Unter dem Namen Revolution soll ja eigentlich erst die nächste Konsole von Nintendo auf den Markt kommen. Der aktuelle Handheld der Japaner verdient ihn aber zumindest genauso, obwohl man bei seiner Bennenung den konventionellen Titel Nintendo DS (Double Screen) gewählt hat. Wir Rebellen haben uns das Gerät angesehen und beschlossen, es in unsere Berichterstattung zu integrieren…
Zwei Bildschirme (einer davon mit Touchscreen-Funktion), ein akzeptabler Preis (150€) und ordentlich Potential für innovative Spiele. Das sind im Wesentlichen die Schlagworte, die einem einfallen, wenn man dem Nintendo DS eine Empfehlung aussprechen müsste. Momentan steht das Gerät in Europa sowieso weitgehend konkurrenzlos da, schließlich erscheint Sony’s PSP erst Anfang September.
Erste Eindrücke:
Edel sieht er aus und ziemlich schwer liegt er in der Hand, dieser Handheld. Anders als der Gameboy ist er nicht kompakt sondern aufklappbar. Neun Knöpfe (zum Spielen zwei Schultertasten und vier vorne; dazu noch einer für Select, Start und Power), ein Richtungskreuz, einen nicht optimal platzierten Lautstärkeregler, einen Eingang für Kopfhörer (beides Unterseite) und eine Halterung für den Touchscreen-Stift, von dem für vergessliche Mitmenschen praktischerweise gleich zwei mitgeliefert werden. Ein Eingabegerät hätte ich jetzt fast noch vergessen: das Mikrophon.
Permanenter Batterienkauf wie zu seligen GameBoy-Zeiten ist schon in der Standardausrüstung passè. Ein Akku ist mit von der Partie, der für etwa sieben Stunden Saft bietet. Drei Stunden dauert die Aufladezeit.
Was auch sofort auffällt ist, dass die Spiele enorm klein sind (32x32x3mm) und absolutes Verlier-Potential besitzen. Während die DS-Spiele an der Oberseite eingeschoben werden, ist das Gerät allerdings auch mit GBA-Spielen kompatibel, ein zweiter Schaft ist an der Unterseite des Geräts eingebaut.
Praxis:
Nachdem man sich an den Umgang mit den Touchscreen und das ungewöhnlich hohe Gewicht gewöhnt hat (naja, Muskeltraining muss man nicht gerade einlegen ;)), kann man sich mit dem Gerät ruhig auch mal nach draußen wagen. Allerdings nicht in zu helle Gegenden, denn für Sonneneinstrahlung ist der NDS nicht geschaffen. Seine Bildschirme spiegeln leider ziemlich und die richtige Position zu finden dürfte nicht immer möglich sein (man stelle sich Verrenkungskünstler im Zug oder Bus vor). Dafür sind die Screens in der Nacht mit einer angehmen Hintergrundbeleuchtung ausgestattet. Die kann zum Schonen des Akkus zwar auch abgeschaltet werden, in der Praxis ist mir dabei aber nur der Nachteil aufgefallen, dass man eigentlich auch tagsüber kaum noch was sieht.
Klasse ist die Wireless-Multiplayerfunktion. Damit braucht man nur einen Mitspieler in der Nähe und ein Spiel – je nachdem wie es die Entwickler vorgesehen haben eines für jeden Mitspieler, oder überhaupt nur ein einziges für alle, das dann temporär auf die anderen Geräte übertragen wird. Zur Spielerei stehen ein Zeichenchat ("Pictochat") sowie ein ganz normaler Chat zur Verfügung.
Der letzte technische Aspekt ist der Sound: Der kommt mit Stereo-Qualität aus zwei Boxen, die auf dem aufklappbaren Teil des NDS platziert sind.
Fazit:
Ohne den DS jetzt mit besonders vielen Spielen erlebt zu haben (Asphalt Urban GT und Project Rub) darf ich mich durchaus schon begeistert zeigen. Das Ding ist einfach cool und die neuen Steuerungsmöglichkeiten eröffnen durchaus viele Möglichkeiten für kreative Entwickler. Schade nur, dass die Bildschirme so spiegeln. Aber wenn die Sonne scheint, sollte man doch sowieso besseres zu tun haben – oder?
PS: Wer sich nicht ganz dämlich anstellt, sollte es übrigens nicht so schnell schaffen, Kratzer in den Touchscreen zu machen.