Alle Beiträge von Sigfried Arnold

Pariah – Was kommt nach Unreal?

Mit neuem Publisher (Groove Games, Canada) und neuem Konzept verpasst Digital Extremes der ausgelutschten Unreal-Reihe nun einen Schlussstrich. Zwar basiert Pariah auf der neuesten Generation der Unreal Engine, dennoch wird das Projekt quasi ein Sprung über den eigenen Schatten. Das uralte Prinzip der direkten Zusammenarbeit zwischen Publisher und Developer soll wieder mehr in der Vordergrund genommen werden, um dem Konsumenten ein nahezu perfektes Produkt zu liefern.

Seit mittlerweile fast 2 Jahren wird nun an dem Projekt (vorerst für den PC und die XBox) gearbeitet und gefeilt. Dieses Jahr soll der Titel auch erstmals auf der E3 vorgestellt werden. Wir konnten allerdings schon jetzt 4 Screenshots ergattern:

Panem et circenses feat. Tamagotchi

Römer, Gladiatioren, der Circus Maximus – wenn ihr auf seichte, unkomplizierte Unterhaltung und das Altrömertum steht, solltet ihr diesem Review ein paar Blicke schenken. Auch Freunde des althergebrachten Tamagotchi dürften mit Stormclouds neuester Kreation wohl auf ihre Kosten kommen…

Prinzipiell ist Coliseum ein Gladiatoren-Tamagotchi, sehr einfach zu begreifen und vorwiegend textbasierend. Gleich am Anfang geht’s zum Shopping und zwar beim Sklavenhändler um die Ecke: neue Gladiatoren hat er gerade im Angebot. Hat man seine Kämpfer (maximal 3) gekauft, kann man diese nun in 5 verschiedenen Bereichen trainieren lassen. Hier geht es im Besonderen um die Kombination dieser Fähigkeiten. Ein geschickter Schwachling ist genauso sinnlos wie ein Kraftpaket mit der Geschwindigkeit eines Faultiers.

Selbstverständlich werden die Gladiatoren auch durch Kämpfe mit anderen kräftiger und stärker. Die Kehrseite sind allerdings permanente Verletzungen, die sofort den Marktwert eines Sklaven drücken.

Neben den Standard-Aktionen wie eben hochzüchten und gegeneinander kämpfen lassen, kann man sein Geld auch für Werbeaktionen oder Wetten auf die eigenen (oder andere) Kämpfer einsetzen.

Leider hat mich Coliseum nicht überzeugt, allein die Grafik und die Spieltiefe lassen schon sehr zu wünschen übirg.

Trotzdem dürfte das Spiel vor allem für Besitzer alterer Rechnergenerationen interessant sein, die Systemanforderungen sind sehr niedrig angesetzt. Auch zum Spielen im Büro könnte sich wohl der ein oder andere durchringen, immerhin ist man nicht darauf angewiesen immer konzentriert bei der Sache zu sein.

Einen Blick ist die Demo (ca 15 MB) allemal wert, bevor man sich entscheidet, das komplette Spiel zu kaufen – oder auch nicht. Dann aber muss man sich den erst kürzlich erschienenen Patch auf jeden Fall installieren.

Also ein kleiner Tipp für Gladiatorenfans mit alten Rechnern – alle anderen sollten besser die Finger davon lassen.

Devolo – dLAN geht in die nächste Generation

Die beliebten dLAN-Produkte (direct Local Area Network, also RJ-45 Netzwerkverbindung über die Steckdose) des Aachener Telekommunikationsanbieters Devolo kennt wahrscheinlich jeder. Erst vor kurzem wurde der neue dLAN-Accesspoint vorgestellt, er ermöglicht es ein herkömmliches 802.11b Wireless LAN mit dem dLAN zu verbinden.

Aber jetzt zur eigentlichen Neuerung: Devolo erweitert die dLAN-Produktfamilie um den MicroLink dLAN Audio Adapter. Er ermöglicht es, alle gängigen Audiogeräte mit 3.5mm Klinken Anschluss (also der herkömmliche Kopfhöhrer/Lautsprecher Stecker) über die Hauseigene Elektroinstallation zu verbinden, nebenbei werden noch Geräte mit Chinch- oder Micro-Buchsen unterstützt.

„Viele Kunden haben Ihre Musikanlage im Wohnzimmer stehen, möchten aber auch morgens im Badezimmer Musik hören, hierzu braucht man nichts anderes als 2 MicroLink dLAN Audio-Adapter und ein Paar Aktivboxen“, so Heiko Harbers, Vorstand der Devolo AG.

Wahlweise lassen sich die Geräte allein (also nur dLAN Audio zu dLAN Audio) oder mit dem PC (dLAN Ethernet und dLAN USB) betreiben. Die Variante über den PC läuft hierbei über eine eigene Software, mit wahlweise bis zu vier unterschiedlichen Kanälen.

Mit 149,90 Euro sind die Geräte sicher nicht billig, aber immerhin eine echte Alternative zum Elektroinstallateur, der an den Wänden herumstemmt und meterlange Kabel verlegt. dLAN Audio erlaubt immerhin eine qualitativ hochwertige Übertragung (44.1 kHz, also CD-Qualität) bis zu 200 Metern.

In einiger Zeit will man auch mit „dLAN Video“ (nicht bestätigter Produkt-Name) nachziehen. Hierbei sollen dann alle gängigen S-VHS oder Video Chinch Kabel überbrückt werden können.

I am become death, the destroyer of worlds!

Wer wollte nicht schon immer ein Gott sein? Eine riesige, bösartige Hydra oder ein weiser, alter roter Drache – ein Monolith oder ein Magier, eine Gottheit kann viele Gestalten haben. Solltet ihr euch für rundenbasierende Strategiespiele interessieren UND einen kleinen, aber nicht zu verleugnenden Gott-Komplex haben, könnte Dominions 2: The Ascension Wars genau das Richtige für euch sein …

Um keine großen Umschweife zu machen, begeben wir uns gleich ins Geschehen: zu allererst muss ein Gott erstellt werden, zugleich werden natürlich dessen Eigenschaften und seine Auswirkungen auf die beherrschten Provizen eingestellt. Zur Auswahl stehen 17 verschiedene Fraktionen mit unterschiedlichen Vorzügen, Nachteilen und Neigungen. Ob ihr nun Ermor’s Ashen Empire nehmt, ein Untotes Volk, das sich wie eine Seuche über dem Erdenrund ausbreitet oder lieber Jotunheim, die Giganten aus dem Norden oder eben eine der anderen 15 verfügbaren Spezies, bleibt natürlich euch überlassen. Eine kleine Einschränkung gibt’s natürlich schon: jede Nation kann nur einmal an einem Spiel teilnehmen und natürlich auch nur einen Gott haben. Jede Partei verfügt über 6 Gewichtungen, über die der Einfluss des Gottes auf die Gläubigen bemessen wird. Diese wirken sich sowohl positiv als auch negativ aus: Order (Ordnung) ist zB das Gegenteil von Turmoil (Tumult), Groth (Wachstum) von Death (Tod) usw. Natürlich bekommt man diese Dinge nicht geschenkt – insgesammt stehen bei der Erstellung des Gottes 500 Punkte zur Verfügung, eine negative Eigenschaft bringt Punkte, eine positive kostet wiederum welche.

Selbstredend darf man sich auch die phsikalische Form seines Heuchlers aussuchen: nicht vergessen, wir befinden uns in einer Fantasywelt, der Gott den der Spieler verkörpert mag zwar mächtig sein oder sich der Magie bedienen, aber am Anfang ist er noch kein Gott. Also zurück zum Erscheinungsbild, dieses kann je nach Fraktion aus einer großen Liste gewählt werden und kostet je nach Eigenschaften des Avatars bis zu 150 der zu verteilenden Punkte – entscheidet ihr euch für ein "billige" Form (von 0 bis 25 Punkten), wie zB einen einfachen Steinaltar, müsst ihr auf gewisse Komfortelemente verzeichten. Altäre können sich nicht bewegen, keine großen Armeen befehligen – eigentlich stehen sie einfach nur da, um angebetet zu werden. Mit einem Frost-Wyrm sieht die Sache schon etwas anders aus, dieser lässt sich natürlich auch als Befehlshaber der eigenen Streitmacht einsetzten. Der Gott sollte allerdings schon auf seine Untertanen abgestimmt sein, ein Vampir-Lord als Herrscher einer Unterwasserspezies hilft genauso wenig wie ein Baum-des-Lebens als Symbol einer untoten Plage.

Selbriges kann man für die dritte wichtige Sparte als Grundlage verwenden: die Magie, in Summe stehen hier 8 verschiedene Schulen mit ca. 500 Sprüchen zur Auswahl. Neben dem klassischen Erde, Wind, Wasser und Feuer Schrott kommt noch Astral-, Todes-, Natur- und Blutmagie dazu (für letztere werden vorwiegend jungfräuliche Blutsklaven benötigt, mehr dazu aber später).

Neben ein paar Kleinigkeiten sollte der Gott und sein Gefolge jetzt fertig sein. Diesen Schritt muss nun jeder der am Spiel teilnehmen möchte wiederholen, also werken im schlimmsten Fall 17 Leute an einem PC herum.

Bevor ich’s vergessen, man kann natürlich auch über’s Internet spielen. Das funktioniert dann so ähnlich wie Post-Schach: jeder Spieler macht seinen Zug und schickt die Spieldaten per Mail an den Host – von dort aus gehen dann die neu berechneten Daten zurück an die User. Mit einer großen Spielerzahl ist das sicher recht umständlich, aber mit 3 oder 4 Leuten hat das zugegeben einen gewissen Reiz. Jeden Abend nach Hause kommen und seinen Zug fertig machen, dann die entsprechenden Spieldaten an seinen Spielpartner schicken und auf den nächsten Tag warten – man kann sich Zeit lassen, in Ruhe seine Schritte überdenken, wo hat man das denn noch in der heutigen Stressgesellschaft?

Übrigens sind wir nicht an Windows gebunden, auch Linux, Mac OS oder Solaris Nutzer wurden von den Illwinter Programmierern nicht aus der Welt von Dominions 2 ausgeschlossen. Somit sprechen wir hier von einem echten Multi-Plattform Spiel (davon gibt’s zugegeben recht wenige). Wer jetzt mit dem Argument kommt "Hey, Quake 3 gibt’s schon lange auch für die DreamCast …" wird sicher zugeben müssen, dass es keine Möglichkeit gibt, die Plattformen untereinander zu verknüpfen – und wenn, hätten wohl alle Gamer mit einem Joypad das Nachsehen.

Civilisation 2 Gold war übrigens vor Jahren schon auf Linux-Plattformen lauffähig – es ist sicher gut, dass wieder Zeichen gesetzt werden und möglicherweise künftig mehr und mehr Spiele für viele Plattformen auf den Markt kommen (und ich meine damit NICHT Konsolen). So jetzt aber zurück zum eigentlichen Thema, also Dominions 2 im Multiplayer:

Eigentlich kann man schlecht von Singeplayer sprechen, die Spielweise ist immer die selbe – es gibt keine wirkliche Kampagne sondern eben nur ein paar fertige Szenarien (und den Karteneditor) die sich sowohl mit computergesteuerten Gegnern als auch mit menschlichten Opponenten (oder auch gemischt).

Hat man sich also für seinen Gott, seine Kultur, kurz: sein Dominion entschieden und Geschichte mit den Mitspielern (wer sitzt auf welchem Stuhl usw) abgeklärt, kanns auch schon los gehen. Bei den meisten Dominion-Formen bekommt ihr am Anfang euren Avatar (also den zuvor erstellten Gott), einen Spion und einen Kämpfer – das kann wie gesagt bei den unterschiedlichen Völkern und Götterkulten etwas abweichen. In der ersten Runde sollte man eigentlich nur Forschen und neue Einheiten produzieren, der Spion wird bis zum Anfang der nächsten Runde alle umliegenden Provinzen erkundet haben und euch deren Armeestärken aufzeigen. Je höher der Skill des betreffenden Agenten, desto genauer sind natürlich die entsprechenden Informationen.

Wagemutige und Geisteskranke können natürlich auf gut Glück irgend eine der angrenzenden Provinzen angreifen – man erwischt aber fast immer die am stärksten befestigte (wie soll’s auch anders sein?).

Übrigens: am Anfang sind alle freien Gebiete von neutralen Nationen besetzt, die alle für sich und nur für sich Kämpfen – man muss sich also keine Gedanken über einen Gegenschlag machen, wenn man eine Provinz übernimmt. Richtige Gegner, also Nationen die von Göttern gelenkt werden, reagieren meistens recht unangenehm auf die Verkleinerung ihres Imperiums. Aber irgendwann, wenn alle neutralen Resourcen ausgeschöpft sind, muss man schließlich "Krieg machen", jeder will immerhin der einzige und alleinige Gott sein. Um sein Angriffsziel zu bestimmen muss man eigentlich immer einen Spion voraus schicken (außer man zählt sich selbst zu den vorher angesprochenen "verwegenen" Personenkreisen), erst wenn man sich über die Truppenstärke im Klaren ist, sollte man zuschlagen. Auch das "Dominion" spielt hierbei eine entscheidende Rolle – auf der Karte wird dieses duch eine Kerze dargestellt: je höher die Kerze, desto stärker ist der Einfluss eines Gottes (eine weiße Kerze entspricht dem eigenen Gott, eine schwarze einem fremden). Es ist also klug, von vorne herein eine stark beinflusste Provinz einzunehmen.

Die Kämpfe sind übrigens sehr unspektakulär, zwar ist alles recht übersichtlich dargestellt, aber es ist nicht wirklich notwendig, dass man sich die 3D-Kämpfe reinzieht. Genaugenommen definiert man bei jeder Truppe, was welche Einheit wann tut. Während des Kampfes selbst kann man nicht mehr eingreifen – einerseits ist das gut für E-Mail Spiele, da sich diese durch das verwendete Prinzip nicht unnötig in die Länge ziehen. Andererseits ist es irgendwie Schade, ein bißchen eingreifen sollte man schon können (etwa wie in Heroes of Might and Magic).

Aber eben genau dieses "Feature" oder diese Eigenart macht Dominions 2 zu einem echten rundenbasiereden Spiel – man fühlt sich genau wie in alten Steel Panthers (SSI) Zeiten. Sogar die billigen Soundeffekte erinnern stark an diese Retro-Zeit. Der Theme-Song wäre ansich nicht schlecht (Mittelalterliche Musik), allerdings ist die Tonqualität derartig schlecht, dass jedem das blanke Grauen begegnen dürfte.

Die restlichen Soundeffekte wirken wie in Rage of Mages und hätte wohl mit dem PC-Speaker besser geklungen. Hab ich übrigens schon erwähnt, wie agressiv man von dem ewigen Gedudel wird? Aber dafür gibt’s die Option, die Musik abzuschalten. Wahlweise kann man auch statt Medival Music (Mittelalterlicher Musik) auf Metal Music umschalten – wer sich jetzt gute skandinavische Metal Tracks erwartet, irrt gewaltig: es ertönt das selbe billige Gedudel, aber es etwas mehr in Richtung Black Sabbath von Schallplatte ;)

Schon letztes Jahr ist das Testmuster von Shrapnel Games bei uns in der Redaktion eingetrudelt, aber jetzt erst gibt’s ein Review dazu -wie kann das sein? Die Frage ist einfach beantwortet: Dominions 2 ist einfach genial und das in vielerlei Hinsicht.

Vor allem das E-Mail Feature hat mich begeistert, ich spiele seit etwa drei Wochen an einer Partie gegen einen Bekannten in Wien, täglich ein bis zwei Züge ziehen das Unterfangen zwar enorm in die Länge, aber man hat so keinen Zeitdruck wie etwa bei einem Echtzeit Strategiespiel. Ich hab’s im Review schon erwähnt, irgendwie erinnert mich das Spielgefühl stark an die alten SSI (Strategy Simulation, Inc.) Spiele. Panzer General dürfte jedem ein Begriff sein. Die taktischen Elemente sind vergleichbar mit dem Brettspiel Risiko.

Für den Durchschnittsgamer dürfte das Spiel uninteressant sein, allerdings für hartgesottene Genreenthusiasten ist Dominions 2 ein absolutes Muss und gehört in jeder Sammlung direkt zwischen Civ 2 und Heroes 2 eingereiht.

In diesem Sinne: Wie fühlt es sich an, ein Gott zu sein?

Microsoft – Doch wieder Win98/ME Support

Mitte des letzten Jahres hatten die Jungs aus Redmond schon den Support für Windows 98 gestrichen, im Dezember 2003 sollte nun auch Windows ME in die ewigen Jagdgründe eingehen und den Weg für die NT-Schiene ab Version 5.x (Windows 2000 und XP) ebnen.

Allgemeine Kritik bewegte Microsoft nun doch, den Support bis Juni 2006 zu verlängern – also ca. 3 Jahre länger als ursprünglich geplant (immerhin noch 2 1/2 Jahre Gnadenfrist für Windows ME).

Ich betrachte diesen Schritt eher skeptisch: 2006 hat das ursprüngliche Kernel dieser Betriebssystem-Schiene schon mehr als 10 Jahre auf dem Buckel (wir erinnern uns, Windows 98/ME basieren letztendlich der völlig veralteten Windows 95 Technologie).

Voller Ehrgeiz ins neue Jahr

In den letzten zwei Wochen haben wir euch wohl etwas vernachlässigt, aber das haben wir uns auch verdient – immerhin hat auch uns der Weihnachtsstess und die damit verbundene Spieleflut erfasst. Ein paar von uns waren sogar durch kleinere Krankheiten (Lepra, Pest usw) ausser Gefecht gesetzt – aber jetzt sind wir wieder alle voll einsatzfähig und werden euch in der nächsten Zeit wieder einige interessante und lehrreiche Artikel präsentieren.

Ganz untätig waren wir in der Ferienzeit natürlich auch nicht (dafür haben wir auch von unserem Chefredakteur ein paar blutige Striemen am Rücken einkassiert), folgende neue Artikel erwarten euch seit kurzem:

Reviews

  • HdR: War of the Ring – Frodo in den Fussstapfen von WarCraft 3?
  • Judge Dredd – Doppelwummer!
  • Railroad Tycoon 3 – PopTop Software lebt!
  • Against Rome – Die spinnen, die Gallier!
  • NFS: Underground – EA lässt die Reifen qualmen
  • XIII – Z wie Zuperman!
  • Previews

  • Joint Operations – Novalogic’s DeltaForce im neuen Kleid?
  • Wie schon eingangs erwähnt haben wir auch künftig wieder einige interessante Specials, Reviews oder Interviews für euch auf Lager – darunter zB ein exklusives Dominions 2 Review und ein ausführlicher Test zu Empires: Dawn of the Modern World.

    In diesem Sinne: ein erfolgreiches Jahr 2004, bleibt uns treu, empfehlt uns weiter!

    Gib Gummi Alder!

    Kurz vor Mitternacht, vier Kontrahenten in ihren aufgemotzten Boliden maltretieren Kupplung und Gaspedal. Noch wenige Sekunden, bis die Turmuhr schlägt … jetzt endlich fällt das Startsignal: mein linker Nachbar überdreht, sein Motor geht in Flammen auf, beim Rechten siehts auch nicht besser aus, er würgt ab. Auf den ersten 400 Metern bin ich mit meinem verbleibenden Gegner gleich auf … ca. 200 Meter vor der Ziellinie bin ich eine halbe Wagenlänge vorne, die letzte Kuppe … GEGENVERKEHR!

    Jetzt, nachdem ich meine Eingeweide von der Frontscheibe und dem Amaturenbrett gekratzt habe, kann ich das Rennen ja neu starten und nochmal in den sicheren Tod rasen. Irgendwie hört sich das ganze ja wie eine schlechte "The Fast and the Furious" Umsetzung für den PC an, aber wer das glaubt irrt gewaltig. Need For Speed Underground ist rein spielerisch und vom Umfang das beste NFS überhaupt. Zwar gibt’s einige, ach was sag ich, Unmengen an zu bemängelnden Dingen, aber die vorhandenen Features sind phänomenal.

    Im Karrieremodus (Go Underground) darf man zu Beginn ein kleines Rennen mit Sponsoren-Autos fahren, eine Bewährungsprobe sozusagen, hat man dies geschafft, geht’s ans Eingemachte (Oma’s Apfelkompott und dergleichen). Nach einem kleinen Video darf man sich dann seine erste Karre aussuchen, die 10.000$ darf man in z.B. in einen Golf 4 oder einen Dodge Neon investieren. Die Preise sind nicht wirklichkeitsgetreu, das beeinträchtigt zwar den Fahrspaß nicht, aber trotzdem find‘ ich es etwas schade, der Aufwand wäre ja nicht so groß gewesen.

    Hat man nun seine Karre käuflich erworben, darf man noch ein bisschen zusätzlichen Schnick-Schnack kaufen: Front-, Heck- und Seitenschürzen, getönte Scheiben oder einfach nur ein paar Vinylaufkleber. Selbstverständlich stehen auch einige verschiedene Lacke zur Auswahl – vorerst nur Glanzlack – später bekommt man Metallic oder Perleffekt Lacke zur Auswahl – ob ihr nun ein kitschiges Schweinchenrosa oder einen dezenten Blauton wählt, bleibt euch überlassen. Nach dem einmaligen Kauf eines Lacks kann dessen Farbton frei nach Belieben immer wieder kostenlos geändert werden.

    Mittlerweile sollte man die restliche Kohle (etwa 1500$) in Upgrades verbraten haben, also los zum ersten Rennen. Zum Einstimmen darf man sich einen der 5 Modi (Rundkurs, Sprint, K.O., Drag oder Drift) auswählen. Der einfachste ist wohl der Rundkurs, hier gilt es einfach im "Kreis" zu fahren, für den Anfang stehen meisten zwei Runden auf dem Programm. Je nach Schwierigkeitsgrad stehen unterschiedliche Preisgelder zum Einkassieren bereit, für den Anfang bewegen sich diese vermehrt zwischen 150 und 300$. Spielmodus gewählt, Schwierigkeitsgrad auch? Dann kann’s losgehen: zu Lostprophets, Static-X oder Rob Zombie als Hintergrundmusik glüht man durch das Nachtgeschen einer fiktiven Stadt.

    Neben diesen drei Interpreten haben natürlich auch ein paar andere ihre Stimme hergegeben, insgesamt stehen 26 Tracks zur Auswahl, hauptsächlich aber in Richtung Alternative oder Indie. Leider muss man die Wettkämpfe gewinnen – und zwar zwangsweise – ein zweiter oder gar dritter Platz kommt nicht in Frage, nur für den ersten kann man ein paar Moneten abgreifen (und in der Karriereleiter aufsteigen).

    Vielleicht noch kurz die anderen beiden klassischen Spielvarianten erklärt: Sprint ist ein simples Rennen von A nach B, der Schnellste gewinnt (alternativ wird diese Variante auch als "Zeitfahren" gehandhabt, hier fährt man nicht gegen andere, sondern eben gegen die Uhr). Zuletzt, im K.o. Modus, scheidet jede Runde der jeweils Letztplatzierte aus, es werden folgedessen bei drei Leuten auch vier Runden gefahren. Eine für die NFS-Reihe neue Geschichte ist das Drag-Rennen, eigentlich muss man hier nur Gas geben – ok, so einfach ist es nicht, dem Verkehr ausweichen und möglichst optimal schalten ist sicher auch nicht verkehrt, wir wollen doch schließlich den Motor nicht überdrehen! Zu guter Letzt bleiben noch die Drift Wettbewerbe: Traktionskontrolle aus, die Reifen qualmen lassen und möglichst oft, lange und viel, um die Kurven rutschen ohne gegen die Wände zu knallen – hört sich einfach an, ist es aber durchaus nicht.

    Selbstverständlich bekommt man alle fünf Modi auch in Turnierform zu Gesicht, also einfach zum Bespiel drei Mal in Folge ein Drag-Rennen. Die anfangs erwähnten Videos bzw. Zwischensequenzen nehmen im Laufe des Spiels deutlich ab, eigentlich heißt das, man bekommt gar keine mehr zu sehen. Dafür werden die Upgrades für die eigene Karre immer spektakulärer und natürlich auch teurer: ob nun optische Details wie vergoldete Felgen, verchromte Bremssattel oder eher technische Schmankerl wie Lachgaseinspritzung oder ein neues Getriebe – jedem bleibt selbst überlassen, was er wo in seinen Boliden reintuned. Neben den schon angesprochenen, zahlreichen und natürlich auch "preiswerten" Aufrüstungsmöglichkeiten bekommt man auch Uniqe-Tuningteile – meistens durch’s Absolvieren besonderer Aufträge (sprich Rennen).

    Seltsam ist nur die fast 100%ige Kompatiblität verschiedener Autoteil, so passt z.B. ein Satz Golf Seitenschürzen ohne Probleme auch auf einen Honda Civic, einen Toyota Celica oder einen Acura RSX – naja, eigentlich passt jedes Teil auf jede Karre (mit ein paar kleinen, sehr seltenen Ausnahmen). Autos wechseln kann man auch wie die Socken, durch simple Umtauschaktionen ohne Preisreduktion kann man vor jedem Rennen ein entsprechendes Auto "kaufen". Selbst vor Schrottwagen schreckt der EA-Händler nicht zurück: im Drag-Modus mit 300 Sachen frontal in den Gegenverkehr? Kein Problem – das wort "TOTALSCHADEN" stört eigentlich weniger, im nächsten Rennen ist der fahrbare Untersatz wieder Tip-Top in Ordnung.

    Meiner Meinung nach fehlt hier eine Art Hardcore Modus (wie es ihn z.B. in Diablo II gibt – wenn der Charakter tot ist, d.h. das Auto Schrott ist, ist es Schrott). Überhaupt gibt es keinerlei Arten von Beschädigungen, es ist teilweise sogar sinnvoller im 45° Winkel eine Wand zu rammen (Eintrittswinkel ist gleich Austrittswinkel), als vor der Kurve in die Eisen zu steigen. Reparaturen am Wagen fallen also unter den Tisch …

    Genaugenommen ist der der Karriere-Modus, also "Go Underground", bis auf die Videos (die wie schon gesagt eher dürftig vorkommen) nur dafür da, die Fahrzeuge und deren Upgrades freizuschalten. Diese Boliden kann man dann gleichermaßen im Quickrace oder im Online-Multiplayer verwenden. Apropos Online-Multiplayer: es gibt nur diese eine einzige Möglichkeit, gegen andere menschliche Spieler anzutreten. Ein Turnier auf einer LAN Party könnt ihr euch schon mal in die Haare schmieren. Überhaupt wurde viel am Multiplayer Part gepatzt, zwar funktioniert alles einwandfrei und ist weitgehend bedienerfreundlich, aber trotzdem wurden viele kleine, augenscheinlich nebensächliche Dinge einfach vergessen.

    Ist man beispielsweise in einem Channel (diese sind übrigens auf 50 User beschränkt, die selbst erstellten gar auf 25 User) mit mehreren Leuten, muss man um ein Spiel zu erstellen oder bereits erstellte Spiele zu sehen eine Seite "umblättern". Es gibt keine "xxx has formed a new game" Meldung oder ähnliches, ausserdem wird man nach Beendigung eines Matches automatisch aus dem Channel gekickt und muss erst 3x klicken, bis man wieder drin ist (außer natürlich er ist dann voll). Die Zensur ist auch recht hart ausgefallen, zwar werden die üblichen Wörter wie "fuck" oder "shit" zensiert, aber auch einige ganz harmlose Wörter fallen dem Sternchenreplacement zum Opfer. "bin", ein nicht allzu ungebröchliches deutsches Verb, wird gnadenlos zensiert – leider fallen auch viele andere harmlose Wörter ins Nichts. Abgesehen davon hat man sich auch bei der Chatfunktion einen kleinen Schnitzer erlaubt: erstens dürfen die Nachrichten nur wenige Zeichen umfassen, 32 um genau zu sein und zweitens muss man nach jeder Eingabe erneut in die Textzeile klicken um eine neue Nachricht schreiben zu können – also höflich gesagt eine Frechheit. Die Kommunikation zwischen den Spielern bleibt somit fast völlig aus, zwar hat man sich mittlerweile schon ein Patch aus den Fingern gesogen, aber das hat diese Macken auch nicht behoben.

    Interressant finde ich allerdings die Grafikengine, sie lässt sich fast völlig frei konfigurieren, das heißt die Details lassen sich frei einstellen. Bei langsameren Rechner müssen hierbei zwangsweise einige Features abgeschalten werden, bei neuen Rechnern mit modernen Grafikkarten ist’s zwar möglich alles einzuschalten, aber einige Dinge nerven schon ziemlich.

    Eines dieser Features ist die bewusste Monitorunschärfe (viele kennen den Effekt vielleicht von GTA3 oder Vice City), beim Fahren mit Geschwindigkeiten an die 300 km/h stören die verschwömmenen Lichtquellen in der nächtlichen Skyline zunehmend und führen eher zu Karambolagen als zu höheren graphischen Genüssen. Ähnlich kann man die Spiegeleffekte an Fahrzeug und Strasse betrachten, irgendwie stören die mehr als sie helfen – sieht zwar toll aus, aber doch etwas überzogen und unrealistisch: trockener Asphalt spiegelt einfach nicht so toll und alle Umgebungsdetails im Lack zu sehen bedarf auch schon ziemlich grossem Fanatismus, jeden Tag 3x mit dem Poliertuch übers Auto ist schon ziemlich krank. Aber solche Leute gibt’s auch …

    Steinigt mich nicht gleich! Aber nach all den AON-Speed Netgaming Werbespots hab ich NFS: Underground schon als potentiellen Versagertitel abgestempelt gehabt, irgendwie nerven die doch auch? „Hey, wo bleibt eigentlich Rob?“ – „Sorry, i’m late“ – „… ok, let’s do it!“ – irgendwie muss man sich bei den ultrageschminkten Sunnyboys schon ziemlich zusammenreißen, um sich nicht gleich zu übergeben.

    Nein, mal im Ernst: ich hab mir das Spiel auf Anraten eines Freundes gekauft (Electronic Arts stellt uns ja keine Testmuster zur Verfügung) und ich muss echt sagen, ich bin nicht enttäuscht. Eins muss man aber dazu sagen: NFSU wurde von EA Blackbox(ehemals Blackbox Games) entwickelt, also einem adaptierten Entwicklerstudio (wie es einst Origin oder Westwood erging), das erklärt dann auch die herrausragenden Eigenschaften des Spiels.

    Nichts desto Trotz ist NFSU sein Geld wert, zwar wurde viel gepatzt (insbesonde eben in Punkto Multiplayer), aber daran ist vermutlichEA als Publisher schuld. Eigentlich kann jeder getrost zugreifen, allerdings sollte man direkt nach dem Zocken nicht unbedingt Auto fahren – man wird doch sehr stark beinflusst, nachdem die Geschwindigkeitsdarstellung sehr realistisch wirkt.

    Marty, wirf noch ein Super-Zündie rein!

    Railroad Tycoon 2 in 3D und ohne andauernde Crashes? Ihr kennt Flucht aus LA, mit Kurt Russel als Snake Plissken in der Hauptrolle? Ich leide übrigens nicht an geistigen Verwirrungen oder schlimmer Fernsehabhängigkeit – aber was wirklich wichtig ist: ein jeder Mann steht auf Eisenbahnen, jeder hat doch irgendwo eine N oder H0 Eisenbahn zu Hause oder zumindest hattet ihr eine Playmobil Eisenbahn? Egal zu welcher Gruppe ihr gehört, in jedem Fall wird jetzt weitergelesen …

    Schon im Introvideo wird diese Affinität zu Eisenbahnen dargelegt. Ein junger Bursche lässt eine Münze von der Eisenbahn plattfahren (nicht daheim nachmachen übrigens, das ist illegal), später bekommt er eine Trillerpfeife vom Schaffner geschenkt und wird Jahre später selbst zum Railroad Tycoon. Wie das Kind im Video ist auch das Spiel erwachsen geworden – im Vergleich zu seinem Vorgänger hat sich zwar nicht viel geändert, aber den Sprung in die dritte Dimension hat man nun endlich geschafft. Die Optik kann sich mit anderen Spielen im Genre (Schiene & Strasse) auf alle Fälle messen.

    Wie schon gesagt, spielerisch ist die Entwicklung eher stecken geblieben – eigentlich wurden alle Funktionen 1:1 aus Railroad Tycoon 2 übernommen. Bedingt durch die 3D Engine können jetzt allerdings Bahnstrecken fast überall in allen möglichen Formen gebaut werden, hierbei wurde das Streckenbausystem weitgehend automatisiert: Häufigkeit der Brücken und Tunnel, Anfangspunkt setzen und am gewünschten Endpunkt wieder loslassen – das funktioniert fast immer und wenn’s mal wirklich nicht so geworden ist, wie man wollte, hat man immer noch eine praktische Undo-Funktion.

    Die "Bedienbarkeit" der Wirtschaft wurde auch vereinfacht, anstatt zwischen vielen verschiedenen Schwierigkeitsgraden in punkto Aktienhandel usw zu wählen, gibt’s einfach keine Konfigurationsmöglichkeit mehr. Ob man nun mehrere Firmen mit unterschiedlichen Beteiligungen gründet oder nur eine, bei anderen Unternehmen einsteigt oder nicht, lokale Betriebe fördet oder aufkauft, spielt eigentlich keine Rolle. In jedem Fall hat man die Möglichkeit, das Spielziel in einem der 25 Szenarien zu erreichen.

    Natürlich sind insbesondere die Wirtschaftsgeschichten im Multiplayer Part interessant, mit einer 75%igen Beteiligung im Konzern eines euer Mitsteiter braucht ihr euch nicht mehr wirklich Gedanken um’s Geld zu machen (selbriges geht übrigens auch mit den K.I. Gegnern). Aber hier kommen auch wieder reale Elemente zum Tragen: wenn man so viel Geld hat, dass man es nicht mehr ausgeben kann oder nicht mehr wirklich dafür arbeiten muss, wird man schnell trübsinnig und fadisiert sich – also lieber mit konventionellen Mitteln gegen eure menschlichen Mitspieler antreten: MEHR ZÜGE!!! (Hiervon stehen übrigens mehr als genug zur Auswahl. Über 40 verschiedene Lokomotiven bzw Zuggarnituren stehen sind inkludiert.)

    Das Frachtsystem würde übrigens auch weitgehend beibehalten, die Waggons müssen nicht gekauft oder gemietet werden, sonderen werden automatisch an den Zug gekoppelt (hierfür gibt’s jetzt auch eine Funktion, die jeweils die besten der 35 verschiedenen Güter aus dem jeweiligen Bahnhof auswählt und an den Zug pappt).

    Hab ich übrigens die krasse Musikuntermalung schon erwähnt? Zwar ist mir völlig unklar, wie diese Musikrichtung genannt wird, aber irgendwie ist’s angenehm und entspannend – so wie bei "The Duke’s Wild Hazard" nur langsamer. Was noch viel wichtiger ist: man wird auf Dauer nicht dumm davon. Damit’s nicht langweilig wird, haben sich die PopTop-Jungs eine zweite Tageszeit einfallen lassen, nämlich "Nacht"! Nacht? Für die Kampfsüchtler unter euch: die gängigere Tageszeit ist "Tag" … das ist, wenn draußen die Sonne scheint …

    Eigentlich kann man nicht viel über Railroad Tycoon 2 meckern, das Spiel hat auch ohne Dritter Dimension unheimlichen Spass gemacht, aber die ewigen „Out of Sync“-Meldungen im Multiplayer und die andauernden Crashes haben schon unheimlich genervt. Das hat man nun endlich beim Nachfolger ausgebügelt. Insbesondere durch die vielen Erleichterungen und Vereinfachungen in punkto Bedinbarkeit dürft das Spiel auch für Nicht-Tycoons interessant sein. Ein bisschen stört mich die Sache mit den Waggons, damals in den Transport Tycoon Zeiten musste man noch für jedes Gut einen eigenen Waggon kaufen (Kohlewaggons, Postwaggons, …), hier sind sie einfach „da“.

    Mit RT3 bekommt man übrigens ein zweites Spiel dazu: das Railroad Tycoon Mini-Game, eigentlich ein Pipeline Clone, aber mit ein paar Extras. Bevor ich das Spiel (übrigens 2 CD’s schwer) installiert hab‘, hat mich dieses primitive < 1 MB große Spiel mindesten 45 Minuten gefesselt (68200 Punkte). Während dem Installationsvorgang ist das natürlich auch eine schöne Abwechslung zum üblichen Screenshot-Slideshow-Dschungel. Wie man and der Pro/Contra Aufstellung sehen kann, hatte ich eigentlich recht wenig zu bemängeln – irgendwie zu wenig wie mir scheint. Mich haben halt nur ein paar Kleinigkeiten gestört, die man vielleicht einbauen hätte können – aber das kann man wohl schlecht als Grund für einen Wertungsabzug verwenden.

    Weihnachten, was tun?

    Für viele von euch wird Weihnachten so aussehen:
    Prasselndes Kaminfeuer, Lebkuchen und Geschenke, ein leuchtender Christbaum, stille Nacht … also ganz einfach nicht wissen, was man bis zur Bescherung machen soll!

    Lieber unweihnachtlich?
    Das Mündungsfeuer der P-08 gepaart mit melodischen Death Metal Klängen, irgendwo auf einem Battlefield 1942 Server im fernen Osten wo man kein Weihnachten kennt.

    … oder weihnachtlich?
    Wolfenstein 3D X-Mas Edition auf dem Uralten DOS-PC im Keller oder eine Half-Life Weihnachts-Map von vorne bis hinten durchzocken!

    Eigentlich gibt es viele Möglichkeiten an Weihnachten, auch viele Wünsche – unter anderem auch an die Spieleindustrie. Was sie die Rebell.at Redaktion zu Weihnachten wünscht, könnt ihr in unserem Special nachlesen:

  • Rebell Weihnachts-Wunschliste

    In diesem Sinne: fröhliche Weihnachten (oder Y-Nachten, wie der Neudeutsche sagt) und geruhsame Feiertage, auch an jene die religiös bedingt kein Weihnachten feiern, wünsche das Rebell.at Team.

    PS: natürlich haben wir auch über die Weihnachtsfeiertage durchgehend geöffnet und werden euch so gut es geht mit News und Artikel versorgen, aber: auch wir Rebellen brauchen ein bisschen Freizeit und Erhohlung.

  • Siedler – Gewinnspiel von Devolo

    Fans von Devolo Kommunikationshardware wissen’s schon länger: bei jedem gekauften externen Analog-Modem findet sich eine Kopie der Siedler IV mit in der Verpackung.

    Für die Weihnachtszeit hat man sich nun wieder ein neues Goodie ausgedacht, ein Siedler Gewinnspiel! Wie’s genau funktioniert lässt sich aus dem aktuellen Newsletter entnehmen:


    * Neues Gewinnspiel: Wir verlosen 20 Schilder fuer Siedler-Fans

    Fuer alle Spieler und Fans des Computerspiels Siedler verlosen wir 20 Mal je ein Schild mit dem Aufdruck „GESCHLOSSEN! WIR SIEDELN WIEDER“ (ca 20,5cm x 34 cm) Um an der Verlosung teilzunehmen, schreiben Sie uns bitte eine E-Mail mit dem Stichwort „siedeln mit devolo“ an [email protected]. Einsendeschluss ist der 31.01.2004, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.


    Natürlich bitte ich hier im Namen der Rebell.at Redaktion darum, dass ihr möglichst nicht daran teilnehmt, wir wollen möglichst viele der Schilder für uns einsacken! :D

    oder: Wir haben doch keine Zeit!

    In unserer stressorientierten Kommerzgesellschaft finden sich schon Mitte November überall Weihnachtsbeleuchtungen, im Februar präsentieren sich schon die erste Schoko-Weihnachtsmänner für’s nächste Jahr. Aus jedem kleinen Fest lässt sich also eine lange Zeit viel Geld schlagen – was das nun mit uns bzw. mit PC Spielen zu tun hat? Lest einfach weiter …

    Nehmen wir mal folgende einfache betriebswirtschaftliche Annahme zur Grundlage: warum ein Mal im Jahr drei bis vier Wochen Weihnachtslebkuchen verkaufen, wenn das doch das halbe Jahr über super läuft? Jetzt versetzen wir uns in die Sicht eines Publishers: warum alle 3 Jahre einen Top-Titel spendieren, wenn das jedes Jahr (sogar mehrere Male) toll klappt?

    Das beste Beispiel hierfür sind die Sport-Spiele von Electronic Arts: alle Jahre wieder bekommt man wieder einen neuen Teil, damals noch pünktlich zum Weihnachtsgeschäft stehen die Versionen für nächstes Jahr schon Mitte Oktober in den Regalen (ok, ist eigentlich auch schon das Weihnachtsgeschäft). In machen Jahren (zur WM oder EM) kommt dann als Dreingabe nochmal ein 45 Euro teures Spiel auf den Markt – aus irgendwelchen Gründen werden diese Spiele auch gekauft. Atari steigt nun mit Unreal Tournament 2004 ebenfalls in diese Strategie ein: anstatt ein Spiel (Unreal 2) mit einem ordentlichen Multiplayer-Part zu bringen (wie das irgendwann mal üblich war), werden innerhalb von 18 Monaten gleich drei Spiele vermarktet – zudem werden die Spiele ja immer kürzer.

    Damals, vor fünf bis zehn Jahren, war alles noch anders – man hat für ein umfangreiches Spiel mindestens zwei Jahre Entwicklungszeit investiert (siehe z.B. id mit der Quake-Reihe). Heute muss alles immer schnell, schnell gehen – wahrscheinlich liegts ja an dem großen Druck der Publisher ("sicher" nicht an den Entwicklerstudios). Ordentliche PC Spiele sind mit einem Preis von 45 Euro sicher nicht überteuert, nur immer öfter eben dieses Geld für immer kürzere Spiele zu investieren, sehe ich persönlich nicht ein. Ich kann gut und gerne auch 5 Jahre auf ein exquisites Spiel mit langer Spielzeit und einem ordentlichen Wiederspielwert warten…

    Goldi ZIIIIIIIIIIIIEEEEH!!!!

    Bundesliga Manager Professional ’97 mit Andi Goldberger, Schwachsinn? Nein, ich bin im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte, Skispringen Saison 2003/2004 hats mir einfach angegan. Fliegen wie Andi Goldberger kann jetzt Wirklichkeit werden, nur den Schnee wegschnupfen kann man noch nicht …

    Winterzeit, Skisportzeit – pünklich zum Saisonstart gibt’s wieder zahlreiche Spiele rund ums Thema Skisport und natürlich auch über’s Skispringen. Sorgsam wie wir sind, haben wir für euch Skispringen Saison 2003/2004 herausgegriffen, hierzulande bekommt ihr das Game von Koch Media.

    Kaum installiert, kann man sich sofort ins Getümmel stürzen – eigentlich braucht das Handbuch dank einfachem und schnell verständlichem Tutorial niemand so wirklich. In spätestens fünf Minuten hat man die Maus-Only Steuerung kapiert und kann schon los legen. Zu Beginn empfiehlt sich der Einzelsprungmodus, hier kann man nach Herzenslust so viele Sprünge wie nötig absolvieren, bis man letzendlich zur Perfektion gelangt ist. Für Spieler, die gern etwas mehr Zeit investieren wollen, steht auch ein Karrieremodus zur Verfügug. Nebem dem üblichen Schnick-Schnack wie eben Sponsorenwahl, Preisgelder einkassieren usw. lässt sich auch die Ausrüstung von einigen Fake-Herstellern kaufen. Natürlich lassen sich auch Weltmeisterschaftsbewerbe, 4-Schanzen-Tourneen oder simple Trainings springen.

    Gesprungen wird auf 39 verschiedenen, originalgetreuen Schanzen und zwar immer gleich: von oben nach unten. Während der Anlaufphase, beim Absprung, während des Flugs und bei der Landung muss immer mit der Maus die Körpferhaltung korrigiert und im grünen Bereich gehalten werden.

    Eigentlich hab ich mir nicht sehr viel erwartet. Zugegeben das Cover sieht etwas billig aus, insbesondere unser Andi Goldberger (nimm’s nicht persönlich, wir haben dich lieb). Trotzdem macht das Spiel unheimlichen Spaß, seit Winter Games damals in DOS-Zeiten gab’s kaum wirklich gute Skisprung Spiele mehr. Sofort überzeugt hat mich die einfache Steuerung, sollte man nicht gerade Probleme mit den Grundfunktionen, also X und Y-Achse oder klicken, der Maus haben (ich denk‘ da z.B. an meine Mutter) hat man sicher keine Probleme beim Zocken.

    Vor allem im kleinen Kreise bei einem gemütlichen Klatsch-und-Tratsch-Abend empfiehlt sich Skispringen Saison 2003/2004 – durch die Hot-Seat Funktion kann man sogar mit mehreren Freunden auf einem PC eine Privatmeisterschaft austragen oder den Karrieremodus bestreiten.

    Der Titel richtet sich mit Sicherheit nicht an den Hardcore-Gamer, eher der Gelegenheitsspieler oder Wintersport Fan wird Gefallen daran finden. Und mit knapp 20 Euro ist sicher nicht viel verloren…

    Die Milch macht’s!

    In der heutigen Zeit beherrschen vor allem Coke und diverse andere Zucker-Frucht-Mischungen die Getränkeregale in den Supermärkten. Aber das einzig Wahre ist doch die Milch, das haben auch die Jungs von Zuxxez erkannt. Wer nicht schon durch die Verpackung und das über 250-seitige Handbuch feuchte Hände und einen wässrigen Mund bekommen hat, sollte jetzt auf jeden Fall weiterlesen (sonst schick ich die Schwiegermutter vorbei) …

    Wie schon gesagt, die Verpackung und das Handbuch sind unglaublich geil: überall
    Bilder von halb-nackten Amazonen die im Spiel so nicht vorkommen. Nach der Installation kommt also in der Tat etwas Enttäuschung auf, weil die Verpackung etwas verspricht, was im Endeffekt nicht so geboten wird. Aber eigentlich ist das egal, dadurch wird in keinster Weise der Spielspaß geschmälert. Ob man das Spiel nun als Rollenspiel oder als Echtzeit-Strategiespiel nutzt, bleibt jedem selbst überlassen. Für meinen Teil: ich hab‘ mich zunächst eingehend mit dem Rollenspielpart beschäftigt, um mir den Strategiepart sozusagen "aufzuheben".

    Vorweg aber vielleicht noch zum Sound: schon beim Intro-Track war ich begeistert. Zwar trifft die Musikrichtung nicht so ganz den Geschmack der breiten Masse, aber die Klangqualität ist enorm und passt in jedem Fall perfekt zum Geschehen. Selbriges gilt für die Sprachausgabe: während Prinz Siegfried, der Hauptcharakter der Singleplayer-Strategie-Kampagne, ein nahezu makelloses Deutsch spricht, begnügt sich das gemeine Volk mit Dialekten (Sächsisch, Schwäbisch, Bayrisch …). Zwar hätten sich bessere Synchronsprecher, insbesondere für das zuletzt genannte Bayrisch, finden können, aber allein die Idee und der Wortwitz können überzeugen. Dieses Prinzip funktioniert in Filmen wie Ice Age oder Findet Nemo auch, also wird es langsam Zeit, dass diese Strategie auch in der Spielebranche Einzug findet – obwohl mich der Gedanke an einen Cyber-Terroristen namens "Manni das mürrische Mammut" in Deus Ex 2 eher abschrecken würde ;).

    Weil ich eben schon beim Sound war, kann ich eigentlich gleich die Grafik erwähnen: das Spiel ist enorm hardwarehungrig; wohin all die schöne Leistung verschwindet, ist mir allerdings gänzlich unklar. Zwar beanspruchen einige Effekte (z.B. spiegelnde Wasseroberflächen) einiges an Grafikpower, aber bei anderen Spielen sind deutlich bessere (oder gleichwertige) Ergebnisse mit weniger starken Rechenknechten möglich. Um die Einstellungen für die Details und Auflösung dennoch optimal hinzubiegen hat man für den Spieler sage und schreibe neun Seiten mit Konfigurationstabellen und Hardwareangaben ins Handbuch gepackt. Einige der Minimalkonfigurationen mit 500 MHz und GeForce 2MX erscheinen mir jedoch etwas utopisch (auch wenn das Spiel für deratige Systeme eine zweite Grafikengine bietet), für halbwegs akzeptablen Spielspass solltet ihr mindestens 1 GHz und eine GeForce 3 Ti unter der Haube haben.

    Wer sich jetzt noch im Stande fühlt weiterzulesen (und nicht ständig auf das erste Bild lüstert) wird jetzt mit weniger technischen Dingen belohnt, Charaktererstellung leicht gemacht:

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    Klasse auswählen, Namen definieren und los gehts – um die Verteilung der 5 Erfahrungspunkte sollte man sich beim ersten Spiel nicht so wirklich Gedanken machen – eigentlich fehlt mir auch jetzt im Nachhinein der richtige Druchblick was die Fähigkeiten im Einzelnen bewirken, aber einfach ein paar mehr Hitpoints kann nie verkehrt sein. Leider zieht sich dies durch den ganzen RPG Teil, dieser ist meiner Ansicht nach etwas verkümmert – insbesondere die Auswahl an Items hält sich in Grenzen. Unweigerlich führt das (wie in Baldur’s Gate) dazu, dass jeder am Schluss mit den selben Items herumläuft. Ein System, welches zufällige Gegenstände nach verschiedenen Gesichtspunkten generiert (ähnlich wie in Sierras inoffiziellem Diablo Add-On Hellfire), ist für Online Hack & Slay bzw. RPG Titel immer vorteilhaft. Dieses Problem bezieht sich natürlich rein auf den Langzeit-Multiplayerspaß – die Einzelspieler-Story bleibt davon unangetastet (Selbiges gilt eben auch für Baldur’s Gate).

    Auch für den Echtzeit-Strategie-Part sind die vorhandenen Gegenstände bei weitem ausreichend – eigentlich dienen sie nur dazu, den Helden (als Prinz Siegfried) auszustatten. Besonders in der Kampagne hängt aber oft der RPG Teil durch: hat der Held ein gewisses Erfahrungsniveau erreicht, dient er viel zu oft als Einzelkämpfer an der Front, die restlichen Einheiten bleiben links liegen und stören das fröhliche Schachtfest des Avatars in den meisten Fällen.

    Mit einfachen Aufträgen (orientiert an die WarCraft 3 Einführungskampagne) wird man in Form eines integrierten Tutorials mit den Gegebenheiten des Spiels vertraut gemacht – obwohl es nicht wirklich stört, den Rollenspiel Teil zuerst zu spielen, empfehle ich doch eher mit dem Strategieteil zu beginnen (irgendwie gewinnt dadurch alles mehr Sinn). Die Einweisung erfolgt durch Thadeus, einem alten, weisshaarigen Männlein mit Krückstock und zittriger Stimme. Eigentlich gilt es nur Siegfrieds Rüstung und den königlichen zu finden um schliesslich seine getreuen Mannen zu finden.

    Neben Wölfen und Skeletten werdet ihr hauptsächlich auf sehr einfache Gegner treffen – auch der Bau eines Dorfs (eines Stuetzpunkts) kommt erst im späteren Verlauf dazu. Mit einfachen Mitteln wird auch die Wirtschaft dargestellt. Hier hat man wohl von Command & Conquer abgekupfert: nur statt Tiberium gibt’s Gras für die Kühe (Harvester) zu fressen, diese geben dann Milch im Stall, statt Credits in der Rafinierie. Mit Milch kann dann so ziemlich alles gekauft und gebaut werden. Ob Häuser, Brücken oder Einheiten: alle scheinen geil auf Milch zu sein.

    Neben diesem Kuriosum finden sich noch zahlreiche andere witzige Einlagen – so können neben konventionellen Einheiten (Holzfäller, also herkömmliche Bauarbeiter, die sich zugleich als Axtkämpfer einsetzten lassen oder etwa Bogenschützen) auch Schwiegermütter anheuern. Mit einem Nudelholz bewaffnet sorgen sie einerseits für eine 100%ige Leistungssteigerung eigener Arbeitskräfte, andererseits sind sie in der Lage gegnerische Gebäude zu übernehmen – man kann sich ja denken, wie das von Statten geht.

    Nochmal zurück zur Milchwirtschaft: die Entwickler haben sich etwas komplett Neues einfallen lassen: KD (Künstliche Dummheit), ok neu ist das sicher nicht, viele Spiele haben das schon, neu ist nur der bewusste Einsatz. Kühe kommen nicht von selbst auf die Idee, Gras zum Fressen zu suchen. Je öfter sie zu einer Weide dirigiert werden, desto höher steigt ihr Erfahrungslevel. Eine Kuh (bespielsweise Martha) mit großer Erfahrung kommt ab und an selbst auf die Idee neue Weiden zu suchen, wenn das Gras auf der zuletzt genutzten schon gänzlich abgefressen ist.

    Eine kurze Erwähnung verdient vielleicht noch der mitgelieferte Editor: ob Strategie oder RPG Karten, beide können mit dem direkt ins Spiel integrierten Editor erstellt und nach freien Wünschen gestaltet werden. Alle Funktionen sind überschaubar im Handbuch erklärt und sollten für jedermann verständlich sein, der Reiz eigene Quests zu erstellen sollte vor allem für die Rollenspieler interessant sein – Abwechslung ist also vorprogrammiert.

    Wie schon gesagt, das Handbuch hat mich von Anfang an begeistert: jetzt noch im Nachhinein finden sich immer wieder witzige Stellen und Kommentare, auch wenn vieles teilweise etwas kindisch wirkt hat zumindest die Strategie bei mir funktioniert.

    Ein Fantasy-Spiel findet sich oft, aber ein Spiel das an den Wortwitz und den Spaß eines klassischen Adventures herankommt und dann noch als RPG/RTS vermarktet wird, gibt es sehr selten. Wem es also bei WarCraft 3 oder bei aktuellen Ego-Shootern etwas zu rabiat zugeht, sollte sich Knight Shift auf keinen Fall entgehen lassen. Durch den Konkurenten Spellforce und dessen oftmals bessere Wertungen sollte man sich aber nicht vom Kauf abhalten lassen, man versäumt etwas.

    Eigentlich will ich nicht mehr allzu viel verraten, viele kleine, nett untergebrachte Details warten darauf entdeckt zu werden ;)