Archiv der Kategorie: Spiele

Blizzard – Und noch einer weg

Es ist noch gar nicht so lange her, da erschütterte der Abgang von Bill Roper und zwei weiteren Mitarbeitern von Blizzard die Fangemeinde. Nun geht noch ein weiterer Mitarbeiter der Spieleschmiede.

Allen Adham, der Vize im Bereich Game Design, wendet sich wieder dem Studium zu und möchte danach seine eigene Investment-Firma gründen. 1991 war er Mitbegründer von Silicon & Synapse welches später in Blizzard Entertainement umbenannt wurden. Zuletzt arbeitete er an WarCraft 3 mit.

Wer erinnert sich noch an Outcast?

Der Himmel über Hillys ist nicht mehr sicher. Seit Jahren bedrohen böse Alien-Schergen das Leben auf dem Planeten der Journalistin Jade. Die fesche Dame ist gerade dabei sich mit einigen Naturfotografien die leere Geldbörse etwas aufzufüllen, als sie auf einen Typen trifft, der ihr etwas von einer Verschwörung erzählt. Warum wir schon immer gegen militante "Beschützer" waren, lest ihr in unserem Test.

Wie lautet ein altes Sprichwort? Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. – Während eines Luftangriffs auf ihren Heimatort will Jade die Energie-Schutzschilde über ihrem Leuchtturm ausfahren, als sie bemerkt, dass sie die letzte Stromrechnung wohl nicht bezahlt hat – die Stromversorgung ist also blöderweise abgestellt. Nachdem wir das im Intro beobachten mussten, schickt uns das Spiel ungewöhnlicherweise sofort in einen Bossfight. Gleich zu Beginn wird man so zum Erlernen der gelungenen Steuerung gezwungen und lernt die grundlegenden Fähigkeiten der toughen Jade kennen.

Der dezente Humor aus dem Einstiegsvideo zieht sich durch das ganze Spiel, und belebt die abgedrehte Spielwelt damit noch einen Tick mehr. Zu diesem Mittendrin-Gefühl tragen auch viele kleine Minigames bei, die mit dem eigentlichen Game gar nichts zu tun haben – so darf man beispielsweise Hovercraft-Rennen bestreiten.

Schon der Mentor und ständige Begleiter unserer kleinen Heldin, das sprechende Schwein Pey’J, beweist den ungewöhnlichen Geschmack der Designer. Der Gefährte ist stehts für einen "männlichen" Spruch, einen Schuss Sarkasmus und paranoide Bemerkungen zu haben. Auch wenn die Welt von Beyond Good & Evil so erfunden wie nur irgendwie möglich wirkt, sie beinhaltet doch zahlreiche Anspielungen auf das wirkliche Leben.

Während unseren Abenteuern treffen wir also auf Revolutionäre, Kapitalisten, Militante und Freaks und erleben so manche überraschende Wendung in der Story mit. Aber davon wollen wir euch nicht zu viel verraten, kommen wir also deshalb ein wenig auf den Spielablauf zu sprechen. Der bietet einen Abwechslungsreichtum wie man ihn selten in einem Action-Adventure sehen durfte. Logische Rätsel, lustige Minigames, packende Kämpfe und Shoppingtouren um das Hoovercraft-Boot und die Ausrüstung zu verbessern wechseln sich mit Schleich-Einlagen und Jump’n’Run-Sequenzen ab.

Dank dieser Varietät an Möglichkeiten wird BG&E niemals langweilig. Überhaupt fühlt man sich ständig von der Spielwelt gepackt, kommt sich vor wie in einem abgedrehten Film. Unterstützt wird das von einer nicht besonders spektakulären, aber dafür um so durchdachteren Optik. Alles wirkt wie aus einem Guss, und das obwohl die Konsolenherkunft des Spiels nicht zu verleugnen ist. Bunte Farbtöne herrschen vor und erschaffen mit Hilfe von tollen Lichteffekten eine glaubwürdige Fantasy-Atmosphäre.

Leichte Kritikpunkte muss man beim Sound anbringen. Zwar ist die musikalische Untermahlung ebenso wie die Sprachausgabe ganz wunderbar gelungen, allerdings wurden nicht alle Texte synchronisiert und dadurch stört man sich etwas, wenn man auf die Ausgabe der Boxen wartet, sie aber einfach nicht kommt.

Eine weitere Besonderheit des Spiels ist der Fotoaparat, mit dem Jade umher rennt. Mit diesem kann sie nicht nur Übersichtskarten fotografieren, sondern auch geheime Informationen beschaffen und Geld mit Abbildern der Fauna des Planeten verdienen.

Manche meiner Kollegen von anderen Magazinen mögen Beyond Good & Evil kindisch finden – mir erscheint dieser Vorwurf nahezu paradox. Nicht nur der Schwierigkeitsgrad des Spiels richtet sich bestimmt nicht an Kinder, sondern auch der Humor und die Story dürften trotz ihres ungewöhnlich fantasiehaften Szenarios eher ein erwachsenes Publikum ansprechen. Seit Outcast habe ich kein so abwechslungsreiches Action-Adventure mehr gespielt, in dem ich so wunderbar versinken konnte. Kleiner Wermutstropfen: Ich darf nicht überall speichern – zum Glück sind trotzdem genug Speichermöglichkeiten vorzufinden. Für das tolle Spieldesign bleibt mir gar keine andere Wahl: Ich muss einfach den Rebell-Award und die 90er-Wertung auspacken! Mehr davon!

Microsoft Game Studios – Kopflos

Wie heute bekannt wurde, verließ Ed Fries die Microsoft Game Studios und gibt somit den Posten des Präsidenten wieder frei.

Ed Fries arbeitete schon seit 1985 für Microsoft und übernahm 1995 den Chefsessel der Microsoft Game Studios, dort war er bis zu letzt für das Xbox-Portfolio und die Kontaktpflege zu Drittherstellern verantwortlich.

Ed Fries verließ die Microsoft Game Studios weil er sich neuen Aufgaben wittmen wolle, so Robbie Bach, Senior Vice President der Microsoft Games Division. Microsoft muss sich indes nach einem Nachfolger umsehen.

Sorry Babe, ich geh sandspielen…

Es war im Jahre 1990 als ein Designer namens Jordan Mechner sein Spiel Prince of Persia veröffentlichte. Damit war es um mich geschehen und ich fünf Jahre alter Wicht verfiel zum ersten Mal der Faszination eines Computerspiels. Das ist jetzt 14 Jahre her und dazwischen gab es noch zwei weitere Abenteuer in Persien zu bestehen. Jetzt habe ich mich voll Freude auch in die aktuelle vierte Geschichte aus 1001 Nacht gestürzt…

Ich blöder Dummkopf! Was habe ich nur getan? In meinem jugendlichen Leichtsinn hat mich der Verräter meines Vaters dazu getrieben den Sand der Zeit zu entfesseln, und damit habe ich viele Menschen in wandelnde Tote verwandelt. Natürlich darf ich die Suppe jetzt wieder ausbaden, zum Glück hilft mir aber diese hübsche Sultanstochter dabei…

So in der Art müssen die Gedanken des Helden aus Prince of Persia: The Sands of Time anhören, denn er hat ordentlichen Mist gebaut. Nun macht er sich daran, den Salat wieder zu bereinigen – mit Hilfe seines Dolchs und Säbels. Erstgenannter hat eine ganz herausragende Eigenschaft – damit kann man nämlich die Zeit kontrollieren.

Diese Besonderheit muss man sich auch unbedingt zunutze machen, denn die Rätsel in Prince of Persia sind fast immer durch waghalsige Sprungkombinationen zu absolvieren. Wer es dabei einmal zu weit treibt kann die Zeit einfach ein paar Sekunden zurückdrehen. Wie oft das geht, hängt davon ab, wie viel Sand ihr eingesammelt habt. Das geht entweder über das Töten von Gegnern oder Aufnehmen von Sandquellen. Wer sich trotzdem einmal verletzt kann seine Lebensenergie an den zahlreichen Brunnen und Thermal-Bädern wieder auffüllen in dem er einen Schluck Wasser trinkt. Andere Puzzles gibt es übrigens auch: Schalter- und Logikrätsel sind zwar deutlich in der Unterzahl, dafür werden sie aber an sinnvollen Punkten eingesetzt.

Sprungeinlagen über ausfahrbare Stacheln sind also wie schon im ersten Teil immer noch das große Kapital des Spiels. Im Gegensatz zu Prince of Persia 3D von 1999 sind sie aber absolut fair ausgefallen und wissen auch durch originelle Ideen zu gefallen. So muss man Beispielsweise im Matrix-Stil an Wänden entlanglaufen, oder Splinter Cell-Hauptfigur Sam Fisher durch coole Von-Wand-zu-Wand-spring-Aktionen vom Neid zerfressen lassen. Der Prinz aus Persien hat haufenweise Fähigkeiten, die man als Spieler sinnvoll einsetzen muss. Dabei liegt die Lösung zumeist auf der Hand, manchmal hat man sich die Umgebung aber genauer anzusehen um auf die Lösung zu kommen.

Als kleine Hilfe gibt es an jedem Speicherpunkt (die sind übrigens fair gesetzt) eine kleine Vision, in der ihr die kommenden Aufgaben in wenigen Sekunden als Zusammenschnitt vorgespielt bekommt.

Aber das Spiel hat noch so manch anderes Highlight zu bieten. So verschlägt es uns in den wunderschön designten und optisch extrem ansprechenden Levels immer wieder in Kämpfe mit Zombie-artigen Kreaturen und irgendwelchem Ungetier. Die Kämpfe sind vor allem in späteren Levels nur durch gekonnte Moves zu schaffen, vor allem die Bossgegner fordern euer Können voll und ganz heraus. Sowohl bei den Rätsel-Einlagen als auch in den Fights funktioniert die Steuerung vollkommen problemlos. Man merkt, dass die Entwickler von Ubi Soft das Spiel ausgiebig getestet haben. Nur an seltenen Punkten wird der Prinz von der Wand wie magisch angezogen, und läuft vollkommen unerwartet in den Tod – das kommt allerdings höchsten zwei bis drei Mal während den knapp 15 Stunden Spielzeit.

Um noch einmal kurz auf die Grafik zurück zu kommen: Man sieht dem Spiel ausnahmsweise einmal nicht an, dass es auf mehreren Plattformen erscheint. Die PC-Version ist perfekt optimiert, die Texturen lassen keinerlei Wünsche offen und das Programm schafft es eigentlich in jeder Sekunde den Spieler ins Staunen zu versetzen – egal ob in dampfenden Thermalbädern oder beim Blick von einem Balkom über eine ganze Schlossanlage. An der Faszination mitbeteiligt ist sicher auch der grandiose Soundtrack und die auch in den Cutscenes gelungene deutsche Synchronisation. Besonders witzig ist es, wenn ihr in den Tod stürzt, und der Erzähler der Geschichte plötzlich sagt: "Nein, nein, nein! So ist es natürlich nicht passiert." – Der Humor kommt also auch nicht zu kurz…

So stelle ich mir ein Computerspiel vor! Im Jahr 1990 hat die Serie mich zum PC-Nerd gemacht, heute schafft der Prinz es wieder mich nächtelang vor den Monitor zu fesseln. Derzeit setzt alle Spiele-Welt auf immer mehr Realismus – Ubi Soft verzichtet zum Glück darauf. Es macht unheimlichen Spaß über Fallen gespickte Innenhöfe zu balancieren oder an Wänden entlang zu laufen während Kreissägen-artige Maschinen mich in Stücke schneiden wollen. Auch die Gemetzel sind einfach nur cool, und zusätzlich noch eine Augenweide – außerdem kommen sie nicht zu oft vor. Man spürt förmlich, dass das Spielerlebnis den Entwicklern wichtiger war als ein realistisches Leveldesign. Wer auch nur das geringste Interesse an einem Action-Adventure mit Hirn hat, der darf sich Prince of Persia: The Sands of Time einfach nicht entgehen lassen. Das ist der nächste evolutionäre Schritt im Jump & Run-Genre!

Äh… Hallo? Uns ist da mal was aufgefallen

Es ist Januar und das bedeutet, es ist die Zeit der Rückblicke auf das vergangene Jahr. Ein Jahr in dem einige Veränderungen stattgefunden haben – viele davon waren negativ. Wir Rebellen – mutig und edel wie wir nunmal sind – scheuen natürlich nicht davor, Missstände gnadenlos aufzuzeigen. Darum lest jetzt weiter und erfahrt alles über die Trends des Jahres 2003

Halo und GTA 3 sind prominente Vorreiter einer Unsitte gewesen, die in den vergangen zwölf Monaten weiter forciert wurde: Viele Games erscheinen zuerst auf Konsolen und erst Monate (oder gar Jahre) später auf dem PC als noch dazu meist recht lieblose Konvertierung. Zwei gute Beispiele aus dem vergangenen Jahr sind Halo und Pro Evolution Soccer 3. Aber auch auf andere Titel mussten wir PC-Nerds warten – zum Beispiel SW: KotOR, Yager und Splinter Cell. Dieser Trend ist ein für den PC negatives Resultat einer weiteren in Mode gekommenen Vorgehensweise: den Multi-Plattform-Releases. Sie sind schuld daran, dass wir uns immer öfter mit Konsolen-typischen Nachteilen herumschlagen müssen: Speicherpunkten, minderwertiger Optik und Steuerungs-Macken wie in Baphomets Fluch 3. Auch mit der gerade mal zweckmäßigen Optimierung einer Grafikengine für PC-Systeme muss man sich nicht selten herumschlagen. So ruckelt Halo beispielsweise auch auf High End-Systemen, und auch Simpsons: Hit & Run frisst deutlich mehr Hardware als es eigentlich nötig sein sollte.

Weil wir gerade von Baphomets Fluch 3 gesprochen haben – das Adventure aus dem Hause Revolution verkörpert außerdem eine ganz andere Unsitte, die 2003 ihren bisherigen Höhepunkt erreicht hat. Spiele werden immer kürzer, und so ist man unter anderem bei Call of Duty oder Max Payne 2 schneller durch als einem lieb ist. Dafür auch noch hohe Preise, die selten unter 45€ liegen, dafür aber hin und wieder gerne zumindest die 50€-Marke erreichen, gehört eindeutig zu den unerfreulichen Wegen, welche die Spieleindustrie zuletzt eingeschlagen hat. Zu einer echten Farce wird das aber erst, wenn einige Features (die manchmal sogar auf der Packung stehen) erst per Patch kommen – und manche Entwickler "wollen" noch einen draufsetzen, indem sie diese Updates dann erst nach vielen Monaten auf die Spielerschaft loslassen.

Wir fordern, dass Entwickler, die sich Zeit für ein ausgereiftes Spiel nehmen (dürfen) endlich wieder die Regel sind, nicht wie derzeit eher die Ausnahme. 2003 wurden zahlreiche beeindruckende Beispiele abgeliefert, in denen die Release-Politik der Publisher so manches Spiel kaputt gemacht hat. So verspielt Enter the Matrix ein enormes Potential, nur weil es zeitgleich mit dem zweiten Film einfach raus musste. Zwei weitere Beispiele findet man bei Eidos: Tomb Raider 6 musste wohl unbedingt noch in ein Quartal gepresst werden und enttäuscht deswegen in vielen Aspekten. Ein paar Monate mehr hätten auch bei Republic Wunder bewirken können. Obwohl wir selbst keine Probleme mit diesen Spielen hatten, beweist das "verbugte Feedback" bei SpellForce und Gothic 2: Nacht des Raben, dass auch deutsche Entwickler einen Zahn zulegen müssen. Ascaron scheint die Lektion gelernt zu haben präsentiert mit Anstoss 4 Edition 2003/2004 endlich einen ausgereiften vierten Teil der Managerserie und lässt auch für Sacred schon seit geraumer Zeit im Betatest hunderte Spieler an Fehlerkorrekturen arbeiten.

Am lustigsten ist der Missstand eines unausgereiften Spiels aber ganz sicher bei Halo – vor allem die Optimierung ist wie bereits angesprochen ein großer Witz. Wenigstens will uns Gearbox den Coop-Modus irgendwann noch nachreichen…

Und auch in Zusammenhang mit einem weiteren Trend muss Halo einfach genannt werden: Leaks. Die kamen zuletzt nämlich ganz groß in Mode und so berichteten Spielemagazine auf der ganzen Welt in den letzten Monaten unter anderem über verfrühte illegale Veröffentlichungen von S.T.A.L.K.E.R., Doom 3, World of WarCraft, Half-Life 2, Painkiller, CS: Condition Zero und eben Halo. Oft genug wurden auch die Entwickler selbst verdächtig, diesen Leak selbst geplant zu haben, was irgendwie auch das "Vertrauen" der Spielerschaft in die Hersteller wieder spiegelt.

Europäische Spieler haben außerdem einen weiteren Grund sauer zu sein. Viel zu oft erscheinen US-Versionen Monate vor der deutschen Fassung: Morrowind (inkl. Addons), Deus Ex 2, Freelancer und Star Wars Galaxies sind prominente Beispiele. Dem Fass setzt allerdings ein deutsches Produkt die Krone auf: X2: Die Bedrohung erschien lustigerweise schon im Dezember in den USA, kommt aber erst im Februar nach Europa – schuld daran sind allerdings nicht die Entwickler sondern der US-Publisher, der unbedingt das Weihnachtsgeschäft erwischen wollte…

Ob sich eine andere Vorgehensweise fortsetzt, schwächer wird oder häufiger vorkommt können wir anhand fehlender Daten nicht so leicht sagen. Fest steht aber, dass mehr als jedes vierte von uns getestete Spiel des letzten Jahres eine Fortsetzung oder gar ein Remake war! In den meisten Fällen trauen wir uns zu sagen, dass man Neuerungen mit der Lupe suchen musste. Das muss jetzt nicht unbedingt negativ sein, zeigt aber im Ansatz, dass die wirklich kreativen Köpfe bei einem recht großen Teil der Entwicklungen nicht zu Wort kommen oder einfach fehlen.

Trendig erscheint es auch zu sein, wenn man ein MMORPG entwickelt. Zwar floppen viele Genrevertreter chancenlos und werden das auch weiterhin tun, trotzdem entwickeln alle Publisher weiterhin Spiele dieser Kategorie. Wer das alles kaufen und dann auch noch spielen soll bleibt aber unklar…

Einen Überschuss gibt es außerdem an Actionspielen und Strategietiteln. Alle anderen Genres sind hingegen maßlos unterbeliefert – zumindest was echte Top-Titel angeht. Adventure-Fans dürfen für die kommenden Monate wieder Hoffnung schöpfen. Nach den Veröffentlichungen der guten Baphomets Fluch 3 und Tony Tough werden sicher auch Fahrenheit, Sam & Max 2, Syberia 2, Moment of Silence, Runaway 2 und eventuell auch Larry 8 für viel Freude sorgen. Fans der Simulationen und rundenbasierenden Strategiespiele wären froh eine ähnlich vielversprechende Releaseliste des nächsten Jahres vorfinden zu dürfen.

Ein Trend geht uns allerdings schon seit geraumer Zeit ab. So muss man uns erst einmal genauer erklären, warum es immer noch keine DVD-Versionen von Spielen wie Enter the Matrix, Star Wars: Knights of the Old Republic oder XIII gibt. Zumindest als Alternative zu den CD-Varianten für angehende Spiele-DJs wäre die konsequente Nutzung von DVDs bereits seit einiger Zeit sinnvoll.

Comic-Held gegen den Rest der Welt

Als kleiner Junge habe ich sie, wie wahrscheinlich viele von euch, geliebt – Comic Hefte, also Superman, Batman und wie sie alle hießen. Meist waren diese Comics von Marvel oder DC, doch nun erhebt sich eine weitere Comic-Zeichen Firma aus dem Boden. Diese nennt sich UbiSoft und kommt mit einer Spiel Umsetzung des französischen Comics XIII daher, die grafisch auf eine völlig neue Art von Technik setzt. Cell Shading nennt sich das und sieht einfach nur atemberaubend aus…

Der Anfang von XIII erinnert ein wenig an die Sendung Baywatch. Denn noch bevor ihr wisst wie euch geschieht, befindet ihr euch in den Armen einer Charmanten und durchaus hübschen Rettungsschwimmerin. Ihr habt euer gesamtes Gedächtnis verloren und so folgt ihr ersteinmal ihren Anweisungen. Sie fordert euch auf, ihr in das Strandhaus zu folgen (*zwinker*). Auf dem Weg zu diesem beginnt ein erster "Flashback", der euch etwas von eurer Identität erzählt. Ihr erfahrt, dass ihr euch aus irgendeinem Grund mal auf einem Schiff befunden haben müsst und dort, um Schüssen auszuweichen, ins Wasser gesprungen seit, was auch euren aufenthalt am Strand erklärt. Ihr nehmt euch vor, zu ergründen, weshalb ihr auf diesem besagten Schiff wart und was dort noch passierte. Diese "Flashbacks" ziehen sich durch das ganze Spiel hindurch und verraten euch immer mehr Einzelheiten der Storyline.

Insgesamt warten 34 Levels in XIII darauf von euch erkundet zu werden. Fast jede dieser Missionen gestaltet sich anders. Mal schleicht ihr euch fast so geschickt wie Sam Fisher durch dunkle Gebäude, dann sind irgendwelche Gegenstände zu suchen oder Gefangene zu befreien. Ihr seht, Abwechslung ist geboten, auch wenn die Schleicheinlagen manchmal etwas langweilig werden können. Logischerweise variieren auch die Orte, an welchen ihr die verschiedenen Missionen absolviert, stark. So macht ihr praktisch eine komplette Reise durch die USA, denn ihr werdet Teile von New York, den Rocky Mountains und Mexiko sehen. Zuviel sei hier aber noch nicht verraten. Nur soviel, U-Boote und Irrenhäuser sind auch nicht sicher vor euch.

Der Schwierigkeitsgrad von XIII ist sehr schön ausbalanciert worden. Selbst im Normalen-Modus werden Anfänger sich gut zurecht finden. Zusätzlich gibt es eine weitere Einstellungsmöglichkeit, in der ihr festlegen könnt, ob ihr lieber Arcade oder Realistisch spielen wollt, wovon der Schwierigkeitsgrad natürlich auch nocheinmal beeinflußt wird.

Weil Gegner, besonders im Simulations-Modus recht schwierig zu packen sind, hat unser frischer Entwickler des Jahres UbiSoft, eine Menge durchschlagskräftiger Waffen mit ins Spiel gepackt. Diese sind allerdings eher Standardkost geworden. Neben der typischen 9mm Pistole, die, sofern es gewünscht ist, auch mit einem Schalldämpfer ausgestattet werden kann, gibt es natürlich auch das M16 Sturmgewehr, die AK47 und den dicken Raketenwerfer. Insgesamt könnt ihr auf 15 verschieden Schusseisen zurückgreifen. Ein kleines Highlight dabei ist die Armbrust. Diese ist mit einem Fernrohr ausgestattet, welches euch ermöglicht, leise und aus dem Hinterhalt irgendwelche Gegner auszuschalten. Eine nette Alternative zu den Standard Sniperwaffen der Genrekollegen.

Man kann aber auch ohne großartige Waffen Gegner geschickt aus dem Weg räumen. Dazu dienen in diesem Falle z.B. ein Besen oder der ein oder andere in der Gegend rumstehende Stuhl. Mißglückt jedoch euer Vorhaben euch leise von hinten anzuschleichen, könnt ihr nur noch mit geballter Faust angreifen, oder euch so schnell es geht aus dem Staub machen, wobei letzteres oftmals die bessere Alternative ist. Denn hin und wieder haben die Gegner einen kleinen "Gehirnausfall" und suchen euch nur kurz und auch vergebens. Wenn das der Fall ist, nehmt ihr euch einen neuen Besen und macht euch ein zweitesmal auf die Jagd.

Damit die Missionen mit der Zeit nicht zu langweilig werden, wurden einige Gadgets eingebaut. Sollte es also mal geschehen, dass ihr vor einer Häuserwand nicht weiterkommt, benutzt einfach den Enterhaken, der dann oftmals verfügbar wird. Neben diesem gibt es noch eine kleine Anzahl weiterer Gimmicks, wie z.b. den Dietrich, der euch auch aus so mancher problematischen Situation retten kann.

Steuerungstechnisch gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. Rechtshänder benutzen die "w, d, s, a"-Steuerung, Linkshänder wie meine Wenigkeit, die Steuerungstasten. Hier gibt es eigentlich nicht viel neues. Shootertypisch bewegt ihr euch durch die Levels.

Grafisch trumpft XIII natürlich ganz groß auf. UbiSoft machte mit der Ankündigung des Spiels erst wirklich auf den Cell Shading Look aufmerksam, der dann aber nach kurzer Zeit in aller Munde war. Bisher gab es selten etwas zu sehen, was einfach wirkt, aber dennoch unglaublich gut anzuschauen ist. Dieser Comic-Stil ist also endlich mal wieder was neues und setzt nicht, so wie es der derzeitige Trend eigentlich vorgibt, auf realistisches Design.

Wobei man selbst das nicht wirklich sagen kann. Denn auch wenn die Grafik nicht fotorealistisch ist, sieht sie unheimlich gut aus. Besonders die Licht und Schatteneffekte brauchen sich in keinster Weise vor aktuellen Titeln verstecken. Selbst die Explosionen machen eine Menge her und sorgen für das ein oder andere erstaunte Gesicht.

Außerdem merkt man oftmals ganz deutlich, dass XIII sehr auf Comic ausgelegt ist, z.B. dann, wenn man sich mit anderen Personen unterhält. In dem Falle, erscheinen Sprechblasen über dem Kopf, der sprechenden Person, was durchaus passend gemacht ist. XIII ist auch das erste Spiel, was "Cheaten" unterstüzt. Nunja, nicht wirklich, aber in einer gewissen Form. Zumindest dann, wenn ein Gegner hinter einer Tür hin und her patroulliert. Ein "Tap Tap Tap" macht euch dann darauf aufmerksam. Die Zwischensequenzen werden dann auch Comictypisch in kleinen Fenstern dargestellt.

Qualität statt Quantität ist wohl das Motto im Bereich des Sounds von UbiSoft. Denn dieser ist ebenfalls bestens gelungen. Gute Effektgeräusche verstärken besonders in unübersichtlichen Situationen die Hektik des Spielers und sind somit gut ausgefallen.

Hinzu kommen die sorgsam und gut ausgewählten Stimmen der Sprecher. Diese sind wie auf ihre Charaktere zugeschnitten und machen das Spielerlebnis um einiges attraktiver, genauso wie es ein Rebell mag. Musik gibt es ebenfalls. Diese zieht sich jedoch nicht konsequent durch das gesamte Spiel hindurch, sondern reagiert auf eure Aktionen. In Kritischen Situationen fegt euch die Musik fast die Ohren weg, während in Schleichmissionen leise Schlafmusik ertönt.

Ein Onlinemodus ist auch vorhanden, über den ich allerdings nur wenig Worte verlieren möchte. Denn was dort geboten ist, ist ebenfalls nur Standardkost. Neben Deathmatch, Team Deathmatch und Capture the Flag, gibt es nur einen nicht in jedem anderen Spiel auch vorkommenden Modus. Dieser nennt sich Feuerschutz, ist allerdings durch die Tatsache, dass höchstens 4 Spieler gleichzeitig spielen können, uninteressant. Selbst auf DM-Karten sind höchstens sechs Spieler erlaubt. Dies macht den Multiplayerpart sogar noch etwas unterdurchschnittlicher, auch wenn die Karten ansich hübsch designt wurden.

Leider hat XIII auch die ein oder andere Schwäche. Zwar sieht die Grafik fast in jeder Situation gut aus, kommt manchmal allerdings etwas eckig rüber. Das kann natürlich auch mit dem Comic-Stil zusammenhängen, fällt nur in mancher Situation negativ auf. Außerdem ist die KI, wie vorhin schon kurz angesprochen, nicht immer die Intelligenteste. Auch die eigenen Kollegen, die euch hin und wieder begleiten, gehören nicht grad zu den Leuten mit IQ von über 120. Denn auch wenn sie in Lebensgefahr sind, feuern sie nur ab und zu mal auf die Gegner, selbst wenn sie wesentlich bessere Bewaffnung haben, als man selber.

XIII ist ein Highlight in der Spielbranche. Niemand wird sich diesem wirklich entziehen können. UbiSoft hat wiedermal bewiesen, dass sie nicht nur Top-Games publishen können, sondern auch Top-Games entwickeln können. Deshalb wurde UbiSoft ja auch mit dem Award des Jahres in der Kategorie Entwickler ausgezeichnet.

Wenn bei XIII nur der Multiplayerpart besser ausgefallen wäre, hätte UbiSoft sich einen großen Gefallen getan. Denn mal ehrlich, wer zockt denn noch auf nem auf sechs Mann beschränkten Server, wenn wir in einer Zeit des Battlefields leben? Vielleicht wird in dieser Hinsicht ja mit einem Patch nachgeholfen.

Ansonsten kann man XIII als durchweg gelungen bezeichnen, auch wenn letzendlich nicht viel neues geboten wird. Ein Pflichtkauf für Shooter-Fans gleichermaßen wie für Comic-Fans. Andere schauen sich die Demo an und entscheiden sich dann ob XIII was für sie ist. Denn jedermanns Sache ist der „neue“ Look sicherlich nicht. Um die Krone des Shooter-Genres ansich zu reißen fehlt XIII eigentlich nur besserer Mehrspielerpart und etwas mehr Innovation, die sich an manchen Stellen doch arg in Grenzen hält.

Gib Gummi Alder!

Kurz vor Mitternacht, vier Kontrahenten in ihren aufgemotzten Boliden maltretieren Kupplung und Gaspedal. Noch wenige Sekunden, bis die Turmuhr schlägt … jetzt endlich fällt das Startsignal: mein linker Nachbar überdreht, sein Motor geht in Flammen auf, beim Rechten siehts auch nicht besser aus, er würgt ab. Auf den ersten 400 Metern bin ich mit meinem verbleibenden Gegner gleich auf … ca. 200 Meter vor der Ziellinie bin ich eine halbe Wagenlänge vorne, die letzte Kuppe … GEGENVERKEHR!

Jetzt, nachdem ich meine Eingeweide von der Frontscheibe und dem Amaturenbrett gekratzt habe, kann ich das Rennen ja neu starten und nochmal in den sicheren Tod rasen. Irgendwie hört sich das ganze ja wie eine schlechte "The Fast and the Furious" Umsetzung für den PC an, aber wer das glaubt irrt gewaltig. Need For Speed Underground ist rein spielerisch und vom Umfang das beste NFS überhaupt. Zwar gibt’s einige, ach was sag ich, Unmengen an zu bemängelnden Dingen, aber die vorhandenen Features sind phänomenal.

Im Karrieremodus (Go Underground) darf man zu Beginn ein kleines Rennen mit Sponsoren-Autos fahren, eine Bewährungsprobe sozusagen, hat man dies geschafft, geht’s ans Eingemachte (Oma’s Apfelkompott und dergleichen). Nach einem kleinen Video darf man sich dann seine erste Karre aussuchen, die 10.000$ darf man in z.B. in einen Golf 4 oder einen Dodge Neon investieren. Die Preise sind nicht wirklichkeitsgetreu, das beeinträchtigt zwar den Fahrspaß nicht, aber trotzdem find‘ ich es etwas schade, der Aufwand wäre ja nicht so groß gewesen.

Hat man nun seine Karre käuflich erworben, darf man noch ein bisschen zusätzlichen Schnick-Schnack kaufen: Front-, Heck- und Seitenschürzen, getönte Scheiben oder einfach nur ein paar Vinylaufkleber. Selbstverständlich stehen auch einige verschiedene Lacke zur Auswahl – vorerst nur Glanzlack – später bekommt man Metallic oder Perleffekt Lacke zur Auswahl – ob ihr nun ein kitschiges Schweinchenrosa oder einen dezenten Blauton wählt, bleibt euch überlassen. Nach dem einmaligen Kauf eines Lacks kann dessen Farbton frei nach Belieben immer wieder kostenlos geändert werden.

Mittlerweile sollte man die restliche Kohle (etwa 1500$) in Upgrades verbraten haben, also los zum ersten Rennen. Zum Einstimmen darf man sich einen der 5 Modi (Rundkurs, Sprint, K.O., Drag oder Drift) auswählen. Der einfachste ist wohl der Rundkurs, hier gilt es einfach im "Kreis" zu fahren, für den Anfang stehen meisten zwei Runden auf dem Programm. Je nach Schwierigkeitsgrad stehen unterschiedliche Preisgelder zum Einkassieren bereit, für den Anfang bewegen sich diese vermehrt zwischen 150 und 300$. Spielmodus gewählt, Schwierigkeitsgrad auch? Dann kann’s losgehen: zu Lostprophets, Static-X oder Rob Zombie als Hintergrundmusik glüht man durch das Nachtgeschen einer fiktiven Stadt.

Neben diesen drei Interpreten haben natürlich auch ein paar andere ihre Stimme hergegeben, insgesamt stehen 26 Tracks zur Auswahl, hauptsächlich aber in Richtung Alternative oder Indie. Leider muss man die Wettkämpfe gewinnen – und zwar zwangsweise – ein zweiter oder gar dritter Platz kommt nicht in Frage, nur für den ersten kann man ein paar Moneten abgreifen (und in der Karriereleiter aufsteigen).

Vielleicht noch kurz die anderen beiden klassischen Spielvarianten erklärt: Sprint ist ein simples Rennen von A nach B, der Schnellste gewinnt (alternativ wird diese Variante auch als "Zeitfahren" gehandhabt, hier fährt man nicht gegen andere, sondern eben gegen die Uhr). Zuletzt, im K.o. Modus, scheidet jede Runde der jeweils Letztplatzierte aus, es werden folgedessen bei drei Leuten auch vier Runden gefahren. Eine für die NFS-Reihe neue Geschichte ist das Drag-Rennen, eigentlich muss man hier nur Gas geben – ok, so einfach ist es nicht, dem Verkehr ausweichen und möglichst optimal schalten ist sicher auch nicht verkehrt, wir wollen doch schließlich den Motor nicht überdrehen! Zu guter Letzt bleiben noch die Drift Wettbewerbe: Traktionskontrolle aus, die Reifen qualmen lassen und möglichst oft, lange und viel, um die Kurven rutschen ohne gegen die Wände zu knallen – hört sich einfach an, ist es aber durchaus nicht.

Selbstverständlich bekommt man alle fünf Modi auch in Turnierform zu Gesicht, also einfach zum Bespiel drei Mal in Folge ein Drag-Rennen. Die anfangs erwähnten Videos bzw. Zwischensequenzen nehmen im Laufe des Spiels deutlich ab, eigentlich heißt das, man bekommt gar keine mehr zu sehen. Dafür werden die Upgrades für die eigene Karre immer spektakulärer und natürlich auch teurer: ob nun optische Details wie vergoldete Felgen, verchromte Bremssattel oder eher technische Schmankerl wie Lachgaseinspritzung oder ein neues Getriebe – jedem bleibt selbst überlassen, was er wo in seinen Boliden reintuned. Neben den schon angesprochenen, zahlreichen und natürlich auch "preiswerten" Aufrüstungsmöglichkeiten bekommt man auch Uniqe-Tuningteile – meistens durch’s Absolvieren besonderer Aufträge (sprich Rennen).

Seltsam ist nur die fast 100%ige Kompatiblität verschiedener Autoteil, so passt z.B. ein Satz Golf Seitenschürzen ohne Probleme auch auf einen Honda Civic, einen Toyota Celica oder einen Acura RSX – naja, eigentlich passt jedes Teil auf jede Karre (mit ein paar kleinen, sehr seltenen Ausnahmen). Autos wechseln kann man auch wie die Socken, durch simple Umtauschaktionen ohne Preisreduktion kann man vor jedem Rennen ein entsprechendes Auto "kaufen". Selbst vor Schrottwagen schreckt der EA-Händler nicht zurück: im Drag-Modus mit 300 Sachen frontal in den Gegenverkehr? Kein Problem – das wort "TOTALSCHADEN" stört eigentlich weniger, im nächsten Rennen ist der fahrbare Untersatz wieder Tip-Top in Ordnung.

Meiner Meinung nach fehlt hier eine Art Hardcore Modus (wie es ihn z.B. in Diablo II gibt – wenn der Charakter tot ist, d.h. das Auto Schrott ist, ist es Schrott). Überhaupt gibt es keinerlei Arten von Beschädigungen, es ist teilweise sogar sinnvoller im 45° Winkel eine Wand zu rammen (Eintrittswinkel ist gleich Austrittswinkel), als vor der Kurve in die Eisen zu steigen. Reparaturen am Wagen fallen also unter den Tisch …

Genaugenommen ist der der Karriere-Modus, also "Go Underground", bis auf die Videos (die wie schon gesagt eher dürftig vorkommen) nur dafür da, die Fahrzeuge und deren Upgrades freizuschalten. Diese Boliden kann man dann gleichermaßen im Quickrace oder im Online-Multiplayer verwenden. Apropos Online-Multiplayer: es gibt nur diese eine einzige Möglichkeit, gegen andere menschliche Spieler anzutreten. Ein Turnier auf einer LAN Party könnt ihr euch schon mal in die Haare schmieren. Überhaupt wurde viel am Multiplayer Part gepatzt, zwar funktioniert alles einwandfrei und ist weitgehend bedienerfreundlich, aber trotzdem wurden viele kleine, augenscheinlich nebensächliche Dinge einfach vergessen.

Ist man beispielsweise in einem Channel (diese sind übrigens auf 50 User beschränkt, die selbst erstellten gar auf 25 User) mit mehreren Leuten, muss man um ein Spiel zu erstellen oder bereits erstellte Spiele zu sehen eine Seite "umblättern". Es gibt keine "xxx has formed a new game" Meldung oder ähnliches, ausserdem wird man nach Beendigung eines Matches automatisch aus dem Channel gekickt und muss erst 3x klicken, bis man wieder drin ist (außer natürlich er ist dann voll). Die Zensur ist auch recht hart ausgefallen, zwar werden die üblichen Wörter wie "fuck" oder "shit" zensiert, aber auch einige ganz harmlose Wörter fallen dem Sternchenreplacement zum Opfer. "bin", ein nicht allzu ungebröchliches deutsches Verb, wird gnadenlos zensiert – leider fallen auch viele andere harmlose Wörter ins Nichts. Abgesehen davon hat man sich auch bei der Chatfunktion einen kleinen Schnitzer erlaubt: erstens dürfen die Nachrichten nur wenige Zeichen umfassen, 32 um genau zu sein und zweitens muss man nach jeder Eingabe erneut in die Textzeile klicken um eine neue Nachricht schreiben zu können – also höflich gesagt eine Frechheit. Die Kommunikation zwischen den Spielern bleibt somit fast völlig aus, zwar hat man sich mittlerweile schon ein Patch aus den Fingern gesogen, aber das hat diese Macken auch nicht behoben.

Interressant finde ich allerdings die Grafikengine, sie lässt sich fast völlig frei konfigurieren, das heißt die Details lassen sich frei einstellen. Bei langsameren Rechner müssen hierbei zwangsweise einige Features abgeschalten werden, bei neuen Rechnern mit modernen Grafikkarten ist’s zwar möglich alles einzuschalten, aber einige Dinge nerven schon ziemlich.

Eines dieser Features ist die bewusste Monitorunschärfe (viele kennen den Effekt vielleicht von GTA3 oder Vice City), beim Fahren mit Geschwindigkeiten an die 300 km/h stören die verschwömmenen Lichtquellen in der nächtlichen Skyline zunehmend und führen eher zu Karambolagen als zu höheren graphischen Genüssen. Ähnlich kann man die Spiegeleffekte an Fahrzeug und Strasse betrachten, irgendwie stören die mehr als sie helfen – sieht zwar toll aus, aber doch etwas überzogen und unrealistisch: trockener Asphalt spiegelt einfach nicht so toll und alle Umgebungsdetails im Lack zu sehen bedarf auch schon ziemlich grossem Fanatismus, jeden Tag 3x mit dem Poliertuch übers Auto ist schon ziemlich krank. Aber solche Leute gibt’s auch …

Steinigt mich nicht gleich! Aber nach all den AON-Speed Netgaming Werbespots hab ich NFS: Underground schon als potentiellen Versagertitel abgestempelt gehabt, irgendwie nerven die doch auch? „Hey, wo bleibt eigentlich Rob?“ – „Sorry, i’m late“ – „… ok, let’s do it!“ – irgendwie muss man sich bei den ultrageschminkten Sunnyboys schon ziemlich zusammenreißen, um sich nicht gleich zu übergeben.

Nein, mal im Ernst: ich hab mir das Spiel auf Anraten eines Freundes gekauft (Electronic Arts stellt uns ja keine Testmuster zur Verfügung) und ich muss echt sagen, ich bin nicht enttäuscht. Eins muss man aber dazu sagen: NFSU wurde von EA Blackbox(ehemals Blackbox Games) entwickelt, also einem adaptierten Entwicklerstudio (wie es einst Origin oder Westwood erging), das erklärt dann auch die herrausragenden Eigenschaften des Spiels.

Nichts desto Trotz ist NFSU sein Geld wert, zwar wurde viel gepatzt (insbesonde eben in Punkto Multiplayer), aber daran ist vermutlichEA als Publisher schuld. Eigentlich kann jeder getrost zugreifen, allerdings sollte man direkt nach dem Zocken nicht unbedingt Auto fahren – man wird doch sehr stark beinflusst, nachdem die Geschwindigkeitsdarstellung sehr realistisch wirkt.

Electronic Arts – Aktuelle Releaseliste

Electronic Arts veröffentlichte heute seine aktuelle Releaseliste für die in den nächsten Monaten erscheinenden Spiele auf dem PC, den Konsolen PS2, Xbox und Gamecube und dem Handheld GBA.

Die Liste sieht wie folgt aus:

PC:

  • Black Hawk Down: Team Sabre – 20. Februar
  • Fussball Manager 2003 Classic – 27. Februar
  • Madden NFL 2003 Classic – 27. Februar
  • NHL 2003 Classic – 27. Februar
  • Tiger Woods PGA Tour 2003 Classic – 27. Februar
  • Medal of Honor: Pacific Assault – 2004
  • Die Sims 2 – 2004

PlayStation 2:

  • NFL Street – 30. Januar
  • James Bond 007: Alles oder Nichts – 20. Februar
  • Final Fantasy X-2 – Februar
  • Spawn Armageddon – 12. März

Xbox:

  • NFL Street – 30. Januar
  • James Bond 007: Alles oder Nichts – 20. Februar
  • Spawn Armageddon – 12. März

GameCube:

  • NFL Street – 30. Januar
  • James Bond 007: Alles oder Nichts – 20. Februar
  • Spawn Armageddon – 12. März

Game Boy Advance:

  • Need for Speed: Underground – 16. Januar

Bei Odin, das Leben macht wieder Spaß!

Die Römer: Jahrhundertelang, ja fast ein ganzes Jahrtausend, hatten sie Europa unter ihrer Fuchtel. Nichts und niemand konnte gegen ihre knallharten, perfekt ausgebildeten und disziplinierten Legionen etwas ausrichten. Oft in gewaltiger Unterzahl gelang es ihnen trotzdem fast immer, die untrainierten Barbarenhorden zu zerquetschen, wie einen Wurm unter Bauer Friedrich’s Gummistiefel. Ca. 400 nach Christus passierte dann aber etwas, was das ohnehin schon durch interne Intrigen und Streit geplagte Imperium in den Abgrund riss. Die Hunnen kamen nach Europa und zermalmten ganze Völker mit ihrer brutalen Kriegsmaschinerie. Schnell eilte ihnen ihr Ruf voraus und sie waren in ganz Europa als furchtlose Bestien, die sogar Köpfe von Kleinkindern auf ihre Speere spießten, bekannt. Daraus resultierte eine gewaltige Flucht der germanischen und keltischen Stämme. Und da es kein unbewohntes Territorium mehr gab, flüchteten sie sich in römisches Territorium. In ihrer Panik nahmen es die germanischen Barbaren sogar mit den einst gefürchteten römischen Legionen auf – wohl das kleinere Übel im Vergleich zu den grausamen Hunnen. Diese Geschehnisse sind allgemein als Die Völkerwanderung bekannt und begründeten den Untergang des römischen Imperiums.

Independent Arts hat sofort erkannt, dass dieser geschichtliche Hintergrund ordendlich Stoff für ein PC Spiel hergibt und da es schon genug Römerspiele gibt ist es auf jeden Fall mal interessant das ganze aus der anderen Perspektive spielen zu können.

Against Rome bietet die RTS-üblichen Spielmodi. In der Kampagne könnt ihr euch mit Germanen, Hunnen und Kelten durch Europa schlachten und erlebt immer wieder ein paar nette Überraschungen. Ein seltenes Feature: Es gibt gewisse Punkte, an denen man selbst entscheiden kann welchen Weg man gehen will. Will man nun den heuchlerischen Anführer wählen, der den Römern die Stiefel leckt oder lieber doch den rebellischen, mordlustigen Anführer, welcher nur darauf wartet ‚die Kurzen‘ in Stücke zu hacken? Ein für meinen Geschmack viel zu seltenes Feature, welches ruhig auch mal von anderen Genregrößen eingebaut werden dürfte. Damit erhöht sich natürlich auch der Wiederspielwert um einiges. Die Singleplayermissionen sind generell sehr gut gelungen, auch wenn es sich anfangs nur um hau-bloß-ab-die-Römer-sind-viel-zu-stark dreht. Mit der Zeit ändert sich das und man darf nach den anfänglichen Missionen den Römern auch mal richtig schön auf’s Maul hauen.

Das Endlosspiel ist in etwa mit den bereits bekannten Skirmish Modi des Mitbewerbs gleichzusetzen, mit dem Unterschied, dass es halt einfach kein Ende nehmen will. Solltet ihr also einen Barbarenstamm dem Erdboden gleichgemacht haben, könnt ihr euch sicher sein daß sich kurz darauf wieder ein neuer Haufen ansiedeln will. Ausserdem gibt es noch ein paar nette Begegnungen mit Plünderern, Mordbrennern (wow – Mordbrenner klingt blutig) und natürlich wollen auch die Römer immer ihre Feldlager in unserer Gegend aufstellen.

Historische Schlachten könnt ihr auch nachspielen. Der Einfall der Hunnen in Europa ist genauso spielbar wie die Plünderung Roms durch die Goten. Prinzipiell ist Against Rome, bis auf einige Ausnahmen, recht authentisch gestaltet und geschichtlich interessierte Leute werden einige interessante Begegnungen haben.

Ein Multiplayerpart ist ebenfalls integriert, hebt sich aber nicht sonderlich vom Mitbewerb ab. In Against Rome wurde das Hauptaugenmerk auf Kampf und Taktik gelegt. Der Aufbaupart bleibt ein wenig auf der Strecke. Ressourcen muss man nicht abbauen – wer Holz braucht muss einfach einen Schreiner bauen. Der macht dann Holz aus.. hmm aus nichts glaube ich. Zumindest habe ich ihn nie mit der Motorsäge im nahegelegenen Wald gesehen um Bäume für seine Werkstatt zu fällen. Ebenso ist es mit allen anderen Ressourcen wie Gold, Gestein und Nahrung. Die Arbeiter bringen die Ressourcen automatisch ins Haupthaus und von dort holen sie sich auch die benötigten Ressourcen um weiteres Material herzustellen. Waffen bestehen komischerweise aus einem Stück Holz und einem Stück Gestein. Das Holz ist ja noch verständlich (braucht man zum Befeuern der Esse) aber Schwerter für die Kelten aus Stein? Nun ja, hier wurde zwar ein wenig gepatzt, aber es ist eher amüsant als nervend.

Dunkle Zauberkräfte unter den Barbarenhorden dürfen natürlich auch nicht fehlen. Jedes Volk kann einen zauberkundigen Mitmenschen ins Leben rufen, der seine Magie aus Menschenopfern bezieht. Wenn eurem Druiden also mal wieder der Saft ausgeht, einfach ein paar Arbeiter am Altar verheizen und er kann sofort wieder ein paar gnadenlose Sprüche auf seine Gegner loslassen (Die allerdings in meiner Version gegen die Mordbrenner im Endlosspiel nie gewirkt haben – aber ist ja egal, Bevölkerung kann man endlos aus den Häusern jagen und somit auch endlos viele am Altar opfern)

Ein weiteres Interessantes Gameplayfeature ist das Ruhmpunktesystem. In jeder Mission habt ihr einen Anführer. Mit jeder gewonnenen Schlacht bekommt er Ruhmpunkte, die man für diverse Upgrades nutzen kann. So werden mit der Zeit die Gebäude leistungsfähiger und man kann neue Einheiten bauen. Sollte man jedoch aus der Schlacht feige fliehen, verliert man sämtliche bis dato gesammelten Ruhmpunkte.

Moral ist natürlich auch eine wichtige Sache. Je nach Rasse ist, zumindest in der Kampagne, der Moralwert unterschiedlich. Einheiten der Hunnen haben z.B. anfangs einen Moralwert von null. Sollte man mit diesem Wert in eine Schlacht ziehen wird man sein blaues Wunder erleben, da die Kerle einfach abhauen sobald sie nur schief angeschaut werden. Ein wenig Gold schafft natürlich sofortige Abhilfe. Je mehr man den Kampfverbänden spendet, umso höher die Moral. Dies bestätigt mal wieder den alten Spruch ‚Jeder Hunne ist käuflich‘.

Grafisch ist Against Rome stark angestaubt, aber trotzdem sieht’s irgendwie ganz gut aus. Vollwertiges 3D bekommt man zwar nicht präsentiert, aber immerhin sieht man z.B. wie sich die Bäume im Wind bewegen und sich die Tageszeit ändert. Die Einheiten sehen ehrlich gesagt scheiße aus (darf man scheiße in einem Review schreiben?). Wenn man in einer Auflösung von 1024×768 spielt ist noch alles ganz okay und erkennbar. Sobald man aber höher hinaus will, sieht man nur mehr einen sich bewegenden Brei. Sowas ist für die heutige Zeit eigentlich schon untragbar. Dies ist auch der Punkt an dem Against Rome mit Abstand am schlechtesten abschneidet.

Was bei der Grafik fehlt, wird von Musik, Soundeffekten und Sprache wieder wettgemacht. Ein klasse Soundtrack und eine professionelle Sprachausgabe machen große Schlachten zu einem Erlebnis. Hier wurde nichts ausgelassen, um ordendliche Mord- und Totschlagatmosphäre aufkommen zu lassen.

Haben wir nicht alle schon darauf gewartet, mit einer Armee nach Rom aufzubrechen, die den Boden in den Vorstädten schon aus zehn Kilometer erzittern lässt? Ich finde es eine gute Idee, nach Praetorians, Caesar und dergleichen, mal die Gegenseite zu spielen. Die Umsetzung dieses Konzepts ist eigentlich auch sehr gut gelungen – ein Griff ins Klo ist nur die grafische Aufmachung. Vielleicht hätte Independent Arts keine Dune II oder Command & Conquer Artworks studieren sollen? Dort sehen die Einheiten nämlich ähnlich schlecht aus.

Genug gejammert – wenn man alles zusammen nimmt bekommt man mit Against Rome einen wirklich guten RTS Titel, der einen lange zu beschäftigen weiß. Und das ist ja die Hauptsache, oder?

Codemasters – Vom Grenzkonflikt auf hundertachtzig?

Wie immer kostenlos präsentieren euch die Kollegen von GamersHell.com eine weitere Sammlung von Demo-Klassikern. Diesmal wird die Ehre Codemasters zu teil.

Insgesamt habt ihr die Auswahl zwischen 22 verschiedenen Demos, die alle in Größe und Genre verschieden sind. Darunter befinden sich Kracher wie Colin McRea Rally oder Demos der Operation Flashpoint-Reihe. Für jeden ist also was dabei.

Pfennigfuchser und solche die es werden wollen sind natürlich schon auf dem Weg durch die weiten des Webs um die Downloads zu suchen. Kluge Rebell Leser haben natürlich unseren Link entdeckt, der euch direkt zu der Sammlung führt.

And the award goes to…

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Marty, wirf noch ein Super-Zündie rein!

Railroad Tycoon 2 in 3D und ohne andauernde Crashes? Ihr kennt Flucht aus LA, mit Kurt Russel als Snake Plissken in der Hauptrolle? Ich leide übrigens nicht an geistigen Verwirrungen oder schlimmer Fernsehabhängigkeit – aber was wirklich wichtig ist: ein jeder Mann steht auf Eisenbahnen, jeder hat doch irgendwo eine N oder H0 Eisenbahn zu Hause oder zumindest hattet ihr eine Playmobil Eisenbahn? Egal zu welcher Gruppe ihr gehört, in jedem Fall wird jetzt weitergelesen …

Schon im Introvideo wird diese Affinität zu Eisenbahnen dargelegt. Ein junger Bursche lässt eine Münze von der Eisenbahn plattfahren (nicht daheim nachmachen übrigens, das ist illegal), später bekommt er eine Trillerpfeife vom Schaffner geschenkt und wird Jahre später selbst zum Railroad Tycoon. Wie das Kind im Video ist auch das Spiel erwachsen geworden – im Vergleich zu seinem Vorgänger hat sich zwar nicht viel geändert, aber den Sprung in die dritte Dimension hat man nun endlich geschafft. Die Optik kann sich mit anderen Spielen im Genre (Schiene & Strasse) auf alle Fälle messen.

Wie schon gesagt, spielerisch ist die Entwicklung eher stecken geblieben – eigentlich wurden alle Funktionen 1:1 aus Railroad Tycoon 2 übernommen. Bedingt durch die 3D Engine können jetzt allerdings Bahnstrecken fast überall in allen möglichen Formen gebaut werden, hierbei wurde das Streckenbausystem weitgehend automatisiert: Häufigkeit der Brücken und Tunnel, Anfangspunkt setzen und am gewünschten Endpunkt wieder loslassen – das funktioniert fast immer und wenn’s mal wirklich nicht so geworden ist, wie man wollte, hat man immer noch eine praktische Undo-Funktion.

Die "Bedienbarkeit" der Wirtschaft wurde auch vereinfacht, anstatt zwischen vielen verschiedenen Schwierigkeitsgraden in punkto Aktienhandel usw zu wählen, gibt’s einfach keine Konfigurationsmöglichkeit mehr. Ob man nun mehrere Firmen mit unterschiedlichen Beteiligungen gründet oder nur eine, bei anderen Unternehmen einsteigt oder nicht, lokale Betriebe fördet oder aufkauft, spielt eigentlich keine Rolle. In jedem Fall hat man die Möglichkeit, das Spielziel in einem der 25 Szenarien zu erreichen.

Natürlich sind insbesondere die Wirtschaftsgeschichten im Multiplayer Part interessant, mit einer 75%igen Beteiligung im Konzern eines euer Mitsteiter braucht ihr euch nicht mehr wirklich Gedanken um’s Geld zu machen (selbriges geht übrigens auch mit den K.I. Gegnern). Aber hier kommen auch wieder reale Elemente zum Tragen: wenn man so viel Geld hat, dass man es nicht mehr ausgeben kann oder nicht mehr wirklich dafür arbeiten muss, wird man schnell trübsinnig und fadisiert sich – also lieber mit konventionellen Mitteln gegen eure menschlichen Mitspieler antreten: MEHR ZÜGE!!! (Hiervon stehen übrigens mehr als genug zur Auswahl. Über 40 verschiedene Lokomotiven bzw Zuggarnituren stehen sind inkludiert.)

Das Frachtsystem würde übrigens auch weitgehend beibehalten, die Waggons müssen nicht gekauft oder gemietet werden, sonderen werden automatisch an den Zug gekoppelt (hierfür gibt’s jetzt auch eine Funktion, die jeweils die besten der 35 verschiedenen Güter aus dem jeweiligen Bahnhof auswählt und an den Zug pappt).

Hab ich übrigens die krasse Musikuntermalung schon erwähnt? Zwar ist mir völlig unklar, wie diese Musikrichtung genannt wird, aber irgendwie ist’s angenehm und entspannend – so wie bei "The Duke’s Wild Hazard" nur langsamer. Was noch viel wichtiger ist: man wird auf Dauer nicht dumm davon. Damit’s nicht langweilig wird, haben sich die PopTop-Jungs eine zweite Tageszeit einfallen lassen, nämlich "Nacht"! Nacht? Für die Kampfsüchtler unter euch: die gängigere Tageszeit ist "Tag" … das ist, wenn draußen die Sonne scheint …

Eigentlich kann man nicht viel über Railroad Tycoon 2 meckern, das Spiel hat auch ohne Dritter Dimension unheimlichen Spass gemacht, aber die ewigen „Out of Sync“-Meldungen im Multiplayer und die andauernden Crashes haben schon unheimlich genervt. Das hat man nun endlich beim Nachfolger ausgebügelt. Insbesondere durch die vielen Erleichterungen und Vereinfachungen in punkto Bedinbarkeit dürft das Spiel auch für Nicht-Tycoons interessant sein. Ein bisschen stört mich die Sache mit den Waggons, damals in den Transport Tycoon Zeiten musste man noch für jedes Gut einen eigenen Waggon kaufen (Kohlewaggons, Postwaggons, …), hier sind sie einfach „da“.

Mit RT3 bekommt man übrigens ein zweites Spiel dazu: das Railroad Tycoon Mini-Game, eigentlich ein Pipeline Clone, aber mit ein paar Extras. Bevor ich das Spiel (übrigens 2 CD’s schwer) installiert hab‘, hat mich dieses primitive < 1 MB große Spiel mindesten 45 Minuten gefesselt (68200 Punkte). Während dem Installationsvorgang ist das natürlich auch eine schöne Abwechslung zum üblichen Screenshot-Slideshow-Dschungel. Wie man and der Pro/Contra Aufstellung sehen kann, hatte ich eigentlich recht wenig zu bemängeln – irgendwie zu wenig wie mir scheint. Mich haben halt nur ein paar Kleinigkeiten gestört, die man vielleicht einbauen hätte können – aber das kann man wohl schlecht als Grund für einen Wertungsabzug verwenden.

Dredd vs. Death

"Stopp, du bist verhaftet!", dieser Satz ist sehr oft (leider zu oft) im Game zu hören. Die Judges sind Richter, Geschworener und Henker in einem. Durch eine fast unumschränkte Handelsfreiheit ist es einem gestattet, jeden X-Beliebigen für ein paar Jahre hinter Gitter zu bringen. Leider auch der einzige Spaß im Spiel.

Wir schreiben das Jahr 2630. Die Welt ist zu einer einzigen Stadt, genannt Megacity, zusammengeschlossen und leidet unter gigantischer Überbevölkerung. 400 Milliarden Menschen bewohnen den Planeten, und allen ist langweilig. Nein, was sich seltsam anhört, ist eigentlich der einzige Grund, warum es Judges gibt – sie halten die Menschen davon ab, dummes aus Langeweile zu tun. Da kommt es nicht selten vor, dass man einen Typen für 3 Jahren ins Gefängnis wirft, nur weil er einem Judge im Weg steht. Diese Prozedur zieht sich durch das ganze Game. Das ist aber noch nicht alles: Zudem warten Vampire und anderes Getier auf unseren Judge Dredd, den gefürchtetesten aller Judges. Nicht zu vergessen sein Böser Gegenspieler Judge Death. Dieser schräge Typ kommt mit ein paar anderen "Deaths" aus einem Paralleluniversum, welches das genaue Gegenteil von Dredds Welt darstellt.

Was einen heißen Action-Shooter mit lustigem "Räuber und Gendarm"-Klischee verspricht, entpuppt sich nach kurzer Zeit als schwerer Irrtum. Die Handlung ist mehr als flach und ausgelutscht, wovon aber die Grafik nur träumen könnte, denn sie entspricht ungefähr der von Half-Life 1. Klingt schlimm, ist aber so. Die Figuren wirken mehr als unecht und geradezu ausgeschnitten, das heißt es gibt einen gut sichtbaren weißen Rand um diese. Im Spiel selbst gibt es nur wenig Abwechslung. Entweder muss man etwas aktivieren, jemanden erschießen oder jemanden verhaften. Weiters ist zum Verhaften zu sagen, dass kein System dahinter steckt. Leute werden aus komplett verschiedenen Gründen eingebuchtet, obwohl sie nebeneinander stehen und dasselbe getan haben.

Einer der wenigen Lichtblicke des Games ist die Judge-Waffe. Diese (sollte aus dem gleichnamigen Film bekannt sein) kann ihre Munition ändern, sodass man entscheiden kann ob man mit Patronen, explosiven Geschossen, Brandmunition oder wärmesuchenden Patronen dem Gegner zu Leibe rücken will. Zu den übrigen Waffen gibt es nicht viel zu sagen. Maschinengewehr, Schrottgewehr, etc. und wie sie alle heißen, bieten auch nicht viel neues, obwohl es die Zukunft ist.

Doch bevor ich nur schlechtes erzähle, muss ich noch ein paar positive Eigenschaften erwähnen. Das Game unterstützt den "Cooperative-Mode", man kann also zusammen mit einem anderen Spieler die Story durchspielen. Weiters gibt es noch ein paar Action Modes wo es einfach nur ums Überleben geht. Ein Feature, dass leider viel zu selten in der Shooter-Welt vertreten ist und wenn, dann in den falschen Spielen.

Wiedermal ein Game nach einer Filmvorlage, wo es heißt: „Film top – Game flop“. Im Spiel gibt es keine Atmosphäre, lächerliche Gegner und lächerliche Sprüche halten sich ungefähr die Waage. Die Story ist mehr als peinlich und ausgelutscht.

Eigentlich seltsam, da Vivendi Entertainment eigentlich für gute Qualität steht. Leider landetet sie mit „Judge Dredd: Dredd vs. Death“ einen Schuß in den Ofen. Grafik und Sound können nicht überzeugen, und deshalb sollte niemanden die schlechte Bewertung wundern.

In Zeiten von Unreal Tournament 2003 oder Halo erwartet man sich schon gewissen Standards in Sachen Grafik und Story, welche Judge Dredd überhaupt nicht erfüllt.