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Mit Liebe zum Detail

Endlich geht der Traum vieler Spieler des bekannten Tabletopspiels Warhammer 40.000 in Erfüllung. Der Entwickler Relic bringt in den folgenden Monaten eine PC Umsetzung heraus. Es sind zwar nur vier der eigentlichen zehn Völker vertreten, darunter aber die Bekanntesten. Wie sich das futuristische Spektakel gespielt hat, haben wir uns mal genauer im momentan laufenden Beta Test angeschaut.

Das Jahr 40.000. Im gesamten Universum toben heftige Kriege zwischen den Völkern. Während das altbekannte Problem zwischen Menschen und Orks immer noch aktuell ist haben sich die Mächte des Chaos, ehemalige loyale Anhänger des menschlichen Imperators, sowie auch die Eldar in den gewaltigen Konflikt mit eingemischt. Alle vier Völker vertreten ihre eigenen Interessen. Die Mächte des Chaos ziehen mal wieder in den Kampf, um ihren dunklen Göttern zu huldigen, Menschen versuchen verzweifelt eine Art Universumspolizei darzustellen, die Orks hingegen machen bei all den Kriegen aus reiner Lust am Metzeln mit und die Eldar fühlen sich von allen anderen Parteien zu sehr bedrängt und verteidigen ihre eigene Zivilisation.

Anders als in vielen anderen Strategiespielen wird in Dawn of War als erstes das Kämpfen im Vordergrund stehen. Jedes der Völker wird sich zwar vor Beginn der Schlacht eine Basis aufbauen, aber da das sehr schnell geht wird es nicht so entscheident sein wie das Befehligen von Truppen. Nettes Feature, die Gebäude werden, wie z.B. bei den Space Marines, aus dem All von Transportern angeflogen und dann auf der Planetenoberfläche von sogenannten Techpriestern, oder auch Servitoren (ich bevorzuge als Tabeltopspieler die Bezeichnungen der Einheiten wie sie sonst genannt werden, werde aber nichts grundliegendes verändern) zusammen geschraubt. Bei den Eldar, die sowieso sehr viel auf Zauber und mentale Energien setz Volk sind, werden die Gebäude mit grellen Lichtblitzen an die gewünschte Position beschworen. Mit gerade mal 10 Gebäudetypen kommt jedes der Völker aus. Es werden Produktionsstätten für Infaterie errichtet, Fahrzeugwerkstätten und Rekutierungslager für spezielle Einheiten gebaut. Zum Aufrüsten oder Verstärken der Einzellnen Truppen werden Waffenfabriken errichtet. Um das gesammte Paket an Gebäuden abzurunden kommen noch ein Paar Türme und Minenfelder dazu.

Truppentechnisch hat jedes Volk seine eignenen Einheiten, diese haben allerdings fast die selben Werte in Bezug auf ihren Angriffs- und Verteidigungswert. Die zu erforschenden Upgrades bewirken aber fast immer das selbe. Einziger Hauptunterschied ist die Preisgestaltung, durch die die Armeen auch ein bisschen mehr den Armeen des Tabeltopspiels ähneln werden. Mariens haben einen billigeren Zugriff auf Panzer und Ähnliches, wohingegen die Ork mehr auf massige Infanterie setzten. Nach der Rekutierung von Truppen bekommt man statt einer Einheit gleich eine kleine Truppe bestehend aus zwei bis fünf Mann, die sich mit Einheiten des gleichen Truppentyps verbinden lassen.

In den Truppen lässt sich noch eine Person zu einem Anführer(Champion) befördern, der sich von den übrigen Einheiten ein wenig hervorhebt und zugleich auch die Moral der gesammten Truppe stärkt. Zusätzlich lassen sich die Truppen noch von Panzern unterstützen oder mit kleinen schnellen Truppentransportern in den Nahkampf fahren.

Wie in War Craft 3 hat jedes Volk noch einen Helden mit speziellen Fertigkeiten, es wird aber auf Erfahrungspunkte und Levelaufstieg verzichtet. Der Force Commander der Space Mariens kann nach einem Upgrade einen verheerenden orbitalen Bombenangriff rufen. Nur der Chaos Lord verzichtet als Einziger auf solche Boni, kann dafür aber mit seiner gewaltigen Sense mächtig austeillen.

Aber all diese Sachen wollen ja auch finaziert werden, aber womit? Holz und Gold werden hier nicht abgebaut, wäre ja auch untypisch, wenn kleine putzige Worker immer zwischen Haupthaus und Goldmiene herrumwuseln würden. Zum einen wird Energie benötigt, die man über gebaute Generatoren gewinnt, zum anderen Requisition, damit man das Hauptquatier davon überzeugen kann mehr Truppen zu senden. Und an dieser Stelle befindet sich der Knackpunkt von Dawn of War. Je mehr Flaggenpunket ein Spieler besitzt, desto mehr Requisition besitzt er und kann so mehr Truppen rekrutieren, d.h. an diesen Punkten werden immer heftige Gefechte stattfindnen. Um an besondere Einheiten wie den Blutdämon des Chaos oder den Avartar der Eldar zu kommen müssen auf deer Karte Relikte erobert werden, welche auch nur in begrenzter Anzahl vorzufinden sind. Die Häufigkeit der Fahnenpunkte sowie die der Relikte sind von Karte zu Karte unterschiedlich.

Es wird auch einen Singleplayer geben in dem man sich durch 11 Missionen mit den Space Marines schlagen kann. Für die übrigen drei Völker gibt es leider keine, fest steht auf jeden Fall, dass sie in einem Skirmish-Modus zur Auswahl stehen. Die Kampange wird mit vielen Zwischensequenzen und geskripteten Ereignissen für Spannung sorgen.
Im Multiplayer können sich dann aber bis zu 8 Spieler via LAN oder Internet in die Schlacht stürzen.

Relics eigene und kompakte 3D-Engine macht Zoomen in bislang ungesehenen Detailstufen möglich, wodurch die Kämpfe an der Front noch realistischer wirken. Ein angemessenes Terrain, wirklichkeitsnahes Fahrverhalten der zahlreichen Fahrzeuge und dynamische Lichteffekte sorgen für einen Realitätsgrad, wie er nie zuvor in einem Echtzeit-Strategiespiel zu sehen war. Alle Figuren sind detailliert und bewegen sich auch dem entsprechend. Es lassen sich sogar die einzelnen Truppenabzeichen ändern und man kann sein eigens Zeichen entwerfen und es auf die Truppen malen.

Ich als großer Fan desTabletopspiels freue mich schon enorm auf diese Umsetzung und hoffe, dass auch der Soloteil nicht allzu kurz kommen wird. Aber bis jetzt scheint alles gut zu sein, denn wo gab es schon mal die Möglichkeit, dass man seine eigenen Truppen bemalen konnte? Aber das Spiel hat es tatsächlich geschafft die Kämpfe so umzusetzen wie man sie sich immer vorgestellt hat (nicht so wie Chaos Gate). Auf jeden Fall ein Muss für jeden Fan des Tabletopspiels und auch für alle anderen die einfach nur auf fetzige Actionsstrategie stehen.

Ersteindruck: Gut

George Orwell wäre entsetzt

"Oft geht bled" (=Oft geht’s blöd) – ein Spruch den einer meiner Freunde gern mal ab lässt, und der wohl auch Peter Wright über die Lippen huschen könnte. Die fast leere Flasche Whiskey auf seinem Tisch verrät in der Tat einiges über seinen Geisteszustand. Aber wer kann ihm das verdenken, nachdem Frau und Kind einem Flugzeugabsturz zum Opfer fielen? Eines Tages "klopft" die Polizei an Nachbars Tür, und Peters trostloses Leben als Werbetexter gerät in neue Turbulenzen.

Denn als er sieht wie der Nachbar, ein zu neugieriger Online-Journalist, verschleppt wird (ist das wohl eine Warnung der Entwickler an Redakteure die gerne schlechte Wertungen verteilen?) und sich bei dessen Frau erkundigt, was los sei, stoßt er auf Ungereimtheiten. Das beginnt schon damit, dass am Polizeirevier niemand etwas von der Verhaftung wissen will…

In einem New York des Jahres 2044, wo neue "Sicherheitsgesetze" den Patriot Act wie ein linkes Manifest der Bürgerrechtler aussehen lassen, bietet dieser Anfang (per Render-Intro grandios in Szene gesetzt) den äußerst packenden Hintergrund zu The Moment of Silence.

Per Maussteuerung schickt man Peter durch ein Abenteuer, das Überwachungs-Skeptikern ein "Wir habens ja immer gesagt!" über die Lippen locken wird. Mit einer Taste begutachtet man Gegenstände und Orte, über einen Klick mit der zweiten benutzt man selbige. Einfacher gehts im Prinzip kaum. In der uns vorliegenden Pre-Alpha-Version (also eine recht frühe Fassung) gibt es trotzdem noch einige Probleme mit dem Interface. So nerven in der schön gerenderten, aber nicht animierten Umgebung vor allem fix vorgegebene Fußwege (man kann in einem Park z.B. nicht beliebig über eine Wiese laufen) und plötzliche Perspektivenwechsel (sorgen für Verwirrung).

Auch wenn man per Doppelklick eine Lauffunktion aktivieren kann, nerven die langen Fußwege doch, es ist unverständlich weshalb es keine Übersichtskarte gibt, mit der man wichtige Orte schnell erreichen kann.

Wie sich House of Tales bei den Rätseln anstellt ist leider schwer einzuschätzen, da in der Alpha Version nicht genügend aktiviert waren, um einen echten Eindruck zu gewährleisten. Auch eine Sprachausgabe (voraussichtlich wird Peter mit der Stimme von Bruce Willis ausgestattet) gibt es bislang nicht. Für diesen Teil wird wieder einmal das Hamburger Studio toneworx angeheuert, das in vergangenen Kooperationen mit Publisher dtp durchaus brilliante Ergebnisse erzielt hat.

Am 1. Oktober soll der Release von The Moment of Silence erfolgen. Bis dahin ist auf jeden Fall noch viel Arbeit für House of Tales zu tun, das Potential, das in dem Spiel steckt kann man aber bereits deutlich erkennen. dtp will übrigens diesmal einen Preis von 44,99€ anstreben.

Schwierig, schwierig. Die uns vorliegende Fassung ist einfach in einem noch zu frühen Stadium um die Chancen für Moment of Silence wirklich einschätzen zu können. Was man bisher sagen kann ist, dass sowohl die Story, als auch die Rendervideos auf dem Niveau der internationalen Spitze mitspielen können. Die Inszenierung der ersten Minuten ist abgesehen von den Alpha-Versions bedingten Bugs Hollywood-reif, die Geschichte zog mich sofort in die futuristische Spielwelt. Es ist anzunehmen, dass das Adventure genau davon leben wird, und deshalb gleich doppelt schade, dass man sich über die Rätsel noch so bedeckt hält.

Grafisch wirkt MoS noch zu wenig spektakulär, vor allem wegen den nicht animierten Hintergründen. Im Endeffekt wird sich der Titel wohl in etwa auf dem optischen Niveau von The Black Mirror einordnen, vor allem da dtp hier noch etwas Feintuning verspricht. Ob die deutsche Produktion auch sonst qualitativ mit dem tschechischen Grusel-Meisterwerk mithalten kann, wage ich zwar auch angesichts der vielen Bugs weder zu bestätigen noch zu dementieren, aber es besteht Grund es zu hoffen. Mitte September sollte uns eine deutlich fortgeschrittene Version vorliegen, dann werden wir schon mehr wissen..

Ersteindruck: Noch nicht möglich (Potential: Sehr gut)

Achtung: Ferienzeit, mit Wuselein zu rechnen

Erst kürzlich habe ich endlich herausgefunden, wie ich das nette Tool DosBox benutzen kann. Was habe ich mich gefreut, schließlich konnte ich mich so endlich wieder an die alten Klassiker machen. So flutschte mir auch Siedler 2 durch die Finger. Natürlich war ich selbst auch schon etwas fickerig auf den neuen Teil der Reihe und so habe ich nicht wirklich lang überlegt, als Besux, unser finsterer Chefredakteur mit Ambitionen eine Radiosendung zu moderieren, mich "bat", mich ein wenig näher mit dem Titel Die Siedler: Das Erbe des Königs zu beschäftigen. Was ich herausgefunden habe, erfahrt ihr in den folgenden Zeilen.

Eines ist klar, UbiSoft und BlueByte setzen nun andere Maßstäbe als früher. Waren die alten Teile doch absichtlich etwas kindlich-knuddelig, so kommt der neue sehr "erwachsen" herüber. Nun, das mag dem einen oder anderen besser gefallen, ich finds allerdings weniger schön, wirken die neuen Siedler einfach nicht mehr so originell. Zwar wird auch in Die Siedler: Das Erbe des Königs wieder voll auf Details gesetzt, dennoch fehlt bisher ein wenig der Charme der alten Tage. Außerdem möchte man etwas weg von dem Hauptaugenmerk "Siedlung aufbauen". Viel mehr Wert wird nun auf das militärische Austeilen gelegt. Natürlich sollt ihr aber auch weiterhin wunderbare, große Siedlungen aufbauen, mit komplexen Fabrikwegen etc.
Eine der wichtigsten Neuerungen dürfte der nun vorhandene Held sein. Sein Name: Dario. Sein Aussehen: unheimlich gut. Sein Auftrag: das Erbe des Vaters, der übrigens König ist, zu übernehmen. Sein Gehilfe: eine sehr gute KI (das seid also ihr). Tja, in der Kampangne müsst ihr also dem guten Dario helfen, das Erbe endlich zu bekommen und der König des sagenumwobenen Landes zu werden.

Das Ganze läuft innerhalb von 20 Missionen ab. Während dieser Szenarien bekommt ihr auch immer wieder die Möglichkeit diverse Nebenquests zu lösen. Ein Trend aus Konkurrenztiteln wie SpellForce, der also auch hier Einzug hielt bzw. hällt.

Wie gerade eben schon gesagt, möchte UbiSoft mit dem neuen Siedler-Teil, neue Wege gehen und ein großer Teil des Spiels wird sich mit dem Militär beschäftigen. Zwar gibt es mit den Schwertträgern, Lanzenträgern, Bogenschützen, Kavallerie und Atillerie für ein Echtzeitstrategie-Titel nur recht wenige Einheiten, doch reichen die vollkommen aus, um den Gegnern den Gar aus zu machen. Das aber nicht nur durch rohe Gewalt, oder eine Übermacht, auch geschicktes Taktieren wird verlangt. So spielen Höhenunterschiede und das Wetter eine durchaus wichtige Rolle. Plant ihr beispielsweise einen Angriff im Winter, so kann es durch einen glücklichen Zufall dazu kommen, dass ein See in der Nähe zufriert und ihr so einen wesentlich kürzeren Weg habt. Für die Moral der Truppen sicher nicht unbeträchtlich.

Eure Einheiten brauchen übrigens einen Anführer. Anders als in den Vorgängern kämpfen sie nämlich nicht mehr allein. Bevor ihr also eine Armee aufstellt wird ein Obermotz ausgewählt.

Ein weiteres Feature ist die Einbindung eines Erfahrungssammelsystem (bei mir kurz "ESS" :D). So wird dafür gesorgt, dass ihr um jeden gefallenen Soldaten etwas trauert, hätte er doch mal ein großer und bedeutender Krieger sein können. Ähnlich wie bei uns in der Redaktion, in der wir freien Redakteure versuchen eine Art Gewerkschaft aufzubauen. Leider werden wir zu sehr unterdrückt und verlieren immer mehr Untergrundmitarbeiter… aber ich schweife vom Thema ab. Übrigens werdet ihr vergeblich nach großartiger Kampfmagie suchen. Hokuspokus gibt es im fünften Teil der Siedler-Serie nicht.

Dafür gibt es diverse Techniken, die ihr erforschen könnt. Dazu benötigt ihr aber ersteinmal Gelehrte und bis das soweit ist, ist ein kleiner, aber feiner Weg zu meistern. Ähnlich wie bei den Ursprungs-Siedler-Teilen, fangt ihr mit einem Haupthaus und einigen Rescourcen an. Dazu gesellen sich dann noch ein paar Arbeiter. Also wird flugs eine Steinbruchhütte gebaut, dazu kommen dann noch Holzfäller und Sägewerk. Allerdings wird das Ganze mit der Zeit immer komplexer, da eure Bürger mehr Nahrung und Wohnraum fordern, wodurch ihr auch gezwungen werdet, eure Grenzen zu erweitern, um mehr Wohnhäuser zu bauen. Seit ihr irgendwann gut genug, werden einige Bürger halt zu Gelehrten, vorausgesetzt eine Bibliothek ist vorhanden. Insgesamt gibt es in Die Siedler: Das Erbe des Königs 30 Baumöglichkeiten, die sich in insgesamt rund 70 Gebäude hochstufen lassen.

Technisch kann man zu den Siedlern natürlich noch nicht allzu viel sagen. Definitiv sieht Die Siedler: Das Erbe des Königs gut aus, auch wenn es weniger Wusel-Charme besitzt als die Vorgänger. Alles wirkt sehr erwachsen aber lebendig. Diverse Wälder, Gebirge mit Bächen und Wasserfällen warten auf den verschiedenen Karten auf euch. Soundtechnisch ist bisher so gut wie garnichts bekannt, da müssen wir einfach noch etwas warten.

Ich bin etwas unschlüssig. Mich haben diese kleinen, putzigen Wuseldinger irgendwie fasziniert, doch das meiste Flair scheint mit dem neuen Teil flöten zu gehen. Ansonsten wirkt das, was bisher bekannt ist, etwas inovationsarm.

Naja, nun heißt es abwarten und Tee trinken. Ich jedenfalls traue mich noch nicht eine vorzeitige Wertung zu geben. Zu ungewiss ist die Zukunft. Deshalb gibts statt eines gut, oder gar sehr gut, nur ein „ich hab keinen blassen Schimmer“.

Ersteindruck: Gibts nicht! Lest den Text!

Saufen, kämpfen, schiffen meets Tetris

"Mein Name ist Guybrush Threepwood, du bist des Todes!", mit mächtig brutalen Worten fordere ich meinen Gegner heraus. Ich habe mich einmal mehr in die Karibik verirrt, diesmal in den Betatest von Puzzle Piraten einem MMORPG der etwas anderen Art. Warum? Nun ja, gleich nach meiner Herausforderung will mein blutrünstiges Gegenüber seine Ehre verteidigen, aber was dann passiert, hätten sich wohl nur die Wenigsten gedacht…

Anstatt mit den Säbel schwingend aufeinander loszugehen beginnt nämlich eine Art modifiziertes Tetris. Jeder der Kämpfer (wenn zwei Schiffcrews aufeinander losgehen können das schon mal über 20 sein) spielt im Grunde sein eigenes Spiel, kann aber durch besonders gelungene Aktionen jenes des anderen beeinflussen (z.B. temporär unzerstörbare Steine vom Himmel fallen lassen).

So ist Puzzle Piraten auch in jeder anderen Situation aufgebaut. Zwar bewegt man sich in der großen Online-Karibik über alle Inseln und Schiffe in einer zwar hässlichen, aber dennoch irgendwie charmanten 2D-Isometrieperspektive mit Playmobil-Look, die eigentlichen Aktionen (wie Segeln, Wasser aus den Schiffen pumpen oder Löcher im Schiffsrumpf bei Seekämpfen zu stopfen) laufen aber allesamt in unterschiedlichen Geschicklickeitsspielen ab. Dabei gibt es einige sehr gelungene Puzzles, aber auch die ein oder andere Krücke.

In den Knobeleien gegen die zahlreichen NPCs und menschlichen Piraten (leicht durch Farbgebung der Namen zu unterscheiden) gewinnt man Geld, dass man dann in Dinge investiert, die von banalen T-Shirts, über Geschäfte bis hin zu ganzen Schiffen reichen. Eigene Häuser wollen die Entwickler im Laufe der Zeit übrigens auch noch einbauen.

Schiffe kann man sich zusammen mit einer Gruppe von Mitstreitern kaufen, und dannach über die Weltmeere segeln. Dabei ist Teamwork besonders wichtig. Wenn eure Nussschale angegriffen wird, gilt es entweder zu flüchten (dann müssen die Segel, Wasserpumpen und Zimmerman-Stationen mit Puzzlern besetzt werden, um besonders viel Fahrt zu machen) oder sich dem Kampf zu stellen (dann müssen die Kanonen geladen und abgefeuert werden und ein Schwertkampf beginnt). Natürlich gibt es aber einen Schutz-Mechanismus, damit nicht irgendwelche Riesen-Schiffe eure kleine Crew meucheln.

Sterben könnt ihr aber ohnehin nicht, nur Geld und Gliedmaßen verlieren (aber welcher echte Pirat hat schon kein Holzbein). Die hart erarbeiteten (Jobs an Bord von Computer-Schiffen kann man an einem schwarzen Brett überblicken und annehmen) Dukaten gibt man aber natürlich nicht sehr gerne ab. Es gibt übrigens einen Unterschied zwischen Schiffs-Konfrontationen und Kämpfen an Land (neben der unterschiedlichen Spielerzahl). Im ersten Fall kann man sich nicht vollkommen von einem Kampf drücken, an Land aber sowohl den Wetteinsatz bestimmen, als auch das Duell dankend ablehnen.

Grafisch ist das Spiel wie gesagt nicht besonders aufwändig gestaltet, das hat jedoch den Vorteil, dass man schon mit einem veralteten 300MHz-Rechner mit von der Partie sein kann. Soundtechnisch beschränkt sich sowieso alles auf wenige Samples, die ab und an abgespielt werden. Eine echte Hintergrundmusik vermissen knobelnde Piraten schmerzlichst.

Positiv an der Präsentation sind aber auch einige Dinge: Auf den deutschen Servern bemerkten wir nur selten größere Lags und die Steuerung bzw. das gesamte Interface bereiten eigentlich keine Probleme. Sämtliche Hilfe-Texte können Anfänger direkt im Spiel abrufen.

Auch wenn meine Freundin in Puzzle Piraten das – Zitat – „beste Spiel wo überhaupt irgendwie gibt“ erkennt, reicht es mir dann doch nicht ganz. Technisch hätte man das Spiel sehr viel anspruchsvoller gestalten müssen, und etwas abwechslungsreicher hätten die in der aktuellen Beta inkludierten Puzzles auch sein können.

Bitte jetzt nicht falsch verstehen! Puzzle Piraten ist bisher ein wirklich nettes Spiel für zwischendurch, dass kurzweilig immer wieder Freude bereitet, richtig lange konnte es mich aber nicht fesseln. Monatliche Gebühren von 8,88€ (bzw. 5,55€ bei 12-Monats-Abo -auch kleinere Abstufungen sind möglich) würde ich dafür beim derzeitigen Stand nicht zahlen wollen. Da darüber aber jedermann anders denken kann, empfehle ich einfach einen Blick in die Testphase zu werfen (10 Mal spielen gibt es gratis). Eine erfrischende Flucht aus dem MMORPG-Einheitsbrei ermöglicht Puzzle Piraten allemal. Und immerhin will man die Spielwelt ja beständig erweitern und neue Puzzles und Features inkludieren.
P.S.: Der Name Guybrush war im Spiel leider schon vergeben, das gibt Punkteabzug!!!! ;)

Ersteindruck: Befriedigend

Go Jonny, Go Go Go

Dass Action-Rollenspiele immer noch sehr beliebt sind, ist spätestens seid Sacred bekannt. Dass Action-Rollenspiele aus Deutschland extrem beliebt sind, ist ebenfalls spätestens seid Sacred bekannt. Schon bald schleicht sich ein weiteres Action-Rollenspiel aus Deutschland an uns heran, der Name Restricted Area, die Zeit: 2083. Wir haben uns sämtliche Fakten näher angeschaut und sagen euch, was wir von dem Titel erwarten wollen und können.

Wie eben schon erwähnt, beginnen wir im Jahr 2083. Das Leben auf der Erde ist auf gut deutsch "scheiße" geworden. Dank Umweltverschmutzung bildeten sich sogenannte Wastelands, verseuchte Wüsten voller Bunker und Ruinen, in denen nichts anderes als mutiertes Leben wächst. Die einzigen Orte an denen es sich halbwegs lohnt zu leben sind die Ozeane und Städte. Diese wuchsen immer weiter, so bildeten sich gigantische Megacitys. In der Zwischenzeit hatte sich einiges geändert. Die Technik war vorangeschritten. Cyberimplantate waren schon lange nichts Neues mehr. So wuchsen auch die Fähigkeiten der Menschen. Zwar gibt es immer noch eine Regierung, die allerdings hat mächtig an Einfluss verloren. Die wahren Herscher sind die großen Multikonzerne. Wer ihnen nicht in den Kram passt, wird ausgestoßen. So entstanden viele Gruppierungen der Ausgestoßenen, Rebellen (cool oder?), Dissidenten und anderes "Gesindel" gehören dazu. Leider können die Konzerne nicht auf diese Ausgestoßenen verzichten, zu wichtig sind ihre Fähigkeiten. So werden sie immer wieder für gefährliche Aufträge rekrutiert.

Um sämtliche Geheimnisse vor der Bevölkerung und den Ausgestoßenen verbergen zu können, bauten die Megakonzerne riesige Festungen in den "Wastelands". Dort herrscht nur das Gesetz, welches von dem jeweiligen Konzern vorgegeben wird. Diese Zonen werden im allgemeinen als Restricted Area bezeichnet.

Soviel zur Storyline und der Spielwelt. Hört sich doch alles mal nicht so schlecht an. Bei Restricted Area handelt es sich um ein weiteres Action-RPG. Das Ganze wirkt etwas wie Diablo 2, zugegeben, allerdings importiert in ein finsteres Cyber-Punk-Szenario, welches laut den Worten der Entwickler irgendwo zwischen Matrix und Bladerunner angesiedelt ist.

Etwas ganz besonderes soll der enorme Wiederspielbarkeitswert sein. Insgesamt stehen euch zum Start des Spiels vier verschiedene Charaktere zur Verfügung, die allesamt eine eigene Storyline haben. Allerdings sollen diese im späteren Verlauf eng miteinander verschnörkelt sein. So treffen sich die Leute irgendwann sicher wieder. Zu spielen ist zum Beispiel Johnson. Er ist ein ehemaliger Kommandeur einer militärischen Eliteeinheit und kennt sich bestens mit schweren Waffen aus. Dann gibt es noch die wunderschöne Victoria. Ein Mädel, welches besonders mit ihren Psychotricks imponieren kann. Sie wird wohl eine Art "Magier"-Part im Spiel übernehmen und kann diverse Psy-Tricks anwenden um ihren Gegnern den Gar auszumachen. Dritter im Bunde ist Kenji. Eigentlich der typische Schwertkämpfer. Er hat sich auf den Nahkampf spezialisiert und metzelt sich mit seinen Schwertern durch die Gegnerhorden. Die vierte ist wieder eine Frau. Jessica ist eine Hackerin. Mit ihr spielt ihr den etwas schleichenden Part, in dem man bisschen vorsichtig vorgeht und nicht einfach drauf losstürmt. Wie eben schon gesagt, haben alle diese Charaktere verschiedene Handlungsstränge, die sich später aber wieder treffen. So ist eine Wiederspielbarkeit garantiert und eine gute Atmosphäre nicht ganz unwahrscheinlich. Bleibt abzuwarten, wie die Jungs von Master Creating die Story im allgemeinen haben ausfallen lassen.

Wo wir schon bei den verschiedenen Eigenarten der "Chars" sind, komme ich doch gleich mal auf die Synchronarbeit zu sprechen. Da lassen sich die Entwickler gar nichts sagen und haben nur top Leute engagiert. So wird Johnson von der Stimme des fast-US-Präsident Arnold Schwarzenegger gesprochen, Victoria von Angelina Jolie, Kenji von der Stimme Jet Li’s und Jessica von der Alicia Silverstone Sprecherin.

Weiter im Gameplaytext. Wie es sich für ein ordentliches RPG gehört, darf natürlich auch in Restricted Area eine Unzahl an Waffen und anderen Kleinigkeiten nicht fehlen. Davon wird es im späteren Spiel mehr als nur genug geben. Sogar ein paar Implantate dürfen später eingesetzt werden und sollen euren Charakter stärken. Diese Implantate steigern teilweise natürlich auch andere Fähigkeiten und Skills. Apropo Skills, im fertigen Spiel sollen ziemlich genau 75 davon enthalten sein, die jeweils nocheinmal in zehn Stufen unterteilt sind. An einem ordentlichen Skillbaum fehlt es also nicht.

Des weiteren warten noch ein paar andere "Innovationen" im Gameplay-Sektor. So soll das Kampfsystem ein völlig neues sein. Schnelle Action wird gefordert und die soll der Spieler auch bekommen und erleben. Dazu gehören auch das ein oder andere Shooter-Element. Die Umgebung, also das um euch herum, soll ebenfalls großen Einfluss auf euer Verhalten und das der Gegner haben.

Noch einmal schnell zur Spieldauer. Schon durch die vier "Chars", die alle eine eigene Story mit eigenem Ende haben, wird die Spielzeit extrem angehoben. Das ist aber noch nicht alles. Neben den Storyquests, die das eigentliche Spiel vorantreiben, werden von dem Computer permanent neue Level und Nebenquests erzeugt, die ihr dann von diversen Charaktern bekommt. Vielleicht ein bisschen gefährlich, immerhin ist so die Gefahr recht groß, dass das Spiel in diesen Missionen eintönig wird und so den Spieler abschreckt weiter zu machen. Sollten diese Nebenquests allerdings interessant genug durchstrukturiert sein, sehe ich da keine Schwierigkeiten.

Jetzt zu der etwas technischeren Ebene des Spiels. Restricted Area setzt nicht nur auf interessantes Gameplay in Verbindung mit einer abgefahrenen Story, sondern auch auf hochwertige Technik. So soll die KI etwas Besonderes werden. Sie soll immer auf die gegebenen Situationen relativ selbständig reagieren. Rotten sich mehrere Gegner zusammen, ist auch ein geordnetes Vorgehen in der Gruppe möglich. Dabei sollen die Gegner sich immer der jeweiligen Situation und Spielart des Spielers entsprechend verhalten. So passt sich die KI euren Fähigkeiten etwas an und macht das Spiel ansprechend schwierig, aber dennoch schaffbar. Zusätzlich reagiert die KI auch auf eure Ausrüstung, zum Beispiel die Waffe, die ihr in dem Kampfaugenblick tragt.

Nachdem Master Creating sich in den letzten Jahren eher mit Low-Cost Produkten beschäftigt hat, um sich auf ein ansprechenderes Projekt, in diesem Fall Restricted Area, vorzubereiten, sollte nun natürlich auch fast alles selbstständig gemacht werden.

So auch die Grafikengine. Für Restricted Area wurde eigens eine neue Grafikengine programiert. Die IRIS-Engine ermöglicht ein extrem schnelles Gameplay für isometrische Spiele. Dazu kommen natürlich schicke Effekte. Dynamisches Licht, dynamische Schatten, Rauch, Nebel, Regen, Reflexionen, Wasser, Explosionen, all das soll das Spiel noch authentischer machen. Auf den vielen Screenshots die kürzlich erschienen sind können viele dieser Effekte schon begutachtet werden, genauso wie die Grafikengine ansich. Allerdings muss etwas aufgepasst werden, dass die Locations nicht zu eintönig werden.

All dies soll die IRIS-Engine natürlich bei möglichst geringen Hardware Anforderungen schaffen. Gerade einmal 800 Megahertz werden benötigt um Restricted Area bei euch zum Laufen zu bringen. Dazu noch irgendwas zwischen 256 – 512 MB an Arbeitsspeicher + eine 3D-Karte ab GeForce 2 mit 32 MB und die Sache ist geritzt.

Cutscenes wird es natürlich auch geben. Wie umfangreich diese ausfallen werden, weiß man aber bisher noch nicht. Da diese allerdings für vier verschiedene Charakter gemacht werden müssen, dürfte man schon mit der einen oder anderen Minute Cutscene mehr rechnen.

Joa, nicht schlecht. Was man bisher weiß, hört sich definitiv nicht schlecht an. Für ein erstes, ernstes Projekt, machen die Jungs von Master Creating wirklich einen guten Job. Bisher hört sich das Ganze nach gutem Gameplay vermischt mit einer guten Story an. Leider gibt es noch ein paar Kritikpunkte, so sieht die Grafik zwar gut aus, aber ob sie mit diversen 3D-Rollenspielen mithalten kann, wird sich wohl erst in der Endfassung zeigen. Außerdem bleibt abzuwarten, ob die Idee mit den zwar unterschiedlichen Storys, die aber dennoch zusammenhängen, wirklich aufgeht. Klappt dies, steht langen Rollenspielnächten nichts mehr im Wege.

Ersteindruck: Gut

Stick together team

Man kreuzt Diablo mit einem MMORPG und verpackt das Ganze in eine wunderschöne 3D-Welt mit vielen netten Ideen – heraus kommt Guild Wars, das nächste Online-Game von NCsoft. Wir haben in die Beta-Version gelugt um euch einen ersten Eindruck gewähren zu können.

Ein MMORPG ohne monatliche Gebühren? Abgesehen von einigen Freeshard-fähigen Spielen wie der Oldie Ultima Online gibt es sowas noch nicht. Genre-Gigant NCsoft (Lineage 2, City of Heroes, Tabula Rasa, …) will dies nun ändern. Ein Team von ehemaligen Blizzard-Mitarbeitern und anderen talentierten Entwicklern arbeitet derzeit unter dem Namen Arena.net an Guild Wars. Während der E3 gab es die Möglichkeit das Spiel ausführlich zu testen. Der Proband hat sich äußerst wacker geschlagen und so manchen der etwa 200.000 angelockten Zocker mal wieder in ein schlafloses Suchtwesen verwandelt.

Das Action-RPG bestach nicht nur durch die schöne und vor allem schnelle Grafikengine, sondern auch durch spielerische Werte. Nachdem wir uns einen Charakter zusammengestellt haben (wir wählten die Kombination Elementalist/Warrior um die Vorzüge von Magie und Nahkampf kombinieren zu können), begann das Spiel vor den Mauern einer Stadt. Sofort kam ein NPC auf uns zugerannt und bat uns um Mithilfe im Kampf gegen massenhaft unfreundliche Monster. Wir rannten mit ihm also los und nahmen an einer "ethnischen Säuberung" der unbedenklichen Art teil. Das machte zwar eine Zeit lang Spaß, aber es stellte sich natürlich die Frage, wofür man dazu einen Online-Anschluss brauchte.

Schnell also machten wir uns auf die Suche nach Mitspielern, um auch den Multiplayer-Part ordentlich auszunutzen. Nachdem wir einige Regionen (mit – trotz Streaming-Technologie – annehmbaren Ladezeiten und nur wenigen Lags) durchreist hatten, stießen wir endlich auf eine Gruppe williger Mitstreiter. PvP-Kämpfe (Player versus Player) waren angesagt und so stiegen wir in eine Extra-Map ein, wo es zur Schlacht zwischen jeweils vier menschlichen Recken kam. Langsam ging das Spielprinzip ins Blut über, und wir lernten die acht voreingestellten Zaubersprüche unseres Charakters kennen (während des E3-Stresstests waren alle Accounts auf Level 15 gelockt, damit keine unfairen Vorteile auftraten).

Nach vier Duellen verabschiedeten wir uns von den Kollegen und suchten nach den uns bereits zu Ohren gekommenen Cooperative-Missionen. Mit einer Gruppe von bis zu acht Personen sollte man die spielen können. Allerdings musste man sich dieses Szenarien erst nacheinander freischalten, da sie eine gewisse Storyline verfolgten.

In den ersten Missionen waren es aber erstmal wieder kleinere Gruppen von vier, die zusammen gegen das Böse kämpfen durften. Sinnloses Drauflosrennen führte dabei früher oder später unweigerlich zum Tod. Immer wieder verlangten größere Gegnerhorden und Bossgegner nach taktischen Vorgehensweisen. Über den Ingame-Chat funktionierte das zwar auch, wesentlich praktischer erwies sich aber das Benutzen des Voicechat-Programms Teamspeak.

Wer genug Erfahrung gesammelt hatte, konnte seine Skillpunkte in den Städten zur Aufbesserung bestimmter Fähigkeiten einsetzen, ansonsten gab es noch temporär einsetzbare Gems (eine Art Edelstein), die einem für einige Zeit zusätzliche Zaubersprüche bescherten.

Die größte Schwäche des Spiels lag zuweilen noch in den unspektakulären Ausrüstungsgegenständen. Gilden waren noch nicht integriert und die sollen ja später eine beträchtliche Rolle spielen. Dank einer Freundesliste konnte man aber dennoch problemlos mit allen Bekannten im Spiel kommunizieren. Schade, dass es keinen eingebauten Voice-Chat gibt, so muss man wieder einmal auf externe Tools zurückgreifen.

Wer mich kennt weiß, dass ich ein absoluter Online-Muffel bin. Nur wenige Spiele konnten mich zum Internet-Gaming bewegen, aber die E3-Beta von Guild Wars hat es geschafft. Natürlich ist auch das gebührenfreie Online-Spielen ein Grund um das NCsoft-Game im Auge zu behalten.

Wenn Arena-net bis zum Release in der zweiten Jahreshälfte noch an einigen Feinheiten schraubt, könnte Guild Wars das schaffen, was eigentlich World of WarCraft vorbehalten bleiben sollte: Uns nämlich ein unkompliziertes Massivley Multiplayer-Erlebnis zu bescheren, das Einsteigern und Profis gleichermaßen Spaß macht.

Machen wir es französisch

In diesem Jahr können sich MMORPG-Begeisterte wahrlich nicht beklagen. Mehrere Titel befinden sich gerade in der Entwicklung oder stehen kurz vor der Veröffentlichung. Wurde der Markt bisher hauptsächlich von US-Titeln beherrscht, steht nun mit ‚The Saga of Ryzom‘ ein europäischer Vertreter in den Startlöchern. Mit welchen Innovationen sich ‚Ryzom‘ von der wachsenden Konkurrenz abheben will, könnt ihr in unserem Preview erfahren.

Das französische Entwickler-Studio Nevrax lässt die Spieler beim Science-Fantasy-MMORPG ‚Ryzom‘ am Schicksal der auf dem Planeten Atys lebenden Homins teilhaben. Vier durchgängig menschenähnliche Völker der Homins versuchen, in einer fernen Zukunft nach den großen Kitin-Kriegen, den grünen Planeten wieder lebenswert zu machen: die Zorais im Dschungel, die Matis in den Wäldern, in den Wüsten die Fyros und die Tryker siedeln in den See-Ländern Atys.

Die Beziehungen zwischen den Homins und der Fauna und Flora sind wichtig, wie sich später noch zeigen wird. Die obligatorische mystische Energie, von der besonders Titel mit Fantasy-Hintergrund leben, wird in ‚Ryzom‘ durch die so genannten Prime Roots repräsentiert. Dabei handelt es sich um weit verzweigte Labyrinthe, die den gesamten Planeten durchziehen und Energie – Mana heißt hier Sap – spenden. Man vermutet, dass viele der ungewöhnlichen Geschöpfe und Gewächse ihre Fähigkeiten aus den Prime Roots beziehen.

In einem sind die Homins der Menschheit ziemlich ähnlich: Alles was fremd ist, ist verdächtig und gehört ausgelöscht. Als Angehörige der Fyros auf ein Nest der Kitins stießen, lösten sie mit ihrer unüberlegten Handlung einen Konflikt aus, der sich zu den großen Kitin-Kriegen entwickelte. Das gewohnte Leben auf Atys gehörte erst einmal der Vergangenheit an und hätten die geheimnisvollen Kamis und Karavan nicht in den Konflikt eingegriffen, wäre es mit dem schönen Leben auf Atys wohl vorbei gewesen. Die besagten Wesen kümmern sich in der Gegenwart, als eine Art ‚Blauhelme‘ in einer UN-Friedensmission, um die Neuverteilung der Gebiete unter den Völkern und überwachen seitdem den Neuanfang.

Die erste Hürde: Der Start

Je nachdem, für welches Volk ihr euch entscheidet, geht es nach der Charaktererstellung auch schon ins spezifische Neulingsgebiet und das Abenteuer kann beginnen.

Dabei habt ihr euch auch schon grob auf eine Richtung festgelegt, in die sich euer Charakter entwickeln soll: Aus drei Starterpaketen – Kampf, Magie oder Handwerk – könnt ihr die richtige Mischung zusammenstellen, womit euch auch gleich die ersten Fertigkeiten zur Verfügung stehen.

Sah die Startphase zum Zeitpunkt der vorangegangenen Beta-Version vor allem für Neulinge noch ziemlich verworren und kompliziert aus, so wurden mit der aktuellen dritten Phase des Beta-Tests viele Starthilfen eingebaut: Ein spezieller Newbie-Welcomer-NPC gibt am Anfang Antwort auf die brennendsten Fragen: Wo bin ich hier? Wie funktionieren die grundlegenden Dinge Bewegung, Kampf, Magie, Quests (temporär entfernt), Handwerk sowie die Charakterentwicklung? Außerdem kann jetzt bei Fragen jederzeit in einem Online-FAQ nachgeblättert werden.

Ansonsten findet sich in den Startgebieten alles Nötige zur Grundversorgung, daneben werden Gebiete für die ersten Trainingsrunden geboten. Händler verkaufen die gängige Heldengrundausstattung wie Waffen und Rüstung, des Weiteren stehen Trainer für jede Klasse bereit. Fertig ausgerüstet geht es dann auch schon an die Erkundung der Umgebung.

Zum Zeitpunkt des Previews stand in der vorliegenden Beta-3 lediglich das Gebiet der Fyros zur Verfügung. Über den grafischen Eindruck der anderen Gebiete konnte so noch kein Eindruck gewonnen werden. So präsentiert sich die Wüstenlandschaft erwartungsgemäß karg und die Botanik ist spärlich. Städte und Siedlungen – Oasen in der Einöde – könnten grafisch abwechslungsreicher und anspruchsvoller sein. Außer Soundeffekten und Atmosphärenklängen ist es in der Beta-Version noch ziemlich still, da noch keine Hintergrundmusik implementiert wurde.

Umstellung ist angesagt

‚Ryzom‘ hält sich in einigen Punkten nicht an gängige RPG-Vorgaben, was eine erhebliche Umstellung, wie auch ein Umdenken, erfordert. Das beginnt zum Beispiel schon bei den so gewohnten Begriffen Levels oder Charakter-Stufe. Ihr werdet bei eurem Charakter – wie auch bei anderen Spieler-Charakteren – keine Angabe über den Level des Avatars finden. Dafür geben vom Trainer verliehene Titel in den jeweiligen Grundspezialisierungen über die Stärke und Erfahrung des Charakters Aufschluss. Bei eurem Charakter selbst könnt ihr anhand der jeweiligen Stufen eurer Fertigkeiten (Kampf, Magie, Verteidigung, Handwerk, Rohstoffgewinnung) auf euer ‚Level‘ schließen. An dieser Neuerung könnten sich möglicherweise einige Spieler stören, obwohl diese für das Spiel an sich keine negative Auswirkung hat.

Erfreulicherweise verzweifelt man nicht am durchgängig gut gelösten Gameplay. Aktionen sind einfach über Rechtsklicks oder mittels Doppelklick zu starten, ebenso werden die wichtigsten Menüs mit wenigen Klicks oder Hotkeys erreicht. Des Weiteren erleichtern Tool-Tipps oder das Hilfe-Glossar das Leben.

Krieger und Handwerker: die Lehrjahre

Das Leben der Charaktere auf Atys ist in zwei große Abschnitte gegliedert: Von eurer Geburt bis zur 20. Fertigkeitsstufe stehen euch Skills in fünf unterschiedlichen Zweigen zur Verfügung: Kampf, Magie, Verteidigung, Handwerk und Rohstoffgewinnung. Erfahrung gewinnt man hier nicht in Form von Erfahrungspunkten, sondern mit erfolgreich ausgeführten Aktionen. Hat man erst einmal genug Erfahrung, zum Beispiel durch erfolgreiche Kämpfe oder beim Extrahieren von Rohstoffen, gesammelt, winken als Belohnung Skill-Punkte, die bei den örtlichen Trainern gegen neue Aktionen oder Attributssteigerungen eingetauscht werden können.

Im späteren Spielverlauf eröffnen sich dem Charakter erweiterte Möglichkeiten zur zusätzlichen Verfeinerung und Spezialisierung.

Eine Innovation stellt auch das modulare Aktionssystem dar, bei dem ihr euch nach eigenen Vorlieben Kampf-Styles, Zauber und Handwerkstechniken basteln könnt. Habt ihr erst einmal einige neue Fertigkeiten bei den jeweiligen Trainern erworben, so könnt ihr diesen Skill sozusagen in seine Einzelteile (Stanzas und Bricks) zerlegen und damit neue Skills mit veränderten Effekten kreieren. Damit kann vor allem der typischen Gleichheit der Rollenspiel-Charaktere in den Berufen bzw. Klassen vorgebeugt werden; Differenzierung ist hier möglich.

Auch die Bastler unter euch kommen im umfangreichen Handwerkssystem nicht zu kurz. Am Anfang eines jeden hergestellten Gegenstandes steht das Sammeln (oder Kaufen) von Ressourcen. An bestimmten Stellen tauchen so genannte Ressourcen-Spots auf, die dann abgeerntet werden können. Interessanterweise erleichtert man sich später das lästige Suchen nach Ressourcen erheblich, wenn man die verschiedenen Prospektions-Möglichkeiten beim Trainer erwirbt. In ressourcenreichen Gebieten kann man sich so praktisch vor der Nase eine Rohstoffquelle erscheinen lassen.

Sind die entsprechenden Ressourcen eingesammelt, können sie mit Hilfe von Handwerksgerät umgehend zu benötigten Gütern weiterverarbeitet oder aber mit speziellen Fähigkeiten auch weiterveredelt werden. Da Gegenstände mit sehr hoher Qualität nicht bei den NPC-Händlern verfügbar sein werden, stellt das Handwerk einen wichtigen Spielaspekt der Wirtschaft in ‚Ryzom‘ dar.

Überlebenskünstler

Verlasst ihr die Städte und sicheren Außenposten, steht ihr einer prinzipiell jederzeit feindlich gesinnten Umwelt gegenüber. Darüber können auch manch putzige kleine Tierchen, die ihr bei ihren täglichen Verrichtungen beobachten könnt oder die sich in euch verliebt haben und zum Schoßhündchen avancieren, nicht hinwegtäuschen: Die Welt ist gefährlich und ihr seid für manche Kreaturen – Pflanzen eingeschlossen – ein gefundenes Mittagessen.

Gekämpft und gezaubert wird genretypisch in Echtzeit unter Einsatz von Spezialangriffen und Zaubersprüchen. Je mehr Erfahrung ihr sammelt, desto mehr neue Angriffs-Styles oder Zauber stehen zur Wahl. Nur was ihr am besten angreift, solltet ihr euch genau überlegen. Eine eigentlich ziemlich friedliche Huftier-Herde kann ziemlich angesäuert reagieren, wenn eines ihrer Mitglieder vor den Augen der Genossen zerlegt wird. Andere Gegner sind von sich aus aggressiv und greifen sofort an, wenn ihr in deren Aggressionsradius tretet. Die Gesinnung der Widersacher könnt ihr an den verschiedenen Präfixes der Namen ersehen. Neben wilden Tieren, Kreaturen und Pflanzen werdet ihr auch auf menschenähnliche Gegner treffen, die sogenannten Angehörigen der Primitive Tribes.

Die Charaktere an sich sind sehr lebendig animiert und wirken sehr lebensnah und detailliert. Bei der vorliegenden Beta-Version hapert es hingegen bei den Kampfanimationen noch gehörig: Zu holprig animierte Bewegungen und noch vorhandene Animationsfehler während des Kampfes lassen eine gute Kampfstimmung schwer aufkommen. Hier gibt es bis zum Release noch einiges zu tun.

Recycling und Transport

Im Handwerkssystem kommt stark der Öko-Aspekt von ‚Ryzom‘ zum Tragen: Nicht nur die Rohstoffquellen bieten wertvolle Ressourcen, auch die Kadaver besiegter Kreaturen können für die Produktion von Gegenständen recycelt werden. So kann zum Beispiel der Panzer eines Wüstenbewohners schnell zu einem guten Schild verbaut werden.
Zusammengerafftes Zeug wird in Taschen gebunkert, die von bis zu drei Packtieren getragen werden. Diese können käuflich erworben werden und folgen euch mittels verschiedener Kommandobefehle treu in einer Karawane. Auf Reittiere hingegen werdet ihr vor allem dann zurückgreifen, wenn ihr längere Strecken zu bewältigen habt. Sie stellen das Reisemittel in ‚Ryzom‘ dar und sollen sogar auf nicht vordefinierten Routen frei bewegt werden können.

Der erste Eindruck, den man vom Science-Fantasy-MMORPG ‚The Saga of Ryzom‘ gewinnen konnte, bestätigt die Hoffnung, dass sich Entwickler Nevrax Gedanken um die Weiterentwicklung des Genres gemacht hat. Neue Schwerpunkte – beispielsweise weg vom reinen Charakterlevel als Gradmesser der Erfahrung eines Charakters, hin zur Konzentration auf die Stärke der wirklich trainierten Fertigkeiten als Aussagewert – wie auch das Erfahrungssystem und nicht zu vergessen das neuartige, selbstdefinierbare, modulare Aktionssystem zeugen von Innovation. Sogar das Handwerkssystem kann sich auf Neuerungen freuen. Dagegen steht der wirklich sehr schwierige Einstieg, der nicht nur Frischlingen Probleme bereiten wird. Hier muss sich zeigen, was bis zum Release diesbezüglich noch verbessert werden kann. Mit der Veröffentlichung des Handbuches wurde schon ein erster Schritt in diese Richtung getan. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Frustration die guten Ansätze zunichte macht und der Titel – zu unrecht – beiseite gelegt wird, ehe diese harte Phase überwunden wurde. Auch hinsichtlich der versprochenen Möglichkeiten der Spieler-Gilden darf man beim Release gespannt sein.

Ersteindruck: Sehr Gut

DU kannst die Welt retten… nur DU!

Achtung, alles einsteigen! Der Zug in die Fantasiewelt von Battle Mages fährt in wenigen Minuten. Ein Aufruf an alle die diesen Zug verpassen! Ihr dürft euch selbst hassen! Naja, wir wollen mal nicht so sein und lassen einen kleinen Erfahrungsbericht für euch springen. Super oder? Wir hatten die Möglichkeit einmal einen etwas genaueren Blick auf die Preview Version von Buka Entertainement´s Battle Mages zu werfen und wir sind begeistert!

Alles auf Anfang: Ihr seid ein Student an der Battle Mages Akademie und habt schon bald euren Abschluss in der Tasche. Grund zur Freude, sicher, wenn es eurer Heimat nur gerade nicht so dreckig ginge. Sie hat gerade erst einen anstrengenden Krieg mit Elfen hinter sich und nun fallen schon untote und Orc´s in das Land ein. Ein finsterer Magier erschlich sich das Vertrauen einer Elfen-Königin und schenkte ihr ein Amulett, welches ihrem Land viel Ruhm und Reichtum bringen sollte. Anfangs ging das Ganze ja auch gut, aber nach nicht all zu langer Zeit verfiel die Königin dem Amulett und brachte verderben über ihr Land und jenes der Menschen. Nachdem nun die großen Schlachten geschlagen sind, ist der perfekte Moment für den fiesen und dunklen Magier gekommen und er maschiert in das Land der Menschen ein. Dabei hatten früher doch alle so friedlich gelebt. Nun ruht die Hoffnung auf den Studenten der Battle Mages Akademie, auf dass sie das Land vor den unreinen und niederen Kreaturen säubern mögen.

Tja, genau diese Aufgabe wird nun also euch zu teil, da wie schon gesagt, ihr einer dieser Studenten seid und euch kurz vor dem Abschluss befindet. Bevor ihr ein Spiel startet müsst ihr erst einmal eure Klasse festlegen. Diese ordnen sich nach den Magieklassen, also: Chaos, Nature und Energy. Für all diejenigen unter euch, die lieber so drauf kloppen, ohne große magischen Fähigkeiten, gibt es noch den Commander, der zwar weniger mit Magie, dafür aber mehr mit Truppenbefehligung und Militär am Hut hat. Zurück zu den Magieklassen. Die Chaos-Magie sei all denen ans Herz gelegt, die es einfach nicht lassen können, Gegner mittels Feuer zu bruzeln. Feuer und Angriffszauber gehören also in diese Klasse. Wenn ihr euch der Nature-Magie verschrieben habt, habt ihr größeren Zugriff auf Heilungszauber und Gifte. Energy-Magie gibt Truppen und euch selbst Kraft und ist also auch nicht völlig unnützt.

Anders als in herkömmlichen Strategiespielen, greift ihr als Held nicht direkt in das Spielgeschehen ein. Ihr seid mehr ein Geist, der im Hintergrund agiert und seine Truppen mit Hilfe von Zaubern unterstützt. Ihr merkt, da ihr selbst nicht mit eingreifen könnt, kommt euren Truppen eine besondere Bedeutung zu. Sollten nämlich alle eure Truppen vernichtet worden sein, sieht es eher schlecht aus mit der Mission. Die ist dann nämlich verloren. Da helfen die besten Zaubersprüche und Kampferfahrungen auch nix mehr.

Vor dem Start einer Mission, bekommt ihr ein kleines kontingent an Truppen zur Verfügung gestellt. Damit müsst ihr erst einmal eine Zeitlang auskommen. Damit ihr aber nicht einer großen Übermacht entgegen treten müsst, gibt es einen kleinen Trick: Sucht doch mal eine naheliegende Stadt auf. Dort könnt ihr nicht nur komplett neue Truppen anheuern, sondern auch eure Verluste ausgleichen, handeln und eure Truppen aufsteigen lassen. Ja, richtig gehört. Mit jedem Kampf werden eure Truppen nämlich erfahrener und sobald sie erfahren genug sind, besteht die Möglichkeit eines Aufstieges. Ein einfacher Schwertkämpfer wird so halt zu einem mächtigen Paladin, der so einiges reißen kann. Das ganze geht natürlich nur gegen ein kleines Entgeld. Das heißt, ein bisschen Haushalten mit eurem Gold ist auch angesagt. Genauso wie eure Truppen könnt auch ihr selbst aufsteigen. Dies ist komplett wie in einem Rollenspiel. Mit jedem erledigten Quest und jedem gefochtenen Kampf, steigt eure Erfahrung. Mit diesen Punkten könnt ihr dann einiges Interessantes anstellen.

Ihr könnt ein bisschen in eure Magie-Stufe investieren, oder eure Militär-Stats etwas verbessern. Natürlich können auch neue Zauber "gekauft" werden. So bringt ihr euren Charakter irgendwann zu einem mächtigen Magier der Battle Mages Akademie. Insgesamt stehen euch gut 45 verschiedene Zauber zur Verfügung. Fast hätte ich es vergessen: ihr könnt zwar Truppen befehligen, allerdings nur in einem gewissen Maße. Ihr könnt also nicht tausende Einheiten kontrolieren, außer ihr habt eure Militär-Stats in diese Richtung aufgebaut. Nochmal zurück zu euren Truppen. Nach einem Kampf lassen Gegner hin und wieder Banner fallen. Sammelt ihr diese auf, gehen sie in euer Inventar. Jetzt dürft ihr eure Truppen mit diesen Dingern ausrüsten, was euch den einen oder anderen Bonus bringen kann. So zum Beispiel mehr Verteidigungspunkte, oder Angriffspunkte. Beides ist natürlich auch möglich.

Ganze 16 Missionen warten in der Endfassung von Battle Mages auf euch. Diese sind noch einmal in drei Kampagnen aufgeteilt. Die Quests sind allesamt sehr frei gehalten. Das heißt ihr könnt im Grunde tun und lassen was ihr wollt. Entweder ihr streift einfach mal so etwas durch die Gegend und erledigt Bären oder sowas, oder aber ihr beginnt direkt mit eurer Aufgabe. Für diese gibt es auch noch einmal verschiedene Lösungswege. Natürlich könnt ihr die normale "Hau-Drauf"-Methode nutzen, oder aber die diplomatische (was für einen Rebell natürlich absolut nicht in Frage kommt… ist ja klar!). Wenn ihr euch aber erst ein wenig später um die wirklich wichtigen Dinge kümmert ist es auch nicht so schlimm, hat sogar Vorteile. Ihr könnt nämlich auf euren Streifzügen durch die Wildniss so einige Schätze und Räuberlager ausnehmen und so einen kräftigen Gewinn, aber auch Verlust einnehmen.

Kommen wir zu meiner Lieblingsseite an Battle Mages, der technischen. Hier haben die Entwickler einiges aus dem Ärmel geschüttelt. Die 3D-Engine an sich ist rund, aber nichts wirklich besonderes. Natürlich könnt ihr standardmäßig voll ins Geschehen hinein und hinaus zoomen. Eine 360° Drehung ist auch möglich.

Wirklich gut sind hingegen die vielen kleinen Details, auf die die Entwickler liebevoll eingegangen sind. Dazu kommt noch eine wirklich lebendige Spielwelt. Tiere laufen durch die Wildniss und greifen euch an, wenn ihr ihnen zu nahe kommt, Arbeiter einer Stadt oder eines Dorfes gehen ihrem täglichen Treiben nach und stören sich nicht besonders daran, wenn ihr mit einer Armee durch ihre Gegend zieht.

Ein bisschen ärgerlich ist vielleicht, dass eure Truppen allesamt ziemlich ähnlich aussehen und scheinbar aus einer Clonfabrik kommen. Etwas mehr Abwechslung hätte sicher nicht geschadet, besonders wenn man bedenkt, wieviel Abwechslung eure Gegner bieten. Orc´s, Tiere, Untote, einfach alles ist vertreten und versucht euch das Leben schwer zu machen.

Die Städte und Dörfer, sowie die Räuberlager sehen leider auch ziemlich nach "Einheitsbau" aus. Hier fehlt auch etwas Abwechslung. Vielleicht sieht man davon ja noch etwas in der endgültigen Version. Zu hoffen ist es jedenfalls.

Der Sound ist ebenfalls sehr genial geworden. Besonders angetan hat es mir der Soundtrack. Die rockige Irische-Folkmusic passt perfekt zum Thema und damit perfekt ins Spiel. Dazu kommen dann noch generell gute Sounduntermalung. Auch hier sind viele Details zu finden. Wenn ihr zum Beispiel an eure Truppen heranzoomt und sie an euch vorbeimaschieren, hört ihr ihre Schritte und ihre Rüstungen klappern. Zur Sprachausgabe möchte ich hier noch nicht allzuviel sagen, da die uns vorliegende Version in Englisch gehalten war. Sollte die deutsche Sprachausgabe aber auch so gut ausfallen, bekommt der Punkt bestimmt einen Platz bei den "Pro"´s unserer Review.

Die Steuerung ist sehr einfach ausgefallen. Ansich gibt es kaum Unterschiede zu anderen Strategie-Titeln.

Ganz kurz noch etwas zum Schwierigkeitsgrad. Der ist etwas hoch ausgefallen. Das mag entweder daran liegen, dass ich zu blöd bin, oder aber, dass man dort noch etwas Feintuning betreiben sollte. Ein Multiplayer ist übrigens auch vorhanden, leider in unserer Version nur mit vier Karten. Wenn dort noch einiges zugepackt wird, dürfte der Titel also auch für die Multiplayer-Fans unter euch interessant sein.

Boah ey, sowas Geiles habe ich lange nicht mehr gespielt. Wenn ich daran denke, dass ich vor dem ersten kurzen Antesten so gut wie gar nichts von Battle Mages gehört hatte, läuft es mir eiskalt den Rücken runter. Gleich mit dem Start im Menü und der Akustischen Meisterleistung des Soundtracks, habe ich mich in dieses Spiel verliebt und so schnell werde ich die Affaire nicht beenden. Ich freue mich auf die Vollversion und werde die paar Euros mit Sicherheit investieren!

Ersteindruck: Sehr gut

Wir stechen in See! Jo Ho!

"JoHo Piraten, JoHo!". Tschuldigung, aber wer wäre nicht gerne ein Pirat von uns? Auf einem großen Schiff mit vielen anderen "netten" Leuten, einem großzügigem Captain und einem herzallerliebstem Papageien. Dazu immer schönes Wetter, da man sich ja in der Karibik oder sonst wo auf einer schmucken Insel befindet. Hört sich doch gut an, oder? Naja ganz so ist es dann wahrscheinlich nicht gewesen. Wie es dann war, wird uns auch nicht Pirates! bis ins letzte Detail verraten, allerdings wird sich schnell zeigen, dass das Piratenleben kein Zuckerschlecken oder vielmehr Rumsaufen war. Allerdings wird viel Klischeehaftes aufgegriffen, da die Jungs von Firaxis nicht wirklich Wert auf ein authentisches und historisch wertvolles Szenario legen wollen, sondern mehr den Spaßfaktor hervorheben.

Fangen wir erstmal am Anfang an: Ihr schlüpft, wie sollte es auch anders sein, in die Rolle eines Piraten. Dieser wird zuerst, wie in einem Rollenspiel, erstellt. Ihr wählt das Aussehen und könnt zudem noch Fähigkeitspunkte verteilen. Ob ihr nun besser im Duell, Schiffkampf, Navigation oder sonst irgendetwas sein wollt ist ganz euch und eurer Spielweise überlassen. Dann noch schnell eine der vier Nationalitäten ausgesucht und schon könnt ihr in See stechen.

Wenn die Charaktergeneration abgeschlossen ist, wird der Spieler, nicht wie im ersten Teil völlig auf sich selbst gestellt sein, sondern erhält einige Ratschläge, sowie Vor- und Nachteile, für den jeweiligen Weg eines Piraten. In Pirates! werdet ihr nämlich einen Haufen Freiheit erleben. Ganz nach der Philosophie der Piraten, die waren ja schließlich auch frei. Dass ihr in kaum einer Hinsicht eingeschränkt seid, kann man schon an der Spielzeit, die eben nicht beschränkt ist, sehen. Wenn ihr euer Piratenleben nach 20 Minuten an den Nagel hängen wollt – bitte sehr! Wollt ihr in jahrelanger Arbeit euch ein Imperium mit einem Kapitän aufbauen – auch das ist möglich. Auch die Art und Weise, die Härte eures Vorgehens und gegen wen ihr euch richten wollt, ist völlig euch überlassen. Natürlich könnt ihr nicht den ganzen Tag schöne Frauen und Rum zu euch nehmen, ein bisschen was müssen auch die Piraten für ihren Spaß tun.

Und zwar: Plündern! Das hört sich nicht nur nach harter Arbeit an, das ist es auch. Ihr befindet euch also mit eurem Kahn auf hoher See und plötzlich kommt euch ein anderes Schiff entgegen.

An diesem erkennt ihr woher es kommt, wohin es fahren will und an den Fähnchen die Stärke des Schiffes, samt Besatzung. Ist Letzteres für euch kein Problem, geht es los zum Angriff. Schon bei den Schiffgefechten wurde einiges getan. Die neue Technik macht’s möglich. Ihr könnt eure Schüsse jetzt richtig gezielt platzieren. Ob ihr nun die Besatzung, die Steuerelemente, die Kanonen oder das Schiff selber mit den schweren Kugeln beschießen wollt, will gut überlegt sein. Ist es vollbracht und eure Mannschaft ist bereit zum Entern, kann es auch schon weitergehen mit der Plünderung. Ihr findet euch dann auf dem Deck des Gegners wieder und kämpft dort dann gegen den Kapitän des Schiffes. Mit vielen verschiedenen Attacken und Bewegungen setzt ihr dem Möchtegern-Piraten richtig zu. Zusätzlich ist auch fast die gesamte Umgebung nutzbar. Specialmoves könnt ihr mit Treppen, Seilen und Eimern ausführen, wenn ihr gerade neben einem benutzbaren Gegenstand steht.

Ziel der ganzen Säbelschwingerei ist es den anderen Captian von Bord zu stoßen. Aber nicht nur auf dem Schiff wird mit den scharfen Schwertern rumhantiert. Auch an Land kann es zu Auseinandersetzungen kommen. Da alle Inseln komplett betretbar sind, könnt ihr euch auch in deren Städten umschauen, wenn ihr diese nicht erst infiltrieren müsst. Beispielsweise könnt ihr an Land euch in eine Taverne setzen, welche vor allem als Informationspunkt dient. Hier bekommt ihr neben neuen Quests auch zum Teil Schatzkarten zugesteckt. Diese sind zu Anfang, bis auf die Umrisse der Insel, leer. Wenn ihr aber mit Leuten in Verbindung setzt bekommt ihr immer mehr Informationen, wo denn der Schatz liegen könnte. Die Inselumrisse von der Karte, müsst ihr dann nur noch mit denen von eurer Weltkarte abgleichen, sofern ihr schon sehr viel entdeckt habt, und der wertvolle Fund gehört schon bald euch. Zudem ist die Schenke der perfekte Anlaufpunkt für neue Crewmitglieder.

Allerdings ist die Taverne nicht der einzige interessante Platz für einen Piraten. Auch ein Schiffsshop steht euch zur Verfügung. Hier könnt ihr eure Schiffe reparieren und upgraden. Bei einer Flotte mit bis zu acht Schiffen ist es sehr wichtig die richtige Abstimmung zwischen schnellen und starken Booten zu schaffen, um Erfolg zu haben. Upgrades für nahezu alle Teile des Schiffes stehen euch dann zur Verfügung, die aber alle sehr viele Goldmünzen kosten werden. Was also tun? Den Mist, den ihr von anderen Schiffen erbeutet habt, beim nächsten Händler so schnell es geht loswerden.

So ganz ohne Politik geht es auch bei den Piraten nicht. Das zeigt uns, dass es im Spiel eine wichtige Person, den Gouverneur, gibt. Bei diesem holt ihr euch die neuesten weltlichen Informationen darüber ein, wer gerade wieder mit wem im Krieg ist und so weiter und so fort. Ihr könnt aber auch euer Prestige bei dieser politischen Instanz durch einige "Gefallen" steigern. Nicht nur, dass ihr dann mehr Informationen und bessere Aufträge bekommt, wer sagt denn, dass es schlecht ist einen Militär- Oberbefehlshaber als Freund zu haben?

Frauen werden bei all dieser Action fragen, wo da die Liebe bleibt? Alle Männer die jetzt in lautes Gelächter ausbrechen, können sich wieder gepflegt hinsetzen und nichts mehr sagen. Ja auch Liebe spielt eine Rolle in Pirates!. Aber statt Macho-Sprüchen oder Geschenken müsst ihr doch nur tanzen. Und wir alle lieben doch tanzen oder? (Reite ich mich gerade noch weiter rein?) Mal im Ernst: Wenn ihr euch langsam mit der Gouverneurs Tochter angefreundet habt, werdet ihr irgendwann auf einen Ball eingeladen. Hier müsst ihr all euer Können auf die Tanzfläche bringen. Die Abfolge hört sich erstmal gar nicht so schwer an, da ihr der Frau alles nachtanzen müsst. Allerdings gibt sie nur kleine Hinweise vor, welcher ihr nächster Schritt sein wird und ihr müsst prompt darauf reagieren. Tut ihr dies nicht, seid ihr nicht, wie gewünscht, John Travolta, sondern hampelt ziellos durch die Gegend, wahrscheinlich wie die meisten an einem Samstagabend betrunken in der Disco. Witzig ist das schon, aber leider uneffektiv. Aus der großen Liebe wird dann erstmal nichts.

So, jetzt aber mal wieder ein bisschen Action! Das Infiltrieren einer Stadt, wurde zwar angesprochen, aber noch nicht ganz ausgeführt. Wollt ihr also in eine befeindete Stadt rein, müsst ihr das entweder leise machen oder gleich die ganze Stadt umhauen. Ersterer Weg ist nicht einfacher als der Zweite. Ihr schafft es irgendwie durch die Tormauern, müsst euch dann aber gut von allen Lichtern in der Stadt fern halten, und irgendwie unbemerkt zu euren Kontaktmännern kommen. Diese geben euch dann weitere Instruktionen. Alle Kontaktmänner gefunden und alles ausgeführt, kann schon bald die Stadt euch gehören. Müsst ihr allerdings zu härteren Mitteln greifen, holt ihr eure Kanonen und Musketen und… Attacke! Aber warum alleine wenn es auch zusammen geht? Auf jeder Insel gibt es natürlich auch die guten, alten, unverstandenen und nicht respektierten Eingeborenen. Aber auch die wissen sich zu wehren. Also schlagt ihr euch kurzer Hand auf deren Seite und ein, zwei "Gefallen" später seid ihr auch schon dicke Freunde. Dann müsst ihr nur noch kurz anklopfen und sagen, dass ihr mal gerade eben diese und jene Stadt auf der Insel dem Erdboden gleich machen wollt und schon kann der Spaß losgehen. Mit den Eingeborenen im Rücken ist das ganze Prozedere gleich viel einfacher zu meistern.

Aber es gibt auch die Kehrseite der Medaille, die bei der ihr euch aus der Stadt rausschleichen müsst. Verliert ihr nämlich mal einen Kampf, ob auf See oder Land, seid ihr nicht etwa Game Over, nein so etwas gibt es bei einem freien Spiel nicht. Allerdings wird euch für 6 Spielmonate kurzer Hand die Freiheit genommen. Ab in den Kerker heißt es dann. Wenn ihr kein Lust habt ein halbes Jahr in einem verdreckten, siffigen, kleinen Loch zu wohnen und es wahrscheinlich noch mit drei anderen Verbrechern zu teilen, dann müsst ihr einfach ausbüchsen. Das läuft genauso ab wie das Infiltrieren nur eben anders herum. Ihr müsst auch hier Lichtern, Wachen und Bewohnern ausweichen und heil aus der Stadt entfliehen. Gelingt euch dies, geht das Spiel fast von neuem los. Ihr müsst euch ein neues Schiff organisieren und auch eine neue Crew zusammenbasteln. Ja das klingt nicht nur lästig, das ist es auch, deshalb lieber aufpassen, mit wem ihr euch anlegt.

Durch das ganze Spiel zieht sich ein herrlich detaillierter 3D-Comicstil, der durch die hübschen Animationen und sehr schicken Texturen noch jeden in seinen Bann reißen wird. Auch das wichtigste Element, das Wasser, auf dem ihr euch einen Großteil des Spiels befinden werdet, ist durch neue Effekte und realistische Physik sehr glaubwürdig dargestellt. Die Wetterumschwünge, wie ein Gewitter kombiniert mit einem Sturm oder Sonneschein mit sehr ruhiger See, sind nicht nur spielerische zu unterscheiden, sondern verwöhnen eure Augen mit tollen Licht- und Wassereffekten. Die Charaktere sehen auf den ersten Blick direkt sympathisch aus und vor allem so wie man sich Fantasy-Piraten vorstellen würde.

Das Charakterdesign passt also auch schon. Die Kampfsequenzen werden durch die tollen Animationen zu einen packenden Kampferlebnis, gerade wenn ihr zu einem Specialmove ansetzt. Viel Abwechslung an Farben und Texturen können wir uns allerdings nicht vorstellen, da wir uns in der Karibik befinden und Wasser sieht nun mal aus wie Wasser und Inseln können farblich auch nicht großartig variieren. Aber man wird sehen, was Firaxis sich noch alles überlegen wird.

Zusammengefasst kann ich nur sagen, dass ich mich schon sehr auf Pirates freue. Die Features hören sich alle schlüssig und vor allem motivierend an. Da die Spielzeit in keinster Weise begrenzt ist, ist eigentlich jeder Spielertyp angesprochen. Ob das Spiel allerdings nach 100 Stunden Spielzeit immer noch motivierend ist, wird man sehen. Die zahlreichen Minispielchen, Schatzsuchen und Kämpfe wirken allerdings schon sehr interessant. Dazu kommt noch, dass mir persönlich der Comicstil sehr zusagt und mich sogar ein wenig an Monkey Island erinnert, fragt mich aber nicht warum. Ein abschließender Satz: Pirates! wird den Fakten nach hoffentlich ein würdiger Nachfolger für den ersten Teil. Jo Ho Piraten! Jo Ho!

Battlefield XXL

Ich mag mein Heimatland, das Nachbarland meines Chefs, dieses Land nennt sich Deutschland (um die Einheimischen zu beruhigen sei gesagt, dass JoWooD ja auch noch seine Finger im Spiel hat.). Denn in letzter Zeit kommen aus diesem Entwicklernachwuchsland, immer bessere und spektakulärere Games. Ende März ist wieder ein potentieller Superhit zu erwarten. Mit Söldner: Secret Wars versuchen die Leute von Wings Simulations der Battlefield-Konkurrenz Beine zu machen und neue Maßstäbe zu setzen.

Mein Team rückt langsam auf das Haus zu. Der etwas schissige Arzt fragt nocheinmal ob wir das Haus wirklich einfach so ohne weiteres stürmen sollten, doch der schon ganz aufgeregte MG-Schütze hält ihm den Mund zu. Wir sind nur noch ein paar Meter von dem Haus entfernt und verstecken uns hinter einem Busch. Vom Searge bekommen wir die Anweisung: "Rein gehen!". Gesagt, getan, die Hälfte des Teams schicke ich mit einer schnellen Handbewegung zur rechten, die andere Hälfte zur linken Seite des Hauses. Innerlich tickt meine Uhr: "Noch vier, drei, zwei, eins, LOS LOS LOS", die letzten Worte brülle ich laut mit raus und mein Team sprintet auf das Haus zu. Doch die Terroristen in diesem wehren sich stärker als erwartet. Nur sehr Mühsam nehmen wir einen Raum nach dem anderen ein, bis wir es dann endlich geschafft haben. Doch dies war nur ein Haus… es warten noch hunderte auf dieser Karte.

Hörte sich das hier nicht extrem spannend an? Ich denke schon, es ist eine Szene aus dem im Mai erscheinenden Söldner: Secret Wars. Söldner soll Battlefield von seinem Multiplayertron stürzen, denn auch Söldner ist ein Multiplayergame, wenn auch mit ausgeprägtem Singleplayer.

Denn auch wenn das Hauptaugenmerk wie gerade gesagt auf Multiplayerschlachten liegt, wird es auch eine dynamische Kampagne geben. Denn politische Einflüße werden euer weiteres Vorgehen bestimmen. Jeder Erfolg könnte später mal schlimme Folgen haben. Doch euch wird das wenig interessieren, denn in der näheren Zukunft werden fast sämtliche Weltmächte nicht mehr mit Hilfe von eigenen Truppen Kriege führen, sondern Söldner anheuern. Ihr seid logischerweise einer von ihnen. Ihr könnt natürlich auswählen, für welche Weltmacht ihr euch in Gefahr begeben wollt. Wenn ihr Söldner kauft, werden erst einmal vier Stück enthalten sein (USA, Russland, China, Japan), zu einem späteren Zeitpunkt sollen aber per Patch mehr Länder hinzugefügt werden. Wir pledieren auf Östereich. Das besondere an Söldner ist die Kommandeur funktion. Ein Spieler aus dem Team wird den anderen vorgeben können, was sie zu tun haben. So soll ein wirkliches Teamspiel richtig interessant werden. Einige Entscheidungen hängen komplett von dem Kommandeur ab, was wird gekauft, was getan und und und. Wer da immer noch aus der Reihe tanzt wird schnell merken, dass er auf verlorenem Posten steht.

Fahrzeuge gibt es auch und zwar nicht zu knapp. Rund 40 (!!!) verschiedene warten auf euch. Später sollen auch hier noch neue folgen. Damit ihr zu jeder Zeit passend ausgerüstet seid, gibt es neben zahlreichen Gadgets wie zum Beispiel einem Nachtsichtgerät auch rund 70 Waffen. Von der AK 47, dem M16, über Rocket Launcher bis hin zum einfachen Messer in mehrfacher Ausführung. Der Multiplayermodus wird übrigens alle gängigen Modi unterstüzen. Ob da was neues kommen wird, lassen die Wings im Moment offen. Auf jeden Fall sollen sie so anzupassen sein, dass immer wieder neuer Spaß aufkommen soll.

Kommen wir jetzt zu der technischen und sehr ansprechenden Seite an Söldner.

Da hätten wir als besonderes Highlight das Advance Destruction System, kurz ADS. Dieses ermöglicht ähnlich wie schon Spiele wie Red Faction und der eher mäßige zweite Teil, sämtliche Dinge zu zerstören. Doch die Technik aus dem etwas in die Jahre gekommen Shooter wurde stark erweitert. So können nun sämtliche Dinge, seien es Häuser, Bäume oder Grashalme vollkommen zerstört werden. Außerdem können mittels Flakgeschütz oder einfach einem kräftigen Panzer riesige Löcher in die Erde gebraten werden. Bleibt zu hoffen, dass dieses Feature auch wirklich voll ausgereizt wird und nicht nur sporadisch zum Einsatz kommt. Übrigens wird die Weltkarte insgesamt gigantische Ausmaße haben. Bei knapp 6500km*3500km, kommt so mancher anderer Titel stark ins Schwitzen. Trotzdem wird diese Zahl natürlich verkleinert indem die Map in nocheinmal einzelne Maps aufgeteilt werden soll. Die Grafik kommt allgemein ansonsten nur überdurchschnittlich weg. Irgendwie sieht alles nett aus, allerdings nicht überragend. Die Rechner auf denen das Spiel laufen soll, müssen allerdings schon eine gewisse Ausstattung haben.

Unter einem 2 GHz Rechner mit 512MB-Ram wird wohl wenig laufen. Dazu vielleicht noch eine 64MB-Grafikkarte und schon sieht die Welt wieder besser aus. Als kleiner Abschluss sei noch gesagt, dass die Modszene ebenfalls sehr intensiv unterstützt werden soll. Bereits jetzt sind erste Projekte angekündigt, die durchaus Appetit auf mehr machen.

Ich freue mich eigentlich schon auf die Mischung aus Operation Flashpoint und dem etwas actionlastigerem Battlefield Vietnam. Doch noch sind einige Kritikpunkte wie zum Beispiel die im Vergleich zur Konkurrenz etwas schwach geratene Grafik nicht ausgeräumt. Bis Ende Mai ist aber noch eine Menge Zeit und so hoffe ich da auf noch etwas Feintuning. Der Betatest verläuft wenigstens einigermaßen gut und schon bald soll der öffentliche Multiplayertest folgen. Ich bin auf jeden Fall mit dabei.

Ersteindruck: Gut

Bram Stoker wäre stolz auf seine Kinder

‚Troika Games Makes Uber Cool Games‘ – das kann man zumindest von der Troika Website entnehmen. Natürlich haben die Jungs der Fallout Reihe das Leben geschenkt, aber das ist schon etwas länger her. Ob sie ihren Kick über die Jahre beibehalten haben und dieses gewisse Etwas auch in Vampire: Bloodlines einbringen können, bleibt abzuwarten. Im Vorfeld schafft unser Preview ein wenig Klarheit …

Vorweg: das Game basiert auf Valve’s Source Engine – Spekulationen über den Releasetermin bleiben euch also selbst überlassen.

Los Angeles, die Stadt der Engel, ist offenbar noch nicht blutig genug – das moderne Leben in der zweitgrößten Metropole der Vereinigten Staaten zieht sicher einiges an Kriminalität nach sich, aber Activision will offenbar noch ein gutes Pfund drauflegen. Man fühlt sich hier im wahrsten Sinn des Wortes wie beim Metzger. Das Motto lautet eigentlich immer "Töte oder getötet werden", also es zählt schlichtweg das Recht des Stärkeren.

Die Idee selbst stammt allerdings nicht von Troika, das Spieluniversum wurde von World of Darkness, einem Pen&Paper RPG vonWhite Wolf übernommen. Im Spiel werdet ihr einen vorerst namenlosen, gerade erschaffenen/gebissenen, Vampir verkörpern. Der Vampir, der den Charakter erschuf, wird kurz darauf dafür beschraft und von Sebastian La Croix (dem Herrscher bzw dem Prinz von L.A.) hingerichtet, von hier an beginnt das eigentliche Spiel – unter dem Druck des Prinzen. Eine Art Selbstfindungsodyssee mit ungewissen Ziel beginnt …

Freilich bietet Vampires: Bloodlines verschiedene Fraktionen – in diesem Fall sieben Vampir-Clans, die dem Spieler alle mehr oder weniger gut gesonnen sind. In den 4 verschiedenen Gebieten (Downtown, Santa Monica, Hollywood und Chinatown) werdet ihr natürlich auf verschiedene Konzentrationen der Machthaber treffen.

Ausgestattet ist man übrigens mit 4 verschiedenen Skills: Auspex (um die Aura der Gegner zu sehen), Obfuscate (ermöglicht es, die eigene Aura zu verstecken), Dementation (hiermit kann der Spieler gegnerischen Charaktere verwirren) und Protean (erlaubt es dem Vampir, seine phsikalische Form zu ändern). Was diese jetzt faktisch bewirken und ob es noch die üblichen Standardskills wie Stärke, Geschicklichkeit usw gibt, ist zur Zeit nicht bekannt.

Auch über die Waffen schweigt man sich noch aus – aber wie aus den Screenshots und Videos zu entnehmen ist, gibt es doch einige Nahkampf- und Schusswaffen im Arsenal.

Technisch macht das Spiel einen sehr guten Eindruck und könnte dieses Jahr im Oktober wohl schon in den Läden stehen. Besonders interessant wird sein, ob es vor Valve’s eigenem spiel erscheint und damit das erste Spiel auf der Source-Engine sein wird.

Trotz der Engine wird das Spiel sicher kein zweites Half-Life 2, wohl eher eines der interessantesten Rollenspiele der letzten Jahre. Die nervigen und ausgelutschten Mittelalter-RPG’s (Neverwinter Nights, Diablo II oder Knight Shift) haben wohl bald ausgedient. Mit Blade-Atmosphäre werden wir wohl bald mit zwei Ingram MAC-10 durch die Strassen laufen und Vampire schlachten.

Ersteindruck: Sehr Gut

Deadly Shadows

Neues Gewand, sechs Jahre verstrichen, aber die Story hat sich schon mal nicht großartig geändert. Ihr seid wieder mal beauftragt, um einen besonderen Gegenstand, wie soll ich das nun ausdrücken? Ich sage einfach mal zu "entwenden". Dieses mal treibt ihr euch im Auftrag der "Hüter" in kalten und finsteren Burgen, kleinen verdreckten und natürlich dunklen Gassen von Dörfern und seid immer auf der Suche nach diesem "besonderen Gegenstand". Was so besonders an diesem unglaublich "besonderem Gegenstand" ist? Das wird euch natürlich nicht verraten, denn warum sollte man einem Dieb sagen, warum ein solcher Gegenstand so wichtig für einen selber ist? Wäre schön blöd.

Aber natürlich seid ihr nicht ganz auf den Kopf gefallen und es stellt sich nachdem ihr dieses "Etwas" überreicht habt heraus, welche Bedeutung es hat. Neugierig, wie ein Dieb nunmal ist, wollt ihr mehr darüber wissen und macht euch auf die Suche nach Informationen. Viel mehr ist noch nicht von der Geschichte des dritten Teils der Thief – Reihe bekannt, aber eigentlich wollen wir ja auch nicht rumspoilern, von daher soll dieser kleine Einblick vollkommen ausreichen.

Ein tieferer Einblick wurde der Spielerwelt da schon in Sachen Gameplay und Neuerungen gegeben. Einiges hat sich getan, manches wurde nur modifiziert und andere Sachen einfach übernommen oder gar gestrichen. Die größte Veränderung, über die auch schon viel diskutiert wurde ist die neu eingebaute Third-Person-Perspektive, die das ganze nach Eigenaussage von Warren einfach cooler aussehen lassen soll. Auch soll die neue Kameraansicht eine größere Masse an Spielern ansprechen und wahrscheinlich dem neuen Stil, den beispielsweise auch Splinter Cell geht, der mehr auf Konsolen verbreitet ist, einfach zu übernehmen.

Aber keine Angst liebe Fans, wie ihr sicher schon alles wisst, könnt ihr einfach zwischen den Kameraperspektiven hin- und herswitchen. Bei manchen Aktionen wird auch automatisch in die First-Person-Ansicht gezoomt. Wenn ihr euren unverzichtbaren Bogen zückt dann werdet ihr dazu genötigt aus der Ego-Perspektive zu schießen. Warren Spector wurde auch nur dazu genötigt diese Perspektive auszutesten, sonst wäre sie wohl nie implementiert worden.

Denn Designer besaßen die Frechheit und bauten diesen Modus einfach ins Spiel ein und zwangen Warren im wahrsten Sinne des Wortes zu einem Probespiel. Anscheinend hat es ihm gefallen. Aber ob der wahre Grund nicht eher der Einstieg ins Konsolengeschäft ist, da die Konsoleros unter euch ja wissen, dass es nicht ganz einfach ist in Ego-Perspektive mit dem Gamepad zu zocken, bleibt leider ungeklärt.

Auch im Action-Bereich des Spiels hat sich so einiges getan. Kämpfe sollen jetzt keine Todesurteile mehr sein, wenn man sich ihnen stellt. Allerdings ist Thief immer noch ein Stealth-Spiel und da geht es nun mal hauptsächlich ums Schleichen. Wenn ihr früher noch vor jedem Gegner der euch entdeckt hat wegrennen musstet, könnt ihr euch nun ein bis zwei Wachen schon stellen. Aber auch nicht zu oft, da natürlich die schwerbewaffneten Widersacher um einiges stärker sind als ihr. Schleichen ist also immer noch der bevorzugte Weg und oft womöglich auch einzige Weg.

Wer denkt, dass das ganze Rumgeschleiche in pure Eingeschränktheit ausartet und kein Fünkchen von Freiheit mehr besteht, der hat sich wohl getäuscht. Denn was wäre ein Spiel von Warren Spector ohne Freiheit? Wer schon einen Deus Ex-Teil gespielt hat in seinem Leben, der weiß bescheid. Ihr könnt soviel tun und euch entscheiden wie ihr wollt, hauptsache es ist gut überlegt und kann auch wirklich funktionieren. Natürlich sind die Möglichkeiten anders ausgelegt als in dem Sci-Fi-Shooter, aber ähneln sich trotzdem sehr.

Zu einer größeren Freiheit führen in erster Linie die "neuen" Missionen die außerhalb spielen. Hier macht ihr euch auch endlich auf zu alltäglichen Diebesbeschäftigungen. Taschendiebstahl gab es in den vorherigen Teilen noch gar nicht. Jetzt könnt ihr Kleinbürgern wie Adligen tief in die Tasche greifen und euch Geld für die weiteren Missionen zusammen klauen. Diese freie Tätigkeit gilt aber nicht als Mission, sondern lediglich als kleines Zwischengeplänkel und wie schon gesagt, als Aufbesserung eures Kontostandes.

Auf welche Weise ihr von Raum zu Raum, von Gasse zu Gasse, von Haus zu Haus kommt ist ebenfalls ganz euch überlassen. Erst den Wasserpfeil um das Licht zu dämmen und dann im dunklen zu verschwinden? Oder doch lieber einen Lärmpfeil in eine ganz andere Ecke schießen und dann ab durch die Mitte? Oder doch mit einem gezielten Schuss die allein stehende Wache ausschalten und dann ab in den nächsten Busch mit der Leiche?

Sicherlich gab es diese Kniffe auch schon in den vorherigen Teilen, diese wurden aber modifiziert und dazu noch erweitert und verbessert. Ein Punkt ist sicherlich dabei die neuen Waffen und auch die netten Moves die Garret jetzt auf dem Kasten hat.

Eine Blendgranate, bekannt aus diversen Ballerspielen, ist anscheinend auch für einen Dieb im Mittelalter keine Seltenheit mehr. Eine weitere, für diese Zeit unglaublich fortschrittliche, Erfindung ist das mechanische Auge, welches Räume für den Meisterdieb ausspioniert und somit euch schon vorher zeigen kann, was genau euch im nächsten Raum erwartet.

Garret ist natürlich immer noch kein Sam Fisher, aber auch er lernt dazu. Mit speziellen Handschuhen kann er nämlich im Spiel an Mauern herumklettern, und natürlich auch über sie hinaus. Ob es wohl ein paar Spiderman-Fans in den Reihen der Entwickler gibt? Dann natürlich kommen noch Standard-Moves von heute dazu, ob er an einer Wand lehnt, um Ecken lugt oder hangelt, ist eigentlich egal, alles sieht besonders aus der dritten Person wirklich klasse aus. Dank der fortgeschrittenen Technik ist heutzutage natürlich auch viel mehr möglich.

Dynamisches Licht und Schatten fallen direkt auf den ersten Blick auf. Diese Neuerung ist sicherlich nicht nur für die klasse Optik da, sondern bringt auch ein ganz neues Spielgefühl hervor. Jetzt müsst ihr noch mehr als vorher auf eueren Lichtmesser blicken, dass ein Lichtlein sich durch einen Windstoß in eure dunkle Ecke verirrt und somit eure Tarnung aufdeckt. Aber natürlich sieht es in erster Hinsicht klasse aus, wenn die Fackelnflammen sich zum Wind bewegen und auch beim Gehen nicht bloß still stehen, sondern mit jedem Schritt mitschwenken.

Auch die restliche Optik weiß zu überzeugen. Die Animationen von Garret und seinen Widersachern sind flüssig und stehen der harten Konkurrenz in nichts nach. Die knisternde Atmosphäre, wird durch schöne Bauten und bedrohlich wirkende Gänge sehr gut unterstützt.
Auch Soundtechnisch wurden noch einige Schüppen drauf gesetzt. So soll man neben spannender Musik zahlreiche Nebengeräusche eingebaut haben. Wachen unterhalten sich jetzt viel mehr als noch in vergangen Teilen. Deus Ex 2 oder Gothic ähnlich soll es dann in den Burgen zugehen.

Die Wachen reden entweder über alltägliche Dinge, wie Wetter oder wie es mit ihrer Frau zu Hause läuft. Dann gehen sie auch viel genauer auf die Geschehnisse im Spiel ein.

Keuchen nach einer langen erfolglosen Verfolgungsjagd gegen euch schwermütig rum oder geben genauesten ihre Verwunderung über nicht vorhersehbar erloschen Fackeln oder zerstörte Töpfe. Gerade hier soll der Spieler, auch wenn er seinen Gegner nicht sieht, genau wissen, was dieser gerade denkt, ob er resigniert und aufgibt oder ob ihr euch noch nicht hervorwagen solltet, weil dieser kampfbereit ist.

So vorsichtig wie ihr mit dem Licht umgehen sollt, genauso leise muss auch euer Streifzug von statten gehen. Denn die Bösewichte hören besser als je zuvor, wo sich etwas bewegt hat, wo einer tot umgefallen ist oder wo etwas zerbrochen wurde. Auch die Leichen müsst ihr sehr sorgfältig aus dem Weg räumen. Wer denkt, dass man diese einfach nur in den nächsten Busch oder in die nächste dunkle Ecke ziehen muss, der hat sich aber gewaltig geschnitten. Natürlich hinterlassen die gefallen Schergen auch den roten Lebenssaft, der weggewischt werden muss. Wie sich das allerdings mit der USK-Freigabe verträgt wissen wir noch nicht. Aber wir gehen davon aus, dass es wahrscheinlich eine Freigabe ab 16 geben wird, auch mit Blut.

Ich liebte es vor sechs Jahren mit Garret in Häuser einzubrechen und Dinge zu stehlen, Wachen auszuschalten und das alles noch möglichst leise. Ich freute mich wirklich, wie ein kleines Kind, ja damals war ich auch noch eins, darauf ins nächste dunkle Level zu kommen um dort weiter zuplündern. Herrlich. Wenn ich mir das so anschaue, so kommen wieder alte Gefühle in mir hoch. Auch wenn alles moderner geworden ist, ist doch immer noch der packende Charme erhalten. Mit den Neuerungen, der neuen Technik und dem weiter modifizierten freiem Handeln, sehe ich eigentlich kein wirkliches Problem darin, dass Thief 3 in Sachen Stealth ein richtiger Reißer wird. Natürlich darf man sich noch nicht zu früh freuen, aber fakt ist, dass sich die Neuerungen wirklich sehr konstruktiv fürs Gameplay anhören und sich hoffentlich auch so spielen werden. Ich als Fan freue mich schon sehr auf den Release, alle anderen dürfen sich auch auf ein hoffentlich sehr gutes Spiel freuen.

Ersteindruck: Sehr gut

Edgar A. Poe goes PC gaming…

12 Jahre ist es her, seit Samuel Gordon das Schloss seiner Familie nach einem folgenschweren Brand verlassen hat. Schmerzliche Vorfälle wollte er verdrängen als er von dannen zog, doch nun da sein Großvater William auf mysteriöse Weise verstorben ist, muss er wieder zurückkehren. Schon bald fallen ihm Ungereimtheiten an der Unfalltheorie auf, doch außer ihm scheint sich keiner dafür zu interessieren. Mysterien, Spannung und ein grandioses Adventure kommen auf uns zu – mit Black Mirror. Wir spielten die Preview-Version!

dtp "verkommt" mittlerweile zum göttlichsten aller Publisher, so dürften das zumindest Adventure-Fans sehen. Nach Runaway, Tony Tough, der Neuauflage von The Longest Journey und dem bald erscheinenden The Westerner kommt ein richtig ernster Schinken – Black Mirror: Der Schwarze Spiegel der Seele. Als Mitt-30er namens Samuel Gordon klemmt ihr euch wie gesagt dahinter, die genauen Umstände des Todes eures Opas zu ergründen und gelangt dabei in ein spannendes Horror-Adventure (der positiven Art ;-)).

Per bestens funktionierender Point & Click-Maussteuerung (mit der ein oder anderen Komfortfunktion wie zum Beispiel das Anzeigen aller Ausgänge aus einem Bild) drückt man sich bequem über wunderschön vorgerenderte 3D-Hintergründe. Diese Technik hat für gewöhnlich den Nachteil mit sich gebracht, dass die Szenerien leblos und kalt wirkten – nicht so bei Black Mirror. Je nach Tageszeit ändern sich die Lichtverhältnisse, ebenso wechselt das Wetter. Durch am Himmel kreisende Vögel, plätscherndes Wasser, fallende Blätter oder auch (teilw. etwas ruckelig) animierte NPCs bekommt das Bild noch zusätzliche vitale Aspekte.

Aber was wäre ein Adventure ohne ordentliche Rätsel? Und hier weiß Black Mirror ebenfalls zu gefallen. Wissen, Logik oder ein bißchen um die Ecke zu denken ist gefragt. Insgesamt rätselt man etwa 20 bis 25 Stunden.

Die einzigen bislang auszumachenden "Schwachstellen" des atmosphärisch sehr dichten Spiels liegen im Ablauf der Story selber. Es ist nicht immer 100%ig klar was man als nächstes machen sollte. Und wie bei Runaway ist es nicht immer ganz einfach gewissen Objekte am Bildschirm zu finden – im Gegensatz zum spanischen Vorzeigeadventure, hält sich die tschechische Bildschirmsucherei aber in Grenzen.

Für die deutsche Ausgabe hat sich dtp zum Engagement von Johnny Depp-Synchronsprecher David Nathan hinreißen lassen. Wie die hiesige Lokalisation ausfällt lässt sich nur anhand bisheriger dtp-Produktionen abschätzen (also erwarten wir eine sehr gute Qualität). Wir konnten nämlich nur die tschechische Version (geile Sprache!) mit Untertiteln ausprobieren.

Eigentlich bin ich ja kein großer Fan von Adventures mit gerenderten „Real-Hintergründen“. Was mich bei Syberia aber immer ein wenig abgeschreckt hat, stört mich bei Black Mirror überhaupt nicht. Alles wirkt glaubwürdig und düster.

Die durchdachte Story rund um die Familie Gordon packt von Beginn an und trägt ihren Teil zur düster-depressiven Stimmung bei. Mysteriöse Symbole und Heimlichtuereien von Charakteren sorgen dafür, dass man bald daran zweifelt, ob man überhaupt irgendjemandem trauen kann. Wenn dann noch Blutflecken in einem Laub-Häcksler verschwinden, kommt ein schauriger Hauch von Stephen King und Edgar Allan Poe ins Geschehen.

Sollte dtp jetzt nicht noch ein unheimlicher Fauxpas bei der Synchronisierung passieren, darf die deutsche Version mit einer hohen Rebell-Wertung rechnen. Releasetermin (den Monat April ;-)) unbedingt rot im Kalender anstreichen!

Ersteindruck: Sehr gut