausgeblendet sind. In den leichteren Modi werden allerdings auch hier die Marker angezeigt.

Noch eine wesentliche Neuerung gegenüber dem Vorgänger ist die Charakterentwicklung. Während Dragon Rising die Waffenklasse pro Mission vorgab, kann man nun selbst die Spezialisierung seines Alter-Egos wählen. Zudem schalten Erfahrungspunkte neue Schießprügel, Ausrüstung und Eigenschaften für die derzeitige Klasse frei. Nichts Neues eigentlich, doch Red River dreht an einer Schraube die Sinn macht. Denn levelt man z.B. den Sniper hoch und wechselt dann auf den Grenadier, behält der nun AI gesteuerte Sniper alle zuvor verdienten Fähigkeiten. Das vereinfacht das erneute Spielen auf einem höheren Schwierigkeitsgrad. Zusätzlich zu den Erfahrungspunkten bewertet das Spiel auch jede Mission mit Medaillen. Diese dienen zum verbessern klassenübergreifender Fähigkeiten wie Waffenstabilität oder Sichtweite. Ist man mit der Kampagne durch, bleiben noch eine Sammlung von Spezialaufträgen. Auch in diesem Modus gilt es Erfahrungspunkte und Medaillen zu sammeln.

Einer der wenigen negativen Punkte ist die AI. Zwar versuchen die Gegner zumindest hin und wieder zu flankieren, doch die Meisten warten auf bessere Zeiten und lassen sich die Turban vom Kopf ballern. Auch die PLA Soldaten glänzen mit Masse statt Klasse. Ich konnte auch keine Verbindung mit dem Schwierigkeitsfaktor feststellen. Die eigenen Kameraden sind da leider keine Ausnahme. Zumindest aber gehen sie selbstständig in Deckung wenn die Kugeln tief fliegen. Grafisch ist Red River nur Durchschnitt. Die Animationen und Charaktermodelle sind zwar detailiert doch die Vegetation ist spärlich und den Umgebungen fehlt es an Details. Dafür läuft alles Ruckelfrei – selbst wenn bei hohem Gegneraufkommen oder härteren Feuergefechten.

Knox, ade

Operation Flashpoint: Red River macht vieles richtig und nur wenig falsch. Mir hat mein Urlaub in Tadschikistan gefallen und da nehme ich auch gerne so Deppen wie Knox in Kauf. Die Langzeitmotivation ist gegeben und die Spieldauer je nach Schwierigkeitsgrad höher als der Durchschnitt. Zwar fehlt ein Multiplayer, was für viele ein Manko sein mag. Doch die Kampagne und die Aufträge können von vier Freunden Koop gespielt werden (was in höheren Schwierigkeiten auch dringend anzuraten ist!) und das ist mir alle mal lieber als lieblose Multiplayerklone.

Rambos werden allerdings sicher nicht glücklich werden in Tadschikistan. Ein Manko von Dragon Rising waren die „plötzlichen Tode“ – wenn ein Feind mal wieder schärfe Augen als man selbst hatte. Die gibt es auch bei Red River noch, doch tragen die Umstände, meiner Meinung nach, dem Simulationscharakter bei.

 

Tomb Raider – Wie Lara Croft sie selbst wurde

Tomb Raider: Tiefe Einblicke in Laras Seele

Im Herbst 2012 erwartet uns ein neues Abenteuer in der Haut von Lara Croft. In diesem erfahren wir, wie Lara Croft zu der Person wurde, die seit den 1990ern zur Videospielikone hochstieg. Im schlicht wieder Tomb Raider genannten Spiel entwickelt sich ihr Charakter von einer „jungen, ängstlichen Frau“ zur hartgesottenen Abenteurerin, so verspricht der Beitext zum ersten verfügbaren Trailer.

Wenn das Stück Film die Bits wert ist, auf die es gedruckt wurde, wird Lara zur Schiffbrüchigen. Gestrandet auf einer Insel steht wohl ein fallengespickter Überlebenskampf an. Ich bin sicher, dass es auch wieder rollende Steine und sowas wie Archäologie geben wird. Und wisst ihr was? Ich bin tatsächlich ein bisschen neugierig …

DiRT 3 – Schön schmutzig

Rennautos. Für die meisten ein unerfüllter Traum. Alleine die Spritkosten übersteigen heutzutage die üblichen Haushaltsbudgets. Mal abgesehen davon, sollte man wohl auch ein, zumindest, akzeptabler Fahrer sein. Womit ich schon mal ausfalle. Beinahe alle Kratzer und Dellen an unserem Auto stammen von mir – nur bei zwei kann ich wirklich nichts für! Zudem bin ich auch noch ein Feigling. Spür ich „das Heck kommen“, kreisch ich gleich wie ein Mädchen. Aber hey, an der Box vor dem Schirm bin ich ganz groß. Drum hat Codemasters extra für mich jetzt DiRT 3 gebracht.

Was bei DiRT 3 von Beginn an auffällt ist die Qualität der Präsentation. Die Menüs sind stylisch gestaltet und die Hintergründe schön animiert. Der Sound steht dem in nichts nach. Die Tracks sind eher rockiger Natur, doch auch einige Hip-Hop Beats finden sich auf der Tracklist. Diese gelungene Präsentation setzt sich im Spiel selbst fort. Die überarbeitete Ego-Engine glänzt mit detaillierten und vor allem flüssigen Effekten. Die Lichteffekte sind absolute Spitze – besonders die Nachtrennen mit Flutlicht.

Der Singleplayer ist wohl das Herzstück des Spiels. Statt einer schnöden Abfolge von Rennen, wartet DiRT 3 mit einer kleinen Story auf. Schon beim Erststart begrüßt einen die Teamleiterin und führt einen in die Struktur und Abläufe des Spiels ein. Die erste Saison ist dazu quasi das Tutorial in dem einem die unterschiedlichen Bewerbe näher gebracht werden. Neben den klassischen Rallybewerben mit A nach B Strecken stehen auch Rundenbewerbe mit Trucks und Buggys auf dem Programm. Das Saisonfinale wird dann meist in einem Kopf-An-Kopf/K.O.-Wettbewerb entschieden. Für gewonnene Rennen winken Prestigepunkte, die dann entscheiden welche Team-Angebote man bekommt. Heißt im Klartext nichts anderes: höherer Level = bessere Autos. Mit besseren Autos bekommt man für Bonusaufgaben noch zusätzliche Punkte. Als Ablenkung nebenbei gelten dabei die Drift- und Gymkhana-Disziplinen. Letzteres ist quasi das Skaten im Motorsport. In eingeschränkten Arenen mit Hindernissen, müssen dabei möglichst abwechslungsreiche, spektakuläre Tricks wie Sprünge, Drifts unter Lastwagenanhängern oder Spins unter Baggerschaufeln vollbracht werden.

Klingt schwer? Ist es auch. Zumindest wenn man es, wie ich, mit den Einstellungen übertreibt – da ich doch so ein Bringer am Pad bin. Doch mein Ausflug in die Welt der realistischen Einstellung, weicht schnell einer für mich realistischeren „Beginner“-Einstellung. Doch DiRT 3 schafft einen Spagat wie kaum ein anderes Rennspiel. In den einfachsten Konfigurationen reicht es eigentlich Gas zu geben, während Könner einfach sämtliche Helferlein abstellen. Dann kommt auch die realistische Physik von DiRT zur Geltung. Neben den Eigenheiten der Wagen muss man dann auch die Feinheiten der Strecken meistern. Denn die Unterschiede der Strecken sind nicht nur optischer Aufputz. Sand, Schotter, Asphalt und Schnee verlangen selbst guten Fahrern einiges ab. Hier lernt man dann auch das gelungene Schadensmodell erstmals kennen. Doch auch das dürfen Bruchpiloten wie ich glücklicherweise deaktivieren. Hervorzuheben sind auch die exzellenten Partikeleffekte. Je nach Beschaffenheit der Strecke spritzt oder staubt es und es fliegen Steine durch die Gegend. Vor allem in den Rundstreckenbewerben fährt man dann schnell blind. Das Gefühl wenn plötzlich ein Bremslicht im Schneegestöber aufleuchtet ist einmalig.

Wer sich dann durch den Singleplayer gekämpft hat und die Wägelchen bzw. Strecken kennengelernt hat, darf sich im Multiplayer vergnügen. Und ein Vergnügen ist es allemal. Neben den Rennvarianten des Einzelspielers gibt es auch noch spezielle Online-Rennen wie Capture-The-Flag. Mir hat es Outbreak angetan, dabei überträgt ein Spieler eine Seuche. Chaos pur – lasst euch überraschen! Für die absoluten Cracks gibt es auch eine Hardcore Variante ohne Fahrhilfen und mit fixer Helmkamera. Kleine Bemerkung am Rande: ganz neumodisch, schaltet erst ein, beiliegender, Code den Onlinepart frei.

Klingt gut …

und ist es auch. Trotzdem werden wohl nicht alle Spieler glücklich werden. Den einen wird DiRT 3 noch immer zu amerikanisiert sein. Tatsächlich kommt vor allem zu Beginn das klassische Rally viel zu kurz. Alte Rallyhasen müssen also weiter darben. Auch Sammler und Tuningfans bekommen mit DiRT 3 keine Gran Turismo Alternative geboten. Das Erspielen der Wagen über die Prestigepunkte wird die wenigsten lange am Ball halten. Aber vor allem das vollkommen fehlende Tuning schmerzt. Zwar können einige Attribute wie Bremsleistung, Bodenfreiheit, u.s.w. geändert werden – was auch spürbare Auswirkungen hat – doch das Schrauben und Aufmotzen der Lieblingskarren ist ein Feature, welches in der heutigen Zeit nicht fehlen darf.

In Summe ist DiRT aber für jeden Rennspieler mehr als einen Blick wert. Die gelungene Präsentation, die unterhaltsamen Bewerbe, aber vor allem die Fahrphysik sind einfach zu gut um es links liegen zu lassen.

Portal 2 – Das Glück ist, ein Spieler zu sein

Ich erinnere mich an einen der ersten Texte, die ich hier für Rebell geschrieben habe. Ein Interview mit dem Großmeister des schlüpfrigen Adventures: Al Lowe. Wir haben dieses Gespräch damals über E-Mail geführt, aber bei einer Antwort konnte ich die Melancholie von Al durch den Text durchfühlen. Angesprochen auf eine Rückkehr seiner Larry-Adventures (vom schrecklichen Nicht-Aventure Larry 8 war damals noch keine Rede und Al hatte damit ja auch nichts zu tun) meinte er.

„Was ich nicht verstehe ist, wie populär Comedy in Filmen oder dem Fernsehen ist aber nicht auf Computern. Es erscheint mir unglaublich, dass das Publikum so unterschiedlich ist. Meine Vermutung ist, dass es das eben nicht ist, und dass es dieses Publikum auch auf Computern gibt. Die Spielepublisher sehen es einfach nur nicht.“

Das ist nun über acht Jahre her. Aber Al könnte es auch gestern gesagt haben. Habt ihr euch eigentlich schon mal selbst beim Gamen gefilmt? Klingt komisch, aber ihr solltet es mal tun. Man sitzt eigentlich wahnsinnig stupdie da, verzieht kaum ein Gesicht. Manchmal kriegt man einen Anfall, weil das Spiel so frustrierend ist. Manchmal beißt man die Lippen zusammen, weil es so spannend ist. Aber lachen? Lachen tut man selten.

Bei Portal 2 ist das schon nach wenigen Sekunden anders. Portal 2 ist vom Grundprinzip her das unlustigste Spiel der Welt – wie sein Vorgänger. Als zum Testobjekt einer Militäreinrichtung degradierter Mensch muss man sich durch eine halsbrecherisches Rätselkammer nach der anderen knobeln. Aber schon in den ersten Minuten wird man darauf vorbereitet, dass man in den kommenden Spielstunden öfters lachen wird. Nicht verschmitzt grinsen, wohlgemerkt, sondern lauthals lachen.

Der Grund dafür ist, dass Valves Meisterwerk aus dieser absurden Situation einfach alles rauskitzelt. Da ist dieser nervöse Bot-Sidekick, der vorlaut und verwirrt Anweisungen gibt, die er eigentlich besser wissen müsste. Und da ist der nachtragende Mastercomputer, der euch mit fiesen Sprüchen piesackt und provoziert. Das sind Gemütszustände, die man bei einer künstlichen Intelligenz einfach nicht erwartet – selbst wenn man es täte, wäre man noch von der Cleverness ihrer Sätze entzückt. Es ist erwachsene Comedy, die euch bei eurem Run von einem Test zum anderen begleitet. Sie vermittelt euch die Geschichte der Anlage, durch deren sterile Räume, industriellen Eingeweide oder verfallene Ruinen früherer Testgelände ihr rennt – sie nähert euch dem „Warum?“ an. All dies wird immer noch prächtig und pfeilschnell von der Source-Engine in Szene gesetzt, die nur durch die regelmäßigen kurzen Ladephasen mittlerweile ihr Alter andeutet.

Die Rätsel basieren natürlich immer auf eurem Umgang mit der Portalkanone. An bestimmten Stellen, die man dank dem durchdachten Leveldesign sofort erkennt, könnt ihr bis zu zwei Portale in die Wände schießen. Schlüpft man ins eine, kommt man beim anderen raus. Aber mit zahlreichen Objekten und Besonderheiten kitzelt das Spiel dir das letzte aus dem räumlichen Vorstellungsvermögen raus. Mal gilt es Laserstrahlen umzuleiten, mal Geschwindigkeit durch Fall-Kombinationen aufzunehmen, dann mit einer experimentellen Farbe bestimmte Stellen markieren an denen man schneller laufen oder höher springen kann. Ihr lernt schrittweise mit diesen Werkzeugen zu denken. Immer wieder führt das Spiel sachte ein neues Objekt ein um euch dann mit kniffligen Kombinationen aller Möglichkeiten herauszufordern.

Dabei – und vielleicht ist es auch das, was mich an Portal 2 so begeistert – nimmt es den Spieler absolut ernst. Es hält uns nicht für Vollidioten. Es gibt kein Interface, keine wichtige Stelle wird euch penetrant offensichtlich vor die Nase gesetzt, keine Leiter die man erklimmen muss mit einem leuchtenden Rahmen verraten. Sowas ist n00b-Stuff! Alle Informationen die ihr benötigt, sind in die Levels glaubwürdig integriert. Im Prinzip ist immer klar, was das Ziel des aktuellen Rätsels ist. Das ist Gamedesign, Baby!

HIER spielt IHR! Ihr müsst hier herausfinden, was zu tun ist. Manchmal ist das eben, einen hohen Punkt im Raum mit dem Zoom auszumachen, dort ein Portal hinzufetzen, dort rauszustüzen um unter sich das nächste Portal anzubringen, mit mehr Schwung oben wieder rauszukommen und gegen eine blau angemalte Gummiwand zu knallen, um so in den Lift zur nächsten Aufgabe zu gelangen. Und wenn ihr das geschafft habt und euch gerade darüber freut, ertönt der nächste sarkastische Spruch des Supercomputers. Und ihr lacht. Und ihr seht, dass das gut ist.

XBox Shortnews

Junior im Bett, heißt Mittagspause für mich. Da bin ich auch gleich über zwei XBox News gestolpert, welche ich euch nicht Vorenthalten will.

Zum einen wird am 1. Juli Abends zur Xbox Summer Party 2011 in die METAstadt in Wien eingeladen. Genaueres findet ihr im XBox Österreich Blog Post bzw. wird in den nächsten Tagen eine eigene Webseite für die Anmeldung kommen.

Die Angebote der Woche sind diesmal Grogig! Scheinbar zur Feier des neuen „Pirates of the Caribbean“ Streifens, gehts auch auf XBLA piratig zu – Harharhar! Besonders Empfehlen möchte ich da „THE SECRET OF MONKEY ISLAND: SPECIAL EDITION“ ! Muss ich noch mehr sagen?

In diesem Sinne – Leinen los ihr Landratten!

Crysis 2 – So machen Spiele keinen Spaß

Crysis 2 - Untertitel: Das optische Grauen

Was erlaube Crytek? Crysis 2-Grafik wie Xbox leer! Wissen die Entwicklerteams von heute nicht mehr, dass alles tot ist, was an Spielen Freude macht, wenn man eine Spiegelung in einer Pfütze ansieht, sich umdreht und dann sofort bemerkt, dass der 100 Meter entfernte Wolkenkratzer eigentlich ganz anders aussieht? Ist denn in dieser Spielebranche heutzutage gar nichts mehr heilig? Zum Glück gibt es den knallharten und investigativen Spielejournalismus der großen, unverzichtbaren Printmagazine. Danke an die Gamestar, die diesen Skandal unter Einsatz des eigenen Lebens aufgedeckt hat. Was wären Computerspiele nur ohne euch?

Homefront – Sich selbst der größte Feind

Seit meiner letzten Spielesession mit Homefront sind knapp zwei Wochen ins Land gegangen. Die Tage sind inzwischen wärmer geworden und ich hab mit meiner Familie einige entspannende Tage im schönen Loipersdorf verbringen dürfen. Drum komm ich erst jetzt zum Bericht … und das ist auch gut so, denn sonst wäre der Bericht so negativ ausgefallen wie selbst für mich unüblich. Das hat gleich mehrere Gründe, doch alles der Reihe nach.

Einfache Technik

Ich fang mal mit was Einfachem an. Technisch gesehen, geht Homefront in Ordnung. Im Hintergrund werkelt, wie so oft, die Unreal Engine. Grafisch heißt das, wie so oft, viele Details, gute Modelle aber nur mittelprächtige Texturen. Vor allem bei den Lichteffekten punkten andere Spiele besser. Störend wirken sich aber die physikalischen Effekte aus. Mit den wenigsten Objekten kann interagiert werden, aber vor allem scheinen alle Modelle aus kugelsicherem Material zu bestehen. Anders kann ich mir nicht erklären, dass selbst die Großkaliberwaffen, nicht mal eine Holzverkleidung zu Brennholz verarbeiten. Im Vergleich zur Konkurrenz ein Armutszeugnis. Ohne Tadel bleibt die Stabilität: keinerlei Hänger, Ruckler oder grobe Fehler. Auch der Multiplayer lief, dank Server basierter Technik, stets mit guten Antwortzeiten und die Trefferabfrage bleibt meist plausibel.

Apropos,

Multiplayer und einfach. Den Mehrspielerpart von Homefront zu bewerten, fällt mir sehr einfach. Denn erstaunlicherweise ist er sehr unterhaltsam und motivierend. Zwar fehlen wirklich innovative Ideen oder zumindest klare Unterschiede zu anderen Spielen, doch das stört nicht weiter. Die Modi sind zwar bekannt, jedoch sehr gut umgesetzt. Das hochleveln geht anfangs zügig und flacht dann etwas ab, daraus resultierend wird man sehr schön bei der Stange gehalten. Vor allem aber das Balancing des gesamten Multiplayers ist mustergültig! Klassen, Waffen und Fähigkeiten sind sehr gut abgestimmt und selbst als Einsteiger kann man Spieler höherer Level fordern.

Aber jetzt, wirds schwierig!

Homefront spielt mit Emotionen und das im Guten, wie im Schlechten – und sowohl gewollt, als auch ungewollt. Als ersten Ausrutscher zähle ich die Spielzeit. Der reine Singleplayer auf schwer bietet eine Spieldauer von knapp 5 Stunden. Andere Spiele sehen das als Tutorialzeit an. Dabei ist der Spannungsbogen der Story gar nicht mal schlecht inszeniert. Durchwegs mit jedem neuen Level steigert sich auch die Spannung … und endet von einer Minute auf die andere. Ich konnte erst glauben, dass es vorbei ist, als mich das Spiel im Hauptmenü ausgespuckt hat. Das zweite Problem ist das Setting an sich. Die braven Amerikaner werden nämlich im eigenen Land von den bösen Koreanern angegriffen. Die Ironie in diesem Satz ist wohlgemerkt Absicht, denn ich habe selten ein derart amerikanisiertes und geradezu schmerzhaft patriotistisches Spiel gespielt. Kaos Studios stellt Amerika in Homefront als Heilsbringer dar. Politische oder gar gesellschaftliche Kritik sucht man vergebens. Selbst „Americas Army“, ein Spiel der amerikanischen Regierung, das bereits hart an der Grenze des erträglichen agiert, ist nicht derart schreiend offensichtlich. Dabei wird vor allem nicht nur Amerika hochgehalten und Korea als Erzbösewicht niedergemacht, sondern man kritisiert auch noch andere Staaten und Verbände, vorne Weg Europa und natürlich Russland und China. Das alles sehe ich sehr kritisch. In einem fiktiven Szenario, fiktive Staaten an reale Szenarios und reale Staaten anzupassen, ist eine – nennen wir es künstlerische –  Freiheit, doch gerade in heutigen Zeiten mit derart realistischen Endzeitszenarien zu provozieren, finde ich schlichtweg pietätlos. Zum dritten wären da einige Szenen bei denen es mir selbst jetzt noch die Ganslhaut aufzieht.

Unnötig

Allen voran eine Szenen zu Beginn des Spieles. Dabei „darf“ man beobachten, wie die Eltern eines Kindes auf offener Straße exekutiert werden. Das liest sich jetzt „weniger schlimm“, doch audio-visuell sieht das dann so aus:

Danach folgen Szenen in denen man Massengräber sieht, sich darin nebenbei auch noch versteckt oder man ganze Garnisonen an Koreanern bei lebendigem Leib verbrennen sieht, während die Protagonisten markige Sprüche klopfen. Das ist nur ein kleiner Auszug an „Features“ von Homefront. Das Problem an dem ganzen ist auch, dass es in keiner Relation steht. Es wird damit nicht offen Kritik an Themen geübt, sondern man nutzt den Schockmoment und den Tabubruch für die „Einschaltquoten“. Schade ist das alles, da der Singleplayerpart trotz allem gar nicht mal als schlecht eingestuft werden kann.

Schade ist auch,

dass das alles den Eindruck eines ansonsten gar nicht mal so schlechten Spieles verdirbt. Mischt man dem Spiel 4 zusätzliche Stunden bei, sodass es zumindest an der Grenze des zumutbaren kratzt und gibt noch einige zusätzliche Gegnertypen – im Grunde genommen lassen die sich nämlich auf 4 Typen destilieren – hinzu, hat das Spiel alles was einen guten Shooter ausmacht. Action, Rettungs-, Flucht- und Angriffsmissionen, abwechselnd per Pedes und motorisiert und selbst die KI ist gar nicht mal schlecht. Im Gegenteil zu Prime-Time-Games wie BF:BC2 schaffen es die KI-Kollegen sogar einige Gegner zu eliminieren. Die Story wird gut erzählt und mit einigen Elementen bereichert, der Wiederspielwert durch Sammelobjekte gehoben.

Fazit

Betrachtet man Homefront, ganz neutral und unvoreingenommen, ist es kein schlechtes Spiel. Der Multiplayer ist sehr gut gelungen und der Singleplayer hat gute Ansätze. Doch die Spielzeit von letzterem ist ein Witz für ein Vollpreisspiel und es wird einfach zu wenig geboten.

Wie gesagt, Homefront spielt mit Emotionen und spaltet die Spielergemeinde. Während die einen nichts an den erwähnten Problemen finden oder sogar verteidigen, empören sich die anderen über diese Themen. Ich bin kein professioneller Spielejournalist und darum nehme ich mir heraus, voreingenommen und eben nicht neutral sein zu dürfen. Und eben aus dieser Sicht, ist Homefront für mich ein Kandidat für die Mülltonne. Ich bin bei weitem kein Weltverbesserer oder Sittenprediger, doch meiner Meinung nach geht Kaos Studios schlichtweg zu weit.

Aufgrund meiner emotionalen Haltung gegenüber Homefront enthalte ich mich diesmal einer Wertung. Einige Berichte im Internet haben einen neutralen Blick auf das Spiel zu Wege gebracht und es gibt massig Videos auf den üblichen Plattformen. Ich rate allen sich vor dem Kauf ein Bild zu machen und erst dann zu entscheiden.

Warriors: Legends of Troy – ein Tritt in den Pitt (Gewinnspiel)

Trojanische Pferde sind mir ein Graus. Zum einen hat das mit meiner Arbeit als Computerheini zu tun, zum anderen weil mir der Sinn hinter einem hölzernen Pferd nicht eingeht. Wie dumm müssen die Jungs damals denn gewesen sein, dass Schaukelpferdchen einfach so ins Städtelein zu stellen. Egal, der Mythos hat auch so einiges für sich … Helena zum Beispiel, und … ok eigentlich nur Helena.

Die bekommt man bei Warriors: Legends of Troy aber leider nicht wirklich zu sehen. Aber das ist nicht das einzige Problem des neuesten Warriors Ablegers. Viele von euch werden die Warriors Serie wohl nicht kennen, da sie in unseren europäischen Breitengraden eher ignoriert wird. Die Gründe dafür sind mannigfaltig, auf das wesentliche reduziert aber einleuchtend: asiatische Settings, eintönige Spielmechanik, unauffällige Technik. Im aktuellen Ableger wurde zumindest schon das Setting überdacht, doch auch das hilft leider nichts.

An sich wird der Mythos um Troja wirklich gut erzählt. Die CGI Filmchen sehen sehr gut aus und sind auch ordentlich inszeniert. Zwischen den Missionen wird die Geschichte in Comic-artigen Zwischensequenzen erzählt und weiter gesponnen. Und um die positiven Aspekte auf einen Haufen zu werfen: statt dem üblichen hochleveln der Protagonisten können mit Kampfpunkten Gegenstände zum verbessern der Attribute gekauft werden – gut gemacht, funktioniert, passt.

Aber das wars auch schon, der Rest ist Matsch – Einheitsmatsch. Man kämpft sich ohne große Schwierigkeiten von einer Gegnergruppe zur anderen. Dabei benötigt man meist wenig Können, es reicht hirn- und sinnfrei auf die Controllerbuttons einzuhämmern und schon fallen die Gegner in Scharen. Lediglich die stärkeren Widersacher und Zwischen- bzw. Endbosse benötigen zumindest einen Ansatz von Taktik, doch auch das hat man schnell im Griff. Zudem unterscheiden sich die spielbaren Charaktere einfach zu wenig. Zwar hat jeder seine Stärken, doch durch simples Buttonsmashing ist das schlichtweg egal.

Ähnlich lieblos sind die Missionen gestaltet. Sowohl im Auftragsdesign, als auch in der grafischen Darstellung hinkt der Titel selbst einigen XBLA Spielen hinterher. Die Schlauchlevel würden mich an sich noch wenig stören. Doch so trostlos und vegetationsfrei kann ich mir die Türkei einfach nicht vorstellen und selbst wenn, etwas künstlerische Freiheit hätte ich mir da schon gewünscht. Einzig an der technischen Umsetzung kann nichts bekritelt werden: es ruckelt nichts und sowohl die Animationen, als auch die Modelle sind in Ordnung.

Fazit

Ich könnte noch einige Absätze mehr schreiben, doch um ehrlich zu sein, ist mir die Zeit zu schade. Allerdings muss ich zugeben, dass mir die Warriors Reihe noch nie einen freudigen Jauchzer entlockt hat. Das Fazit von meiner Seite lautet daher eher gnädig: wer den bisherigen Warriors etwas abgewinnen konnte, kann auch bei Troja zugreifen. Der Rest leiht sich den Hollywood-Streifen, kauft Popcorn und verbringt unterhaltsamere Stunden.

Gewinnspiel

Wer sich selbst ein Bild machen will, der hinterlässt einfach einen Kommentar. Am Freitag, 8. April, gewinnt einer von euch unser Testexemplar.

[Edit: 10.04.2011] Gewinnspiel beendet – Mazokko ist der Glückliche.

Gears of War 3 – Multiplayer Beta Key Quickie

Nur ein Quickie für zwischendurch. Wer hier als erstes den vollen Namen von Dude Huge postet, seines Zeichens Design Director bei Epic Games, der bekommt meinen Gears of War 3 Multiplayer Beta Zugang! Ihr denkt das ist doch einfach? Das schwierige ist, den Namen KORREKT wiederzugeben.

Anmerkung: Voraussetzungen sind zum einen vollendetes 18. Lebensjahr und ein vorhandener XBox Live Gold Zugang! Die Beta startet in diesem Frühjahr.

DAS GEWINNSPIEL IST VORBEI!