In ferner Zukunft hat es die Menschheit geschafft andere Planeten zu besiedeln und Kolonien in entfernten Gebieten des Alls zu errichten. Doch kaum stoßen die Erdlinge mal weiter in die Galaxie vor, stoßen sie auf Widerstand. Eine agressive Alienrasse, die von den Menschen Breed getauft wurde, greift die Kolonisten an. Um solche Probleme aus der Welt zu schaffen gibts das USC (United Space Corps) welches sofort losgeschickt wird um sie zu verteidigen. Nach kurzer Zeit wurden die Kolonisten von ihrem Übel befreit und die Breed vernichtet, doch was geschah in der Zwischenzeit auf der Erde? Im Wissen dass die Erde ihrer stärksten Einheiten durch den Befreiungsfeldzug auf den Kolonien entblößt ist, haben die bösen Aliens in der Zwischenzeit eine Angriffsflotte zur Wiege der Menschheit geschickt und die Erde übenommen.
Doch was genau ist das USC? Kurz erklärt: Eine Elitetruppe aus genmanipulierten (oder verbesserten – wie man es auch ausdrücken will) Soldaten, die nur für einen Grund gezüchtet wurde: Den Gegner so schnell und Effizient wie möglich auszuschalten. Über eine Einheit ebendieser Elitetruppe könnt ihr in Breed die Kontrolle übernehmen.
Wie schon erwähnt, als das USC Kommando von den Kolonien zurückkehrt findet es die Erde in der Hand der Breed wieder. Dieser Missstand muss natürlich beendet werden und so werden von der Darwin, einem Kommandoschiff in der Umlaufbahn, die Angriffe auf die Eroberer geplant und durchgeführt. Bevor es allerdings losgeht erwartet euch ein so richtig lausiges Tutorial welches komplett in grün gehalten ist und wohl eine Art holografische Simulation darstellen sollte. Dort lernt ihr, wie man mit den Soldaten und Fahrzeugen im Spiel richtig umgeht und vor allem lernt ihr den Ausbilder so richtig zu hassen. Nicht etwa weil er ein Schleifer ist – nein – sondern aufgrund seiner Stimme, die in etwa der von Prinz Valium bei Spaceballs entspricht.
Nachdem man das Tutorial aufgrund des sinnlosen Rumlaufens und der grauenhaften Stimme des Ausbilders nach spätestens fünf Minuten ignoriert hat geht’s dann auch gleich ans Eingemachte. Daten aus einem ehemaligen USC Stützpunkt müssen gesichert werden. Zu diesem Zweck bekommt ihr die Kontrolle über insgesamt vier Soldaten, die ihr in den Krieg gegen die Breed führen könnt. Ihr könnt eure Soldaten individuell Steuern und seid so immer in jeder Notlage gewappnet. Artilleriestellungen schaltet ihr am besten mit dem Scharfschützen aus. Ein Breed Panzer der auf euch zukommt ist wiederum mit dem Raketenwerfer kein Problem. Sobald ihr die Kontrolle über einen Soldaten übernehmt werden eure anderen Gefährten von der (zugegeben nicht besonders hellen) KI gesteuert. Damit sie euch nicht nur dämlich hinterherlaufen könnt ihr sie mittels Tastenshortcuts noch ein wenig herumkommandieren. Eine Formation ist dabei ebenso möglich wie sie einfach stehen zu lassen um sich alleine in Feindesland zu begeben. Sollte euer Soldat unter Beschuss kommen und sterben, spielt ihr einfach mit dem nächsten weiter. Die Ausnahme sind hier missionsrelevante Personen, z.B. Ingenieure.
Breed ermöglicht euch die Kontrolle über mehrere Fahrzeuge, darunter Panzer und auch Kampfflieger, mit denen ihr gegen den Feind zu Felde zieht. Sogar mit Raumschiffen könnt ihr im Orbit der Erde herumfliegen, um euer Mutterschiff zu beschützen oder Einsatzgruppen zur Erde zu bringen. Hier kommen die Stärken der verwendeten 3D-Engine zur Geltung. Die Grafik des Spiels ist recht schön anzusehen, wenn auch nicht auf dem allerneuestem Stand und die Sichtweite ist wirklich fantastisch. Ihr könnt einem Alien auf 300 Meter mit dem Zielfernrohr des Scharfschützengewehrs ins linke Auge schießen, wenn nötig. Natürlich gibt es bessere Titel in puncto Grafik aber Breed gehört hier sicher zur Oberklasse bei den aktuellen Shootern.
Technisch weiss Breed in vielen Punkten durchaus zu überzeugen, allerdings gibt es einige Schwachpunkte die von mir mit dem Attribut Spielspaßhemmer bezeichnet werden. Musik, Sound und Grafik sind auf sehr hohem Niveau und sorgen für reichlich Stimmung – zumindest so lange man niemanden reden hört. Wie vorher schon kurz erwähnt sind die Sprecher im Spiel unerträglich und man tut gut daran die Sprachausgabe einfach abzuschalten. Eine derart lächerliche Sprachausgabe habe ich bis dato noch nicht erlebt und ich möchte es auch nicht mehr erleben müssen (mich verfolgen jetzt noch Albträume in denen mich Valiumstimmen mit sinnlosen Militärkommandos zulabern).
Die Story im Singleplayer ist gut gelungen (wenn die Sprachausgabe bloß nicht so schlecht wäre) und bietet auch genügend Motivation, um auch mal länger zu spielen. Leider verkommen einige Missionen zu reinem von-einem-Wegpunkt-zum-anderen-rennen und sind teilweise ein wenig langweilig. Zum Multiplayer: Es sind die üblichen Modi inkludiert, die genauso unspektakulär sind wie in anderen genretypischen MP-Releases. Also nichts wirklich etwas Neues, aber man kann ja mal reinschauen wenn man arbeitslos wird..
Wie haben sie alle geschwärmt von Breed, damals auf der ECTS ’02. Vom Halo Killer war die Rede und von einer unvergleichlichen Grafikengine, die alles in den Schatten stellt. Geblieben ist von dem ganzen Hype nicht viel. Versteht mich nicht falsch, Breed ist kein schlechter Titel und hat es um den Preis von 30€ durchaus verdient gekauft zu werden aber der Wahnsinnskracher der uns allen versprochen wurde ist eben ausgeblieben. Trotz all dem Gejammer und Gezeter der Breed-Community finde ich das Spiel gut. Nicht wahnsinnig gut, extrem geil oder super sondern einfach nur ‚gut‘.
Brat Design hätte viel aus diesem Spiel machen können, aber es scheint Ideenlosigkeit und Zeitdruck haben dies wohl verhindert. Ach ja, nochwas! Hab ich schon erwähnt dass die Sprachausgabe eine Frechheit ist?