Alle Beiträge von Tom Schaffer

Worms – Wollt ihr Wümer in den Händen halten?

Nein, kein krankes Gewinnspiel auf Rebell.at bei dem das grausigste Foto gewinnt: Worms kommt auf die Handhelds. Auf die PSP und den NDS um genau zu sein. Während man sich bei Team 17 über Releasetermin und genauere Angaben noch ziemlich bedeckt hält, hat man aber zumindest bereits durchklingen lassen, dass man ein verstärktes Augenmerk auf den Multiplayermodus bzw. die Wireless-Funktionen der Geräte legen will. Publisher THQ lässt außerdem wissen, dass das klassische Spielprinzip um einige neue Features und Comedy-Elemente erweitern will.

Wir werden euch natürlich auf dem Laufenden halten.

Games – Indie-Publisher gegen Krebs

Für jede verkaufte Vollversion des hauseigenen Angebots will der Online-Distributor Game Savant im Juli zwei Dollar an die Brustkrebsforschung spenden.

Da davon auszugehen ist, dass ihr den Service nicht kennt, hier die Selbstbeschreibung der Betreiber: Game Savant is an innovative new system for finding and downloading the latest independent titles. Game Savant takes the best games and puts them into categories that are easy to understand with a focus on community feedback. Members can write reviews and receive credits towards free full games with every purchase. Also, many new games come with short game videos that give you an idea of what a game will be like without all the hassle of downloading and installation..

Solltet ihr gerne Knobelspiele spielen und vor dem Kauf von Spielen über das Internet nicht zurückschrecken, könntet ihr euch ja im Sortiment von Game Savant einmal umsehen.

Bad Besux krallt sich die Politiker

Besux: Ok, heute ist wieder einer dieser Tage. In der Früh hab ich verschlafen, bin innerhalb von 13 Minuten aus dem Bett bis zur Stechuhr meines Arbeitsplatzes geflogen und… naja, ihr wisst schon. Daheim angekommen hab ich dann einmal die Nachrichten des Tages überflogen und eigentlich schon wieder knallrot gesehen. Ich nenn das Kind beim Namen: Keiner der letzten österreichischen Bildungsminister (also weder Gehrer, noch Gehrer oder auch Gehrer – die verehrte Dame ist ja unverständlicherweise seit 1995, also seit dem EU-Betritt Österreichs, Bildungsministerin und hat damit auch sonst sehr viel das heute falsch läuft zu verantworten) sollte mir in den nächsten Wochen über den Weg laufen. Grund: die skandalöse Einführung eines Numerus Clausus/einer Studienbeschränkung für das von mir angestrebte Publizistik-Studium im Zusammenhang mit dem bekannten EuGH-Urteil von dieser Woche. Angekündigt hat dieses Urteil sich seit Jahren, aber das österreichische Bildungswesen wird lieber kaputtgespart als auf die Zukunft vorbereitet. Jetzt wird uns eine Not“lösung“ aufgedonnert unter der wer leidet? Natürlich ich und andere (angehende) Studenten. Es wäre mir nicht möglich gewesen rechtzeitig zu inskribieren um einem Aufnahmetest zu entgehen (und soweit ich das verstanden habe wäre das zumindest in Publizistik für so gut wie niemanden machbar gewesen – das Fach wurde ja für diese „Lösung“ erst nachträglich hinzugefügt), und nun darf ich mich am Montag um 22€ in den Zug nach Wien begeben, um das schnellstmöglich nachzuholen. Aber immerhin darf ich ja Studiengebühren zahlen um ab Herbst in völlig überfüllten Hörsäalen von völlig überfordertem Lehrpersonal unterrichtet zu werden.

Danke!

Ankh – Start your Lachmuskeln!

Ankh ist eine der großen Adventurehoffnungen des laufenden Jahres. Das Spiel der deutschen Entwickler von Deck 13 kommt voraussichtlich im September. Bis dahin hat man der dürstenden Fangemeinde nun einen Trailer zur Verfügung gestellt.

Das Filmchen bietet einen ersten Eindruck über den Humor und die fabelhafte Optik des ägyptischen Rätselspektakels. 1 Minute 46 ist es lang und 8,7 Megabyte groß. Den Download empfehlen wir euch ein weiteres Mal bei den Kollegen von 4Players. Die bieten nämlich alternativ auch eine Möglichkeit zum Streamen des Videos an.

GTA: San Andreas – Letzter Teil einer Trilogie

Mit GTA: San Andreas ist die GTA 3-Trilogie zu Ende – so berichtet der Gamestar unter Berufung auf ein aktuelles Interview mit Rockstar-Chef Sam Houser. Spekulationen um den nächsten Teil von Grand Theft Auto sind damit ein weiteres Mal ausgebrochen. Nachdem ein virtuelles Tokio als Szenario bereits ausgeschlossen wurde, geht man in Fankreisen davon aus, dass es uns wie schon im Stand Alone-Addon zu Teil 1 (GTA: London) nach Europa verschlägt, möglicherweise sogar wieder in die britische Hauptstadt.

Endlich macht man sich auch konkrete Gedanken über einen Online-Modus. EverQuest 2 soll dabei als inspirierendes Beispiel dienen. Natürlich können sich diese ganzen Spekulationen auch schnell wieder in Luft auflösen. Wir halten euch auf dem Laufenden.

Blizzard – Kündigt eigenes Games-Festival an

Eine aktuelle Presseaussendung:

BlizzCon™ Gaming Festival angekündigt

PARIS, France – 28 Juni, 2005 – Blizzard Entertainment®, Inc, ist stolz ankündigen zu können, dass die erste Blizzard Convention am 28. und 29. Oktober in Orange County in Kalifornien stattfinden wird. BlizzCon™ ist eine Feier, die allen Warcraft®, StarCraft®, und Diablo® Spielen gewidmet ist und allen Spielern, die dabei geholfen haben, dass diese Spiele sich bis heute einer weltweiten Beliebtheit erfreuen.

BlizzCon-Besucher können sich jetzt schon auf eine Vielzahl von Events freuen, zum Beispiel Podiumsdiskussionen mit den Entwicklern von World of Warcraft® und StarCraft:Ghost™. Darüber hinaus können Besucher mit ihren Freunden zusammen Blizzards Spiele auf der BlizzCon spielen, und es wird öffentlich ausgetragene Wettkämpfe der weltbesten Warcraft III und StarCraft Profis im Rahmen des BlizzCon Turniers geben.

Mehr Details und Informationen über den Kartenvorverkauf werden in den kommenden Tagen auf www.blizzard.de veröffentlicht werden.

Was: Die BlizzCon ist das ideale Gamer Event, wo sich Spieler aus der ganzen Welt treffen, an „Frage und Antwort“-Sitzungen mit Blizzards Spieleentwicklern
teilnehmen und ihre Leidenschaft für Blizzards Spiele mit anderen teilen können.

Wer: Alle Spieler, die gerne Blizzards Spiele spielen

Wo: Orange County, Kalifornien, USA. Der genaue Veranstaltungsort wird zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.

Wann: Freitag / Samstag, 28. bis 29. Oktober, 2005
Die Veranstaltung beginnt um jeweils 8:00 Uhr früh PDT.

Gish – Gewinnt einen Klumpen Gummi

Die Kollegen von DemoNews haben sich in ihrer Raffinesse ein ganz besonderes Gewinnspiel für euch ausgedacht. Im Rahmen ihres Gish-Reviews kann man einen Anti-Stress-Ball im Design des Spiels mit dem coolen Teerklumpen gewinnen. Dazu muss man ihnen nur irgendeine Geschichte über Stress auftischen. Gefällt euch? Na dann nix wie hin…

Age of Empires 3 – In Bewegung

Ich glaub ich hab es schon einmal erwähnt: Age of Empires 2 ist auch heute noch das beste Strategiespiel aller Zeiten (das ist nicht nur eine Meinung, das ist ein Fakt!). Auf jeden Fall kommt im Sommer der dritte Teil der Serie auf den Markt, und nach zahlreichen Screenshots und Infos findet man nun auch einen 24 Megabyte großen Trailer im Web. Wir haben uns erlaubt den Streaming-Server von 4Players für euch zu verlinken.



Zu sehen sind anfangs vor allem imposante Render-Szenen, die aber im Verlauf der knapp 1,5 Minuten langen Videoszenen auch von einigen Spielszenen aufgelockert werden. Letztere sehen auch nicht weniger beeindruckend aus, weshalb der Download jedem Interessierten ans Herz gelegt sei.

Dreamfall – Weihnachtsrätseln

Der Nachfolger zu The Longest Journey soll uns noch dieses Jahr in die Hände fallen. Weihnachten, so heißt der angestrebte Releasetermin für Dreamfall, wie ein Funcom-Mitarbeiter in einem aktuellen Interview verrät. Allerdings sollte man sich vielleicht noch nicht allzu sehr darauf versteifen, denn man will dem Spiel auf keinen Fall eine verfrühte Veröffentlichung antun. Eventuell wird der Termin also zugunsten der Qualität noch einmal nach hinten verlegt.

Weitere eher belanglose aber nett zu lesende Infos findet ihr unter dem unten stehenden Link.

Nintendo DS – Was kommt alles online?

Auf alle Besitzer des Nintendo’schen Vorzeige-Handhelds kommen mit der Einführung der Online-Funktion rosige Zeiten zu. Nun wurde eine unvollständige Liste mit den bisher angekündigten Spielen veröffentlicht, die dieses Feature nutzen werden.

Activision:

  • Tony Hawk
  • Bandai:

  • Mobile Suit Gundam
  • Digimon World
  • FromSoftware:

  • Tenchu DS
  • Hudson Soft:

  • Bomberman
  • Momotarum Dentetsu World
  • Koei:

  • Dynasty Warriors DS
  • Konami:

  • Pro Evolution Soccer Serie
  • KOJIMA Productions Produkte
  • Jikkyo Powerful Proyakyu Serie
  • Castlevania Serie
  • Marvelous Interactive:

  • Bokujou Monogatari Serie
  • Rune Factory
  • Contact
  • Ein Echtzeit-Strategiespiel
  • Namco:

  • Ein neues Rollenspiel
  • Nintendo:

  • Animal Crossing DS
  • Mario Kart DS
  • Viele andere in Entwicklung befindliche Spiele
  • Spike:

  • Professional Wrestling
  • Square Enix:

  • Final Fantasy: Crystal Chronicles
  • Einige dieser Titel sind noch als Arbeitstitel markiert. Die Namen können sich also noch ändern. Zusätzlich zu diesen Spielen werden wohl auch die folgenden Publisher noch Produkte mit NDS-Onlinefunktionen anbieten, derzeit ist aber noch nicht offiziell bekannt welche genau:

  • Atari
  • Banpresto
  • Buena Vista
  • Capcon
  • Electronic Arts
  • Majesco
  • Mastiff
  • Sega
  • Taito
  • Take 2
  • Telegames
  • THQ
  • Ubisoft
  • Vivendi
  • Es stehen uns also neben den durchaus schon zahlreichen interessanten „normalen“ Games zum DS auch viele Online-Titel zur Verfügung.

    GTA San Andreas im Test – Homies for life

    Wir schreiben das Jahr 1978. Computer können bereits seit einiger Zeit simple Spiele berechnen, die Reaktionsschnelligkeit von den Benutzern einforden. Kleiner Sprung ins Jahr 2005, genauer gesagt in ein Spiel, das in den frühen 90ern angesiedelt ist und vermutlich zu den größten Hype-Produktionen des Spielebusiness zu zählen ist: GTA: San Andreas. Den Zusammenhang zwischen dem Anfang und dem Ende dieser Einleitung will ich euch in den folgenden Zeilen näherbringen…

    Homies, Bitches, Eses…

    Im Jahre 1992 im fiktiven Bundesstaat San Andreas. Nach vielen Monden der Abwesenheit kehrt Carl Johnson wegen der Beerdigung seiner Mutter wieder nach Hause zurück. Zurück in seine Straße, zu seinen Homies, die ihn für sein Verschwinden aber hauptsächlich verabscheuen. Schnell gerät „CJ“ in die Klauen von korrupten Polizisten und muss erkennen, dass sich viel verändert hat. Seine Gang hat an Macht verloren, stattdessen beherrschen Drogendealer die Straßen. Er muss sich daran machen, den Respekt seiner Leute und die Straßen von Los Santos zurück zu erobern. Dabei hat die Story von GTA: San Andreas einige Seitenäste spendiert bekommen, welche über die 08/15-Straßengang-Geschichte hinwegtäuschen. So freundet sich CJ zum Beispiel mit einigen Latinos an und muss erkennen, dass die viel gepriesene Loyalität unter Homies in diesen Tagen das Klopapier nicht mehr wert ist, mit dem man sie sich in den Arsch stecken kann.

    Ihr stört euch daran, dass ich in diesem Artikel bereits zwei Mal das Wort „Homie“ verwendet habe? Dann braucht ihr eigentlich nicht weiter zu lesen, denn GTA: San Andreas schmeisst vor allem anfangs mit sprachverwursteten Ausdrücken um sich, dass es einem die Latschen auszieht. „Yo Homie!“, „Du musst zu deinen Homies stehn, Homie“, „Bro, du bist jetzt wieder ein Homie“ – Homie, Homie, Homie. Frauen heißen eigentlich grundsätzlich nur Baby oder Bitch. Die Sprachausgabe wurde übrigens nicht übersetzt – Untertitel lesen ist angesagt. Auch wenn ihr gutes Englisch sprecht, ist das von Nöten, denn dank dem sehr extremen Slang verstehen Normalsterbliche nur jedes 23. Wort.

    Eingesperrt in der Freiheit

    Wie oft wurde mir jetzt bereits begeistert über die „grenzenlose Freiheit“ der GTA-Titel berichtet? Ich hab es nicht gezählt, und ich muss beim neuesten Teil der Serie immer öfter den Kopf darüber schütteln. GTA: San Andreas bietet genau genommen keine Freiheiten. Klar, man kann viel machen. Es warten Taximissionen, Krankenwagenfahrten, Polizeieinsätze; wer will kann Huren zu sich ins Auto steigen lassen, Drogendealer verprügeln, Straßenrennen fahren oder bei diversen Contests mitmachen. Im späteren Spielverlauf lernt man Flugzeuge zu fliegen und kann Beziehungen zu Frauen aufbauen. Ein Rollenspiel-ähnliches System verbessert Werte wie Kraft, Energie, Kondition und Fahrfähigkeiten, und lässt uns immer mehr KI-Sidekicks mit zum nächsten Bandenkrieg nehmen. An Abwechslung mangelt es dem Spiel nicht.

    Aber Freiheit in Spielen ist etwas anderes. Freiheit bedeutet Missionen unterschiedlich beenden zu können – oder zumindest nicht Raketen auf eine Person abzufeuern, um dann zu erkennen, dass sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht sterben kann, und man sich erst eine nervige Verfolgungsjagd durch die halbe Stadt mit ihr liefern muss, bevor der Trigger zum Töten aktiviert wird. Freiheit bedeutet auch, dass ich die Geschichte beeinflussen kann. Aber all das kann ich in San Andreas nicht. Diese vielgerühmte Freiheit ist nicht als eine mäßig gelungene Illusion, aus der man immer wieder herausgerissen wird, wenn man an ihre Grenzen stosst.

    Bisse in der Tastatur

    Und jetzt öffne ich gleich auch noch die Büchse der Pandora: viele Aufträge und Minispielchen in GTA: San Andreas sind Mist. Ich finde einfach im Jahr 2005 nichts Tolles mehr daran, meinen Charakter aufzutrainieren, indem ich so schnell wie möglich einige Tasten hämmere. Stealth-Missionen sind halbgar und dementsprechend langweilig. Es ist absolut nicht mehr zeitgemäß, im richtigen Augenblick auf einen bestimmten Knopf hämmern zu müssen um in (für mich übrigens uninteressanten) Lowrider-Missionen das Auto springen zu lassen. Als Gangster vom Dienst interessiert es mich nicht, ebenso ablaufende Tanzeinlagen zu absolvieren, um an einen Truck zu kommen, wenn ich mir ebensogut den Weg freiballern könnte. Anstatt mich bei Straßenrennen einfach von einem Punkt zum anderen zu schicken, und mir selbst zu überlassen Abkürzungen und den schnellstmöglichen Weg zu finden, lassen mich die Entwickler Checkpoints abfahren.

    GTA: San Andreas gilt unverständlicherweise als ein Game für moderne Spieler, und es nervt mich trotzdem mit Designmängeln und Gameplay die schon jahrelang kritisiert werden oder überholt sind. Damit sind jetzt nicht nur die zahlreichen Gähn-Einsätze gemeint, sondern beispielsweise auch das Speichersystem. Gerade wenn mir das blöde Spiel alle paar Spielstunden mal grundlos abstürzt, wäre es mir recht, einfach schnellspeichern zu können. Stattdessen gilt es nach jeder Mission minutenlang durch die Stadt zu gondeln, um in meinem Haus speichern zu können. Zum Glück kann man sich im Spielverlauf mehrere Hütten kaufen, in denen man dann seine mühsam erspielten Fortschritte sichern kann. Warum mühsam? Weil man dank des durchwachsenem Missionsdesigns (und fehlender Speicherfunktion) viele nervige Einsätze oftmals machen muss – sei es wegen dem eigenen Unvermögen, oder weil ein kleiner Bug ein erfolgreiches Abschließen verhindert. Kleines Beispiel: In einer Mission muss man mit einem schwer zu steuernden Quad-Bike einige Gauner verfolgen und fertig machen. Weil ich mir mit dem Gefährt etwas schwer tat, musste ich die Mission schon drei Mal wiederholen, da ich immer an derselben Stelle in einen Fluss stürzte. Beim vierten Mal hatte ich das dann endlich geschafft, und es galt nur noch zwei Halunken zu vernichten, da bleibt der eine mit seinem Gefährt in einer Mauer hängen. Bis ich den dann endlich gefunden und erledigt hatte, war der andere aber so weit weg, dass der Einsatz als verloren galt. Hass kommt auf, vor allem weil man (wie immer) jedes mal wieder bis ganz zurück an den Anfang der Mission fahren muss, um sie neu zu starten. Besonders ärgerlich ist es während eines Einsatzes zu sterben, das kostet nämlich nicht nur Geld, sondern auch alle Waffen die man besitzt.

    Die guten Seiten

    Bevor ich mich hier vollkommen in Rage über ein an sich trotzdem gutes Spiel schreibe: GTA: San Andreas hat natürlich auch viele gute Seiten. Da wären etwa einige sehr gelungene Missionen, wie jene in der man einer ganzen Armee der Russenmafia entkommt und von einem verrückt gewordenen Truck-Fahrer verfolgt wird. Hier werden in der Spielgrafik auch Höhepunkte cineastisch toll rüber gebracht – wenn etwa der Lastwagen mitsamt Anhänger – über mir auf meinem Motorrad – in Zeitlupe das Geländer einer Brücke durchbricht und knapp hinter mir landet. Klasse ist auch der Soundtrack. Die zwölf Radiosender haben von Ozzy Osborne über Dr. Dre, Depeche Mode und Tom Petty bis hin zu Guns N‘ Roses so vieles im Angebot, dass man damit vermutlich zwölf andere Spiele vertonen könnte. Hinzu kommen lustige Moderationen, geniale Talk-Radioshows und zynische Werbesendungen (sinngemäß z.B.: Seien sie gute Eltern, lassen sie ihre Kinder nicht auf gefährlichen Fahrrädern sterben, kaufen sie ihnen ein Auto.). Überhaupt ist der Humor ein großes Plus des Spiels: wenn Moderatoren eines Alternativ-Senders sich darüber freuen so anders zu sein, bleibt ein Schmunzeln einfach nicht aus.

    Auch ist positiv zu vermerken, dass uns Rockstar in der riesigen Spielwelt zum Glück nicht mit Werbung überhäuft. Im Gegenteil, statt ein weiterer Teil der Marketingstrategie großer Konzerne zu werden, pflastern die Entwickler die Stadt mit Pseudo-Werbung zu (etwa mit riesigen Zigarretten-Plakaten für die Marke „Homies Sharp“). Damit schwimmt man (noch?) gegen einen sich gerade abzeichnenden Trend der Spielewerbung. Danke!

    Mäuse, die an der Wand kleben

    Weniger gut ist die technische Umsetzung der PC-Version. Vor allem mit der Maus-Tastatur-Steuerung bin ich nicht ganz warm geworden, aber auch mit der Grafik bin ich nicht ganz zufrieden. Nicht falsch verstehen: Über weite Teile sieht das Spiel gut aus, es hat sogar seine sehr guten Momente. Dann aber findet man sich in eher tristen Szenen wieder und ärgert sich über Enginefehler (etwa wenn man gegen eine unsichtbare Wand fährt, weil das Spiel die Stelle noch nicht fertig berechnet hat). Über die schon vorhin angesprochenen Abstürze freut man sich natürlich auch nicht.

    Unabhängig von der PC-Version hat das Spiel auch so noch seine kleineren Mängel. Da wären zum Beispiel die KI-Schwächen. Ob man nun feindliche Gangster der Reihe nach abknallen kann, weil sie nicht kapieren, dass ich hinter einer Ecke nur darauf warte, ihnen die Rübe wegzublasen, oder ob meine eigenen Leute zu blöd sind mir über eine Treppe nachzulaufen – ruhmreich programmiert hat man da im Hause Rockstar nicht gerade.

    Aber hier leben? Nein danke

    Die drei (abwechslungsreichen) Städte in San Andreas sind riesig und wirken auf den ersten Blick lebendig. Bei genauerer Betrachtung, steckt da aber nicht viel dahinter. Natürlich, an jeder Straßenecke laufen Passanten herum, überall fahren computergesteuerte Autos (die, wenn man sie anfährt, teilweise aggressiv reagieren und einen in den Straßengraben drängen wollen), aber die sind mir so egal wie der berühmte Sack Reis in China.

    Wenn man nicht gerade eine Mission gestartet hat, gibt es keine NPCs in der Stadt. Für die Story wichtige Personen haben ebensowenig einen eigenen Tagesablauf wie die 08/15-Leute auf der Straße. Die Leute rennen einfach nur rum. Es wird den meisten Spielern egal sein, aber die Welt von GTA: San Andreas stinkt im Vergleich zu Vorzeige-Titeln wie Gothic 2 ab. Klingt wie Erbsenzählerei, aber schon vor fast sechs Jahren hatten die virtuellen Menschen in Ultima 9 eigene Tagesrythmen, ist das in einer Mörderproduktion von 2005 also zuviel verlangt?

    Bevor ich es vergesse: GTA: San Andreas hat eine der schönsten Verpackungen, die ich in den vergangenen Jahren gesehen habe. Im Pappschuber sind ein 80-seitiges gebundenes Handbuch, ein großes Poster (auf der Rückseite ist eine Landkarte) und natürlich das Wichtigste: die DVD mit dem Spiel. Da hat man was für sein Geld.

    Ich habe mir lange überlegt, was ich San Andreas für eine Wertung geben soll, deswegen hab ich mir für den Test auch extra viel Zeit gelassen. Ein wenig Angst hat man vor der Vergabe einer solchen Note für solch ein Hype-Spiel auch. „Bin ich zu kritisch?“, fragte ich mich, wenn ich andere Tests ansah. Im Endeffekt ist es ein gutes Spiel und wer sich mit den im Text angesprochenen Mängeln nicht abgestoßen fühlt, kann beruhigt zugreifen. Ich wollte aber niemandem vorheucheln, dass man es hier mit einem perfekten Spiel zu tun hat, mit dem jeder glücklich wird. Das ist GTA: San Andreas mit Sicherheit nicht. Mitten in meinen Selbstzweifeln ist es mir dann gekommen: Diese beschriebenen Fehler gibt es, ich habe sie für mich entdeckt, sie haben mich unheimlich genervt und es sind nicht gerade wenige. Und darum ist es am Ende eine gute Wertung geworden, mit der ich mir aber sicher nicht nur Freunde mache. Die Bürde eines Kritikers eben…

    78/100