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It’s not the fall that kills you..

Riddick ist euch allen wohl schon aus dem gleichnamigen Kinofilm und dessen Vorgänger Pitch Black bekannt. Obwohl ich Pitch Black schon lange kenne und neben Event Horizon zu den genialsten SciFi-Horrostreifen zähle wurde der Hype um den Charakter ‚Riddick‘ erst mit dem letztjährigem Kinostreifen richtig ins Rollen gebracht.

Da Vin Diesel ausserdem nicht nur als teilzeit Knasti sondern generell unter der Bevölkerung großes Ansehen genießt (vor allem unter deren Weiblichkeit), dachte sich Vivendi, dass eine Lizenz für ein PC-Spiel sicher keine Fehlinvestition sei. In Kooperation mit Staarbreeze Studios gelang es dann auch ein ordentliches Spiel zu entwickeln.

Durch die offizielle Lizenz ermöglicht euch Vivendi, den wohl coolsten Anti-Helden aller Zeiten (Anm. des. Chefr.: Ketzer! Dieser Status steht Guybrush zu!) durch den wohl brutalsten Hochsicherheitsknast aller Zeiten, Butcher Bay, zu bewegen. Gleich am Anfang werdet ihr neben euch selbst auch noch Johns, den Kerl den ihr vielleicht noch als morphiumsüchtigen Kopfgeldjäger aus Pitch Black kennt, in einem sehr gut gemachtem Introvideo erleben. Natürlich merkt man dabei auch sofort das Riddick, wie im Film, in etwa so cool ist wie unser Flint während er an einer kompletten Packung Fisherman’s Friend lutscht. Nein, natürlich ist Riddick im Gegensatz zu Flint auch wirklich verdammt cool, ich meine er wirkt auch glaubwürdig cool.

Nachdem euch der Kopfgeldjäger Johns irgendwo eingefangen hat will er auch etwas mit euch verdienen. Also findet ihr euch anfangs in einem Raumschiff am Weg nach Butcher Bay, was ungefähr den Ruf von Alcatraz hat. Keiner der reingeht kommt jemals wieder raus. Zumindest nicht lebend. Unten angekommen schafft ihr es dann auch sofort Johns vor den Wachmännern zu erledigen und euch durch einen Luftschacht in Sicherheit zu bringen. Unten noch ein paar Leute verdroschen und von hinten erwürgt und schon seid ihr wieder am Weg nach draußen – wenn das nicht alles ein Traum wäre, den ihr während des Fluges habt. Der Traum dient als Tutorial und während eures imaginären Ausreißers werdet ihr mit der Steuerung des Spiels vertraut gemacht. Als ihr dann wirklich unten ankommt sieht alles leider etwas anders aus. Schwer bewaffnete Wachen begleiten euch ins Innere des Gefängnisses und ihr habt keine Chance zu entkommen. Währenddessen feilscht Johns noch um einen besseren Preis für euch und wähnt sich in Sicherheit – was natürlich völliger Blödsinn ist, aber das kann der arme Kerl ja noch nicht wissen.

Im Inneren von Butcher Bay bekommt ihr erstmal, wie jeder andere Häftling auch, eine Zelle zugewiesen. Lustigerweise ist die Zelle danach eigentlich immer offen. Ihr könnt also im Gefängnis herumlaufen und euch mit euren Mitgefangenen unterhalten die euch dann auch mitteilen das – wie in jedem ordentlichen Knast – ein großer Boss das Sagen hat. Keine Frage, der Kerl braucht sofort "auf’s Maul". Und wer sollte das schon besser hinkriegen als Riddick? Wenn ihr euch ein wenig herumfragt bekommt ihr auch einige ’selbstgebaute‘ Waffen von den Häftlingen wie z.B. Schlagringe oder primitive Messer. Da der Knast aber, bis auf wenige Ausnahmen, videoüberwacht ist solltet ihr aufpassen wann ihr eure Bewaffnung dann auch auspackt. Ansonsten geht nämlich sofort ein Alarm los und 10 Sekunden später werdet ihr von Kugeln durchsiebt. Natürlich gibt es einige Bereiche die nicht so gut überwacht sind oder wo die Wachen auch mal ein Auge zudrücken wenn ihr mit dem Schlagring einem Mithäftling die Fresse poliert.

Riddick: Escape From Butcher Bay spielt sich nicht wie ein Standardshooter à la Doom 3 sondern beinhaltet einige Neuerungen. So müsst ihr z.B. in RPG ähnlichen Phasen Leute ausfragen und/oder Aufträge für irgendjemanden erledigen, um zum gewünschten Ziel zu kommen. Ausserdem könnt ihr sehr oft keine Waffe verwenden, da diese auf die DNA des Trägers "gelocked" sind. Daher seid ihr oft darauf angewiesen an Wachen vorbei zu schleichen oder sie unbemerkt irgendwo im Dunkeln um die Ecke zu bringen. Meistens habt ihr nur einen Schlagring oder eben ein Messer, daß ihr, wie oben schon beschrieben, besser nicht immer in der Hand halten solltet. Natürlich kommt ihr auch mal zu entsprechenden Knarren aber bis dahin ist es anfangs ein langer Weg.

Durch die gut gemachte Story und die absolut shooteruntypische Gegebenheit, dass Waffen meist nicht eingesetzt werden dürfen ist Riddick: EFBB erfrischend anders. Auch wenn die Story ziemlich linear verläuft, gibt es durch einige interessante Extras auch einen gewissen Wiederspielwert. So könnt ihr z.B. mit dem Finden von Zigarettenpäckchen aller Art alle möglichen Konzeptgrafiken oder Making Of Videos freischalten, und nachdem ihr es das erste Mal durchgespielt habt gibt es die Möglichkeit beim nächsten Mal die Kommentare der Entwickler im Spiel zu hören. Besonders viele alternative Lösungswege gibt es leider nicht, aber oben genannte Features gleichen derartige Mankos wieder etwas aus. Ist ja auch interessant einmal zu erfahren wie ein Spiel entwickelt wird und was Hauptakteur Vin Diesel eigentlich davon hält.

Eine Synchronisation von Riddick gibt es nicht, lediglich deutsche Untertitel sorgen dafür, dass die Englisch-Laien unter euch nicht vollkommen den Durchblick verlieren. So bleibt uns zwar eine versaute deutsche Sprachausgabe à la Half-Life 2 erspart, der optimale Weg ist das aber nicht. Die englische Sprachausgabe ist dafür aber wirklich genial gelungen. Vor allem wenn Riddick (mit Vin Diesels Originalstimme) wieder einen seiner Kommentare abgibt wie – "I’m not afraid of the dark. The dark [künstlerische Pause] is afraid of me."

Grafisch kann sich Riddick durchaus mit Genregrößen wie dem optisch recht ähnlichen Doom 3 messen. Die Animationen sind butterweich und auch die Umgebungsgrafik ist nett anzusehen. Einzig an Lichteffekten hat Riddick im Vergleich zum id-mehr-oder-weniger-Schocker das Nachsehen, ansonsten ist die Grafik wirklich gut. Vor allem die Menschenmodelle sind extrem detailliert gemacht und – entsprechende Hardware vorausgesetzt – glaubt man erst beim zweiten Hinsehen, dass Riddick das Produkt einer Grafikengine ist. Was für Besitzer von Grafikkarten der Modelle 6800 / GT interessant ist: Pixel Shader 3.0 wird unterstützt, besondere Unterschiede konnte ich allerdings keine feststellen.

Genug der Lobhudelei, es gibt natürlich auch einige Schwachpunkte. So ist die Auswahl der verwendbaren Waffen leider sehr gering und das Herumschleichen ist auch nicht immer unbedingt notwendig um an Wachen vorbeizukommen, obwohl es natürlich extrem cool ist. Allerdings kann ich garantieren, dass man auf mittlerem Schwierigkeitsgrad nicht einmal Schleichen oder sich an die Wand schmiegen muss, um irgendwo durchzukommen. Es reicht eigentlich einfach irgendwo durchzulaufen um weiter zu kommen. Natürlich sehr unsportlich aber es funktioniert auch. Das schlimmste Manko ist aber sicherlich die Spieldauer. Ich bin wirklich kein besonders schneller Shooterspieler, aber auch ich konnte mir nach etwa 7 Stunden den Abspann ansehen. Schade, dass die Länge der Einzelspielermissionen so minimalistisch ausgefallen ist.

Ein Multiplayer Modus fehlt, wäre auch nicht wirklich notwendig, da dieses Feature sowieso schon von Genregrößen wie Half-Life 2 und Co. ausreichend abgedeckt wird. Angesichts der kurzen Spieldauer, ist der Umfang so aber dem Preis nicht angemessen.

Trotzdem ist Riddick schon alleine aufgrund seines Abwechslungsreichtums und der wirklich extrem guten Nutzung der Filmlizenz einen Kauf wert.

Generell hat mich Riddick überrascht. Das Spiel ist, obwohl die Entwicklungszeit nicht fünf Jahre gedauert hat, sehr gut geworden und auch das Leveldesign ist überdurchschnittlich gut. Die Interaktionsmöglichkeiten sind für einen derartigen Shooter auch nicht übel und lockern das Geschehen etwas auf. Traurig ist, wie bereits erwähnt, die Spieldauer. Auch Anfänger sind schnell durch. Ihr solltet aber bedenken das es auch nach dem Durchspielen durchaus noch Anreize gibt es ein zweites Mal zu versuchen.

Vivendi scheint momentan richtig aufzublühen und wir bekommen einen Knaller nach dem anderen zu testen. Ein kleiner Lichtblick gegen die Allmacht von EA die mittlerweile besorgniserregende Größe erreicht hat.

Ansonsten bedanke ich mich noch bei unserem Forenmitglied cruzer, welcher mir die Screenshots zur Verfügung gestellt hat, da ich nach einer Neuinstallation meines Betriebssystems leider aus reiner Dummheit meinerseits alle verloren habe :).

Mad Max feat. the apocalypse Dudes

In naher Zukunft hat die Menschheit es so weit gebracht mittels riesiger CO² Generatoren den Mars aufzuheizen um ihn bewohnbar zu machen. Zumindest sind die Geräte schon einsatzbereit und warten darauf mit einer Trägerrakete auf besagten Planeten verschifft zu werden. Blöderweise durchkreuzt eine fanatische Sekte diese Pläne und klaut sich die Generatoren. Bevor irgendwelche Forderung bekannt wird haben die Wahnsinnigen die Generatoren bereits aktiviert und das führt zu einer starken globaler Erwärmung. Gewaltige Flutwellen spülen ganze Städte einfach von der Landkarte und Dürren kosten Millionen von Menschen das Leben.

In der Zeit nach dieser schrecklichen Katastrophe spielt auch The Fall – Last Days of Gaia von Silver Style Entertainment. Nach der Installation erwartet euch ein wahrhaft atemberaubendes Intro in dem von euch (als großen Anführer) erzählt wird. Danach gelangt ihr sofort ins Hauptmenü das ihr nach Beendigung des Intros auch sofort wieder verlassen solltet. Ja, ihr habt richtig gelesen: Jeder der sich vor Wut nicht alle Haare einzeln ausreißen möchte beendet The Fall auf der Stelle, nachdem er das Intro fertig gesehen hat. Und zwar um auf der Stelle den von Silver Style vor kurzem fertiggestellten Patch 1.65 herunterzuladen und zu installieren. Traurig aber wahr, The Fall ist in der Version die man im Laden kaufen kann für sehr viele Käufer einfach unspielbar und diverse Bugs machen Anfangs einen katastrophalen Eindruck. Dabei hatte Gamestar diesem Spiel in Version 1.0 schon eine Top Wertung beschert. Ich weiss bis heute nicht wie das möglich sein kann, nachdem The Fall in der Verkaufsversion nicht mehr als eine Preview-Beta ist. Doch nun genug genörgelt und einfach den Patch 1.65 von der Offiziellen Site gesaugt.

The Fall spielt, wie oben bereits ein wenig beschrieben, in einer Welt über die das Armageddon bereits hereingebrochen ist. Tote Landschaften, weitläufige Wüsten und Dörfer aus Zelten und vergammelten Häusern prägen das Landschaftsbild. In dieser Welt wächst auch der „Held“ des Spieles auf dessen Part ihr übernehmen werdet. Nach einem Überfall auf euer Dorf durch eine Gang namens Ratskulls sucht ihr eine neue Heimat und gelangt zu den Hauptquartieren der GNO – Government of the New Order. Dies ist eine Gruppierung, die versucht wieder Recht und Ordnung in die Welt zu bringen, und auch mittels militärischer Gewalt ihr Einflussgebiet auszudehnen. Kein einfaches Vorhaben, da das Land größtenteils von gesetzlosen Gangs beherrscht wird, welche sich nehmen was sie kriegen können, und welchen auch die ’normale‘ Bevölkerung schutzlos ausgeliefert ist. Genau deswegen seht ihr in der GNO den richtigen Weg um wieder etwas Frieden herstellen zu können.

Kaum seid ihr im GNO Hauptquartier angelangt, seht ihr auch schon was Sache ist. Verbrecher werden im Schnellverfahren einfach mittels einer mittelalterlich anmutenden Guillotine ihres Kopfes entledigt um auch sicher zu gehen das dieser Schurke nie wieder einen Zivilisten terrorisiert. Für ein Gerichtsverfahren gibt es wohl noch nicht die Mittel und die Zeit. Der Präsident der GNO heuert euch als Söldner an und gibt euch anschließend auch gleich den Auftrag die Ratskull Gang auszuschalten. Wie passend das der erste Auftrag gleich gegen die geht, die euer Leben durch die Auslöschung eures Dorfes ruiniert haben.

Ein Tutorial gibt es nicht wirklich, aber der Spielbeginn mit der RPG-üblichen Erstellung des Charakters ist nahtlos in das Spiel integriert. Im Hauptquartier der GNO lasst ihr euch einen Ausweis anfertigen im Zuge dessen ihr die benötigten Informationen, wie Stärke, Intelligenz und dergleichen, dann selbst eintragen könnt. Wenn ihr euch mit RPG’s nicht auskennt wird euch aber auch geholfen. Ihr könnt auch bestimmen ob euer Körper im Falle eueres Ablebens als Nahrung verwendet werden darf. :)

The Fall spielt sich in einer Echtzeit 3D Umgebung die Stufenlos dreh- schwenk- und zoombar ist. Die Steuerung ist einfach und intuitiv und mittels ein paar Mausklicks lässt sich fast alles bewerkstelligen. In einem Tagebuch könnt ihr nachlesen welche Aufträge ihr aktuell habt, welche erledigt und welche gescheitert sind. Leider fehlen bei den Auftragsinformationen öfter einige wichtige Details und so sollte man ein gutes Gedächtnis haben um zum Ziel zu kommen. Fast immer sind eure Aufträge mit vielen kleineren Nebenquests verbunden. So müsst ihr z.B. um ein Drogenlabor der Ratskulls auszuheben vorher eine Wanze bekommen. Die hat ein Dorfbewohner in der Gegend. Der aber rückt sie nur heraus, wenn ihr ihm helft die Frau seiner Träume zu kriegen. Dafür braucht ihr ein paar Items, für die die Personen, die sie haben, wieder irgendwas haben wollen. Oft gibt es alternative Lösungswege. Wollt ihr jemandem z.B. eine neue Designer Rattenfelljacke abluchsen könnt ihr das tun was er von euch verlangt, irgendetwas manipulieren um ihn dazu zu bringen die Jacke rauszurücken, ihn mit dem Skill Redegewandtheit überzeugen, ihn beklauen oder – wenn euch das alles zu anstrengend ist – ihn einfach niederschießen.

Bei den Quests hat sich Silver Style wirklich einiges einfallen lassen, und oft ist es nicht einfach den teilweise seltsamen Wegen der Quests zu folgen. Da die Welt von The Fall dermaßen gut in Szene gesetzt ist, dass sie wirklich zu leben scheint, findet man ständig Neues und stolpert auch immer wieder über neue Quests. So scheint der Auftrag ‚Vernichte die Ratskulls‘ anfangs recht simpel zu sein, doch bis ihr am Ziel angekommen seid, sind Stunden vergangen und ihr habt schon viele Gebiete durchwandert. Es gibt eigentlich immer irgendetwas zu erleben wenn man ein neugieriger Mensch ist. Wer nur dem Hauptteil der Story folgen will, kann auch dies ohne große Probleme tun, aber das Spiel hat wesentlich mehr zu bieten. The Fall bietet nahezu unbegrenzte Möglichkeiten, auch wenn es keine Riesenwelten und dergleichen gibt. Das Spiel ist, wie auch bei anderen RPG’s in Orte unterteilt, die ihr, vorausgesetzt sie sind bereits auf eurer Landkarte eingezeichnet, bereisen könnt. Wie und wann ihr irgendwo hin geht bleibt euch überlassen. So lohnt es sich auch öfter mal an Orten vorbeizuschauen wo ihr schon ward, da manche Aufträge nur zu bestimmten Uhrzeiten von bestimmten Personen vergeben werden und ihr vielleicht beim ersten Mal nicht einmal bemerkt habt, dass hier irgendwas passiert.

Die Story ist wirklich ausgefeilt und durchdacht und man merkt das sich Silver Style wirklich Mühe gegeben hat, dem Spiel Leben einzuhauchen. Derartiges hat es bis dato nur von sehr wenigen Titeln gegeben und ist wirklich außergewöhnlich.

Grafisch bietet The Fall einen Stil der irgendwie an die Mad Max-Filme erinnert. Viel Hitze und Sand dominieren das Erscheinungsbild. Flüsse oder Seen wird man keine Finden, jedoch kann man – den entsprechenden Skill vorausgesetzt – nach Wasserlöchern buddeln um wenigstens kleine Mengen an Wasser zu Heilung der Party zu gewinnen. Wenn man die Systemanforderung auf der Packung liest (1200Mhz / 32MB Grafik,…) geht man wohl davon aus das es recht anständig auf einem System wie meinem (3200+ / GF6600GT) laufen sollte. Dem ist aber nicht so. Eine Auflösung von 1280×1024 mit ca. 75% Sichtweite beschert mir zeitweise unerträgliche Ruckelorgien die auch nicht mit irgendwelchen Ereignissen zusammenhängen zu scheinen. Liegt vermutlich daran das ich nur ein Gigabyte RAM zur Verfügung habe? Fragt sich nur noch, was ein Spieler dessen PC den Mindestanforderungen entspricht dann wirklich noch spielen kann. Auch unser Chefredakteur Besux hatte kein ruckelfreies Spielvergnügen (1800+ / Radeon 9800SE) und das mit deutlich niedrigeren Qualitätseinstellungen als ich.

Nun, da wir nun wissen das sogar auf einem ‚High-End‘ PC noch Ruckler zu bemerken sind, gehen wir davon aus das die Grafik von The Fall unglaublich geil ist. Stimmt leider auch nicht. Sie ist zwar schön anzusehen, aber sobald man sich von z.B. einem Hügel weiter entfernt, verwandelt er sich in breiige Pixelpampe die an die Qualität von Mariokart auf dem Super NES erinnert. Die Engine scheint also Ressourcen schonen zu wollen. Die grafische Umsetzung des Spiels ist insgesamt zwar überdurchschnittlich, leider aber auch nicht mehr. Glücklicherweise lebt The Fall nicht wirklich davon, ein optischer Blender zu sein.

In Sachen Sound- und Musikuntermalung kann man Silver Style ein wirklich gutes Zeugnis ausstellen. Der Titelsong im Hauptmenü kommt im Industrial/Gothic Stil ist von Darkseed und rockt einfach. Wenn euch der gefällt solltet ihr auch mal die anderen Sachen von dieser Band anhören, die eigentlich alle durchwegs recht gut sind. Im Spiel habt ihr auch noch sehr gute Musik, die aber dann eher im Ethno Stil gehalten ist und mit dem Titelsong absolut Nichts gemein hat. Die Sprachausgabe wirkt etwas blechern, hier ist beispielsweise Gothic 2 wesentlich besser gelungen. Nach einiger Zeit fällt das aber nicht mehr auf und vielleicht liegt das auch an starker Kompression der Sprachausgabe, denn fast jeder Charakter der im Spiel herumläuft – und das sind wirklich viele – spricht.

Bleiben nur die Bugs im Spiel die noch stark zu bemängeln sind und eine Spitzenwertung nicht rechtfertigen lassen. Auch mit Version 1.65 gibt es einfach noch zu viele Probleme und obwohl bei mir jedes Spiel bis jetzt einigermaßen gut lief, hat es The Fall immer wieder in regelmäßigen Abständen geschafft mich durch plötzliche Abstürze zu verärgern. Das geht teilweise sogar so weit, dass sich mein Rechner komplett neu startet und solche Fehler sind nach dem x-ten Patch eigentlich nicht mehr akzeptabel. Zugute halten kann man Silver Style allerdings den super Kontakt zur Community, und dass die Spieleschmiede auf Beschwerden auch reagiert. Hier merkt man wenigstens, dass etwas getan wird. Andere Developer sind hier im Vergleich deutlich arroganter.

The Fall ist trotz seiner nicht unwesentlichen Schwächen für mich das eindeutig beste RPG der letzten Monate. Nur die – bei Version 1.65 immer noch sehr häufigen – Bugs hinderten mich daran eine wesentlich bessere Wertung zu geben. Ohne diese Probleme wäre das Spiel sogar ein Kandidat für den Rebell.at Award gewesen. Trotz allen Fehlern, die das Spiel hat kann man den Silver Style Jungs rund um Lead Designer Carsten Strehse nur gratulieren. Diese Schmiede hat Zukunft und Potential, welches sicher noch nicht ausgereizt ist. Derartige Liebe zum Detail sieht man nicht oft, und die Story und alles drumherum ist bis ins letzte Detail durchdacht.

Die Richtung stimmt auf jeden Fall. Die ganzen Ideen noch ohne Bugs und mit einer ordentlichen Grafikengine kombiniert ergeben für den nächsten Titel vielleicht Großartiges.

Intel – Dubiose Geschäftspraktiken?

Die japanischen Kartellwächter von der JTDC, der Fair Trade Comission of Japan, werfen nach Microsoft nun auch Intel den Einsatz Rechtswidriger Geschäftspraktiken vor. Intel soll Herstellern wie NEC und Fujitsu Preisnachlässe angeboten haben wenn sie z.B. den Einkauf von AMD Produkten verringern oder komplett stoppen.

Das solche Aktionen endlich einmal Konsequenzen haben ist erfreulich. Bei sind derartige Praktiken von Intel nämlich immer noch gang und gäbe. Man beobachte nur einmal wieviele AMD Systeme bei Media Markt oder Saturn verkauft werden. Keine. Naja, ist ja erst seit … seit ich mich erinnern kann schon so. Vielleicht bemerken auch unsere Kartellwächter einmal was hier genau passiert. Aber wie in vielen anderen Dingen scheint Japan auch hier seiner Zeit voraus zu sein.

Angriff ist die einzige Verteidigung!

Der Zweite Weltkrieg ist gerade an einer entscheidenden Wende. Die Deutschen sind zwar immer noch im Besitz von fast ganz Europa aber die Ostfront und auch die Kriegserklärung an die Amerikaner fordern langsam ihren Tribut. Auch geniale Taktiker wie Rommel schaffen es nicht mehr die Schlacht zugunsten der Deutschen zu wenden und wie immer ist Hitler mal wieder der Meinung keinen Meter ohne Kampf zu weichen. Wie armselig dämlich er ist, hat er wohl nie verstanden aber wenigstens hat der alte Haudegen Patton durch diese Uneinsichtigkeit endlich die Möglichkeit sich zu bewähren…

Patton, ein amerikanischer Soldat der alten Schule, wusste schon lange vor Beginn des Krieges das sich die Taktiken des Militärs generell auf kurz oder lang ändern werden. Die Deutschen nutzten seiner Meinung nach wohl nur die Gunst der Stunde um Anfangs in einem beispiellosen Blitzkrieg Europa zu unterwerfen. Da außer Patton natürlich sonst keiner wusste wie der Hase läuft haben auch alle ordentlich auf’s Maul bekommen, aber als sich die Amerikaner schließlich daran wagten Afrika zu befreien wurde Patton zu einem wichtigem Faktor im Kriegsgeschehen.

Nachdem Blitzkrieg für CDV ein großer Erfolg war, schrie das Spiel natürlich nach einer Fortsetzung und nachdem auch diese sich gut verkaufte und Blitzkrieg 2 noch in einiger Ferne ist, wurde noch schnell Rolling Thunder als Stand-Alone Addon auf den Markt geworfen. Falls sich das für euch nach einer schnell dahingeschlampten Fortsetzung anhört liegt ihr falsch. Die historische Recherche ist einwandfrei und auf dieser aufgebaut ist eine spannende Kampagne in der ihr die U.S. Army in Afrika, Italien und noch einigen anderen Orten gegen die deutsche Wehrmacht und ihre Vasallen jagt.

Was die Blitzkrieg-Reihe herausragend macht, ist dass man mit reinem Drauf-los-Stürmen nicht wirklich weit kommt. Einheiten im Feld nachbauen könnt ihr nicht, ihr müsst euch mit Sanitäts- und Reparaturfahrzeugen zufrieden geben. Auch die Munition ist nicht unbegrenzt und die Bleispritzen eurer Infanteristen sind ziemlich schnell leer. Um im Feld gegen den Feind zu triumphieren ist also genaue Planung und Organisation der Truppenverbände und des Nachschubs nötig und Taktik spielt eine gewichtige Rolle. Der Standard C&C-Spieler wird sich wundern, wie schnell die deutsche Wehrmacht die Ardennenoffensive durchziehen wird, wenn man mit seinen Panzern einfach blind losfährt. Ohne Aufklärung geht nämlich auch nicht viel. Grafik und Präsentation sind hier eher zweitrangig, man kann Blitzkrieg fast schon eine Art Schach Charakter andichten.

Im Addon dürft ihr nur für eine Partei, die Amerikaner unter General Patton, kämpfen. Für den Abwechslungswütigen hat CDV aber glücklicherweise noch ein paar Einzelmissionen dazu gepackt in denen ihr zum Beispiel mit den Russen gegen die Japaner in Sibirien antreten könnt. Allzu viel Auswahl habt ihr also nicht, aber für die Taktiker unter euch dürfte Rolling Thunder ein gelungener Lückenfüller bis zum Erscheinen des Sequels sein.

In Sachen Grafik und Sound hat sich nichts getan, aber trotzdem ist es immer wieder amüsant die etwas hochtrabenden Sprüche der Amerikanischen G.I.’s zu hören. Schiessen sich gerade den Weg nach Palermo frei und tönen herum, dass sie Berlin schon fast sehen könnten :).

Irgendwie hat sich gegenüber den Vorgängern nicht viel verändert, und ich denke das ist auch in Ordnung so. Was erwartet man sich auch von einem Stand Alone Addon außer ein paar neuen Missionen? Und genau das bietet uns CDV mit Rolling Thunder. Man muss auch nicht immer alles verändern um ein gutes Spiel auf den Markt zu bringen. Manchmal reicht es für einen Haufen taktiksüchtiger Spieler ein wenig Nachschub zu liefern und schon ist die Welt in Ordnung. Für denjenigen der Innovation in Gameplay und Technik erwartet ist Rolling Thunder nichts, es sei denn er kennt das Original noch nicht. Aber auch in diesem Fall ist man mit dem Package Blitzkrieg + Burning Horizon, das momentan noch überall zu haben ist, besser bedient als mit dem zweiten Addon.

Der Rest möge sich gedulden und auf Blitzkrieg 2 warten. Eine neue Grafik Engine, neue Einheiten, selbststeuerbare Luftwaffe und ein ganzer Haufen anderer neuer Features erwarten euch. Lange dauert’s ja hoffentlich nicht mehr.

Die Stunde der Helden

Bei Alexander denken wir wohl alle an den Kinofilm der ja bereits läuft und auch daran, dass dieses Spiel sozusagen eine "offizielle" Begleiterscheinung ist. Nun, die Begleiterscheinung mag stimmen doch offiziell ist sie ganz und gar nicht. Um euch nicht vorweg schon zu verwirren: Es gibt zwei Spiele namens Alexander. Ein RTS im Stil von Cossacks und ein RPG. Heute gehts mal ausschließlich um das RPG von Koch Media.

Koch Media ist uns wohl allen durch Bestseller wie z.B. Gartenprofi 3D oder Blitztraining PowerPoint XP bekannt und publisht auch einige wirklich bekannte Spiele die in Österreich über JoWooD laufen. Auf gut Deutsch kennt also kein Mensch die Spiele von Koch Media und der Rest ist eher für’s Media Markt Sonderangebotsregal. Genau aufgrund dieser unwissenden Überlegungen habe ich zuerst Alexander als trashige und unnötige Begleiterscheinung zum Film zur Erhöhung der Umsatzzahlen durch elterliche Inkompetenz gehalten (Was kaufen wir dem Kleinen zu Weihnachten? Ja, das schaut aber gut aus, das nehmen wir mit!). Nun, ich kann euch sagen, dass ihr niemals so voreingenommen sein solltet wie ich!

Sobald ihr die Installation abgeschlossen habt erwartet euch ein schmuckes 3D-Menü in dem ihr eure üblichen Auswahlen treffen könnt während sich im Hintergrund ein paar Kerle gegenseitig vermöbeln. Der Singleplayerpart beschäftigt mich in diesem Fall natürlich am meisten.
Obwohl ihr keinen Helden "selber machen" könnt und eine Sprachausgabe nicht existiert fühlt man sich in Alexander: Die Stunde der Helden als alter RPG-Fan auf der Stelle heimisch. Ihr bewegt euch auf einer Art Karte die von der Grafik und dem Mini-Radar her an Spellforce errinnert. Mitnehmen könnt ihr je nach Mission eure drei Helden und ein paar Soldaten die euch ein wenig im Kampf unterstützen werden.

Die drei Helden die ihr meistens steuern könnt, Ekhedem, Megales und Bilkidi (<- weiblich und knapp bekleidet!) sind zwar vom Aussehen und Namen her vorgegeben, die richtigen Skills könnt ihr ihnen aber selbst nach eigenem Ermessen mit Erreichen einer neuen Stufe geben. Die Werte unterscheiden sich prinzipiell nicht allzu sehr von anderen RPGs (Intelligenz, Stärke usw.), allerdings gibt es noch zusätzliche Fertigkeiten zu erlangen die bei jedem Helden individuell sind. So könnt ihr z.B. Megales den Herkuleslauf beibringen mit dem derselbe in einer Art Amoklauf sämtliche Gegner im Weg über den Haufen rennt oder Ekhedem mit dem Skill Doppeldiskus ausstatten mit dem er alle Gegner in Reichweite aufschlitzen kann. Natürlich gibt es noch viele andere Möglichkeiten und je höher ihr die Skills aufwertet umso effizienter werden sie natürlich auch.

Was Alexander von vielen anderen Spielen abhebt sind ein paar nette Features wie beispielsweise, dass ihr herrenlose Pferde mit euren Helden einfach so besteigen und sodann mit euren neuen Weggefährten den Gegner einfach niedertrampeln könnt. Gleiches gilt allerdings auch für berittene Gegner die auf euch zukommen. Von Diablo 2 wisst ihr vermutlich auch noch das es oft vorkommt, dass ein ermordeter Gegner sein Zeug am Boden verstreut, welches ihr dann aufsammeln und selber verwenden oder verscherbeln könnt. Auch hier gibt es eine gewaltige Zahl aller möglichen Items die ihr in der Welt von Alexander finden und verwenden könnt. Ebenfalls gut gelöst wurde das Problem mit den Specialmoves wie dem oben beschriebenen Herkuleslauf. Um diese im Kampfgetümmel wirkungsvoll einsetzen zu können reicht es, kurz auf die Leertaste zu Hämmern und sofort friert das Spielgeschehen ein und ihr könnt genau planen was eure Helden als Nächstes von euch zu tun bekommen.

Zwischen den Missionen könnt ihr immer auswählen, wen ihr in die Schlacht mitnehmen wollt und habt gleichzeitig auch die einzige Möglichkeit erbeutete Gegenstände einzulagern oder zu beim Händler zu verkaufen. Natürlich könnt ihr auch mal nachsehen ob derselbe ein paar nette Äxte für euch auf Lager hat und diese bei Bedarf zu horrenden Preisen kaufen.

Die Story ist an das reale Geschehen in der Zeit Alexanders des Großen angelehnt und eure drei Helden sind sozusagen seine treuesten Recken. Manchmal kommt ihr auch zu der unglaublichen Ehre Alexander selbst steuern zu dürfen, der aber im späteren Spielverlauf im Vergleich zu euren Killermaschinen wie ein lächerlicher Asthma-Pimp erscheint.

Die Grafik ist zeitgemäß in 3D gehalten aber nicht besonders spektakulär. Trotzdem erfüllt sie ihren Zweck gut und die Engine erlaubt auch stufenloses Zoomen und Schwenken der Ansicht. Die Musikuntermalung ist gut gelungen, leidet aber teilweise an einigen Bugs. Vielleicht wird das Phänomen, dass man nach dem Laden eines Spiels immer den selben Track hört, mit einem Patch behoben. Sprachausgabe gibt es keine. Ehrlich gesagt ist es mir aber immerhin lieber keine Sprachausgabe zu haben als mir von einer lächerlichen Synchronisation die Gehörgänge ruinieren zu lassen.

Etwas lästig ist die hakelige Steuerung. Oft müsst ihr euch einen Wolf klicken um die gewünschte Spielfigur endlich anwählen zu können. Da ist es am Vernünftigsten einfach eine Gruppe (STRG+Zahl) für jeden eurer Helden zu erstellen, damit ihr den gewünschten auch in Krisensituationen sofort anwählen zu können.

Alexander ist eine Art Kombination aus Diablo 2 und Spellforce – oder kommt das nur mir so vor? Irgendwie hatten wir alle Features schon in anderen Spielen besser aber irgendwo ist genau die Kombination aller möglichen Features das, was Alexander gut macht. Natürlich fehlen für heutige Spiele essentielle Dinge wie zum Beispiel eine vernünftige Sprachausgabe und ein paar Bugs ärgern den Spieler zeitweilig auch, aber es gibt auch viel Positives zu berichten. Durch die große Menge an Waffen und anderen Utensilien verfällt man, wie schon bei Diablo 2, einem Jäger- und Sammlertrieb welcher schon für sich reicht um den Spieler voranzutreiben. Zusätzlich sorgen noch unterhaltsame und abwechslungsreiche Quests für ordentlich Spielspaß.

Leider sind wir ja schon in der Nachweihnachtszeit und für eine Empfehlung ist es wohl etwas zu spät aber vielleicht möchte ja jemand Barbie Explorer gegen ein brauchbares RPG umtauschen gehen? In diesem Falle sei euch Alexander wärmstens empfohlen. Da es zwei verschiedene Spiele namens Alexander gibt achtet aber bitte auf den Untertitel ‚Die Stunde der Helden‘ der deutlich Sichtbar auf der Packung zu sehen ist.

Incoming meets Yager

In ferner Zukunft ist das Sonnensystem kolonisiert und riesige Konzerne kämpfen um die Vorherrschaft im Weltall. Natürlich kolonisieren sie nicht nur friedlich vor sich hin sondern versuchen auch sich bei jeglicher sich bietender Gelegenheit die Fresse zu polieren. Nachdem ihr schon immer mit einem Extra-Prototyp-Jäger herumfliegen wolltet bietet sich nun die Möglichkeit bei einem dieser Konzerne namens Project Freedom zu arbeiten.

Der Name suggeriert wohl so etwas wie Freiheit, hat aber eigentlich nicht wirklich irgendwas mit dem Spiel zu tun. Anfangs dürft ihr euch ein nettes kleines Introvideo ansehen bei dem ihr aber am besten eure Boxen abschaltet. Sonst könnte es nämlich passiert das euch der Sprecher mehrere Lachanfälle oder auch Heulkrämpfe bescheren wird. Danach findet ihr euch im Hauptmenü wieder, wo euch ein paar Einstellungsmöglichkeiten und der Start einer neuen Kampagne erwartet. Das Tutorial erinnert ein wenig an Breed, auch hier ist man in einer Art Cyberspace und eine nette Computerstimme erklärt euch wie man am besten simulierte Gebäude in binären Staub verwandelt. Es ist zwar nett das die Entwickler von City Interactive an ein Tutorial gedacht haben, nötig ist es eigentlich aber nicht. Alles was ihr braucht sind ein paar Tasten und die Maus um Project Freedom ohne Probleme zu beherrschen. Die Steuerung ist wirklich einfach gelungen, manchmal aber ein wenig hakelig.

In der Kampagne dreht sich erstmal alles um den Job bei eurem neuen Arbeitgeber und so müsst ihr Anfangs mit eurem Jäger Geleitschutz geben, irgenwelche gegnerischen Konzerne mittels Sprengung derer Einrichtungen terrorisieren oder einfach ein paar gegnerische Jäger pulverisieren. Die Story bekommt ihr immer im Briefing mit, in dem euch ein Sprecher den Einsatztext runterliest. Leider ist es alles recht gewöhnlich, also grossartigen Spannungsaufbau dürft ihr euch nicht erwarten.

Die "coolen" Sprüche der Piloten, wie ihr sie vielleicht von Yager kennt, sind wirklich peinlich ausgefallen. Irgendwie wär es mir lieber gewesen die Kerle sagen gar nichts als wenn sie wieder mal irgendeinen abgehalfterten Top-Gun-Style Satz ablassen während sie der Wingleader zur Funkstille auffordert. Wenigstens hat man als Callsign TangoFox 6 und nicht Maverick :)

Wo Project Freedom am besten abschneidet ist sicher die Grafik. Das Weltall in dem ihr eurer Beschäftigung nachgeht sieht wirklich erstklassig aus. Das selbe gilt für sämtliche Objekte die im Spiel herumfliegen oder fahren imd auch für die schön anzusehenden Explosionen. Nur wenn man etwas näher kommt sieht man das die Texturen recht verwaschen sind. Wie bei Yager fliegt ihr auch auf Planetenoberflächen Einsätze. Die Vegetation auf diesen ist meistens recht langweilig. Ich weiss zwar das auf dem Mars kein Gras wächst aber trotzdem hätte City Intearctive wenigstens mehr als eine Textur für die Umgebungsgrafik verwenden können.

Das Gameplay beschränkt sich auf folgende Aspekte: Herumfliegen und warten bis irgendwas kommt, alles was kommt wegballern und fertig. Wenn ihr einen Gegner entdeckt gebt einfach Gas und haltet mit der Laserkanone voll drauf, irgendwann explodiert er dann was von einer schwachsinnigen Meldung eines eurer Pilotenkollegen kommentiert wird. Seid ihr mit der ersten Angriffswelle fertig, die ihr übrigens de facto im Alleingang ausradiert, wird euch eine nette Frauenstimme darauf hinweisen das bei Wegpunkt zwei ungefähr das Zweifache auf euch zukommen wird. Der Satz ‚Zerstören sie die feindlichen Jäger‚ kommt entschieden zu oft vor. Nachdem es kein Radar oder so was ähnliches gibt könnt ihr euch generell immer nur an den Pfeilen am Bildschirmrand orientieren. Also einfach den Pfeilen nachfliegen, warten bis der feindliche Jäger vor euch ist und Finger gemütlich auf die linke Maustaste legen. Unterstützt von einem breiten Spektrum guter bis grottenschlechter Musik kämpft ihr euch so durch 21 mehr oder weniger abwechslungsreiche Missionen.

Die Kampagne ist in circa acht bis zehn Stunden durchgespielt und einen Multiplayer gibt es nicht. Da die Handlung linear verläuft und kein Multiplayer vorhanden ist gibt es keinen oder nur sehr wenig Wiederspielwert. Wenigstens ist die Verpackung gut gemacht und ihr könnt euch nach dem Durchspielen über einen neuen, gut gestalteten, Staubfänger in eurem Spieleregal freuen.

Wie ihr schon gelesen habt ist Project Freedom für mich eine etwas missglückte Mischung aus Incoming und Yager. Eine kleine Story gepaart mit wildem Geballere und das war’s dann eigentlich. Es gibt in der Story zwar einige nette Wendungen und die obligatorischen Aliens dürfen natürlich auch nicht fehlen aber es ist mit Sicherheit nichts was ihr nicht schon irgendwo mal gesehen habt.

Wer ein Ballerspiel mit ordendlicher Grafik möchte darf ruhig zugreifen. Incoming kann man denke ich nicht mehr kaufen und Project Freedom dürfte für alle ambitionierten Amokläufer eine gute Nachricht sein. Endlich mal wieder ein Spiel bei dem man nicht denken muss, sondern eigentlich nur ballern.

Schade das CDV in letzter Zeit eher nur Standardware auf den Markt gebracht hat. Project Freedom ist sicher kein schlechtes Spiel, aber so richtig gut ist es dann leider auch wieder nicht geworden. Ich hoffe das wird sich spätestens bei dem von mir sehnsüchtigst erwartetem Cossacks 2 ändern und ich kann mal wieder ein richtig geiles Spiel von CDV in Händen halten.

Operation Exodus

Wir schreiben das Jahr.. – keine Ahnung auf jeden Fall irgendwann in ferner Zukunft hat sich die Menschheit ordentlich im Universum breit gemacht. Sogar so ordentlich, dass der Kontakt zu Heimatwelt "Erde" in den äußeren Gebieten, welche sich zur Nordstern Allianz zusammengeschlossen haben, komplett abgebrochen ist und niemand mehr so genau weiß, was dort abgeht. Gerüchte von einem grauenvollen Regime auf den "alten" Welten gehen um. Die Erde könnte unter diktatorischer Herrschaft sein und das Militär unterdrückt Zivilisten…

Eines Tages ist es dann so weit und die Schwarzseher und Gerüchteverbreiter sollten recht behalten. Eine riesige Streitmacht der Terraner (so wird die alte "Erd-Allianz" genannt) fällt in das Territorium der NSA ein und scheint unaufhaltsam. Nach kurzer Zeit schon kämpft die NSA am eigenen Heimatplaneten ums nackte Überleben und es scheint nur noch eine Frage der Zeit bis die die Demokratie und die florierende Wirtschaft durch knallharte Saddam-Style Unterdrücker-Methoden der terranischen Armee abgelöst wird. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt wie man so schön sagt und ein Soldat namens Jacob Angelus wird plötzlich zum ernsthaften Problem für die terranischen Streitkräfte, welche sich ihres Sieges schon sicher waren. Wie sollte es anders sein, ihr übernehmt die Rolle von Jacob Angelus und dürft euch daran versuchen den brutalen Ansturm der Terraner aufzuhalten.

Das erste was euch auffallen dürfte ist eine wirklich gut gemachte Introsequenz gefolgt von einem in erstklassigem 3D-animiertem Hauptmenü in dem ihr zwischen Kampagne und Multiplayer via "Massive Gate" wählen könnt.

Anfangs stehen Tutorial, NSA-Kampagne und Vironen-Kampagne zur Auswahl. Ich möchte euch gleich darauf hinweisen das ihr tunlichst alles nach der Reihe durchspielen solltet um der Storyline auch richtig folgen zu können, inklusive dem Tutorial. Als erstes also (wie ichs euch befohlen habe) das Tutorial starten und schon seht ihr einiges was Ground Control 2 vom typischen RTS Kram abhebt. Anstatt eine Basis zu bauen um sich einzubunkern und danach den Feind in typischer C&C Manier zu überrennen müsst ihr bei Ground Control 2 mit Nachschub aus einem Landungsschiff auskommen und sowas wie Ressourcen Abbau gibt es nicht. Wie kommt man also zum nötigen Kleingeld um sich ordendlich Nachschub vom Landungsschiff zu holen? Das Prinzip zur Gewinnung von "BP" (das ist die Währung) ist von einem richtig alten Klassiker unter den RTS Spielen, nämlich Z abgekupfert. Ihr müsst also nur auf der Karte eingezeichnete Landungs- und Siegpunkte erobern um an mehr Knete zu kommen und den Gegner mit der Zeit in die Enge zu treiben. Für den Gegner gilt natürlich dasselbe. Je mehr Siegpunkte der hat umso mehr wird er euch das Leben zu Hölle machen.

Um das genretypische "Bunkern" zu verhindern haben sich die Entwickler etwas besonderes einfallen lassen: Je mehr Einheiten ihr im Feld habt umso weniger schnell wird euer BP-Wert steigen. Ist ja auch klar, da die NSA die Ressourcen nur in sehr begrenzten Mengen zur Verfügung hat und deswegen auf eine effiziente Kriegsführung eurerseits angewiesen ist. Die typischen C&C-Massenschlachten gibt es bei Ground Control 2 nicht.

Wie sieht also eine "effiziente" Kriegsführung aus? Ihr könnt zum Beispiel eure Infanterie in Häusern oder Wäldern verstecken und sie wird nicht mehr so gut gesehen und ist auch wesentlich widerstandsfähiger. Ein paar dicke Panzer auf einem Hügel wirken wahre Wunder gegen gegnerische Erstürmungsversuche und das Artilleriesperrfeuer darf natürlich auch nicht fehlen. Die Sekundärfeuermodi der (meisten) Einheiten sind auch sehr interessant und es ist wichtig diese auch zu benutzen. Als Beispiel nehmen wir einfach die leichte Angriffsinfanterie: Im Primärmodus könnt ihr andere Infanteristen angreifen und vielleicht ein paar fliegende Einheiten vom Himmel semmeln, gegen Panzer und dergleichen sieht es aber vergleichsweise schlecht aus. Sollten euch also plötzlich ein paar grimmige Vernichter Terrradyns (eine Art Hovercraft-Panzer) vor eure Infanteristen kommen wird’s Zeit den Sekundärmodus zu aktivieren und flugs stecken eure Jungs die Spielzeugpistole ins Halfter und packen eine fette Panzerfaust aus. Ein einzelner Infanterist sieht dann zwar noch immer alt aus gegen einen Panzer, aber mit einem richtig nettem Haufen dieser Kerle könnt ihr so ziemlich alles erledigen was der Gegner zu bieten hat. Mit einer kleinen Ausnahme, wobei wir dann wohl bei der mobilen Artilleriestellung angekommen wären die sehr bösartige Wirkung auf jegliche Art von Infanterie und zusätzlich noch eine sehr unangenehme Streuwirkung hat.

Wie im "richtigen" Krieg gibt es gegen jedes Mittel des Gegners ein entsprechendes Gegenmittel. Gegen Panzer gibt es Helikopter, gegen Helikopter gibt es Infanteristen, gegen Infanteristen gibt es Artillerie und so weiter. Durch die, vor allem in höheren Schwierigkeitsgraden, sehr knapp gesetzten Einheitenlimits müsst ihr genau wissen was ihr wann baut um eine ordendliche Truppe bilden zu können.

Zu Steuern gibts bei Ground Control einiges, wodurch es Anfangs auch etwas schwierig erscheint alles gleichzeitig zu kontrollieren. Wenn man aber eine Stunde oder zwei mit dem Spiel verbracht hat, ist eigentlich schon alles intus und problemlos zu bedienen. Links unten seht ihr die Karte, in der Mitte die Gruppe oder Einheit die ihr ausgewählt habt und rechts gibt es noch die Befehle, die ihr für eure Einheiten auswählen könnt. Aber zwischen diesen zwei Dingen wurde noch eine kleine Menüleiste gequetscht, die euch im Spiel ein paar nette Vorteile bringen kann. Luftschläge, Aufklärung und dergleichen sind von dort aus wählbar und was wäre schöner als einen Bunker der Terraner mit einem gezielten "U.S. Airforce Style" (wenn wir treffen, treffen wir alles!) Bombenteppich auszuradieren?

Bis jetzt war die grafische Evolution immer den Ego-Shootern vorbehalten und wer die geilsten, am besten texturierten und effektvollsten Spiele wollte musste gezwungenermaßen einen solchen kaufen. Bis auf einige Ausnahmen konnten RTS Titel nicht annähernd mit der grafischen Qualität von Shootern wie Doom 3 mithalten. Ground Control kann es allerdings. Derartige Grafik war mir bei RTS Titeln bis dato fremd und irgendwie ist es auch etwas gewöhnungsbedürftig derartig geniale Grafik in diesem Spiel zu sehen. Es lenkt richtig vom Spielgeschehen ab wenn sich der Mond im Wasser spiegelt oder man absichtlich zoomt um die Soldaten durchs Gras laufen zu sehen. Am zielführendsten ist es natürlich, so weit wie möglich heraus zu zoomen um eine optimale Übersicht behalten zu können. Bleibt also nur zu sagen das dieses Spiel für ein RTS eine wunderbare Grafik mitbringt und euch bei entsprechender Hardware der Unterkiefer (vor Begeisterung) runterklappen wird.

Sound & Musik sind beachtlich gut gelungen und unterstützen das Gameplay wirklich gut. Vor allem die Musikuntermalung glänzt mit Abwechslung und variiert sehr gut. Die Sprachausgabe in der deutschen Version ist leider mal wieder etwas in die Hose gegangen und man merkt schon das der Sprecher von Jacob Angelus bei den Aufnahmen eigentlich lieber eine Wurstsemmel kauen würde oder gerade über sein mieses Gehalt nachdenkt anstatt ordentliche Sprachaufnahmen zu liefern. Im großen und ganzen kann man sich aber nicht beschweren. Leider sind gute Synchronisationen mittlerweile eigentlich nicht mehr üblich und ausser bei Blizzard Games wüsste ich jetzt auch keinen Publisher im RTS Genre der sich um gute Sprachaufnahmen auch nur irgendwas schert. Hauptsache schnell auf den Markt damit scheint die Devise.

Wer einen Blick auf den Multiplayer Modus werfen möchte wird nicht enttäuscht. Über das sogenannte Massgate könnt gegen bis zu acht menschliche Spieler antreten, natürlich auch im Team. Es gibt wie überall anders auch eigene Ranglisten, Clans und dergleichen. In irgendeiner Weise besonders wäre Ground Control 2 allerdings nicht, wäre da nicht eine Ausnahme: Der Coop-Modus! Alle wollen ihn, selten findet man ihn, wer einen Freund hat der das Spiel ebenfalls besitzt darf sich zu zweit in die Schlacht gegen die finsteren Terraner werfen.

Erwähnenswert ist auch noch die recht außergewöhnliche Möglichkeit sich in laufende Partien einzuklinken, was auch sehr gut funktioniert. Nur anfangs ist es etwas verwirrend wenn man plötzlich mitten in einer Massenschlacht mit einem Landungsschiff auftaucht welches mit kümmerlichen Infanteristen beladen ist. Aber dabei sein ist ja bekanntlich alles :)

Ground Control 2 ist wirklich ein Hammer. Endlich mal was anderes ausser Basis bauen und sinnlos Gegner überrennen, endlich ist ein RTS mit taktischem Schwerpunkt wirklich gut gelungen. Die Grafik wird euch aus den Socken heben und der Sound einschlagender Artilleriegeschosse ist – ein halbwegs ordendliches Soundsystem vorausgesetzt – einfach nur bombastisch.

Wer jemals wissen wollte wie ein 3D Strategiespiel mit guter Story, gelungenen Sounds und herrlicher Grafik (ich glaube das hab‘ ich schonmal erwähnt?) aussehen sollte der sollte auf der Stelle zu Ground Control 2 greifen. Ein Manko hat die Sache dann aber doch noch: Die Singleplayer Missionen sind recht schnell beendet. Wenn ihr einen angemessenen Schwierigkeitsgrad wählt habt ihr zwar einiges zu tun aber n00bs wie ich die (zu Testzwecken) lieber auf leicht spielen sind recht schnell durch.

Leider ist unser Review etwas verspätet fertig geworden (Honk hat das Testmuster in suits Dusche versteckt, da kommt selten jemand rein), aber das kann auch gutes für euch bedeuten! Ground Control 2 ist bereits als Budget Titel zu bekommen und ward schon für knappe 35€ gesehen.

When it’s done? AHHH! It’s done!

Wir schreiben das Jahr 2004. Seit Jahren rüsten fanatische PC-Freaks ständig ihren PC auf um irgendwann einmal Doom 3 spielen zu können. Das Erste das ein PC Verkäufer hört, wenn ein Spieler einen neuen Rechner will ist erfahrungsgemäß: ‚Kann ich damit dann Doom 3 spielen?‘ Wir alle wussten, dass dieses Spiel uns alle vom Hocker hauen wird und wir alle wussten was John Carmack ca. drei Jahre länger als geplant brauchen würde bis der Release dem Wahn endlich ein Ende setzt und jetzt – ja jetzt ist es soweit!

Die Zukunft: Am Mars hat sich die UAC (United Aerospace Corporation) breit gemacht um dort – weg von allen Menschenrechtsgeschwafel – nette Experimente zu machen und vor allem um massenhaft Kohle zu scheffeln. Ein gewaltiger Komplex wurde dort aufgebaut um Arbeitern Unterkunft und Forschern Raum für ekelhafte Schweinereien zu geben. Doch wie kann sich so etwas überhaupt rentieren, dass man 6 Monate von der Erde entfernt eine Basis um Milliarden Euro aus dem Boden stampft (ja ich gehe davon aus das die Währung der Zukunft der EURO sein wird!) um dort Forschungen zu betreiben? Die Antwort ist simpel: Waffentechnik, seltene Erze und natürlich alles was die Regierungen auf der Erde brauchen um so richtig schöne Vernichtungsfeldzüge gegen unterentwickelte Länder führen zu können (natürlich moralisch alles in Ordnung nachdem es sich immer nur um Kampf gegen den Terror handelt!). Stellt euch das Ganze also in etwa wie das Manhattan Project Version 2.0 vor und ihr kommt in etwa hin. Um die Situation von Doom 3 in einem schönen Satz zu beschreiben bediene ich mich einem Zitat aus Der Herr der Ringe: "Die Minen von Moria… Die Zwerge haben zu tief und zu gierig geschürft". Die John Carmack Version hört sich dann so an: "The devil is real… i’ve built his cage."

Nachdem seit einiger Zeit schon Leute von der Basis verschwinden, wird von der Konzernleitung ein wenig Schutz in Form von Marines bestellt, welcher dann auch prompt von der Erde geschickt wird um nach dem Rechten zu sehen. Natürlich seid ihr bei der Verstärkung dabei und dürft euch der Probleme von UAC annehmen. Leider bleibt es nicht so ganz beim Verschwinden einiger Leute, plötzlich fliegt euch die halbe Basis um die Ohren und kurz darauf verwandeln sich die netten Kerle die vorher noch mit euch Minigolf spielen wollten in sabbernde, stöhnende Zombies die eigentlich nichts Anderes vorhaben als euch nachzulaufen, um euch bei entsprechender Annäherung kräftig Eine zu scheuern. Welch Glücksfall, dass der gemeine Marine immer eine kleine Knarre bei der Hand hat um sich derartiger Übergriffe erwehren zu können.

Kleine Knarren sind natürlich nur Anfangs an der Tagesordnung. Je weiter ihr euch in die Welt von Doom 3 vorkämpft umso mächtigere Wummen dürft ihr natürlich auch benutzen. Im Arsenal findet sich vom Plasmawerfer bis zur Pumpgun so ziemlich alles, was der Hobby-Zombiemetzger benötigt um einen richtig schönen Amoklauf zu machen. Natürlich darf auch die legendäre Kettensäge nicht fehlen, die man bereits aus den Vorgängern kennt. Ich habe mich eine Zeit lang gefragt warum zum Teufel am Mars Kettensägen rumliegen, aber lest einfach die Mails die ihr im Laufe des Spiels über euren PDA bekommt.

Euer PDA ist euer mobiles Informationsbüro. Sämtliche Sicherheitsberechtigungen, Mails und Benutzerdaten, die im Laufe des Spiels irgendwo aufgesammelt werden, könnt ihr über dieses Gerät abrufen. Ebenso dient er als Abspielgerät für UAC Propagandavideos und Briefings. Oft verbergen sich kleine Hinweise auf Zahlenkombinationen für Waffenschränke und dergleichen in diversen Mails oder Audiologs, die ihr irgendwo gefunden habt. Natürlich darf beim Mailverkehr der obligatorische Spam auch nicht fehlen, welcher in Form von Martian Buddy auftritt. Im Gegensatz zum echten Mailverkehr ist es bei Doom 3 aber durchaus sinnvoll sich den Spam ausnahmsweise auch mal durchzulesen.

Die Steuerung funktioniert fast reibungslos. Fast alles lässt sich mit ein paar Tasten steuern und ein Tutorial ist eigentlich nicht einmal notwendig – obwohl man den Anfang des Spiels wohl als Tutorial sehen kann. Das Bedienen von Schaltern geht genauso mit einem Mausklick von statten wie das Reden mit Überlebenden oder das Zersägen von Untoten. Natürlich kann es durch diese Multifunktionsbelegung der linken Maustaste auch mal zu kleinen Unfällen kommen. Wenn ihr mit jemandem sprechen wollt und noch zu weit entfernt seid (oder der davon rennt) schiesst ihr ihn aus Versehen einfach nieder. Durch das exzellente Speichersystem von Doom 3 ist ein derartiger Vorfall aber meist kein Problem. Obwohl die Ladezeiten der Levels relativ heftig sind ist der Speicher- und Ladevorgang in wenigen Sekunden erledigt und man muss nicht, wie bei anderen Titeln, wieder warten bis der komplette Level geladen ist wenn man den Löffel abgeben sollte. Natürlich ist ein derart gutes Speichersystem eine nette Sache für die meisten Spiele aber in diesem Fall wäre vielleicht ein Savepoint System sinnvoller (Anm. des. Chefred.: "Bertl du Ratte!"), da durch ständiges Speichern und Laden einiges an Atmosphäre verloren geht. Wer spielt schon weiter wenn er nur noch 20 Energiepunkte hat, weil er gerade in eine unvorhergesehene Situation gekommen ist, wenn er in fünf Sekunden einfach kurz davor einen Quickload machen kann um es besser zu machen?

Von der technischen Seite her war Doom 3 wohl mit Sicherheit der größte Hype den die Spieleindustrie jemals erlebt hat. Die Grafik wurde als absolut wegweisend angepriesen und noch nie da gewesene Effekte wurden versprochen. Wenn Titel wie Far Cry allerdings ein paar Monate vorher auf den Markt kommen und eine grafische Revolution ohne Vorankündigung auslösen, stehen John Carmack und seine Mitarbeiter natürlich nicht mehr ganz so gut da wie sie es immer gerne gehabt hätten. Die Grafik ist nahe der Perfektion, das steht außer Frage, aber vielleicht ist es auch einfach leichter, enge Gänge und verwinkelte Labore mit massenhaft Texturen zu überziehen als gigantische Außenlevels in ähnlicher Qualität zu designen wie es Crytek in einer eindrucksvollen Weise geschafft hat. Der 3D-Engine aus dem Hause id darf man zugute halten dass die Grafik wohl in fast jeder erdenklichen Konfiguration sehr gut aussieht, und dass die Licht-/Schatten-Effekte wirklich ein Hammer sind, die atmosphärisch eine grosse Rolle spielen. Trotzdem halte ich Doom 3 aufgrund des Leveldesigns nicht für einen derartigen Knaller wie es Far Cry im Frühling bereits war. Da es eigentlich nur Innenlevels gibt, fehlt die Demonstration der Vielseitigkeit der Grafikengine und auch der Abwechslungsreichtum. Außerdem ist es ständig dunkel und wozu braucht man – überspitzt formuliert – eine leistungsfähige Engine, wenn es ständig nichts zu sehen gibt?

Bei Musik und Sound sieht es anders aus. id wusste genau, wie man Soundeffekte und Musik einsetzen muss um den Spieler absolut in den Bann des Games zu ziehen. Vor allem mit Surroundlautsprechern ist Doom 3 ein Erlebnis, das man so schnell nicht mehr vergessen wird. Gespenstisches Rascheln links, hinten vielleicht ein Schnarren und möglicherweise noch zeitgleich eine lockere Treppenstufe, können euch – zumindest anfangs noch – einen ordendlichen Schrecken einjagen.

Doom 3 setzt komplett auf Singleplayer-Action, weshalb der Multiplayer Part auch stark vernachlässigt wurde. Gerade mal vier kümmerliche Spieler können sich duellieren und das obwohl der Netcode von Quake 3: Arena verwendet wurde, der einiges drauf hätte. Traurig aber was soll’s für Multiplayer Sessions sind Titel wie Unreal Tournament oder Battlefield wahrscheinlich sowieso besser geeignet….

Das Gameplay im Singleplayer Modus kann sich dafür sehen lassen. Durch Kombination technischer Effekte und gezielt platzierten Schockern wird eine absolut geniale, dichte Atmosphäre erreicht die ich selten bei anderen Titeln gesehen habe. Vor allem Anfangs bekommt man ein paar Überaschungen auf den Bildschirm geknallt die einen frühzeitigen Herzstillstand massiv fördern können (Ja, ich bin halt nun mal ein schreckhafter Mensch!) aber mit der Zeit wird es voraussehbar wann wieder ein Schockeffekt passieren wird. Das Licht weiter vorne ist gedämpft? Lüftungsschlitze am Boden? Klarer Fall, noch zwei bis drei Schritte und die Chaingun rattert wieder los – sofern ihr genug Munition mitschleppt. Um die Hektik noch etwas zu verstärken ist es bei Doom 3 nicht möglich eine Taschenlampe und eine Waffe gleichzeitig zu halten. Also entweder Licht oder Knarre. Wer kein Licht hat sieht die Gegner nicht und kriegt auf die Rübe. Wer keine Knarre hat und mit der Taschenlampe rumläuft sieht zwar Gegner, hat aber keine Knarre was wiederum in auf-die-Rübe-kriegen resultiert. Wer die Taschenlampe mit ‚F‘ aufruft hat ein Problem. Die gekonnte Umwidmung des Shortcuts auf ‚Mouse 2‘ ist wesentlich brauchbarer und löst viele Probleme nur fragt man sich trotzdem warum ein bis zum Umfallen trainierter Marine nicht in der Lage ist eine Waffe und eine Taschenlampe zu halten…

Im Singleplayer könnt ihr mit circa 20 Stunden Spieldauer rechnen. Je nach Schwierigkeitsgrad und wie ihr auf die liebevoll platzierten Schockeffekte reagiert kann es aber auch stark variieren. Da aber so ziemlich jede Situation gescriptet ist, ist ein Wiederspielwert de facto nicht gegeben und nach einmaligem Durchspielen landet das Spiel irgendwo im Regal um zu verstauben. Schade das sich id keine alternativen Lösungswege ausgedacht hat. Gut das id schon jetzt eine Mod-Community hat die sich sehen lassen kann. Vor allem der System Shock 2 Mod, den die Entwickler aufgrund von Urheberrechtsproblemen mit einer geizigen Softwarefirma (wir nennen jetzt keine Namen) umbenennen musste, ist eines von sehr vielen Projekten die eure Beachtung verdienen. Falls ihr also ein wenig in der Szene herumschnüffelt wäre es durchaus möglich wieder Verwendung für Doom 3 zu finden.

Wer eine deutsche Version sucht, wird leider enttäuscht. Es gibt keine synchronisierte, lokale Version für den deutschen Sprachraum. Irgendwie aber auch verständlich, nachdem es schon im Vornherein sicher war, dass Doom 3 in Deutschland auf der Stelle am Index landet…

Doom 3 – zu lange haben wir gewartet und zu lange hat es gedauert bis wir das finale Produkt endlich in den Händen halten konnten. Nach derartigen Wartezeiten ist die Erwartungshaltung meinerseits natürlich gewaltig. Leider ist das Spiel sicher nicht in der Art und Weise ausgefallen wie es sich viele von euch vorgestellt haben. Im Singleplayer ist es wohl eines der besten Titel die wir dieses Jahr kaufen können, aber einmal durchspielen reicht in der Regel wohl aus um das Spiel anschliessend dekorativ verstauben zu lassen da der Multiplayer-Part nichts taugt. Die Hoffnung liegt mal wieder bei den ambitionierten Mod Programmierern die jetzt schon fleissig am Basteln sind. Vielleicht wird sich in der Hinsicht noch einiges tun.

Im Vergleich zu Far Cry – womit man technisch gesehen wohl die beste Vergleichsbasis hat – kann Doom 3 sicher nicht so gut abschneiden wie viele geglaubt hatten. Es ist vielleicht Geschmackssache, aber ich finde vom Gameplay her war Crytek wohl kreativer als id – auch wenn die Story des deutschen Shooters wieder nicht so gut zu überzeugen weiss.

Eines ist aber sicher: Für jeden, der seinen PC für andere Spiele als Minesweeper benutzt sind beide Titel ein absoluter Pflichtkauf. Kauft euch Doom 3, fürchtet euch und John Carmack’s Team legt euch vielleicht noch ein kleines Addon nach. Ach ja, Bugs und Grafikfehler sind praktisch nicht vorhanden und ausnahmsweise bekommt ihr wirklich einmal ein richtig ausgereiftes und getestetes Produkt welches sich nicht mehr im Betastadium befindet.

HQ Rot unter schwerem Beschuss von AH-64 Longbow!

Wir schreiben das Jahr 2010. Auf der ganzen Welt gibt es massenhaft Krisenherde doch die großen Staaten haben den Kampf gegen den Terror mittlerweile ad acta gelegt da sich die Bevölkerung querstellt. Damit ein Land ohne Einsatz einer Armee trotzdem seine "Interessen" in fremden Ländern vertreten kann gibt es Söldner. Und genau so einer seid ihr in JoWooD’s neuem Titel.

Normalerweise beginne ich meine Reviews meist mit einer mehr oder minder kurzen Beschreibung der Rahmenhandlung, diese Lappalie spare ich mir aber diesmal, da im ersten Absatz aber schon wirklich alles über die Story geschrieben wurde. Wie traurig. Wenden wir uns deshalb mal gleich zum leicht gemachten Einstieg ins Spiel, also zum Tutorial. Aber halt! Können wir uns auch gleich sparen, gibt es nämlich auch keins. Wo fangen wir dann eigentlich an, nachdem es bei Söldner eigentlich nicht viel gibt womit man anfangen könnte? Hmm, naja – das Erste was wirklich auffällt ist ein gut gemachtes Introvideo und danach ein Ladevorgang der selbst hartgesottene Geduldstiere in den Wahnsinn treibt. Mit Athlon XP3200+ und 512MB DDR RAM könnt ihr euch vom Starten des Spiels bis zum Erscheinen des Hauptmenüs mal locker einen Kaffee machen gehen oder eine Partie Schach mit dem Nachbarn starten. Laut Berichten von anderen geschädigten Personen dürfte es mit einem Gigabyte RAM auch nicht viel schneller gehen. Damit ihr einen Vergleich habt: Die Ladezeit am Anfang des Spiels entspricht in etwa der von Far Cry beim Laden der Levels. Allerdings war Far Cry technisch gesehen ein Hammer, was auf Söldner nicht wirklich zutrifft.

Solltet ihr es bis zum Hauptmenü geschafft haben erwartet euch ein Schmuck animierter Soldat der neben euren Auswahlmöglichkeiten rumsteht und ständig allerlei Faxen macht. Auswählen könnt ihr wie bei jedem Spiel Singleplayer, Multiplayer, Optionen und dergleichen. Das Tutorial fehlt, wie oben bereits erwähnt, was bei diesem Spiel ein bösartiger Fehler ist da es einfach sehr viele Aktionsmöglichkeiten gibt, die mehr als einer kurzen Erklärung im schlichten Handbuch bedürfen.

Kommen wir zum Singleplayerpart, auch Kampagnenmodus genannt. Normalerweise ist das meine Spielwiese und gut gemachte Stories kombiniert mit ausgereifter Grafik und Sound haben mich schon immer in ihren Bann gezogen. Anfangs könnt ihr euch im Optionsmenü einen eigenen Söldner designen wo vom amerikanisch-modischen G.I. bis zum konservativen Wiederbetätigungs-Look eigentlich alles möglich ist. Wenn ihr fertig seid, löst euer neu gebauter Soldat dann den Standard Menü Söldner ab und macht ab sofort an dessen Stelle seine Faxen neben den Auswahlmöglichkeiten im Hauptmenü. Danach noch kurz einen schönen Namen für die Kampagne ausgedacht und schon steht ihr im Basiscamp von wo ihr eure Einsätze koordinieren könnt.

Das Basiscamp ist ein relativ weitläufiges Areal wo ihr alles ausprobieren könnt und nachdem man in Söldner einiges an Fahrzeugen und Waffen benutzen kann, solltet ihr das auch tun bevor ihr euch in den Krieg stürzt. Zum Beispiel könnt ihr die Wirkung einer Panzerfaust auf einen Jeep austesten oder auch erleben wie seltsam sich selbiges Vehikel steuerungstechnisch verhält. Wenn ihr euch etwas umseht, werdet ihr bemerken, dass einige Gebäude einfach so in der Gegend rumstehen ohne einen wirklichen Nutzen zu haben. Das riecht sehr stark nach Zeitdruck der Developer da diese Gebäude die Basis für ein Tutorial wären, es aber keines gibt.

Dann gibt es noch ein paar Terminals auf denen verschiedene Symbole prangen. Dort könnt ihr Waffen, Ausrüstung und Fahrzeuge anfordern. Diese Terminals sind auch in den folgenden Missionen immer vorhanden, da ihr immer von einem Basiscamp aus in den Krieg zieht. Im Basiscamp könnt ihr euch dann eine Mission aussuchen, indem ihr euch vor einem kleinen Tisch mit Zeug drauf stellt und ihn ‚benutzt‘. Dann erscheinen sämtliche möglichen Missionen, der Auftraggeber und die Belohnung die ihr bekommt wenn ihr die Mission erfolgreich beendet. Darunter finden sich Genre-typische Einsätze wie Geisel befreien, irgendwas in die Luft sprengen, Fahrzeuge entführen oder irgendwelche Personen irgendwo hin eskortieren. Hier könnt ihr auch eure aktuelle Mission einsehen und die bereits abgeschlossenen Einsätze begutachten.

Die Grafik wurde bei Söldner ja als Revolutionär angepriesen aber nachdem wir wissen das solche Aussagen der Spieleindustrie meistens etwas übertrieben sind, hatte ich eigentlich nie wirklich diese Erwartung. Tatsächlich ist es so das ich die Grafik eher mit gemischten Gefühlen bewerte. Einerseits sind die Animationen der Fahrzeuge und Soldaten wirklich sehr gut gelungen, andererseits sehen einige Texturen wirklich peinlich aus. Es reicht heutzutage einfach nicht mehr eine grüne Fläche mit ein paar Pixeligen Gras Texturen zu überziehen um auf diesem Sektor konkurrenzfähig zu bleiben. Meist sieht alles recht eintönig aus und es gibt keine auffallenden Besonderheiten an der Umgebungsgrafik außer dass es zeitweise wirklich peinlich eckig wird. Bei den Fahrzeugen sieht das aber wieder komplett anders aus. Wenn ein Abrams Panzer auf euch zurollt und vor eurer Nase ein zwei Meter tiefes Loch in den Boden schießt ist das schon wesentlich beeindruckender. Genauso ist es wenn ein Lada sich einen Hügel hinunter überschlägt (mit anschließender, effektvoller Explosion versteht sich). Was auch sehr verwunderlich ist: Oft läuft oder fährt man bis zu drei Kilometern zum Einsatzziel und quert auch einige Siedlungen. Doch Einwohner konnte ich (bis auf vereinzelte Terroristen) bisher nicht einen einzigen finden. Was ist passiert? Super Gau? Giftgas? Und wenn dem so ist wieso leben die Terroristen aber alle anderen (bis auf mich und mein Team) sind tot? Fragen über Fragen…

Natürlich ist auch eine Soundkulisse vorhanden und siedelt sich bewertungstechnisch zwischen ‚ist mir egal‘ und ‚was soll das‘ an. Viel Musik hatte ich bis dato nicht wirklich mitbekommen, außer ein einziges Liedchen was zwar relativ lang ist aber es fängt einfach irgendwann zu nerven an wenn man nie etwas anderes hört.

Stabilität und Kompatibiltät sind Dinge die man in Söldner zumindest in der ausgelieferten Version vergeblich sucht. . Bei mir äußerte sich das meistens in einem kommentarlosem Spielende mit anschliessender, verwunderter Desktop Betrachtungsphase und einer netten Aufforderung ein Mail mit dem Crashlog an Wings Simulations zu senden welches löblicherweise automatisch generiert wird. Mein Redaktionskollege, suit, schaffte es nichteinmal das Spiel ordnungsgemäß zu installieren – und nach stundenlangem Probieren verwehrten ihm die Grafikfehler jegliche Möglichkeit einen anständigen Review zu liefern (was vor unserem Datenbankcrash auch auf Rebell nachzulesen war). Allerdings schafft der neueste Patch hier wirklich effizient Abhilfe. Mit Version 29354 Funktioniert das Game anstandslos und es dürften die grössten Probleme behoben sein.

Multiplayer ist, nachdem der Singleplayer Part ein Witz ist, die einzige Möglichkeit mit Söldner richtig Spass zu haben – was zugegeben wohl auch so gedacht ist. Einfach im Menü auf ‚Multiplayer‘ klicken, einen Account anlegen und schon habt ihr unzählige Server zur Auswahl auf denen ihr euch mit anderen duellieren könnt. Der Netzwerkcode scheint sehr gut zu sein und schafft niedrige Pings im bereich von 20-40. Trotzdem gibt es im Spiel dann doch hin und wieder einige Lags. Obwohl laut JoWood bis zu 128 Spieler möglich wären findet man auch auf den offiziellen Servern nur ein Maximum von 32 Spielern. Da die Maps größtenteils wirklich riesig sind kann es bei geringer Spielerzahl wirklich langweilig werden. Es gibt die üblichen Modi wie Capture the Flag, Team DM und Standard DM. Eine wirklich gute Idee ist jedoch der Conquest Modus den ich euch jetzt noch näher beschreiben werde.

Zuerst sucht ihr euch ein Team aus, danach könnt ihr euch Waffen und Gerät an bereits beschriebenen Terminals besorgen. Da man zu Fuss über die riesen Maps nicht wirklich weit kommt muss meistens neben einem Gewehr noch ein Fahrzeug her. Wenn ein Teammitglied bereits eines hat könnt ihr auch einfach einsteigen und mitfahren. Bei Hubschraubern könnt ihr sogar mit einem Fallschirm über dem Zielgebiet wieder abspringen und bei einem Panzer fährt z.B. ein Kamerad und der zweite bedient die Geschütze. Für jeden Kill bekommt ihr Geld und für jede eingenommene Basis bekommt das Team im gesamten Geld was dann der Kommandant des Teams z.B. aufteilen kann damit ihr euch auch mal einen dicken Panzer leisten könnt. Der Kommandant des Teams wird von den anderen gewählt und kann seinen Leuten gewisse Aufgaben geben, meist handelt es sich um Wegpunkte die ihr erreichen sollt um den Gegner aufzuhalten. Über vordefinierte Tastenshortcuts könnt ihr dann noch Standardsätze wie ‚Brauche Luftabwehr‘, ‚Brauche Panzerabwehr‘ und dergleichen verwenden um eure Teamkollegen auf etwaige Mißstände hinzuweisen.

Söldner ist im MP Modus zweifelsohne einen Blick wert und vor allem wenn ihr einmal ein kleines Team habt welches mit euch zusammen in den Krieg zieht kann es schon ordendlich Spass machen. Ohne Teamgeist geht jedoch meistens nichts und die normalen Deathmatch Modi sind wohl eher unbrauchbar bzw. hatten wir schon ca. 3000 mal besser bei anderen Spielen.

Eines ist klar: Finger weg von Söldner wenn ihr keinen permanenten Internetzugang habt oder nicht beabsichtigt online zu Spielen! Der Singleplayer ist eine Frechheit. Weder durchdacht noch originell erinnert er an Counter-Strike mit Bots, wobei man sagen muss das die Bots in Söldner noch dazu saudämlich sind und das KI-Verhalten in etwa den Intelligenzquotienten einer Babykarotte erreicht. Panzer die gegen Häuser und Bäume knallen sind völlig normal und wer dem entgehen will muss in den Multiplayerpart fliehen. Da man dort keine Bots braucht ist es dann doch wesentlich erträglicher.

Der MP Modus macht wirklich Spass und auch wenn die Karten für die momentanen Spielerzahlen zu groß sind, kommt schon ordendliche Schlachtfeldstimmung auf wenn ihr mit eurem Lada einen Heckenschützen überfährt (hehe) oder ein Apache Longbow mit einer Stinger vom Himmel geholt wird. Generell kann ich sagen: Battlefield ist mit Sicherheit besser aber Counterstrike wird von Söldner allemal getoppt und was ihr bei Fahrzeugen an Auswahlmöglichkeiten habt ist bisher noch nie da gewesen.

Was haben die sich dabei gedacht?!

Lange Nächte waren es die ich vor dem Bildschirm verbracht habe als Lords of the Realm 2 veröffentlicht wurde. Einfach ein geniales Spiel mit vielen Neuerungen und für damalige Verhältnisse extremer Spieltiefe und Langzeitmotivation. Natürlich habe ich mich gefreut als ich erfahren habe, dass uns ein Nachfolger beehren wird und nachdem er veröffentlicht wurde musste ich ihn natürlich sofort anspielen.

Nostalgie hat für mich eine große Rolle gespielt und als ich sah, dass die Videos – wie schon im Prequel – nur kleine Fensterchen waren (bei 1280×1024), war ich eher überrascht als verärgert drüber. Es gibt schlimmeres, viel schlimmeres. Ein nettes Tutorial zeigt mir die taktischen Möglichkeiten der Armeeführung und auch wie man die schon aus Teil 2 bekannte strategische Ansicht zu steuern hat. Irgendwie so schien mir aber, dass das Tutorial nicht komplett ist. Hier fehlt doch einiges? Wo ist die Ressourcenverwaltung? Wie kann ich Armeen ausheben? Alles nicht so schwer wie man sich das so vorstellt. Im Spiel seht ihr eine schön animierte Landkarte, auf der ihr Übersicht über eure Ländereien und auch die des Feindes habt. Eure Ländereien sind in Parzellen unterteilt. Dort könnt ihr eure Vasallen einsetzen die immer gewisse Aufgaben und Fähigkeiten haben. Zur Verfügung stehen euch Priester, Ritter, Bürger und Leibeigene. Der Priester baut eine Kirche, der Ritter eine Burg, der Bürger eine Stadt und der Leibeigene einen Bauernhof auf der Parzelle wo er eingesetzt wurde. Der Rest geht dann von selbst. Macht euch keine Gedanken über Ressourcenmanagement oder das Anheuern von Soldaten, das geht alles voll automatisch.

Nun gut, nachdem es weder nennenswertes Ressourcen-, noch Armeemanagement gibt, wenden wir uns dem Kampfteil zu. Ihr habt also eine Armee (die vollautomatisch erstellt wurde, deren Verluste vollautomatisch ausgeglichen werden und die vollautomatisch mit Nahrung versorgt wird) und könnt damit ein wenig auf der Karte herumschlendern. Wenn eine andere Armee in eurer Gegend ist, dann schlendert ihr dort hin und eure Armee wird sich vollautomatisch mit der feindlichen Armee prügeln – außer ihr wollt den Kampfteil selber übernehmen. Dazu genügt ein Doppelklick auf die sich prügelnden Soldaten und ihr seid in einer 3D-Umgebung, die mit Texturen ausgestattet ist, die ca. den Anblick eines fünf Mal bei 90°C gewaschenen grünen T-Shirts haben. Dort dürft ihr eure Armee einheitenweise und in ein paar netten Formationen dem Feind entgegenschicken. Wie ungünstig kommt es da, dass sowohl die KI der eigenen Einheiten, als auch die des Computergegners, ca. dem eines mongoloiden Rentiers entspricht. Im Kampf verwickelt haut meistens nur die Hälfte zu und der Rest steht teilnahmslos daneben. Beim Stürmen von Burgmauern könnt ihr beobachten, wie sich eure Armee wie ein Ameisenhaufen zusammenschmeißt und alle gleichzeitig die Leiter hochklettern. Beeindruckend hierbei sind die bemerkenswert schlecht gemachten Animationen und der wunderbare Eigenwille der KI. Am besten lasst ihr das Eingreifen in den Kampf ganz bleiben und schaut auf der Strategieansicht den zwei Soldaten mit ihren schicken Bannern dabei zu, wie sie sich die Rübe einschlagen bis ihr gewinnt. Ihr schickt ein Rudel Landsknechte gegen die feindliche Kavallerie? Kein Problem, schaut einfach in der Strategieansicht ein wenig zu und sie werden die Kavallerie vernichten.

Der zweite Grund nicht in die Schlacht einzugreifen ist, dass nebenbei der Strategiepart in unverminderter Geschwindigkeit weiterläuft. Es kann euch also passieren, dass ihr, während ihr eine Schlacht leitet, in der Zwischenzeit drei Ländereien verliert weil ihr nicht da seid, während der Gegner eure Ländereien brandschatzt.

Grafik und Sound kann man nur mit Mittelmaß bewerten, mehr ist es leider nicht. Das Gameplay ist schwach, die Videosequenzen sind sinnlos und Story gibt es nicht wirklich. Das ganze Spiel ist ein etwas zu groß geratener Bildschirmschoner, der einzig wirklich interessante Part daran ist das Belagern von Burgen. Wie schade, dass es nichts geworden ist, wie unendlich Schade. Einen guten Aspekt habe ich aber doch noch gefunden. Wer den Castle Editor runterlädt, kann wenigstens im Multiplayer ein wenig Freude aufkommen lassen, indem er sich ein paar schöne Maps mit mächtigen Burgen bastelt um sich mit seinen Freunden in der Kunst der Belagerung zu messen. Das war’s aber auch schon.

Was haben die mit Lord of the Realm gemacht? Es ist zum heulen! Der zweite Teil hat mich wochenlang vor den Bildschirm gefesselt – ich gehe sogar so weit zu sagen, dass ich nur wegen Lords of the Realm II eine Brille gebraucht habe. Aber Teil 3 ist einfach nur eine riesengroße Enttäuschung und ich könnte mich stundenlang nur aufregen. Wenn alles automatisch geht, wozu dann noch mitspielen? Meistens muss man nur ein paar Armeen rumbewegen und ein paar gegnerische Burgen belagern, das war’s! Am besten ihr geht aus dem Spiel raus, das macht sowieso alles von selber. Eure Vasallen sind schon fleißig genug, da braucht ihr nichts mehr zu machen. Wenigstens wäre eine Videosequenz angebracht gewesen, in der euch eine Konkubine alle fünf Minuten eine Weintraube in den Mund schiebt, damit ihr wisst, was der Lord macht während seine Vasallen den Rest erledigen.

Dieses Spiel ist empfehlenswert für Personen die sich mit Minesweeper überfordert fühlen oder gerne vorm Rechner sitzen und nicht genau wissen warum. Es tut mir richtig leid, dass ich keinen positiven Aspekt finden kann, aber die Features gibt’s entweder wo anders besser, oder sie sind nicht vorhanden. Wer mittelalterliche Belagerungen gut findet sollte sich an Stronghold, Cossacks oder Age of Empires II versuchen, diese Titel sind in absolut jeder Hinsicht überlegen und allesamt billiger. Ich besorg mir jetzt DOSBOX und spiel wieder Teil 2. Der ist nämlich immer noch um Längen besser, obwohl er noch aus der PC-Steinzeit stammt.

Passion Christi – Bald am PC?

Dieses Jahr am 30. Juli öffnet die Christian Game Developers Conference (ja, ihr habt richtig gelesen) wieder ihre Pforten um die neuesten Möglichkeiten für Spiele, die mit christlichen Werten zu tun haben, zu diskutieren und auch um einiges zu zeigen, das in letzter Zeit realisiert wurde. Natürlich wird auch vieles zu sehen sein, was bald knallharte Realität werden könnte.

Hat sich diese Vereinigung bis jetzt eher auf Pen-and-Paper Games spezialisiert, werden wir in Zukunft wohl auch einiges am PC- und Konsolensektor erwarten dürfen – Mel Gibson’s Kreuzweg-Verfilmung sei dank.

Was genau wir bald an Spielen finden werden, die mit christlichem Glauben zu tun haben wissen wir noch nicht so genau. Da aber der Film Die Passion Christi in vielen Ländern außergewöhnlich erfolgreich war, dürfen wir uns vielleicht auf ein Spiel zum Film freuen?

Wie soll das dann aussehen? Dürfen wir als Petrus in 3D vielleicht Judas ein Ohr abhacken? Oder als Römer Jesus in Echtzeit ans Kreuz nageln? Wird das Spiel von den Deutschen mal wieder indiziert wenn der Dornenkranz Jesus das Blut über’s Gesicht laufen lässt? Oder kann sich der Papst gegen die BPJM durchsetzen? Wir warten gespannt auf erste Ergebnisse…

Der Erfolg von Passion of the Christ, zeigt dem Initiator dieser Messe jedenfalls, dass Bibel-Produkte auch den modernen Medien gewachsen sind.

Unreal Engine 3 – Mark Rein feuert auf Far Cry

NVIDIA hat im Wettstreit gegen ATI nach eigenen Angaben mal wieder die Nase vorn. In Genf beehrte der Grafikchipexperte ein ausgewähltes Publikum mit der offiziellen Vorstellung des GeForce FX6800 Ultra. Gleichzeitig trumpfte noch Epic Games, die Macher der Unreal Reihe, mit der kommenden Unreal 3-Engine auf.

Laut Mark Rein von Epic ist Kantenglättung aufgrund des Performanceverlustes auch bei sehr schnellen Rechnern bald kein Thema mehr und wird einfach durch besseren Einsatz von Displacement Mapping und Shadern ersetzt werden. Diese Technologien werden allerdings, wie auch die Unreal 3-Engine, erst 2006 wirklich zum Tragen kommen und bis dahin hat ATI ja noch ein wenig Zeit um den virtuell unter Umständen verlorenen Boden mehr als wett zu machen.

Das Mark Rein zu Far Cry meinte „Das sieht im Vergleich wie Plastik aus“ dürfte uns wohl mittlerweile kalt lassen. Seit Unreal II wissen wir von Epic mit Sicherheit eines: Grosse Klappe, wenig dahinter. Auch wenn UT 2004 sehr gut aussieht, sollte er wohl nicht mit derartig schweren Geschützen feuern. Das steht ihm nämlich nicht wirklich zu.

Nobody is perfect, but Jack is pretty fucking close..

Ein Haufen wunderschöner Inseln mitten im Pazifik. Die Luft dampft vor
Feuchtigkeit und der der salzige Geruch von Meerwasser bereichert sie. Ein Segelboot mit zwei Personen steuert gerade auf eine dieser tropischen Inseln zu. Der Besitzer des Bootes: Jack Carver – Captain Jack Carver. Mit dem typischen Adlerblick eines erfahrenen Kapitäns sucht er die Küste der Insel nach Besonderheiten ab, als er plötzlich sieht, dass sich am Strand etwas bewegt. Leider hat er nicht genug Zeit um den Strand länger zu observieren weil nämlich drei Sekunden nach seiner Entdeckung eine Rakete auf sein schönes Boot zufliegt. Holz splittert, die Masten bersten. Jack wird von Bord geschleudert und landet benommen im Wasser. Der Strand erwacht zum Leben. Bewaffnete Soldaten tauchen am Strand auf und ein Kugelhagel geht über die Position nieder, an der sie Jack im Wasser vermuten. In letzter Minute schafft es Jack, sich in eine Höhle nahe dem Strand zu retten und hat keine Ahnung wieso er überhaupt beschossen wurde. Er selbst ist sich keiner Schuld bewusst und wollte seinen ‚Lebensabend‘ mit seiner kleinen Bootsvermietung im Pazifik geniesen. Er hatte schon genug um die Ohren für drei Leben, darum ist er ausgestiegen. Um die Ruhe des Ozeans und die weiten Strände der Pazifikinseln zu geniesen.

Etwas benommen sieht er sich in der Höhle um und findet ein Funkgerät aus dem plötzlich eine Stimme ertönt. Eine ihm unbekannte Person beginnt plötzlich mit ihm zu sprechen als ob er ihn schon lange kennen würde. Offensichtlich wurden sie bei der Ankunft – oder vorher schon – beobachtet? Auf jeden Fall ist der Kerl der durch das Funkgerät spricht für den Anfang Jack’s bester Freund und der einzige Mensch der ihm in dieser tropischen Hölle freundlich gesinnt ist.

So viel zum Einstieg in Far Cry, aber fangen wir vielleicht mal von vorne an. Für alle ohne DVD Laufwerk eine schlechte Nachricht: So weit ich es bis jetzt gesehen habe gibt es Far Cry nur als PC-DVD Version. Für alle die ein solches Laufwerk haben ist das jedoch ein Segen. Kein Tennisarm Effekt bei der Installation, sondern einfach nur die EINZIGE DVD ins Laufwerk und schon pumpt euch das Installationsprogramm um die vier Gigabyte auf eure Festplatte. Danach dürft ihr noch eurer Hardware gemäß die Auflösung, Detailtiefe und Soundoptionen einstellen bevor ihr die Welt von Far Cry endlich betreten werdet.

Schon der erste Anblick des Startmenüs lässt jeden Normalsterblichen den Geifer aus den Mundwinkeln laufen. Eine kleine Videosequenz im Hintergrund, welche von bombastischer Musik untermalt wird, zeigt euch schon die ersten Schönheiten der tropishen Flora in der ihr gleich herumspazieren werdet. In der Demo war es noch ein Echtzeit-3D-Hintergrund, welcher aber wohl aus Performance Gründen auf vielen Rechnern einer Videosequenz weichen musste. Wie auch immer, sieht schonmal herrlich aus. Doch nichts gegen das, was euch im Spiel erwartet. Nach dem Start des Singleplayermodus erwartet euch eine Videosequenz die ungefähr das am Anfang beschriebene Szenario darstellen sollte. Leider ist das Intro irgendwie in die Hose gegangen und sieht aus wie eine krasse Vision unseres Chefredakteurs nach drei Litern Bier.

Nach dem Intro findet ihr euch in besagter Höhle wieder, in der ihr per Funkgerät von einem Mann namens Doyle eine Art Tutorial beginnt. Das Tutorial ist fest im Spiel verankert und lässt sich nicht überspringen, da es auch in die Story integriert ist. Im Gegensatz fast sämtlichen Shootern war das Tutorial bei Far Cry zumindest für mich wirklich eine Hilfe. Obwohl man bei fast allen Spielen kriechen, um die Ecke schauen und noch einiges mehr kann wird es eigentlich fast nie benötigt. Wer diese Features aber in der Tropenhölle nicht beherrscht ist so gut wie verloren, solange er einen angemessenen Schwierigkeitsgrad gewählt hat.

Die Story von Far Cry scheint auf den ersten Blick eher seicht zu sein, ist aber im Vergleich zu anderen Shootern nicht schlechter als der Durchschnitt. Ich möchte euch nicht zuviel verraten, da sie recht spannend aufgebaut ist und sich vieles erst nach und nach aufbaut aber ihr kriegt es mit ein paar wirklich kranken Viechern zu tun, die fast ein ganzes Magazin aus der P-90 vertragen bevor sie umfallen. Diese Viecher sind auch der Grund wieso das Boot von Jack anfangs beschossen wurde und die Inseln generell mit sehr vielen bewaffneten Übeltätern bevölkert sind. Ein gewisser Dr. Krieger missbraucht die tropischen Paradiese auf denen Jack gestrandet ist für krasse Experimente an Primaten, die ihm wohl auf keinem anderem Fleck Land der Erde einfach so durchgehen würden. Diese Viecher haben aber anfangs noch keine Priorität. Zuerst gilt es die verschollene Reporterin zu finden, die kurz vor der Explosion des Schiffs in Richtung Insel unterwegs war – Die Frau, die Jack in die Scheisse geritten hat indem sie sein Boot gemietet hatte.

Far Cry war schon bei den ersten Screenshots die im Netz aufgetaucht waren ein Hingucker. Oft tauchten schon ein halbes Jahr vor Release eines Spiels Screenshots bei denen einem die Lade runtergeklappt ist und danach war es wieder nur viel Lärm um nichts. Man denke zum Beispiel an die manipulierten Screenshots der Command & Conquer-Reihe. Far Cry ist eine löbliche Ausnahme. Wenn man die Grafik von Far Cry in kürzest möglicher Form beschreiben sollte würde man wohl folgende Wortwahl verwenden: GEIL. Noch nie gab es derart genialen visuellen Genuss auf unseren Bildschirmen, und ich denke es wird in nächster Zeit auch sehr schwer werden, die grafische Messlatte noch höher zu legen. Das Minus sind natürlich auch die entsprechende Hardwareanforderungen. Um, in perfektem Gras liegend, den Wellen am ultimativen Sandstrand zuzusehen braucht ihr ordendlich Power. Nach alter Tim Taylor Tradition würde ich sagen, dass mehr POWER für Far Cry immer eine gute Idee ist. Wenn ihr euren Südseeurlaub vor dem Bildschirm verbringen wollt – kein Problem! Aber für das echte Hawaii Feeling solltet ihr mindestens 2.5 GHz und eine Radeon 9500 Pro besitzen.

Wer ein Surroundsystem sein Eigen nennt, kommt auch auf seine Kosten und hat auch gewisse Vorteile gegenüber ‚Stereo-Gamern‘. Da Far Cry Dolby 5.1 unterstützt könnt ihr immer schön nachvollziehen aus welcher Richtung euch gerade eine Kugel um die Ohren pfeift ist und so auch besser auf Bedrohungen reagieren. Ähnlich wie bei der Grafik sind Musik und Sound sehr nahe an der Perfektion und es gibt – wie langweilig – nichts zu kritisieren.

Ein Multiplayer-Modus ist ebenfalls im Spiel integriert. Er bietet zwar nicht besonders viel Abwechslung, ist aber trotzdem auf jeden Fall einen Blick wert. Neben dem üblichen Deathmatch- gibt es noch einen Team Deathmatch- und einen Assault-Mode. In letzterem gibt es zwei Teams welche gegeinander antreten und versuchen müssen Stellungen zu verteidigen bzw. zu übernehmen. Hier könnt ihr auch aus verschiedenen Klassen, nämlich Scharfschütze, Ingenieur und Soldat wählen. Dieser Modus erinnert sehr stark an Team Fortress Classic, das allen Half-Life-Jüngern ein Begriff sein dürfte. Zwar gibt es weniger Einheitentypen als im "Original", aber dafür könnt ihr, wie übrigens auch im Singleplayer, mit diversen Gefährten auf Fahrzeugen durch die Gegend brettern.

Die K.I. ist, im Gegensatz zu Spielen wie Breed wirklich sehr solide geworden und kann in höheren Schwierigkeitsgraden wirklich fordern. Selten trifft man auf unterbelichtete Gegner die darauf warten eine Kugel in den Kopf zu kriegen – aber solche gibt es ja in Wirklichkeit auch :). Wenn ihr mehrere Söldner trefft werden sie in der Regel sogar versuchen zusammenzuarbeiten und euch einzukesseln. Oft zahlt sich verdecktes Vorgehen aus, da sonst in kurzer Zeit eine halbe Söldnerarmee inklusive Raketenbooten, Hubschraubern und mit MG bestückten Hummer Jeeps hinter euch her ist.

Ihr habt einen Athlon XP3200+ und vielleicht noch eine Radeon 9800XT in euerem Rechner und schreibt E-Mails damit? Diese Zeiten sind vorbei! Wenn ihr wissen wollt warum ihr tausende von Euro bei eurem PC-Händler ausgegeben habt dann besorgt euch Far Cry! Tropische Inseln, herrliches Wasser, ein paar komische Viecher und ein paar bewaffnete Psychos inklusive. Also das selbe was ihr im Reisebüro auch buchen könnt – nur mit weniger Risiko :).

Ernsthaft: Far Cry ist die Referenz des Shooter Genres. Etwas besseres gibt es zur Zeit nicht, auf keinem Sektor. Die Story mag seicht sein, doch die gebotene Action und der Nervenkitzel machen das locker wett. Wen interessiert ob Doom III wieder um zwei Jahre verschoben wurde oder Duke Nukem Forever die perfekte Grafik haben wird? Far Cry hat alles was ihr braucht und steht in den Regalen. Los! Kaufen!