Ich mag mein Heimatland, das Nachbarland meines Chefs, dieses Land nennt sich Deutschland (um die Einheimischen zu beruhigen sei gesagt, dass JoWooD ja auch noch seine Finger im Spiel hat.). Denn in letzter Zeit kommen aus diesem Entwicklernachwuchsland, immer bessere und spektakulärere Games. Ende März ist wieder ein potentieller Superhit zu erwarten. Mit Söldner: Secret Wars versuchen die Leute von Wings Simulations der Battlefield-Konkurrenz Beine zu machen und neue Maßstäbe zu setzen.
Mein Team rückt langsam auf das Haus zu. Der etwas schissige Arzt fragt nocheinmal ob wir das Haus wirklich einfach so ohne weiteres stürmen sollten, doch der schon ganz aufgeregte MG-Schütze hält ihm den Mund zu. Wir sind nur noch ein paar Meter von dem Haus entfernt und verstecken uns hinter einem Busch. Vom Searge bekommen wir die Anweisung: "Rein gehen!". Gesagt, getan, die Hälfte des Teams schicke ich mit einer schnellen Handbewegung zur rechten, die andere Hälfte zur linken Seite des Hauses. Innerlich tickt meine Uhr: "Noch vier, drei, zwei, eins, LOS LOS LOS", die letzten Worte brülle ich laut mit raus und mein Team sprintet auf das Haus zu. Doch die Terroristen in diesem wehren sich stärker als erwartet. Nur sehr Mühsam nehmen wir einen Raum nach dem anderen ein, bis wir es dann endlich geschafft haben. Doch dies war nur ein Haus… es warten noch hunderte auf dieser Karte.
Hörte sich das hier nicht extrem spannend an? Ich denke schon, es ist eine Szene aus dem im Mai erscheinenden Söldner: Secret Wars. Söldner soll Battlefield von seinem Multiplayertron stürzen, denn auch Söldner ist ein Multiplayergame, wenn auch mit ausgeprägtem Singleplayer.
Denn auch wenn das Hauptaugenmerk wie gerade gesagt auf Multiplayerschlachten liegt, wird es auch eine dynamische Kampagne geben. Denn politische Einflüße werden euer weiteres Vorgehen bestimmen. Jeder Erfolg könnte später mal schlimme Folgen haben. Doch euch wird das wenig interessieren, denn in der näheren Zukunft werden fast sämtliche Weltmächte nicht mehr mit Hilfe von eigenen Truppen Kriege führen, sondern Söldner anheuern. Ihr seid logischerweise einer von ihnen. Ihr könnt natürlich auswählen, für welche Weltmacht ihr euch in Gefahr begeben wollt. Wenn ihr Söldner kauft, werden erst einmal vier Stück enthalten sein (USA, Russland, China, Japan), zu einem späteren Zeitpunkt sollen aber per Patch mehr Länder hinzugefügt werden. Wir pledieren auf Östereich. Das besondere an Söldner ist die Kommandeur funktion. Ein Spieler aus dem Team wird den anderen vorgeben können, was sie zu tun haben. So soll ein wirkliches Teamspiel richtig interessant werden. Einige Entscheidungen hängen komplett von dem Kommandeur ab, was wird gekauft, was getan und und und. Wer da immer noch aus der Reihe tanzt wird schnell merken, dass er auf verlorenem Posten steht.
Fahrzeuge gibt es auch und zwar nicht zu knapp. Rund 40 (!!!) verschiedene warten auf euch. Später sollen auch hier noch neue folgen. Damit ihr zu jeder Zeit passend ausgerüstet seid, gibt es neben zahlreichen Gadgets wie zum Beispiel einem Nachtsichtgerät auch rund 70 Waffen. Von der AK 47, dem M16, über Rocket Launcher bis hin zum einfachen Messer in mehrfacher Ausführung. Der Multiplayermodus wird übrigens alle gängigen Modi unterstüzen. Ob da was neues kommen wird, lassen die Wings im Moment offen. Auf jeden Fall sollen sie so anzupassen sein, dass immer wieder neuer Spaß aufkommen soll.
Kommen wir jetzt zu der technischen und sehr ansprechenden Seite an Söldner.
Da hätten wir als besonderes Highlight das Advance Destruction System, kurz ADS. Dieses ermöglicht ähnlich wie schon Spiele wie Red Faction und der eher mäßige zweite Teil, sämtliche Dinge zu zerstören. Doch die Technik aus dem etwas in die Jahre gekommen Shooter wurde stark erweitert. So können nun sämtliche Dinge, seien es Häuser, Bäume oder Grashalme vollkommen zerstört werden. Außerdem können mittels Flakgeschütz oder einfach einem kräftigen Panzer riesige Löcher in die Erde gebraten werden. Bleibt zu hoffen, dass dieses Feature auch wirklich voll ausgereizt wird und nicht nur sporadisch zum Einsatz kommt. Übrigens wird die Weltkarte insgesamt gigantische Ausmaße haben. Bei knapp 6500km*3500km, kommt so mancher anderer Titel stark ins Schwitzen. Trotzdem wird diese Zahl natürlich verkleinert indem die Map in nocheinmal einzelne Maps aufgeteilt werden soll. Die Grafik kommt allgemein ansonsten nur überdurchschnittlich weg. Irgendwie sieht alles nett aus, allerdings nicht überragend. Die Rechner auf denen das Spiel laufen soll, müssen allerdings schon eine gewisse Ausstattung haben.
Unter einem 2 GHz Rechner mit 512MB-Ram wird wohl wenig laufen. Dazu vielleicht noch eine 64MB-Grafikkarte und schon sieht die Welt wieder besser aus. Als kleiner Abschluss sei noch gesagt, dass die Modszene ebenfalls sehr intensiv unterstützt werden soll. Bereits jetzt sind erste Projekte angekündigt, die durchaus Appetit auf mehr machen.
Ich freue mich eigentlich schon auf die Mischung aus Operation Flashpoint und dem etwas actionlastigerem Battlefield Vietnam. Doch noch sind einige Kritikpunkte wie zum Beispiel die im Vergleich zur Konkurrenz etwas schwach geratene Grafik nicht ausgeräumt. Bis Ende Mai ist aber noch eine Menge Zeit und so hoffe ich da auf noch etwas Feintuning. Der Betatest verläuft wenigstens einigermaßen gut und schon bald soll der öffentliche Multiplayertest folgen. Ich bin auf jeden Fall mit dabei.
Ersteindruck: Gut