Archiv der Kategorie: Windows

Damals, in der Bronzezeit (Verlosung zu Ende)

Bronze

„Bronze“ heisst das neueste Werk der Dreamspike Studios, und vertrieben wird es von den Strategieveteranen von Shrapnel-Games. Hinter der Fassade der wenig spektakulären Grafik – aber immerhin im handgezeichneten Look – verbirgt sich ein kleines Juwel.

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Komisches Flugding (Gewinnspiel beendet)

Nimbus

Wer braucht schon eine Story? So, oder so ähnlich muss der Gedankengang der Entwickler von Noumenon Games gewesen sein, als sie den Beginn von Nimbus entwarfen. Zwei fliegende Geräte von nicht näher definierter Art stehen sich gegenüber. Ein großes Auge entführt eines davon. Und das andere  – Überraschung – bricht auf um es zu retten. Komisches Flugding (Gewinnspiel beendet) weiterlesen

The Ball – Hol das Bällchen

Im Werbetext heißt es: The Ball ist der First-Person-Puzzler, mit dem größten Ball und dem gefährlichsten Affen. Keine Kunst, denn neben Portal ist The Ball tatsächlich der erste nennenswerte Ableger seit langem, der mir unter die Fittiche gekommen ist – entsprechend gespannt war ich natürlich. Die Vorgeschichte des Titels ist dabei ein wenig kurios: Ursprünglich sollte das Ganze eine Total-Conversion zu Unreal Tournament 3 werden. Dann aber haben sich die drei klugen Köpfe dahinter entschieden, das Indie-Studio Teotl Studios zu gründen und das Spiel Standalone zu einem fairen Preis auf den Markt zu bringen. Was dabei herumgekommen ist, habe ich mir angeschaut!

Im Story-Modus schlüpfen wir in die Rolle eines namenlosen Archäologen, der bei einer Ausgrabung in Mexiko in einen Schacht fällt und so von seinen Kameraden abgeschnitten wird. Anstatt aber tatenlos herumzustehen und auf Hilfe zu warten, erkunden wir ganz in Indiana Jones-Manier natürlich die ersten Gänge und Höhlen im Spiel und erfreuen uns an der schönen Ausleuchtung und Atmosphäre. Da kommt richtig Stimmung auf! Schon bald stolpern wir über einen Gegenstand, der sich einfallsreicher Weise „Ancient Weapon“ nennt. Mit diesem können wir unser baldiges Anhängsel wegstoßen oder transportieren. Das Anhängsel ist natürlich kein geringerer als DER BALL, über den wir einige Gänge weiter hinter einer Tür stolpern.

Der Ball wird uns von nun an das gesamte weitere Spiel begleiten und ein wertvoller Weggefährte zur Lösung der Rätsel und Levels sein. Generell gibt es für jedes Level eigentlich nur jeweils eines von zwei Zielen: Den Weg zur Tür mit Hilfe unseres Balles zu finden und zu öffnen – das ist oftmals schwer genug. Oder den dann simplen Weg zur Tür unbeschadet zu überstehen. Dafür benötigen wir ebenfalls den Ball. Einige Spielabschnitte sind hierbei eine wahre Monstergrube. Verrücktgewordene Affen, Riesenwürmer und Mumien wollen uns dabei an den Kragen. Glücklicherweise ist der Ball ein schlagkräftiges Argument, um solcher Probleme habhaft zu werden. Kurzerhand überrollen wir ganze Gegnermassen, nutzen den Ball um über Fallgruben hinwegzusteigen und betätigen Schalter, um Giftgas in bestimmten Gebieten zu deaktivieren, um diese passierbar zu machen.

The Ball 2Wenn keine Monster involviert sind, widmen wir uns den knackigen, aber immer logischen Physikrätseln. Die Lernkurve im Spiel ist dabei wirklich angenehm. Die ersten Level sind so einfach, dass sie ein Tutorial unnötig machen. Später im Spiel tauchen dann Ancient Symbols auf, auf die ihr dringend achten solltet, wenn wir den Abspann zu Gesicht bekommen wollt. Ich hatte diese Symbole Anfangs wohlwollend übersehen und endete irgendwann in endlosen Kreiseln, die ich durch die Ruinen drehte. Erwähnenswert ist übrigens auch noch der zweite Spielmodus „Survival“. Hier geht es darum, gegen neun Gegnerhorden zu bestehen. Diesen können wir unter anderem mit Minen, Gravitationsbomben, Fallen oder natürlich dem Ball zu Leibe rücken. Um einen Eindruck von der Schwierigkeit dieser Spielvariante zu bekommen oder einfach davon, wie erbärmlich ich bin: Ich bin bislang an Gegnerwelle 1 gescheitert – Beweisfotos für bessere Leistungen sind erwünscht :)

Unterm Strich ist The Ball ein wahnsinnig motivierender, spannender und suchtfördernder Ableger seiner dünn gesähten Zunft. Vom Spielablauf erinnert es am ehesten an Portal mit einer guten Portion Serious Sam. Allen Puzzlern und Shooter-Fans, die bislang vor Indie-Games zurückgeschreckt sind, sei dieses schöne Machwerk also ans Herz gelegt, denn selbst die technische Seite ist gut gelungen. Bei Steam oder als Box-Version gibt es das Spiel für günstige 19,99.

Wirklich bemerkenswert, welch schönes Spiel Teotl Studios mit nur drei Entwicklern geschaffen hat. Ich bin jedenfalls auf weitere Titel aus diesem Hause gespannt!

Arcania-Tagebuch #3 – Freiheitsberaubung

Arcania - Gothic 4

Ich bin weiter vorgedrungen in die Weiten Argaans. Entdeckt habe ich nicht nur neue Gegner und Quests, sondern auch Gutes, Schlechtes und Zwiespältiges in Sachen Gothic. Die Frage „Wie viel Gothic steckt eigentlich in Arcania?“ ist jetzt teilweise beantwortet. Ich schreibe Tag 3 im Arcania-Tagebuch. Arcania-Tagebuch #3 – Freiheitsberaubung weiterlesen

Arcania-Tagebuch #2 – Nach dem Patch ist vor dem Patch


Arcania - Gothic 4

Eins will ich gleich vorweg schicken: Spellbound hat mit dem Hotfix gute Arbeit geleistet. Er tut was er soll, nämlich die Performance verbessern. Gestern zuckelte ich noch auf niedrigen Einstellungen durch Feshyr, heute konnte ich mich mit hohen Einstellungen fast flüssig durch den Süden Argaans bewegen. Einer von mehreren Fortschritten. Arcania-Tagebuch #2 – Nach dem Patch ist vor dem Patch weiterlesen

Arcania-Tagebuch #1 – Holprig in vielfachem Wortsinn

Arcania - Gothic 4

Selten hat eine Demo so polarisiert, wie jene „Arcania – Gothic 4“. Die einen Spieler sehen eine würdige Fortsetzung der Reihe kommen, bei den anderen überwog Skepsis. Auch bei uns. Ich versuche trotzdem neutral an das Spiel heranzugehen und werde über meinen Fortschritt berichten. Arcania-Tagebuch #1 – Holprig in vielfachem Wortsinn weiterlesen

F1 2010 – Klassischer Stolperstart

Kriegt F1 2010 doch noch die Kurve?
Kriegt F1 2010 doch noch die Kurve?
2010 hätte die perfekte F1 Saison werden können. Michael Schumacher kehrt nach langem hin und her in die Königsklasse des Rennsports zurück und Codemasters sichert sich pünktlich zu diesem Jahr das sündhaft teure FIA Lizenzpaket, um endlich wieder ein Spiel daraus zu machen. Die Freude war groß und die Euphorie kannte nach dünnen Jahren für F1- und Rennspielfans keine Grenzen. Nun ist die Saison bereits im letzten Drittel angelangt und auch F1 2010 steht in den Läden. Beides hätte wesentlich besser laufen können.

Michael Schumacher fährt in seinem Silberpfeil nur hinterher und hatte zu keiner Zeit Ambitionen auf einen Spitzenplatz. Ähnlich geht es mir nach aktuellem Stand mit F1 2010. Der Auslieferungszustand des Spiels ist in meinen Augen leider eine Enttäuschung. Das Community-Forum von Codemasters quillt mit kuriosesten Fehlermeldungen über. Bei einigen Spielern friert das Spiel in der Boxengasse ein, andere, darunter ich selber, müssen sich mit argen Rucklern herumärgern – und das trotz aktuellen Treibern und aktueller Hardware. Wiederum andere Spieler kämpfen mit Logikmängel bei den Rundenzeiten: Wie kann es sein, dass ich in der ersten Runde eines Rennens auf Platz 1 liegend nicht die schnellste Rundenzeit gefahren bin? Probleme mit unterschiedlichsten Gamecontrollern, Savegames und Critical Errors beim Spielstart haben sich ebenfalls in die Release-Version eingeschlichen.

Findige User haben bereits die Ärmel hochgekrempelt und Workarounds für einige Fehler gefunden.

Das alles hat meine Euphorie binnen eines Tages reichlich abflachen lassen. Es bleibt unterm Strich immer noch ein gutes Rennspiel. Ein wenig mehr Entwicklungszeit hätte, wie bei vielen anderen Spielen auch, sicherlich Wunder gewirkt und mich nicht derart hart auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Ich habe das Spiel noch nicht abgeschrieben, erhoffe mir aber in naher Zukunft deutliche Verbesserungen.

Die Entwickler haben den Stotterstart inzwischen glücklicherweise realisiert und arbeiten an einem Patch. In wie weit dieser das Spielerlebnis deutlich verbessern kann, ist bislang natürlich noch nicht zu beurteilen. Einen Testbericht zum gepatchten Spiel selbst werde ich nach Release in einigen Wochen veröffentlichen.

Guter Handel

Patzrier IV

Totgeglaubte leben bekanntlich länger. Der Fairness halbersei  gesagt, dass dieser Testkandidat nicht all zu lange in Ablebensgefahr schwebte. Definitiv von uns gegangen ist allerdings sein Erfinder Ascaron. Darum schickten sich Kalypso und die Gaming Minds an, die Boote auf der Hanse wieder Flott zu machen und mit „Patrizier IV“ in Segel zu stechen. Obs eine gelungene Schaufahrt oder ein Titanic-Unternehmen war, lest ihr hier. Guter Handel weiterlesen

Need for Speed World – EA macht Free2Play

Countryside
Free2Play ist in aller Munde – Namhafte Hersteller rüsten bestehende Spielmodelle um oder werfen neue Titel auf den Markt. Wen wundert es da, dass auch Electronic Arts ein großes Stück vom Kuchen abhaben möchte. Und was ist dafür besser geeignet, als eine Serie, die ohnehin schon bis zum Exzess ausgeschlachtet wurde und dadurch sehr bekannt ist?

Im Kern funktioniert Need for Speed World ähnlich wie herkömmliche Arcade-Racer. Ihr erstellt euch einen Account, kauft euch mit dem Startgeld euer erstes Auto, fahrt Rennen, verdient Kohle, tuned eure Karre, fahrt mehr Rennen, verdient mehr Kohle, kauft euch neue Wagen und motzt diese erneut auf.

Drei Währungen sind dabei von Interesse: Prestige-Punkte, Geld und Boost. Die beiden Ersteren können ganz herkömmlich durch Gewinn von Rennen oder erfolgreich gestaltete Verfolgungsjagden verdient werden. Benehmen wir uns auf der Straße kräftig daneben, ruft das nämlich die Polizei auf den Plan, die unseren Wagen zur Fahndung ausruft. Dann stehen wir uns plötzlich ohne unsere Mitspieler auf der Straße und können uns in bewährter NFS-Manier durch den Verkehr schlängeln, Gebäude zum Einsturz bringen oder Ausweichmanöver vollführen, um die lästigen Ordnungshüter wieder abzuschütteln.
Begrüßenswert ist hierbei übrigens, dass das Clipping, also die Kollision zwischen euch und den Fahrzeugen euer Mitspieler in der freien Fahrt oder bei Verfolgungsjadgen durch die Stadt deaktiviert wurde. Störenfrieden wird hierbei also gleich ein Riegel vorgeschoben. Ganz anders verhält sich das natürlich in normalen Rennen – wahlweise offline gegen KI-Fahrer, online gegen sämtliche Mitspieler, die sich für ein Rennen anmelden oder im privaten Spiel mit Freunden. Hier darf kräftig gedrängelt und geschoben werden, was durch hohe Latenzen auf amerikanischen Servern leider nicht sonderlich flüssig vonstatten geht.

Wem das noch nicht reicht, der darf auf diverse Power-Ups zurückgreifen und lästigen Kontrahenten eine Höllenfahrt bescheren. Herkömmliche Schilde und Boosts sind ebenso dabei wie der witzige „Verkehrsmagnet“, der sämtlichen Zivilverkehr auf die betroffene Person lenkt. Wie in einem waschechten MMOG üblich, darf sich der Spieler diverse Fähigkeiten aneignen und von Boni profitieren. So lässt sich die Wirksamkeit meines Nitros verstärken, oder die Höchstgeschwindigkeit meines Wägelchens pimpen. Die jeweiligen Kurse sind dabei handelsüblich eingegrenzt. Anders als bei Midnight Club darf also nicht selbstständig die schnellste Route zum Ziel gewählt werden.

Interessant ist jetzt natürlich noch, wie ich an die dritte Spielwährung Boost komme, und welche Auswirkungen diese hat. Boost könnt ihr euch nicht im Spiel verdienen, sondern lediglich mit Echtgeld kaufen. Damit kann man sich das Rennfahrer-Leben um einiges erleichtern. Die Palette reicht von der Miete komplett getunter Hochleistungswagen über einen Erfahrungsboost bis hin zu Munition für die Power-Ups. Prinzipiell muss man kein Geld ausgeben, um Need for Speed World erfolgreich zu spielen. Wie in vielen Free2Play-Titeln macht es einem das Leben aber einfach ungleich leichter und angenehmer.

Was mich letztlich von ausgiebigerer Beschäftigung mit dem Spiel abhält, ist die fehlende Abwechslung. Die Optik ist für ein Online-Spiel wirklich nett, die selbe Engine und ähnliche Strecken kenne ich aber schon seit ein paar Jahren durch Need for Speed Most Wanted. Auch die Rennen und Verfolgungsjagden wirken bestens bekannt. Außerdem kann ich mich schwerlich motivieren, die immerselben Kurse wieder und wieder abzufahren, nur um an Geld für das nächste Auto zu kommen. Der mickrige Tuning-Part, der dem Spieler nur die Wahl über gewisse Pakete lässt und so die Individualisierungsmöglichkeiten seines Wagens unnötig einschränkt und der recht kleine Fuhrpark (lediglich 26 Karren stehen zur Auswahl) tun ihr Übriges zu einem durchweg mittelmäßigen Online-Racer, der gut 7 Jahre nach dem ersten echten Tuning-Need for Speed nur eingefleischte Fans hinter dem Kamin hervorlocken wird.