Rebell.at: Hallo. Würdest du dich bitte kurz vorstellen?
J.R.: Mein Name ist Jiri Rydl und ich bin PR-Manager bei ALTAR Interactive.
Rebell.at: Hattet ihr irgendwelche Probleme mit Atari wegen der X-COM Lizenz, die ihr von Microprose gekauft habt? UFO: Aftermath kann natürlich als Clone oder inoffizielles Sequel gesehen werden, aber es ist schon sehr nahe am Gameplay und den Features des Originals.
J.R.: Nein.
Rebell.at: Werdet ihr versuchen, die Lizenz von Atari für ein eventuelles Addon oder ein Sequel zu bekommen?
J.R.: Momentan jedenfalls nicht. Derzeit arbeiten wir noch hart an Patches und Verbesserungen für UFO: Aftermath um alle möglichen Hardwareprobleme lösen zu können. Wir haben auch nicht wirklich die Zeit, um im Moment über irgendetwas Zukünftiges nachzudenken.
Rebell.at: Wie verkauft sich das Spiel?
J.R.: Nett, dass du fragst :-].
Rebell.at: Es ist wirklich gut, mal wieder ein Spiel zu sehen, welches auch auf älteren Rechnern läuft. Habt ihr jemals über einen 1st Person Mode nachgedacht, welcher die Systemanforderungen deutlich hochgeschraubt hätte?
J.R.: Ja, das war im Gespräch, aber letzten Endes eignet sich so etwas nicht wirklich für diese Art von Spiel.
Rebell.at: Wieso gibt es keine Fahrzeuge im Spiel?
J.R.: Die Levels wurden einfach für Gefechte zwischen Menschen und Aliens entworfen. Fahrzeuge hätten einfach nicht ins Leveldesign gepasst. Wozu willst du auch mit einem Auto von einem Ende der Karte zum anderen fahren?
Rebell.at: Warum gibt es bei UFO: Aftermath keine Finanzen?
J.R.: In einer Welt nach der Apokalypse braucht man kein Geld mehr. Im Spiel wurde deswegen das Ressourcenmanagement verstärkt hervorgehoben. Man muss entscheiden, welche Technologien erforscht werden sollen, was man bei der Produktion den Vorzug gibt oder welche Art von Basis wo eingerichtet werden soll. Nur weil es kein Geld gibt, heißt das nicht, dass es einfacher wird.
Rebell.at: Wie lange habt ihr gebraucht um das Spiel zu verwirklichen?
J.R.: Ungefähr zwei Jahre.
Rebell.at: Wieso stürzen meine Jagdflieger immer ab, wenn ich versuche, eines dieser verdammten UFO’s abzufangen ? :)
J.R.: Du musst deine Jäger aufrüsten :-]
Rebell.at: Die Spieleindustrie in den osteuropäischen Ländern, auch in Russland, hat sich in den letzten Jahren beeindruckend entwickelt. Woher kommt dieser sprunghafte Anstieg deiner Meinung nach?.
J.R.: Es gibt viele Entwicklerstudios aus dem Osten, die einfach viele Ideen und Perspektiven haben. Man könnte sagen, Osteuropa ist bei der Spieleindustrie ungefähr da, wo der Westen vor ungefähr zehn Jahren war.
Rebell.at: Habt ihr darüber nachgedacht UFO: Aftermath mit Multiplayerfunktionen auszustatten?
J.R.: Nein, das hatten wir nie vor.
Rebell.at: Die Musik scheint eine Schwäche im Spiel zu sein. Es gibt einfach nicht genügend Auswahl unter den Musikstücken. Seid ihr hier unter zu hohem Zeitdruck gestanden?
J.R.: Nein, ich finde die Musik ist sehr gut! Vielleicht meinst du die Sound Effekte? Leider hatten wir einfach zu wenig Effekte, um das Spiel in dieser Hinsicht zu perfektionieren.
Rebell.at: Wie würde das Spiel aussehen, wenn ihr alle Zeit, die ihr gebraucht hättet, auch bekommen hättet?
J.R.: Hey! Ein Entwickler kann niemals genug Zeit haben, merk dir das :-].
Rebell.at: Kennst du irgendwelche Spiele von österreichischen Entwicklern (z.B. JoWooD mit Der Industrie Gigant) ?
J.R.: Ja, ich kenne dieses Spiel. Ich kenne sicher einige Titel, aber leider weiß ich nicht, ob sie aus Deutschland oder Österreich kommen. Vielleicht Aquanox? (Anm. der Redaktion: Grml! Naja, wenigstens der Publisher ist österreichisch… ;-))
Rebell.at: Was spielst du so in deiner Freizeit?
J.R.: Auf der XBOX: Halo, RalliSport Challenge und Baldur?s Gate:Dark Alliance, am PC ? UFO: Aftermath, Half-Life – Poke646 Mod. Brettspiele auch: Die Siedler von Catan und Carcassonne.
Rebell.at: In welchen Spielen kann man euch online finden und herausfordern?
J.R.: Du kannst einige aus unserem Team in der MSN Gaming Zone oder bei Gamespy finden, wo sie Original War online spielen. Wenn ihr nach Spielern sucht, besucht bitte diese Website: http://owar.wz.cz/en/ .
Rebell.at: Es sind einige RPG-Elemente im Spiel vorhanden. Glaubst du es wird generell üblich, solche Features in jedes Spiel einzubauen?
J.R.: Nicht unbedingt in jedes Spiel, aber bei UFO: Aftermath passte es einfach sehr gut hinein.
Rebell.at: Hast du jemals schon irgendetwas von Rebell.at gehört? :)
J.R.: Ich kenne eure Website schon seit einiger Zeit, aber leider kann ich Deutsch nicht besonders gut lesen.
Rebell.at: Hast du einen Lieblingsfilm?
J.R.: Schwere Frage, aber ich würde sagen Leaving Las Vegas mit Nicolas Cage.
Rebell.at: Hast du die ‚Vorgänger‘ von UFO: Aftermath auch gespielt ?[XCOM: Terror from the Deep / UFO: Enemy Unknown]
J.R.: Klar! Ich habe Enemy Unknown schon vor zehn Jahren durchgespielt.
Rebell.at: Welche Hardware und Software habt ihr für die Entwicklung des Spiels benutzt?
J.R.: Ganz normale handelsübliche PC?s.
Rebell.at: Ich soll dir liebe Grüße von meiner Freundin Johanna ausrichten! Wenn du eine Antwort parat hast – hier kannst du sie loswerden :).
J.R.: Wirklich? Johanna, wieso kommst du nicht mal für ein paar Tage nach Brünn? Aber ihn kannst du ruhig zuhause lassen :-].
Rebell.at: Im Intro von UFO sieht man einige Leichen in einem Kinosaal, die von den Aliensporen infiziert waren. Arbeiten die alle bei ALTAR Interactive?
J.R.: Nicht mehr. Sie sind alle tot!
Rebell.at: Wieso habt ihr Cenega als Publisher für UFO: Aftermath gewählt?
J.R.: Sie haben uns einfach das beste Angebot gemacht.
Rebell.at: Warst du jemals in Österreich? Und wie findest du es?
J.R.: Ich habe fünf Jahre lang in Wien gelebt und kenne die Leute dort ein wenig. Die Stadt ist schön und erinnert mich ein wenig an Prag und die Österreicher sind sehr nette Leute.
Rebell.at: Wie bist du zu ALTAR Interactive gekommen?
J.R.: Ich hab‘ mich einfach beworben :-].
Rebell.at: Wie ist Altar Interactive entstanden?
J.R.: ALTAR Interactive wurde zusammen mit unserem ersten Spiel ? Fish Fillets (1997) gegründet, welches man immer noch kostenlos von FilePlanet downloaden kann. Nach Fish Fillets haben wir Original War (2001) für Virgin Interactive veröffentlicht und nun konnten wir gerade UFO: Aftermath fertigstellen.
Rebell.at: Vielen Dank für das Interview, Jiri. Ich finde es toll, dass ihr euch immer um eure Community kümmert und nicht, wie andere in dieser Branche, die Spieler im Regen stehen lasst.
Das Interview führte Bertold Schauer. Solltet ihr Fragen zum Interview oder meinen anderen Artikeln auf Rebell.at haben, schreibt mir einfach <a href="mailto: [email protected]" target="_blank">eine kurze Mail</a>, oder besucht unser <a href="http://forum.rebell.at/" target="_blank">Forum</a>.