Simon the Sorcerer – Chaos ist das halbe Leben – Releasetermin gerät ins Wanken?

SCHOCK! Der vierte Teil der Simon the Sorcerer Reihe „Chaos ist das halbe Leben“ wird entgegen der Überschrift planmäßig am 23. Februar ausgeliefert werden.

Das Spiel ist bereits im Presswerk angekommen und wird bald mit einer hochwertigen Faltschachtel mit Prägedruck zu haben sein. Wir begrüßen das, mal ehrlich eine DVD-Box mit buntem Inlay lässt micht nicht mehr vom Sessel springen, aber richtiger Karton lässt doch Nostalgiegefühle aufkommen. Wir sind guter Dinge, dass Silver Style einen Titel fabriziert hat, der dem Simon-Kult gerecht wird. Holger Strecker, Geschäftsführer von RTL Enterprises, scheint davon ebenfalls überzeugt zu sein:

„Mit Simon gelang es uns, eine der hochkarätigsten Adventure-Lizenzen zu gewinnen. Fast eine Million Mal verkauften sich die Vorgänger-Titel bisher, und die Erwartungen der riesigen Fangemeinde sind entsprechend hoch. Ich bin davon überzeugt, dass wir mit Simons neuestem Abenteuer, gemeinsam mit dem Entwicklerteam von Silver Style, den hohen Ansprüchen der Simon-Freunde mehr als genügen werden.“

Mit einer Menge Phantasie

Die besten Einfälle sind meist keine besonders komplexen neuen Ideen, es sind einfache, alltägliche Dinge, die einem im Nachhinein betrachtet schon immer hätten einfallen müssen, an die aber dennoch lange Zeit keiner gedacht hat. Will Wright hat seit langer Zeit solche Ideen. Etwa die, den Spieler seine Traumstadt bauen oder ein alternatives Leben führen zu lassen wie in Sim City und die Sims.

Mit Spore dringt Wright jetzt zum Kern der Dinge vor, keine Städte, Bauernhöfe oder Familien werden simuliert, sondern die Evolution, der Kreislauf des Lebens selbst.
Ganz neu ist die Idee nicht, denn Maxis hat mit Sim Life schon einmal den Versuch unternommen, Leben auf einer virtuellen Erde zu simulieren. Wirklich Spaß macht dieses Spiel allerdings nicht (mehr). Gottgleich durfte man in Sim Life Lebensformen (Pflanzen wie auch Tiere) kreieren und sie auf einer 2D Welt beim Fressen und Gefressen werden, aber auch bereits bei ihrer stetigen Fortpflanzung und Entwicklung betrachten. Wirklich Spaß hatten damit auf Dauer wohl nur Biologiestudenten, auch weil eine Identifikation mit den Icons, die über den Bildschirm huschten, nur schwer möglich war.

Spore versucht genau das zu vermeiden. Eine simulierte Welt voller Leben allein wäre schon spannend, fesselnd wird ein solches Spiel aber nur, wenn der Spieler etwas bekommt, mit dem er sich identifizieren kann. Nicht die Kontrolle über alle Wesen, dafür alle Möglichkeiten der Gestaltung für ein Wesen, eine Art.

Ich mach mir die Welt…
Der Editor ist in Spore nicht wie üblich Werkzeug, um eigene Inhalte ins Spiel zu übertragen, sondern absoluter Kern des Spiels. Mittels Drag und Drop zieht man Bauteile wie Augen, Beine, Arme oder körpereigene Waffen an eine beliebige Stelle der gespielten Kreatur. Dabei sind alle Teile verformbar und funktional. Ein Mund am einen Ende und das Auge am anderen der Wirbelsäule? Kein Problem. Sieben Beine? Auch das geht, im wahrsten Sinne des Wortes. Die Bewegungsabläufe sind selbst bei skurrilsten Kreaturen flüssig und wirken real. Mehr Beine lassen die Art schneller werden, Stacheln dienen zur Verteidigung oder zum Angriff. Eigenschaften und Nahrungsart der Kreatur berechnet der Editor je nach verwendeten Teilen, wobei die meisten nicht nur eine, sondern mehrere Eigenschaften verbessern. Grenzen sind der Phantasie des Spielers dabei nur durch die bisher erarbeitete Punkteanzahl gesetzt, denn jeder Teil muss bezahlt werden. Die Punkte dienen in Spore als Währung und können etwa durch Nahrungsaufnahme erwirtschaftet werden.

Evolution im Spiel bedeutet bei Spore auch Evolution von Computerspielen an sich. Denn die verschiedenen Phasen in der evolutionären Entwicklung der gespielten Art vereinen die besten Genres bestehender Spiele.

Anfangs steuert man in Pacman-Manier einen Mikroorganismus durch einen zweidimensionalen Ausschnitt der Ursuppe. Hat man sein winziges Wesen ausreichend entwickelt ohne dabei gefressen zu werden, bekommt man auch schon eine Dimension dazu und muss sich von nun an aus der Schulterperspektive im Urmeer behaupten. In der nächsten Phase hat man erstmals festen Boden unter den – neu entwickelten – Füßen und erkundet actionreich das Festland. Fressen und Weglaufen bestimmen bis dahin das Leben der jungen Spezies, denn der Computer sorgt dafür, dass man nie am obersten oder untersten Ende der Nahrungskette steht. An Land aber gibt es mehr zu entdecken als Nahrung und Feinde.

Gruppendynamik
Artgenossen wollen gefunden und in einer Herde vereint werden. Intelligenz wird von nun an zu einem immer wichtigeren Faktor der aufstrebenden Art und wie alles andere wird auch diese mittels Punkten gekauft. Ist man erst einmal klug genug und hat einen Stamm, der hinter einem steht, darf man die nächste evolutionäre Stufe betreten, die Stammesphase.

Einfache Hütten beherbergen den Stamm und erstmals können Punkte abseits vom eigenen Körper in nützliche Werkzeuge und Alltagsgegenstände investiert werden,
welche das Leben und den Umgang mit anderen Stämmen erleichtern.

Der Stamm gewachsen, die Hütte zu klein, dafür das Gehirn mittlerweile größer?
Dann darf eine eigene Stadt errichten werden. Auch für das Design der Stadt darf der Editor genutzt werden. Mittels einfacher, beliebig veränderbarer Formen kann ein einzigartiger Baustil kreiert werden. In dieser Phase steht die reibungslose Funktion der Stadt im Mittelpunkt des Interesses. Aber auch neue Technologien dürfen erforscht und für das Wohl des Volkes oder gegen rivalisierende Städte eingesetzt werden.

Klug genug? Gut genug? Stark Genug?
Früher oder später kommt die Zeit, wo jede Art zu den Sternen blickt und sich fragt, ob es da draußen nicht noch mehr gibt. In der letzten Phase von Spore kann deshalb ein UFO erworben werden und zum ersten Mal ist des dem Spieler möglich, den eigenen Planeten zu verlassen um sich in die weiten des Alls aufzumachen und das eigene Sonnensystem zu erkunden. Mittels neuer Antriebstechnologie darf später sogar die gesamte Galaxie bereist werden.

Ein normales Spiel wäre jetzt zu Ende. Spore beginnt an diesem Punkt gerade erst.

Unendliche Möglichkeiten bieten sich durch das UFO und seine Technologien. Diese Phase bildet den Sandkastenmodus des Spiels. Geht es nach den Entwicklern, ist an diesem Punkt nahezu alles möglich und so soll Spore niemals enden. Jeder normale Entwickler würde spätestens jetzt für verrückt erklärt werden, jeder bis auf Will Wright.

Spore lebt von der Kreativität der Spieler. Darum wird das Spiel bei vorhandener Internetverbindung die Schöpfungen anderer Spieler ins Spiel kopieren wo sie ab dann Computergesteuert weiter leben. So erhalten Spieler die Möglichkeit die Zivilisationen der Spore Gemeinschaft zu bestaunen ohne dabei in ständiger Angst vor den UFOs übermächtiger Mitspieler zu leben.

Spore ist ein Monsterprojekt und selbst der ausführlichste Artikel kann wohl nur einen Oberflächlichen Überblick über die spielerischen Möglichkeiten des fertigen Spiels liefern. Sicher aber ist das man sich auf Spore freuen muss, denn Will Wright hat nicht nur die richtigen Ideen, er weiß auch wie man gute Spiele daraus macht.

Ancient Wars: Sparta – Erneute Verschiebung

Klar – Verschiebungen unter dem Vorwand von kleinen Fixes und Optimierungen sind inzwischen weitgehend anerkannt. Ancient Wars: Sparta könnte nach meinem Geschmack aber langsam mal erscheinen.

Eidos hat den Termin nun nochmals nach hinten verschoben und peilt inzwischen den 20. April 2007 an. Gründe für die erneute Verlegung wurden zwar nicht genannt, es kann sich aber eigentlich nur um die oben genannte Kategorie handeln.

Microsoft – Liebäugelt mit Nintendo DS

Nachdem Microsoft die Traditionsspieleschmiede Rare übernahm, kamen logischerweise keine Titel von dem Entwicklerteam mehr für andere Plattformen raus. Auf der DICE Summit in Las Vegas bestätigte Shane Kim von den Microsoft Game Studios aber zumindest, dass ein Kameo oder Viva Pinata auf dem DS vorstellbar wären.

Zwar ist das keine explizite Ankündigung, aber erneut stellt man sich auf die Seite von Nintendo, um sich gegen den „gemeinsamen Feind“ Sony stark zu machen. Ich hätte jedenfalls nichts gegen neue hervorragende Rare-Titel für Nintendo´s Handheld.

Infernal – Fixes Release

Der vielversprechende Third-Person-Shooter Infernal wird am 23. März bei uns erscheinen. Als gefallener Engel schauen wir uns nach Alternativen um und merken, dass auch die Seite der Teufelchen seine Vorteile zu bieten hat.

Neben den herkömmlichen Waffen dürfen wir auch auf übernatürliche Kräfte zugreifen, die uns den Kampf gegen unsere jeweiligen Gegner sichtlich erleichtern. Die Demo hat mir bisher schon gut gefallen. Wenn nichts schiefgeht erwartet uns ein eingängiger, hübscher und äußerst unterhaltsamer Shooter in diesem Frühjahr.

Nintendo Wii – Online Dev-Kits versendet

Eigentlich kommt diese Meldung recht spät für mich. Nintendo of America hat die ersten Online Development-Kits an Entwicklerstudios für ihre Konsole Wii verschickt. Damit können sich die Entwickler mit den Onlinefunktionen und die dafür verfügbaren Entwicklungsoptionen vertraut machen.

Nintendo hat angekündigt, dass bereits einige Spiele mit Onlineunterstützung in Entwicklung seien. Ich bin jedenfalls gespannt.

Playstation 3 – Fragwürdige Garantiepolitik

Wie ich gerade bei den Kollegen von 4Players lesen musste, leistet sich Sony im Garantierecht ihrer neuen Konsole Playstation 3 eine mittelschwere Frechheit. Wie es im Handbuch beschrieben steht erlischt die Garantie nämlich, wenn man unlizensiertes Zubehör verwendet.

Die Garantie erlischt folglich, wenn man Kabel oder Controller von Drittherstellern nutzt. Wenn im späteren Verlauf des Konsolenlebens Probleme mit dem Gerät auftreten könnt ihr euch fast sicher sein, dass Sony keine Hilfestellung mehr leisten wird.

Motivation auf dem Silbertablett

Man nehme zwei Rassen, packt eine Menge neuer Gebiete und Instanzen hinzu und kürt das ganze mit vielen Quests und Gegenständen. Schon hat man eine Erweiterung auf die acht Millionen Spieler weltweit ungeduldig gewartet hatten. Blizzard hat mit Burning Crusade ein Riesenpaket geschnürt. Aber gibt es neben "mehr vom klassichen World of WarCraft" noch mehr zu sehen?

Blutelfen und Dreanei. Gerade auf die beiden neuen Rassen freuten sich alteingesessen Spieler. Nicht nur, dass auch Hordler nun Paladine und die Allianz Schamanen spielen können, auch die beiden neuen Gebiete bringen eine Menge Abwechslung mit sich. Im Gegensatz zu den älteren Startgebieten haben die Entwickler gerade mit den Aufträgen geglänzt. So gibt es auch schon in den frühen Phasen des Spiels neben den Standard-Quests sehr motivierende Aufgaben für zwischendurch. Dreanei können beispielsweise sehr früh im Spiel auf einem Elek, dem Reittier ihrer Rasse, zum nächsten Auftraggeber reiten. Zusätzlich wurden die Wege der einzelnen Quests stark verkürzt. Lange Laufphasen, die gerade am Anfang sehr nervig sein können, gehören der Vergangenheit an. Sobald der Spieler alles in den beiden ersten Gebieten erledigt hat, geht es allerdings in den alten Gebiete des Hauptprogramms. Hier muss noch ein wenig Überarbeitung passieren, denn sieht man anfangs fast ausschließlich Blutelfen und Dreanei durch die Gegend laufen, fehlen die neuen Rassen in der Folge fast völlig. Außer ein paar neuen Quests ist hier leider kaum etwas passiert.
Die Motivation kommt spätestens ab Level 55 wieder. Denn dann geht es ab durch das Dunkle Portal in die Scherbenwelt. Sieben brandneue Gebiete warten nur so da drauf durchforscht zu werden. Questmangel gibt es hier nicht. Ob auf der Höllenfeuerhalbinsel, in den Zangarmarschen oder dem Schattenmondtal, überall warten gleich mehrere Städte oder Außenposten. Auch hier macht Burning Crusade so ziemlich alles richtig. Schon sehr früh gibt es eine Menge neuer Gegenstände, die gerade für all die, die im Hauptprogramm niemals in der bisher höchsten Instanz Naxxramas waren, extrem interessant sein dürften.

Auch die ersten Aufgaben sind leicht erledigt und Folgeaufträge sind die Regel. Gerade für Orks, Tauren, Menschen, Gnome und ist das sogenannte Questen eine gelungene und extrem motivierende Abwechslung zum monatelangen 60er-dasein im Hauptprogramm. Ein Highlight: Auf einem Drachen fliegt ihr auf der Höllenfeuerhalbinsel über ein Camp, welches ihr mit Bomben fast komplett auslöschen müsst. Das ist eben die etwas andere Art der „Kill-Quest“.
Ein Mangel bleibt: In vielen Auftragsbeschreibungen gibt es oft nur ungenaue Angaben über den Ort, wo man die Quests erledigen kann.

Rollenspieler sind bekanntermaßen sehr neugierige Menschen. Gerade die neuen Gebiete sind ein großer Designsprung gegenüber dem alten World of WarCraft. Eine herrliche Vielfalt breitet sich vor dem Spieler aus. Die Zangarmarschen, eine Art Sumpfgebiet im zauberhaften blau, die Schwertwindklippe in deren spitzen Steindornen riesige Drachen hängen und auch das fabelhafte Nagrand mit den grünen Wiesen und den vielen kleinen fliegenden Inseln. Die Biokuppeln in Nethersturm sind nicht nur ein Kontrast zum Rest des Gebietes, sondern hinter ihrer magischen Kuppel sieht der Jungel einfach nur fantastisch aus. Auch die Instanzen, die jetzt meist drei verschiedene Flügel für jeweils ein anderen Levelabschnitt geeignet sind, sehen nicht nur großartig aus, sondern spielen sich außerdem noch ganz anders als alles was bisher da war. Mehr Taktik ist schon in den ersten kleineren Dungeons gefordert. Außerdem wurde auch der Aufbau geändert. So muss man nun am Ende der Instanz nicht lange Wege zurück zum Eingang machen. Abkürzungen zurück oder eben Ausgänge sind jetzt normal.

World of WarCraft erfindet sich mit dem Add-On nicht neu, sondern macht ziemlich viel genauso gut wie im Hauptprogramm. Den Rest macht das Spiel mit Burning Crusade aber noch viel besser. Wem das Spiel langweilig geworden ist, wird jetzt mit der großen Auswahl von neuen Quests, Instanzen, Gebieten und den neuen Rassen neue Motivation eingehaucht. Das Design ist immernoch hervorragend und mit der Scherbenwelt hat sich Blizzard fast selbst übertroffen. Einzig die kleineren Bugs in Quests und anfangs sehr nervigen Abstürzen der Scherbenwelt-Server lassen meckern. Wem allerdings schon das Hauptprogramm nicht wirklich Spaß gemacht hat, der sollte auch nicht hoffen, dass er nun ein komplett anderes Spiel serviert bekommt. Doch den meisten der acht Millionen wird das Menü sehr gut schmecken. Also: Guten Appetit!

Guitar Hero – Kommt auf Wii!

Guitar Hero wird für Wii erscheinen. Das hat Activision diese Woche auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben. Man wolle seine starken Marken (auch die weniger aufregenden Transformers, Shrek und Spider Man wurden genannt) im kommenden Finanzjahr auch auf die beiden Plattformen für Big-N bringen.

Damit hat also einer der größten Publisher erneut die verstärkte Oritentierung an Nintendo-Produkten angekündigt. Man will die Angebote für beide wachsenden Plattformen verdoppeln.

Guitar Hero ist eines der stärksten Playstation-Brands der vergangenen Jahre. Jetzt darf auch auf anderen Geräten gerockt werden – wohl zum Unbehagen Sony’s wird auch die Xbox 360 ein Spiel der Reihe spendiert bekommen.

Happy Birthday – Geschichte lernen unnötig, fragt suit!

Es hat sich durch zahlreiche körperliche Gebrechen bereits seit einigen Monaten abgezeichnet: unser zweiter Chefredakteur suit hat den Zenit überschritten. Mit dem heutigen 25. Geburtstag wird auch eine symbolische Grenze erreicht, denn besonders fiese Zeitgenossen würden also sagen, dass Sigi jetzt auf die 30 zu geht und das Leben so gut wie vorbei ist.

Wir freuen uns natürlich, wenn in der Rebell-Statistik das Durchschnittsalter steigt. Das hilft unserer statistischen Seriösität, auch wenn das Geburtstagskind natürlich immer noch derselbe kindische Hund ist. Ich gratuliere im Namen der gesamten Redaktion. :)

Half-Life 2: Episode Two – Verschiebung auf Herbst

Eigentlich war es doch von vornhinein klar, dass es Valve nicht schaffen würde, ihr kommendes Standalone-Addon nicht pünktlich auf den Markt zu bringen. Stattdessen wird das Spiel nun auf den Herbst diesen Jahres verschoben.

Immerhin hat man die Wahl zwischen zwei Editionen. Die Black Box beinhaltet Das Spiel sowie Team-Fortress 2 und Portal. Die Orange Box legt zusätzlich noch den Vorgänger Half-Life 2: Episode One und das eigentliche Hauptprogramm Half-Life 2 obendrauf.

Gewalt in Spielen – Bayern stellt Gesetzesentwurf vor

Demokratie kann sowohl Fluch als auch Segen sein. Segen, weil jeder seine Meinung frei und ohne Furcht kundtun darf, Fluch, weil es eben auch Menschen tun, die von dem, was sie da gerade erzählen, leider keinerlei Ahnung haben. Letzteres wird besonders dann gefährlich, wenn man damit auch noch ein Forum findet. Ergo ist es auch kein Wunder, dass nach all den populistischen Angriffen auf die bösen Killerspiele seitens der Politik nun auch Taten folgen.

Gemeint ist damit die Drucksache 76/07, welche eine „Verbesserung des Jugendschutzes“ anstrebt, natürlich herausgegeben vom freiesten aller Freistaaten, besser als Bayern bekannt. Nun ist freiesten nicht nur eine Hyperbel, sondern auch eine Antithese, freier als frei geht nun einmal nicht. Genau das ist die Drucksache 76/06 ihrer Wesensart nach aber auch, denn von „Verbesserung“ kann hier wahrlich nicht die Rede sein.

Nachdem man den üblichen Rattenschwanz an Scheinargumenten hervorgebracht hat, warum man „Kinder und Jugendliche vor Gewaltexzessen in Form menschenverachtender Gewaltspiele […] schützen“ muss, geht es recht schnell zum Eingemachten. „Das vorliegende Gesetz sieht deshalb ein Verbot von virtuellen Gewaltspielen vor“, so die einleitenden Worte des Kapitels „Lösung“. Das alleine mag schon harter Tobak sein, wird aber durch die Neureglung des Paragraphen 131a noch übertroffen: hier wird klar gestellt, dass jeder mit Bußgeldern in Höhe von maximal 500.000 Euro oder bis zu einem Jahr Haft zu rechnen hat, der „Killerspiele“:

1. verbreitet,
2. öffentlich zugänglich macht,
3. einer Person unter achtzehn Jahren anbietet, überlässt oder zugänglich macht oder
4. herstellt, bezieht, liefert, vorrätig hält, anbietet, ankündigt, anpreist, einzuführen oder auszuführen unternimmt, um sie im Sinne der Nummern 1 bis 3 zu verwenden oder einem anderen eine solche Verwendung zu ermöglichen.“

Das mag sich schon verheerend anhören und natürlich wird auch wieder die Verschärfung der Indizierungsrichtlinien gefordert und auch die Arbeit der USK angezweifelt. Doch die Spitze der Entmündigung des verantwortungsbewussten Konsumenten ist schon vorher zu finden. So soll das so genannte „Erzieherprivileg“ gestrichen werden. D.h. Eltern dürfen nun nicht mehr darüber entscheiden, ob sie ihr 17-jährigen Kind nicht doch eine Runde Quake 3 spielen lassen.

Wer auch immer sich diesen harten Tobak ausgedacht hat, wurde vorher jedweden Realitätssinns beraubt und sitzt jetzt in seinem kleinen Kämmerlein und beobachtet die Welt aus seinem eindimensionalen Blickwinkel. Schließlich sind nur die bösen, bösen Computerspiele an der zunehmenden Jugendkriminalität schuld und nicht etwa die ineffiziente Jugendförderung oder das völlig überforderte Schulsystem. Scheuklappen waren wohl mal wieder im Sonderangebot zu erwerben, der Einsatz des gesunden Menschenverstandes muss dagegen für einige Politiker eine wahre Folter sein.

Gewalt in Spielen – Wiener ÖVP vs. Killerspiele

Franz Ferdinand Wolf, der Mediensprecher der Wiener ÖVP, leitete letzte Woche eine Diskussionsrunde zum Thema gewaltverherrlichende Spiele. Laut dem ORF konnte die von ihm zusammengestellte Runde zu keinem objektiven Ergebnis kommen.

Auf die Frage des ORF, ob er selbst einmal solche „Gewaltspiele“ ausprobiert habe, antwortete Wolf:
„Ich brauche solche Spiele nicht zu spielen, um zu wissen, dass sie gefährlich sind.“

Diesen Worten ist wohl nichts mehr hinzuzufügen, Herr Wolf, wir sind voll und ganz ihrer Meinung, bei uns hier läuft es nicht anders – wir bewerten Spiele auch nach Gutdünken ohne sie jemals gespielt zu haben – daran ist doch nichts verwerfliches? (Anm.: Das war gelogen, die gängige Redaktionspraxis von Rebell.at sieht natürlich ganz anders aus: wir spielen das Zeug schon, bewerten aber diejenigen mit den höchsten Geboten besser …)

Abschließend möchte ich noch einen Kommentar des Benuzters pc104 aus dem ORF-Forum zitieren:

„Papa, ich will computerspielen“
Gusch bua, des is schlecht für Dei‘ Entwicklung! Jetzt nimm des G’wehr und schiaß den Hirsch um!