Archiv der Kategorie: Spiele

Fisherman’s Friend im Zug nach Nizza

Sam Fisher soll im Zug von Paris nach Nizza einen Mann namens Norman Soth finden. Ob er nun ein Freund von Sam ist, wissen wir eigentlich auch nicht so genau – jedenfalls wird er ausgepresst wie eine reife Zitrone. Wehklagen im Stil von "Hey, ich hab Rechte!" ignorieren wir ganz einfach, mit ‚Fifth Freedom‘ (dem Recht zu spionieren, stehlen, zerstören und töten um sein Land zu schützen) ausgestattet, sollte das eigentlich kein gröberes Problem verursachen …

Die erste der beiden Demo-Missionen spielt sich (wie eingangs erwähnt) in einem Zug von Paris nach Nizza ab, Sam startet quasi als U-Bahn-Surfer (in diesem Fall eher Schnellzug) auf dem Dach des letzten Waggons. Flugs klettert er duch die erstbeste Luke im Dach (Züge haben passenderweise immer an solchen Stellen eine Luke) in den Gepäckwaggon. Auf leisen Sohlen geht es erstmal ein Stück nach vorne, im nächsten Waggon angelangt trifft Sam auf die erste "knifflige" Situation: jemand vom Zugbegleitpersonal versperrt den Weg und somit das ungehinderte Voranschreiten der Mission. Klar, die Lizenz zum Töten hat Mr. Fisher ja eingesteckt, aber in dieser Mission ist bis dato der Waffengebrauch strikt untersagt. Also entweder unbemerkt vorbeischleichen oder den Typen einfach von hinten überwältigen und ausknocken.

Gesagt getan geht’s weiter auf die Reise bzw. auf den Weg durch die Eisenbahn, diesmal aber auf etwas unkonventioneller Art und Weise: nämlich hängend, nur wenige Zentimeter über den Gleisen, bis zur nächsten Klappe nach oben. Immer wieder empfielt es sich, die flexible Optik (ein hilfreicher Gadget) durch Schlüssellöcher und Türspalten zu stecken, um Übeltäter auf der anderen Seite schon im Vorfeld zu erkennen – so auch in diesem Fall, nach wenigen Sekunden verzieht sich der Bösewicht und Sam kann trockenen Fusses auf die andere Seite, sprich wieder ins ein warmes Abteil.

Auf diese Weise bewältigt man als Spieler die komplette Map – in jedem Fall ist Timing die beste Waffe, lieber ein bisschen länger warten als entdeckt zu werden und somit die Mission zu gefährden.

Sofort sticht die Tatsache ins Auge, dass Splinter Cell 2 nur noch mit 100%igem DirectX 8.1 Support läuft, natürlich ist das auch bei der Demo so. Ihr müsst dafür also mindestens eine ATi Radeon 8500 oder eine nVidia GeForce 3 Grafikkarte euer eigen nennen, damit ihr überhaupt in den Spielgenuss kommt (eine GeForce 4 MX unterstützt übrigens nur DX7 vollständig, mit der teilweisen DX8.1 Unterstützung ist das Spiel also nicht lauffähig).

Leider ist man etwas zu konzentriert auf’s Lösen der Rätsel, sprich das Timining und den sehr linearen Ablauf der Mission, sodass die schönen Umgebungseffekte und phsikalischen Details (Abteilvorhänge, die sich im Wind bewegen usw) erst beim zweiten Durchlauf bemerkt und bewundert werden können. Nachdem die Zug-Mission beendet ist, könnt ihr noch eine zweite in Angriff nehmen. Leider sind beide sehr linear: Sam kommt zur Tür, blickt durch, dahinter steht ein Gegner – es dauert nicht lange und er geht weg – immer das selbe Spiel überall alles von vorne bis hinten durchgescriptet. Folgedessen gibt es auch nur einen Lösungsweg (bis jetzt hab‘ ich zumindest keinen zweiten gefunden), dennoch ist dieser meist sehr spannend, interessant und kurzweilig zugleich.

Herunterladen sollte man sich die Demo auf alle Fälle, auch wenn die Server zeitweise etwas überlastet sind.

Flagship Studios – Erstes Spiel kommt über Nacmo

Es war verdammt spektakulär, als sich Bill Roper und andere Ex-Blizzard-Mitarbeiter sich vor einigen Monaten von dem Unternehmen abwandten… blah blah blah… [hier Standardeinleitung einsetzen]…

Auf jeden Fall wird das erste Spiel der Flagship Studios ungewöhnlicherweise über Namco erscheinen. Das sich seit einem halben Jahr in Entwicklung befindende Game ist somit auch der erste PC-Titel von Namco. Das 1955 in Japan gegründete Unternehmen kann auf diesem Bereich noch kein Spiel vorweisen, hat dafür aber Kult-Titel für andere Plattformen wie Pac-Man, Tekken und Soul Calibur in seinem Portfolio eingetragen.

Deus Ex 2 im Test – Der Klon-Manager in gut

Böse Terroristen gegen gute Weltpolizisten – wir mussten solche Szenarien aus Computerspielen ja schon bis zum Erbrechen erdulden. Dann aber sandte uns Gott die Recken von Ion Storm – und die Mädels haben ihre himmlische Mission in Deus Ex perfekt erfüllt! Endlich war Schluss mit 08/15-Storys. Das hat aber offensichtlich noch nicht gereicht, deshalb musste ein Entwicklerteam rund um Harvey Smith ein Sequel basteln. Ist es würdig, den Namen Deus Ex zu tragen?

Nach der Auswahl, ob ihr denn Männchen oder Weibchen sein wollt, beginnt alles mit einem fulminanten Intro. Ein Terrorist demonstriert eine fatale neue Waffe und verwandelt ganz Chicago in ein höllisches Inferno. Kaum jemand überlebt. Ihr aber seid ein Schüler der Tarsus Akademie (ein biomodifizierter Schüler um genau zu sein) und werdet per Helicopter nach Seattle gerettet.

Dort angekommen wird die hiesige Akademie aber sofort angegriffen. Es macht euch stutzig, dass euch niemand etwas erzählen will, schnell entdeckt ihr, dass ihr und die anderen Schüler Teil eines Experiment seid, und das gefällt euch in der Person von Alex D. natürlich gar nicht.

Ihr erwacht also mitten im Geschehen, und dadurch reißt die Story vom ersten Moment an vollkommen mit. Aber es werden auch ab Sekunde 1 Entscheidungen von euch erwartet, was den Einstieg etwas zäh erscheinen lässt. Im ersten Drittel von Invisible War muss man sich überlegen für welche Fraktion man kämpfen will und ob man sich zum Ballermann, Hacker oder Schleicher entwickelt – natürlich hat das alles seine Vor- und Nachteile.

Besonders interessant ist Deus Ex 2 nämlich nicht nur aus spielerischer Sicht. Hier erlebt man Gaming auf höchstem Niveau. Ion Storm’s Hybride aus Action und RPG fordert euch dazu heraus, euch mit der Spielwelt auseinander zu setzen. Wollt ihr der kapitalistische Ordnungshüter der WTO sein, dessen Fraktion aber über die Leichen der Armen geht, leicht faschistische Methoden unterstützt und nur Wohlstand für die Reichen schafft? Oder schließt ihr euch der Kirche der Ordnung an, die für Natürlichkeit und Individualismus steht, gegen die Ausbeutung der Hilflosen auftritt und dafür teilweise radikal-fanatische Züge aufweist? Keine Partei ist vollkommen guti-gut-toll, keine aber auch das personalisierte Böse. Es bleibt euch etwas Zeit um für alle Parteien Aufträge zu erledigen, irgendwann ist aber eine Entscheidung fällig. Zumindest bis am Schluss plötzlich alles wieder ganz anders wird…

Wie schwer die Auswahl fällt, zeigt auch eine Abstimmung <a href="http://forum.rebell.at/viewtopic.php?t=1178" target="_blank">in unserem Forum</a>. Keine Partei konnte deutlich die Sympathien unserer Leser für sich gewinnen. Das schaffte übrigens auch nicht der Held des ersten Teils, JC Denton, denn in der Spielwelt ist sein Name allgegenwärtig, sein Ruf aber zwiegespalten. Einige sehen ihn als Kriminellen, für andere ist er ein Held. Kurz angemerkt sei, dass er, ebenso wie andere alte Bekannte, wieder auftaucht.

Das lässt die fiktive Welt vor allem für Spieler von DX noch intensiver erscheinen. Hier hat sich jemand viel Mühe gegeben, nicht einfach nur einen zusammenhangslosen Nachfolger zu erstellen, sondern wirklich eine Art SciFi-Paralellwelt zu schaffen. Aber durch diverse Details brauchen sich auch diejenigen, die den Vorgänger nicht gespielt haben, vor Invisible War zu scheuen. Nachrichtenstationen lassen aktuelle Ereignisse in der Welt Revue passieren (manchmal habt auch ihr eure Finger im Spiel), und überall gibt es Details zu entdecken, und Gespräche zu belauschen. So ist es zum Beispiel keine Selbstverständlichkeit in Computerspielen, dass man ein kleines Mädchen mit ihrer Mutter über ihre Angst sprechen hört, dass sich die Chicago-Katastrophe auch in ihrer Heimat wiederholen könnte.

Das alles trägt dazu bei, dass auch Deus Ex 2 als eines der ganz wenigen Games gezählt werden kann, welche das Medium Spiele näher an den Status eines Werkzeuges zur Gesellschaftskritik heranbringen. Etwas, dass meiner Meinung nach ein nicht unwesentliches Ziel der Branche sein sollte, um endlich vom Vorurteil wegzukommen, dass PC- bzw. Videospiele nur für Kinder gedacht seien.

Stichwort Videospiele: Das bringt mich zur technischen Umsetzung. Deus Ex 2: Invisible War basiert auf der aktuellen Unreal-Technologie und weiß vor allem durch grandiose Licht- und Schatteneffekte zu begeistern. Die sorgen auch dafür, dass das Spiel deutlich besser als sein Vorgänger aussieht, denn wenn man die Details auf ein Minimum herunterdreht, erkennt man die Unterschiede kaum. Lediglich die viel zu hohen Hardwareanforderungen ergeben dann die Differenz zwischen beiden Teilen. Erst nach der Deaktivierung der V-Sync-Funktion läuft das Spiel auf Rechnern der gehobenen Mittelklasse anständig. Optisch bewegt sich alles auf dem Niveau von Rainbow Six 3.

Böse Zungen, sowie auch ich, behaupten, dass wir das der parallel entwickelten Xbox-Version zu verdanken haben. Etwas, das mit Sicherheit aus dieser Multi-Plattform-Produktion resultiert, sind die viel zu kleinen Levelabschnitte. Die Ladezeiten bei 512 MB RAM halten sich zwar in Grenzen, es nervt aber wenn man nach jeder dritten Tür wieder den Ladebildschirm zu Gesicht bekommt.

Und das obwohl man sicherlich keine enorm aufwändige Levelarchitektur zu sehen bekommt. Im Gegenteil, die Lokalitäten wirken großteils etwas langweilig. Egal ob Seattle, Kairo, Antarktis oder Trier, irgendwo spielt sich alles in engen Häuserschluchten oder verwinkelten Gängen von riesigen Gebäudekomplexen ab. Es fehlen ein wenig die großen Außenareale, die Abwechslungsreichtum bringen würden. Der Fairness halber sei aber gesagt, dass die verschiedenen Orte durchaus ihren eigenen Charme versprühen und sich optisch doch klar unterscheiden.

Dafür kommt durch verschiedenste Missionsziele wieder einiges an Vielfalt herein. Dokumente stehlen, Attentate ausüben, eine Pilotin befreien, einen Sicherheitschef verhören. Auch die interessanten Nebenquests haben es spannungsmäßig in sich. Und das obwohl die Gegner-KI sich nur im durchschnittlichen Bereich befindet. Wenn man eine Patroullie niederknallt oder den Alarm auslöst, wünscht man sich manchmal doch, dass die Gegner nicht nach einigen Minuten wieder die Suche aufgeben und den Alltag fortsetzen.

Wenn die CPU-Menschen angegriffen werden rennen sie dafür schon mal davon, holen Hilfe und lösen Alarm aus. Um noch unauffälliger oder stärker agieren zu können, stehen euch 15 Bio-Modifikationen zur Verfügung, von denen ihr jeweils fünf installieren könnt. Welche man einbaut, erfordert einige schwierige Entscheidungen. Leider beschränkt sich der Rollenspiel-Aspekt von Deus Ex 2 auf diese Module, denn wo man in Teil 1 noch Stärkepunkte verteilen konnte um sich in einzelnen Bereichen zu verbessern, gibt es nun einfach gar nichts mehr. Der Screen mit den Charakterwerten wurde ersatzlos gestrichen.

Für Fans sicher ärgerlich, aber insgesamt gesehen tut das dem grandiosen Spielerlebnis wenig Abbruch. Ein wenig Komplexität verliert das Spiel dadurch aber.

Es gibt leider auch keine Übersicht darüber, wie beliebt ihr bei den einzelnen Fraktionen gerade seid – wie sie beispielsweise in GTA 2 zu sehen war. Wenn ihr beispielsweise der genmanipulierten Omar-Rasse helft, wisst ihr zwar, dass die euch zukünftig sympathischer finden und euch ihre Waren billiger verkaufen. Wer genau dafür ein wenig angepisst wurde, müsst ihr euch aber selbst ausmalen.

Insgesamt präsentiert sich das Interface nur mäßig und weißt zahlreiche konsolentypische Schwächen auf. Während das halbtransparente HUD zwar gewöhnungsbedürftig aber dank Konfigurationsfähigkeit nicht störend wirkt, muss man sich im (sehr kleinen) Inventar mit umständlichen Aktionen herumschlagen. Auch ist es mir nicht ganz klar, warum ich herumliegende Snacks nicht einfach essen kann. Stattdessen muss ich etwas aus meinem Inventar schmeissen, das Leckerli aufheben, es essen, und den zuvor abgelegten Gegenstand schlussendlich wieder aufnehmen.

Eines haben die Konsolen uns diesmal aber nicht vererbt: Es gibt kein verblödetes Speicherpunkt-System, sondern die geliebte Quicksave-Funktion die man an jeder Stelle des Spiels benutzen kann.

Kurz noch zur Akustik: Der Soundtrack ist recht unauffällig und ordentlich gelungen. Soundeffekte und Synchronisation hingegen sind absolut brilliant. Letzteres mag vor allem an den teuren Sprechern liegen, die im Filmbereich hierzulande beispielsweise Brad Pitt und Nicole Kidman ihre Stimme leihen.

Haua, haua! Als Fan von Deus Ex sehe ich das Sequel mit gemischten Gefühlen. Gemessen an Spannung, Atmosphäre, Story und Missionsdesign hat Invisible War den guten Namen auf jeden Fall verdient. Andererseits hat man einige tolle Aspekte von Teil 1 rausgekürzt um es Massenmarkt-freundlicher zu machen, und das nervt mich einfach.

Schlussendlich bleibt ein sehr gutes, wenn auch leider nicht geniales Spiel, dass mit etwa 15 Stunden Spielzeit und einem hohen Wiederspielbarkeitswert jedem Fan von hochspannender und komplexer Action absolut zu empfehlen ist. Erwachsener wird man derzeit nirgendwo unterhalten! Teil 3 kann kommen…

ShareReactor – Seitenbetrieb von Polizei gestoppt

Die in Raubkopiererkreisen äußerst populäre Seite ShareReactor.com wurde laut einem Bericht auf Heise.de von der schweizer Polizei heruntergefahren. Nach 30 Monaten konnte die Linksammlung zu den P2P-Netzwerken von Tauschbörsen wie Edonkey und Emule eine tägliche Besucherfrequenz von 220 000 Besuchern verzeichnen, weshalb man die Verhaftung des Betreibers und die Schließung der Seite als einen großen Erfolg gegen die Warez-Szene bezeichnen kann. Filme, Musikalben, Spiele (PC und Konsole) sowie Pornos waren auf ShareReactor verlinkt worden.

Es ist zu erwarten, dass die Seite nicht wieder online gehen wird. Welche Strafe den Betreiber erwartet, ist derzeit noch nicht klar. Die Untersuchungen gegen ihn laufen noch, er verhalte sich bisher aber sehr kooperativ – so die Polizei in einer offiziellen Pressemeldung.

Anno 1503: neue Stellungnahme in Sachen Multiplayer

Nicht nur die Spieler sind über den fehlenden Multiplayer-Part verärgert. Jetzt sind auch die Entwickler schon nicht mehr frohen Mutes.

Sunflowers gibt in der Stellungnahme viel Sorgen aus der Entwicklung des MP-Patches preis, aber lest es euch selbst durch:

Stellungnahme zur Absage des Multiplayer-Patch

Es sei allerdings vorab schon gesagt, dass sich an der Tatsache, dass es den Multiplayer in keiner Form geben wird, leider nichts ändern wird ? so sehr wir das auch wollten. Und dafür möchten wir uns in aller Form öffentlich entschuldigen.

Detailreiche Spielwelten, gutes Gameplay und spannende Unterhaltung liegen uns am Herzen, und wir sind angetreten, unsere Spielprojekte nach Kräften an den höchsten Qualitätsmaßstäben auszurichten. Dies gilt für alle bisherigen, aber auch alle kommenden Titel. Leider sind wir im Falle des Multiplayers von ANNO 1503 jedoch an unsere eigenen Grenzen gestoßen: An diesem Patch wurde sehr lange gearbeitet, wobei das ursprünglich vorgesehene Entwicklungsbudget mehrfach und schließlich bei weitem überschritten wurde.

Die Entscheidung, alle weitere Arbeiten einzustellen und das Scheitern des Multiplayer-Projekts zu akzeptieren, ist uns dennoch nicht leicht gefallen. Dass der Unmut über diese Nachricht groß sein würde, war uns bewusst ? und wir verstehen die Ohnmacht enttäuschter ANNO-Fans nur zu gut, da wir den Ausgang dieser Entwicklung ebenso enttäuscht hinnehmen mussten.

Entgegen aller Annahmen sind unsere Fehler jedoch nicht in der endgültigen Absage des Multiplayer zu suchen: Vielmehr müssen wir uns rückblickend vorwerfen, zu lange an eine erfolgreiche Fertigstellung des Patch geglaubt zu haben, weil wir trotz immer wieder auftretender Probleme bis zuletzt nicht davon ablassen wollten, einen spielbaren und stabilen Multiplayer abzuliefern.

Die Kritik der Community im eigenen Board haben wir zu jeder Zeit mitverfolgt. Daher war uns immer klar, dass wir in Bezug auf den Multiplayer eine ?Bringschuld? zu leisten hatten. Sämtliche Äußerungen unserer Moderatoren im Board waren gekennzeichnet von dem festen Glauben an das Fertigstellen und Erscheinen des Multiplayers. Zugleich war es uns ein persönliches Anliegen, der Fangemeinde – die durch Teilnahme an Diskussionen im Forum und Leserbriefen einen großen Teil von ANNO 1503 mit ?entworfen? hat ? diesen Teil des Spiels nicht vorzuenthalten. Nach den ersten sechs Monaten erfolgloser Entwicklung konnten und wollten wir die Flinte noch nicht ins Korn werfen.

Nach weiteren sechs Monaten und der Investition von Zeit, Geld und Kraft musste im Rahmen neuerlicher, interner Diskussionen besprochen werden, ob die Fertigstellung des Multiplayers tatsächlich zu realisieren sei: Die enorme Vielfalt und die Tiefe der Spielwelt sind ganz klar die bedeutendsten Stärken eines ANNO 1503, doch ausgerechnet diese Komplexität entwickelte sich zugleich zum Stolperstein des Multiplayer. Zum ersten Mal waren wir kurz davor, die Entwicklung einzustellen. Viele lange und hitzige Diskussionen folgten ? doch schließlich entschieden wir gemeinsam, uns dieser Herausforderung auch weiterhin zu stellen. Doch immer wieder führten Tests der unterschiedlichen Versionen zu ?Asyncs? und Abstürzen des Programms, die nicht zu beheben sind.

Die Herausgabe des Programmcodes würde daher nicht die Probleme lösen. So bleibt auch für uns ein sehr bitterer Beigeschmack, da wir eingestehen müssen, dass es keinen Multiplayer für ANNO 1503 geben wird. Und dafür möchten wir uns bei allen enttäuschten Fans entschuldigen. Auf Ankündigungen, entstanden aus dem Eifer und unserer eigenen Begeisterung, werden wir in Zukunft verzichten müssen. Dass wir interne Vorgänge zwischen MaxDesign und Sunflowers an dieser Stelle nicht öffentlich ausbreiten werden, sollte dennoch nachvollziehbar sein.

Aus den begangenen Fehlern haben wir gelernt, und von der gewonnenen Erfahrung werden künftige Projekte, und somit natürlich auch die Spieler profitieren. Dies gilt zugleich für unsere Informationsstrategie, die im Zuge der Entwicklung von ANNO 1503 oft kritisiert wurde.

Das SUNFLOWERS Team

SUNFLOWERS GmbH – 15.03.2004

Ein paar Tipps für den Start

X2 gehört wohl mit zu den komplexesten Games überhaupt. Für einige Spieler vielleicht zu komplex. Jedoch nicht für einen erfahrenen Rebell-Redakteur bzw. Sklaven. So haben wir uns nicht nur durch die unzähligen Fan-Foren und offiziellen Foren geschlagen, sondern sogar selbst (!!!) einige Tricks im X-Universum gesucht und auch gefunden, die wir euch natürlich nicht vorenthalten möchten. Brüllt am besten schon einmal die Khaak auf eurer Verpackung an, dass ihr jetzt gekommen seid um sie zu vernichten!

Geld zu Beginn

Besonders anfangs habt ihr immer zu wenig Credits. So kann es wirklich Wochen dauern bis ihr ein paar Schiffe euer Eigen nennt oder sogar eine kleine Flotte besitzt. Um möglichst schnell an Geld zu kommen empfehlen sich zum Start einige Maßnahmen. So solltet ihr z.B. innerhalb der Stationen immer manuell die Landebuchten ansteuern. Hin und wieder schweben nämlich Kisten durch die Raumstationen die kostenlose Inhalte haben. Einfach die Schilde herunterfahren, die Frachtluke öffnen und die Kiste ins Schiff aufnehmen. Aufpassen müsst ihr allerdings auch dabei, wir wollen doch nicht, dass das schöne Schiff in der Station wie eine Seifenblase zerplatzt! Selbst wenn das Schiff überlebt, ist damit zu rechnen, dass Ausrüstungsgegenstände an diesem Kaputt gehen, falls ihr irgendwo anstosst, was sehr ärgerlich und vor allem teuer sein kann.

Verkauf von fremden Frachtgut

Lohnenswert sind die Storymissionen zumindest am Anfang allemal. Gleich in der zweiten Mission bekommt ihr den Auftrag mit einem Argon Express einen wichtigen Botschaftler abzuholen. Sobald ihr diesen einkassiert habt, begebt ihr euch wieder auf den Nachhause-Weg. Doch bevor ihr wieder in den Sektor "Heimat des Lichts" fliegt, stoppt ihr ganz einfach mal an dem Ausrüstungsdock oder der Schiffswerft und dockt dort an. Nun wird der komplette Express leergeräumt. Verkauft alles was ihr verkaufen könnt. So erhaltet ihr ganz schnell knapp 400.000 Credits, die ihr gleich wieder in neue Schiffe oder Ausrüstung investieren könnt.

Handelssoftware und Patch-Installation

Dann braucht es auch nicht lange bis ihr euren ersten Frachter geschenkt bekommt. Solltet ihr den Patch installiert haben, würde ich empfehlen so schnell wie Möglich die Handelssoftware MK3 zu kaufen. Diese bewirkt, dass euer Frachter völlig selbstständig kauft und verkauft und so immer den besten Preis für euch herausholt. Je länger ihr ihn das machen lasst, umso "klüger" wird der KI-Pilot und umso mehr Gewinn werdet ihr erwirtschaften.

Jagd auf Guybrush’s Freunde

Sobald ihr ein stärkeres Schiff als den M5-Jäger habt solltet ihr euch auch daran machen auf einige Piraten Jagd zu machen. In einem M5 sind diese einfach noch zu schwer zu knacken. Mit einem M4 sollte die Sache allerdings schon gut machbar sein.

Nicht zerstören, übernehmen
Seht zu, dass ihr die Schiffe nicht zerstört, sondern kapert. Dabei ist auch zu beachten, dass ihr das gegnerische Schiff nicht zu schwer beschädigt, da es wesentlich mehr Einkommen bringt, wenn es fast völlig heil ist. Sobald die Schilde des Gegners erst einmal ausgeschaltet sind, sollte generell nur noch ein paar Schüsse fallen bis er sich dazu entschließt, sein Schiff aufzugeben. Habt ihr schon mehrere Schiffe unter eurem Kommando und X2 noch nicht auf die Version 1.3 gebracht müsst ihr jedoch aufpassen, eure auf den Feind angesetzten Einheiten werden auch weiter auf das Schiff feuern, selbst wenn der Pilot schon garnicht mehr in diesem sitzt. Das Update ist also auf alle Fälle empfehlenswert.

Spielt Chauffeur

Sobald ihr einige Schiffe abgeschossen habt gewinnt ihr natürlich auch an Erfahrung. Diese hat auch einen bestimmten Sinn. Auf einer Station werden in dem Kommunikationssystem immer wieder verschiedene Aufträge angeboten. Um diese annehmen zu dürfen müsst ihr allerdings schon einen recht hohen Rang haben. Lediglich die Personentransporte sind schon auf Stufe 0 verfügbar. Aber selbst die bringen gutes Geld, weshalb Anfänger wenigstens ein paar dieser Missionen machen sollten.

Geduld – die lohnenswerte Tugend

Hin und wieder werdet ihr dort auch ein Angebot sehen, in dem ihr wichtige Papiere irgendwo hinbringen sollt. Meist gibt es für diesen Auftrag schon einen Haufen Zaster. Seid ihr am Ziel angekommen, werdet ihr eventuell gefragt ob ihr noch ein bisschen warten könnt, die betreffende Person müsse gleich noch wo anders hin. Wählt dort unbedingt die Option "Warten" aus, denn auch für den nächsten Flug wird es viele Credits geben. Das geht meistens sogar mehrere Male und so habt ihr innerhalb von einer Stunde neben tausenden von Credits, auch noch einige neue Sektoren in eurer Sternenkarte.

Vorsicht walten lassen
Zum Abschluss sei noch gesagt, dass es laut einigen Aussagen zwar Möglich sein soll auch Khaak zu kapern, dies jedoch eher unwahrscheinlich ist. Ich selbst habe es versucht, mehrere Male jedoch ohne Erfolg. Passt aber besonders nach der Meldung, dass die Khaak angegriffen haben in dem Sektoren Trantor auf. Zwar sollen nach den Aussagen des Argonen Titan-Kaptiäns Partoullien diesen Sektor reinigen, aber noch nach Stunden fliegen da Gegner herum, die einfach zu hart sind… aber ein M2 Zerstörer kann da eine Menge anrichten ;)

<li><a href="http://www.rebell.at/?site=rgames&cnt=show_r1&post_id=257" target="_blank">Unsere Review zum Game</a></li>

PC-Action-Wirtschafts-Simulations-Sim

Der Weltraum, unendliche Weiten, der Xenonkrieg ist Vergangenheit und die Argonen haben endlich Zeit sich um wichtigere Dinge als plumbe Raumballerei zu kümmern. Wirklich? Nein, denn eine neue Bedrohung schiebt sich an, die Menschheit in arge Bedrängnis zu bringen. Die Khaak wollen den Tod der freien Völker, koste es was es wolle! Warum? Das wüsste ich auch gern. Mit X2: Die Bedrohung bringt Ego Soft das mit Spannung erwartete Sequel zu dem grandiosen X: Beyond the Frontier. Natürlich musste das Spiel durch unser strenges Testlabor…

Nur wenige Jahre nach dem Xenon-Konflikt (kenner der X-Reihe werden wissen wovon ich spreche, alle anderen spielen den ersten Teil), stehen die Argonen, also die menschliche Rasse, an einem Scheidepunkt. Gerade erst erholt man sich von dem schweren Krieg. Ein Zeichen des Aufschwungs ist auch die gerade frisch gebaute "Argon 1", ein Trägerschiff, welches von nun an allen Feinden der Argonen das Fürchten lehren soll. Doch scheinbar sind nicht alle Gegner von der Streitmacht beeindruckt. Plötzlich tauchen in einem System fremde Schiffe auf, niemand weiß woher sie kamen, sicher ist nur, dass sie verheerenden Schaden anrichten können, was sie auch gleich getan haben. "Khaak" werden sie genannt. In X2: Die Bedrohung übernehmt ihr die Rolle von Julian Gardner, einem scheinbar nicht wichtigem Dieb in der Galaxie. Zusammen mit seinem Freund Bret versucht er an "kostenlose" Schiffe zu kommen. Nicht ganz einfach, wie er im Intro erfahren wird. Dieses umreißt die Handlung, allerdings in sehr langatmiger Fassung.

Auf jeden Fall werden Bret und Julian leider von der argonischen Raumpolizei gefasst. Julians Glück ist aber, dass er der Sohn von Kyle Brennan ist, dem Helden des ersten Teils. Dieser ist leider verschwunden. Niemand weiß wohin, ob er freiwillig weg ist oder ob er entführt wurde. Sicher ist nur, dass er auf einer Reise durch das All war um ein mysteriöses Raumschiff aus Erdenzeiten zu suchen. Und genau um die Erde geht es eigentlich. Alle wollen sie finden und so beginnt für Julian bzw. euch das Abenteuer.

Gleich vorweg: Der Einstieg in das X-Universum ist nicht gerade einfach. Am Anfang stehen euch nämlich nur ein leichter M5 Jäger und dessen Laser zur Verfügung. Da ist es sogar gefährlich auf Piratenjagd zu gehen. Also vielleicht doch erstmal ein paar Missionen spielen. Dort wird ebenfalls noch einmal getrennt. Zum einen gibt es die Storymissionen, die logischerweise die Geschichte vorantreiben und zum anderen einfach computer-generierte Missionen. Diese erhaltet ihr auf den Komunikation-Kanälen in einer Raumbasis. Für den Anfang sind diese auf jeden Fall zu empfehlen, weil ihr so schnell herum kommt und somit langsam System für System erforschen könnt… und weil diese gut bezahlt sind.

Generell erhaltet ihr in dem Komunikationssystem immer wieder mal nette Angebote. Zum Beispiel könnt ihr euch Lose für die Lotterie kaufen und damit einen fetten Gewinn erspielen, oder ihr zahlt einen kleinen Betrag und euch werden ein paar Systeme in eure Sternenkarte eingefügt. Bis ihr jedoch in den entsprechenden Menüschirm gekommen seid, wird einige Zeit vergangen sein, denn die Menüführung ist Egosoft gründlich misslungen. Ihr habt die Möglichkeit entweder sämtliche Aktionen mit den Cursortasten zu machen, oder ihr büffelt Shortcuts. Eine Maus dürft ihr nicht benutzen. Sind ja sowieso blöde Dinger nicht wahr, liebe Entwickler? Ansonsten ist die Steuerung gut ausgefallen. Die Schiffe lassen sich präzise dahin bewegen wo man sie haben möchte. Leider werdet ihr später nicht um die Menüs herum kommen, schon gar nicht wenn ihr vorhabt irgendwann einmal ein größeres Schiff zu fliegen. Diese lassen sich nämlich nur schwer Steuern und auf den Autopiloten zu verzichten wird so fast unmöglich.

Ausserdem könnte es ja passieren, dass ihr mal eine größere Flotte fliegen wollt. Also verbringt ihr einen Großteil der Arbeit auf einer Karte, wo ihr den Schiffen Anweisungen gebt. Natürlich gibt es auch die Möglichkeit die Schiffe selbst arbeiten zu lassen. Dazu benötigt ihr aber spezielle und teure Ausrüstung, um die ihr im späteren Spielverlauf aber sowieso nicht herum kommt. Die Auswahl an verschiedenen Zusätzen für euere Schiffe ist generell ziemlich groß ausgefallen. Neben diversen Raketen, Lasern und Schilden gibt es auch zahlreiche andere nützliche Gimicks.

So z.B. die Software. Diese gibt es in verschiedenen Ausführungen und beinhaltet verschiedene Autopilot-Programme. Neben Navigations und Kampfsoftware ist auch eine Handelssoftware mit dabei. Alle Software-Typen mit Ausnahme der Spezialsoftware, sind in zwei Stufen zu haben. Kürzlich wurde mittels eines Patches, die Handelssoftware sogar noch um eine dritte Stufe erhöht. Diese ganzen Ausrüstungsgegenstände müssen natürlich auch irgendwo rein und wo wäre ein besserer Ort als in eines eurer Schiffe? Diese sind ebenfalls zahlreich vorhanden. Jede Rasse (Argonen, Boronen, Split und Teladi, sowie die fiesen Xenon und Khaak) hat die verschiedenen Klassen in eigener Bauweise. Das heißt sämtliche Schiffe sehen komplett anders aus. Von den leichten M5 Aufklärern über die M6 Korvettenklasse, bis hin zu den M1 Trägerschiffen ist alles vertreten und wie schon gesagt in mehreren Ausführungen. Die Schiffe haben allesamt auch verschiedene Werte, so kann die Argon 1 knapp 130 Schiffe tragen, während der Teladi-Träger nur gut die Hälfte zulässt. Auch die Klassen an sich unterscheiden sich. Der M5 Aufklärer ist bei weitem nicht so stark wie ein M3 Jäger/Bomber. Eine M6 Korvette lässt den M3 wiederum blass aussehen und hat teilweise schon mehrere Geschützturmkanzeln. Die Krönung ist der M2, der Zerstörer. Spätestens jetzt schlägt jedem Kriegsfanatiker das Herz höher. Fast jede Waffe passt auf solch einen Träger und er ist selbst für eine kleine Flotte dank schwerer Schilde kaum zu knacken.

Kommen wir jetzt zu den etwas friedlicheren Aktivitäten des X-Universums, dem Handel. Dieser Aspekt ist ebenfalls extrem komplex. Auch hier gibt es diverse Schiffstypen. Allesamt verschieden und allesamt haben unterschiedlich große Frachträume. Natürlich macht ein kleiner Frachter nur bedingt Gewinn, weshalb es riesige Transporter gibt, welche sogar zu groß sind um irgendwo anzudocken. Diese Transpoter werden dann allerdings mit Hilfe von kleineren Schiffen beladen, und so habt ihr praktisch eine sich bewegende Kleinstadt. Das besondere an X2 ist eigentlich, dass ihr ein riesiges Imperium aufbauen könnt. So hört das Spiel nach Beenden der Story noch lange nicht auf, nein, dort fängt es erst richtig an. Viele verschiedene Fabriken können gebaut werden. So lässt sich dann noch mehr Gewinn erwirtschaften. Schade nur, dass man nicht auf den vorhandenen Planeten landen kann.

Grafisch gehört X2 auf jeden Fall mit zu dem Bestem was man bisher bestaunen durfte. Schon allein dank Bump Mapping-Texturen sehen die Schiffe und Stationen hervorragend aus. Dazu wurden sie dann noch mit hervorragenden Effekten ausgestattet. Auch die Cockpits lassen alle eure Wünsche in Erfüllung gehen. Mit sehr viel Liebe zum Detail wurde hier gearbeitet und das merkt man. Leider wurde dafür zu wenig Zeit in das Erstellen die Zwischensequenzen gesteckt, was man leider auch merkt. So sehen die Charaktere teilweise, wahrscheinlich unfreiwillig, extrem komisch aus und der Hauptakteur hat zudem noch einen sehr seltsam aussehenden Anzug an. Hier hätte ruhig etwas mehr herauskommen können. Außerdem sind die Lippenbewegungen nicht mal annähernd passend zu den Sprechern.

Wo wir schon beim Sound sind, der ist an sich recht gut ausgefallen. Auch wenn wie schon bei Gothic sehr oft die gleichen Sprecher zu hören sind. Ansonsten gibt es eigentlich nichts zu bemängeln. Der Soundtrack ist ebenfalls ok, auch wenn er einen nicht gerade in Begeisterungsstümre versetzt.

<li><a href="http://www.rebell.at/?site=rgames&cnt=show_ss&post_id=258" target="_blank">Unsere Tipps & Tricks zum Game</a></li>

Was soll ich sagen? X2: Die Bedrohung hat mich einfach nur umgehauen. Troz kleinerer Macken macht das Spiel irre viel Spaß. Viele meiner Kollegen haben X2 logischerweise mit Freelancer verglichen, aber ich lasse dies einfach mal aus, da die beiden Spiele für mich völlig verschiedene Ansätze haben. EgoSoft hat wesentlich mehr Wert auf Realismus gelegt und der kommt bei mir extrem gut an. Das Spiel ist troz seiner enormen Komplexität einfach zu verstehen – dank hervorragenden Tutorials. Und somit empfehle ich allen Wi-Sim-Spielern, Simulationsspielern und Actionspielern sich das Game zumindest mal näher anzusehen. Ich freue mich schon auf einen nächsten Teil und ein hoffentlich erscheinendes Addon.

Ente des Tages – Max Payne-Film Bilder?

Bei einem Streifzug über diverse Onlinemagazine stieß ich am heutigen Morgen auf die nicht unsensationelle Meldung, es gäbe erste Bilder aus dem Film zu Max Payne. Bei einer genaueren Betrachtung der unten verlinkten Bilder wird einem Spieler des zweiten Teils aber sofort auffallen, dass es sich nicht um Bilder aus einem Film, sondern Vorlagen für die Comicstrips von MP2: The Fall of Max Payne handelt. Ob eventuell die Hauptdarsteller gezeigt werden, ist nicht bekannt. Mit der Filmumsetzung haben die Bilder aber erstmal gar nichts zu tun.

Dass ein Film zu Max Payne kommen wird, ist schon im Handbuch des ersten Teils mehr oder weniger angekündigt und im August 2001 sogar mit einer Pressemeldung bestätigt worden. Seitdem ist es aber leider vollkommen still um das Projekt geworden und niemand kann genau sagen, ob der Streifen jemals erscheinen wird.

Ca3DE – Nette (kostenlose) Engine

Wer in der heutigen Zeit eine Grafikengine lizensieren möchte, muss entweder im Lotto gewonnen haben, oder einen reichen Sponsor besitzen, was dem ersten ziemlich gleich käme. Besonders teuer wird es wenn es um Engines von z.b. Half-Life 2 oder Doom 3 geht.

Damit aber eifrige Modder und Mapper auch mal die Möglichkeit bekommen, mit einer ordentlichen Engine zu arbeiten, hat sich ein findiger Informatik Student daran gemacht eine eigene Engine zu kreieren. Was dabei herausgekommen ist kann sich durchaus sehen lassen (auch wenn der Vergleich mit der Doom 3– und Half-Life 2-Engine von unseren Kollegen bei Krawall deutlich übertrieben ist :)).

Besonders stolz ist der Entwickler Carsten Fuchs auf das Model Rendering und den Terrain-Code. Aber auch die Effekte sind nicht zu verachten und bringen schon jetzt Highlights, die man so eigentlich nicht von einer kostenlosen Engine erwarten würde.

Das allerbeste an der Engine ist aber, dass sie völlig kostenlos ist. Nur wer damit Geld verdienen möchte ist auf dem falschen Dampfer und muss eine Lizenz ersteigern. Zu Empfehlen sind natürlich auch die Screenshots, die ihr auf der offiziellen Seite begutachten könnt.

Vivendi – Releaseliste 2004, Half-Life 2 fehlt

Heute flatterte die aktuelle Releaseliste von Vivendi in unser Postfach (alle PC-Titel siehe unten). Auffällig ist vor allem, dass Half-Life 2 fehlt. Ob es einfach nur aus Vorsicht wegen der Unwissenheit über den Termin des Shooters fehlt, oder ob der Titel tatsächlich nicht mehr in diesem Jahr erscheinen wird, ist derzeit unklar. Wir halten die erste Variante für wahrscheinlicher.

Hier dafür der Rest des teilweise hochwertigen Angebots:



1. Quartal

26.03.2004 – Counter-Strike Condition Zero
26.03.2004 – Lords of the Realm III

2. Quartal

18.06.2004 – Ground Control 2

3. Quartal

September 2004 – Kookabonga
Q3 2004 – Leisure Suit Larry Magna Cum Laude

4. Quartal

Q4 2004 – Evil Genius
Q4 2004 – Fahrenheit
Q4 2004 – Tribes Vengeance

außerdem in 2004

2004 – World of Warcraft

Auf zum Atem!

"Klick, Klick, Klick", macht die Maus, und aus den 80 Watt-Billigboxen meines Rechners tönen die dazugehörigen Kampf-Laute. Wieder sind meiner mächtigen Seraphim drei Goblins zum Opfer gefallen. Ich spiele Sacred, das lange erwartete Action-RPG aus dem Hause Ascaron. Die mittelalterliche Fantasy-Welt Ancaria wird von dämonischem Gesocks überflutet! Und wer ist mal wieder der Trottel, der den Müll rausbringen soll? Moi

Was für ein Wirbel das vor dem Release doch war. Sacred galt wegen seiner Ähnlichkeit zu einem gewissen teuflischen Hack & Slay-RPG aus den USA als Action-Rollenspielhoffnung des Jahres. Und über weite Teile kann das Spiel die Erwartungen erfüllen.

Alles beginnt genretypisch – mit der Erstellung eines Chars (Charakters). Zwischen sechs verschiedenen Rassen kann man hier wählen: Seraphim, Waldelfin, Magier, Gladiator, Dunkelelf und Vampirin. Alle spielen sich vollkommen unterschiedlich. Es gibt für jede Klasse bestimmte Gegenstände und Sprüche die nur sie verwenden kann. Ob passive Zauber oder Angriffshickhack – dank der Fülle an Möglichkeiten sollte für jeden Spieler etwas dabei sein.

Anders als bei Diablo 2 gibt es in Ancaria unzählige Nebenquests und die Möglichkeit sofort die gesamte Spielwelt zu erkunden. Grenzen werden einem eigentlich nur durch die eigene Stärke gesetzt, da natürlich die Monster in der großen weiten Welt nicht dasselbe Newbie-Niveau haben, wie rund um den Startpunkt. Natürlich empfiehlt es sich aber zuerst (oder paralell) die Hauptquests bzw. Story abzuschließen.

Der maßgebliche Punkt bei Sacred ist nicht die Standard-Story oder die wunderbar durchdachte Spielwelt. Wer so etwas sehen will, sollte ganz schnell die Gothic 2-CD in sein Laufwerk schieben, es ist, wie beim großen Vorbild Diablo 2, der Sammeltrieb. Rüstungen und Waffen wollen gefunden, gekauft und ausprobiert, Zaubersprüche bzw. Special Moves erlernt und Kombos erstellt werden. Halt! Kombos? Was ist das denn! Eigentlich handelt es sich hierbei um eine Komfortfunktion. Bei bestimmten NPCs wird es euch ermöglicht Kampfkombinationen (z.B.: Feuerball, Schwertschlag, Feuerball, Wirbelschlag) zu erstellen, die dann auf Wunsch ausgeführt werden.

Lange Wege zwischen den Zieldestinationen gibt es auch in Sacred. Wer es sich leisten kann, kauft sich deshalb Pferde, und kommt so schneller ans Ziel. Die Gäule kann man übrigens auch dazu verwenden Gegner niederzutrampeln. Sitzt man allerdings auf seinem hohen Ross, ist es nicht möglich gewisse Angriffe auszuführen.

Das ist also ein weiterer der kleinen aber feinen Unterschiede zwischen dem Thronanwärter und Diablo 2. Das deutsche Produkt hat mittlerweile aber zumindest wenn man den Battle.net-Bonus weglässt die Nase vorne. Es ist einfach schöner und umfangreicher. Steuerungstechnisch nehmen sich die beiden Produkte nichts, sie spielen sich im Grunde vollkommen gleich.

Im Multiplayermodus macht die Monster-Hatz natürlich noch ein Eckerle mehr Spaß als alleine, unterscheidet sich aber nicht maßgeblich von der Einzelspielererfahrung. Weil die Server-Performance am Ascaron-Zentralrechner zum Verkaufsstart noch erbärmlich war, haben die Entwickler nun die Kapazitäten erhöht.

Was Dungeon Siege nicht gepackt hat, ist nun Sacred gelungen. Nach fast vier Jahren gibt es endlich eine echte Alternative zu Diablo 2. Dadurch kann das Ascaronie-Produkt schon gar kein schlechtes Spiel sein! Allerdings sollte man diesen Sieg gegen den mittlerweile zum Oldie mutierten Blizzard-Mausvernichter auch nicht allzu hoch bewerten. Sacred hat seine Schwächen, ist in Sachen Story und Atmosphäre alles andere als brilliant. Aber das Spiel macht Spaß und letztendlich kommt es darauf an. Wer auf Action-RPGs bzw. Hack & Slay steht, kann sein Geld derzeit kaum besser investieren, Hardcore-RPGler werden aber entgegen den ersten Ankündigungen genausowenig befriedigt wie innovationssuchende Anti-Klon-Apostel…

Mehrspielerpart für Anno 1503 kommt nicht!

Jetzt hat die Farce ein Ende. Das bei Electronic Arts erschienene Aufbau-Strategiespiel Anno 1503 sollte laut Angaben der Hersteller von Sunflowers kurz nach dem Release einen Mehrspielerpart per Patch spendiert bekommen.

Nun, etwa ein Jahr nach dem Release des Top-Sellers stellten die Entwickler die Arbeiten an diesem Modus endgültig ein. Laut einer Pressemeldung, waren die technischen Probleme nicht überwindbar. Lediglich instabile (und unveröffentlichungswürdige) Multiplayermodi seien zustande gebracht worden. Deshalb wurden „die kostenintensiven Bemühungen“, den Patch zu erstellen, eingestellt.

Fast schon kurios, dass man sich nach so langer Zeit auf diese Weise aus der Affäre zieht. Käufer des Spiels werden auf diese Ankündigung nämlich eher ungehalten reagieren. Schließlich wurden die Versprechen, den Modus gratis nachzuliefern schon vor dem Release des Hauptprogramms abgegeben und dürften bei einigen Spielern deshalb sogar als Kaufargument für eine zweite Version gegolten haben. Ob eine Rückerstattung des Preises für solche Fälle stattfinden wird, ist leider nicht bekannt.

Ein negativer Beigeschmack wird den Entwicklern davon sicher nachhängen. Wie immer seid ihr herzlich dazu eingeladen im Rebell.at-Forum über diese Maßnahme zu diskutieren

Lasst mich meckern, verdammt!

Ach, in was für einer Stuhl-behafteten (Volksmund: "beschissenen") Welt leben wir eigentlich? Nein, nein, ich spreche ausnahmsweise nicht von sozialen Ungerechtigkeiten, kapitalistischen Schattenseiten, Kriegen um Öl, Terror gegen Unschuldige, dem Rechtsruck in Europa oder den Hungersnöten in der Dritten Welt. Ich frage mich nur, was ich denn dieser Spielewelt getan habe, damit sie begonnen hat, mich so sehr zu hassen?

Gott muss eine Frau sein – eine Frau die nicht will, dass ich meine Freizeit vor dem Rechner verbringe. Gerade falle ich wieder aus meinem Zuversichts-Hoch, das sich nach der Spitzengame-Flut Ende 2003 aufgebaut hat. Die Spielebranche beginnt wieder langweilig für einen "alteingesessenen" Zocker zu werden und ihr Streben nach Mainstream-Tauglichkeit unbeirrt (oder blind?) fortzusetzen.

Was hab ich mich auf Deus Ex 2 gefreut? Schade, dass es gegenüber dem Vorgänger an Komplexität verloren hat. Wie groß war die Begierde, im nächsten halben Jahr Sam & Max 2 zu spielen? Blöd, dass LucasArts dem Spiel keine Erfolgschancen auf dem Markt anrechnet. Kann mir einer sagen wie lange ich ein Larry 8 sehen wollte? Das Doofe ist nur, dass ich mir darunter keine Ansammulng von Action-Minigames in pinker Grafik vorgestellt habe. Wie viele Perlen sind in den letzten Jahren dem Rotstift eines Publishers, dem Konkurs eines Entwicklers, den Korrekturen der Designer oder sonstigen Gründen zum Opfer gefallen? Spontan fallen mir da so manche ein: Y-Project, Outcast 2, Mythica, Sam & Max 2, Fallout 3, es wird wohl auch nie ein Jagged Alliance 3 oder System Shock 3 geben.

Zudem wurden viele Serien oder Games einfach verhunzt. Halo – wo blieb der revolutionäre 3rd-Person Team-Shooter aus den ersten Videos?, Freelancer – wo war die Simulation? Baphomets Fluch 3 – hab ich was verpasst, oder gab es einfach keine sinnvollen Neuerungen durch das tastaturgesteuerte 3D? Deus Ex 2 – warum kürzt man die Aspekte eines Spiels, die den Vorgänger so herausragen ließen? Obwohl alle meine Beispiele trotzdem relativ gute Spiele geworden sind, hatten sie mit ihrem ursprünglichen Konzept sie nicht mehr viel zu tun.

Es mag sein, dass ich zu einer Minderheit von Leuten gehöre, die gerne Innovationen und Abwechlsung im Spieler-Alltag haben. Ich bin auch sicher nicht zur Mehrheit zu zählen, wenn ich gerne Rundenstrategie, Adventures, Rollenspiele und Aufbauspiele zocke. Aber so klein, dass man fast komplett auf diese Gruppe Zocker vergessen kann, ist sie doch auch wieder nicht.

Darum verlange ich jetzt einige Dinge: Ich verlange wieder mehr Mut zum Risiko, weniger Finanz-Quartalsberichte! Mehr Kreativität und Vielfalt anstatt unwahre Marketing-Parolen! Wer gute Arbeit abliefert sollte im Regelfall auch seine Aktionäre befriedigen können. Und wenn das alles schon zu viel verlangt ist, dann können wir (und damit meine ich die, die meine Sichtweise verstehen) auf großartig klingende Ankündigungen wenigstens auch verzichten!

Diese Kolumne entstand aus Frust über die Einstellung von Sam & Max 2 – lasst mich einfach meckern… .