Es rumpelt gewaltig. Systeme fallen aus. Probleme. Willkommen im Weltall, wenn auch nicht bei Star Trek. Unser Schiff ist mit einem anderen, größeren welchen kollidiert, und der gigantische Schrottberg steuert unaufhaltsam auf einen Absturz zu. Was tun? Natürlich, ich muss es richten.
Im Stile von Shadowgrounds – 3D-Welt in Top-Down-Draufsicht – schickt mich „Alien Breed: Impact“ munter durch alle Decks des eigenen Schiffes, um den ungesunden Aufprall abzuwenden. Das Problem: Das andere Schiff ist nicht mehr von Menschen bewohnt, denn die wurden von mies gelaunten, extraterrestrischen Viechern eliminiert, die nun auch das schwebene Vehikel des Spielers besuchen.
Das ist, wie sich am offenkundigen Vorbild gezeigt hat, ein durchaus verwertbares Spielprinzip, dass Team 17 (bekannt für die Worms-Reihe) da übernommen hat. Allerdings machen die britischen Entwickler nicht alles richtig.
Dass die Story hanebüchen ist, will ich nicht zum großen Vorwurf machen – das dürfte wohl ohnehin eine Grundschwäche des Szenarios sein. Dass aber die Steurung unnötig lange zur Eingewöhnung braucht, ist allemal einen Rüffel wert. Warum dreht sich die Kamera erst, wenn ich mit dem Zielcursor am Rand bin? Warum kann man sie nicht einfach mit der Tastatur kontrollieren? Hier wäre solides Abkupfern am Vorbild besser gewesen als eine seltsame Eigenerfindung. Zumindest funktioniert sie passabel, wenn man sich eingespielt hat.
Was mich stärker irritiert, ist die seltame Logik des Leveldesigns. Ständig muss man – und das wird manchmal recht repetitiv – irgendwas auslösen, in dem man Knöpfe auf Konsolen drückt. Soweit, so nachvollziehbar. Aber warum schickt mich das Spiel ans andere Ende des Decks, nur um an einer weiteren Konsole den auszulösenden Vorgang an einer weiteren Konsole auch wirklich auszulösen? Hier riecht es verdammt nach Ideenleerlauf, den man mit künstlicher Verlängerung der Spielzeit kaschieren wollte.
Auch die Möglichkeit, Waffen zu upgraden, ist kaum nutzbar. Denn die auf dem Weg entdeckten Credits gehen viel zu oft für Medipacks oder Munition drauf, als dass man sich das Aufmöbeln seiner Waffe vernünftig leisten könnte
Und dann bietet das Spiel doch ein paar geniale Momente, umgesetzt in der hübschen Grafik. Zum Einen wäre da der erste Bossgegner und zum Anderen der Wechsel vom einen auf das andere Schiff. Beide nicht all zu schwer zu bewältigen, aber gut umgesetzt. Leider gibt es zuwenig davon.
Viel Werbung macht Alien Breed: Impact auch mit dem Coop Modus, der zwei Spielern ein gemeinsames Erledigen der Kampagne erlaubt. Ich stelle mir den lustig vor, nur leider gelang es mir in einer Woche nicht, online auch nur ein offenes Spiel zu finden – trotz Quickmatch-Option die mich einfach in die nächstbeste Partie gestellt hätte. Sollte es mir doch einmal gelingen, ein paar Runden zu zweit zu drehen, wird der Text hier um die Multiplayererfahrung ergänzt.
Alien Breed: Impact ist der erste von mehreren Teilen, der nächste wird Alien Breed: Invasion heissen. Team 17 hat einige Hausaufgaben zu erledigen, damit aus einem soliden ein wirklich gutes Spiel wird.