Archiv der Kategorie: Allgemein

Flip Mino HD – High Definition für die Hosentasche

Die Flip Mino HD
Die Flip Mino HD

Habe kürzlch bei meinem Ausflug nach Kopenhagen eine Flip Mino HD geschenkt bekommen. Das ist eine kleine Kamera, die erstaunlich schöne Aufnahmen in 720p-High Definition und bei 30 Bildern pro Sekunde zustande bringt. Die Flip erreicht nun auch Österreich, darum bietet sich ein kleiner Erfahrungsbericht an. Ich habe das Ding seit Wochen immer mit. Es ist kleiner als so manches Smartphone und passt in jede Hosentasche. Bei meinen Videos auf Youtube könnt ihr euch ansehen, wie die Bilder etwa aussehen (auch wenn die Qualität für den Online-Gebrauch runtergerechnet ist). Im Einsatz bei #unibrennt habe ich das Gerät quasi dauerhaft im Einsatz. Für ein Gerät dieser Art finde ich die Bilder jedenfalls bemerkenswert.

Die Handhabung kapiert sogar ein 90-jähriger Technikfeind. Ein Knopf zum Ein- und Ausschalten, einer zum Aufnehmen. Mehr gibt es gar nicht. Zusätzlich ist auf der Rückseite ein etwa zwei Fingernagel großer Bildschirm und einige berührungssensitive Knöpfe zur Bedienung der supersimplen Menüs – auch den zweifachen Digital-Zoom kann man so nutzen. Das ist allerdings nur mit Stativ ratsam. Mangels Bildstabilisator verwackeln die Bilder recht schnell, bleiben dabei aber zumindest scharf. Auch das Überspielen der Videos ist denkbar einfach gestaltet. Beim Anstecken der Flip (der eingebaute USB-Stecker lässt sich Taschenmesserartig ausfahren) installiert sich ein kleines Programm für das Datenmanagement, einfachste Schneidevorgänge und wenn gewünscht auch den direkten Upload auf die Videoplattformen Youtube und MySpace. Deppensicher.

Auf den 4 Gigabyte an integriertem Speicher passt genau eine Stunde Videomaterial. Wer im Urlaub also viele Aufnahmen machen will, sollte einen Laptop dabei haben um die Daten zwischendurch sichern zu können. Auch der Akku ist fixer Bestandteil des Geräts und lässt sich nicht austauschen. Es lässt sich außerdem kein externes Mikrofon anschließen.

Die im schick-einfachen Design gehalten Flip Mino HD richtet sich mit Sicherheit nicht an Filmer mit Ansprüchen und großen Ideen, sondern an Leute die gerne im Alltag filmen und dabei einfach etwas mehr wollen als den in ihrem Handy verbauten Schrott. Für 200€ ist sie in diesem Segment durchaus etwas happig. Da muss man schon genau wissen, dass der Umfang genau den eigenen Ansprüchen genügt. Wenn man sich von einer Kamera nicht mehr erwartet, als dass sie beim schnellen Draufhalten schöne Bilder liefert und sich einfach bedienen lässt, dann kann man aber schon richtig liegen.

Günstigere Alternativen wie den Kodak Zi6 HD konnte ich bislang noch nicht testen, deshalb auch nicht als bessere Wahl empfehlen.

Content-Recycling erlebt Hochkonjunktur

World of Warcraft
World of Warcraft
Wem schmeckt schon die aufgewärmte Suppe von gestern? Nicht nur die Supermarkt-Kette Sky sagt: Alles frisch. So hätten es auch die Spieler gerne, denn neuen Content braucht das Spiel. Das ist auch beim Genreprimus World of Warcraft nicht anders. Trotzdem setzte Blizzard immer wieder auch auf Content von gestern.

Der berühmte Onyxia-Schlachtzug aus den Angfangszeiten des Spiels wurde vor zwei Monaten quasi erneut eingeführt, so dass Spieler auf Stufe 80 eine angemessene Herausforderung vorfinden. Weder die Drachenhöhle, noch die Fähigkeiten von Onyxia haben sich dabei wesentlich verändert. Nun fragt man sich, ob die neuen Items Anreiz genug sind, immer wieder aufs Neue durch bekannte Höhlen zu streifen.

Das mittlerweile dritte Add-On für WoW wurde angekündigt und auch dort führt man diesen Kurs fort. So möchte man die Instanzen Das Kloster und Die Todesminen quasi als neues Content in die Erweiterung einbinden. Spieler, die schon etwas länger durch die Welt von Azeroth ziehen, werden lediglich gähnen können. Schließlich kann man diese Instanzen schon fast im Schlaf durchwandeln.

Ich persönlich hoffe, dass man seine Ressourcen nicht länger in das Recyclen von altem Content steckt, sondern mehr wirklich neuen Spielspaß erschafft! Das hat bis zum zweiten Add-On schließlich auch prächtig geklappt.

Countdown zum Fotorealismus

cryengine3Spiele werden immer schöner, und das in den letzen 2-3 Jahren sogar, ohne in den Hardwareanforderungen drastisch zu steigen. Irgendwann Anfang des neuen Jahrtausends hat die grafische Fortentwicklung eine kurze Weile fast stagniert. Die „Pause“ währte aber nicht lange. Heute legen verschiedene Vorzeigeprojekte Zeugnis über den Countdown zum Fotorealismus ab.

Ein vergleichsweise junger Teilnehmer an der Grafikschlacht, CryTek, steht heute an vorderster Front. FarCry und Crysis legen Zeugnis davon ab und zeigten der davor führenden Unreal Engine ihre Grenzen auf. Und der Wettbewerb geht munter weiter.

CryEngine 3 heisst das, was CryTek nun wieder in petto hat. Angesichts des Videos, und im Besonderen wegen des ersten Schwenks über eine bergige Seelandschaft, musste ich beinahe Weinen. Wieviele Jahre wird es noch dauern, bis Grafikkarten nichts mehr „schöner“ und „realistischer“ sondern höchstens „mehr auf einmal“ zeigen können und selbst Spiele auf kleinen Handheldkonsolen uns wie Abbilder des echten Lebens erscheinen? Drei, vier? Vielleicht fünf?

Und setzt dann die große Evolution des Spielspaßes und Controlling ein, die die Nintendo Wii als Vorbote heute schon präsentiert (und den Microsoft weitergehen will)? Was kommt nach dem „Ende der Geschichte“ in puncto Grafik?

Während ihr euch darüber Gedanken macht, dürft ihr auch ein paar spektakuläre Ausblicke genießen. Vielleicht mögt ihr eure Ansichten, Prognosen und Eindrücke ja als Kommentar hinterlegen ;)

Tim Schafer in einer Late Night-Show

Tim Schafer Wann wissen wir, dass Computerspiele endgültig in der Mehrheitsgesellschaft angekommen sind? Wenn ein ÖVP-Parteichef öffentlich GTA spielt? Vielleicht, aber ein anderes Indiz sind Spieleentwickler die in Late Night-Shows geladen werden. In den USA ist das kürzlich passiert. Super-Brain Tim Schafer (wenn ihr ihn nicht kennt, dann go fucking read about him) war bei Jimmy Fallon geladen um ein bisschen über Brütal Legend zu sprechen (das ja demnächst erscheint). Ob das auch bei uns funktioniert? Klar man stelle sich vor – …. ähm … hmmm … die sollten wirklich mehr Spieledesigner-Namen auf die Verpackung schreiben … – käme zu – … ähm …. ja … eine klassische Late Night-Show in Österreich wäre auch nicht schlecht -. Also hier wirds wohl noch ein bisschen dauern. Vielleicht setzen wir doch eher drauf, Josef Pröll ein GTA-Exemplar zu schicken? (via)

Altitude: So einfach kann Spaß sein

Altitude
Altitude

Worms und Soldat machten es vor, wie einfach und suchterregend 2D-Spiele auch im Mehrspielerbereich sein können. Altitude reiht sich da perfekt ein. Wir schlüpfen in die Rolle eines von mehreren unterschiedlichen Flugzeugen, die zum Beispiel schneller Jäger, außerirdisch anmutender Kampfflieger oder ein minenschleudernder Bomber sein können. Egal welches Vehikel, mit drei Knöpfen und den Cursortasten ist die ganze Bedienung fest im Griff. Mit hektischem Auf und Ab, Schneller und Langsamer, Loopings oder Sturzflügen versucht man Gegner zu überlisten, sich in Position für einen Abschuss zu bringen.

Die Minuten vergehen, der Kurzweil vergeht nicht. Auf den recht gut besuchten Servern wechseln sich Deathmatch- und Team-Modi ab und mit ihnen Egoismus und Kameradendienste. Im Team kann ein Kamikaze-Einsatz gegen eines der automatischen stationären Geschütze mehr nützen, als der Versuch möglichst viele Gegner zu killen. Das Spiel rechnet die verursachten Schäden übrigens zusammen, belohnt am Ende der Runde auch dieses Engagement.

Ein Hauch Rollenspiel fördert die Langzeitmotivation. Mit gewonnener Erfahrung bekommt man neue Goodies für das Flugzeug, neue Flugzeuge natürlich auch. Für Anfänger wird der Einstieg aber trotzdem nicht allzu unfair. Mit etwas Geschick lassen sich die leichten Vorteile der Veteranen ausgleichen.

Altitude zeigt: So einfach kann das mit dem Spaß sein.

Die Zukunft des Pen & Paper Rollenspiels?

Augmented Reality per Handheld
Augmented Reality per Handheld
Stellt euch einn Handheld vor, der direkt vor euch auf dem Tisch eine interaktive 3D-Stadt erschafft. Leider noch nicht als Hologramm, aber immerhin doch scheint dieses Gadget dies zu ermöglichen, bei dem die TU Graz ihre Finger im Spiel hat. Sowas in der Art stelle ich mir als Schnittstelle zwischen Pen & Paper-Rollenspielen und Computer-Rollenspielen sehr lustig vor.

Stellt euch bloß vor, die Abenteuer eures Papierhelden weiterhin am Tisch mit Freunden auszudenken und zu bestehen, bei den manchmal langatmigen Würfelkämpfen aber blitzschnell in ein Computerspiel wechseln zu können, dessen Levels euer Dungeon Master vorher in 2D skizziert hat.

Peripherie-Overkill

rockbandVor einigen Tagen wurde Tony Hawk: Ride angekündigt. Was ist nun das weltbewegende, atemberaubende oder bahnbrechende an dieser Nachricht? Genau! Wie viele Spiele der letzten Zeit wird es auf Zusatzperipherie, in Form eines Plastikbretts, setzen. Was bei Guitar Hero noch spannend und interessant war, wird langsam zur echten Belastung! Wo zum Himmel soll ich denn mit dem ganzen Plastikgerät hin? Ob Gitarre, Plastikbrett oder DJ-Pult – Die Zusatzhardware besticht im Wesentlichen nicht durch Kompaktheit.

Prinzipiell muss man sagen, dass die meisten Spiele der letzten paar Jahre mit Zusatzhardware auch überdurchschnittlich gut funktioniert haben. Trotzdem muss man sich als Spieler inzwischen fast einen neuen Schuppen nur für Zusatzgerät anschaffen. Allein die vielen verschiedenen Controller der einzelnen Systeme haben mich dazu bewegt, ein kompliziertes Boxensystem aufzubauen. Diese Boxen sind für die sonstige Peripherie leider wesentlich zu klein. Auf die Spitze treiben es die Musikspiele Guitar Hero und Rock Band. Obwohl sie beide auf die selbe Art von Instrumentperipherie setzen, muss man für jedes der Spiele seperate Gerätschaft erwerben.

Das geht nicht nur auf Kosten der Raumästhetik, sondern belastet meinen Geldbeutel enorm! Wenn ein Einheitscontroller schon nicht zu realisieren ist, dann sollte es doch wenigstens möglich sein, für Spiele des selben Genres, ein- und das selbe Eingabegerät nutzen zu können. Ich mahne also an:
In Zeiten von Klavierlack, geschniegelten Echtledersofas und Marmortischen passt eine schier unendliche Menge Plastikperipherie einfach nicht ins Bild!

Genmanipulierte Bienenkotze zu gewinnen – aber lecker!

Wallace & Gromit: Fright of the Bumblebees
Wallace & Gromit: Fright of the Bumblebees

15 Jahre liegt es jetzt zurück. Ich sitze im Flugzeug über den großen Teich. Meine Gameboy Batterien sind schon wieder leer und alle schlafen. Was soll ein kleiner Junge in einem großen Flugzeug mit sabernden, schnarchenden Leuten neben sich ohne Mario Land machen? Auf den Bildschirmen sehe ich das kleine weiße Flugzeug über einer großen blauen Fläche. Plötzlich springt das Bild um und ich lehne genüsslich mit meinen Kopfhörern zurück. Wallace & Gromit kommt. Die kleinen Knetfiguren wissen eben einfach wie es geht. Unterhaltung mit englischem Humor, zwar nicht zum brüllen, aber extrem unterhaltsam. Das beste sind die Erfindungen und der Fakt, dass der Hund zwar nicht reden kann, ich ihn aber trotzdem verstehe.

Umso mehr habe ich mich über die Mail von Tom gefreut: „Magst dir die neue Wallace & Gromit-Serie von Telltale ansehen?“ (er hat es eindeutig anders gefragt, aber ist zu eitel das zu zugeben!) Na klar! Die beiden waren vor 15 Jahren cool, die sind es hoffentlich immernoch. Das Feeling von damals übermannt mich direkt nach den ersten paar Sekunden. Wallace rutscht durch den Schacht aus dem Bett direkt in seine Kleidung und auf seinen Frühstücksplatz. Kurze Zeit später merke ich, dass sich das Bild nicht mehr bewegt. Genau ich spiele ja selber und da läuft nicht ein neuer Kurzfilm mit den beiden. Die Atmosphäre der Serie aus dem Flugzeug kommt so gut rüber, dass man sich schnell verliert. Die Rätsel sind schlüssig und nie komme ich mir verloren vor.

Das Wichtigste bei einem guten Wallace und Gromit Film waren schon immer die verrückten Erfindungen, die den typischen Engländer in große Probleme stürzen. Ein große Honigbestellung muss her. Viel will ich aber nicht verraten. Nur das: große Blumen, große Bienen, große Probleme. Vor große Probleme haben mich die Rätsel allerdings nicht gestellt. Teilweise kamen sie mir sogar etwas zu einfach vor. Wallace & Gromit: Fright of the Bumblebee lebt von seiner Atmosphäre und alle die schon mit den Filmen nichts anfangen konnten, werden auch hier nicht viel mehr bekommen, als ein relativ einfaches Adventure mit interessanten und schlüssigen Rätseln. Für alle anderen bedeutet die erste Episode der vierteiligen Serie aber ungefähr fünf Stunden (für Profis etwas weniger) Spielspaß mit den Knetfiguren.

Zum Schluss haben wir auch wieder etwas zu verschenken. Ihr könnt insgesamt drei Codes für Fright of the Bumblebee gewinnen. Ihr müsst euch dann nur noch die Demo runterladen und den Code eingeben und schon kann es losgehen. Der erste Eintrag bei den Comments gewinnt dann den Code. Es darf aber nur ein einziges Mal geantwortet werden.

Frage 1: Wie heißt der Erfinder der Knetfiguren Wallace & Gromit?

Frage 2: Welchen Käse mag Wallace am liebsten?

Frage 3: Was ist auf dem Bild im Esszimmer zu sehen, welches den Safe verbirgt?

GamersGlobal wird niemandem nützen

Ein Ausschnitt der GamersGlobal-Startseite
Ein Ausschnitt der GamersGlobal-Startseite
Der ehemalige Gamestar-Chef Jörg Langer hat ein neues Projekt mit dem kohlensäurearmen Namen „GamersGlobal„. Das Prinzip: Er verspricht Spielern die Möglichkeit, dass ihre Texte von erfahrenen Redakteuren verbessert werden. Nehmen wir kurz an, das würde einen Schreiberling wirklich besser machen: Eine Aussicht auf irgendwas entsteht dadurch nicht. Für das Veröffentlichen von Texten bekommt man Erfahrungspunkte und damit die Befugnisse höherrangige Texte zu schreiben. Zuerst erlangt man über das Posten von Kommentaren die Erlaubnis, das Forum zu nutzen. Dann darf man irgendwann an Gewinnspielen teilnehmen. Spannend! Später, wenn man mal wirklich viel Zeit und Arbeit investiert hat und endlich all das erlaubt darf, was überall sonst selbstverständlich ist, darf man auch Artikel schreiben.

Aber es ist bereits die Annahme falsch, dass man durch die Kritik bei GamersGlobal merkbar besser wird. Nicht, dass Feedback nicht wichtig wäre. Wenn ihr schreiben lernen wollt, dann braucht ihr es. Aber Feedback muss ehrlich, detailliert und gnadenlos gegeben werden – manchmal auch beharrlich. Und das kann Jörg Langers neuestes Projekt nicht bieten. Detailliert wird die Kritik nicht sein, weil es nicht so einfach ist, mehr als einer handvoll Schreiberlingen wirklich weiter zu helfen. Also lagern Langer & Co. diese Aufgaben an „höherrangige User“ aus. An Leute, die zwei-drei Tipps bekommen haben, ansonsten aber genauso gut oder (tendentiell eher) schlecht schreiben, wie jeder andere durchschnittliche Gamer. Von der erfahrenen Redaktion bleibt da schon bald nichts mehr übrig. Beharrlich werden dann die wenigsten sein, weil ihnen die untergeordneten, anonymen User entweder egal sind, oder sogar eine Bedrohung für ihren eigenen „elitären“ Status darstellen. Ehrlich könnte die Kritik an der Textproduktion anderer natürlich sein, aber das damit zusammenhängende Attribut „gnadenlos“ wird selbst dann zum Problem, wenn es stattfindet.

Denn eine gute Kritik kann zermürbend sein – und gutes Schreiben ist sehr schwierig. Ich kann aus eigener Erfahrung berichten, wie weh es tut, wenn etwas aus einem Text gestrichen werden muss, was man selbst für wahnsinnig raffiniert hält. Dieses gnadenlose, schmerzhafte Streichen ist überhaupt das erste und vielleicht schwierigste, das man lernen muss. So etwas lässt man nur von Menschen machen, die man für glaubwürdig hält. Und auch das nur dann, wenn man außergewöhnlich motiviert ist. Sich kritisieren zu lassen und trotzdem an etwas weiter zu arbeiten, braucht eine besondere Motivation: Man möchte bei etwas unbedingt besser werden, bekommt Geld für eine Leistung, oder hat einfach keine andere Wahl (z.B. in der Schule). Keines dieser Kriterien kann GamersGlobal wirklich erfüllen.

In der Realität kommt etwas heraus, wie es Konrad hier schön beschreibt. Ein User postet die wahnsinnig aufregende Information, dass das neue Delta Force auf DVD erscheint – erstmals bitte! Das ist so überflüssig, dass selbst meine seit 20 Jahren tote Urgroßmutter nicht überrascht wäre. In einer Redaktion bekäme man dafür Haue vom Chef, würde vielleicht ein bisschen diskutieren und schlussendlich verstehen, was daran falsch ist.

Aber was tut Jörg langer (gezwungenermaßen, denn er will den User ja nicht verlieren)? Er lobt die Meldung. Meint: „schöne Sammel-News samt kritischer, aber fundiert erscheinender Einschätzung„. Mit solchem Feedback wird man nicht besser sondern schlechter, weil man sich in seinen Fehlern auch noch bestärkt fühlt.

Kurz: Um etwas tun zu dürfen, was überall anders selbstverständlich ist, müssen die User auf GamersGlobal sehr viel Arbeit investieren und bekommen dafür nichts (während die Betreiber natürlich kassieren (wollen)). Und die Leser bekommen auf der Seite dasselbe wie überall anders, nur von noch schlechteren Autoren verfasst.

Wenn ihr schreiben lernen wollt, fangt lieber damit an, dieses Buch zu lesen. Auf eine sehr humorvolle Weise erklärt darin ein (wirklich) toller Journalist, wie gutes Deutsch funktioniert. (Dieses ist etwas anders aber auch empfehlenswert.) Und wenn ihr dann besser texten könnt, bewerbt euch bei einem der vielen Magazine/Blogs die es schon gibt – oder startet mit Freunden euer eigenes.

Beim Überblicken von GamersGlobal (und wenn man einigen informierten Menschen zuhört) gewinnt man den Eindruck, die Macher würden das Prinzip Web 2.0 verachten, aber es halt nutzen, weil es einfach an so vielen Stellen funktioniert. Das erscheint auch logisch, weil sie es dem Anschein nach auch nicht wirklich verstehen. Hier wurde einfach der etwas müffelnde Rest davon was Gamestar anno 2000 war in den Mixer geworfen, ein Schuss von dem was man für Wikipedia hält dazugegeben und natürlich nicht auf die kindische Prise eines Forenbeitrags-Zählers vergessen. Leider hat man nicht darüber nachgedacht, warum User und Leser diese Seite brauchen könnten. Dem daraus entstandene Shake fehlt dementsprechend die sexy Cremigkreit, ja vielleicht sogar die Milch.

Mein Tipp: GamersGlobal dürfte die nächsten 12 Monate nicht überstehen.

Alte Liebe rostet nicht

Niemals "out of date", der Gameboy Pocket
Niemals "out of date", der Gameboy Pocket

Ich bin vor kurzem umgezogen. Und wie das nach einem Umzug nunmal so ist, steht anfangs alles kreuz und quer verteilt in sämtlichen Ecken der Wohnung herum. Um mir die Zeit zwischen Schränke zusammenbauen und Kartons auspacken zu vertreiben, griff ich in das Paket mit meinen Handhelds und hatte meinen alten, aber gut erhaltenen Gameboy Pocket in der Hand. Ich setzte mich auf meinen Balkon und konnte mich in den kommenden zwei Stunden nicht mehr von Spielen wie Kirby´s Dreamland oder Super Mario Land lösen.

Inzwischen habe ich mir einige meiner früheren Lieblingsspiele bei Ebay nachbestellt und möchte das graue Kleinod nur noch ungern aus der Hand geben. Wie konnte er nur all die Jahre in einer dunklen Kiste verschimmeln? Wer sich die letzte Zeit, genau wie ich, für nur noch recht wenig der aktuellen Spiele begeistern konnte, dem sei doch die Reise in die Vergangenheit ans Herz gelegt, denn nicht nur der Soundtrack von Kirby ist immer noch der Hammer!

Party, Grog und Affen – Tickets zu gewinnen

Wird wohl ein dreköpfiger Affe auftauchen?
Wird wohl ein dreköpfiger Affe auftauchen?

Nach dem großen Erfolg der Monkey Island Revival Party in Wien im vergangenen Jahr geht die Meuterei auch heuer weiter. Der Monkey Island Memorial Day soll sogar noch einmal deutlich größer und piratiger werden. Und weil wir so tolle Kontakte haben, dürfen sechs Rebell-LeserInnen gratis dabei sein. Vorausgesetzt ihr seid so klug, wie wir denken.

Denn wir haben uns drei Fragen für euch ausgedacht. Wer in den Kommentaren zuerst die richtige Antwort für eine davon hinterlässt (wer das nicht kapiert bekommt eine mit dem Paddel), gewinnt jeweils zwei Karten für das Piraten-Event am 23. Mai, das diesmal in gleich vier Wiener Lokalen stattfinden wird (piratiges Bullshit-Bingo inklusive):

1. Wie heißt der Kartograph in Monkey Island 2?

Hellbringer gewinnt

2. In welchem persönlichen Verhältnis stehen LeChuck und Guybrush Threepwood zueinander?

Jochen gewinnt

3. Welchen Untertitel sollte Monkey Island 5 (nicht dieses) tragen?

Pezi gewinnt

Namen und E-Mailadresse im Kommentarformular nicht vergessen (diese Angaben werden von uns nicht weitergegeben, veröffentlicht oder für etwas anderes verwendet). Einsendeschluss war der 10. Mai 2009.

3D Realms pleite, quo vadis Duke?

3draus1Nach mittlerweile über einem Jahrzehnt des Wartens hat sich Duke Nukem Forever doch nicht als die wahnwitzigste Marketingaktion des Jahrtausends herausgestellt. Denn: Die Rückkehr des Duke Nukem, so sie überhaupt irgendwann stattfindet, ist mit gestrigem Tag wieder in weite Ferne gerückt.

Die einst unter dem Namen Apogee bekannte Spieleschmiede 3D Realms ist offiziell pleite und wird dichtgemacht. Commander Keen, Duke Nukem, Rise of the Triad, Realms of Chaos,  Terminal Velocity, Max Payne und Prey sind nur einige Perlen, an deren Entstehung die Truppe als Entwickler, Producer bzw. Publisher beteiligt war. Die letzte reine Eigenentwicklung war Shadow Warrior, das im Jahre 1997 erschien.

Für Max Payne (das von Remedy unter Aufsicht von 3D Realms entwickelt wurde) weisen die Gerüchte auf Fortsetzung hin, Prey 2 ist in Entwicklung. Firmenmutter Take-Two hält die Rechte an Duke Nukem, hat zur Zukunft des Oldschool-Shooterhelden aber noch keine Stellung bezogen.

Ich verabschiede mich jedenfalls von einem Entwicklerstudio, dessen Spiele mich durch meine Jugend begleitet haben und hoffe, Scott Miller, George Broussard und Co. bei anderen Projekten wieder zu sehen.

Playstation 3 mit Unterstützung von oben

Playstation 3
Playstation 3

Polen hat nicht nur erfolgreichen Frauenvolleyball zu bieten, sondern auch ein ganz besonderes Playstation 3-Bundle. Scheinbar ist man dort der Meinung, die Konsole bräuchte angesichts der schwachen Verkaufszahlen Unterstützung von ganz oben und legt dem Paket neben einigen Spielen noch eine Bibel bei. Tatsächlich handelt es sich um ein inoffizielles Bundle, was so nicht von Sony angeboten wird.

Möglich ist natürlich auch, dass man seine virtuell begangenen Sünden mit Hilfe der Bibel direkt nivellieren kann. Wie die Erklärung offizieller Seite auch immer ausfallen mag – Playstation 3 und Jesus passen für mich einfach nicht zusammen.