Alle Beiträge von Tom Schaffer

Jeder kanns besser als Schüssel

Wir alle haben es uns schon einmal gedacht: wenn wir an der Macht wären, wäre alles besser. Bei uns würde keiner arm sein, die Wirtschaft würde boomen und die Umwelt wäre intakt. Liberale würden unsere Regierung lieben und Patrioten stolz auf ihr Land sein. Doch ganz so einfach ist es nicht. Democracy lässt euch in die Haut der Regierenden schlüpfen…

Grundsätzlich dreht sich das Spiel nur um eine Menge Schieberegler, die von einer spartanischen grafischen Oberfläche begleitet werden. Das allerdings hat jede Menge in sich. Jede Veränderung der gesetzlichen Bestimmungen (z.B. Legalisierung von Cannabis oder sogar härteren Drogen, Verbot von speziellen Waffen) und finanziellen Rahmenbedingungen (etwa Kürzung von Sozialleistungen oder Erhöhung von Subventionen) hat Auswirkungen auf diverse Wählergruppen. Theoretisch ist es möglich alle acht inkludierten Nationen (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada, Schweden, USA) politisch vollkommen umzukrempeln. Wir wollen die Sozialisten zur treibenden Kraft in den USA machen und das Militär aufs Nötigste zusammenkürzen? Mit viel Tüftelei und Arbeit ist das möglich!

Dabei sollte man aber keine der zahlreichen Gruppen vollkommen gegen sich aufbringen, wie ich bei einem Putsch der Wirtschafter miterleben musste, als ich versuchte in den USA auf Umweltschutz und soziale Sicherheit zu setzen. Ziel von Democracy ist einfach als Präsident eines Landes wieder gewählt zu werden (wobei sich die politischen Systeme nicht unterscheiden, man braucht immer 50% der Stimmen). Dabei reagieren Wähler immer vollkommen nüchtern. Wichtige politische Instrumente wie PR und Marketing, vertuschende Aktionen oder polemische Reden fehlen. Eine perfekte Demokratie mit informierten Bürgern eben.

Wichtig ist es auch das Budget des Landes im Auge zu behalten. Wer sich zu stark verschuldet, muss büßen. Jede Runde (alle drei Monate fallen neue Taten an, nach jeweils vier Jahren wird gewählt) wird man außerdem vor politsche Entscheidungen gestellt. Aktive Sterbehilfe erlauben? Konservativen Hardliner oder Weltbürger als UNO-Botschafter ernennen? Man wird jeweils mit einer Pro- und einer Contra-Position eingedeckt und muss sich dann entscheiden, bevor die nächsten drei Monate anbrechen können. Einige wenige Bugs erschweren das Vorgehen ebenso wie Zufallsereignisse (z.B. Terroranschläge) das Amtieren behindern. Wenn zum Beispiel die Buttons genau das Gegenteil besagen wie der dazugehörige Text. Außerdem wird man mit Hintergrundinformationen zum Thema nicht gerade verwöhnt. Wer sich nicht sicher ist, ob Euthanasie gut oder böse ist, muss trotzdem klar Position beziehen.

Democracy gehört zu der Gattung von Spielen die Spaß machen, ohne dass man genau weiß wieso. So wie der rein textbasierende Fußballmanager auf meiner alten Shareware-CD zu seligen DOS-Zeiten. Mir gefällt es vor diese moralischen Entscheidungen gestellt zu werden, auch wenn es nicht immer einfach ist eine Position zu beziehen. Besuche ich den verhassten Diktator eines anderen Landes um damit die Handelsbeziehungen zu verbessern, Arbeitsplätze zu schaffen und eventuell Einfluss auf seine Politik zu nehmen? Oder ist es mir wichtiger mit solchen Verbrechern nichts zu tun zu haben und sie in keiner Weise zu unterstützen? Leider sind die Einflüsse meiner Entschlüsse nicht immer abseh- und abschätzbar. Für Tüftler und Politinteressierte ist Democracy einen Blick wert. Auch einen gewissen Lerneffekt kann man dem Spiel nicht abstreiten, auch wenn er sich auf das Erkennen von Zusammenhängen beschränkt. Verschiedene demokratische System lernt man nicht kennen. Der Preis von knapp 16€ bewegt sich auf jeden Fall im erträglichen Rahmen. Unentschlossene dürfen sich an einer Demo versuchen.

Games – Ist John Carmack der neue Warhol?

Klaus-Peter Gerstenberger, Leiter der USK, hat den Kollegen von d-frag ein Interview der außergewöhnlichen Art gegeben. In dem Gespräch dreht sich alles darum, ob Spiele Kunst sind (oder sein können).

Herr Dr. Gerstenberger, auf dem Plakat vergleichen Sie Spiele- und Hardwaredesigner mit Malern, Autoren, Komponisten und Regisseuren. Außerdem zeigen Sie unter dem Schlagwort »Mystizismus« einen gerahmten Chuck Carter. Gehen wir an Spiele bisher falsch heran?


K.-P.G.: Man kann sie als sportive Aufgaben in digitalen »Arenen« verstehen. Dann geht es um Logik, Geschicklichkeit und e-Sport. Oder wir verstehen das Computerspiel auch als Jahrhundertereignis und neues Medium. Dann reden wir von der Buchdruckkunst des Computerzeitalters, von alten Kulturen des Textes, der Töne, stehender und bewegter Bilder, die mit neuen Technologien im Mensch-Maschine-Dialog zusammengeführt werden.

Alan Wake – Kein blutiges Gemetzel

Die Jungs von der Max Payne-Website Deep Six hatten die Möglichkeit mit zwei Entwicklern von Remedy über deren nächstes Projekt zu Sprechen. Petri Järvilehto (Lead Game Designer) und Sam Lake (Lead Writer) standen ihnen in englischer Sprache Rede und Antwort über Alan Wake.

Die Hauptperson „A. Wake“ (wieder ein Wortspiel im Namen verapckt) ist wie wir bereits wissen ein erfolgreicher Autor, der mit seinem Geisteszustand zu kämpfen hat. Als das Horror-Buch an dem er gerade arbeitet, plötzlich Realität wird, beginnt in einer amerikanischen Kleinstadt im Bundesstaat Washington für ihn ein Kampf auf Leben und Tod. Dabei legen die Entwickler allerdings Wert darauf, nicht in eine Ecke mit irgendwelchen Metzelorgien gesteckt zu werden. Wie schon in Max Payne steht die stilisierte Action im Vordergrund, keine Splatterszenen.

Die Geschichte wird nicht über Comics, sondern über Ingame-Sequenzen und geskriptete Ereignisse vorangetrieben. Wieder wird eine Erzählerstimme zu hören sein. Mit diesen Mitteln will man den Spieler intensiver in das Geschehen miteinbeziehen.

Obwohl große Teile des Spiels in der Außenwelt stattfinden, wird man auch Innenlevels zu Gesicht bekommen. Laut Sam Lake ist das schon notwendig, weil man sehr viel mit den computergesteuerten Personen machen will, und diese als virtuelle Menschen logischerweise in Häusern wohnen.

Übrigens denkt man bei Remedy bereits konkret über mehrere Teile des Alan Wake-Universums nach, und hat nicht vor einen Multiplayer-Modus einzubauen. Dafür soll das Spiel länger werden als die Max Payne-Teile. Man habe sich die Kritik an der kurzen Spielzeit zu Herzen genommen, so Järvilehto. Sam Lake: „Bei den Max Payne-Spielen haben wir die Struktur eines Films für die Story verwendet. Filme sind, wie wir alle wissen, ziemlich kurz. Mit Alan Wake wollen wir das Geschichts-Muster wie das einer Staffel einer TV-Serie machen. Das sollte euch eine angemessene Vorstellung von einem längeren Spiel geben.

Alan Wake erscheint „when it’s done“. Mehr zum Thema findet ihr unter dem folgenden Link.

Another Code – Adventure für den DS kommt

Die dreizehnjährige Ashley hat ihre Eltern verloren. Die Mutter gestorben, der Vater verschwunden, beide arbeiteten an einem mysterlösen Regierungsprojekt. Die Story schreit doch förmlich dannach ein Computerspiel rundherum zu machen! Cing nimmt sich dieser Aufgabe an und entwickelt derzeit für den Nintendo DS das Adventure Another Coder. In der Rolle von Ashley dürft ihr den Anfang einer geplanten Serie nachspielen und nutzt dafür natürlich die Touchscreen-Funtkionen des Handhelds. Aus einer 3D-Topdown Ansicht steuert man den Charakter auf dem unteren Bildschirm, während am oberen vorgerenderte Bilder zu sehen sind. Viele Spiele sollen ein eigenes Interface spendiert bekommen haben. Die Story wird über Dialoge und gezeichnete Cutscenes vorangetrieben werden.

In Japan ist der Titel bereits erschienen und erste Berichte scheinen zu besagen, dass der NDS für Adventures wie geschaffen ist, und vor allem, dass uns mit Another Code ein Spitzenprodukt erwartet. 9 von 10 Punkten vergab das renomierte Famitsu-Magazin. In Europa soll es am 24. Juni zum Release kommen. Wir sind gespannt und werden natürlich so schnell wie möglich versuchen mit einem Review zu dienen.

Mit Bongfish auf der MilLANium

Wir Rebellen waren schon überall für euch. Auf englischen Websiten, auf tschechischen Portalen – sogar auf amerikanische Server haben wir uns für euch gewagt. Vergangenes Wochenende aber, haben wir wirklich das Haus verlassen und uns mit den Entwicklern von Bongfish (Stoked Rider ft. Tommy Brunner) auf eine Reise ins schöne Wien begeben. Wie so ein Trip aussieht, erfahrt ihr hier in unserem aktuellen Special – und sowieso nur hier!

Spieleentwickler müssen Unmenschen sein, die mit wenig Schlaf auskommen. Anders ist es nicht zu erklären, wie Klaus Hufnagl und Michi Putz es am Freitag um zehn Uhr morgens, von Graz aus wegstartend, vor meine Haustür im obersteirischen St. Lorenzen geschafft haben. Schlaftrunken gab es eine kurze Begrüßung und sogleich schwangen wir uns in unsere Limosine. Schließlich war das hier kein Ausflug zu unser aller Vergnügen, sondern knallharte Arbeit. Unser Ziel war die <a href="http://www.millanium.at/" target="_blank">MilLANium in Wien</a>, eine von Österreichs größten LAN-Partys, mit etwa 400 Teilnehmern und jeder Menge an Events. So sollte am nächsten Abend etwa Battlefield 2 vorgestellt werden. Das echte Highlight war aber natürlich die an diesem Abend anstehende Präsentation von Stoked Rider ft. Tommy Brunner – powered by Bongfish und Rebell.at.

Gut, wir waren also im Stress. In so einer Situation kann man nur eines machen – einen Kaffee trinken gehen (Hier ein besonderer Dank an die Bäckerei Pesl. Ich wollte KEINEN Schlagobers in meinen Verlängerten!). Anschließend ging es weiter Richtung Wien, wo wir etwas verirrt und "immer den Verkehrsregeln gehorchend" das Turntable-Equipment von DJ Slime (<a href="http://www.goalgetter.at/wisdom&slime/" target="_blank">Wisdom & Slime</a>) abholten. Er würde uns am Abend bei unserer kleinen Show musikalisch beistehen. Es war mittlerweile fast Mittag und es galt ins Gasometer zu kommen, dem großartig ausgewählten Veranstaltungsort der MilLANium. Dort eingetroffen, machten wir uns kurz mit den Organisatoren bekannt, schlossen unser Material an und gingen dannach Mittagessen. Ich selbst bestellte im Thai-Restaurant ein knuspriges Jung-Huhn, wobei die größe des Geräts eher auf einen Jung-Greifen rückschließen lies. Nach etwas über der Hälfte gab ich auf und staunte über Michi’s Fähigkeit, sich so gewaltige Portionen in den Magen zu schaufeln.

Zurück im dunklen Konzertsaal des Gasometers, wo die Teilnehmer die nächsten drei Tage verbringen sollten, während draußen ein strahlend blauer Himmel und die Sonne um die Wette von oben herab lachten. Es stellte sich heraus, dass wir doch etwas zu früh angereist waren, also inspizierten wir die noch leeren Hallen. Die Organisatoren hatten offensichtlich wirklich vorbildliche Arbeit geleistet. In der Chillout-Zone gab es Xboxen, GameCubes, PlayStations und sogar Nintendo DS-Stationen, an denen man die neusten Spiele ausprobieren durfte, teilweise sogar auf gemütlichen Sofas. Auf einer Videoleinwand wurden dort die Events und wichtigsten Spiele übertragen. In der Halle selbst stellte ein PC-Hersteller nicht nur eine Spielstation mit Trackmania Sunrise, Kaffee, Getränke und T-Shirts, sondern auch einige Internet-Computer zur Verfügung. So konnte ich mich davon überzeugen, dass meine zuhause gebliebenen Redakteure wieder einmal vom Hammer der Faulheit erschlagen worden waren, und kurz einige Nervositäts-Bekundungen per SMS in die Heimat entsenden.

Es wurde nämlich nun doch langsam Abend, und auch für einen großen Magazinherrscher wie mich ist es nicht alltäglich, eine Live-Präsentation vor 400 blutrünstigen Computerspielern abzuhalten. Am Ende setzte sich aber die Kompetenz durch. Zu den Beats von DJ Slime wippten so manche Spielerköpfe, und – vor den Augen von Gamers.at-Chefredakteur Linsbauer und FM4-Reporter Burstup – legten sowohl euer Lieblingsredakteur, als auch die Jungs von Bongfish eine beeindruckende Präsentation hin. Die Show selbst und vor allem die erstmals in Österreich öffentlich vorgestellten Spielszenen aus Stoked Rider ft. Tommy Brunner fuhren sehr positives Feedback ein.

Gezeigt wurde nämlich nicht nur die zeitgleich auf der E3 laufende Alpha-Version (live mit Soundeffekten von DJ Slime unterlegt) und ein kürzlich veröffentlichter Trailer, sondern auch einige Funktionen des Editors. Mit dem kann man unter anderem denkbar einfachst neue Strecken anlegen. Dort darf man dann gegen einen KI-Alien um die Wette rittern und die Highscores ins Internet laden. Neue Strecken kann man mit anderen Spielern übrigens in Sekundenschnelle austauschen, da sie nur wenige Bytes groß sind. Die mittlerweile schon fortgeschrittene Fraktal-Technologie machts möglich.

Nach der Show war dann ein Interview mit dem Radiosender <a href="http://www.fm4.at" target="_blank">FM4</a> angesagt, welches in nächster Zeit ausgestrahlt wird (ihr werdet vorher noch informiert ;)). Erfrischend ist, dass es auch in der Welt der öffentlich-rechtlichen Sender Personen gibt, die nicht nur Verständnis für sondern auch eine Portion Know-How über Computerspiele aufbringen können. Betrachtet man die aktuellen, hetzerischen Beiträge im deutschen Fernsehen kann davon ja keine Rede sein.

Nach dem Abschluss des Gesprächs unterhielten wir uns mit Burstup noch ein wenig über andere Dinge, wie seine zukünftigen Projekte, Hochschul-Wahlen und ihre Spitzenvertreter, Ähnlichkeiten zwischen der Musik- und Spielebranche, den Umgang mit Journalisten und Derartiges. Er wollte sich dann aber, wo er doch schon einmal da war, noch ein wenig auf der LAN umsehen, und auch wir gedachten langsam unsere Zelte abzubrechen. Schließlich war der Tag schon lang.

Es war mittlerweile 21 Uhr und es galt das Erreichte zu feiern. Nach einem kurzen Plausch mit den Jungs von <a href="http://www.skill3d.org" target="_blank">Skill3d</a> (verantwortlich für die ESL Alpen, also Österreich), brachen wir dann auch in unsere Unterkunft auf (Dank an Erwin für Trank und das Dach über dem Kopf). Bevor unsere Ausrüstung in Form dreier Schlafsäcke dann aber zum Einsatz kam, sollten noch einige fröhliche Stunden vergehen und einer von Wiens Sushi-Lieferanten strapaziert werden. Ich nehme an, durch das merkwürdige Grummeln, das ich in der Nacht aus meinem Schlafsack vernahm, wollte mir mein Magen mitteilen, dass er rohen Fisch nicht besonders schätzt. Gut, es sollte die einzige Beschwerde des Tages bleiben und ist zur Kenntnis genommen…

Am nächsten Tag war geschäftlich dann nicht mehr allzu viel zu erledigen. Nach dem Frühstück gingen wir die geschossenen Fotos noch durch, bummelten dannach durch den Naschmarkt und einige Geschäfte des vierten Bezirks, und brachten dem Clemens alias DJ Slime sein Material zurück, bevor es wieder retour in die Heimat ging.

<a href="http://www.rebell.at/rebell.shared/gfx/screenshots/rebellaufreisen_millanium/fotoserie.jpg" target="blank"><img src="http://www.rebell.at/rebell.shared/gfx/screenshots/rebellaufreisen_millanium/fotoserie_s.jpg" border="0"></a>

Oben: Impressionen vom ersten Tag der im Gasometer angesiedelten MilLANium 2005.

Links: Klaus Hufnagl von Bongfish präsentiert dem Publikum Stoked Rider ft. Tommy Brunner.

Project Rub – Rubbel mich heiss

Project Rub
Project Rub

Der Traum Flirt-untauglicher Männer geht in Erfüllung! Endlich muss man um Frauen rum zu kriegen nur noch ein Bisschen an ihnen rubbeln, Menschen auf Autos schleudern, einige Stiere schlachten und ein paar Schildkröten auskotzen. Bevor ihr die neue Aufrissmethode jetzt auf offener Straße probiert, solltet ihr viellecht daran denken, auf dem NDS etwas zu üben. Mit Project Rub, einem der seltsamsten Titel der letzten Jahre…

Grundsätzlich ist das eine Ansammlung von lustigen Minispielchen, welche die Funktionen des Nintendo DS auf vorbildliche Art und Weise ausnutzen. Hauptsächlich hantiert man mit dem Touchpad herum. Hier haben sich die Entwickler um Abwechslungsreichtum bemüht. Man lenkt Autos, balanciert in "Der heiße Draht"-Manier unter Zeitdruck über Abgründe, kegelt menschliche Kugeln durch den Verkehr, schrubbt Dreck von Mädchen und erledigt ähnlich spaßige Aufgaben. Ab und zu gilt es besonders Laut ins Mikrofon zu brüllen oder beständig hinein zu blasen. Verpackt ist das alles in eine kleine Kampagne mit einer mehr oder weniger belanglosen Geschichte, die nach regelmäßigen Bosskämpfen weitergeführt wird .

Sie lässt dich ran

Sämtliche abgeschlossenen Spiele kann man im Erinnerungs-Modus spielen, wo es je 10 Runden des Games zu schaffen gilt. Dabei spielt man sich diverse Boni wie Kleidungsstücke und Frisuren für das "Mädchen seiner Träume" frei. Im äußerst seltsamen "Wahnsinn"-Part kleidet man die Braut dann damit ein, und kann auf dem Touchscreen an ihr rumfummeln. Nun ja, wer’s mag…

Als besonderes Zuckerl kann man sich durch die Kombination mit einigen GBA-Spiele noch weitere Boni freischalten, und – was richtig sinnlos ist – ein etwas über eine Sekunde langes Sprachsample von sich selbst aufnehmen und abspielen. Die mitgelieferten Sprachdateien überzeugen durch passendes Trash-Niveau. Musikalisch nervt das anfangs gefällige Gedudel nach einiger Zeit etwas, aber für stundenlange Sessions ist Project Rub ohnehin nicht gedacht.

Grafisch knüpft das Spiel perfekt an den aktuellen iPod-Silhouettenwahn an, überzeugt durch geschmeidige Animationen und einen in Spielen soweit ich weiß noch nicht dagewesenen Stil. Kein Eyecatcher, aber durchaus recht nett anzusehen.

Fazit

Ja, so in etwa stelle ich mir eine nette Sammlung an Minigames vor. Project Rub macht nicht viel falsch, ist für einige Stunden und ein paar Spielchen zwischendurch durchaus spaßig, verliert aber dann schnell die Faszination. So motivierend find ich es dann nämlich auch wieder nicht irgendwelche Outfits für eine Silhouetten-Dame freizuspielen. Sicherlich kein Spiel für die Ewigkeit, aber doch ein sehr netter Titel bei dem Minispiel-begeisterte nicht falsch liegen.

Nintendo – Pre-E3 Pressekonferenz aus

Hat da gerade jemand mit der Konkurrenz den Boden aufgewischt? Nintendo’s Vor-Pressekonferenz zur E3 ging in diesen Minuten zu Ende, und was die Japaner da gezeigt haben war nicht von schlechten Eltern. Nicht nur, dass mit dem Gameboy Micro ein „neuer“ Handheld angekündigt wurde (ein sehr kleiner Gameboy Advance der etwa die größe eines iPod Mini hat mit extrem schafem Display), auch zu den Online-Funktionen des DS wurde Neues bekannt. Der Service wird in Zusammenarbeit mit Gamespy aufgezogen und keine laufenden Kosten verursachen. Ein eigener WLAN-Internetrouter soll reichen um mit der ganzen Welt spielen zu können.

Zum Nintendo Revolution wurde nicht allzu viel verraten. Nur dass alle bisherigen Prototypen zwar in etwa dem finalen Design entsprechen, aber immer noch größer sind als das fertige Produkt. Außerdem wird man sämtliche Nintendo-Spiele der letzten Jahrzehnte (seien sie vom N64 oder NES) auf dem Gerät emulieren können. Dazu muss man sie nur online herunterladen. GameCube-Spiele können ganz normal über das Disc-Laufwerk gespielt werden. Der Revolution wird übrigens mit kabellosen Kontrollern bedient. Nintendo verspricht außerdem starken Support von externen Entwicklern und Publisher, die Fortführung der hauseigenen Franchises wie Zelda oder Super Mario. Auch ein Final Fantasy-Titel ist bereits in Arbeit.

S.T.A.L.K.E.R. – Video und Releasetermin 2006

Tjo, falsch gedacht. Wie vor einigen Tagen in einem Interview mit einem GSC Gameworld-Mitarbeiter zu lesen war, waren die Entwickler von S.T.A.L.K.E.R. da noch guter Dinge, ihr Projekt bis Ende 2005 veröffentlichen zu können. Kurz darauf hat Publisher THQ aber bereits den Release für das Kalenderjahr 2006 festgelegt, genauere Angaben blieb man aber leider schuldig.

Dafür gibt es ein brandneues DirectX 9-Video zum ukrainischen Shooter. Der beweißt, dass die Optik des Spiels nach wie vor nicht zum alten Eisen gehört und ist mit acht beziehungsweise 44 Megabyte Gewicht als niedrig und hoch aufgelöste Variante unter dem folgenden Link zu ergattern.

Virus – Rechter Spam durch Sober.Q

Eine neue Welle von rechtem Spam überschwemmt gerade das Internet. Schuld daran ist der Virus Sober.Q und seine Vorgängerversion Sober.P. Während Sober.P (klassifiziert als Wurm) vor einigen Tagen damit begann sich zu verbreiten, blieb er bislang allerdings inaktiv. In den letzten Stunden hat er allerdings begonnen seinen Nachfolger (Trojaner) herunterzuladen und über die befallenen Computer E-Mails mit rechtsradikalem Inhalt zu versenden.

Eine ähnliche Vorgehensweise musste man schon bei früheren Sober-Versionen mitansehen. Anzumerken ist noch, dass die E-Mail-Versender nichts mit dem Inhalt der E-Mail zu tun haben.

Wie immer bleibt uns nur die Empfehlung, mit einer aktuellen Anti-Viren-Software gegen den Befall von Viren vorzubeugen. Kostenfrei geht das für Privatanwender mit dem sehr guten Tool AntiVir.

Quake 4 – Es bewegt sich

14 Sekunden ist es lang und knapp eineinhalb Megabyte groß, das Video zu Quake 4, das seit einigen Stunden durchs Netz geistert. Natürlich sind keine weltbewegenden Erkenntnisse daraus zu gewinnen. Zwei Mal sieht man Außenlandschaften, allerdings ist die Perspektive nicht geeignet um Auskunft über deren Aussehen zu geben. Das was man sieht ist karg und recht unspektakulär. Einige gescriptete Szenen in Innenlevels (obwohl diese weiterhin stark an Doom 3 erinnern) und ein gigantisch großes Monster wissen da schon eher das geneigte Auge zu erfreuen.

Das Teaser-Movie zur E3 ist unter anderem bei den US-Kollegen von Gamer’s Hell zu finden. Bis wir den Actiontitel von Raven dann selber spielen dürfen, wird es noch etwas dauern. Zwischen Ende 2005 und Anfang des zweiten Quartals 2006 ist Quake 4 derzeit eingeplant.

Nintendo DS – Online-Funktion auf der E3

Während Nintendo auf der E3 von ihrer nächsten Konsole (Revolution) vermutlich nur Videos zeigen wird, will das japanische Traditionsunternehmen wohl die hauseigenen Handhelds sehr stark ins Rampenlicht rücken. Nicht nur, dass betriebsnahe Quellen von einer überarbeiteten Version des Game Boy Advance sprechen, auch die kabellose Online-Funktionalität des Nintendo DS soll erstmals gezeigt werden. Gerüchten zufolge wird der Revolution später ein ähnliches System nutzen.



Auf einen gigantischen Fight um die Aufmerksamkeit am Konsolenmarkt will man sich bei Nintendo offenbar nicht einlassen, und zeigt in diesem Bereich hauptsächlich neue Spiele für den GameCube, wie etwa den nächsten Teil der Legend of Zelda-Serie. Microsoft und Sony wollen ihre beiden Next-Generation-Modelle in der E3-Woche ja erstmals unter großem Pomp präsentieren.

S.T.A.L.K.E.R. – Wahrscheinlich noch dieses Jahr

S.T.A.L.K.E.R. gehört auf den Wunschlisten von Actionspielern mittlerweile seit Jahren zu den ganz oben gelisteten Games. Der Shooter mit Rollenspiel-Anteilen von G.S.C. Gameworld soll nach aktuellen Aussagen eines Mitarbeites mit „hoher Wahrscheinlichkeit“ noch in diesem Jahr erscheinen. Einen genauen Termin nennt das Mitglied des ukrainischen Entwicklerteams aber nicht.

Dafür verrät er aber, dass Multiplayerkarten (etwa 600×600 m) deutlich kleiner ausfallen, als die Solo-Maps (zwischen 2 und 5 km²), und dass der Mehrspielerpart an Counter-Strike angelehnt ist. Außerdem spricht er noch ein wenig über die KI, von der man sich einiges erhoffen darf, wobei er aber darauf hinweißt, dass man sich auch keine Wunder erwarten sollte. Die Künstliche Intelligenz von S.T.A.L.K.E.R. sei besser als die in anderen Spielen, aber schlussendlich noch weit entfernt davon menschlich zu agieren.

Die Handheld’sche Revolution?

Unter dem Namen Revolution soll ja eigentlich erst die nächste Konsole von Nintendo auf den Markt kommen. Der aktuelle Handheld der Japaner verdient ihn aber zumindest genauso, obwohl man bei seiner Bennenung den konventionellen Titel Nintendo DS (Double Screen) gewählt hat. Wir Rebellen haben uns das Gerät angesehen und beschlossen, es in unsere Berichterstattung zu integrieren…

Zwei Bildschirme (einer davon mit Touchscreen-Funktion), ein akzeptabler Preis (150€) und ordentlich Potential für innovative Spiele. Das sind im Wesentlichen die Schlagworte, die einem einfallen, wenn man dem Nintendo DS eine Empfehlung aussprechen müsste. Momentan steht das Gerät in Europa sowieso weitgehend konkurrenzlos da, schließlich erscheint Sony’s PSP erst Anfang September.

Erste Eindrücke:
Edel sieht er aus und ziemlich schwer liegt er in der Hand, dieser Handheld. Anders als der Gameboy ist er nicht kompakt sondern aufklappbar. Neun Knöpfe (zum Spielen zwei Schultertasten und vier vorne; dazu noch einer für Select, Start und Power), ein Richtungskreuz, einen nicht optimal platzierten Lautstärkeregler, einen Eingang für Kopfhörer (beides Unterseite) und eine Halterung für den Touchscreen-Stift, von dem für vergessliche Mitmenschen praktischerweise gleich zwei mitgeliefert werden. Ein Eingabegerät hätte ich jetzt fast noch vergessen: das Mikrophon.

Permanenter Batterienkauf wie zu seligen GameBoy-Zeiten ist schon in der Standardausrüstung passè. Ein Akku ist mit von der Partie, der für etwa sieben Stunden Saft bietet. Drei Stunden dauert die Aufladezeit.

Was auch sofort auffällt ist, dass die Spiele enorm klein sind (32x32x3mm) und absolutes Verlier-Potential besitzen. Während die DS-Spiele an der Oberseite eingeschoben werden, ist das Gerät allerdings auch mit GBA-Spielen kompatibel, ein zweiter Schaft ist an der Unterseite des Geräts eingebaut.

Praxis:

Nachdem man sich an den Umgang mit den Touchscreen und das ungewöhnlich hohe Gewicht gewöhnt hat (naja, Muskeltraining muss man nicht gerade einlegen ;)), kann man sich mit dem Gerät ruhig auch mal nach draußen wagen. Allerdings nicht in zu helle Gegenden, denn für Sonneneinstrahlung ist der NDS nicht geschaffen. Seine Bildschirme spiegeln leider ziemlich und die richtige Position zu finden dürfte nicht immer möglich sein (man stelle sich Verrenkungskünstler im Zug oder Bus vor). Dafür sind die Screens in der Nacht mit einer angehmen Hintergrundbeleuchtung ausgestattet. Die kann zum Schonen des Akkus zwar auch abgeschaltet werden, in der Praxis ist mir dabei aber nur der Nachteil aufgefallen, dass man eigentlich auch tagsüber kaum noch was sieht.

Klasse ist die Wireless-Multiplayerfunktion. Damit braucht man nur einen Mitspieler in der Nähe und ein Spiel – je nachdem wie es die Entwickler vorgesehen haben eines für jeden Mitspieler, oder überhaupt nur ein einziges für alle, das dann temporär auf die anderen Geräte übertragen wird. Zur Spielerei stehen ein Zeichenchat ("Pictochat") sowie ein ganz normaler Chat zur Verfügung.

Der letzte technische Aspekt ist der Sound: Der kommt mit Stereo-Qualität aus zwei Boxen, die auf dem aufklappbaren Teil des NDS platziert sind.

Fazit:

Ohne den DS jetzt mit besonders vielen Spielen erlebt zu haben (Asphalt Urban GT und Project Rub) darf ich mich durchaus schon begeistert zeigen. Das Ding ist einfach cool und die neuen Steuerungsmöglichkeiten eröffnen durchaus viele Möglichkeiten für kreative Entwickler. Schade nur, dass die Bildschirme so spiegeln. Aber wenn die Sonne scheint, sollte man doch sowieso besseres zu tun haben – oder?

PS: Wer sich nicht ganz dämlich anstellt, sollte es übrigens nicht so schnell schaffen, Kratzer in den Touchscreen zu machen.