Archiv der Kategorie: Spiele

Frontal 21 – Das ZDF kann es einfach nicht lassen

Anscheinend hat das ZDF aus seinem Debakel mit dem Bericht Video-Gemetzel im Kinderzimmer vom 09.11.2004 nichts gelernt. Damals erstürmten nach dem einseitigen Bericht haufenweise mehr oder weniger vernunftbegabte Spieler den Chat-Channel des zweiten deutschen Fernsehens und machten ihren Unmut über die aus Spielersicht vollkommen inakzeptable Reportage deutlich.

Der Bericht kritisierte damals die eher laschen Altersfreigaben der USK, versäumte es dabei jedoch vollkommen objektive Fakten von subjektiven Eindrücken zu trennen. So wurde Doom 3, welches in Deutschland keine Jugendfreigabe erhalten hat und somit nicht von Minderjährigen im Handel erwerbbar ist, auf einmal für jedermann, egal ob Kleinkind oder Erwachsener, als im Laden kaufbar dargestellt. Auch wurde sehr monoton über die Spielerkultur und über PC- und Videospiele im Allgemeinen berichtet. Gegenpositionen zu der im Bericht einhellig vertretenen Meinung, PC- und Videospiele seien ausschließlich gewaltverherrlichend und gehören deswegen verboten, gab es keine. Auch der heute ab 21:15 Uhr im ZDF ausgestrahlte Beitrag Gewalt ohne Grenzen scheint aufgrund seinen eindeutigen Titels kaum Besserung zu erwarten. Schließlich wird dieser Bericht auf der ZDF-Homepage mit den Worten „Frontal21 über gefährliche Gewaltspiele, mit denen Kinder und Jugendliche alleine gelassen werden.“ sehr markant beworben. Auf eine ausgewogene Berichterstattung darf also nicht gehofft werden.

Nur: scheinbar fällt der ZDF-Redaktion in dieser Richtung nichts neues mehr ein. Hauptthema der Reportage ist, wie schon im vergangenen November, die angeblich inkosequente Kontrolle von PC- und Videospielen durch die USK.

Deep Silver – E3-Lineup bekannt

Auch dieses Jahr wird die Electronic Entertainment Expo (kurz: E3) wieder ihre Tore öffnen. Mit dabei wird auch das von Koch Media ins Leben gerufenen Spielelabel Deep Silver mit seinem Lineup sein.

Dieses Lineup gab der Publisher heute bekannt. Mit X³: The Reunion (Weltraumhandelssimulation) , Singles 2: Wilde Zeiten (Real-Life-Simulation), Earth 2160 (Echtzeit-Strategie) sowie Heart of Empire: Rome (Strategie) sind dabei hauptsächliche bekannte Titel mit von der Partie. Nur zu Rush for Berlin und zu D1RT ließen sich im Internet keine Informationen auffinden. Bis auf letzteren Titel, welcher auch für die PS2 kommt, werden alle anderen Titel nur für den PC entwickelt.

In welchem Rahmen die Titel präsentiert werden ist bis jetzt jedoch noch offen. Zudem ist noch nicht bekannt, ob es zu Rush for Berlin und D1RT im Vorfeld noch einige Informationen geben wird.

Der Weltraum, unendliche .. Profitgier

Wieder mal befinden wir uns in der Zukunft und die Menschheit hat von der Erde aus haufenweise andere Planeten besiedelt. Die menschliche Ausdehnung im Weltraum kennt nun fast keine Grenzen mehr, doch auch die menschliche Agression scheint unendlich zu sein und so entstehen mehrere ‚Sternenreiche‘ die sich gegenseitig verhauen. Wenn ihr jetzt glaubt, für Ruhm und Ehre in die Schlacht ziehen zu dürfen, täuscht ihr euch. Eure Loyalität bei Smugglers 3 sollte dem gelten, der euch am besten bezahlt.

Nach dem mini Download des Spiels von gerade einmal 15Mb für das Hauptfile und circa 2Mb für den zugehörigen Patch ist alles in Windeseile installiert und ihr findet euch im Hauptmenü wieder. Dort könnt ihr euch erstmal das Tutorial zu Gemüte führen. Jede Aktion lässt sich ausprobieren und so kommt ihr auch relativ schnell mit der Steuerung zurecht. Sobald ihr damit fertig seid, könnt ihr euch eine Seite aussuchen mit der ihr eure Weltraumabenteuer erleben möchtet. Am leichtesten ist es, mit der Föderation zu spielen, da sie den größten Einflussbereich hat und ihr im Vergleich zu anderen Fraktionen auch relativ schnell die Karriereleiter erklimmen könnt. Auch die Schiffe sind vor allem anfangs etwas besser als bei anderen ‚Nationen‘. Nachdem ihr euch noch ausgesucht habt, ob ihr lieber ein Männlein oder ein Weiblein sein möchtet, findet ihr euch mit einem popeligem Schiff in einem Sonnensystem wieder. Nun gibt es mehrere Möglichkeiten, voran zu kommen. Entweder ihr fliegt einfach von einem Planeten zum anderen und verkauft Waren, ihr erledigt Aufträge für eure Fraktion oder ihr macht einfach was ihr wollt. Die Handlungsfreiheit des Spielers ist bei Smugglers 3 relativ groß, doch habt ihr auch für (fast) jede Aktion die Konsequenzen zu tragen. Natürlich ist es meistens gewinnbringender, illegale Güter zu verkaufen. Wird man aber erwischt, verliert man Fame und Reputation-Punkte, auf deren Basis euer Rang und eure Auszeichnungen vergeben werden. Wenn ihr also zu viel Mist baut, fehlt es euch an diesen Punkten und ihr könnt aufgrund eures niedrigen Ranges vielleicht nie mächtige Schiffe kaufen. Je mächtiger euer Schiff sein soll, umso höher muss auch euer Rang sein.

Ein gutes Schiff sollte auch anfangs euer Ziel sein. Da ihr nur mit einem kleinen Jagdflieger startet, der keinen Sprungantrieb hat, könnt ihr nicht einmal euer Sonnensystem verlassen, um vielleicht wo anders mehr Geld und Ruhm zu erlangen. Ausserdem ist man mit einem Miniflieger natürlich auch relativ wehrlos gegen größere feindliche Schiffe und das meiste Piratengesocks. Leider ist der Anfang etwas zäh, aber auch Dagobert Duck brauchte seine Zeit um vom ersten Goldnugget zur ersten Million zu kommen.

Natürlich könnt ihr, wie schon erwähnt, eigentlich machen was ihr wollt, doch kommt man auf diese Weise nicht besonders weit und ihr solltet euch eher auf Aufträge der Regierung konzentrieren. Wenn ihr hier ein wenig mitmischt, könnt ihr ordentlich absahnen und ausserdem werdet ihr auch schneller befördert. Mit den neu erlangten Valuten kann man sein altes Schiff aufrüsten oder gleich ein neues kaufen. Alle Schiffe sind relativ modular aufgebaut und haben am Anfang eine Basisausstattung, die mit ein paar Investitionen aufgemöbelt werden kann. Der Händlertyp kann sich größere Laderäume besorgen, der Kämpfer wird sich eine gute Bewaffnung zulegen, um weiter zu kommen.

Die Grafik ist, gelinde gesagt, zweckmäßig ausgefallen, jedoch atmosphärisch sehr gut gelungen. Es ist für Smugglers 3 zwar nicht wirklich notwendig besonders gute Grafik zu haben, aber ein paar Portraits mehr, die man sich am Anfang aussuchen könnte, wären sicher nicht schlecht! Die Planeten sind auch nicht gerade abwechslungsreich gestaltet. Musik und Soundeffekte sind ebenfalls sehr spartanisch ausgefallen, doch passen sie extrem gut und fangen auch nach stundenlangen Spielmarathons nicht an zu nerven.

Generell gibt es an Smugglers 3 nicht viel auszusetzen und der Motivationsfaktor ist relativ hoch. Um das Spiel zusätzlich noch etwas schwieriger zu machen, wird das (Spiel-)Alter zu einem Druck machendem Faktor. Jeder Spielzug heißt, daß drei Tage vergangen sind und ihr beginnt im Alter von 25. So habt ihr um die 4000 Spielzüge Zeit, um alles zu erreichen was ihr wollt und euch letztendlich auf der Highscoreliste zu verewigen.

Smugglers 3 ist in gewisser Weise beeindruckend. Vor allem die nahezu unbegrenzten Möglichkeiten sind toll. Ihr könnt Planeten für eure Regierung erobern und sogar ein Krieg kann durch eure Mithilfe gewonnen werden. Vielleicht interessiert euch das aber alles nicht und ihr wollt lieber handeln? Auch okay, funktioniert ebenfalls. Aufgrund eures fortschreitenden Alters müsst ihr aber, wenn ihr auf Punkte abzielt, in den Krieg ziehen um am Ende mit Punkten belohnt zu werden. Damit ist euer Handlungsspielraum dann doch wieder etwas eingeschränkt.

Irgendwann beginnen die andauernden rundenbasierenden Kämpfe zu nerven, da man eigentlich ständig wie ein Wilder herumklicken muss. Generell ist das Kampfinterface etwas unglücklich ausgefallen und man hätte es sicher erfrischender hinkriegen können. Dass das Spiel nicht im Fenster spielbar ist, kann man nicht mehr als zeitgemäß betrachten. Bei meinem 21 Zoll Bildschirm füllt das Spiel vielleicht ein Viertel aus und der Rest ist schwarz mit ein paar Sternchen als Hintergrund. Trotzdem denke ich dass Smugglers 3 in eure Sammlung gehören sollte, wenn euch Sachen wie Space Empires 4 oder die Civilization Reihe gefallen.

CDV – E3 Line-up bekannt

Die CDV Software Entertainment AG gab heute das Line-up für die E3 2005 bekannt.
Dabei handelt es sich um die Titel War Front, War Leaders: Clash of Nations, American Conquest: Divided Nations, Blitzkrieg II, Panzers: PHASE TWO sowie Seven Sins.

Das prominenteste Produkt ist mit Sicherheit Blitzkrieg 2, welches den Vorgänger vor allem in technischen Aspekten toppen soll. Eine neue Grafikengine wird das Spiel komplett in 3D erstrahlen lassen und über 200 authentische Einheiten warten darauf, in 90 Missionen befehligt zu werden.

Auch Amercian Conquest: Divided Nations ist ein relativ prominentes Sequel von GSC Game World. Hier könnt ihr die Rolle eines Piraten, eines Milizkommandanten oder eines Armeegenerals übernehmen um im Amerikanischen Bürgerkrieg mit zu mischen.

Einige oben genannte Titel sind noch völlig unbekannt und warten darauf, von der Fachpresse auf der E3 eine erste Beurteilung zu bekommen. Wir werden euch auf dem laufendem halten.

Remedy – Neues Spiel auf der E3

Was hat Remedy eigentlich seit dem Release von Max Payne 2 gemacht? Das haben sich viele von uns gefragt, aber nicht einmal die großen Spielemagazine konnten irgendwas aus dem finnischen Entwicklerstudio herauskitzeln und es herrschte eisernes Schweigen.

Auf der diesjährigen E3 soll das Schweigen gebrochen werden und laut ATI und Petri Jarvilehto, dem Lead Game Designer von Remedy, werden uns vor lauter Staunen über die genialste Grafikengine der Welt die Gehirnwindungen rechtsdrehend nach innen gewickelt bis es zur Implosion kommt.

Grafik ist natürlich ein wichtiger Faktor aber auch die Storyline und andere Aspekte sollte man nicht außer acht lassen. Oft werden grafische Blender mit einem Wiederspielwert gleich null auf den Markt geworfen aber dass wird laut Jarvilehto bei Remedy’s neuestem Spiel nicht der Fall sein. Um ohne Druck des Publishers arbeiten zu können und ein optimales, durchdachtes Spiel abzuliefern publisht sich Remedy nämlich komplett selbst.

Ob das Self-Publishing so bleiben wird oder ob sie vielleicht doch bald von EA aufgekauft werden und ob das Spiel wirdklich so gut sein wird wie uns ATI und Remedy einbläuen wollen wird sich zeigen. Wir sind auf jeden Fall schon auf die E3 und die ganzen Neuvorstellungen gespannt.

Guild Wars – Hat Goldstatus erlangt

ArenaNet hat heute bekanntgegeben dass das OnlineRPG Guild Wars in Amerika Gold Status erlangt hat.

Das erste Spiel vom NCSoft Team in welchem einige ehemalige Blizzardleute mitarbeiten legt das Hauptaugenmerk zur Abwechslung weniger auf stumpfes Skillen sondern mehr auf die strategische Weiterentwicklung und Zusammenarbeit der Charaktere.

Eine weitere Seltenheit besteht darin dass das Spiel – zumindest noch – keine monatlichen Beiträge verlangt.

Eidos – E3-Lineup bekannt

Nachdem der Verkauf von Publisher Eidos Interactive in trockenden Tüchern ist und damit die Zukunft zumindest kurzfristig gesichert ist – noch ist nicht bekannt, was der neue Eigentümer mit Eidos Interactive nun genau für Pläne hat -, können sich die Briten nun endlich wieder aufs Wesentliche konzentrieren.

So verkündete man heute schon einmal das komplette Lineup für die im Mai stattfindende E3. Mit von der Partie sind dabei folgende Titel:

  • Tomb Raider Legend
  • Hitman Bloodmoney
  • 25 to Life
  • Commandos Strike Force
  • Just Cause
  • unbekanntes Projekt
  • Um was es sich bei dem noch unbekannten Projekt genau für einen Titel handelt, dürften wir wohl leider erst auf der E3 erfahren. Aber ein klein bisschen Spannung muss ja schließlich auch noch übrig bleiben, sonst müssten wir im Endeffekt gar nicht mehr von der E3 berichten.

    Fiese Ausserirdische? Nix da, Kunden!

    Irgendwo im Weltraum: Ihr habt eine kleine Raumstation, die gerade beginnt ein wenig Gewinn abzuwerfen. Ein wenig ist vielleicht etwas pessimistisch ausgedrückt, denn eure Raumstation wirft derart viel Gewinn ab, dass ihr von der interstellaren Regierung beauftragt werdet, einen Außenposten für sie in Betrieb zu setzen. Auch das gelingt euch wirklich gut, sogar so gut, dass euch die Prinzessin des Regenten bittet, eine kleine Raumstation für ihr fluffiges Haustier zu bauen. Gerade als auch diese Aufgabe voller Freude und Patriotismus von euch erledigt wurde, wird die Prinzessin von widerwärtigen Ausserirdischen entführt! Schnell muss genügend Energie für ein Sprungtor beschafft werden um sie wieder zu retten. Hier passiert jedoch die große Katastrophe! Ein dussliger Staatsdiener haut auf den falschen Knopf und anstatt der Prinzessin hinterher zu fliegen fliegt ihr in die Fremde…

    So beginnt die mit viel Witz gemachte Story von Outpost Kaloki. Ihr kennt sicher die üblichen Aufbauspiele wie zum Beispiel Transport Tycoon. Outpost Kaloki unterscheidet sich in einer Hinsicht wirklich deutlich von anderen Aufbauspielen. Es geht schnell und es macht höllisch Spaß. Das Spielprinzip ist simpel gehalten und Ninjabee erklärt es im Tutorial wohl am treffensten: Baue Erweiterungen für deine Raumstation damit sie Geld macht. Mit dem Geld baue mehr Erweiterungen um noch mehr Geld zu machen und so weiter.

    Stellt euch also eine Raumstation vor, die außen mit seltsamen Stumpen versehen ist. Dort könnt ihr ‚Geschäfte‘ anbauen und damit eure Kunden anlocken, die euer Konto mit Unmengen von Astrodollars überschwemmen werden um euere Shops nutzen zu dürfen. Je nach Level haben eure Besucher andere Bedürfnisse. So müsst ihr am Forschungsaussenposten der Regierung natürlich Sachen bauen, die mit Forschung zu tun haben, wie zum Beispiel ein Teleskop oder ein Chemielabor, in dem Aliens mit Tentakelfrisur Sprengexperimente durchführen können.

    Um die Bedürfnisse eurer Besucher erkennen zu können, könnt ihr am rechten Bildschirmrand ablesen, was von eurer Kundschaft gefordert wird und was nicht. Auch anfliegende und abreisende Kunden teilen euch mit, ob ihr Aufenthalt in eurer Station angenehm war oder nicht. An der Steuerung und der Übersichtlichkeit fällt auf, dass beides sehr spielerfreundlich gestaltet wurde. Spielt einmal das Tutorial von Sim Irgendwas durch, und euch schlafen vor ‚Drücke Alt+F2+3 um in die Eingaben-Ausgaben Statistik deiner Haltestellen in Kleingeistingen zu gelangen … blah‚ schon da die Füsse und das Hirn dazu ein. Outpost Kaloki ist schnell zu lernen, fordernd und übersichtlich gemacht. Links habt ihr das Spielmenü, in dem ihr eure Spielziele abrufen, speichern und laden könnt. Rechts seht ihr, wieviel Geld und Energie euch zur Verfügung steht.

    Wenn ihr jetzt glaubt, dass dieses überaus simple Spielprinzip das Spiel leicht oder langweilig macht, täuscht ihr euch. In der Kampagne werdet ihr durch vorgegebene Zeitlimits ordentlich ins Schwitzen kommen. Zusätzlich kommt oft noch dazu, dass eure Geschäfte Wartung brauchen und einfach explodieren, wenn ihr keine Reparaturdronen habt.

    Die Grafik kann niemals mit aktuellen Spielen der großen Publisher mithalten, doch, was viel wichtiger ist: sie passt wirklich perfekt ins Spielgeschehen und erzeugt eine super Atmosphäre. In vollem 3D-Gewand könnt ihr eure Raumstation von allen Seiten betrachten und auch stufenlos hin- und wegzommen. Vor allem die Artenvielfalt bei Outpost Kaloki weiß zu gefallen. Die seltsamsten Raumschiffe kurven herum und haben auch wirklich ausgefallene Antriebstechniken. Die Prinzessin hat ein kleines Raumschiff mit rosa Herzchen Antrieb und es gibt Ausserirdische, die mit einer Art Baumstamm-Blatt Kombination mit Propellerantrieb herumfliegen.

    Auch die ‚Gebäude‘, die euch zur Verfügung stehen, sind teilweise etwas gegen die Regeln der Physik designed, doch sieht man damit eindeutig, welchen Zweck sie haben. Ein Weltraum Limonadenstand unterscheidet sich eigentlich nur bei den Parkflächen vom irdischen Original. Nur wieso baut man bitte einen Limonadenstand in eine Raumstation? Die Antwort von NinjaBee ist verblüffend einfach: Jeder mag Limonade, auch Aliens stehen drauf. Auch ein bisschen Natur kann im kargen Weltraum nicht schaden und so könnt ihr zum Beispiel eine Blume pflanzen oder einen Teich für lustige Grillfeste anlegen.

    Etwas störend wirkt der Soundtrack. Zwar ist er qualitativ sehr gut und passt perfekt zum Spiel, doch leider ist nur ein einziges Musikstück vorhanden und das beginnt irgendwann mal zu nerven. Gesprochene Texte gibt es eigentlich keine, beziehungsweise weiß ich nicht welche Sprache das seltsame Gefasel eurer Ratgeber genau sein soll. Klingt aber nett (teilweise irgendwie nach Pingu mit Stimmbruch) und spart Speicherplatz. Die Soundeffekte sind gut gelungen und sogar in Stereo. Ihr könnt also mit eurem Gehör schön folgen wenn Imperator Locus eine Runde um eure Raumstation dreht :).

    Das Spiel gibt es in unseren Läden nicht zu kaufen, doch könnt ihr bei NinjaBee eine etwa 8,5MB grosse Demoversion kostenlos herunterladen. Diese könnt ihr 60 Minuten lang spielen und wenn sie euch gefällt, könnt ihr einen Freischaltcode für eine Vollversion erwerben.

    Der Motivationsfaktor von Outpost Kaloki ist irrsinnig hoch! Die Kampagne ist genial, ich wusste nicht das man ein Aufbauspiel mit derart genialer Story versehen kann. Naja, genial ist vielleicht übertrieben, aber dieses Spiel ist einfach witzig und gut gemacht. Erst nach langer Zeit, wenn ihr die Kampagne durch und euch auch an der großen Auswahl an Einzelspielerszenarios sattgespielt habt, wird es irgendwann einmal langweilig und das dauert lang. Das Spiel ist dermaßen gut gemacht, dass es sowohl für ein ‚zwischendurch‘ Spiel von 15 Minuten, als auch für den drei Stunden vor-dem-PC-vergammel Marathon geeignet ist. Ich kann nur sagen, dass ich überrascht und begeistert von der Qualität war, die Outpost Kaloki bietet, obwohl es von einer independent Schmiede kommt die vermutlich weniger Budget als der Kloputzer von EA zur Verfügung hat.

    Wenn euch mein Review nicht überzeugt hat, das Spiel zu kaufen, solltet ihr wenigstens einmal die Demo anspielen, die von den Features her das selbe bietet wie die Vollversion, aber nach einer Stunde den Dienst versagt. Das ist für jeden Leser Pflicht da Outpost Kaloki einfach ein gewisses Etwas hat, das ich im Review einfach nicht in Worten erklären kann. Für die außergewöhnliche Spielidee und das perfekte Steuerungsinterface, hat es Outpost Kaloki auf jeden Fall als erstes Indie Game geschafft, bei uns einen Award of Excellence abzustauben.

    Recht der Fans?

    Die Entwicklung an Tribes: Vengeance wurde eingestellt. Es wird keine weiteren Patches mehr geben. Für Außenstehende ist das nicht weiter beachtenswert, Fans des Shooters murren aber los. Ein konkretes Problem der heutzutage gängigen Patchmanie tut sich auf…

    Multiplayershooter schießen aus dem Boden wie Sand am Meer. Der Erfolg von Spielen wie Quake 3, Unreal Tournament und Counter-Strike hat eine wahre Hysterie ausgelöst. Aber nicht alle dieser Spiele laufen gut. Viele sind – wie in jedem Genre – regelrechte Ladenhüter. Jedoch tut sich gerade im Online-Bereich da eine neue Situation auf. Spieler sind Patch-Support, regelmäßige Updates, Bugfixes und permanente Verbesserung der Anti-Cheat-Vorrichtungen gewöhnt.

    Ein Freund von mir war erst ziemlich erbost, als er von der Tribes: Vengeance-Einstellung hörte: "Ich hätte damals nicht zu spielen begonnen, wenn ich das gewusst hätte.". Tatsächlich war der Support für den vermutlich letzten Tribes-Teil nie besonders gut. Das Spiel erschien im Oktober (erstmals auch mit Singleplayer-Kampagne) – und da auch der einzige Patch und eine Beta-Version des SDKs.

    Es stellt sich die Frage: Haben Fans einen Anspruch auf diese Art von Support? Aus juristischer Sicht ganz bestimmt nicht, aus moralischer aber sehr wohl. In den letzten Jahren wurden die Preise für Spiele immer weiter angehoben, zeitgleich traten aber auch immer mehr Bugmonster auf die Bildfläche. Spätestens seit es zu Siedler 3 an die 2432 Updates gab, sind Patches einfach allgemein akzeptiert. Gerade im Multiplayerbereich gehört es zum guten Ton der Community ständig beizustehen, sie mit Editing-Programmen und neuen Karten auszustatten.

    Jedoch: Das Verhalten von Vivendi ist leicht erklärbar. Tribes: Vengeance verkaufte sich mäßig, Patch-Support kostet aber Geld. Das ist Geld, das man wahrscheinlich zu investieren bereit gewesen wäre, wenn man mit der Marke Tribes noch etwas vor hätte. Das ist jedoch in absehbarer Zeit nicht der Fall. In der Welt von am Aktienmarkt notierten Publishern gibt es da keinen Grund mehr, sich um das Image eines Franchises zu kümmern. Vielleicht würde man diese emotionale Verpflichtung an die Käufer gerne erfüllen, aber es rechnet sich einfach nicht.

    Die Spieler wissen das: Kein Entwickler ist dazu verpflichtet sich über Jahre hinweg mit der Käuferschaft zu beschäftigen, schon gar nicht bei Nischentiteln. Dass man sich nicht immer auf die Hersteller verlassen kann, hat erst kürzlich wieder Anno 1503 gezeigt, auch wenn es dort noch ein wenig extremer zuging. Bleibt zu hoffen, dass die Käufer nicht das Vertrauen in die Produzenten verlieren, denn die Gefahr mit dem Kauf ganz gewaltig einzufahren ist dieser Tage viel zu hoch. Im Vorfeld versprochene Features werden nie nachgeliefert, Singleplayertitel bleiben teilweise einfach unspielbar, MMORPGs werden einfach heruntergefahren und die gekaufte Software dadurch vollkommen wertlos. Diese Praktiken, liebe Hersteller, können nicht das Ziel sein. Zum Teil sind sie sogar inakzeptabel – der interessierte Kunde vergisst so etwas nicht!

    Und was können wir Spieler eigentlich dagegen machen? Zugegebenermaßen wenig. Am Besten ist es ausschließlich Spiele zu kaufen die sich als bugfrei identifizieren lassen, Entwicklern nicht blind zu vertrauen und teure MMORPGs links liegen zu lassen (schließlich habe ich keinen Einfluss darauf, wie lange die Software funktioniert, also will ich den Client kostenfrei bekommen und nur monatliche Gebühren zahlen). Wer darauf vertraut, dass "eh alles noch verbessert wird" und auf diesem Wissen basierend 40 bis 55€ blecht, lebt nunmal gefährlich – leider!

    LAN-Party – 5 Jahre Ennsomnia, auch heuer wieder

    Nach einem sehr erfolgreichen Jahr 2004 dürfen euch VCC & KRRU (Ennsomnia 2004, LeondingLAN 2004, Freestyle-LAN, NGL-Finals #1) in Kooperation mit meet@internet (BackToSchool, Heiligen 3 Camper III) im Sommer 2005 (genauer gesagt von 24.-26. Juni 2005) zum 5 jährigen Jubiläum der Ennsomnia einladen.

    Zugleich feiern auch VCC & KRRU 5 Jahre LAN-Entertainment: Da mit der Ennsomnia 2001 alles begonnen hat, haben wir uns dementsprechend einiges für euch einfallen lassen.

    Die Ennsomnia 5 wird wie schon die Jahre zuvor in der Ennser Stadthalle (OÖ) stattfinden und für ziemlich genau 400 Leute Platz bieten.

    Die wichtigsten Features im Überblick:
    – 10x NGL-Turniere + 4x FunTurniere (inkl. PS2 und Tischfußball)
    – Netzwerk: CISCO 10/100/1000 MBit (Catalyst 4948 und 4003+ 2950T als Clientswitches)
    – WLAN 54 MBit
    – 30 Public Server mit den aktuellsten Spielen
    – Online Platzreservierung
    – Spielautomaten von TAB (inkl. 42“ Plasmavideogerät)
    – PS2-Ecke und Silverballautomaten
    – (Hardware)Shop auf der LAN
    – Vergünstigtes 24h vor Ort Catering
    – Internet
    – Monitorverleih
    – Eigene PCs für Retro-LAN mit Duke3D, Total Annihilation, Doom, MarioKart, ReVolt etc.
    – KidsLAN mit gewaltfreien Spielen für Kinder
    – Ausreichend kostenlose Parkmöglichkeiten vor und hinter der Halle
    – …

    Die Anmeldung und Sitzplatzreservierung ist ab sofort möglich!

    JoWooD – Mindestvolumenvetrag mit Capcom

    JoWooD, der österreichische Vorzeigepublisher (wenn man die relativ bedenkliche Geschäftsentwicklung mal vorweg lässt), ist einfach nicht unterzukriegen. Am Freitag hat man mit der US-Sparte von Capcom (Japan Capsule Computers – 1979 gegründeter, japanischen Software- und Spielautomatenhersteller/Distributor) eine Spielepatenschaft für den PS2-Titel Legend of Kay abgeschlossen.

    Dem Vertrag liegt eine konventionelle Lizenz und ein Royalty-Modell (nutzungsbasierende Verrechnung einer Lizenz) sowie ein Mindestvolumen für Japan und die USA zugrunde. In den vergangenen Wochen hatte JoWooD zudem ähnliche Verträge für Skandinavien und den baltischen Raum abgeschlossen.

    Ob diese Verträge die finanzielle Lage der steirischen Aktiengesellschaft verbessen, wird sich erst in den nächsten Monaten zeigen.

    Codemasters – Keine Spiele auf der E3

    Codemasters, der bekannte Publisher aus England, wird auf der diesjährigen E3 keine Spiele zeigen. Die Messe in Los Angeles sei nicht der richtige Platz um Werbung für ihre Spiele zu machen, da sich hauptsächlich an den europäischen und nicht an den nordamerikanischen Markt richten.

    Weit entfernt von der lauten E3 haben Codemasters eine Art Promotion-Tour direkt bei den Händlern geplant. Außerdem wird es eine Reihe von speziellen Presse-Events geben.

    Morgen soll es übrigens noch eine fette Neuigkeit geben. Wir dürfen also gespannt sein.

    Napoleonic Wars

    Napoleon war unbestritten einer der genialsten Feldherren aller Zeiten. Innerhalb kürzester Zeit schlug er halb Europa in die Flucht und verhalf Frankreich zu noch nie da gewesener Größe. Seine Armeen vernichteten eine österreichische Streitmacht nach der anderen und nur eine gemeinsame Anstrengung all seiner Rivalen konnte ihn zu Fall bringen. Jahrelanger Krieg tobte über Europa und Männer fielen zu Tausenden auf den riesigen Schlachtfeldern. All diese Faktoren zusammen genommen ergeben also den perfekten Nährboden für ein Strategiespiel.

    GSC Game World hat bereits mit dem Vorgänger, Cossacks und all seinen Addons, bewiesen, dass es möglich ist Schlachten mit einer halbwegs realistischen Anzahl von Soldaten – also 10.000 bis 20.000 – spielbar zu machen. Obwohl dieses Spiel heute bereits wirklich alt ist gibt es immer noch keine vergleichbaren Spiele die es erlauben derart riesige Armeen über das Schlachtfeld zu bewegen. Mit Cossacks 2 verspricht uns CDV die Latte nochmals höher zu legen und Kämpfe mit bis zu 64.000 Mann sollen möglich sein.

    Derart (positiv) vorbelastet installiere ich also voller Tatendrang das Spiel, stelle nach der Installation die Qualität auf hoch und klicke voller Hoffnung auf das Cossacks II Logo welches meinen Desktop verschönert. Kurz darauf bekomme ich ein Intro zu sehen welches den kleinen Jesus in mir zum weinen bringt. Anstatt einem wirklich gut gemachten Rendervideo wie bei Teil 1 wird mir ein Amateurfilm präsentiert der mir das Blut in den Adern gefrieren lässt. Wackelige Kameraführung, leicht gelangweilte Komparsen abgerundet mit Schlachtszenen die in etwa so glaubwürdig sind wie Jörg Haider. Obwohl ich mich spätestens ab diesem Zeitpunkt um professionelle psychologische Unterstützung hätte kümmern sollen, konnte ich – von perverser Faszination getrieben – einfach nicht aufhören und hielt es bis zum Hauptmenü des Spiels heldenhalft durch. Dort gibt es im Vergleich zum Vorgänger einige Neuerungen. Als Einzelspieler könnt ihr nach Erstellung eines Profils zwischen Kampagne, Einzelschlachten, Gefecht (Skirmish) oder Schlacht um Europa wählen. Als erstes wählte ich die Kampagne inklusive Tutorial um einmal ins Spiel finden zu können.

    In der Einzelspielerkampagne könnt ihr zuerst kleinere Einheiten über das Schlachtfeld bewegen und lernt mit diesen zurecht zu kommen. Da sich Cossacks 2 in der Zeit Napoleons abspielt sind eure Einheiten immer mit Musketen bewaffnet und stecken bei Bedarf die Bajonette auf sobald sie eine Salve abgefeuert haben. Das Abfeuern der Gewehrsalve lässt sich präzise Steuern indem ihr auf einen Button drückt und von einem Farbindikator unterstützt werdet der sich um eure Truppe bildet. Dieser Indikator besteht aus den Farben grün,gelb und rot. Grün ist der äußerste Rand und bedeutet das eure Gewehrsalve minimalen Schaden anrichtet – ist ja auch logisch da der Feind hier am weitesten weg ist. Was gelb und rot bedeutet könnt ihr euch dann wohl schon vorstellen.

    Ihr lernt auch erstmals die "Position halten" Funktion kennen die euren Einheiten starke Verteidigungsboni gibt und somit ideal zum Absichern von Brücken, Minen und dergleichen geeignet ist. Die drastischste Neuerung ist wahrscheinlich die Moral. Alle eure Einheiten haben einen gewissen Wert an Moral. Wenn dieser unter 35 sinkt, verfallen die Soldaten in Panik und eure Formationen zerbrechen. Je nachdem wie ihr eine Formation aufbaut gibt es Moralboni. Ein Fahnenträger, Trommler oder Offizier erhöht euren Kampfgeist, während Gewältmärsche durch unwegsames Gelände oder feindlicher Beschuss ihn natürlich senken. Genau diese Neuerung ist dann auch das, was über Sieg oder Niederlage entscheidet. Solltet ihr eure Formation, die vorher eine halbe Ewigkeit über die Berge marschieren musste, sofort einer Gewehrsalve des Feindes aussetzen wird sie auseinanderbrechen und euer komplettes Unterfangen war umsonst. Natürlich ist es auch wichtig zu taktieren welche Einheit wann schiessen wird und wie man durch gezielte Salven den Gegnern die Moral so weit senkt damit seine Stellung auseinanderbricht. Alles ist ordentlich unterteilt und mit einer Erklärung in Wort und Schrift versehen. Nach diesen kleineren Übungsmissionen geht es aber zur Sache und ihr könnt mit den Engländern Manchester befreien und dessen Versorgung sicher stellen.

    Im weiteren Kampagnenverlauf könnt ihr dann auch noch zum Gegenschlag ausholen und die bösen Rebellen und auch Franzosen verkloppen. Besonders herausragend ist die Kampagne nicht, doch hat sie doch einen gewissen Wert und verdient es auf jeden Fall einmal durchgespielt zu werden. Im Vergleich zum ersten Teil hat sich hier mit Sicherheit etwas getan auch wenn es quantitativ sehr wenig ist.

    Eine weitere Einzelspieleroption ist die Schlacht um Europa. Hier könnt für ein Land eurer Wahl Europa erobern und das läuft in etwa wie bei Rome: Total War ab, allerdings wesentlich weniger komplex. In einer Landkarte von Europa könnt ihr eure Provinzen befestigen und eure Armeen aufstocken. Diplomatie darf natürlich auch nicht fehlen und Ressourcen tauschen ist ebenfalls möglich. Wenn ihr die logistischen und diplomatischen Tätigkeiten hinter euch habt könnt ihr eine benachbarte Provinz mit eurem General, den ihr euch vorher aussucht, angreifen. Wenn ihr eine Schlacht hinter euch habt bekommt ihr Erfahrungspunkte die euren General verbessern. Je mehr Erfahrung er bekommt umso mehr (und auch bessere) Einheiten wird er in den Kampf mitnehmen dürfen. Schade ist, das ihr nur eine Armee in den Angriff führen könnt und alles andere nur mit Garnisonen abgesichert werden kann. Der Einsatz von mehreren Armeen hätte den Spielspaß sicher um einiges erhöhen können.

    Natürlich dürfen auch die Einzelgefechte nicht fehlen in denen ihr einfach eine Karte auswählt und auf dieser gegen den PC spielen könnt. Hier könnt ihr auch eine eigene Basis und euer Militär selbstständig aufbauen. Lasst euch aber nicht zuviel Zeit, die KI hat es meistens sehr eilig und schlägt auch bei normalem Schwierigkeitsgrad relativ schnell zu. Historische Schlachten aus der Zeit der napoleonischen Kriege dürfen natürlich auch nicht fehlen. Hier könnt ihr eine fertige Armee gegen einen vordefinierten Gegner in die Schlacht führen, zum Beispiel in Austerlitz.

    Aufgrund der langen Entwicklungsdauer war es zu erwarten, dass sich die Grafik im Vergleich zum Vorgänger drastisch verbessert und genauso ist es auch passiert, zumindest mit der Umgebungsgrafik. Diese präsentiert sich in äußerst attraktivem Gewand und bietet die heute üblichen Features wie z.B. Zoomen. Stufenlos zoomen ist allerdings nicht möglich und generell ist es etwas anders gelöst als bei Genrekollegen. So könnt ihr mit dem Mausrad nur eure Einheiten einen Schritt vor oder zurück bewegen und Heran- oder Wegzoomen ist nur mit F7 möglich. Auch eine Änderung der Ansicht von Isometrisch auf Draufsicht ist mittels F10 möglich.

    Gerade weil die Umgebungsgrafik nett anzusehen ist schmerzt es richtig wenn man sich die Einheiten ansehen muss, die im Vergleich eher lieblos designt wurden. Wenn man ganz nah heranzoomt sieht man, dass die Soldaten nicht einmal ein richtiges Gesicht haben. Generell scheinen die Einheiten irgendwie nicht hineinpassen zu wollen und sind auf den ersten Blick nur in der Landschaft herumwuselnde Farbkleckse. Auch bei Gefechten macht sich das bemerkbar, da man bei größeren Schlachten nicht mehr genau erkennen kann was Freund und was Feind ist. Dieses Phänomen hat aber irgendwie einen seltsamen Gewöhnungseffekt und scheint nach einigen Stunden Spielzeit nicht mehr aufzufallen. Trotzdem hätten die Einheiten schöner gemacht werden können und in Relation zum Ressourcenhunger von Cossacks 2 ist dies überhaupt nicht verständlich.

    Die Musik ist, wie man es aus dem ersten Teil bereits gewohnt war, eher auf der seichten Seite um nicht schlecht zu sagen. Der einzige wirkliche Unterschied zum ersten Teil ist, das nun wesentlich weniger Musikstücke aus euren Lautsprechern dudeln. Wer länger spielt sollte es in Erwägung ziehen eine Winamp Playlist dem ingame Sound vorzuziehen. Auch bei den Soundeffekten wurde etwas gepatzt und oft scheinen sie nicht wirklich zu passen. Scrollt man z.B. auf der Karte über einen Fluss hat man plötzlich mittendrin eine Art Fischerdorf-Sound. Wenn man einen Zentimeter weiter scrollt, so dass der Fluss nicht mehr zu sehen ist, ist dieser Sound auf der Stelle weg. Weiters hört man den General nicht brüllen (war bei Teil eins immer ganz lustig) und der Trommler trommelt zwar immer, zu hören ist er allerdings nur selten. Auch wenn ich (fast) keine Zweifel daran habe das CDV und GSC Game World bereits mit Hochdruck an einem Patch arbeiten – was soll das und wieso wurden derartige Fehler nicht vor dem Release ausgebessert?

    Nachdem die Einzelspielermodi zwar recht interessant sind, aber eigentlich niemanden so wirklich vom Hocker hauen sehen wir uns den Multiplayermodus etwas genauer an. Sobald die etwas dämliche KI nämlich durch einen menschlichen Gegner ersetzt wird, sieht die Welt nämlich völlig anders aus. Gerade im Multiplayer kommen die ganzen Neuerungen erst richtig zur Geltung. In einem Spiel gegen den PC ist Strategie eher zweitrangig und das simple "überproduzieren" reicht meistens. Ein gewiefter menschlicher Spieler kann sich aber oftmals noch aus Situationen retten in denen die KI bereits die weiße Fahne schwenkt. Es hat sich wirklich einiges getan in der Welt von Cossacks seit der erste Teil mit Version 1.10 erstmals zu vernünftigen Multiplayer Spielen verhalf. Mittlerweile findet ihr eine eigene Lobby mit den neuesten Nachrichten, offenen Spielen, Ranglisten, Clans und vielem mehr im MP-Modus. Auf den ersten Blick scheint wirklich alles perfekt zu sein. Auf den zweiten Blick ist es leider so, dass der Multiplayer Part von Cossacks 2 wohl die größten Verbesserungen benötigen wird. Das klassische Teamspiel 2 vs 2 – für Clans die interessanteste Methode um sich mit anderen zu messen – gibt es nicht mehr. Stattdessen können nun zwei Spieler jeweils eine Nation spielen und sich die Arbeit untereinander aufteilen. Das ist zwar interessant, sollte aber nur eine Option unter vielen sein. Generell ist dies aber vermutlich deswegen favorisiert worden weil es für vier Spieler einfach keine Karten gibt die groß genug sind. Ein Jammer, wirklich. Aufgrund der Einheitenmenge und des taktischen Anspruchs ist jedoch sogar bei all diesen genannten Mankos eine Multiplayer Partie jedes mal wieder ein spannendes Erlebnis.

    Wären wir noch bei den vollmundigen Versprechungen von CDV angekommen die ich am Anfang des Reviews schon erwähnt hatte. Über 150 einzigartige Einheiten und 180 Gebäudetypen – Wie wurde das gezählt? Wird der Füsilier, den fast jede Nation in der Bauliste hat, jedes mal einzeln gezählt? Ist es mit den Kanonen ebenso? Ich kann beim besten Willen keine 150 einzigartigen Einheiten zählen. Ich wüsste zumindest nicht wo die sein sollten? Historisch genaue Feldzüge, Helden als historische Figuren – Keine Ahnung wo die im Spiel genau vorkommen, ich habe sie nur im Schlacht um Europa Modus und in der Kampagne eigentlich nur bei Zwischensequenzen. Steuerbar sind diese Helden eigentlich nie und Auswirkungen auf das Schlachtgeschehen habe sie auch nicht. Weiters können wir noch auf der Verpackung nachlesen dass bis zu 64.000 Einheiten den Bildschirm bevölkern könnten. Auch das kann einfach nicht ganz zutreffen. Erstens sind die Karten dafür noch viel zu klein und die Versorgung derartiger Massen wäre nicht möglich und zweitens würde die ohnehin schon hardwarehungrige Engine bei Standardrechnern auf jeden Fall zusammen brechen wenn derartige Massen unterwegs wären. Realistisch sind momentan maximal 15.000 inklusive der Arbeiter.

    Als Cossacks Spieler der ersten Stunde warte ich schon eine halbe Ewigkeit auf den Nachfolger und als ich diesen dann das erste mal Spielen durfte war mein Ersteindruck wirklich schrecklich. Erst nach etwa vier Stunden Spielzeit hat sich mein Frust nach und nach in Begeisterung gewandelt. Fragt mich nicht wieso es so lange gedauert hat aber plötzlich war das Spiel geil – und das vor allem wegen den wirklich brutalen und schnellen Multiplayerschlachten. Im Vergleich zum Vorgänger fällt der Baupart sehr gering aus und man kann sein Augenmerk hauptsächlich auf den Kampf legen. Auch die Schlachten um die Minen gegen andere Spieler sind wirklich spannend.

    Multiplayer ist für mich persönlich ein sehr gewichtiges Argument ein Spiel zu kaufen und Cossacks 2 verfügt über einen Multiplayer Modus der monatelang zu fesseln weiss. Und noch etwas: Ich kann es zwar noch nicht mit Sicherheit sagen, aber ich glaube, dass CDV und GSC Game World bereits einen Patch in der Mache haben der viele beanstandete Fehler von verärgerten Spielern beheben und auch dem Multiplayer Modus neue Features spendieren wird. Der Support von CDV – auch wenn er bei vielen Spielern verschrien ist – bemüht sich redlich und das ist auch einiges wert. Für jeden wirklichen RTS Spieler ist Cossacks 2 – zumindest wenn man online etwas erleben will – ein Pflichtkauf. Eine seltsame Sache irgendwie. Ein derart verbesserungswürdiges Spiel wie Cossacks 2 das auf Dauer derart Spaß macht hat unglaubliches Potential.