Lionhead Studios – Von Microsoft geschluckt ?

Nachdem Peter Molyneux, Entwickler von Klassikern wie Populus und Black & White schon im letzten Monat einen offiziellen Termin absagte, woraufhin sich die Gerüchte verdichteten dass ein Preiskampf um seine Spieleschmiede entstanden sei, wiederholte sich diese Art der Absage nun auch für die Game Developers Conference.

Diverse Medien spekulieren nun darüber, dass Molyneux schon in den letzten Verhandlungen mit Microsoft stehe.. aber wie immer bei MS ist bis zuletzt nichts offiziell bekannt.

DTM Race Driver 3

Die Räder krallen sich in den Asphalt, es stinkt nach verbrannten Gummi, mit 250 Sachen rasen wir auf die erste Kurve zu. Die Konkurrenz ist hart, beim Anbremsen wird gedrängelt als gäbe es keinen Morgen mehr. Unsere Bremsen glühen, schreien um Gnade, wir schalten runter. Zehnter, Neunter, Achter, Siebter, Sechster, langsam holen wir auf. Hinter uns wird weiter um jeden Platz gekämpft. Das interessiert uns jetzt jedoch wenig, wir haben den momentan auf Platz Nummer fünf fahrenden Gegner schon anvisiert. In der nächsten Schikane ist er dran. Wir versuchen ihn auszubremsen, doch anstatt uns fairer Weise Platz zu machen, rauscht er uns ins Heck. Wenige Sekunden später versuchen wir verzweifelt dem Kiesbett zu entkommen. Unsere Stoßdämpfer haben Schaden genommen, ebenso unsere Karosserie. Das Adrenalin steigt, wir müssen uns erneut vom zehnten Platz nach vorne kämpfen. Doch unser Unterfangen wird jäh von einer 20 Sekunden langen Zeitstrafe für unseren Ausflug ins Kiesbett unterbrochen. Das wir in Wirklichkeit das Opfer waren scheint egal zu sein. Wir müssen in die Box, wenn wir nicht gänzlich vom Renngeschehen disqualifiziert werden wollen.

Symptomatisch stellt diese Situation den Rennspielalltag in DTM Race Driver 3 dar, zeigt sie doch prägnant sowohl die Vor- als auch die Nachteile der dritten Rennspiel-Seifenoper aus dem Hause Codemasters. Wobei die Bezeichnung Seifenoper auf den dritten Teil nicht mehr zutrifft. Die kitschigen und oftmals nervtötenden Zwischensequenzen, welche die eher unwichtige Hintergrundgeschichte vorantreiben sollten, vielen nämlich der Schere zum Opfer. Gut so, denn das Gebrabbel eures Chefmechanikers, das in Form von Rendervideos mehr oder weniger willkürlich beim Erreichen einer neuen Klasse erscheint, nervt schon genügend. Außerdem: Wer braucht schon eine öde und unwichtige Handlung, wenn die Rennen spannender als manch ein Krimi sind?

Hier liegen dann auch klar die Stärken von DTM Race Dirver 3. Wie auch schon im Vorgänger müsst ihr dabei entweder während einer Welttournee oder im klassischen Karrieremodus die einzelnen Klassen erst einmal frei spielen. Dank der enormen Vielfalt an Modi, wird es hinterm virtuellen Lenkrad dabei nur selten langweilig. Zu unterschiedlich fahren sich die einzelnen Wagentypen. Vom kleinwüchsigen Renault Clio über ein bulliges V8-Muscle-Car bis hin zu den Flitzern aus der aktuellen DTM-Saison findet sich so ziemlich alles im Spiel wieder, was vier Räder und einen Verbrennungsmotor hat. Dabei darf sogar am Steuer von Exoten wie Dirt-Cars und Monstertrucks Platz genommen werden. Leider gibt es bei der schieren Anzahl von Klassen (gut 60 Stück haben ihren Weg ins Spiel gefunden) meisten nur ein Wagen zur Auswahl. Von diesem Manko einmal abgesehen, ist aber für ordentlich Abwechslung gesorgt.

Sitzt ihr dann erst einmal hinterm Steuer, packt euch schon bald das Rennfieber. Die Motoren heulen auf – bei manch einer Klasse kommt dies eher einem Piepen gleich – die Ampel schlägt auf grün um, die Räder fressen sich in den Asphalt und auf geht’s in die erste Runde.

Wer will kann seine Startposition hierfür selbst herausfahren oder einfach das Feld von hinten aufrollen. Die Fahrphysik bleibt dabei selbst für Anfänger noch gut beherrschbar. So reicht es aus, die Strecken ein bis zwei Mal abzufahren und sich dabei den Verlauf und besonders schwierige Kurven einzuprägen. Wenn dann der richtige Anbremspunkt für die Schikanen gefunden ist und man der Ideallinie einigermaßen loyal gegenüber steht, sollte einem ersten Platz auch schon nichts mehr im Wege stehen.

Okay, ein wenig Konkurrenz fährt auch noch mit und hier liegt dann auch der Hund begraben. Die Jungs und Mädel legen nämlich eine Aggressivität aufs Parkett, das selbst einem Mike Tyson Angst und Bange wird. Klar, vor Schikanen wird schon mal gedrängelt, doch wer in gefährlichen Situationen darauf hofft, dass die Kontrahenten schon fair Platz machen würden, der irrt gewaltig. Da wird mit vollem Tempo hinten aufs Auto gezimmert oder in die Seite gefahren. Der Ausflug ins Kiesbett ist somit vorprogrammiert. Dumm zudem, dass nicht eure Gegner, sondern ihr(!) für solche Manöver bestraft werdet. Neben den durch den Unfall verlorenen Plätzen bekommt ihr so auch noch eine ordentliche Zeitstrafe aufgebrummt. Dramatisiert könnte man glatt behaupten, das eine Kollision mit einem anderen Fahrzeug fast schon das Rennende bedeuten könnte.

Von dieser Schwäche einmal abgesehen verhalten sich die Gegner sonst recht clever. Für anspruchsvolle Piloten gibt es zudem einen Simulationsmodus. Hier greift die Traktionskontrolle nicht mehr ein und auch sonst steuern sich die Wagen etwas realitätsnäher. Mit einem GTR kann DTM Race Driver 3 aber dennoch nicht mithalten. Dafür steuern sich die Wagen dann doch zu sehr wie auf Schienen.

Kommen wir aber mal wieder aufs Renngeschehen zurück. Dies präsentiert sich nämlich durchaus opulent. Da splittert Glas, fetzen Autos nach einem Massencrash in ihre Bestandteile auseinander oder es verabschiedet sich gerade eure Radaufhängung. Kurz: das Schadensmodell von DTM Race Driver 3 macht schon was her, auch wenn es nicht mehr so eindrucksvoll wie auf den ersten Screenshots aussieht. Leider präsentiert sich das übrige Renngeschehen optisch so steril und rein wie der Lack der frisch gebohnerten Autos im Sonnenlicht glänzt. Gerade in den Offroad-Rennen fällt auf, dass die Autos zwar einstauben, Wasser und Schlamm aber leider nicht durch die Luft fliegen. Schade, denn mit ein paar mehr Partikeleffekten würde DTM Race Driver 3 um einiges authentischer aussehen.

Da heutzutage wohl kaum noch ein Rennspiel ohne Tuningpart auszukommen scheint, bleibt zum Schluss noch zu erwähnen, dass ihr nun auch in DTM Race Driver 3 die Möglichkeit habt, mit freigespielten Punkten euren fahrbaren Untersatz aufzumotzen. Fraglich bleibt, ob diese Trendhascherei überhaupt zum Szenario passt. Wenigstens haben die verschiedenen Tuningteile spürbare Auswirkungen auf das Fahrzeug, doch man kann auch ohne sie Rennen gewinnen. Indes hätte dem Multiplayerpart etwas mehr Hang zur Moderne gut getan. Zwar kann man zusätzlich zum Lan- und Onlinepart auch mit zwei Spielern im Splitscreen an einem PC um die Wette fahren, neue Modi sucht man sonst aber vergebens.

Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, die Mannen von Codemasters wollten mit dem dritten Teil ein Gran Turismo für den PC entwickeln: Tuningpart sowie unendlich viele Rennklassen, da fehlen eigentlich nur noch die obligatorische Garage und die Fahrlizenzen und schwupps, wir haben ein neues Gran Turismo.

Pech für Codemasters jedoch, dass man sich bei diesem Unterfangen etwas verrannt hat. So ist die Brandbreite an Rennklasse zwar episch, die Menge der zur Verfügung stehenden Autos jedoch eher auf B-Movie-Niveau. Etwas mehr als ein Auto pro Klasse hätte es schon sein dürfen. Aber Lizenzen kosten halt Geld.

Klar, was DTM Race Driver 2 schon ausgemacht hat, findet man auch im dritten Spross der Serie wieder. Aber gerade die Neuerung sind entweder nervend (Regelsystem) oder einfach unnütz (Tuningpart). Würde DTM Race Driver 3 sich nicht durch das profilieren können, was ein Rennspiel ausmacht, nämlich die Rennen, die Acht vorm Komma würde arg wackeln. Aber dank spannender Rennen und der enormen Abwechslung kann ich DTM Race Driver 3 all denjenigen empfehlen, denen NFS: MW zu simpel und GTR zu anspruchsvoll ist.

Doxan – Exklusive Explosionen bei Rebell.at

Für Anfang März versprochen, nun endlich online. Passend zu unserem Special haben die Jungs von Z-Software keine Mühen gescheut und knapp drei Minuten geballte Weltraumaction in den aktuellen Trailer gepackt. Das gut 24 MB große Stück bietet dabei ausschließlich Ingame-Szenen aus der aktuellen Alpha-Version und das exklusiv nur bei uns. Wer mehr über Doxan wissen möchte, sollte sich unser ausführliches Special samt Interview noch einmal zur Gemüte führen.

Gothic 3 – Kein MMORPG in Planung

Oft gab es Gerüchte darüber, dass die JoWood-Jungs an einem Onlinerollenspiel-Ableger ihrer erfolgreichen Gothic-Reihe arbeiten. Dies wurde aber jetzt definitiv von Tamara Berger (Pressesprecherin) dementiert. Angeblich aber soll die Möglichkeit für ein Gothic Episodes bestehen.
Außerdem gibt es auch noch fünf neue Bilder zu sehen.

Kugelbahn trifft TIM

Auch wenn alle Prognosen dafür sprachen, kam dieses Jahr (noch) kein neuer Pipeline-Klon auf den Markt. TubeTwist Mag zwar den Anschein erwecken, einer der berüchtigen Klone zu sein, aber dieser Schein trügt – das Spiel ist mehr, als nur etwas Abwasser von einer Anschlußstelle zur nächste zu leiten – genaugenommen leitete man überhaupt kein Abwasser irgendwo hin.

Bei dem neuen Knobel-Titel von 21-6 Productions leitet man nämlich Macrotronen von A nach B. Im Klartext müssen diese Macrotronen (nennen wir sie der Einfachheit halber Kugeln), welche in grün und leuchtendem blau vorkommen, von einem grünen Startpunkt zu einem grünen Endpunkt oder eben von einem blauen Startpunkt zu einem blauen Endpunkt geleitet werden – in vielen Fällen mehrere gleich oder verschiedenfarbige Kugeln auf einer Spielfläche welche immer ans richtig Ziel müssen. Am Ende des Experiments muß pro Zielpunkt eine (nicht mehr und nicht weniger) zugehörige Kugel zum liegen kommen.

Bis jetzt ist der Unterschied zwischen TubeTwist und dem klassischen Pipeline mit den vorliegenden Informationen ja noch nicht wirklich groß, interessant wird die Partie erst durch die verschiedenen Rohr-Segmente mit unterschiedlichsten Eigenschaften und das richtig Timing beim Ablauf der Experimente.

Neben den klassischen Röhrenteilen (gerade und gewinkelt) kommen in den ersten acht Aufgaben, welche im Labor einer verschwundenen Professorin stattfinden, zuerst Beschleunigungsrohre und Weichen ins Spiel. Was genau diese Beschleunigungsrohre bewirken, sollte jederman klar sein, die Weichen sind allerdings schon etwas gefinkelter. Genau genommen handelt es sich dabei um T-Stück in dem die Kugelen von allen drei Seiten (von unten oder links/rechs, wenn man jetzt von den 4 verschiedenen, möglichen Ausrichtungen mal absieht) hinein gelangen können, dieses aber links oder rechts wieder verlassen (und zwar immer abwechselnd).

Die Lösungswege sind variabel, man schöpft aus einem vorgegebenen Pool an Röhrenteilen und muss diese in das bereits vorgegebene Muster einbauen und so die Aufgabe lösen. Wie gesagt: die Kugeln müssen streng genommen von A nach B – in einigen Fällen gibt es allerdings mehrere A’s und mehrere B’s denen wie Eingangs erwähnt am Schluß jeweils eine farblich passende Kugel landen muß. Sobald eine Kugel an ihrem Zielpunkt angekommen ist, blockiert sie diesen und keine weitere Kugel (egal welcher Farbe) kann ihn anschließend noch passieren – ein weiteres Hindernis stellen die Checkpunkte dar, die Kugeln einer bestimmten Farbe durchlaufen müssen, bevor sie den Endpunkt erreichen.

Für das Lösen der Aufgabe hat man übrigens kein Zeitlimit, der Spieler darf so lange wie nötig knobeln und basteln, ausprobieren und Probeläufe unternehmen – ähnlich wie man das aus dem Klassiker The Incredible Machine oder seinem Quasi-Remake Crazy Machineskennt.

Das fertige Experiment muß allerdings in spätestens 2 Minuten abgelaufen sein, leider bringt eine schnellere Lösung keine Bonuspunkte. Für übrig gebliebene Teile gibts ebenfalls keine zusätzlichen Punkte – kurz gesagt: es gibt absolut keine Punkt für irgendetwas, man löst die Aufgabe oder eben nicht. Es ist Schade, dass man in vielen Fällen nicht zwingend alle Teile benötigt oder eine geniale Alternativlösung findet und dafür nicht belohnt wird.

Die insgesamt 80 Aufgaben sind in 5 Gruppen unterteilt (8, 12, 16, 20 und 24 Experimente). Die Reihenfolge innerhalb der Gruppen kann der Spieler frei wählen – sollte man also bei einer der Tüftlereien hängen bleiben, kann man getrost zuerst eine andere versuchen – danach geht’s meistens leichter. Die Anzahl der verfügbaren Rohrteile und der Komplexitätsgrad steigen allerdings von Aufgabe zu Aufgabe weiter an, welche folglich auch immer härter werden – aber mit ein bisschen Tüftelei ist jedes Rätsel zu lösen.

Bild- und tontechnisch ist TubeTwist absolut OK, was klar sein dürfte, ist dass man aus so einem Titel keinen Grafikblender machen kann – aber ein paar kleine optische Schmankerl (wie z.B. kugelverfolgende Kamerafahrten) wurde sinnhaftigerweise eingebaut.

Gut – das Geräusch beim Starten der Maschine kann schon etwas nerven, aber irgendwie hat man so wenigstens ein Feedback, ob man den Button wirklich getroffen hat. Nicht, dass das vorherige jetzt als Bugmeldung verstanden wird: der Button selbst funktioniert und auch sonst konnte ich bis auf eine winzige Abweichung (bei zu hohen Geschwindigkeiten, dank exzessiver Nutzung von Beschleunigungsrohren, funktionieren die Farbwechsel-Rohre nicht) keinen Fehler feststellen. An dieser Stelle ein Lob von mir an das Entwicklerteam – man spielt selten ein Spiel ohne ständige Abstürze, Ruckelorgien oder Grafikfehler hinnehmen zu müssen – zudem läuft das Spiel auch GeForce 2 MX Karten mit guter relativ guter optischer Qualität.

Macht Spaß PUNKT – nein, im Ernst: TubeTwist ist fesselnd, dank seiner Einfachheit hat es einen irrsinnig hohen Suchtfaktor und die Spieler-Rechner-Bindung ist auch sehr fest. Dass ich im letzten Satz 3x das selbe mit anderen Worten gesagt habe war beabsichtigt und es trifft zu, wenn euch das 100ste Profi-Sudoku aus der der Tageszeitung schon zu einfach erscheint, ihr mit Crazy Machines nur wenige Stunden Freude hattet und sowieso immer schon gerne Rohre verlegt habt, solltet ihr bei Tube Twist unbedingt zuschlagen – der Wiederspielwert ist zwar nicht grade enorm, aber das Spiel ist günstig und bietet verhältnismäßig langen Spielspaß.

Advent Rising

Simpel und sauber programmiert? Das kann man von Advent Rising in jedem Falle behaupten. Doch um das Spiel in seinem vollen Umfang zu durchleuchten, werde ich auch auf die wirklich umfangreiche Hintergrundstory des Spiels eingehen. Diese wurde von keinem Geringeren als dem Sci-Fi-Spezialisten Orson Scott Card verfasst und gibt dem Spiel eine gewisse Note. Welche Rolle übernehmen wir überhaupt? Wir spielen Gideon Wyeth, einen Militärpiloten, der sich auf eine unglaubliche Reise begibt, in der er nichts geringes als die Menschheit vor der Ausrottung retten soll. Doch der Reihe nach. Eines schönen Tages taucht ein riesiges Alienschiff im All auf. Gideon wird nun zusammen mit seinem Bruder Ethan mit der Begrüßung der Außerirdischen beauftragt. Was die nun alleridngs zu sagen haben, klingt alles andere als fantastisch. Denn die Aurelianer sind nur aufgetaucht um die Menschen vor einem weiteren außerirdischen Volk, den Suchern, zu warnen. Diese sind zu allem Überfluss noch weiter entwickelt als die Aurelianer und nur darauf aus, die lästige menschliche Rasse zu vernichten.

Nicht einmal 5 Minuten nach dem Besuch bei den Aurelianern trifft eine gewaltige Invasionsflotte der Sucher ein. Wer die Sucher nun genau sind, warum sie die Menschen jagen und was die Aurelianer mit der ganzen Geschichte zu tun haben, gibt es in den nächsten zehn Spielstunden zu entdecken. Advent Rising soll übrigens der Auftakt einer Trilogie werden, deshalb ist es logisch, dass sich nicht jedes Detail aufklärt und einige Fragen am Ende offen bleiben. Dass die Entwickler stark auf Story gesetzt haben, wird bereits im ersten Kapitel, dem Treffen mit den Aurelianern, deutlich. Die Tutorial-Sequenzen wie Kampf und Umgang mit verschiedenen Waffen werden immer wieder durch Zwischenfilme unterbrochen. Insgesamt belegt das Spiel knappe fünf Gigabyte auf der Festplatte. Vier davon gehen auf das Konto der Videos, Musik und Klangeffekte. Beeindruckend sind die Übergänge von Film zu Spiel. So befindet sich Gideon im Video gerade noch im Anflug auf den Außenposten im All und darf kurze Zeit später den Steuerknüppel schon selbst in die Hand nehmen.

Wer die Trainingsmissionen anfangs auf die leichte Schulter nimmt, wird schon bald ein böses Erwachen erleben. Beim Angriff der Sucher hastet Gideon durch die Raumstation. Panik, Zerstörung und Explosionen prägen das Bild. Und obwohl die Abschnitte anfangs nicht wirklich groß sind, bekommt man das Gefühl von Weite durch Ereignisse wie z.B. Raumgefechte. Als kurz vor ihnen Menschen durch ein Leck im Schiff ins Vakuum des Alls hinaus geschleudert werden, ist der Alptraum perfekt – doch ganz wehrlos wollen wir uns ja nun auch nicht ergeben. Bald schon gehen wir mit einer Laserwumme auf Alienjagd. In jeder Hand kann eine Waffe getragen werden. Dank seiner enormen Beweglichkeit ist Gideon in einer nicht mehr ganz so hilflosen Situation. Durch Doppeldruck auf eine der Bewegungstasten wird ein schnelles Ausweichmanöver durchgeführt – beim Kampf gegen das Dauerfeuer der Sucher sind diese Moves ein Muss. Health-Stationen gibt es zu allem Überfluss auch nur sehr selten und so hangeln wir uns von Speicherpunkt zu Speicherpunkt. Freies Speichern ist leider nicht möglich.

Also schießen wir uns durch Flüchlinge und außerirdische Angreifer immer weiter durch die Raumstation. Erst will die Verlobte gefunden werden und dann eine Fluchtkapsel. Nachdem wir dem All entkommen sind, geht der Kampf auf der Planetenoberfläche weiter, unter anderem am Steuer eines Militärjeeps. Die Zwischensequenzen setzen dem Ganzen auch hier wieder die Krone auf, etwa als wir inmitten einem Meteoritenschauer in einer mörderischen Kameraeinstellung über einen Raumhafen düsen. Trotz erbittertem Widerstand ist alles Leben auf dem Planeten nach knapp einer Stunde ausgelöscht. Doch jetzt geht es erst richtig los, die Geschichte kommt langsam in Fahrt. Der Angriff der Sucher rührte aus Angst, Angst vor den Ahnen Gideons, die einst mit gottgleichen Kräften über die Galaxis herrschten. Auch in Gideon schlummern diese Kräfte noch, die nun nach und nach entdeckt werden. Je nach Häufigkeit der Benutzung einer bestimmten Waffe steigt übrigens auch unser Skilllevel, der bestimmte Schussmodi und Verbesserungen für die Schießeisen freischaltet.

Im Folgenden begeben wir uns auf einen Rachefeldzug gegen die Invasoren. Wo Sucher-Trupps anfangs noch eine große Bedrohung darstellten, brutzeln wir die Banausen nun mit unseren Energieblitzen auf Sparflamme oder wirbeln sie mit einer Schockwelle durch die Luft. Eine spezielle Aura schützt uns im weiteren Verlauf sogar vor Projektilen wie Raketen. Besonders in dieser Phase des Spiels kommt bei Advent Rising richtiges Kino-Feeling auf. Explosionen durchzucken die Nacht, Energiestrahlen sausen durch die Luft. Die Schauplätze gestalten sich ebenfalls überaus abwechslungsreich und bunt.

Ob Lavahöhlen oder Sandstrände – alles ist mit hoher Liebe zum Detail ausgestaltet. Rein von der Enigne hinkt man zwar aktuellen Größen wie Doom 3 oder Half-Life 2 hinterher, dass kann aber durch hohen Detailreichtum und ausgefallenem Setting locker wettgemacht werden. Begleitet wird das Geschehen von einem hervorragenden, orchestralen Soundtrack von keinem Geringeren als Tommy Tallarico. In der deutschen Version werden zwar lediglich übersetzte Untertitel angeboten, die Originalstimmen hören sich aber onehin sehr gut an und stammen von US-Schauspielern.

Advent Rising sieht wie ein Kino-Blockbuster aus und spielt sich größtenteils auch so. Pompöse Inszenierung und quietschbunte Explosionen prägen das Bild bis zum totalen Effekt-Overkill. Spielerisch wird leider nur albtewährtes geboten. Bossgegner-Duelle reihen sich an Verfolgungsjagden und Schusswechsel. Teilweise ist der Schwierigkeitsgrad arg unfair geraten. Wo ich ein Duell gegen eine Handvoll Aliens eben noch locker im Griff hatte, stecke ich jetzt plötzlich in üblen Schwierigkeiten. Letztendlich macht aber die defenitiv starke Storyline und insgesamt sehr spannende Präsentation, wie der monumentale Soundtrack, den Unterschied. Die Spannung reisst und reisst nicht ab, weil man, besonders im fortgeschrittenen Verlauf des Spiels, immer wissen möchte wie es weitergeht. Freunde von Baller-Action mit Hang zur Sci-Fi dürfen sich auf äußerst spaßige 10 Stunden Spiel freuen und auf eine baldige Fortsetzung der Trilogie hoffen.

Game Developers Choice – Die Gewinner der Awards sind bekannt

Die Gewinner Game Developers Choice Awards sind auf der Game Developers Conference 2006 bekannt gegeben worden. Als bestes Spiel wurde Shadow of the Colossus von Sony gekürt, das allerdings nur auf der Playstation 2 erschienen ist. Es konnte die Jury auch in den Kategorien Character Design, Game Design und Visual Arts überzeugen. Das hervorragende Psychonauts von Double Fine Productions gewann in den Kategorien New Studio und Writing. In den beiden übrigen Kategorien Audio und Technology gewannen Guitar Hero von Harmonix Music Systems, bzw. Nintendogs von der fast gleichnamigen Firma.