Das Automatisierungsprogramm Glider, mit dem man in World of Warcraft trotz eigener Abwesenheit Gold und Erfahrung sammeln kann, funktioniert schon seit Anfang letzten Jahres nicht mehr.
Blizzard reichte Klage gegen die Bot-Entwickler ein und erreichte eine einstweilige Einstellung des Dienstes. Bis das Verfahren beendet ist darf der Bot nicht mehr verkauft oder weiterentwickelt werden. Nun erhoffte man sich durch diesen Prozess vermutlich Signalwirkung: Mehr „echte“ Spieler auf den Servern, weniger nervige Chinafarmer.
Doch schon wenige Monate nach dem Aus von Glider sprossen neue Bots wie Pilze aus dem Boden. Inzwischen ist die Situation für Blizzard fast bedrohlicher, als sie vor dem Glider-Prozess war. Momentan gibt es nämlich mindestens drei gleichwertige Programme, die für das so genannte AFK-Botting genutzt werden können. Eines davon ist sogar günstiger, als es Glider damals war.
Keine Frage, von Botten halte ich nichts. Aber überstürzte Klagen sind, wie dieses Beispiel zeigt, nicht der richtige Weg. So steht man einer Flut von unehrlichen Spielern momentan recht hilflos gegenüber und kann lediglich mit Account-Bans reagieren. Ein Spieler eines amerikanischen Botting-Forums umschrieb die momentane Situation recht treffend: „Bans come and go, but my bot will stay“