Man hat noch nicht viel über Paraworld gelesen und gehört, aber die bisher erhältlichen Informationen deuteten auf einen echten Hit hin. Die Entwicklung ist noch im vollem Gange und das Spiel soll erst im 4. Quartal 2004 erscheinen. Demnach war die vorgeführte Version auf der Games Convention noch recht unfertig. Das Spiel wird von SEK programmiert, die sich einen Namen mit Wiggles machen konnten.
Auf meine Frage, wie die Hardwareanforderung ausfallen wird, plauderte der Entwickler ein wenig aus dem Nähkästchen. Mit Wiggles haben SEK einen großen Fehler gemacht, da einfach zu viel hineinsteckt wurde und es zu seiner Zeit auf keinem Rechner wirklich flüssig lief. Selbst heute läuft das Spiel auf Durchschnittsrechnern noch nicht flüssig. Mit Paraworld wird dies nicht geschehen. SEK hat sich Grenzen in dem Umfang der Level gesteckt, die sie nicht überschreiten wollen und auch nicht werden. Demnach werden Probleme und Ruckelorgien wie bei Wiggles definitiv nicht vorkommen. Das Spiel lief in der Vorführversion schon so smooth über den Screen, das ich den Entwicklern Glauben schenke. Man lernt aus Fehlern und das haben SEK eindeutig gemacht. Das Minimum soll beim Erscheinen ein 1.2 GHz Rechner mit einer GeForce 2 (T&L) und 64 MB RAM werden.
Paraworld ist auf dem ersten Blick ein typisches Echtzeitstrategiespiel. In einer parallelen Welt voller Mythen und Dinosaurier liegt es an dem Spieler, die Herrschaft und somit die Macht einzuheimsen. Die Dinosaurier und das Kreidezeit-Szenario sind erfrischend anders, und bieten viel Freiraum für eine gut erzählte Story. Im Spiel könnt Ihr Dinos züchten oder einfangen, diese für Nahrung zum Schlachten bringen oder als Reit- und Kampftiere nutzen. Für die Nutzung der "Viecher" müssen ihnen dann noch Rüstungen und Sattel um den Leib gelegt werden. Es sieht schon pompös aus, wenn ein Bewohner auf einem 10 Meter hohem Dinosaurier gen Horizont reitet und der Arsch famos animiert wackelt. Massenschlachten mit Hunderten von Einheiten wird es in Paraworld nicht geben. Die Kämpfe sollen klein aber fein werden. Davon haben wir allerdings noch nichts live sehen können.
Es wird drei Völker mit jeweils einem Helden geben. Die Heroen haben – wie sollte es auch anders sein? – besondere Fähigkeiten. Der jeweilige Held fängt ganz klein an und arbeitet sich dann nach und nach zum Häuptling des Stammes empor. Auch die anderen Bewohner sammeln im Spielverlauf Erfahrung und wachsen dem Spieler somit sicher schnell ans Herz. Hier erkennt man auch, warum es keine Massenschlachten gibt. Die Entwickler wollen kein anonymes Volk in die Vernichtung schicken, viel mehr sollen die Bewohner den Spielern ans Herz wachsen – und wer lässt schon gerne seinen geliebten, kleinen Ötzi auf dem Schlachtfeld sterben?
Damit das Spiel aber nicht zu langweilig wird, bauten die Entwickler auch futuristische Gegenstände ein. Mir wurde eine Art Raketenrucksack vorgeführt, der von einem Helden benutzt wurde. Je nach Wahl des Helden habt ihr verschiedene Techniken zur Verfügung. 80% des Technikstamms bleiben gleich und 20% sind je nach Wahl eines Helden unterschiedlich. Falls Ihr euch fragt, warum es in solch einem Szenario Raketenrucksäcke gibt ist dies einfach zu erklären. In die Parallelwelt verirren sich auch Berühmtheiten wie Wissenschaftler – vielleicht sogar ein Albert Einstein? Diese Berühmtheiten werden den Spieler mit nettem Spielzeug und besondere Gebäuden bei Laune halten. Allerdings sind diese Charaktere nicht steuerbar und bleiben dem Spieler nie lange erhalten. Sollte ein spezieller Charakter aber wieder von Dannen gehen, bleiben dem Zocker als Trost die bis dahin erschaffenen Gebäude und Erfindungen …
Wenn SEK wirklich alle Versprechen einhält, erwartet uns mit Paraworld ein grandioses und erfrischend neues Echtzeitstrategiespiel. Das Szenario einer längst vergessenen prähistorischen Welt wurde bisher sehr fantasiehaft umgesetzt und gefiel mir auf Anhieb. Sollten technische Patzer wie in Wiggles ausbleiben, und das nehme ich an, wird Paraworld ganz sicher viele Fans finden. Wer wollte nicht schon einmal in das Zeitalter der Dinosaurier eintauchen? Ich jedenfalls werde mit Spannung die weitere Entwicklung beobachten. Kreidezeit – ich komme!