Mächtigster Mensch der Welt gesucht!

Hillary Clinton versus Barack Obama! President Forever enthält in der aktuellen Fassung nun auch die Vorwahlen, und verspricht ein tiefgreifendes Spielerlebnis. Da lässt sich ein Politikjunkie selbstverständlich nicht lange bitten und knallt sich das nicht einmal 10 mb große Spiel auf die Platte. So oft gibt es wohl nicht die Gelegenheit, einen wahrhaft historischen US-Wahlkampf zu führen – schließlich könnte zum ersten Mal ein Afroamerikaner oder eine Frau zukünftig die Geschicke des wohl einflussreichsten Staates der Welt lenken. Und immerhin: President Forever verspricht die "tiefgründigste Wahlsimulation, die jemals geschaffen wurde" zu sein.

Was tu‘ ich hier eigentlich? Teil 1
Dieser Abschnitt sei eine kurze Einführung für alle, die mit dem US-Wahlsystem nicht so viel am Hut haben. Für jede Partei gibt es Kandidaten, die gerne ins Weiße Haus einziehen würden. Weil aber nur einer nominiert wird, führen die "Bewerber" einen internen Vorwahlkampf – die sogenannten Primaries. Nach Abschluss dieser steht entweder der Nominierte fest, oder er wird beim Parteikongress endgültig ermittelt. Im Laufe der Vorwahlen, nicht überall gleichzeitig stattfinden, kann ein Kandidat in "Primaries" und "Caucuses" (zwei Wahlmodi deren Differenzierung hier zu weit führen würde, schon alleine weil die Auszählverfahren mitunter kurios anmuten) Delegierte in jedem Staat gewinnen, die je nach Stimmenverhältnis aufgeteilt werden. Die Anzahl dieser Gesandten ist abhängig von der Einwohnerzahl, zudem gibt es "Super Delegates" – Delegierte die sich erst am Kongress frei für einen Kandidaten entscheiden. Wer schlussendlich insgesamt am meisten Delegiertenvoti hat, wird zum Präsidentschaftsanwärter gekürt.

Dort geht das Wahlspielchen von vorne los, und wieder gibt es für jeden Staat Delegierte zu gewinnen. Jedoch mit zwei wichtigen Unterschieden: Es gibt nur noch stimmengebundene Delegierte und es gilt das "The Winner takes it all"-System. Wer nach Auszählung auch nur eine Stimme mehr hat, erhält die Delegiertenstimmen des kompletten Staates. Das wiederum kann in ungünstigen Fällen dazu führen, dass der künftige Präsident weniger Wähler- aber mehr Delegiertenstimmen als sein Konkurrent hat. Feinheiten und Kritik am Wahlsystem sind jedoch ein anderes Kapitel und nicht weiter von Bedeutung in diesem Test.

Was tu‘ ich hier eigentlich? – Teil 2
Der informierte Wahlkampfneuling hat es nicht ganz einfach in "President Forever". Die angekündigte Tiefgründigkeit dieses Softwaremachwerks zu ergründen ist nämlich gar nicht so leicht. So sehr sich Entwickler TheorySpark möglicherweise mit der Umwandlung politischer Faktoren in Bits und Bytes beschäftigt haben, so wenig haben sie es offenbar mit dem Konzept ordentlicher Menüführung. Seine eigene Kampagne auf Kurs zu bringen scheitert zuerst weniger an der Komplexität des Spieles, sondern an jener der Navigation. Wobei das richtige Attribut nicht "komplex" sondern "kompliziert" oder "umständlich" wäre. Erschwerend kommen an manchen Stellen Icons hinzu, die sich nicht so recht mit ihrer Bedeutung identifizieren lassen. Bis man durchschaut hat wo sich was befindet, um sich nunmehr bevorzugt um die Spielmechanik zu kümmern, vergehen gut und gerne zwei bis drei Wahlkämpfe (circa anderthalb Stunden). Will man zudem nicht dauernd hin und her schalten, so ist es ratsam nebenbei eine Liste mit Delegiertenzahl und Wahltermin für alle Bundesstaaten bereit gelegt zu haben.

Angesichts dessen sowie der Tatsache, dass amerikanische Politik keine einfache Materie ist, würde man nun ein Tutorial erwarten, dass dem Spieler zumindest die Grundlagen beibringt. Bei TheorySpark scheint man das aber anders zu sehen und begnügt sich mit einer mäßig brauchbaren Hilfedatei – und reduziert damit den Spassfaktor für viele unbedarftere Spieler wohl enorm.

Realismus und andere Gemeinheiten
Weil mir Clinton zu sehr nach Establishment riecht und ich Obama’s "Yes We Can" Kampagne verfallen bin, stürze ich mich selbstverständlich in seiner Person in die Schlacht. Damit stehe ich Anfangs vor einer geballten, blauen Wand, da locker drei Viertel der US Bundesstaaten deutlich auf Seiten Hillary’s stehen. Lediglich Ohio, Indiana und – mit Abstrichen – Illinois, gelten als pro Obama. Um der ehemaligen First Lady und anderen Kandidaten nun die Stimmen abspenstig zu machen, stehen mir verschiedene Mittel zur Verfügung…

Ganz konventionell lässt sich Werbung in TV, Radio oder Zeitungen schalten, in der ich mich entweder selbst mit thematischem Fokus bewerbe oder einen Gegner schlecht rede. Je nach Art der Werbung und Größe der damit beglückten Bundesstaaten kostet mich die Kampagne verschieden viel. Dann kann ich mich auch um Endorser kümmern, also Einzelpersonen oder Institutionen (wie Gewerkschaftsbände) die mich mit entsprechenden Boni zur Wahl empfehlen. Diesen kann ich nun "PIPs" zuschanzen oder im Wahlkampf mehr auf ihre Themen eingehen. Zudem kann ich mich bei jedem Thema für eine Position zwischen weit-links und weit-rechts entscheiden, die ich grundsätzlich vertrete. Zudem ist es möglich, verschiedene, meist populäre Leute zu engagieren, für mich die Werbetrommel zu rühren, oder Leute zum Campaigning oder Geld beschaffen auf die Strassen zu schicken. Weiters ist es sinnvoll "Crusaders" anzuheuern, wichtige Persönlichkeiten die für den Spieler fortan die Werbetrommel rühren. Abschliessend bleibt auch noch der Griff zum Schmutzkübel, mit dessen Hilfe ich vergangene Hoppalas meiner Mitstreiter zu Tage fördere und verbreite. Das alles will klug kombiniert werden, um am jeweiligen Wahltag auch den größten Anteil an der Wählergunst hinter sich zu haben.

chließlich darf man dem Alter Ego auch noch die Woche durchplanen: Dabei weist man jedem Tag eine Aktivität zu, und lässt ihn oder sie "barnstormen" (allgemein: "Stimmung machen"), eine Rede halten, aktuelle Themen studieren, sich auf Debatten vorbereiten, an der Kampagne feilen oder schlicht und einfach pausieren. Letzteres ist durchaus sinnvoll, denn jeder Teilnehmer hat eine Leiste für Energiepunkte, die durch Wahlkampfaktivitäten und Reisewege geleert wird. Sinkt diese unter den Nullpunkt, so haut es einen schonmal um. Und das gibt ganz und gar nicht positive Schlagzeilen. Wo wir gerade dabei sind: Neben einer minutiösen Auflistung über eingenommenes Geld oder Zehntelprozent die ein Promi für dich vom Pool der Unentschlossenen lukrieren konnte gibt es abschließend zur Woche eine Übersicht der täglichen Zeitungsheadlines samt Auswirkungen. "Obama wins debate!" dick und fett an erster Stelle über mehrere Tage hat da natürlich einen deutlich positiveren Effekt als wenn "Obama Scandal!" diesen Platz einnehmen würde. Genauso wie Wahlsiege respektive -niederlagen wirkt sich dies kurzfristig auf das oft beschworene "Momentum" aus.

Leider gibt es keinen wirklich "freien" Modus, in dem sich die Startbedingungen grundsätzlich ändern lassen würden, lediglich ein paar Einflüsse sowie einzelne Kandidaten lassen sich an- und ausschalten. Daneben sind die Wahlkampfszenarios von heute bis zurück ins Jahre 1992 vorhanden. Die fehlende Konfiguration verhindert leider einen ausgeglichenen Start, und somit hat man es beispielsweise bei den Demokraten als Hillary Clinton ungleich leichter als alle anderen, galt sie doch zu Beginn der Vorwahlen als haushohe Favoritin. Sie verfügt über mehr Geld, PIPs und Control Points (die beispielsweise für die Crusader gebraucht werden) und die größte Wählerschaft. Um eine echte Chance zu haben muss man also gleichzeitig ihr das Wasser langsam abgraben und die anderen Bewerber möglichst schnell zum Rückzug bringen. Dazu bietet sich neben den erwähnten Mitteln der gezielten Kampagne auch Verhandlungen an, die jedoch sehr oberflächlich gestaltet und unrealistisch sind, da sich selbst komplett chancenlose Kandidaten nur über exzessiven PIP-Einsatz zur Aufgabe bewegen lassen. Das ist mitunter frustrierend, wenn jemand ein solches Angebot abschlägt, aber kurz darauf ohne signifikanter Änderung des Status Quo von selbst das Handtuch wirft. Insgesamt ist es am mittleren der drei Schwierigkeitsstufen enorm schwer, wenigstens mit Hillary Clinton Schritt zu halten.

Kein Charme
Auf akustische Untermalung abseits des Hauptmenüs verzichtet das Spiel gänzlich. Nebenbei eigene Musik laufen zu lassen ist jedoch kein Problem, denn President Forever läuft ausschließlich im 800×600 Fenstermodus. Damit ist es auf einem 1024×768 Laptopbildschirm durchaus spielbar, dürfte sich aber auf Monitoren mit 22-Zoll und aufwärts ausgesprochen als ausserordentlich fitzelig erweisen. Von den verwirrenden Icons abgesehen erinnert die Kreation von TheorySpark frappant an Spiele wie "Uplink" und Konsorten. Alles ist etwas futuristisch und im Star Trek – Stil gehalten, sieht aber alles andere als spektakulär aus. Eigentlich wirkt die Gesamtgestaltung beinahe lieblos und ist ein Paradebeispiel dafür, wie man es mit der Ernsthaftigkeit übertreiben kann.

Ähnliches gilt für das Spielprinzip: Eine Weile macht es Spaß, seinen Wahlkampf einigermassen durchzuplanen, die Wochenaufgaben festzulegen und seine Positionen zu adjustieren. Aufgrund der sich stetig ändernden Situation ist man auch zu einer gewissen Anpassung gezwungen, die besteht auf Dauer aber auch nicht mehr als "mehr Klicks da, dafür weniger hier". Durch das spielen der anderen Szenarios, eines anderen Politikers oder im Hot-Seat gegen menschliche Gegner kann man dieser konzeptbasierten Misere auch nur temporär entgehen, man wird immer wieder eingeholt von der Parallele zu vielen "Tycoon-Games".

Erschwerend kommen dann auch noch Bugs hinzu: Spielt man das Spiel nicht mit seinem Originalcharakter fertig, sondern nimmt das Angebot an, in der Haut des Vorwahlsiegers weiterzuspielen (logischerweise nur, wenn man sich selbst nicht durchsetzen kann), so treten unweigerlich Access Violations auf und machen es unmöglich das Spiel zu Ende zu bringen. Man verpasst jedoch nur mäßig viel, denn im Grunde ändert sich nichts, bis auf die Umstellung der Planung auf jeweils nur einen Tag und der Tatsache, dass man es nur noch mit einem Konkurrenten zu tun hat und einen "Running Mate" ins Rennen schicken darf, der ein paar der einstigen Wochentasks zusätzlich übernehmen kann.

Fazit
President Forever hat ein sehr ansprechendes Thema, aber verschenkt leider von vorne bis hinten eine ungeheure Menge Potential. Das beginnt bei der äusserst biederen Präsentation, reicht über die unglückliche Benutzerführung bis hin zum auf Dauer sehr repetitiven Spielkonzept und endet schließlich bei schweren, technischen Problemen beim Spielerwechsel nach der Vorwahl. Das ist selbst beim Anlegen eines niedrigeren Maßstabs für ein 20$-Indiegame einfach zuwenig. Das Spiel bietet leider nicht die Abwechslung, die bei der Umsetzung eines so breit gefächerten Themas wie den amerikanischen Wahlen möglich gewesen wäre. Einige gute Ansätze sind sicherlich da, ebenso wie ein paar Stunden Unterhaltung – wer aber langfristiges Entertainment sucht, ist hier beim falschen Game. Nach fünf bis sechs Antritten hat man alles gesehen, was TheorySpark’s Programm dem Spieler bieten kann und ist ab dann mangels brauchbarer Szenarioeinstellungen einfach nur mehr gelangweilt. Es war sicherlich nicht der allerschlechteste Anlauf, vom Erfüllen der eigenen, großen Versprechen ist President Forever jedoch – und leider – meilenweit entfernt.

Diablo 3 Gerücht Nr. 3583

Ich persönlich hätte mich mehr über ein Diablo 3 als ein StarCraft 2 gefreut. Mir geht ohnehin nicht in meinen Kopf rein, dass Blizzard ihre tolle Position im E-Sport durch verfrühte Konkurrenz im eigenen Haus gefährden will. Nun ja, was solls, die Sache ist jetzt eh gegessen, aber die Hoffnung auf ein Diablo 3 ist noch nicht gestorben.

Nun haben die Entwickler auf ihrer firmeneigenen Homepage wieder eine Stellenausschreibung gestartet. Man sucht 3D-Leveldesigner, die das Team verstärken sollen, das seiner Zeit an den ersten beiden Teilen des Rollenspiels gearbeitet haben. Ich hoffe inständig, dass Blizzard uns bald mit einer entsprechenden offiziellen Ankündigung erlösen.

Herr der Ringe Online: Die Minen von Moria – Erweiterung angekündigt

Schon länger war von einer kostenpflichtigen ersten Erweiterung für Herr der Ringe Online die Rede und nun ist es Gewissheit, dass eine solche in Entwicklung ist. Das Add-On wird den Namen Die Minen von Moria tragen und dort auch seinen Spielschwerpunkt legen. Denn der Hauptaugenmerk wird auf Spieler der Höchststufe gelegt, die mit der Erweiterung neue Herausforderungen bekommen sollen.

Dazu wird das Höchstlevel auf 60 angehoben und es natürlich neue Gegenden, Instanzen und Items geben. Unter anderem wird Lothlorien begehbar sein und der altbekannte Balrog aus den Minen wird als Instanzboss auf euch warten. Ein Releasedatum ist allerdings noch nicht bekannt.

There’s always evil under the sun…

So lautet die Binsenweisheit in diesem Spiel und genau so geht’s auch darin zu. Wir (ein grafisch unschön animierter Charakter mit wirklich furchterregend hellen Augen) bekommen von dem berühmten Detektiv Hercule Poirot eine Geschichte erzählt. Es geht natürlich um einen spektakulären Mordfall und wir (der zum Fürchten aussehende Charakter) sollen herausfinden wer der Übeltäter war. Im Spiel werden wir allerdings Poirot steuern, da dieser ja damals wirklich anwesend war. Das ist zwar etwas verwirrend, aber ähnliches kennt man auch von anderen Spielen (z.B. Assasins Creed).

Gleich von Anfang an war ich von der Sprachausgabe fasziniert. Es ist wirklich unglaublich welche Wirkung ein gekünstelter französischer Akzent (bei englischer Sprachausgabe) haben kann – eine zermürbende. Also verdrängen wir das arrogante, nasale Gelaber, denn von solchen Kleinigkeiten darf man sich nicht aufhalten lassen wenn man einen Mordfall klären will!

Wenn man diesen Mord allerdings miterleben möchte, sollte man viel Geduld aufbringen, denn man startet mit dem (intensiven) Kennenlernen der diversen Hotelgäste, was auch gleich mal einige Kapitel lang dauert und sehr unspektakulär ist. Nachdem man nämlich einmal eine Aktion ausgeführt hat (je nach Situation kann das reden, verfolgen oder belauschen sein) war es das oft auch schon – die betreffende Person hat für das restliche Kapitel nichts mehr zu uns zu sagen. Und jede, aber auch wirklich jede Person hat ihr kleines böses Geheimnis, sei es ein Diebstahl, ein Techtelmechtel mit einem der anwesenden Gäste oder aber gar eine Leidenschaft zu gewissen Voodoo-Praktiken. Man ist also jedes Mal aufs neue schockiert wenn man wieder mal mit einer Person reden bzw. sie belauschen durfte.

Wie schon gesagt, der Leitsatz des Spiels ist eben, das absolut überall Böses ist, und das trifft natürlich auf unsere Umgebung im Besonderen zu. Wenn man denkt, man hat jemanden durchschaut, ändert sich auf einmal wieder alles – und genau das sind die Momente, in denen das Spiel glänzt. Personen, die man sofort als Hauptverdächtige im Sinn hat, werden im nächsten Moment sofort wieder harmlos oder mitleiderregend, wodurch das Ende des Spiels nicht vorhersehbar ist. Auch Situationen, die im ersten Moment unwichtig wirkten, werden zu einem späteren Zeitpunkt zu einem fehlenden Puzzleteil der Geschichte.

Im Prinzip kann man sagen, das Spiel lebt von den Dialogen, denen man stets aufmerksam folgen sollte. Jegliche Information sollte man aufsaugen wie einen Schwamm, denn es gibt auch Momente, in denen man die richtige Antwortmöglichkeit wählen muss – ansonsten muss man wieder von vorne (bzw. vom letzten Speicherstand) beginnen. Meistens ist die Reihenfolge, in der man einer Person Fragen stellt, aber egal – man kann immer alle Fragen stellen – trotzdem sollte man regelmäßig speichern, um auf der sicheren Seite zu sein.

Was den Dialogen allerdings fehlt ist eine Portion Witz – es wird zwar versucht, witzige Dialoge zwischen "uns" und Monsieur Poirot entstehen zu lassen, aber wirklich lustig sind nur wenige Szenen – das meiste ist eher lau. Im Gegenteil, in diesen Dialogen entwickelte ich persönlich eher eine Abneigung gegen Poirot – er wirkt extrem arrogant und unsympathisch, was durch die Sprachausgabe noch zusätzlich verstärkt wird. Außerdem wird Poirot extrem zickig, sollte er mal eine Leiter runterklettern müssen oder gar etwas zu nahe ans Wasser gehen. Es könnten ja seine schönen Schuhe kaputt werden.

Sehen wir uns doch mal die Umgebung ein wenig genauer an: Wir befinden uns in einem Hotelzimmer, welches wir durch die Balkon – oder aber die Hoteltüre verlassen können. Ab dann gibt’s ca. 101 Wege runter zum Strand bzw. durch das Hotel. Nachdem man am Anfang von dieser Szenerie etwas überfordert ist (wo war noch gleich der Speisesaal und wo die Bar?) findet man sich aber recht schnell zurecht. Was allerdings weniger schnell ist, ist die Geschwindigkeit von Monsieur Poirot: gemächlich zuckeln wir überall hin, laufen kommt ja gar nicht in Frage. Mit einem genervten Doppelklick auf die gewünschte Tür bzw. den gewünschten Bereich können wir das aber um“gehen“ (Haha, Wortwitz!) – auf die Gefahr hinauf, etwas wichtiges zu übersehen. Denn nur, weil man eine Tür nicht aufsperren kann, heißt das noch lange nicht, das man nicht daran lauschen könnte!

Der Spielablauf ist leider sehr monoton. Das Spiel ist wie ein Theaterstück in Akte aufgeteilt, und jeder Akt hat den gleichen Ablauf. Als erstes suchen wir unsere Pappenheimer, weil die werten Gäste sich immer wo anders verstecken. Dann wird mit jedem der gefunden wird, ausgiebig geplaudert. Wir laufen jede einzelne Hoteltür ab, ob sich eine öffnen oder belauschen lässt. Wir erledigen anfallende Aufgaben (zB. ein Geschenk für einen Gast kaufen/finden, einen Zeitungsartikel lesen oder ähnliches) und bringen so den Akt zu Ende.

Alles in allem muss ich aber sagen, dass das Spiel an sich nicht schlecht ist. Es hat sicher seine guten Seiten und ab und an baut sich auch Spannung auf. Die meisten Lösungswege sind durchaus logisch, wenn man den Dialogen der Hotelgäste aufmerksam zuhört, was längere Durchhänger vermeidet. Es kann andererseits schon mal länger dauern, gewisse Personen bzw. Hinweise zu finden. Grafisch kann ich persönlich dem Spiel allerdings nichts abgewinnen, da hätte ich mir deutlich mehr erwartet. Manche Figuren wirken sehr gespenstisch aufgrund ihrer viel zu hellen Augen und überhaupt sehr künstlich. Die Umgebung an und für sich war in Ordnung, allerdings auch nichts Besonderes und doch recht langweilig.

Es ist meiner Meinung nach ein Spiel für Fans von Agatha Christie und für Spieler, welche langen Rätselspaß mögen und gerne kleine, fiese Geheimnisse aufdecken – für generelle Fans des Genres ist es allerdings nicht zu empfehlen.

Burnout Paradise – Reif für die Inseln

Auf Konsolennutzer werde ich nur höchst selten neidisch – nämlich dann, wenn sie auf einen konsolenexklusiven Titel zurückgreifen können, der einem das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt. Das ist in diesem Falle Burnout Paradise. Schon die ersten Teile fand ich genial, leider kann ich keine Xbox 360 oder Ps3 mein Eigen nennen.

Trotzdem finde ich es lobenswert, dass die Entwickler eine kostenlose Erweiterung in Form von neuen, befahrbaren Inseln herausbringen wollen. Ab demnächst wird Update kostenfrei direkt über das Spiel herunterladen können.

WorldShift – Open-Beta gestartet

Das kommende Spiel WorldShift wird von den Entwicklern als Mischung aus World of Warcraft und WarCraft 3 beschrieben. Es handelt sich also um einen Genremix mit Strategie und Rollenspiel Anteilen.

Nun ist die Open-Beta angerollt und jeder Besitzer eines herkömmlichen Gamespy-Accounts kann sich dafür anmelden. Ein Premium-Account ist nicht nötig. Die Betaphase soll bis kurz vor Release dauern. Dann möchte man die Server herunterfahren und ein paar letzte Tweaks und Anpassungen vornehmen.

Fallout 3 – Schock für Fans?

Ich persönlich habe Fallout 3 schon seit längerem Abgeschrieben. Als echter Fan der Serie konnte und kann ich mich einfach nicht mit der First-Person Perspektive anfreunden. Jetzt gibt mir Todd Howard von Entwickler Bethesda quasi Recht, in dem er in einem Interview mit der GamePro erklärt, dass sich Fallout 3 wie Oblivion spiele.

Das ist für viele Oblivion-Fans sicherlich schön, aber für eingefleischte Fallout-Anhänger vermutlich ein Schlag. Ein Nachfolger von Fallout, wenn auch von einem anderen Entwickler, sollte meiner Meinung nach mehr als nur das Setting mit den Vorgängern gemein haben. Ich werde das Spiel jedenfalls mit Missachtung strafen!

Unsolved Crimes – Krimi-Abenteuer für den DS angekündigt

Adventures für den Nintendo DS sind im Aufwind. Mich hat Nintendo´s Meisterwerk Hotel Dusk: Room 215 besonders gefesselt und deshalb bin ich sehr gespannt, was aus dem kürzlich angekündigten Unsolved Crimes wird. Das Spiel wird von Empire entwickelt und soll grob im Laufe diesen Jahres erscheinen.

Dabei soll man die Rolle eines Detektivs im New York der 70er Jahre übernehmen und muss unter anderem die Spur eines verschollenen Models aufnehmen. Ich bin mal gespannt, ob das Spiel an Nintendo´s großes Vorbild herankommen kann.

Xbox 360 – Baldige Preissenkung in Sicht?

Die Xbox 360 ist neben der Wii die momentan verkaufsstärkste Heimkonsole, wenn wir Japan mal außen vor lassen. Nun möchte man gut einen Monat nach Release der Elite-Version den Preis um 50 Euro pro Version senken – das berichten zumindest die Kollegen bei 4Players unter Berufung auf TechRadar.com

Dementi von offizieller Seite sind noch nicht zu hören. Bereits am 14. März soll das Ganze über die Bühne gehen. Wenn das so weiter geht, dann kann es gut angehn, dass selbst ich noch mit dem Kauf eines solchen Kastens liebäugeln werde … !

The Chronicles of Spellborn – Release im 2. Quartal 2008

Eines kann man den Entwicklern vom MMORPG The Chronicles of Spellborn nicht vorwerfen: Dass sie ihr Produkt frühzeitig auf den Markt würfen. Schon wieder wurde das Spiel verschoben, nachdem kürzlich eine neue Closed-Beta Phase eingeleutet wurde.

Hier ist einem das Feedback der Community anscheinend noch sehr wichtig und man braucht viel Zeit um vorgeschlagene Features einzubauen oder entdeckte Bugs auszumerzen. In den nächsten Wochen soll auch ein Termin für die defenitiv stattfindende Open-Beta bekanntgegeben werden.

Weg mit dem Speck

Hexfelder sind eine aussterbende Art. Die übermächtigen, freien Spielfelder mit detaillierten Grafiken erdrücken die bedrohte Spezies wo immer sie nur können. Slitherine, die Macher von Commander – Europe at War, sind sowas wie das Greenpeace für Computerspieler. In ihrem neuesten Rundenstrategiespiel schaffen sie ein Biotop für die kleinen sechseckigen Hexfelder. Dort werden sie gehegt, gepflegt und bombardiert.

CEaW spielt (wie fast kein Spiel vor ihm) im Zweiten Weltkrieg. Der Name ist Programm, es geht nur um Europa. Ihr schlüpft in die Rolle des großen Überstrategens – entweder auf Seiten der Achsenmächte (respektive: miese Faschistennazischweine) oder der Alliierten (ihr wisst schon, diese Ritter in schillernden Rüstungen aus Ländern, die heute zwar alle ganz modebewusst verachten, die uns aber einst die Freiheit geschenkt haben). Ihr platziert Runde für Runde eure Einheiten zum Luft-, Wasser- und Bodenkampf in den Feldern rund um euren Städten und schickt sie in den Kampf.

Der Rest ist eigentlich ganz einfach. Zu einfach. Es wird hin-und-her-gezogen, auf das Terrain geachtet und Territorium erobert. Städte und Ressourcenpunkte bringen Geld. Jede Runde lasst ihr eure Einheiten ohne grafische Animationen entweder weiterziehen und angreifen oder stockt angeschlagene Truppen auf oder rüstet sie mit neuen Technologien auf. Produziert ihr zu viele Einheiten, leider deren Qualität (eh klar, wenn jeder der gerade stehen kann zum Heer darf). Manche Truppen verstärkt ihr mit berühmten Kommandanten, dann werden sie im Regelfall ziemlich unknackbar. Die einzige Taktik die es zu beachten gibt: Lasst euch nicht einkesseln.

Der Spielverlauf hält sich weitgehend an historische Tatsachen. Beeinflusbare diplomatische Beziehungen gibt es nicht. Das ist recht nervig. Zum Einen weiß man so schon lange im Voraus was passieren wird (Überraschung! Hitler fällt in Frankreich über Belgien ein!), kann aber trotzdem vor allem im früheren Spielverlauf relativ wenig daran ändern. Zum Anderen fehlt so eine unverzichtbare Spieldimension. Man kann den Spieß nicht umdrehen.

Neben dem Kriegsgeschehen gibt es eigentlich nur einen spärlichen Forschungsbaum. Die Verbesserung der Truppen und einiger anderer Kleinigkeiten hat zwar spielentscheidende Auswirkungen, ist aber halt auch nicht viel mehr als sporadisches Knopferldrücken in einem grausigen Menü. Zu wenig um wirklich Aufmerksamkeit zu erregen, zu viel um es ignorieren zu können. Die Kriegsanstrengungen, die verantwortlich für euren Ressourcenhaushalt sind, steigern sich hingegen automatisch im Spielverlauf. Das führt dazu, dass das Spiel kaum Varianten zur Wirklichkeit zulässt. Wenn man als Großbritannien und Frankreich zusehen muss, wie Deutschland aufrüstet, dann tut man sich halt auch schwer, sich dessen Offensive entgegenzustellen.

Zwar macht Commander – Europe at War schon etwas Spaß, es kann aber einfach zu wenig. Der Sinn eines Skirmish-Strategiespiels ist es doch, den Spielverlauf dynamisch beeinflussen zu können. Diese Möglichkeit schränkt CEaW sehr ein. Man macht eigentlich kaum mehr, als auf den sechs Szenarien einfach seine Truppen zu verschieben. Motivation eine Karte nochmal zu spielen gibt es bestenfalls, um noch einmal die Gegenseite zu sehen, das war es dann aber auch schon. Und noch dazu ist das äußerst langwierig geraten, erweist sich als nicht wirklich schwierig und sieht zudem hässlich aus. 2D-Grafik mag ich ja durchaus immer noch, aber auch die sollte man schöner gestalten. Gegen CEaW sieht ja Civilization 2 noch wie ein Detailoverkill aus.

Für anspruchslose Puristen mag das alles befriedigend sein. Wie ich mir beim Komplexititätshorror Hearts of Iron einst etwas mehr von der Zugänglichkeit eines CEaW gewünscht hätte, hätte mir bei CEaW aber deutlich mehr Hearts of Iron gewünscht. Strategen sind hier unterfordert, Genrefremde kriegen keine lohnenswerten Leckerlis, Spieler des 21. Jahrhunderts werden von der Präsentation enttäuscht sein. Da helfen die wenigen spannenden Momente auch nichts, in die man im Verlauf des Spiels gerät. Wenn man im letzten Moment die Vernichtung Moskaus verhindert, indem man mit britischen Truppen Berlin einnimmt und so Deutschland zur Aufgabe zwingt, dann ist das zwar ein erhebendes Gefühl, aber die stundenlange, trockene Arbeit von zuvor vergisst man dadurch nicht.

Veoh.com – Nachfolger für Stage6 in Sicht

Nachdem die Macher von der Videoseite Stage6.com dem großen Ansturm der letzten Zeit Tribut zollen mussten und ihre Pforten geschlossen haben, scheint nun ein anderes Videoportal in seine Fußstapfen treten zu wollen. Veoh bietet im Grunde die gleichen Features wie Stage6 und baut ebenfalls auf mit DivX codierte Filme.

Auf der Abschiedsseite von Stage6 wird sogar offiziell auf Veoh verwiesen:

„Millions of people use Veoh each month and we feel it is a great fit for our users. Veoh enables you to upload, download, and watch high quality videos, including any DivX file.“

Stage6 – Vor dem Aus?

Das Videoportal Stage6, welches durch verbesserte Funktionen als Konkurrent von YouTube galt, kündigte an, am 28. Februar seine Pforten schließen zu wollen. Die zahlreichen Benutzer können jedoch wieder hoffen, da das Portal immer noch – wir schreiben den Abend des 29. Februars – zur Verfügung steht.

Da Stage6 im Gegensatz zu YouTube die Videobegrenzung auf 2GB festgelegt hat, erfreut sich das Portal großer Beliebtheit und wächst von Tag zu Tag. YouTube schneidet aufgrund der 100MB Begrenzung pro Video und der daraus resultierenden Qualitätsminderung im direkten Vergleich schlecht ab.