Alle Beiträge von Julian Pohl

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Emulation / Ballsports / Gaming

Herr der Ringe Online – Ab Herbst Free 2 Play

Schon während der letzten paar Jahre wurden wir Zeuge einer Wachablösung. Das gute alte Abo-Modell verabschiedet sich bei MMORPG´s immer mehr und wird durch „Free 2 Play“ ersetzt. Insbesondere Titel, die mit geringen Nutzerzahlen kämpfen, haben mit Free 2 Play eine lohnenswerte Alternative an der Hand. Das Spiel selbst kostet dabei nichts – auch monatliche Gebühren entfallen. Dafür kann der geneigte Spieler Zusatzinhalte und Boni durch Investition von Echtgeld erwerben.

Knapp zwei Jahre nach seinem erscheinen wird nun auch Herr der Ringe Online von Abo auf Free 2 Play umgerüstet. Die neue Spielversion soll ab Herbst diesen Jahres spielbar sein und sich gänzlich über einen eingebauten Item-Shop finanzieren. Spieler, die nichts zahlen, müssen dabei auf einiges verzichten. So ist der Goldbetrag der maximal mitgeführt werden darf beschränkt, die Anzahl der Charakter Slots limitiert und noch auf einige weitere Dinge muss verzichtet werden.

Um das Spiel auch weiterhin zu finanzieren, gibt es für zahlungsbereite Spieler zwei weitere Spieler-Klassen. Wer wie bislang monatlich für das Spiel zahlen möchte, erhält einen VIP-Status, welcher einem mehr Rechte und Privilegien einräumt. Spieler die nichts zahlen, sich aber Premium-Punkte kaufen, erwerben einen Premium-Status, der zwar mehr Rechte und Features als die eines freien Spielers besitzt, jedoch unterhalb des VIP Status liegt. Für sogenannte Lifetime-Abonnenten besteht jedoch keinerlei Grund zur Sorge – diese erhalten einen VIP-Status plus 500 Premium Punkt im Monat um im Herr der Ringe Online Shop unter anderem kostenpflichtige Quest-Pakete, Ingame-Gegenstände und Account-Dienste zu kaufen.

Hier sind sämtliche Features aller Modelle aufgelistet:

LOTRO Free 2 Play

OpenPandora – Kommt jetzt, demnächst, irgendwann

OpenPandora? Da war doch was. Richtig! Das ambitionierte Handheld-Projekt. Von Spielern, für Spieler, OpenSource und mit ziemlich viel PS unter der Haube. Eigentlich sollte das gute Stück ja schon 2008 erscheinen – Dieses Ziel kann man 2010 natürlich getroßt als gescheitert betrachten. Vor über einem halben Jahr hatte ich dann den Eindruck, dass die eigentlich unendliche Geschichte der Pandora endlich ihr Ende finden könnte. Weitere 9 Monate später klingen nun auch die Verantwortlichen des Projekts recht zuversichtlich.

Viele Hürden auf dem Weg zu Release hat das kleine Gerät schon erfolgreich genommen. Das endgültige Design steht, die Massenproduktion der Boards wurde in Auftrag gegeben und sämtliche Stabilitätstests sind positiv verlaufen. Nun muss „nur“ noch die Produktion sämtlicher Teile positiv verlaufen und der Zusammenbau klappen. Eine vorläufige Roadmap auf der offiziellen Homepage der Pandora gibt den 1. April als ungefähren Zeitpunkt für den Startschuss des Zusammenbaus an.

Aber Vorsicht: Selbst die kleineste Panne im Produktions- oder Zusammenbauprozess kann die Auslieferung um Wochen, wenn nicht sogar Monate verzögern, solche Termine sind also mit ganz viel Vorsicht zu genießen. Die leidgeprobten Fans des Projekts sollten in all den Jahren aber zumindest Geduld gelernt haben. Ich freue mich jedenfalls auf den Release, wann immer er denn kommen möge. Wenn es soweit ist, werde ich mein Testgerät natürlich auf Herz und Nieren prüfen und einen ausführlichen Artikel dazu verfassen.

Genauere Informationen zum Gerät, den Entwicklerblog und das Forum mit den neuesten News findet ihr hier.

Core-Titel verkaufen sich lausig

Nintendo und einige Spiele-Entwickler haben sich scheinbar noch nicht damit abgefunden, dass die Wii auf Core-Gamer nur reichlich wenig Anziehungskraft ausübt. Ein Blick auf die January Video Game Sales Data der NPD Group bestätigt diesen Eindruck. Unter den erfolgreichsten Videospielen im Januar sind 5 Wii Titel zu finden, allerdings nur ein Spiel eines Drittentwicklers – Just Dance von Ubisoft.

Spiele wie No More Heroes 2 oder Dead Space: Extraction sind in den Augen der Fachpresse zwar durchweg gut, die Verkäufe dieser Titel lassen aber stark zu wünschen übrig. Ersteres ist in der ersten Verkaufswoche in den USA insgesamt nur 30,000 Mal über die Ladentische gegangen. Im Vergleich dazu: New Super Mario Bros. fand in der Startwoche 936.734 Abnehmer.

Doch woran liegt das? Na klar, Nintendo richtet sich mit der Wii eher an die Gruppe der Wenigspieler. Die Technik der Konsole kann mit der Konkurrenz auch nicht mithalten, und übrigens: Ich habe für Core-Titel auf der Wii auch noch nie einen Fernsehsport gesehen.

Was meint ihr? Sind Spiele ohne innovative Bewegungssteuerung oder Fitness-Spielchen überhaupt richtig aufgehoben auf der Wii?

F1 2009 & Operation Flashpoint 2 gewinnen!

Honk verschenkt wieder was
Honk verschenkt wieder was

Was haben F1 2009 für die Wii und Operation Flashpoint 2 – Dragon Rising gemeinsam? Beide Spiele hatten wir uns etwas genauer angesehen und beide sind prinzipiell ganz gut angekommen. So gut, dass wir nun jeweils drei Versionen jeden Spiels und drei Poster von Dragon Rising unter unserer werten Leserschaft verlosen.

Zu Dragon Rising (Poster und Spiel gibt es natürlich im Paket) sagte ich unter anderem folgendes: Die Feuergefechte, ob nun im Multi- oder Singleplayer sind sehr intensiv. Die ganze Kulisse ist optisch und akustisch sehr beeindruckend und das Kommando-System bietet dem geneigten Taktiker viele Möglichkeiten.

Tom Schaffer meinte zu F1 2009 (eines unserer Exemplare hat ein Lenkrad dabei): Mag die Formel 1 im echten Leben zwar langweilig wie wenig sonst sein, die Lizenz lässt sich immer noch in die spannendsten Rennspiele ummünzen. F1 2009 für den Wii ist da keine Ausnahme.

Mitmachen lohnt sich also! Schreibt einfach einen Kommentar mit eurer korrekten E-Mail-Adresse unter diesem Beitrag. Wer über dieses Gewinnspiel twittert (und uns darüber informiert und dabei @rebell_at erwähnt) oder in Facebook schreibt (hier die Gruppe rebell.at verlinken) bekommt jeweils ein Extra-Los in der Box. Noch bis zu unserem Geburtstag am Dienstag, den 16. Februar um 23:59 nehmen wir Zuschriften an. Die glücklichen Gewinner werden per E-Mail benachrichtigt und werden wenig später ihr Paket erhalten. Wir drücken die Daumen!

Pro Evolution Soccer 2010 – Bundesliga Patch

Pes BuLi Patch 2010Die Fifa-Reihe stellt in PC-Fassung spielerisch schon seit geraumer Zeit keine Bedrohung mehr für Pro Evolution Soccer dar. Trotzdem hat EA´s Serie in einem Punkt jedes Jahr die Nase vorn: Das fette Lizenzpaket. Grade deutschsprachige Spieler von PES vermissen deutsche Vereine und die Bundesliga.

Wie auch schon im letzten Jahr gibt es glücklicherweise eine fleißige Community, die sich dieses Problems alljährlich annimmt. 2010 arbeiten die Jungs von pesediting2008 am PESEdit.com 2010 Patch, der aktuell in Version 1.5 vorliegt. Neben der kompletten 1. und 2. deutschen Fußball Bundesliga gibt es neue Bälle und Schuhe zu bestaunen. In der neuen Version des Patches gibt es folgende Verbesserungen:

-Winter transfers until 16/01/10
Updated national team squads and lineups (Austria, Denmark, Slovakia, Slovenia, Angola, Burkina Faso, Cameroon, Cote d’Ivoire, Ghana, Nigeria, South Africa, Zambia)
-Updated kits for many teams + many new extra and alternative kits
-Many lineups corrected
-Updated Jabulani Ball
-Newest kitserver included
-More than 130 new faces

Ich selbst habe das Paket bereits installiert und erfreue mich an den tollen Spielern und Clubs der Bundesliga, die selbstverständlich auch im Meister-Liga Modus genutzt werden können. Toll außerdem: Der Patch lässt sich temporär abstellen, so dass weiterhin Online gespielt werden kann.

PSP Go! – Schlechter als sein Vorgänger

pspgoDie PSP Go ist inzwischen nun seit ein paar Monaten auf dem deutschen und österreichischen Markt und für mich ist es nun an der Zeit, ein vorläufiges Fazit zu treffen. Bereits im Spätsommer des vergangenen Jahres war ich unzufrieden, meine Vorfreude auf die Veröffentlichung hielt sich in engen Grenzen – teuer und kundenfeindlich wollte Sony das neue System an den Mann bringen.

Jetzt haben sich meine dunklen Vorahnungen bestätigt: Nicht nur, dass sie die hochschwelgenden Erwartungen nicht erfüllt – nein, ich sage, sie ist sogar schlechter als ihr Vorgänger.

Was bietet die PSP Go dem geneigten Nutzer? Nun, in jedem Fall einen kleineren Bildschirm als das Vorgängermodell. Außerdem kostet das gute Stück mit 210 Euro satte 50 Euro mehr als die PSP Slim & Lite. Fast amüsant ist die Tatsache, dass die Verantwortlichen den Wegfall des UMD-Laufwerks quasi als Feature angepriesen haben. Die PSP Go! beherbergt nun einen 32 Gigabyte großen Flashspeicher, auf dem Spiele per Internetübertragung geparkt werden können. Was machen nun die zugegeben seltener gewordenen Nutzer ohne Internet? Und was passiert mit den ganzen schönen UMD´s?

Sony versprach vor einigen Monaten, dass PSP-Besitzer die UMD´s gegen Gutscheine für die Internetdownloads eintauschen könnten. Daraus ist nun nichts geworden. Wenn ich nun Fifa 10 für die PSP als UMD-Version besitzen würde, müsste ich mir das faktisch gleiche Spiel für die PSP Go noch einmal kaufen: Kundenfeindlich und ein absolutes Unding, wie ich finde. Käufer, die die PSP durch den Kauf eines alten Systems und UMD´s also befeuert haben, werden nun sprichwörtlich in den Arsch gekniffen.

Der Internetshop führt übrigens nicht annähernd die ca. 300 Spiele, die bislang für die PSP in UMD-Version veröffentlicht wurden. Kurzum: Die PSP Go ist zumindest für PSP-Besitzer der letzten Generation ein einziger Reinfall und für mich nicht der erhoffte Fortschritt. Ich bemitleide momentan nur meinen Nachbarn, der sich das teure Teil vor einigen Wochen geleistet hat.

Glider Verbot – Was hat es genützt?

World of Warcraft
World of Warcraft
Das Automatisierungsprogramm Glider, mit dem man in World of Warcraft trotz eigener Abwesenheit Gold und Erfahrung sammeln kann, funktioniert schon seit Anfang letzten Jahres nicht mehr.

Blizzard reichte Klage gegen die Bot-Entwickler ein und erreichte eine einstweilige Einstellung des Dienstes. Bis das Verfahren beendet ist darf der Bot nicht mehr verkauft oder weiterentwickelt werden. Nun erhoffte man sich durch diesen Prozess vermutlich Signalwirkung: Mehr „echte“ Spieler auf den Servern, weniger nervige Chinafarmer.

Doch schon wenige Monate nach dem Aus von Glider sprossen neue Bots wie Pilze aus dem Boden. Inzwischen ist die Situation für Blizzard fast bedrohlicher, als sie vor dem Glider-Prozess war. Momentan gibt es nämlich mindestens drei gleichwertige Programme, die für das so genannte AFK-Botting genutzt werden können. Eines davon ist sogar günstiger, als es Glider damals war.

Keine Frage, von Botten halte ich nichts. Aber überstürzte Klagen sind, wie dieses Beispiel zeigt, nicht der richtige Weg. So steht man einer Flut von unehrlichen Spielern momentan recht hilflos gegenüber und kann lediglich mit Account-Bans reagieren. Ein Spieler eines amerikanischen Botting-Forums umschrieb die momentane Situation recht treffend: „Bans come and go, but my bot will stay“

Content-Recycling erlebt Hochkonjunktur

World of Warcraft
World of Warcraft
Wem schmeckt schon die aufgewärmte Suppe von gestern? Nicht nur die Supermarkt-Kette Sky sagt: Alles frisch. So hätten es auch die Spieler gerne, denn neuen Content braucht das Spiel. Das ist auch beim Genreprimus World of Warcraft nicht anders. Trotzdem setzte Blizzard immer wieder auch auf Content von gestern.

Der berühmte Onyxia-Schlachtzug aus den Angfangszeiten des Spiels wurde vor zwei Monaten quasi erneut eingeführt, so dass Spieler auf Stufe 80 eine angemessene Herausforderung vorfinden. Weder die Drachenhöhle, noch die Fähigkeiten von Onyxia haben sich dabei wesentlich verändert. Nun fragt man sich, ob die neuen Items Anreiz genug sind, immer wieder aufs Neue durch bekannte Höhlen zu streifen.

Das mittlerweile dritte Add-On für WoW wurde angekündigt und auch dort führt man diesen Kurs fort. So möchte man die Instanzen Das Kloster und Die Todesminen quasi als neues Content in die Erweiterung einbinden. Spieler, die schon etwas länger durch die Welt von Azeroth ziehen, werden lediglich gähnen können. Schließlich kann man diese Instanzen schon fast im Schlaf durchwandeln.

Ich persönlich hoffe, dass man seine Ressourcen nicht länger in das Recyclen von altem Content steckt, sondern mehr wirklich neuen Spielspaß erschafft! Das hat bis zum zweiten Add-On schließlich auch prächtig geklappt.

Big Blizzard is watching you

Blizzard
Blizzard
World of Warcraft Spieler kennen es: Zum 12. November mussten alle herkömmlichen Spiele-Accounts umgewandelt werden, um mit Blizzard´s Online-Plattform Battle.net zu funktionieren – Lästig, aber man möchte sich doch auch weiterhin in und um Azeroth tummeln. Als Belohnung gibt es ein putziges Haustierchen, doch kann der kleine Pinguin darüber hinwegtäuschen, dass „Big Blizz“ seine Nutzer nun scheinbar gerne häufig und willkürlich überwachen möchte?

Direkt auf der ersten Seite der neuen Accounterstellung auf Battle.net fällt einem die Online-Gesprächsvereinbarung ins Auge. Dort steht geschrieben: „Um den Battle.net-Service nutzen zu können, muss Blizzard berechtigt werden, Gespräche jeder Art im „Chat“, inklusive von privaten und geflüsterten Nachrichten, einzusehen, zu überwachen sowie nachzuprüfen …“. Dabei beschränkt man sich übrigens nicht auf World of Warcraft, sondern schließt jeden Titel mit ein, der Battle.net als Online-Basis nutzt. Zu den jetzigen Spielen gesellen sich in absehbarer Zeit die potenziellen Knüller Diablo 3 und Starcraft 2.

Ich frage mich ehrlich gesagt, wo wir hier gelandet sind? Muss ich nun jedes meiner Worte genau überprüfen und hinterfragen, ob ich durch einen Juchs oder flapsige Formulierungen den zuständigen Herren auf den Schlips trete und meinen Account oder mehr riskiere?

Operation Flashpoint 2 – Großer Name, großes Spiel?

Operation Flashpoint 2Bohemia Interactive landete mit Operation Flashpoint einen echten Überraschungshit. Umfangreicher, authentischer, aber auch schwerer war keine Militärsimulation zuvor. Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, bis ein echter Nachfolger zu dem von Fans geliebten Schlachten-Epos erscheinen würde. Denn bis zum Release von Dragon Rising wurden bereits Armed Assault 1 und 2 von Bohemia in die Läden gespült, welche einen durchaus ansprechenden Spielkern durch Bugs unzugänglich machten. Entsprechend lang war die Wartezeit auf einen offiziellen Nachfolger und entsprechend groß die Hoffnungen in ihn. Viele Fans fragten sich nun, ob dem großen Namen nun auch ein großes Spiel folgt.

Die ganze Kampagne spielt sich auf Skira ab, einer 220km² großen, unter russischer Kontrolle befindlichen und mit reichen Ölvorkommen gesegnete Insel. China liegt diesbezüglich auf dem Trockenen und plant nun eine Militär-Offensive gegen das Eiland zu starten. Um diesen Einmarsch zu verhindern schlüpfen wir im Laufe der 11 Missionen abwechselnd in die Haut von zwei namenlosen US-Marines. Hintergründe zu sämtlichen Darstellern des Spiels fehlen, hier hätte eine Menge Atmosphäre geschaffen werden können. Sei es drum: Wir werden trotzdem in der ersten Mission auf einem kleinen Ableger der Insel abgesetzt, um eine Satellitenanlage auszuschalten. Mit dabei sind drei computergesteuerte Mitstreiter, denen wir per Ringmenü oder Taktikkarte Befehle erteilen können. Das funktioniert in der Regel recht problemlos und eröffnet uns eine Großzahl von taktischen Möglichkeiten. Bereits in den Anfängen der Kampagne können wir so Flankenangriffe und Sperrfeuer steuern.

Auf dem Weg zu unserem ersten Wegpunkt überqueren wir Täler und Hügel, schöne Vegetation und einen traumhaften Sonnenaufgang. Optisch spielt Dragon Rising ganz oben mit. Die PC-User zahlen dafür den Preis von hohen Systemanforderungen, ansonsten darf die Grafikpracht direkt wieder heruntergeschraubt werden. Insbesondere die hohe Sichtweite zehrt an der Hardware, ist aber besonders im Multiplayer-Modus lebenswichtig. Nachdem wir nun die Satellitenanlage ausgeschaltet haben, liegt ein kleines Dorf vor uns. Unsere nächste Aufgabe ist die Stürmung des Dorfes und das Ausschalten sämtlicher dort stationierter Truppen. Mit Verlaub: Schon hier hatte ich den einen oder anderen Schweißtropfen auf der Stirn, denn eines ist Dragon Rising in jedem Fall: Verteufelt schwer. Nach wilden Feuergefechten, Funksprüchen und Granateneinsatz ist das Dorf gesichert. Die erste von 11 Missionen nähert sich dem Ende – und was folgt? Eine schnöde Statistik mit Excel-Charme! Nun gut, ein echter Soldat lacht über solche Kleinigkeiten. Was mich mehr gestört hat ist der generelle Umfang der Kampagne. Nach knappen 10 Stunden sind alle Missionen gespielt, Fahrzeuge kommen nur sporadisch zum Einsatz, den Helikopter dürfen wir tatsächlich erst in der allerletzten Mission steuern. Und was nützt mir eine schöne, offene Welt, wenn alle Missionen strikt nach Wegpunkt abzuarbeiten sind? Aber ein echter Flashpoint-Kenner lechzt natürlich nicht nur nach dem Singleplayer-Modus. Er möchte sich mit echten Mitspielern in den Kampf stürzen, Taktiken aushecken, Stellungen stürmen und wichtige Kontrollpunkte einnehmen.

Doch hier enttäuscht mich Codemasters in erster Linie. Es gibt nur zwei Spielmodi und insgesamt vier Mehrspieler-Karten. Während Deathmatch in der Praxis ein recht untaktisches Scharmützel bietet, ist Infiltration der einzig „echte“ Multiplayer-Modus für Kenner des ersten Teils. Hier geht es um das Stürmen und die Verteidigung von Gebieten. Darüberhinaus darf die Kampagne mit bis zu drei Mitstreitern kooperativ bestritten werden. So trifft man sich im Teamspeak, klügelt Taktiken und setzt den Plan dann im Spiel um – sehr unterhaltsam!

Die Feuergefechte, ob nun im Multi- oder Singleplayer sind sehr intensiv. Die ganze Kulisse ist optisch und akustisch sehr beeindruckend und das Kommando-System bietet dem geneigten Taktiker viele Möglichkeiten. Trotzdem hinkt Dragon Rising dem ersten Teil in Sachen Umfang und Spieltiefe ein gutes Stück hinterher. Vier Multiplayer-Maps sind einfach zu wenig, die Singleplayer-Kampagne ist zu kurz und die Story reichlich belanglos. Dem Open-World Konzept nimmt man mit dem linearen Missionsaufbau fast sämtlichen Wind aus den Segeln. So bleibt für mich lediglich die Hoffnung, dass findige Modder baldigst neue Kampagnen und Maps stricken. Wer ein unglaublich intensives, realistisches und viel zu kurzes Kriegserlebnis sucht, der sollte aber einen Blick riskieren!

Operation Flashpoint Dragon Rising – Auf in den Kampf

dragonrising
Nicht mehr lange, dann erwartet uns der Nachfolger vom grandiosen Taktik-Shooter Operation Flashpoint. Als eingefleischter Schlachtfeld-Stratege des alten Teils freue ich mich besonders auf den Release von Dragon Rising am 8. Oktober für PC, Xbox 360 und Playstation 3. Dabei kommt die aus Neon-Engine, bekannt aus Colin McRae – DIRT, zum Einsatz, die für besonders dichte Schlachtfeldatmosphäre sorgen soll. Die PC-Nutzer kommen außerdem in den Genuss eines ausgefeilten Missions-Editors, mit dem Szenarien frei Schnauze erstellt werden dürfen.

Dreh- und Angelpunkt ist ein zwar fiktiver, aber längst nicht undenkbarer Konflikt zwischen allierten Streitkräften und China. Der Spieler wird verschiedene Rollen bei den Allierten einnehmen dürfen und sich auf 220 Quadratkilometern Spielfläche frei bewegen können. Hervorgehoben wird der nicht lineare Ablauf der Missionen. Man hat freie Hand darüber, wann, wie und wo Missionen erfüllt werden. Gespannt bin ich besonders, ob man das offensichtlich vorhandene Potenzial des Spiels nicht durch Bugs oder unfertig gedachte Features gegen die Wand fährt und natürlich auch auf einen direkten Vergleich zum Konkurrenten Armed Assault 2

In ein paar Wochen werde ich einen ausführlichen Artikel zum Spiel veröffentlichen, bis dahin begnügen wir uns mit dem Trailer

Turbine: „PS3 and Xbox 360 offer a superior MMO platform“

Lord of the Rings OnlineCraig Alexander von Turbine lehnte sich bei der Games Developer Conference in Texas reichlich weit aus dem Fenster und sagte sinngemäß aus, dass Konsolen dem PC in Hinblick auf MMORPGs prinzipiell überlegen sind. Klar, die Aussage ist reißerisch und eine entsprechende Überschrift ein sofortiger Eyecatcher. Doch musste ich mich nach mehrmaligem Lesen seiner Ausführungen fragen, wie der gute Mann sein Statement denn rechtfertigen möchte.

Immerhin entwickelte sein Studio Turbine einige Online-Rollenspiele für den PC und zumindest Herr der Ringe Online läuft noch immer recht passabel. Verwunderlich auch, weil es für die von ihm genannten Konsolen bis auf Ausnahmen wie Final Fantasy Online keine nennenswerten Spiele dieses Genres im Handel gibt. Momentan in Arbeit befindlich sind Age of Conan und Champions Online, jeweils für die Xbox 360, welche allerdings auch nur vom PC auf die Konsole portiert wurden. Für den PC hingegen boomt die Welt der Online-Unterhaltung nicht erst seit Genreprimus World of Warcraft. Warum also den Computer als scheinbar MMO-untauglich hinstellen?

Alexanders Vision von MMORPG´s auf Next-Generation-Konsolen hört sich natürlich vielversprechend an: Grindinglastige Spiele sind ihm nach ein No-Go auf der Konsole. Ob und wie sich das in der Tat umsetzt, obliegt natürlich jedem Entwicklerstudio selbst und schließlich hat es Turbine selbst bei Herr der Ringe Online nicht geschafft, Grinding gänzlich zu vermeiden.

Was sagt ihr? Sind Konsolen gegenwärtig und in Zukunft eine dem PC überlegene MMO Plattform?

Heldentagebuch – Ich kann nicht fliegen!

Kilmonde 2Endlose Wartezeit, einen Holperstart und die facettenreiche Charaktererstellung habe ich in Champions Online nun hinter mich gebracht und die ersten Stunden im eigentlichen Spiel verbracht. Dabei ist unsere erste Wirkungsstätte die Hauptstadt der Superhelden – Millenium City. Diese Wird von außerirdischen Invasoren, Qularr genannt, angegriffen und besetzt. Wir müssen nun dafür sorgen, dass die Invasion beendet und die Stadt befreit werden kann. Dafür nehmen wir handelsüblich Quests von NPC´s an, erledigen die Aufträge und heimsen Belohnungen ein. Dabei werden praktischerweise die Ziele aller angenommenen Quests auf der Karte angezeigt, damit man sich auch nicht verläuft.

Apropos Laufen: Warum kann ich eigentlich noch nicht fliegen? In diesem Tutorialabschnitt, so die Erklärung eines Passanten, haben die Qularr die Reisekräfte der Superhelden abschalten können. Keine Sorge – nach Beendigung der Aufträge in Millenium City darf man sich diese aber wieder aneignen. So kämpfe ich mich fröhlich durch Horden von Aliens. Mal alleine, mal aber auch in öffentlichen Quests. Diese Quest aktiviert sich automatisch, sobald man einen auf der Kart gekennzeichneten Bereich betritt, einigen schon bekannt aus Warhammer Online. Das schafft ein gutes Gemeinschaftsgefühl und sorgt für eine Menge Erfahrungspunkte.

Diese können später in neue Superkräfte, Talente und Supertalente investiert werden. Dazu allerdings später mehr, denn im Tutorial ist auch das noch nicht möglich. Ein interessanter Punkt ist übrigens, dass Champions Online den Xbox 360 Controller nativ unterstützt. Mein Superheld und das gesamte Spiel lässt sich damit erstaunlich gut steuern und so bin ich erstmalig in einem MMORPG von der Maus-Tastatur Kombi abgekommen. Momentan noch sehr unausgegoren ist die deutsche Übersetzung. Einige Items sind ein Kaudawelsch aus Englisch und Deutsch, einige haben ihre englischen Namen und Beschreibungen einfach direkt behalten. Da darf gerne kräftig nachgebessert werden!

Ich bin mittlerweile am Ende des Tutorials angekommen und bekämpfe in der letzten Quest einen Superroboter, der für das ganze Alienchaos verantwortlich zu sein scheint. Dieser Roboter ist mit dem Untertitel „Superschurke“ versehen, was besonders Starke Gegner kennzeichnet. Dieser Kennzeichnung zum Trotz ist der Blechkammerad recht schnell mit Schattendonner und Schattenblitz eingedeckt und segnet das Zeitliche. Damit ist der Anfang geschafft, mein Held hat sich einen Namen gemacht und nun darf ich mich entscheiden, wo ich meine Abenteuer fortsetzen möchte: In der kanadischen Wildnis oder in der Wüste. Kanada ist ein beliebtes Ausreiseziel für Deutsche und so werde ich für den nächsten Teil des Tagebuchs meine Winterklamotten, früher als erhofft, reaktivieren müssen!