Archiv der Kategorie: Spiele

John Carmack würde sich im Grab umdrehen

Ihr kennt doch Quake – einen der ersten wirklich guten Ego-Shooter – alles braun, wenig Farbe und der Hauptdarsteller ("The Quake-Guy") bestach wohl am ehesten durch sein unbändiges "HUAH!"-Gestöhne während des Springens. Überall werdet ihr zu lesen bekommen, dass Painkiller eigentlich nur ein Serious Sam-Klon ist – warum das aber defintiv nicht so ist, erfahrt ihr NUR (ja, das mein ich ernst) bei uns …

Nachdem ich ja ein leidenschaflicher Hobby-Vampirjäger bin, hat mich die spielbare Painkiller-Demo von Anfang an fasziniert, allein die Pflockwaffe ist sowas von cool (und zwar sowas von cool, dass sie selbst die Singularity Gun aus Blood 2 um Längen schlägt). Nach dieser kurzen Ablenkung vom Thema sollte ich aber langsam wirklich mit dem eigentlichen Review beginnen (hab ich die Pflockwaffe schon erwähnt?). Nach einem kleinen Autounfall bin ich leider im Jenseits. Petrus – oder weiss der Geier wer, ist doch eigentlich völlig egal – rekrutiert mich, um alle Generäle in Luzifers Streitmacht auszuschalten. Ausgerüstet mit fünf verschiedenen Waffen (darunter die Pflockwaffe) schreite ich also zur Tat und beginne mit meinem Feldzug gegen die Heerscharen des Bösen.

In der ersten Mission steht nur der Painkiller (die Standardwaffe mit unbegrenztem Munitionsvorrat) und das Schrotgewehr mit Freezer als Zweitfunktion zur Verfügung. Der Painkiller ist im Grunde genommen eine Mischung aus der "Gartenkralle Gold" und einem Handmixer, hierbei handelt es sich um 3 rotierende Klingen, die alles und jeden zerstückeln (und das physikalisch völlig korrekt). Die Zweitfunktion feuert den Kopf des Painkiller (also das Ding mit den rotierenden Klingen) in Blickrichtung ab und zieht einen orangen, schmerzbringenden Energiestrahl nach sich. An festen Objekten krallt sich die Waffe fest und lässt sich so als "Laserschranke" missbrauchen, trifft der Kopf auf weiche bzw fleischige Dinge, schlägt er kurz ein und kommt sofort wieder zurück. Mit einigem Herumprobieren lassen sich auch noch andere Kombinationen aus rechter und linker Maustaste für den Painkiller herausfinden. Die Primärfunktion des Schrotgewehrs sollte eigentlich klar sein: abdrücken und *BOOM*. Die Sekundärfunktion (also der Freezer) funktioniert ebenfalls nach einem simplen Prinzip. Der Gegner wird hierbei tiefgekühlt (ach nein!) und kann dann mit einer gezielten Schrotladung oder jeder anderen Waffe zerstückelt werden. Der Terminator lässt grüßen.

Aber mal ehrlich, bei einem Ego-Shooter kommt es in der Regel auf eine gute Geschichte an, einen gewissen Wiederspielwert sollte die Sache dann auch noch haben und nicht zu vergessen: Spass muss es machen!

Auf die ersteren Dinge wurde eigentlich grundlegend verzichtet – ok nach jedem Kapitel bekommt ihr eine Video zu sehen (ähnlich wie in Diablo II, nur nicht so hochwertig), das treibt dann die "Storyline" voran. Diese dient vermutlich nur dazu, damit das Spiel überhaupt neben Mord und Totschlag irgend einen oberflächlichen Sinn hat. Neben zahlreichen Freaks (mehr dazu später) und dem Anreiz bei jedem Versuch immer schneller duch die Maps zu hasten hat das Spiel eigentlich nicht wirklich viele herausragenden Neuerungen. Das Design der Maps und das Schleusensystem tragen aber stark zum eigenen Charakter bei. Alle Karten sind in kleinere Bereiche unterteilt. Betritt man einen, wird dieser vom Rest der Karte durch Barrieren/Pallisaden/Stahltüren abgetrennt. Sobald alle Gegner in diesem Gebiet beseitigt sind, öffnen sich diese Absperrungen wieder und man darf weitermachen.

Mit sehr guter Grafik und Soundeffekten sticht Painkiller sicher nicht aus der Masse der High-Tech Shooter hervor, die das ebenfalls alle bieten.

Painkiller ist eher eine Mischung aus klassischen Shootern mit einer riesen Portion moderner Technik (Phsyikengine, moderne Grafik …). Besonders die Endgegner erinnern an Spieleklassiger wie Mystic Quest (aka Final Fantasy), nur um eine Spur größer. Der Necrogigant (obriger Screenshot) ist hierbei einer der größten Gegner, die ich je in einem Spiel gesehen habe. Belehrt mich eines besseren, aber es wird denke ich noch etwas dauern, bis sich ein Programmiererteam an die Umsetzung eines größeren Gegners herantraut.

Der orange Punkt gleich rechts nebem dem Crosshair ist übrigens der Aufsatz des Painkillers, auf diese Distanz ist es schon sehr schwierig, ihn im Fadenkreuz zu behalten – trotzdem bekommt Mr. Necro die Fresse dick! Einfach nur draufballern hilft allerdings nicht viel – gleichzeitig muss man zwischen den Grabsteinen herummanövrieren, sich auf seine kleinen Schergen konzentrieren und noch auf einige anderen Sticheleien und Spezialattacken seitens des Endgegners gefasst sein. Wohlgemerkt ist dieser Typ nur der erste General in Luzifers Streitmacht.

Jeder hat eine spezifische Schwachstelle und muss nach einem bestimmten Muster bekämpft werden. Je nach Energiestand des Gegners (roter Ring oben in der Mitte des Bildschirms) kommen verschiedene vorgehensweisen und unterschiedliche Schwachstellen des Gegners zum Tragen. Sind diese gefunden, ist es leicht – aber manche Schwachpunkte sind nicht ganz so offensichtlich, ein bisschen seichter Denksport wird also auch gleich mitgeliefert …

Nochmal zurück zur Mapgestaltung: jede Karte folgt einem bestimmten Thema, beispielsweise die Irrenanstalt (erster Screenshot). Hier werdet ihr den wohl schlimmsten Freaks im Spiel begegnen, teilweise toppt man hierbei ohne mit der Wimper zu zucken die unglaublich verschandelten Gegner aus Quake 2. Zwangsjacken und Elektroschocker sind zwar seit "Einer flog übers Kuckucksnest", also gegen Ende der ’70er, etwas aus der Mode gekommen, doch die gequälten Seelen sind offenbar wieder da.

Die Karten sind wie gesagt schleusenartig aufgebaut – eigentlich ist das Konzept nicht neu, trotzdem ist es eine Freude wieder einmal einen Shooter im klassischen Stil zu spielen. Besonders die versteckten Areale sind eine tolle Bereicherung und erinnern wieder stark an Quake. Oft sind diese zwar leicht zu entdecken (man muss also nicht an der Wand entlang schürfen und wie ein Gestörter auf die Use-Taste hämmern), aber dennoch schwer zu erreichen. Manche sind überhaupt nur durch kompliziertere Sprünge zu erreichen, die nur für kurze Zeit oder mit vorheriger Vorsicht zu erreichen sind. Fässer die nach einer Schlachter zerschossen sind, Wände die Einstürzen, all das kann einem die Chance auf ein Geheimnis verbauen.

Aber wofür sind die überhaupt da? Tja, meistens finden sich darin nützliche Dinge wie Rüstung, Munition, Superhealth oder ähnliche Spielereien. Ab und an bekommt man auch einen heiligen Gegenstand in die Finger, wofür diese gut sind, kann ich allerdings auch nicht mit Bestimmtheit sagen.

Zusätzlich hat jede Karten noch eine Art Sekundärziel (das Primärziel ist eigentlich immer die Vernichtung aller Gegner), hierbei geht es darum eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen: alle Munitionskisten aufsammeln, mindestens 500 Gold finden, alle Gegner mit der Pflockwaffe töten usw. Wird das Ziel erfüllt, bekommt man eine Tarotkarte, diese lassen sich dann für das gesammelte Gold (findet sich vorwiegend in zerstörbaren Gegenständen) während des Spiels einsetzten. Die Karten beschleunigen zum Beispiel die Nachladerate der Waffe, verlangsamen die Gegner, verdoppeln kurzzeitig die Energie des Protagonisten – maximal können pro Map drei Tarotkarten eingesetzt werden.

Zudem sind 23 freigeschaltete Karten Grundvoraussetzung dafür, das Spiel im maximalen Schwierigkeitsmodus durchzuspielen PLUS ein paar Extramaps, die man in den leichteren Modi nicht spielen darf. Prinzipiell gilt, je höher der Schwierigkeitsgrad, desto mehr Maps können gespielt werden.

Für Shooter-Enthusiasten liefert der höchste Schwierigkeitsgrad schon eine gewisse Herausforderung, einfach nur durchkommen ist einfach, nur dabei gleichzeitig das Sekundärziel der Map zur erfüllen, das kann wirklich sehr, sehr kompliziert werden. Besonders wenn es darum geht einen Endgegner in weniger als zwei Minuten zu töten …

Wer will schon auf Doom 3 warten, wenn man Painkiller schon jetzt kaufen kann? Ein gutes Soundsystem, einen abgedunkelten Raum und schon ist die Stimmung perfekt.

Mit Serious Sam hat der neue Dreamcatcher Titel wirklich nicht zu viel gemeinsam. Keine grünen Landschaften, nur wenige (dafür durchdachte) Waffen, mässig viele Gegner … ok ab und an kommen schon riesige Massen auf einmal angetantzt. Viele Dinge erinnern mich einfach an die gute alte Zeit, die Zeit in der ich Spiele auf meinem Super NES gezockt habe und parallel auf meinem 166 MHz Pentium die helle Freude am ersten Teil der Quake-Reihe gehabt habe. Viele werden das Spiel gleich von vorne herein als stupiden Shooter abstempeln – OK vordergründig geht es ums Morden von Untoten und satanischen Gestalten, aber die Spielphysik bietet einfach viel mehr als beim klassischen 08/15 Shooter.

Wer mal so richtig die Sau rauslassen will, sollte Painkiller auf keinen Fall meiden – auch jeder andere sollte zumindest die Demo gespielt haben, um zu wissen wie cool die Pflockwaffe ist. Glaubt mir, in 10 Jahren werden wir davon reden, wie wir heute von der Affenleine mit drei Halsbändern reden. Hier und heute könnten die Jungs von People Can Fly Geschichte geschrieben haben – das einzige was wirklich stört ist der fehlende Cooperative Modus …

Gummi, Gummi alter Brummi!

Fotorealistische Grafiken, detailgetreu nachgebildete Strecken, realistisches Fahrverhalten, extreme Anforderungen an die Bremse – sind das Dinge die ihr von einem Rennspiel verlangt? Dann lest nicht weiter, denn all das hat TrackMania nicht. Ob der Funracer halten konnte was die spaßigen Demos bereits versprachen? Wir wissen es! Kleiner Tipp, es steht in diesem Artikel…

Wie gesagt ist TrackMania nicht für die Rennsimulations-Freunde unter euch gedacht. Das Spiel richtet sich ganz eindeutig dannach kurzweiligen Spaß bei der Jagd nach immer besseren Zeiten zu bieten. Dabei wird euch hauptsächlich ein schnelles Reaktionsvermögen abverlangt.

Der Singleplayerpart steht dabei zwar nicht unbedingt im Vordergrund, hat aber auch nicht einfach nur eine Alibifunktion. Die Enwickler haben sich einen ganz besonderen Motivationsmotor einfallen lassen. Für gewonnene Rennen (die gegen die KI leider meist etwas einfach ausggefallen sind) gibt es nämlich Boni, die man in Form neuer Bauteile im inkludierten Editor vorfindet.

Der denkbar einfach zu bedienende Strecken-Baukasten ist das eigentliche Herzstück des Spiels, was man vor allem im spaßigen Mehrspieler-Modus zu spüren bekommt. Dort laufen nämlich fast alle Server mit selbst gebastelten Tracks der Zocker, obwohl die offiziellen Karten fast durchwegs gut designt sind.

Natürlich hat diese Praxis auch ihre Schattenseiten, aber neben zahlreichen Krücken, findet man so auch wirkliche Fanlevel-Perlen. Neben der eigentlichen Zeit-Hatz bekommt das Spiel im Mehrspielermodus so noch den zusätzlichen Motivationsbonus, dass man seine Babys problemlos einer breiten Spielerschar vorführen kann.

Der Netzwerkcode bereitet dabei nur selten Probleme. Lags gibt es um Grunde überhaupt keine, nur Übertragungsfehler lassen hin und wieder die Zeit eines Fahrers ungültig werden. Auch der Download fremder Maps geht immer blitzschnell über die Bühne. Es gibt immer genug Server, und auch eine kleine Clan-Community hat sich bereits gebildet.

Vier verschiedene motivierende Modi tragen ihr übriges zur Mehrspieler-Hatz bei:

<li>Countdown: Ein Fahrer legt eine Rundenzeit vor, alle anderen müssen versuchen sie zu schlagen. Es befindet sich immer nur ein Spieler auf der Strecke, der so lange fährt bis er die Zeit des Führenden geschlagen hat. Hierbei hat aber ähnlich wie bei einem Formel 1-Qualifying jeder Fahrer ein gewissen Zeitlimit.</li>
<li>Rundenrennen: Alle Spieler fahren gleichzeitig eine gewisse Anzahl von Runden.</li>
<li>Team: Die Spieler gruppieren sich zu Mannschaften und fahren ganz normale Rundenrennen. Punkte bekommt immer nur jenes Team, das den Sieger stellt. Taktieren kann man aber nur wenig, da es in TrackManiakeine Möglichkeit gibt andere Spieler zu behindern.</li>
<li>Zeitfahren: Eine Strecke wird über eine bestimmte Zeit wird eine Strecke immer wieder befahren. Es gewinnt der, der am Ende die beste Zeit hat.</li>

Optimale Voraussetzungen also dafür auch Online-Muffel mit dem "Ich kanns noch 2 Sekunden schneller!"-Faktor ins Internet zu locken. Dabei rast man übrigens über kahle Wüsten, saftig-grüne Hügel und verschneite Landschaften.

Mehrere verschiedene Automodelle sorgen ebenfalls für Abwechslung, da sie sich im Fahrverhalten unterscheiden, während eines Rennens haben aber immer alle Spieler dieselben Vehikel (mit unterschiedlichen Farben) um unfaire Vorteile zu vermeiden. Wer sich mit Bildberarbeitungsprogrammen auskennt darf übrigens sein eigenes Auto designen. Wie das geht steht neben zahlreichen anderen brauchbaren Informationen im sehr ausführlichen Handbuch.

Die Hardwareanforderungen werden auf der Packung zwar mit der nebenstehenden Konfiguration angegeben, tatsächlich ruckeln aber vor allem die Rennen in den Grünlandschaften auch auf einem AMD 1800+ mit einer GeForce FX 5200 und 512 MB DDR RAM.

Endlich mal wieder ein spaßiger Funracer! Wenn man’s ganz genau nimmt, warte ich schon seit Micro Machines auf einen ordentlichen Vertreter dieses Genres, der mir zusagt. Trackmania bereitet unkomplizierten, kurzweiligen Spaß und macht vor allem gegen menschliche Mitstreiter wirklich viel Freude. Wenn man auf einer knüppelharten Strecke in letzter Sekunde einen 200 Meter weiten Sprung wie Bobbin aus der Kanone hinlegt und dannach einen kleinen Kuss des Gegners mit der Bande zum Sieg ausnutzen kann motiviert das genau so wie die ständige Jagd nach noch besseren Zeiten.

Den ein oder anderen Rüffel muss sich Nadeo aber dann doch gefallen lassen. Warum kann man in Team- und Rundenrennen nicht zumindest optional eine Kollisionsmöglichkeit einbauen? So kann man eigentlich vollkommen ignorieren, dass andere Fahrer mit von der Partie sind.

Aber das sind eigentlich nur Kleinigkeiten, wer auf hübsche 3D-Reaktionstests abfährt und leicht dem „Einmal probier ich es noch“-Virus verfällt kann mit TrackMania nichts falsch machen.

CDV – Zurück ins Glück

Nachdem der Publisher 2003 nur knapp der Insolvenz entgangen ist, werden nach massiven Restrukturierungsmaßnahmen mittlerweile wieder Gewinne eingefahren.

Laut offizieller Pressemitteilung belief sich der Umsatz der ersten drei Monate des aktuellen Jahres auf 3.6 Mio. Euro. Nach Abzug von Steuern beträgt der Gewinn immerhin noch 200 000 Euro. Ganz aus der Krise ist die Firma aber noch nicht. So beliefen sich die liquiden Mittel zum 31.3.2004 auf gerade einmal 872 000 Euro.

Mit dem anstehenden Codename: Panzers-Release und der generellen Spezialisierung auf die Kernkompetenz „Echtzeitstrategie“ sieht man der Zukunft jedoch optimistisch entgegen.

Round Up – Baby, it’s video time!

Schwups, schon wieder ist eine Woche rum. Willkommen im Sonntag, dem Tag an dem traditionell Flaute in Sachen News herrscht. Dennoch wurden heute noch ein paar Videos der diesjährigen >i>E3 nachgeschoben, die wir euch allesamt nicht vorenthalten wollen, da zudem noch ein recht interessantes Entwicklervideo von EAs Herr der Ringe: Schlacht um Mittelerde heute im Internet aufgetaucht ist.

Rome: Total War:
Zu Creative Assemblys Echtzeit-Taktik-Spiel wurde seitens Publisher Activision der offizielle E3 2004-Trailer veröffentlich. Dieser bietet euch in seinen knapp 2 Minuten einige imposante Schlachtszenen, die vor allem durch ihre grafische Darstellung überzeugen können. Der Trailer sollte mit seinen schlanken 14,1 MB auch für ISDN-Benutzer downloadbar sein.

Black & White 2:
Die amerikanische Fansite bwgame..com stellte heute den auf der diesjährigen E3 gezeigten Trailer ins Netz. Der rund 16 MB große Trailer zeigt dabei ein paar vielversprechende Gameplayszenen, die darauf hoffen lassen, dass Peter Molyneux mit den zweiten Teil endlich die Erwartungen der Fans erfüllen kann.

Herr der Ringe: Schlacht um Mittelerde:
Ein echtes Schmankerl erwartet alle Herr der Ringe-Fans: Entwickler EA Los Angeles stellte heute die zweite Episode ihrer Inside the Battle-Serie vor. Diese zeigt dabei die Entwicklung des Echtzeit-Strategie-Spiels und wird diesmal von Chefentwickler Mark Skaggs kommentiert. Dieser erleutert dabei die „lebendige Welt“ von Herr der Ringe: Schlacht um Mittelerde:. Zudem werden in dem Video noch einige sehr sehenswerte Ingame-Szene gezeigt. Das Video kann sowohl als QuickTime-Stream auf der offiziellen Webseite, als auch als Download des QuickTime-Videos mit einer Größe von 39 MB bis 81 MB angeschaut werden.

Wenn Bruce Lee Blizzard trifft

Willkommen zu unserem Exkurs durch die Welt der Samurai und japanischen Kampfkünste + Traditionen. Bitte lassen Sie ihre Gurte geschlossen und nehmen Sie eine aufrechte Haltung ein. Um mehr über das Spiel Blade & Sword zu erfahren, klicken sie bitte auf die Schaltfläche "Mehr", erst dann werden Informationen sichtbar, die Ihnen bei einer Kaufentscheidung helfen sollen. Vielen Dank sagt Ihr Captain.

Fangen wir an. Wo soll ich mit meiner unendlichen Kritik denn nur beginnen? Ich weiß es ehrlich gesagt gar nicht so genau. Gehen wir einfach mal weg von dem alltäglichen Artikelaufbau und beginnen mit der Grafik. So leid es mir tut, aber Blade & Sword hat etwas von einer Mod zu Diablo. Die Texturen sind fast alle verwaschen. Dazu kommt, dass die Umgebungsgrafik nicht einmal besonders abwechslungsreich gestaltet wurde. Ganz besonders wird das immer wieder in den Dungeons klar. Insgesamt ist das Spiel viel zu grobpixelig und sieht einfach nicht mehr nach einem Spiel aus jüngster Zeit aus. Viel mehr erinnert es an einen fünf Jahre alten Schinken. Die Animationen wirken ebenfalls seltsam abgehackt. Dafür dürft ihr zwischen zwei (!!!) verschiedenen Auflösungen wählen. Zum einen 640*480 und zum anderen 800*600. Wen diese Zahlen nicht beeindrucken, dem ist sicher nicht mehr zu helfen. Natürlich kann man dem ganzen auch noch etwas Positives abgewinnen. Dank der schwachen Performance muss auch euer Rechner nicht all zu stark sein. Allerdings kommt es ab und an einmal zu kleineren Rucklern, besonders dann, wenn es gegen größere Gegnermassen geht.

Das war bisher ja alles nicht allzu schön. Dennoch ist das Spiel für einige vielleicht wegen der Steuerung interessant. Diese ist haargenau die selbe, wie sie auch bei Diablo und seinem Nachfolger zum Einsatz kommt. Auf die rechte und auf die linke Maustaste lassen sich immer einzelne Attacken zuweisen. Statt großer Zaubersprüche, die Mana verbrauchen, kann euer Charakter Spezialattacken ausführen, die euch "Chi"-Energie kosten. Da ihr immer wieder mal Wurfmesser findet oder sie bei einem Händler kauft, ist es also auch möglich diese anzuwenden. Hab ich was vergessen? Achja, Tränke könnt ihr ganz einfach mit den Zahltasten 1-6 zu euch nehmen… kommt euch das bekannt vor?

Insgesamt stehen euch drei verschiedene Charackter zur Verfügung. Einmal ein stark wirkender Samurai, eine Chinesische Lady und ein Bulle von Tölz, also ein riesiger Kerl. Die drei Leute unterscheiden sich dahingehend, dass sie verschiedene Attacken lernen können. Ansonsten ist alles ziemlich gleich. So artet das ganze schnell in eine Dauerklickerei aus, die einfach keinen Spaß macht. Dazu kommt dann noch, dass es nichtmal großartig verschiedene Waffen gibt, geschweige denn unterschiedliche Rüstungen. Ihr könnt diese zwar immer durch zum Beispiel Diamanten verstärken, behaltet aber letztendlich das ganze Spiel durch euren Kram beisammen.

Ob das nun wirklich spaßig ist, so zusehen zu können wie sich der Charakter kein Stück weiterentwickelt sei hier mal dahingestellt.

Wenigstens ist Soundtechnisch nicht allzu viel falsch gemacht worden. Der asiatische Soundtrack wirkt nicht aufdringlich und passt irgendwie in die Atmosphäre… die eigentlich ja kaum vorhanden ist. Schnell noch ein Wort zur KI. Hier wäre dringend auch mal eine PISA-Studie fällig, denn scheinbar sind sämtliche Gegner mehr als einfach nur strohdumm. Da stellt ihr euch ihnen in den Weg und sie laufen einfach an euch vorbei?! So eine Unverschämtheit.

Naja, eine positive und spaßige Sache gibt es dann doch noch, nämlich das Combosystem. Je nachdem was ihr bereits erlernt habt, könnt ihr in einem "Editor" festlegen, welche Attacke ihr zuerst ausführen wollt, welche darauf folgen soll und so weiter . Dann reicht ein Klick und euer Held rattert eine nette Anzahl an Animationen runter. Sieht nett aus und ist meist auch recht wirkungsvoll. Aber auch hier hätte man noch einiges verbessern können. Schade!

Jipih, ich hab das Spiel endlich wieder von meiner Festplatte. Mal ehrlich… was denken die Entwickler eigentlich, was Spieler heute wollen? Sicher kein lauwarm aufgewärmtes Diablo, welches fast sämtliche genialen Features zunichte gemacht hat, oder einfach nur schlampig umgesetzt hat. Auf der Verpackung steht etwas von über 100 Objekten… davon scheinen die meisten irgendwelche Diamanten zu sein, mit denen ihr eure Rüstung oder Waffe stärken könnt. So fällt sogar die Charakterentwicklung weg. Mag sein, dass das Spiel ein schneller Spaß für zwischendurch ist… aber dennoch kann ich niemandem auch nur annähernd empfehlen hierfür Geld auszugeben.

Stick together team

Man kreuzt Diablo mit einem MMORPG und verpackt das Ganze in eine wunderschöne 3D-Welt mit vielen netten Ideen – heraus kommt Guild Wars, das nächste Online-Game von NCsoft. Wir haben in die Beta-Version gelugt um euch einen ersten Eindruck gewähren zu können.

Ein MMORPG ohne monatliche Gebühren? Abgesehen von einigen Freeshard-fähigen Spielen wie der Oldie Ultima Online gibt es sowas noch nicht. Genre-Gigant NCsoft (Lineage 2, City of Heroes, Tabula Rasa, …) will dies nun ändern. Ein Team von ehemaligen Blizzard-Mitarbeitern und anderen talentierten Entwicklern arbeitet derzeit unter dem Namen Arena.net an Guild Wars. Während der E3 gab es die Möglichkeit das Spiel ausführlich zu testen. Der Proband hat sich äußerst wacker geschlagen und so manchen der etwa 200.000 angelockten Zocker mal wieder in ein schlafloses Suchtwesen verwandelt.

Das Action-RPG bestach nicht nur durch die schöne und vor allem schnelle Grafikengine, sondern auch durch spielerische Werte. Nachdem wir uns einen Charakter zusammengestellt haben (wir wählten die Kombination Elementalist/Warrior um die Vorzüge von Magie und Nahkampf kombinieren zu können), begann das Spiel vor den Mauern einer Stadt. Sofort kam ein NPC auf uns zugerannt und bat uns um Mithilfe im Kampf gegen massenhaft unfreundliche Monster. Wir rannten mit ihm also los und nahmen an einer "ethnischen Säuberung" der unbedenklichen Art teil. Das machte zwar eine Zeit lang Spaß, aber es stellte sich natürlich die Frage, wofür man dazu einen Online-Anschluss brauchte.

Schnell also machten wir uns auf die Suche nach Mitspielern, um auch den Multiplayer-Part ordentlich auszunutzen. Nachdem wir einige Regionen (mit – trotz Streaming-Technologie – annehmbaren Ladezeiten und nur wenigen Lags) durchreist hatten, stießen wir endlich auf eine Gruppe williger Mitstreiter. PvP-Kämpfe (Player versus Player) waren angesagt und so stiegen wir in eine Extra-Map ein, wo es zur Schlacht zwischen jeweils vier menschlichen Recken kam. Langsam ging das Spielprinzip ins Blut über, und wir lernten die acht voreingestellten Zaubersprüche unseres Charakters kennen (während des E3-Stresstests waren alle Accounts auf Level 15 gelockt, damit keine unfairen Vorteile auftraten).

Nach vier Duellen verabschiedeten wir uns von den Kollegen und suchten nach den uns bereits zu Ohren gekommenen Cooperative-Missionen. Mit einer Gruppe von bis zu acht Personen sollte man die spielen können. Allerdings musste man sich dieses Szenarien erst nacheinander freischalten, da sie eine gewisse Storyline verfolgten.

In den ersten Missionen waren es aber erstmal wieder kleinere Gruppen von vier, die zusammen gegen das Böse kämpfen durften. Sinnloses Drauflosrennen führte dabei früher oder später unweigerlich zum Tod. Immer wieder verlangten größere Gegnerhorden und Bossgegner nach taktischen Vorgehensweisen. Über den Ingame-Chat funktionierte das zwar auch, wesentlich praktischer erwies sich aber das Benutzen des Voicechat-Programms Teamspeak.

Wer genug Erfahrung gesammelt hatte, konnte seine Skillpunkte in den Städten zur Aufbesserung bestimmter Fähigkeiten einsetzen, ansonsten gab es noch temporär einsetzbare Gems (eine Art Edelstein), die einem für einige Zeit zusätzliche Zaubersprüche bescherten.

Die größte Schwäche des Spiels lag zuweilen noch in den unspektakulären Ausrüstungsgegenständen. Gilden waren noch nicht integriert und die sollen ja später eine beträchtliche Rolle spielen. Dank einer Freundesliste konnte man aber dennoch problemlos mit allen Bekannten im Spiel kommunizieren. Schade, dass es keinen eingebauten Voice-Chat gibt, so muss man wieder einmal auf externe Tools zurückgreifen.

Wer mich kennt weiß, dass ich ein absoluter Online-Muffel bin. Nur wenige Spiele konnten mich zum Internet-Gaming bewegen, aber die E3-Beta von Guild Wars hat es geschafft. Natürlich ist auch das gebührenfreie Online-Spielen ein Grund um das NCsoft-Game im Auge zu behalten.

Wenn Arena-net bis zum Release in der zweiten Jahreshälfte noch an einigen Feinheiten schraubt, könnte Guild Wars das schaffen, was eigentlich World of WarCraft vorbehalten bleiben sollte: Uns nämlich ein unkompliziertes Massivley Multiplayer-Erlebnis zu bescheren, das Einsteigern und Profis gleichermaßen Spaß macht.

Round Up – U.a.: Mittelerde Online

Wie immer sind unsere Round Ups dazu da, denen die sich an den schönen Bunten Bildern nicht sattsehen können, noch mehr schöne bunte Bilder zu beschehren :) Viel Spaß damit !

Knight Rider 2

Mit der Versoftung von Knight Rider tat Davilex den Fans nicht wirklich einen Gefallen. Der Spaßfaktor war zwar höher als bei den zahlreichen Autobahnraser-Auskopplungen, das war es dann aber auch schon. Mit Knight Rider 2 wollen die Holländer noch eine Schippe Action drauflegen. Weiterhin darf man sich auf frische Strecken und Umgebungen freuen.

  • Screenshots
  • Mittelerde Online

    Fans von Die Matrix dürfen mit dem Internet-Rollenspiel The Matrix Online in ihre Lieblingswelt eintauchen. Wer dagegen lieber pausenlos Pfeifenkraut raucht und behaarte Zehen hat, wird von Turbine Games mit Mittelerde Online bedient. Dass die Jungs eine schöne Grafik auf den Bildschirm zaubern können, haben sie mit Asheron’s Call 2 schon bewiesen.

  • Screenshots
  • Söldner: Secret Wars
    Stört es euch nicht auch, wenn der Panzer in Battlefield Vietnam an einem Strauch hängen bleibt? Das wollen die Entwickler Digital Illusions erst in Battlefield 2 ändern. Ungeduldige Zocker können aber auch auf Söldner: Secret Wars von Wings Simulations zurückgreifen, schließlich wartet der deutsche Titel mit einer komplett zerstörbaren Umgebung auf. Als Veröffentlichungstermin steht derzeit der 27. Mai.

  • Screenshots
  • Charts – Verkaufsränge aus Österreich (18.05.)

    Nachdem wir zwei Wochen schlichtweg auf die Saturn-Charts vergessen haben, wollen wir das diese Woche wieder ändern. Die Änderungen in der Klammer beziehen sich auf unsere letzte gepostete Woche. Beachtlich ist neben den Neueinstiegen von Port Royale 2, Hitman 3 und Euro 2004 vor allem, dass sich der – nett gesagt – mäßige Titel Condition Zero immer noch sehr gut zu verkaufen scheint. DTM Race Driver führt nach wie vor, das hervorragende Adventure Black Mirror verabschiedete sich leider aus den Top 10.

    01. (01.) DTM Race Driver 2
    02. (00.) Port Royale 2
    03. (02.) Far Cry
    04. (00.) Hitman 3: Contracts
    05. (06.) Counterstrike Condition Zero
    06. (04.) Battlefield Vietnam
    07. (05.) Splinter Cell – Pandora Tomorrow
    08. (03.) Painkiller
    09. (07.) Sacred
    10. (00.) Euro 2004

    Kolonisierer müssen bis 2006 warten

    Heute bestätigte eine Sprecherin von Sunflowers, das der Nachfolger von Anno 1503 erst 2006 erscheinen werde. Erste Bilder und Informationen zu dem Spiel soll es erst im August geben.

    Bilder sollte es eigentlich schon auf der E3 zu bestaunen geben. Sunflowers beteuert jedoch, dass das Spiel bereits in Entwicklung sei. Das Entwickler-Team von Related Design, die bereits mit ihrem Titel No Man’s Land für Aufsehen sorgten, arbeiten daran.

    Kurioses – Frauen in der Spielebranche!!!

    Stellt euch mal vor, ihr spielt eine lustige Runde Splinter Cell: Pandora Tomorow im Multiplayermodus. Ihr seid auf der Seite der schießwütigen [einfügen] und werdet von einem Spion hinterrücks in den Schwitzkasten genommen. Tja, dann gibt es das nette Feature, dass der Spion euch etwas ins virtuelle Ohr flüstern kann. Dann bekommt ihr einen Schreck, denn der Spion hat eine verführerische Frauenstimme.

    Auf der Women’s Game Conference treffen sich immer wieder mal Frauen aus der Branche. So auch dieses Jahr vom 9. bis zum 10. September in Austin, Texas. Schwerpunkte liegen dieses Jahr auf den Themen: „Darstellung der Frau in Spielen“, „Karrieremöglichkeiten für Frauen in der Industrie“ und „Frauen als Konsumenten von Spielen“.

    Mit dabei sind dieses Jahr auch einige hochrangige Frauen der Branche. So z.b. Sheri Graner Ray, Senior Games Designer bei Sony Online Entertainement und Ellen Guon Beeman, Live Team Producer, verantwortlich für The Matrix Online.

    Wer braucht da noch Pirates!?

    Ahoi, ihr Landratten! Habt ihr kurz Zeit für einen alten Mann? Setzt euch ruhig zu mir und lauscht. Ich bin Kapitän Besux Rebellian, und mein Name wird in der ganzen Karibik geehrt. Lasst mich euch meine Geschichte erzählen, um euch denselben Werdegang schmackhaft zu machen. Sie beginnt im frühen 17. Jahrhundert in einer spanischen Hafenstadt namens Cartagena

    Als junger Mann war ich gerade frisch in der Karibik eingetroffen, und hatte mir mit dem Geld meines verstorbenen Vaters eine Baukonzession für die Stadt, und ein kleines Schiff gekauft. Cartagena war nicht reich, spielte aber politisch eine gewisse Rolle, immerhin war einer der spanischen Gouverneure hier ansässig. Aus wirtschaftlicher Sicht waren hier vor allem Rumbrenner, Webereien, Holzfäller sowie Nahrungsmittelproduzenten zu finden.

    In jeder der etwa 60 Städte waren natürlich je nach den landschaftlichen Verhältnissen andere Produktionsstätten eingerichtet worden. Im 17. Jahrhundert, ich denke das sollte ich erklären, waren in der Karibik 19 Handelswaren im Umlauf. Abgesehen vom Preis, unterschieden sie sich natürlich auch durch ihre Herstellungsprozesse. Die Grundgüter konnten einfach angebaut werden, andere Waren (z.B.: Zucker, Hanf) wurden ausschließlich geerntet, um sie für die Produktion von anderen Gütern (hier: Rum und Seile) einzustzen. Ganz besonders edle Waren wie Gewürze, Wein und Werkzeuge konnten nur in Europa hergestellt werden, und wurden von dort aus in die Gouverneursstädte verschifft, wo sie zu horrenden Preisen weiterverkauft wurden. Ich wollte mich fürs Erste auf die Produktion von Rum konzentrieren und benötigte dafür natürlich enorme Mengen an Zucker, der glücklicherweise in allen angrenzenden Städten verkauft wurde.

    Aber so weit war ich noch nicht. Erst galt es mir durch einfache Aufträge, die ich in den Hafenkneipen an Land zog, und den beständigen Handel weniger Waren (den Transport großer Mengen lies mein Schiff ja nicht zu) ein kleines Vermögen anzuhäufen. Andere wählten hier den schnellen Weg der Piraterie, und überfielen einfach kleine Transportschiffe. Ich aber war ein edler Ehrenmann und erarbeitete mir mein Gold.

    Es war auch nicht besonders schwierig, mir meine ersten 100.000 Dukaten zu erhandeln. Prinzipiell lief das immer nach dem selben Schema ab. Ich fuhr einen Hafen an, kaufte eine der dort produzierten Waren, und versuchte dann sie in anderen Städten teurer zu verkaufen. Ich wusste ja dank meiner Späher, wo die Güter denn dringend gebraucht wurden, es galt also lediglich sie schneller zu liefern als die zahlreichen, anderen Händler.
    Schon auf meiner zweiten Reise hatte ich außerdem Glück. Eine Kiste trieb im Meer und dieser Fund bescherte meinem Konto noch einen kleinen Zuschlag.

    Mit dem nötigen Geld in der Tasche eröffnete ich nun meine Rumbrennerei in Cartagena. Ich freute mich auf die fetten Gewinne, denn der Grog war ein teures Gut in der gesamten Region. Aber ich hatte die Rechnung ohne den Zuckerlieferanten gemacht. Der war nämlich teuer, und es kostete mich viel Zeit um überall so billig wie möglich mit dem süßen, weißen Stoff zu ergattern. Schnell sah ich ein, dass auf lange Sicht nur eine eigene Produktion Sinn ergeben konnte. Ich machte mich also daran, mein Ansehen im benachbarten Santa Maria zu verbessern, um dort die Berechtigung zum Erwerb einer Baukonzession zu erlangen. Hier wurde Zucker nämlich billig produziert, und von diesem Profit-Klumpen wollte ich mir eine Scheibe abschneiden.

    Mittlerweile war ich durch meine Handelserfolge bereits so bekannt, dass mich selbst die Gouverneure zu ihnen vorliesen. Noch vor einigen Monaten wäre das undenkbar gewesen. Ich bekam also einige, einfache Aufträge, die mein Ansehen bei der Nation Spanien steigen liesen. Ob ich dazu nur eine Nachricht überbringen musste, oder einen (vorerst noch wenig berüchtigten) Piraten jagen sollte, blieb mir überlassen. Wegen der geografischen Entfernung zu den drei anderen Nationen (England, Frankreich und Holland), verzichtete ich darauf, mich bei ihnen beliebt zu machen. Vitamin B kann Türen öffnen, das ist allgemein bekannt, und so bescherten mir meine Handelsabschlüsse und erledigten Missionen bald billigere Preise in spanischen Gewässern.

    Nachdem ich nun mehrere Betriebe besaß, war es wieder Zeit an eine Expansion im Transportwesen zu denken. Auf gut Deutsch: Ich kaufte mir ein weiteres Schiff. Die Werften boten mir bis zu 16 verschiedene Typen an, doch in diesen frühen Kindertagen meiner Karriere waren mir die meisten noch zu teuer und verwehrt geblieben.

    Mit mehreren Schiffen, Produktionsstätten und dem ganzen organisatorischen Kram drum herum, wurde es mir dann bald etwas zuviel und so überlies ich die Handelsabläufe immer mehr den Kapitänen der Schiffe. Dazu musste ich ihnen nur sagen, womit sie handeln sollen, in welche Städten sie anlegen müssen und ob sie auch Waren aus meinen eigenen Lagern aufnehmen dürfen.

    Es funktionierte wunderbar, und so konzetrierte ich mich erstmal auf mein gesellschaftliches Leben. Mit meinem Einkommen baute ich Spitäler, Wohnblocks und Schulen in den Städten, in denen meine Betriebe standen. Ich betete in der Kirche und spendete den Katholiken so Manches.

    Über die Jahre hinweg häufte sich so ein sehr beachtliches Vermögen in meinen Tresoren an. Ich wurde ein geachtetes Mitglied der High Society, doch der Ruf des Meeres wurde nach und nach wieder lauter. An Land war ich nicht mehr glücklich, und so begann ich im Geheimen mir eine ordentliche Flotte zu erkaufen. Wenige Monate später stach ich mit drei voll bewaffneten Galleonen in See und machte mich auf die Suche nach Piraten.

    In der ersten Seeschlacht stand ich mit einem einzigen Schiff (die anderen warteten immer im Hintergrund auf ihren Einsatz) gleich drei Nussschalen der Piraten gegenüber. Doch da ich die (spärlichen) taktischen Möglichkeiten geschickt ausnutzte, ging ich als Sieger aus der Schlacht hervor und erbeutete dabei ein ganzes Schiff. Ich nutzte die Leichtigkeit meiner Schiffe und raste den Gegnern über Sandbänken und unter Ausnützung des Windes davon, um ihnen dann aus sicherer Entfernung eine volle Breitseite reinzujagen.

    Nach einiger Zeit holte ich mir vom Gouverneur den Auftrag, eine französische Stadt zu annektieren. Im Namen Spaniens entschied ich mich dafür, meine Mannschaft mit Musketen und Entermessern auszustatten und anstatt den Hafen zu bombardieren, landeten wir etwas Abseits von Tampa an Land. Am Ende forderte der Hauptmann der dortigen Streitkräfte mich zum Fechtkampf heraus. Erfolgreich ging ich als Sieger aus diesem Kampf hervor und vereinnahmte so die Stadt für meine Nation.

    Noch zwei weitere Städte sollte ich im Laufe meines Lebens annektieren, und aus Dank schenkte der Vizekönig (der höchste politische Vertreter Spaniens in der Karibik) mir ein Stück Land, auf dem dann meine eigene Stadt entstand. Und da sitze ich alter Narr nun in meinem Hafen und erzähle euch meine Geschichte.

    Ach übrigens: Mir ist heute Nacht ein Mann in einer Vision erschienen. Ich habe keine Ahnung was das Gefasel sollte, aber er beschwerte sich über die starre Auflösung von 1024×768 und darüber, dass Port Royale 2 eine ganz leicht angestaubte Grafikengine nutzt. Für einen Nachfolger wünschte er sich nur einen Story-Modus und mehr Individualität der einzelnen Städte. "Multipläi"-Funktion gäbe es auch keine – was auch immer das sein mag. Der gute Mecker-Mann aus meinem Hinterkopf muss im Fieber gesprochen haben.

    Und die Moral von der Geschicht:
    Port Royale 2 kauft man oder nicht!
    Doch wer’s kauft in diesen Tagen,
    wird viel Spaß und Freude haben.
    Abwechslungsreich, schön und lange spannend,

    lässts die Zeit im Flug verrinen.
    Drum sag ich euch als Tester harsch,
    Leute ihr sollt’s kaufen! Marsch, Marsch!

    Was haben die sich dabei gedacht?!

    Lange Nächte waren es die ich vor dem Bildschirm verbracht habe als Lords of the Realm 2 veröffentlicht wurde. Einfach ein geniales Spiel mit vielen Neuerungen und für damalige Verhältnisse extremer Spieltiefe und Langzeitmotivation. Natürlich habe ich mich gefreut als ich erfahren habe, dass uns ein Nachfolger beehren wird und nachdem er veröffentlicht wurde musste ich ihn natürlich sofort anspielen.

    Nostalgie hat für mich eine große Rolle gespielt und als ich sah, dass die Videos – wie schon im Prequel – nur kleine Fensterchen waren (bei 1280×1024), war ich eher überrascht als verärgert drüber. Es gibt schlimmeres, viel schlimmeres. Ein nettes Tutorial zeigt mir die taktischen Möglichkeiten der Armeeführung und auch wie man die schon aus Teil 2 bekannte strategische Ansicht zu steuern hat. Irgendwie so schien mir aber, dass das Tutorial nicht komplett ist. Hier fehlt doch einiges? Wo ist die Ressourcenverwaltung? Wie kann ich Armeen ausheben? Alles nicht so schwer wie man sich das so vorstellt. Im Spiel seht ihr eine schön animierte Landkarte, auf der ihr Übersicht über eure Ländereien und auch die des Feindes habt. Eure Ländereien sind in Parzellen unterteilt. Dort könnt ihr eure Vasallen einsetzen die immer gewisse Aufgaben und Fähigkeiten haben. Zur Verfügung stehen euch Priester, Ritter, Bürger und Leibeigene. Der Priester baut eine Kirche, der Ritter eine Burg, der Bürger eine Stadt und der Leibeigene einen Bauernhof auf der Parzelle wo er eingesetzt wurde. Der Rest geht dann von selbst. Macht euch keine Gedanken über Ressourcenmanagement oder das Anheuern von Soldaten, das geht alles voll automatisch.

    Nun gut, nachdem es weder nennenswertes Ressourcen-, noch Armeemanagement gibt, wenden wir uns dem Kampfteil zu. Ihr habt also eine Armee (die vollautomatisch erstellt wurde, deren Verluste vollautomatisch ausgeglichen werden und die vollautomatisch mit Nahrung versorgt wird) und könnt damit ein wenig auf der Karte herumschlendern. Wenn eine andere Armee in eurer Gegend ist, dann schlendert ihr dort hin und eure Armee wird sich vollautomatisch mit der feindlichen Armee prügeln – außer ihr wollt den Kampfteil selber übernehmen. Dazu genügt ein Doppelklick auf die sich prügelnden Soldaten und ihr seid in einer 3D-Umgebung, die mit Texturen ausgestattet ist, die ca. den Anblick eines fünf Mal bei 90°C gewaschenen grünen T-Shirts haben. Dort dürft ihr eure Armee einheitenweise und in ein paar netten Formationen dem Feind entgegenschicken. Wie ungünstig kommt es da, dass sowohl die KI der eigenen Einheiten, als auch die des Computergegners, ca. dem eines mongoloiden Rentiers entspricht. Im Kampf verwickelt haut meistens nur die Hälfte zu und der Rest steht teilnahmslos daneben. Beim Stürmen von Burgmauern könnt ihr beobachten, wie sich eure Armee wie ein Ameisenhaufen zusammenschmeißt und alle gleichzeitig die Leiter hochklettern. Beeindruckend hierbei sind die bemerkenswert schlecht gemachten Animationen und der wunderbare Eigenwille der KI. Am besten lasst ihr das Eingreifen in den Kampf ganz bleiben und schaut auf der Strategieansicht den zwei Soldaten mit ihren schicken Bannern dabei zu, wie sie sich die Rübe einschlagen bis ihr gewinnt. Ihr schickt ein Rudel Landsknechte gegen die feindliche Kavallerie? Kein Problem, schaut einfach in der Strategieansicht ein wenig zu und sie werden die Kavallerie vernichten.

    Der zweite Grund nicht in die Schlacht einzugreifen ist, dass nebenbei der Strategiepart in unverminderter Geschwindigkeit weiterläuft. Es kann euch also passieren, dass ihr, während ihr eine Schlacht leitet, in der Zwischenzeit drei Ländereien verliert weil ihr nicht da seid, während der Gegner eure Ländereien brandschatzt.

    Grafik und Sound kann man nur mit Mittelmaß bewerten, mehr ist es leider nicht. Das Gameplay ist schwach, die Videosequenzen sind sinnlos und Story gibt es nicht wirklich. Das ganze Spiel ist ein etwas zu groß geratener Bildschirmschoner, der einzig wirklich interessante Part daran ist das Belagern von Burgen. Wie schade, dass es nichts geworden ist, wie unendlich Schade. Einen guten Aspekt habe ich aber doch noch gefunden. Wer den Castle Editor runterlädt, kann wenigstens im Multiplayer ein wenig Freude aufkommen lassen, indem er sich ein paar schöne Maps mit mächtigen Burgen bastelt um sich mit seinen Freunden in der Kunst der Belagerung zu messen. Das war’s aber auch schon.

    Was haben die mit Lord of the Realm gemacht? Es ist zum heulen! Der zweite Teil hat mich wochenlang vor den Bildschirm gefesselt – ich gehe sogar so weit zu sagen, dass ich nur wegen Lords of the Realm II eine Brille gebraucht habe. Aber Teil 3 ist einfach nur eine riesengroße Enttäuschung und ich könnte mich stundenlang nur aufregen. Wenn alles automatisch geht, wozu dann noch mitspielen? Meistens muss man nur ein paar Armeen rumbewegen und ein paar gegnerische Burgen belagern, das war’s! Am besten ihr geht aus dem Spiel raus, das macht sowieso alles von selber. Eure Vasallen sind schon fleißig genug, da braucht ihr nichts mehr zu machen. Wenigstens wäre eine Videosequenz angebracht gewesen, in der euch eine Konkubine alle fünf Minuten eine Weintraube in den Mund schiebt, damit ihr wisst, was der Lord macht während seine Vasallen den Rest erledigen.

    Dieses Spiel ist empfehlenswert für Personen die sich mit Minesweeper überfordert fühlen oder gerne vorm Rechner sitzen und nicht genau wissen warum. Es tut mir richtig leid, dass ich keinen positiven Aspekt finden kann, aber die Features gibt’s entweder wo anders besser, oder sie sind nicht vorhanden. Wer mittelalterliche Belagerungen gut findet sollte sich an Stronghold, Cossacks oder Age of Empires II versuchen, diese Titel sind in absolut jeder Hinsicht überlegen und allesamt billiger. Ich besorg mir jetzt DOSBOX und spiel wieder Teil 2. Der ist nämlich immer noch um Längen besser, obwohl er noch aus der PC-Steinzeit stammt.

    Wer fehlte?

    Die Pforten der E3 sind geschlossen. Viele interessante Neuigkeiten und schöne (wenn auch nur wenige, wirklich tolle) Neuankündigungen haben uns aus Übersee erreicht. Nachdem wir nun auch jedes Messebabe, von 93 verschiedenen Kameraperspektiven abgelichtet, genauestens bis unter die Achselhöhlen kennen, bleiben aber auch einige Fragen. Was uns wirklich gefehlt hat, auf Amerikas Spielemesse der Superlative, lest ihr im Folgenden…

    Operation Flashpoint 2

    Der tschechische Taktik-Shooter wird das Licht einer E3 wohl niemals erblicken. Obwohl bereits Ende des Jahres (mit Vorbehalt auf eine Verschiebung auf Anfang2005) der Release angesetzt ist, hielt sich Codemasters bedeckt und zeigte stattdessen nur die Xbox-Version des vielfach preisgekrönten ersten Teils. Auf der Games Convention müsste es aber hoffentlich endlich einmal gezeigt werden…

    Flagship-RPG

    Mit Pauken und Trompeten bei Blizzard ausgezogen, arbeitet Bill Roper mit Flagship derzeit an einem RPG. Mehr ist aber nicht bekannt. Der gute Mann hat sich zwar auf der E3 herumgetrieben, spielbares und zeigbares Material wird es aber erst später in diesem Jahr geben. Große Töne spucken kann Roper aber natürlich immer noch. "Es wird ein Rollenspiel, das frischen Wind ins Genre bringt", verriet er gegenüber den Kollegen der <a href="http://www.gamestar.de/news/branchen/17687/" target="_blank">Gamestar</a>.

    Runaway 2

    Im Adventure-Bereich haben Still Life (Microids) und vor allem Moment of Silence (dtp) sowie Dreamfall (Funcom) für Furore gesorgt. Ein großer Abwesender aus Spanien, nämlich das Sequel zu Runaway, ist aber leider zu vermelden. Crimson Cow wird uns mit ziemlicher Sicherheit spätestens auf der Games Convention mit erstem Material versorgen. Ob es wirklich noch in diesem Jahr erscheint ist so leider reine Spekulation.

    Ensemble-Spiel

    Was machen die Macher der Age-Serie? Gute Frage, die uns leider die E3 nicht beantworten konnte. Seit dem Release des Mythology-Addons The Titans hört man von den Amerikanern überhaupt nichts. Ob sie etwas für die Xbox 2 entwickeln? Möglich, aber eine Fortsetzung der Age-Serie ist anhand der bisher verkauften 15 Mio. Exemplare aller drei Titel (plus Addons) auch äußerst wahrscheinlich.

    Jagged Alliance 3
    Knapp vor der E3 lies Strategy First erste Informationen zu einem dritten Teil der rundenbasierenden Strategieserie Jagged Alliance durchsickern. Das hat die Spielwelt natürlich schon auf eine Präsentation in Los Angeles hoffen lassen. Denkste! Der Entwickler zeigte nur drei Titel, die allesamt keine größere Berichterstattung genossen (COPS 2170 – RPG-Strategie; ALFA – rundenb. Taktikspiel; Chaos League – Fantasy-RPG-RTS).

    Take 2

    Nicht nur Duke Nukem Forever und Max Payne 3 glänzten (wie zu erwarten) durch Abwesenheit in Los Angeles. Vielmehr scheint sich Take 2 dieses Mal fast vollkommen aus der Stadt der Engel zurückgezogen zu haben. Nicht einmal einen Stand gönnten die Jungens sich. Hinter verschlossenen Türen gab es wenigstens GTA: San Andreas, sowie Kohan 2 und First to Fight zu sehen. Natürlich nicht für jedermann.

    Beneth a Steel Sky 2
    Das nächste Adventure der Genre-Größen von Revolution sehen wir wohl frühestens auf der für sie heimischen ECTS (1. bis 3. September) in London. Die Engländer liesen die Adventure-Fangemeinde zumindest auf der E3 etwas hängen, das Projekt dürfte allerdings auch noch nicht besonders weit fortgeschritten sein.

    Team Fortress 2

    Valve bot zwar endlich wieder neue, ziemlich aufreizende Bilder zu Half-Life 2 und Counter-Strike auf Basis der Source-Engine, den schon viel länger angekündigten Taktik-Shooter Team Fortress 2 blieben die Manneken rund um PR-"Bösewicht" Gabe Newell aber leider auch dieses Jahr schuldig. Erst nach dem Half-Life 2-Release wird man neue Infos veröffentlichen – so der Kommentar.

    Weitere unangekündigte Games
    Was tut sich eigentlich bei den EA Pacific-Studios, die für die Command & Conquer-Reihe zuständig sind? Zu sehen gab es auf der E3 rein gar nichts dazu. Dabei ist eine Fortsetzung der Serie so sicher wie das Amen in der Kirche. Ähnliches gilt für Rainbow Six 4. Nur eine weitere Xbox-Auskoppelung von Teil 3 wurde gezeigt, vom PC-Sequel keine Spur.

    Anmerkung: Diese Liste an Spielen beruht darauf, was der gesamten Online-Presse zugänglich gemacht wurde. Es ist durchaus möglich, dass hinter geschlossenen Türen einige Informationen oder gar Präsentationen für ausgewählte Journalisten aufgeführt wurden, für uns verfehlt das aber ein wenig den Sinn einer Messe und gilt deshalb einfach nicht… ;-)