Alle Beiträge von Tom Schaffer

Geschäfte machen mit dem Krieg

Genau eine Woche nach dem Ausbruch des Krieges ist’s endlich so weit und irgendwelche Spieleentwickler haben angekündigt, ein Spiel vor dem Hintergrund des Irak-Konflikts zu veröffentlichen. Die netten Modder der BF 1942-Conversion Desert Combat wollen ihr Machwerk laut Aussagen von CNN der Spielerschaft als kostenpflichtiges Addon anbieten.

Nun könnte man meinen es sei ohnehin schon Gang und Gebe in thematisch heiklen Szenarien zu spielen. Schließlich gibt es auch Shooter im Zweiten Weltkrieg und dem Vietnamkrieg. Zweifelsohne stimmt das. Und obwohl ich verstehen kann, wenn jemand solche Spiele komplett ablehnt, spiele ich sie doch ganz gerne – sofern mir die Behandlung des Themas nicht zu heftig ausfällt. Nun stellt sich aber doch die Frage: Ist es wirklich richtig, zu einem Zeitpunkt, an dem ein laufender Krieg – der nahezu nirgendwo auf der Welt mehrheitlich von der Bevölkerung geduldet wird – tausende Todes- und andere Opfer fordert, ein Spiel darüber zu veröffentlichen? Natürlich ist es hier wie immer so, dass sich die moralische Antwort darauf jeder selbst geben muss.

Ich allerdings sage „Nein“. Es ist nicht richtig. Meiner Auffassung nach ist es respektlos gegenüber den Verletzten, Toten und den unter diesem Krieg leidenden Menschen. Warum? Weil es absolut nicht einzusehen ist, dass sich jemand irgendwo auf der Welt vor einen Bildschirm setzt und sich in einer virtuellen Spielwelt vergnügt, in der andere gerade in diesem Moment sterben – und zwar wirklich, ganz ohne Respawn.

Andere mögen nun wiederum sagen, dass man Spiele von der Realität trennen können muss. Natürlich! Das ist normalerweise auch meine Meinung. Allerdings glaube ich nicht, dass hier eine hundertprozentige Trennung möglich ist. Wie stellt man sich das in diesem Fall vor? Im Fernsehen den Bericht über die grausamen Al Jazeera-Bilder abdrehen, vor den PC setzen, schnell eine Runde auf virtuelle Irakis ballern und dann wieder den PC abschalten? Und das alles ohne auch nur den geringsten Zusammenhang herzustellen? Das hat meiner Meinung nach mit einer gesunden Trennung der Wirklichkeit von Spielen nichts mehr zu tun, das ist Realitätsverdrängung.

Und was mich an der ganzen Sache vielleicht sogar noch am meisten anpisst ist, dass jemand wirklich Geld mit diesem grausamen Szenario machen will. Nein, ich spreche nicht von Öl-Konzernen oder Regierungen! Dass diese meistens keine menschenfreundlichen Züge mehr besitzen, ist doch schon fast normal. Was ich meine ist eigentlich noch tragischer – die Unterhaltungsindustrie bzw. jene Entwickler dieser Mod oder von allen demnächst folgenden Spielen die sich den Irakkrieg als Thema aussuchen um ihre Produkte aktueller und "aufregender" zu machen.

Was haltet ihr von dieser Kolumne? Unser <a href="http://forum.rebell.at" target="_blank">Forum</a> steht wie immer zur Diskussion bereit.

Gold Games 6 – Compilation zum Budgetpreis

Die sechste Runde der GOLD GAMES-Reihe, einer der ersten Spielesammlung der Softwaregeschichte, geht nun noch günstiger an den Start und läßt jedes Spielerherz pünktlich vor Ostern höher schlagen, mit Highlights wie Die Siedler IV, Gothic, Starlancer, Motocross Madness 2, Pool of Radiance, Grandia II, Silent Hunter II sowie vielen weiteren Toptiteln! GOLD GAMES 6 ist mit seinen 15 Toptitel ab sofort zum Preis von 19,95 € zu haben!

Die GOLD GAMES 6 – Compilation beinhaltet folgende Spiele:
– BATTLE REALMS
– CONFLICT ZONE
– DER WEG NACH EL DORADO
– DIE SIEDLER IV

– EVIL TWIN

– GOTHIC

– GRANDIA II

– MOTOCROSS MADNESS 2

– POOL OF RADIANCE * RUINS OF MYTH DRANNOR

– RALLY CHAMPIONSHIP 2002
– RAYMAN M
– SCHIENE UND STRASSE

– SILENT HUNTER II

– STARLANCER

– WARLORDS BATTLECRY II

Battlefield 1942 – Irak-Mod als Addon?

Während im Irak immer noch täglich Bomben fallen und Gewehre rattern denken die ersten Entwickler bereits daran kommerzielle Produkte vor dem Hintergrund dieses Konflikts zu veröffentlichen. Die Macher der Battlefield 1942-Mod Desert Combat haben gegenüber CNN Pläne geäußert, das auf den Multiplayerpart ausgelegte Programm als kostenpflichtiges Addon in die Läden zu bringen.

Die Hersteller des Originalspiels BF 1942Electronic Arts – wussten in einer ersten Stellungnahme noch nichts von diesen Plänen. Diverse andere Publisher haben aber ihr Interesse bekundet, so DC-Projektleiter Frank DeLise.

Desert Combat ist zeitlich übrigens nicht genau im laufenden Golfkrieg angesiedelt sondern in der Epoche zwischen dem letzten Irakkrieg (1991) und der UN/US-Mission in Somalia (die als Szenario in Delta Force: Black Hawk Down herhält und 1993 statt fand).

Die Geschichte wird wieder neu geschrieben

Microsoft’s Age of Mythology und Age of Empires 2 dominieren immer noch die Herzen vieler Echtzeit-Strategen, da ziehen die Redmonder bereits mit einem neuen potentiellen Top-Titel ins Rennen um den Genrethron. Big Huge Games ist diesmal für die Entwicklung verantwortlich und der kreative Part des Teams mit Brian Reynolds (Civilization 2) als erstem Geiger gut besetzt. Der Name des Spiels ist Rise of Nations

Reynolds kehrt zwar mit seinem neuesten Werk der Rundenstrategie zumindest vorerst den Rücken zu, zahlreiche Features aus Vertretern des maroden Genres finden aber in Rise of Nations Verwendung. Als Beispiel wären die dynamischen Ländergrenzen zu nennen die doch noch ein Novum in Echtzeitstrategiespielen darstellen.

Wer Risiko mag wird sich gleich zu Beginn des Spiels wohl fühlen. Man beginnt auf einer Weltkarte deren Gebiete ähnlich wie im abendfüllenden Brettspiel aufgeteilt sind. Von dort gewinnt man einen Überblick über die strategische Lage. Wenn man nun angegriffen wird oder einen Feind attackiert schaltet das Spiel in das eigentliche Geschehen. Die Schlachten zwischen den 18 verschiedenen Nationen die zur Verfügung stehen werden in einer Age of Empires 2-ähnlichen Grafik dargestellt. Natürlich sieht alles viel fescher aus als im mittlerweile doch in die Jahre gekommenen Ensemble-Epos.

Wer die Kämpfe für sich entscheiden kann, der darf sich in Zukunft auf mehr Truppen und bessere Technologien freuen. Alle strategischen Eroberungen von Rohstoffen und Gebieten spielen in Rise of Nations eine Rolle. Damit es aber zur Besetzung kommt muss man sich natürlich mächtig ins Zeug legen, denn das Echtzeitstrategiespiel lässt an Komplexität nicht viel vermissen und geht in vielen Punkten neue Wege. Der Spieler wird beispielsweise durch ein ungewohntes aber sinnvolles Ressourcensystem dazu gezwungen zu expandieren. So ist der wichtigste Stoff im Spiel wahrscheinlich das „Knowledge“ – oder „Wissen“ wie es in der deutschen Version wohl heißen wird.

Dieses wird durch das Erbauen von Universitäten gewonnen. Pro Stadt darf man aber lediglich eine dieser Unis bauen. Auch darf für jedes Waldstück nur ein Holzfällerlager erstellt werden. Gleiches gilt für den Abbau von Öl und Eisen. Mittels Erforschung neuer Techniken kann man die Gewinnung der Rohstoffe aber beschleunigen. Um die Erkenntnis zu diesen Fortschritten zu erlangen benötigt man aber wie gesagt „Wissen“. Ein komplexer Kreislauf der vor allem auch Entscheidungen vom Spieler verlangt – Erschafft man eine militärisch überlegene Nation die versucht mit der Atombombe seinen Willen durchzusetzen oder versucht man die Weltherrschaft per wirtschaftlicher Überlegenheit zu erringen?. Apropos Atombombe: Nicht nur deren Erforschung ist teuer, auch der Einsatz ist alles andere als harmlos. Werden zu viele Bomben pro Spiel abgeworfen verlieren alle Mitspieler.

Grafisch offenbaren bisher veröffentlichte Impressionen wie Videos und Screenshots auf den ersten Blick altbekannte Anblicke. Sieht man ein zweites Mal hin so entdeckt man aber die wunderschönen Animationen der 3D-Einheiten und den Detailreichtum der Maps. Die Gebäude sind übrigens zweidimensional. Für Übersicht sollte außerdem gesorgt sein – anders als in vielen Konkurrenztiteln kann man bei Rise of Nations sehr weit herauszoomen. Und somit auch die verschiedenen Grafiksets genießen, denn französische Gebiete sehen anders aus als südamerikanische.

Der Releasetermin für die US-Version ist aktuell auf den 20. Mai angesetzt. Nur wenige Tage und Wochen später sollen auch die internationalen Fassungen folgen – darunter natürlich auch eine deutsche.

Schafft es Brian Reynolds endlich aus dem Schatten Sid Meier’s herauszutreten? Es sieht fast so aus, denn Rise of Nations hat das Zeug zum Hit. Altbekanntes wird mit Neuem und Features aus anderen Genres vermischt und was dabei entsteht ist komplexer und interessanter Mischling aus Empire Earth, Risiko und Alpha Centauri. Das Welterobern könnte ein enormes Suchtpotential in sich bergen und eines ist schon mal klar – die Testversion nimmt mir hier keiner weg wenn es endlich soweit ist…

Ein neuer Motor für Simulationen?

Etwas niedergeschlagen schleiche ich in die Bar und setze mich an die Theke. "Hey, dich kenn ich doch! Bist du nicht der Typ von Freeport 7?". Gut, dass der Barkeeper mich daran erinnert, ich hatte ja schon fast vergessen, dass mir vor wenigen Tagen eine ganze Raumstation um die Ohren geflogen ist. Ich bin einer der wenigen Überlebenden – ich bin Trent. Und was mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz klar ist: die ganze Sache formiert sich zu einer riesigen Sauerei, und schon bald bin ich der letzte lebende Überlebende…

Allzu große Teile der Geschichte sollen nicht verraten werden, nur soviel: Wer Verschwörungen mag wird Freelancer lieben. Von der ersten Sekunde an zieht einen die Story des Weltraumspiels in seinen Bann und lässt dann nicht so schnell wieder los. Was ich nach den ersten Spielstunden nur zu vermuten beginne, bewahrheitet sich schneller als mir lieb ist: die Regierung hat was gegen mich. Ihr wolltet schon immer mal der Staatsfeind Nummer 1 sein? In Freelancer habt ihr die Chance dazu.

Zu Beginn aber sind die Jungs noch auf meiner Seite. In der anfangs angesprochenen Bar heuern wir gleich bei einer leckeren Polizeibeamtin namens Juni an, die uns während der Story tapfer zur Seite steht. Die ersten Aufträge sind schnell erledigt und mein Gelbörserl beginnt sich langsam mit Credits zu füllen. So schnell wie möglich tausche ich mein besseres "Raumruderboot" gegen ein echtes Männerschiff ein und bestücke das sogleich mit einigen Waffensystemen.

Und die benötigt man im Laufe des Spiels auch, denn nur sehr selten geht es friedlich zur Sache. Skrupellose Kopfgeldjäger, gehorsame Polizeipatroullien und haufenweise anderes Gesocks will Trent an den Kragen. Aber nicht nur ihm, beim Flug durch das All findet man immer wieder Gefechte zwischen Mitgliedern der zahlreichen Fraktionen. Auch Warenkonvois und Polizeieskorten lassen die Spielwelt äußerst lebendig erscheinen. Besonders atmosphärisch ist es den Funkverkehr von anderen Schiffe oder Stationen abzuhören, auch wenn sich die etwas zu wenigen Sprachsamples bald wiederholen. Außerdem ist es sehr nützlich von dieser Möglichkeit und dem integrierten Schiffscanner Gebrauch zu machen. Vor allem wenn man als Pirat sein Unwesen treibt …

Zwischen den Storymissionen muss man immer wieder Zufallsaufträge erledigen die im Normalfall auf das Zerlegen einer bestimmten Gruppe von Gegnern hinauslaufen. Auf Dauer werden diese Schießereien etwas eintönig, wirklich störend sind sie aber nicht.

Apropos Ballern: Freelancer ist sicher keine Vollblutsimulation. Das beginnt schon bei der Steuerung, die keinen Joystick sondern die Maus als Werkzeug nutzt, und endet bei den Schiffen. Zwar gibt es zahlreiche Schiffstypen und in Daten wie der Panzerung oder den verfügbaren Waffenslots unterscheiden sich diese durchaus, allein schon die für alle Schiffe gleiche Geschwindigkeit trimmt die Schlachten aber ein wenig in das Actiongenre. Eine Flucht ist oft so gut wie unmöglich. Schade ist auch, dass die Cockpit-Ansichten der Weltraum-Vehikel nicht besonders liebevoll gestaltet worden sind.

Die bereits angesprochene Maussteuerung war seit jeher eines der Features auf welches die Entwickler besonders stolz waren. Was viele lange skeptisch betrachtet haben ist, dass der Joystick komplett außen vor gelassen wird. Trotzdem gibt es in diesem Punkt nichts zu meckern. Freelancer geht locker von der Hand und schon nach wenigen Minuten hat man alles perfekt im Griff. Sowohl Einsteiger als auch fortgeschrittene Zocker dürften ihre Freude mit den zwei verschiedenen Methoden haben. Per Free Look-Modus oder unter Anwendung der Maustaste lässt sich euer Schiff steuern.

Der Einstieg wird euch grundlegend sehr leicht gemacht. Der Schwierigkeitsgrad steigt aber mit der Dauer des Spiels ordentlich an. Im späteren Verlauf hat man es plötzlich mit dutzenden Schiffen und zahlreichen unsympatischen Raketen zu tun. Zum Glück gibt es hilfreiche Ausrüstungsgegenstände für euer Schiff. Mit Raketenablenksystemen hält man sich die feindlichen Geschosse vom Hals, Schildbatterien und Nanobots stehen zur schnellen Reparatur der Schäden zur Verfügung falls es doch einmal zu einem Treffer kommt. Besonders schmerzliche Einschüsse sieht man auch an eurem Schiff. Nach einer ordentlichen Schlacht fehlt schon mal ein Großteil des linken Flügels.

Wenn ihr eine Gruppe von Schiffen angreift beeinflusst ihr damit das Verhalten der gesamten Spielwelt euch gegenüber. Ausschlaggebend dafür ist das Parteiensystem. Die unzähligen verschiedenen Fraktionen mögen sich untereinander oft nicht so besonders. Frei nach dem Motto "Der Feind meiner Feinde ist mein Freund" werden hier Sympathiepunkte vergeben. Die Zufallsmissionen absolviert ihr übrigens im Auftrag dieser Parteien.

Zwischen den Aufträgen dockt man immer wieder auf Planeten, Basen oder großen Schiffen an und sucht dort Bars auf. Neben Gerüchte verbreitenden Barkeepern und neuen Jobs findet man dort auch Personen die einen gegen entsprechendes Bargeld bei einer bestimmten Gruppierung beliebter machen. Natürlich auf Kosten der Sympathiewerte bei anderen Fraktionen.

Auf lange Sicht nicht besonders motivierend aber zwischendurch auch ganz nett ist es, sich einem friedlicheren Dasein hinzugeben und ein wenig zu handeln. Dazu verfrachtet ihr einfach ein paar Waren zu niedriegsten Preisen in euren übergroßen Kofferraum und seht zu wo man das Zeug teuer absetzen kann.

Bei Freelancer begeistert einfach die enorme Vielfalt der Möglichkeiten die einem gegeben werden. Einfach nur herumfliegen und Feinde ins Nirvana zu schicken macht zwischendurch genauso viel Spaß wie eine Mission zu absolvieren, ein wenig zu handeln, euer Schiff aufrüsten oder fremde Transporter zu begleiten bzw. anzugreifen.

Unterstützt wird dieses Spielprinzip von einem gelungenen Sound, einer sehr ordentlichen englischen Sprachausgabe und einer netten grafischen Präsentation. Klar, die lange Entwicklungszeit geht nicht spurlos an dem Spiel vorüber, aber im Grunde ist die Optik zeitgemäß und durchaus hübsch anzusehen. Leider treten in der US-Verkaufsversion diversen Berichten zufolge immer wieder Probleme mit der Soundkompatibilität auf. Mehr als kurze Aussetzer der Effekte haben wir aber über die gesamte Dauer des Tests selbst nicht bemerkt. Nicht klar ist auch, ob das in der deutschen Version (Release: 8. Mai) bereits behoben sein wird.

Wer alles wissenswerte über die Geschehnisse in den Systemen wissen will sollte auch den Newsdienst nicht entgehen lassen. Dort wird man über akutelle Ereignisse auf dem Laufenden gehalten, wenn beispielsweise irgendwelche wichtigen Persönlichkeiten gestorben sind oder eine Station angegriffen wurde. Manchmal hat man auch selber seine Griffel im Spiel.

Äußerst empfehlenswert ist auch der Multiplayermodus. Spielt man immer auf demselben Server, dann werden dort die Daten des Spielers gespeichert und man verbessert seinen Charakter immer weiter. Ein leichter MMORPG-Touch – aber natürlich vollkommen kostenfrei. Einen echten Cooperative-Modus der das Nachspielen der Story erlaubt findet man zwar leider nicht, die Möglichkeiten sind aber auch ohne einen solchen sehr vielfältig und machen über lange Zeit Spaß. Von Beginn an dürfen alle Bereiche betreten werden, wer sich einfach nur einmal das Universum ansehen will kann ja ein Spiel starten.

Ich bin Trent! Ja, ich bin es wirklich! Seit langem habe ich mich in einem Spiel nicht mehr so großartig vergnügt wie in Freelancer. Digital Anvil hat zwar leider gegenüber dem ursprünglichen Konzept vieles geändert, trotzdem bietet das Game alles was das Herz begehrt. Etwas zu kurz kommt nur der Handelspart und kurioserweise der Simulationsanteil. Warum alle Schiffe gleich schnell durch den schicken Weltraum tuckern ist mir ein Rätsel. Das Spiel ist aber trotzdem zu komplex um eine "Verbannung" in das Actiongenre zu rechtfertigen.

Meine Befürchtung: Freelancer ist deswegen vermutlich nicht die erhoffte Rettung des Simulationsgenres. Ganz sicher ist es aber ein enorm grandioses (um nicht "geiles" zu sagen) Spiel das in keiner Sammlung fehlen darf. Dafür gibt es verdientermaßen unseren Award.

Oscars – Moore geigt auf

Wieder einmal ein kleine Off Topic-Meldung am Rande: Die größte Auszeichnung im Bereich der Filme – die Oscars – wurden kürzlich wieder vergeben. Für besondere Aufregung sorgte dabei der Gewinner im Bereich „Documentary Feature“. Michael Moore, der Autor von Büchern wie Downsize This oder Stupid White Men, konnte mit seiner genialen Halbdokumentation Bowling for Columbine, in der er den amerikanischen Waffenfanatismus ebenso wie zahlreiche soziale Probleme des „Land of the Free“ kritisiert, einen der begehrten Preise einheimsen.

Schon im Vorfeld munkelte man darüber was der Kritiker bei seiner eventuellen Dankesrede wohl sagen würde. Moore hat seine Anti-Kriegsposition zuletzt in der Kooperation mit der armenischen Musikgruppe System of a Down beim Dreh des Videos zu Boom! unter Beweis gestellt. Bei seinem Triumph kam es dann zu einer packenden Rede Moore’s die wir euch im Originalwortlaut präsentieren möchten:

Whoa. On behalf of our producers Kathleen Glynn and Michael Donovan from Canada, I’d like to thank the Academy for this. I have invited my fellow documentary nominees on the stage with us, and we would like to — they’re here in solidarity with me because we like nonfiction. We like nonfiction and we live in fictitious times. We live in the time where we have fictitious election results that elects a fictitious president. We live in a time where we have a man sending us to war for fictitious reasons. Whether it’s the fictition of duct tape or fictition of orange alerts we are against this war, Mr. Bush. Shame on you, Mr. Bush, shame on you. And any time you got the Pope and the Dixie Chicks against you, your time is up. Thank you very much.

Michael Moore:
To my beloved parents, Frank and Veronica Moore. To the producer of the film, and my wife, Kathleen Glynn. To Natalie Rose, my daughter, one of the funniest people I know.
To Jim Czarnecki, producer
Tia Lessin, supervising producer
Carl Deal, archivist
Kurt Engfehr, editor and co-producer
Woody Richman, assistant editor
Jeff Gibbs, composer
Bingham Ray and everyone at United Artists
Micahael Donovan, Salter Street
Charles Bishop, Salter Street
Jim and Donna Glynn and family
Anne Moore and John Hardesty and Molly
Veronica Moore
Kelsey and Leah Binder
Pat and Rick Simone
Dorenna Newton
Andrew Horowitz
Siobhan Oldham
Rehya Young
Maureen McCarron
Ari Emanuel, Endeavor Agency
And all those working for peace in the world.

Für den couragierten Auftritt erntete Moore, der sich als einziger Preisträger vehement gegen den Kurs der US-Regierung aussprach Pfiffe und Buh-Rufe aus dem Publikum. Schon im Vorfeld waren Kriegsgegner von der Veranstaltung ausgeladen worden – die Veranstalter ersuchten um einen unpolitischen Ton bei der Glanz & Glamour-Parade. Ob man schon diese Aktion und die Reaktionen auf die Rede peinlich oder gar bedenklich findet bleibt jedem selbst überlassen… ;-)

Herzliche Gratulation von unserer Seite an Michael Moore!

USA – Boom der Kriegsspiele

Makaber, pervers oder scheißegal… Was auch immer man davon hält, es ist ein Faktum, dass Spiele die von dem eigentlich heiklen Thema des Krieges handeln seit geraumer Zeit unheimlich populär sind. Das ist nicht nur in Amerika so, auch bei uns in Österreich und Deutschland dominieren Titel wie BF 1942, Splinter Cell oder C&C: Generals die Charts. Der Artikel von Reuters auf den wir euch hinweisen möchten handelt aber nur vom amerikanischen Markt wo es ebenfalls trotz des umstrittenen Krieges keinen Rückgang bei den Verkaufszahlen dieser Spiele gibt. Klickt einfach auf den unten stehenden Link um euch den Text durchzulesen.

Interessant ist vor allem die Frage warum die Publisher im Gegensatz zu den Anschlägen vom 11. September 2001 keine Releaseverschiebungen an thematisch heiklen Spielen vorgenommen haben. So erschien zum Beispiel am ersten Tag des Krieges Rainbow Six 3: Raven Shield, auch die Goldmeldung zu Blitzkrieg wurde an diesem Tag hinausposaunt.

Nach den Terroranschlägen auf das World Trade Center konnten manche Spiele gar einen Verkaufsboom verzeichnen. Der Flight Simulator von Microsoft, mit dem Gerüchten zufolge der fatale Anflug auf die Gebäude geübt wurde, war innerhalb von Tagen ausverkauft gewesen.

Wir von Rebell beschränken unsere Berichterstattung über Kriegsspiele wie ihr sicher gemerkt habt derzeit auf ein absolutes Minimum. Erst in den nächsten Tagen wollen wir wieder News und Artikel zu diesen Games veröffentlichen.

Jagged Alliance 2 – Gold Edition kommt

Ihr habt gerade 15€ zuviel auf der hohen Kante und seid Freunde von rundebasierenden Taktikspielen? Außerdem habt ihr Jagged Alliance 2 und das dazugehörige Addon Unfinished Buisness noch nicht gespielt? Dann solltet ihr jetzt zuschlagen, denn für schlappe 15 Piepen verkauft Modern Games ab Ende April eine Gold Editon.

Die bringt nicht nur Hauptprogramm und Addon auf eure Rechner, sondern auch eine überarbeitete KI, einen neuen Spielmodus und ein niegelnagelneues Waffeninterface. Damit könnte das Packet auch für Besitzer von Jagged Alliance 2 einen Blick wert sein die ihre Sammlung vervollständigen möchten. Die Systemvoraussetzungen für den absoluten Top-Titel aus dem Jahre 1999 sind für heutige Verhältnisse natürlich bestenfalls ein sogenannter „Lercherlschaß“: 133 MHz und 32 MB RAM reichen locker aus.

Charts – KW 10: Österreich, Deutschland

Österreich: Saturn
01. Splinter Cell
02. C&C: Generals
03. Metroid Prime (GC)
04. Rayman 3 (GBA, PS2, GC, Xbox)
05. Resident Evil Zero (GC)
06. Tenchu: Wrath of Heaven (PS2)
07. Praetorians
08. GTA: Vice City (PS2)
09. Die Sims Deluxe
10. I.G.I. 2: Covert Strike

Deutschland: GfK
01. Splinter Cell
02. BF 1942: Road to Rome
03. Stronghold
04. Die Sims: Tierisch gut drauf
05. Die Sims Deluxe
06. Praetorians
07. Diablo 2: Lord of Destruction
08. Sim City 4
09. Wer wird Millionär?
10. Sim City 3000 Deutschland

Dreamfall – Kommen drei TLJ-Teile?

Ragnar Tornquist, seines Zeichens Macher von The Longest Journey, hat sich kürzlich öffentlich Gedanken über die Fortsetzungen des gelungenen Adventures gemacht. So ist laut dem Funcom-Mitarbeiter noch mindestens ein dritter Titel mit April Ryan geplant.

Auch zum zweiten Teil gibt es ein paar Neuigkeiten. Der Dialoganteil wird in dem Spiel etwas gekürzt werden. Das war einer der wenigen Kritikpunkte am Vorgänger. Tornquist verspricht aber zugleich nicht auf Spieltiefe verzichten zu wollen.

Außerdem wird es eine Art Zusammenfassung des Prequels am Beginn von The Longest Journey 2 geben. Wie genau das aussehen wird sagt Tornquist aber noch nicht. Dafür darf man sich wieder einmal ein Bild vom Releasetermin des Adventures machen: „Es wird eine Weile dauern bis ihr das herausfinden könnnt. Zwei Jahre.“

Irak – Wir schweigen

Nach dem monatelangen diplomatischen Ringen hat der lange befürchtete Irak-Krieg nun leider begonnen. Wir von Rebell.at haben beschlossen aus Respekt vor der irakischen Bevölkerung die Berichterstattung über Spiele einzustellen. Wir werden uns zwischen 24 und 48 Stunden nicht mehr zu diesem Thema äußern.

Wir hoffen damit auch in eurem Sinne zu handeln. Manchmal ist es sicher auch eurer Meinung nach nicht angebracht über Spiele zu berichten. Wenn auf der anderen Seite des Erdballs unschuldige Zivilisten in einem nicht unvermeidbaren Krieg getötet werden ist für uns dieser Punkt erreicht.