Ogame gehört zum Genre der Web based MMOG’s. Das heisst auf deutsch: Ein Spiel welches auf jedem PC mit Internet Zugang gespielt werden kann. CPU egal, RAM egal, alles egal – Hauptsache Internet. Für mich ansich schon ein Grund es nicht zu spielen. Wozu was anfangen das meinen 3200+ gerade mal zu 0,5% auslastet und wobei meiner Radeon Eiszapfen auf den Kühlrippen wachsen?
Lange war ich dieser Meinung, bis ich von einem Kumpel tagelang terrorisiert wurde endlich mal mitzuspielen und irgendwie hat er’s geschafft, dass ich mal ‚kurz‘ reinschaue. Ein relativ einfaches Web Interface gab mir die Kontrolle über einen popeligen kleinen Planeten.
Was mach‘ ich aber mit einem Planeten der verlassen im Raum herumrotiert? Richtig – Ich baue alle möglichen Sachen drauf. Erst mal brauch ich mehr Rohstoffe damit ich mal irgendwas machen kann. Dazu gibt’s Metall- und Kristallminen. Diese bauen pro Stunde eine gewisse Menge an Ressourcen ab welche dann wiederum zum Bau von noch mehr Gebäuden eingesetzt werden können. So dachte ich mir das zumindest bis ich die schreckliche Erkenntnis machen musste dass ohne Energie garnichts geht. Solarkraftwerke sind also ebenfalls nötig um die Produktion der Minen ordendlich am Laufen zu halten.
Neben den Minen gibt es noch einige andere Gebäude die mein kleines Imperium komplett machen sollten. Die Roboterfabrik beschleunigt den Bau von Gebäuden, in der Schiffswerft kann man Verteidigungsanlagen und Angriffsflotten bauen und eine Forschungsstation darf natürlich auch nicht fehlen. Jedes Gebäude braucht ein wenig Zeit um fertig gestellt zu werden. Genauso verhält es sich mit Schiffen und eigentlich allem was es bei OGame so zu bauen gibt.
Simples Bauen alleine befriedigt meinen von Machtwahn geprägten Geist natürlich nicht – also muss eine Flotte her. In der Schiffswerft gibt es einiges zur Auswahl und sollte man ein wenig in Forschung investiert haben natürlich auch mehr als man anfangs zur Verfügung hatte. Sobald ich eine kleine Flotte habe, geht’s daran mich in der Gegend ein wenig umzusehen. Überall um mich herum sind andere Spieler, die ebenfalls danach trachten die Weltherrsch.. äh Herrschaft des Universums an sich zu reissen. Damit ich genau feststellen kann was meine Gegenspieler so an Flotte und Ressourcen haben, kann ich ihnen Spionagesonden schicken die mir Aufschluss über deren Stärke geben. Sollte jemand in meiner Gegend schwächer sein als ich kann ich ihn angreifen und seiner Ressourcen berauben. Dies hat – wie immer – den Zweck, selbst noch mehr bauen und forschen zu können.
In Ogame gibt es auch ein Allianzsystem. Nachdem momentan 80.000 Spieler (verteilt auf 14 Universen) mitmachen kann man so recht leicht eine ansehnliche Community bilden. Nachdem ich von Natur aus ein neugieriger Mensch bin, hab ich das ganz einfach mal probiert und innerhalb kürzester Zeit hat sich eine nette Community von insgesamt 43 Leuten gebildet die mit mir zusammen in den unendlichen Weiten des Universums rumkreuzen.
Was bei OGame sofort auffällt: Wer damals schon in Zeiten von Galaxywars bei den Browsergames mitgemischt hat wird sich wundern wenn er sich das erste mal einloggt. Das Spiel ist ansich nichts anderes als eine 90%-ige Kopie von Galaxywars. Einen Unterschied gibt es aber doch: Auf die Interessen der Spielercommunity wird Wert gelegt und konstruktive Vorschläge eben dieser werden auch in die Tat umgesetzt. Ausserdem sind die Server um einiges schneller was den Spielspass natürlich drastisch erhöht. Damals, in GW Zeiten, musste man oft 30 Sekunden warten bis der Server auf irgendeine Eingabe reagiert hatte – in Ogame passiert sowas im Regelfall nicht.
Ogame verdient einen Rebell.at Award of Excellence für extremen Spielspass und Communitybildung. Was leider etwas schief gelaufen ist, ist dass ich jetzt süchtig bin und keine Zeit mehr für andere Games hab :).
Eigentlich wollte ich ja nicht – dann dachte ich mir: „Naja, wenn ich schon ein bissel rumprobier dann schreib ich auch gleich einen Rebell® Review.“ Das Resultat meines Rumprobierens ist eine Allianz mit 43 Mitgliedern die in den Top 50 in Universum 12 mitmischt und eine langanhaltende Suchtwirkung die mich oft dazu veranlasst mitten in der Nacht aufzustehen um mich den Rohstoffen eines anderen zu bemächtigen (natürlich mit brutaler militärischer Gewalt). Da Ogame in Echtzeit abläuft muss man damit rechnen, jederzeit von irgendwem Angegriffen zu werden. Da teils riesige Allianzgebilde entstanden sind kann es durchaus auch zu grösseren Kriegen kommen. Das ganze in einem Universum voller menschlicher Gegenspieler – voller Leute die alle die besten sein wollen.
Der Reiz an Ogame ist kein Gameplay, keine Grafik und keine Spieltiefe. Es ist einfach die gewaltige Community die dahinter steckt, die Idee tausende Spieler in Echtzeit miteinander interagieren zu lassen.
Allerdings gibts auch einen Nachteil: Wer wirklich ernsthaft Ogame spielen und eine Beziehung hat kann sich vermutlich darauf einstellen das diese auf kurz oder lang beendet sein wird :) – Okay, Ausnahmen bestätigen die Regel. Ich habe sogar schon Paaren gehört die tage lang zu zweit vor dem PC hocken… (einige unter euch wissen jetzt vielleicht wen ich meine).
Mittlerweile ist bereits ein Grossteil der Rebell.at Community vom Ogame Fieber befallen und wir haben bereits ein eigenes Subforum für das Spiel eingerichtet in dem reger Betrieb herrscht. Probiert es einfach mal aus, es ist kostenlos und es gibt (ausser Beziehung, Freundeskreis und anderen Blödsinn in dieser Art) nicht viel zu verlieren :).