Microsoft – Bill Gates geht in Pension!

Noch zwei Jahre, dann ist er Weg. Bill Gates (er wird heuer 51) hat überraschend angekündigt, sich ab Juli 2008 aus dem Geschäft des Microsoft Konzerns beruflich zurückzuziehen. Der reichste Mann der Welt wird dann quasi in Pension gehen und sich „nur“ noch der Milliarden schweren Bill & Melinda Gates Foundation widmen, seiner wohltätigen Stiftung die gegen das Elend in der Dritten Welt kämpft. Kritiker des umstrittenen Nerds mit der großen Brille, müssen ihm nicht in den Ruhestand folgen. Gates bleibt auch nach seinem Rückzug ehrenamtlicher Berater von Microsoft. Man mag zu Gates un Microsoft stehen wie man will, dies ist zweifellos das Ende einer großen Ära.

Ski Alpin Racing 2007 – Kooperation zweier Developer

Die letzten zwei Jahre herrschte jeden Winter ein stetiger Kampf zwischen Ski Alpin von RTL Playtainment und Ski Racing von Jowood. Nun passierte ein recht seltenes Ereigniss: Die beiden Entwickler gehen dem Wettbewerb ihrer beiden Spiele aus dem Weg, schliessen sich zusammen und entwickeln gemeinsam am kommenden Ski Alpin Racing 2007. Darüberhinaus wurde eine Kooperation bei weiteren Titeln nicht ausgeschlossen.

Kleine Männer, große Köpfe, riesen Mist.

Dies ist vielleicht der richtige Zeitpunkt, um mal etwas klarzustellen: Wir haben mit Retro-Gaming nicht viel am Hut. Wir erwecken möglicherweise hin und wieder den Eindruck, wenn wir in vermeindlich guten, alten Zeiten schwelgen, aber was Spielekonzepte und Gameplay-Ideen angeht, könnten wir nicht mehr gegen Stillstand oder gar Rückschritt sein. Entsprechend skeptisch war ich, als Codemasters ankündigte, den Klassiker ‚Sensible Soccer‘ wiederzubeleben, und eigentlich wollte ich mit dem Spiel keine Sekunde verschwenden.

Willkommen in der Steinzeit!
Bis, ja, bis EuroGamer dieses <a href="http://www.eurogamer.net/article.php?article_id=65134" target="_blank" class="gross">Review</a> über ‚Sensible Soccer 2006‘ schrieb und 9 von 10 Punkten vergab. Dazu muss man wissen, dass EuroGamer im Grunde das einzige Magazin ist, mit dessen Meinung ich fast immer übereinstimme – also warum nicht doch einen Blick auf das Spiel riskieren? Ich hätte es besser bleiben lassen sollen. Denn ‚Sensible Soccer 2006‘ ist schlecht. Richtig schlecht. Zumindest für denjenigen, der nicht auch noch gerne eine Runde ‚Pong‘ spielt oder das erste ‚NHL Hockey‘ der neuesten Ausgabe gegenüber vorzieht und nebenbei ‚Ace of Base‘ hört. Jegliche Fortschritte, die Fußballspiele oder das Sportgenre im Allgemeinen in den vergangenen Jahren gemacht haben, hat Entwickler Kuju missachtet.

Aller guten Dinge sind drei
Ihr steuert die Spieler in ‚Sensible Soccer 2006‘ mit gerade einmal drei Tasten: Eine zum Passen, eine zum Schießen und Grätschen, eine zum Rennen. Wohin der Ball fliegt, das bestimmt allein ihr mit Analogstick oder Cursortasten; sanft lenkende Unterstützung gibt es von Seiten des Programms nichts – obwohl gerade das dem auf Schnelligkeit ausgelegten Gameplay unheimlich gut getan hätte. Aber ‚Sensible Soccer 2006‘ will altmodisch sein und auf jeglichen modernen Schnickschnack verzichten, auch wenn er noch so sinnvoll wäre. Daher gibt es selbstverständlich auch keinen Franchise-Modus, kein Mannschaftsmanagement und so weiter und so fort.

Es gibt immer nichts zu tun
Aber ich will die Schwäche des Spiels gar nicht an irgendwelchen fehlenden Features festmachen. Wenn es eben meint, das nicht zu brauchen – meinetwegen. Dann sollte es sich jedoch wenigstens gut spielen. Doch leider ist auch das nicht der Fall, selbst wenn man sich an die Steuerung (wieder) gewöhnt hat. Im Singleplayer-Part ist es unter anderem die künstliche Intelligenz, die dem Spiel einen Strich durch die Rechnung macht, indem sie ihre Mannen manchmal grundlos eine Karte nach der anderen kassieren lässt, vereinzelt bärenstark aufspielt, dann wieder einfachste Angriffe nicht auf die Reihe bekommt. Bei Multiplayer-Partien hingegen sind es insbesondere die begrenzten Aktionsmöglichkeiten, die noch stärker ins Gewicht fallen: Glück beim Grätschen und beim Abschluss sind wichtiger als Geschick und ein gutes Auge. Von groben Macken wie dem häufig nicht nachvollziehbaren automatischen Spielerwechsel und sich teleportierenden Bällen ganz zu schweigen.

Little Links
Hinzu kommt, dass ‚Sensible Soccer 2006‘ wirklich unglaublich häßlich aussieht. Ich beurteile Spiele nicht gerne nach ihrer Grafik und kann auch über technische Unzulänglichkeiten hinwegblicken, wenn denn zumindest der Stil stimmt – aber bei ‚Sensible Soccer 2006‘ mangelt es an beidem und die Grafik passt zum Gameplay wie die Faust auf’s Auge. Ich weiß nicht, was sich die Entwickler dazu bewogen hat, kleine Figuren mit riesigen Cel-Shading-Köpfen zu versehen. Aber es sieht nicht gut aus. Genauso wie die Stadien und die "Rasen"-Texturen nicht gut aussehen. Und über die Geräuschkulisse brauchen wir gar nicht erst zu reden.

Weitergehen! Hier gibt es nichts zu sehen!
Das mag jetzt alles ein wenig harsch klingen, das gebe ich zu. Aber ich glaube, wenn ‚Sensible Soccer 2006‘ nicht das ‚Sensible Soccer‘ im Namen tragen würde, dann würde kaum jemand mehr als eine Sekunde auf das Spiel verschwenden oder auch nur daran denken, Geld dafür auszugeben. Wer das Spielgefühl von damals unbedingt noch einmal erleben will, kann das Original herauskramen und sich dann freuen, dass bei anderen Reihen die Zeit nicht stillgestanden ist. Und um den Bogen zu EuroGamer zu finden, vergeben wir zur Abwechslung heute einmal eine Wertung. Hier ist sie: 2/10. So.

Flatspace 2

Irgendwann in der Zukunft hat es die Menschheit mal wieder geschafft und steht ohne bewohnbare Planeten da, weil ihr diese buchstäblich unter dem Arsch weggesprengt wurden. Wie das passieren konnte? Durch die ständige Ausdehnung des Universums wurden auch die Planeten ausgedehnt und konnten letztendlich nicht mehr standhalten. Die kümmerlichen Reste der wohl seltsamsten Rasse des Universums verteilen sich nun auf Raumstationen aller Art, die weit verstreut in verschiedenen Sektoren existieren. Leider sind das aber nicht die einzigen bewohnten Blechdosen im All, es gibt auch noch ein ausserirdisches Volk, das sich Scarrid nennt. Diese Zeitgenossen sind zwar nicht im offenen Krieg mit den Menschen, doch sind sie auf keinen Fall als verbündet oder wohlgesonnen anzusehen. Viel mehr warten sie auf einen Fehler der anderen Seite, um ihr ein schnelles Ende zu bereiten. Wie man sieht, gibt es auch dann, wenn Planeten bereits der Vergangenheit angehören, immer noch genug Zündstoff damit ordentlich die Fetzen fliegen. Wäre doch ewig schade, wenn man da nicht dabei sein dürfte – Flatspace 2 ermöglicht euch, ins Geschehen einzutauchen.

Der Einstieg in das zweidimensionale Universum von Flatspace 2 ist nicht besonders aufregend. Nur ein minimalistisches Intro taucht am Bildschirm auf und ist nicht gerade vielsagend, außer man gehört zu jenen Spielern, die bereits Erfahrungen mit dem ersten Teil des Spiels gemacht haben. Sogar bei meiner spärlichen obigen Einleitung musste ich mich von der offiziellen Website inspirieren lasssen, da man im Spiel nur spärliche Hinweise bekommt, worum es geht.

Das Grundprinzip von Flatspace 2 kann aber auch ohne Story süchtig machen. Sucht euch einen Namen, eine Rasse und eine Spezialisierung aus, um danach die unendlichen Weiten des Alls auf die eine oder andere Art unsicher zu machen. Je nach anfänglicher Auswahl fängt man mit verschiedenen Raumschiffen an, die nur eines gemeinsam haben: Es sind winzige Nußschalen, die nur mit verdammt viel Glück Beschuss irgendeiner Art überleben. Arbeit gibt es auf den Raumstationen genügend. Entweder tötet oder fängt man Verbrecher für Geld, kauft Ware um sie auf einer anderen Station gewinnbringend zu verkaufen oder transportiert Menschen und Güter zu bestimmten Zielen.
Je nach Schwierigkeitsgrad variiert auch die Bezahlung. Vom verdienten Geld kann man sein Raumschiff aufrüsten, oder vielleicht gleich ein neues kaufen. Möglichkeiten gibt es viele. Von der Minigun bis zum Plasmawerfer, vom fliegenden Klo bis zum mächtigen Schlachtschiff mit eigenen Jägerstaffeln an Bord gibt es alles zu erwerben. Das Ziel des Spiels ist einfach: Macht was ihr wollt, aber vernichtet am Ende eine der beiden Seiten, damit nur euer eigenes Volk zum Herrscher über das bekannte Universum wird.

Auch wenn das <a href="http://en.wikipedia.org/wiki/Elite_(computer_game)" target="_blank">Elite</a>-ähnliche Spiel die süchtigmachenden Aspekte des Sammelns, Bauens und Wachsens in sich vereint, ist es doch weit von Perfektion entfernt. Vor allem der Schwierigkeitsgrad ist für Einsteiger knallhart und man sollte ständig Speichern, um nicht schnell frustriert aufzugeben. Erst nachdem man sich einige Stunden im Spiel aufgehalten hat, beginnt Flatspace 2 Spaß zu machen, da man sich durch bessere Bewaffnung endlich einigermaßen wehren kann.

Die Kämpfe mit Gegnern aller Art sind zwar meistens zu schaffen, doch nachdem die Welt von Flatspace ein Eigenleben hat, das nur wenig Rücksicht auf den Spieler nimmt, kann es oft passieren, dass die Konsequenzen auch für einen kleinen Auftragsmord bereits verheerend sind. Wenn ihr einen Verbrecher liquidiert, steht ihr zwar bei der Polizei hoch im Kurs, die Cosa Nostra ist aber vermutlich sehr enttäuscht über diesen mangelnden Respekt und trachtet danach, euch mit in Kübeln einbetonierten Füßen ins All zu werfen. Jede Aktion verursacht eine Reaktion des Umfeldes. Das interaktive Universum ist zwar prinzipiell ein lobenswertes Feature, doch fehlt es hier am nötigen Feinschliff. Wenn man einen unauffälligen Verbrecher fängt, der ein Kopfgeld von vielleicht 1000 Credits bringt und kurz darauf einen Schlachtkreuzer mit zwanzig Jagdfliegern im Gepäck am Hals hat, ist das dem Fortkommen und der Motivation ein wenig hinderlich. Vielleicht werden hier kommende Patches Abhilfe schaffen können.

Zusätzlich sind noch einige bösartige Bugs unterwegs, die dem Spieler einen schnellen, ungewollten Tod bescheren, gegen den man nichts unternehmen kann. Während man sich zwischen den Sektoren mittels Sprungtriebwerk bewegt kommt es oft vor, dass man schon abgeknallt wird, bevor man überhaupt die Möglichkeit hatte irgendetwas zu unternehmen. Eine böse Überraschung ist auch das Materialisieren kurz vor einem Asteroiden, der mit hoher Geschwindikeit auf unausweichlichem Kollisionskurs ist. Manchmal wird man auch beim Verlassen oder Andocken an eine Raumstation liquidiert, ohne etwas dagegen tun zu können, da der Autopilot die Andocksequenz nicht unterbrechen möchte. Es gibt in Flatspace 2 viele Möglichkeiten zu sterben, für meinen Geschmack sind es zu viele.

Technisch ist Flatspace 2 nicht besonders aufregend gestaltet. Die Kombination von 3D-Effekten in einem zweidimensionalem Raum ist halbwegs gut gelungen, doch sind viele Raumstationen einfach etwas zu eckig geraten. Mit ein wenig Geduld seitens des Programmierers, Mark Sheeky, wäre das vielleicht ein wenig besser gegangen.

Die Vielfalt an Objekten ist mit Teil zwei des Spiels stark angewachsen und man findet jetzt mehr als immer nur die selben Raumstationen. Nun gibt es Farmen, Schulen, Außenposten und noch einiges mehr im Universum zu entdecken. Nur bei den Stationen der Außerirdischen Scarrid hätte mehr Abwechslung nicht geschadet.

Die Steuerung des Spiels erfolgt hauptsächlich mit der Maus. Rechte Maustaste zum beschleunigen, linke Maustaste zum Feuern. Sobald man aber in einen Kampf gerät oder speziellere Sachen, wie zum Beispiel das Scannen von vorbeifliegenden Schiffen, machen möchte, sollte man eine Hand voll Tastenshortcuts können, um im Ernstfall nicht verzweifelt auf die Tastatur zu hämmern, ohne das sich was tut.

Wer einen würdigen Nachfolger von Elite sucht und auf eine spannende Story verzichten kann, ist bei Flatspace 2 gut aufgehoben. Wer eine (wenn auch etwas plumpe) Story bevorzugt, die zum Weiterspielen motivieren soll, ist vielleicht mit Freelancer besser bedient, das mittlerweile auch schon für zehn Euro zu haben ist – was somit nur die Hälfte von Flatspace kostet und mit besserer technischer Umsetzung glänzt. Trotzdem sollten interessierte Weltraum-Import-Export-Veteranen auf jeden Fall einen Blick auf die Demo werfen, die schon einen halbwegs brauchbaren Einblick ins Spiel ermöglicht. Übrigens ist der Soundtrack wirklich erstklassig und wer sich zum Kauf des Spiels entscheidet, sollte auch die zusätzlich erhältlichen Musikstücke erwerben.

Trauma Center – Auch am Wii

Es ist zwar schon länger bekannt, aber mir gerade erst untergekommen: Trauma Center wird nach dem großen Erfolg für den DS auch am Wii erscheinen. Das neue Spiel für Freunde von Geschicklichkeitsspielen mit Story-Element und angehende Ärzte wird den Untertitel Second Opinion tragen. Vom Basis-Prinzip ändert sich nichts: Herausfordernde Operationen werden durch Anime-Zwischensequenzen zu einer Arzt-Geschichte zusammengebaut.

Danke an Rudi für die Info!

City Life

Aufbauen, pflegen, planen und im Notfall wieder abreißen &mdash; Aufbausimulationen haben am PC eine lange Tradition und gerade in Deutschlang waren sie Mitte des 90er Jahre eines der beliebtesten Genres. Doch irgendwann hatte man schlicht genug gebaut, gemanaged und gepflegt und bis auf ein paar enorm populäre Serien begann das große Sterben dieser Gattung.

Nun landete mit City Life ein neuer Vertreter auf meinem Schreibtisch. Der erste Blick auf die Screenshots der Packungsrückseite ließen einen klassischen Sim-City-Klon in verdammt schönen, neuen Kleidern vermuten. Doch manchmal irrt sich selbst die erfahrene Spieletesterspürnase noch, aber seht am besten selbst.

Klar, ebenso wie bei Maxis Urahn aller Städtebausimulationen (wer hat eigentlich dieses Wort erfunden?) greift ihr bei City Life erst einmal zum Spaten und stampft sowohl Wohnungen als auch Arbeitsplätze aus dem Boden. Doch allein schon bei diesem Aspekt zeigen sich deutliche Unterschiede zum Quasi-Vorbild. Während man bei letzterem nämlich einfach wahllos irgendwelche Zonen errichtet, heißt es bei Monte Cristos Machwerk sich genauer Gedanken darüber zu machen, wo was stehen soll.

Schließlich bauen wir hier nicht für eine undefinierte graue Masse an Leuten billige Wohn- und Arbeitsplätze, sondern müssen uns mit verschiedenen Schichten rumschlagen. Eingangs stehen uns nur die Tagelöhner, Arbeiter sowie Hippies als potentielle Bevölkerungsschichten zur Verfügung. Wer will, dass es sich Reiche, Trendsetter sowie Schlipsträger in seiner Stadt bequem machen, der muss schon einiges mehr an Unterhaltung und auch Versorgungseinrichtungen bieten. Denn so lebendig wie sich das Schichtenmodell anhört, so arbeitsaufwendig ist es auch. Es vertragen sich schlussendlich nicht alle Schichten untereinander und so kann es zu Konflikten zwischen den einzelnen Parteien kommen. Wenn sich dann also Erwin der Automechaniker mit Ursula der Hippiebraut anlegen, dann herrscht Großalarm.

Anfangs muss man solche Spannungen noch hinnehmen, fehlen einem doch das Geld für Einrichtungen wie die Polizei oder ein Zentrum zur Völkerverständigung. Doch im weiteren Spielverlauf werden sie unerlässlich, will man nicht riskieren, dass sich aus dem kleinen Nachbarschaftsstreit ein Großbrand entwickelt.

Allgemein solltet ihr als Bürgermeister in eurer Metropole ziemlich viel Wert darauf legen, dass die einzelnen Gruppen mit dem versorgt sind, was sie wollen. Dabei steigen natürlich die Anforderungen der einzelnen Bevölkerungsgruppen enorm. Reicht Tagelöhnern ein schäbiger Basketballplatz zu haben, so stehen Hippies auf laute Konzerte und Trendsetter auf teure Luxusbars. Wer dem nicht nachkommt verliert diese wertvollen Bevölkerungsschichten.

Wessen Stadt also nicht zur größten Asimetropole der Welt verkommen soll, der muss investieren, expandieren und dabei immer auf den Plan achten. Doch gerade hier fehlt es etwas an Übersicht. So kosten bessere Bildungseinrichtungen einen Haufen Geld und belasten unsere Bilanz. Auch zu wenige Kraftwerke drücken unseren monatlichen Gewinn stark nach unten. Doch bis man allerdings dahinter gekommen ist, vergehen manchmal ein paar Minuten, die spielentscheidend sein könnten. Es fehlen Komfortfunktionen wie die Berater aus Sim City 4.

So ist es dann auch ein harter Weg vom verschlafenen Provinznest hin zu einer Millionenstadt. Die mannigfaltigen Ansprüche der einzelnen Schichten sowie deren Konflikte sorgen dabei immer wieder für neue Herausforderungen, was in den meisten Fällen für Motivation sorgt und dem Spiel seinen einzigartigen Reiz verleiht. Wenn zum Beispiel auf einmal die halbe Stadt in den total hässlichen Pylogon-Flammen steht, dann wird einem schmerzlich bewusst, dass man evtl. doch zu wenig Geld für die Feuerwehr ausgegeben hat und den seit Monaten schwelenden Konflikt zwischen Arm und Reich wohl doch unterschätzt hat. Wie gut, dass man vor ein paar Minuten gespeichert hat – oder etwa doch nicht?

Eure Stadt präsentiert sich darüber hinaus zwar nicht so schön, wie auf den Packungsfotos – hier kommt wohl eine seit den 90er Jahren abgeschaffte Unsitte mal wieder voll zum tragen – gehört aber mit dem Besten, was man in diesem Genre bisher gesehen hat. Jeder einzelne Bewohner wurde, wenn man die Masse bedenkt, recht liebevoll modelliert und weißt die typischen Erkennungsmerkmale seiner Klassen auf.

Auch die Gebäude wurden passend zur darin lebenden Schicht gestaltet und weisen hier und da ein paar witzige Details auf. Leider beschränken sich die einzelnen Gebäude immer auf einen Modelltyp der jeweiligen Klasse, das dient zwar der Übersicht, lässt eure Stadt aber seltsam uniform erscheinen. So kann es passieren, dass eine komplette Straße immer von demselben Gebäudetyp eingerahmt wird.

Die letzte Watsche gibt es zum Schluss und das nicht ohne Grund, soll sie den Entwicklern doch noch lange im Ohr verhallen: Da gebt ihr euch so eine große Mühe diesem modrigen Genre neue Ansätze zu verleihen und ihr vergesst dabei, für eine unterhaltsame und spannende Kampagne zu sorgen.

Anfangs mag es ja noch motivieren, eine gewisse Bevölkerungszahl zu erreichen um neue Gebiete frei zu schalten. Diese Idee wird auch dadurch nicht besser oder gar abwechslungsreicher wenn ihr noch ein, oder zwei Faktoren wie einen bestimmten monatlichen Gewinn oder die prozentuale Verteilung der einzelnen Schichten mit dazu nehmt. Nach zwei, drei Missionen meldet sich dann einfach der kluge Spieletesterverstand und fragt: Kommt da noch was?

Leider nein, lautet die Antwort darauf und lässt ein paar Fragen aufkommen. Warum erzählt ihr nicht einfach eine spannende Geschichte oder stellt den Spieler vor andere Aufgaben, wie z.B. das Lösen eines lang anhaltenden Konfliktes innerhalb eines festen Zeitrahmens?

Der Güte des eigentlichen Gameplay mag dies kaum etwas anhaben und echte Aufbaufetischisten lassen den Missionsmodus eh links liegen und basteln im freien Modus drauf los, dennoch wäre eine schön ausgearbeitete Kampagne das Tüpfelchen auf dem I gewesen, schade!

City Life ist für Aufbauliebhaber sicherlich ein Eldorado. Die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen sorgen dabei immer wieder für neue Impulse im Spiel und lassen so schnell keine Langeweile aufkommen. Umso ärgerlicher ist es, dass die Entwickler den Missionsmodus mit ihren 08/15-Aufgaben allzu bieder gestaltet haben. Wer hier Abwechslung oder gar Spannung sucht, der kann gleich im Schwarzwald nach Gold suchen. Trotzdem versprüht City Life ein wohltuend anderes Flair als die x-te Auflage eines gewissen Aufbauklassikers. Denn wo Sim City seit Jahren kaum neues bietet und spielerisch stagniert, rüttelt City Life an den alten Werten dieses Genres und das ist auch gut so.

Atomkrieg und schnelle Autos?

Weitgehend unverbrauchtes Szenario und neuartiges Gameplay sollen den Mmorpg Markt aufmischen. Auto Assault will mit dem Elf, Zwerg und Ork-Einheitsbrei aufräumen und entfacht einen monumentalen Krieg zwischen drei Rassen in postapokalyptischer Umgebung. Nach einem Atomschlag gegen die Erde wird die Welt zwischen den Menschen, Mutanten und Biomeks aufgeteilt. Natürlich geht das nicht ganz friedlich vonstatten, sondern ist kampfgeprägt. Während sich die Menschen in Zeiten der Atomschläge feige in unterirdischen Unterschlüpfen verschanzen, wurden die Mutanten der Strahlung ausgesetzt. Diese zeichnen sich nun durch besondere Verbundenheit mit der verstrahlten Umgebung und religiösem Eifer aus. Die Biomeks sollten sich für die Menschen ursprünglich um die Mutanten kümmern. Dieser Job gefiel den Jungs und Mädels schon bald nicht mehr und so rasteten sie kurzerhand aus, um die Spielwelt zu terrorisieren. Da nicht mal die verrückten Biomeks zu Fuß durch die radioaktive Wüste spazieren würden, nimmt man also in bewaffneten Fahrzeugen platz.

Wie bei Online Rollenspielen üblich, muss man auch bei Auto Assault eine monatliche Gebühr berappen. Das beläuft sich, je nach Abonnement, auf 12-14 €. Das Spiel selber gibt es übrigens in der Standart- und Collector´s Edition. Letztere enthält neben Aufklebern, Schlüsselanhänger, Headset, Soundtrack, Poster, und Postkarten auch noch ein spezielles Ingame-Pet. Dafür darf der geneigte Gamer aber auch um die 60 € auf die Ladentheke legen. Um gleich zu den spielerischen Aspekten zu kommen, fange ich nun mit dem rein technischen Teil des Spiels an, denn grafisch ist Auto Assault auf keinen Fall die graue Maus im Genre. Gerade in Kämpfen mit mehreren Gegnern kommen die hübschen Waffeneffekte hervorragend zur Geltung und überdecken zeitweise den kompletten Screen. Auch die Schauplätze sind schön atmosphärisch ausgestaltet. Die gelungene Hintergrundmusik tut ihr übriges dazu. Weniger schön sind diverse Übersetzungsfehler in der deutschen Version. Einige Passagen sind sogar gleich im Englischen geblieben, da muss noch Nachbesserungsarbeit geleistet werden.

Unter diesem Effektfeuerwerk hat leider auch die Performance erheblich zu leiden, denn auf dem ersten der beiden Test-Pc´s musste ich sehr störende Ladestocker und Ruckelorgien hinnehmen, obwohl die Hardware laut Verpackung locker für ein flüssiges Spielerlebniss ausreichen sollte. Aber wie spielt sich das Game denn nun eigentlich? Fangen wir bei der Charaktererstellung an. Hier darf euer Charakter und das dazu passende Auto ausgewählt- und richtig durchgestylt werden. Im weiteren Verlauf das Spiels könnt ihr eure Karre übrigens ganz im Stile von "Pimp my Ride" mit allerlei aufgesammelten Dingen optisch noch weiter tunen. Pro Rasse gibt es übrigens vier unterschiedliche Klassen, die sich nicht nur durch ihre Skills und Stats unterscheiden, sondern auch verschiedene Waffen und Wagen benutzen können. Dabei gibt es das genretypische Bild. Eine Klasse kloppt vorwiegend direkt aus der ersten Reihe drauf, während sich die andere eher auf Buffs und Auren spezialisiert hat.

Würde das Spiel jedoch nur aus der Charaktererstellung bestehen, hätte NCSoft bestimmt keine guten Karten bei der Vermarktung. Deshalb steigen wir nun ein wenig ins Spiel selbst ein. Im Vordergrund steht natürlich wieder mal euer Charakter, der durch Kämpfe oder Quests aufgelevelt werden will. Die Quests eignen sich dazu besonders gut, schliesslich gibt es genügend NPC´s in der konterminierten Welt, die euch als Arbeitskraft anheuern wollen. Als Belohnung winken euch eine Menge Erfahrung und das knappe Spielgeld. Der Schwierigkeitsgrad der Missionen steigt übrigens unverhofft schnell an. Beim Tutorial fahrt ihr quasi zeitungslesend und fußgesteuert durch die Welt. Dieser Fahrstil kann nicht nur im real life zum schnell Ableben führen, sondern eben auch in Auto Assault. Der weitere Spielverlauf hält massenweise schwierige Quests bereit, die teilweise einen wirklich happigen Schwierigkeitsgrad besitzen. Da behalte ich doch lieber die Hände am Steuer.

Ärgerlich sind die im Moment noch vorhandenen Missionslücken. Bei einigen Rassen kommt es im Levelbereich von 40-60 zur Questarmut. So muss man sich seine Erfahrungspunkte über Kämpfe verdienen, die nicht wirklich viel XP abwerfen. Nach einem ersten Patch konnte aber das eine oder andere Missionsloch schon gestopft werden. Während der Tod im richtigen Leben, außer vielleicht bei den Buddhisten, ein endgültiger Zustand ist, wird man in Auto Assault umgehend von einem Reperaturflugzeug zu den nächsten Reperaturstationen transportiert, die übrigens kostenfrei genutzt werden können und euer Auto wieder auf Vordermann bringen. Neben dem üblichen PvE-Kampfmuster ist im Spiel auch ein recht umfangreicher PvP-Part enthalten. Spieler einer feindlichen Fraktion können immer und überall angegriffen werden. Sicher vor feindlichen Angriffen seid ihr, ähnlich wie in World of Warcraft, nur in euren heimischen Gefilden. Fallt ihr ingegnerisches Gebiet ein, müsst ihr ständig damit rechnen, eins mit dem Nudelholz zu kassieren.

Rein spielerisch kommt einem das Prinzip aber verdächtig bekannt und wenig erfrischend vor. Das Bekämpfen von Monstern und Lösen von Quests bewirkt einen mehr oder weniger baldigen Levelaufstieg. Im Anschluss verteilt man Punkte auf Stats und Fertigkeiten. Auch Handwerksfähigkeiten wollen verbessert werden, die euch das eigenständige Zusammenbauen und Zerlegen von Equipment ermöglicht. Für die jeweilige Befähigung muss vorher einmalig für das Erlernen bezahlt werden, um den Skill dann durch Anwendung in die Höhe schnellen zu lassen. Die Rohstoffe bekommt ihr übrigens meistens von einfachen Gegnern. Besagte Rohstoffe könnt ihr dann zu neuen, hochwertigeren Materialien verwerten, um schließlich auch bessere Ausrüstung herstellen zu können. Das Handwerken ist übrigens nur in der Nähe von diversen Einrichtungen möglich, der Wüstenworkshop entfällt so leider. Instanzierungen und Gruppenquests sind übrigens ebenfalls vorhanden.

Zu erst sei gesagt, dass sich ein Online-Rollenspiel ständig weiterentwickelt und deshalb ist diese erste Wertung ebend auch eine Momentaufnahme, die in 4-6 Monaten auch anders ausfallen kann. Fest steht zur Zeit jedenfalls, das recht unverbrauchte Szenario und die actionlastigen Kämpfe. Gerade Neueinsteiger könnten hier einen spaßigen Start in das Genre finden, ohne mit zu viel Komplexität erschlagen zu werden. Gute Ansätze wurden aber leider durch weniger Gelungenes wieder egalisiert. Das Missionsdesign ist zum Beispiel nicht mehr als Durchschnittskost. Die störenden Übersetzungsfehler, Performanceprobleme und eine sehr niedrige Serverpopulation zehren am Spielspass. Ohne genügend Leute macht eben auch das einfallsreichste Gruppenquest nicht den geringsten Spass. Das sind aber, wie anfangs schon gesagt, Dinge, die sich im Laufe der Monate noch ausmerzen lassen. Für Leute, die die Schnauze voll vom Einheitsbrei der Mmorpg´s haben, könnte sich ein sofortiger Blick in jedem Falle lohnen. Alle anderen Interessenten sollten vielleicht in ein paar Monaten mal wieder vorbeischauen.