Alle Beiträge von Bertold Schauer

Welcome to my barbecue!

In ferner Zukunft beginnt die Menschheit sich im All auszubreiten. Unter anderem auch auf dem Jupitermond Ganymed. Dort wurde ein kleiner Stützpunkt zu Forschungs- und Abbauzwecken errichtet. Unter den vielen Angestellten und Sicherheitskräften befindet sich auch Wesley Tyler. Als einfacher Mechaniker sorgt er dafür, dass beschädigte Fahrzeuge wieder in Schuss gebracht werden und der Fuhrpark der Stützpunktverwaltung immer reibungslos funktioniert. Als er sich gerade um eine Reparatur kümmert, fällt der Strom aus. Was ist passiert? Auf der Erde würde es reichen, einen Sicherungsschalter wieder umzulegen, doch auf einer Kolonie, die Millionen Kilometer von der Erde entfernt ist, kann ein Stromausfall nur eines bedeuten: Aliens!

Natürlich ist auch eines klar: Auf Ganymed gibt es zwar massenhaft perfekt ausgebildete Sicherheitskräfte, bis an die Zähne bewaffnete Militärs und einen Zivilschutz, der Raketenwerfer als Handfeuerwaffe einstufen würde, doch nur einer kann dieser Bedrohung Herr werden: Wesley Tyler. Der kleine, etwas wortkarge Schrauber, der sich normalerweise um §57a-Überprüfungen kümmert, ist heute dran, Ganymed von Aliens zu befreien.

Mit Maus und Tastatur kombiniert könnt ihr euch durch die gut durchdachten Levels schnetzeln. Die Anzahl an Gegnern ist einerseits manchmal etwas respekteinflößend, andererseits gilt das selbe auch für die Durchlagskraft von Tylers Bewaffnung. Insgesamt stehen zehn verschiedene Waffen zur Verfügung, darunter die handelsübliche Pistole oder auch der (Spaceballs-)Flammenwerfer – die Kleinen stehen auf sowas! Zusätzlich gibt es noch die Möglichkeit, jede dieser Waffen aufzurüsten, indem ihr Upgrade-Points aufsammelt, die manche eurer Widersacher nach ihrem Ableben hinterlassen.

Die Top-Down-Perspektive ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, doch wenn ihr glaubt, dass diese Art der Darstellung gewählt wurde, weil die Grafikengine des Spiels schwachbrüstig wäre, habt ihr euch getäuscht. Shadowgrounds ist vollgestopft mit aktueller Technik um ein gutes optisches Erlebnis zu liefern. Explosionen und Lichteffekte sind perfekt wie selten zuvor und vor allem in den gut gemachten Cutscenes lässt die Grafikengine ihre Muskeln spielen. Die Texturen sind zwar etwas eintönig, da Shadowgrounds aber ein relativ düsteres und dunkel gehaltenes Spiel ist, merkt man das nur selten. Um die an Doom 3 orientierte Atmosphäre zu unterstreichen, ist auch noch ein ansprechender Soundtrack mit von der Partie, der sich dem Spielgeschehen entsprechend verhält. Die Synchronisierung der Charaktere ist, wie wir es von einem dtp-Spiel erwarten, einfach perfekt. Üblicherweise ist das Original immer besser als die lokalisierte Synchonisation, aber dtp ist in dieser Hinsicht ein Ausnahmepublisher. Es ist fast etwas deprimierend für mich, aber Shadowgrounds lässt, aus technischer Sicht, nur einen einzigen Kritikpunkt zu und das sind sporadisch auftretende Grafikfehler, wenn man Anhöhen erstürmt oder die Taschenlampe aktiviert wird. Dann beginnt das Bild, sich zu verbiegen, oder wird vor lauter blooming Effekten visuell ungeniesssbar.

Der größte Vorteil der Top-Down-Perspektive ist der Coop-Modus. Während man in Egoshootern entweder kein Coop findet, oder pro Spieler immer einen eigenen PC benötigt, braucht man in Shadowgrounds nur ein Joypad pro Spieler. Bis zu vier Spieler können somit an einem Bildschirm gegen Horden von ekligen Aliens antreten. Ein kleines Steuerungsproblem gibt es aber leider: Mit Keyboard und Maus ist es möglich nach links zu laufen und zeitgleich nach rechts zu feuern. Mit Joypad läuft man in die Richtung, in die man auch zielt, die Spielfigur dreht sich also immer dem Fadenkreuz nach. Aufgrund der begrenzten Möglichkeiten eines Joypads ist dieses Problem unlösbar und man muss damit leben. Wenn ihr dieses Manko verkraften könnt, müsst ihr eigentlich nur noch versuchen, die Übersicht am Bildschirm zu behalten. Gerade bei größeren Gefechten ist es fast unmöglich, bei mehr als zwei Spielern noch festzustellen, wer jetzt eigentlich wo herumläuft – geschweige denn wer in welche Richtung ballert.

Was nicht so viel Spaß macht, ist die Tatsache, dass es keine Möglichkeit gibt, zu speichern sondern immer nur Levelweise automatisch im Profil gesichert wird. Wer zu früh stirbt, den bestraft das Leben, könnte man sagen. Zumindest dann, wenn alle Respawns verbraucht wurden. Für Shooterversager wie mich gibt es aber immer noch die Möglichkeit, den Schwierigkeitsgrad auf lächerlich-leicht zu stellen um nicht zu verzweifeln.

Shadowgrounds zu zweit an einem PC macht schon ziemlich Spaß – dank Top-Down-Perspektive ist das ohne Probleme möglich und fördert somit auch in gewisser Weise soziale Aspekte eures Lebens. Das Fehlen der Speichermöglichkeit ist ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite ist es nätürlich ein wesentlich intensiveres Spielerlebnis, wenn man nicht vor jeder Ecke, hinter der man ein böses Vieh vermutet (und das ist jede Ecke), auf den Quicksave-Hotkey drückt. Anderseits möchte ich als Spieler schon irgendwie die Macht haben, dann aufzuhören wann ich will und vielleicht einfach später an der selben Stelle weiterzumachen.

Shadowgrounds ist ein tolles Spiel zu einem günstigem Preis und bis auf ein paar Grafikbugs gibt es nichts zu motzen. Die Story ist zwar ziemlich ’standard‘, aber trotzdem spannend und der Coop ist ein echtes Kaufargument. Also schnappt euch einen Freund oder zwei, Joypads dazu, und säubert Ganymed von menschenfressenden Riesenamöben!

Rise&Fall: Civilizations at War – Entwicklung geht weiter

Obwohl sich Stainless Steel Studios letztes Jahr aufgrund nicht genau bekannter Umstände aufgelöst hatte, war ihr schon lang erwartetes Werk Rise&Fall: Civilizations at War bereits kurz vor der Fertigstellung – aber eben noch nicht fertig.

Publisher Midway kümmert sich ab sofort selbst um den letzten Schliff und will, trotz aller Widrigkeiten, den Titel im Juni diesen Jahres veröffentlichen. Um gute Qualität zu gewährleisten, sind bei Midway San Diego Profis engagiert, die unter anderem auch schon bei der Heroes-Reihe mitgearbeitet haben.

Ubersoldier – Website online!

Selten habe ich einen derart genialen Namen für ein Spiel gesehen wie den von CDVs kommenden Shooter Ubersoldier. Wenn ihr, neben der Tatsache, dass der Name echt abgefahren ist, noch ein paar Informationen mehr möchtet, könnt ihr euch ab sofort auf der offiziellen Website zum Spiel umsehen.

Hier ein kleiner Vorgeschmack zur Story des Spiels:

August 1942 – Auf dem Höhepunkt des Zweiten Weltkriegs – mit bis
dahin noch vollkommen ungewissem Ausgang – suchen die Nazis nach einem Weg,
gefallene Soldaten zurück ins Leben zu rufen. Im Zuge dieser, von einem
skrupellosen Nazi-Generals geleiteten Experimente, zeigt sich, dass Menschen
durch die Schockerfahrung des Todes übernatürliche Fähigkeiten erlangen.
Nach zahlreichen Versuchen gelingt es schließlich, einen vollständig neuen
Soldaten zu kreieren – den ÜberSoldier.
Sie sind der ÜberSoldier, Offizier Karl Stolz, der bei einem
Wehrmachtseinsatz gegen Partisanen ums Leben kam. Der Wiederbelebungsprozess
lässt nicht nur seinen Körper wieder funktionieren, sondern hat ihn darüber
hinaus mit übernatürlichen Kräften versehen. Aber die Erinnerungen daran,
was die Nazis ihm angetan haben, haben sich in sein Gedächtnis gebrannt …
Neben Ihren Superkräften stehen Ihnen 16 verschiedene
authentische Waffen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs zur Verfügung.
Kämpfen Sie in mehr als 12 Levels gegen menschliche und übernatürliche
Gegner und begeben Sie sich auf die heldenhafte Mission, das
Schreckensregime der Nazis ein für alle Mal zu beenden.

Hört sich ja gut an und das beste ist, es spielt im zweiten Weltkrieg – so wie wir es von CDV-Spielen gewohnt sind. Das kann ja fast nicht mehr schiefgehen!

Working-Title – Wie entsteht ein Spiel?

Auch wenn wir es nicht gerade als unseren Job ansehen, anderen Onlinemagazinen zu Ruhm, Ehren und ein paartausend extra-Hits zu verhelfen, verdienen gewisse Artikel es doch immer wieder, erwähnt zu werden. Darunter fällt auch ein neues Feature auf working-title.

dtp PR-Mann Christopher Kellner hat sich dort ins Zeug gelegt, um euch einen kleinen Einblick in die Entstehung eines Spiels zu geben und die Beziehungen zwischen Publisher und Developer ebenfalls angeschnitten. Wenn euch diese Materie interessiert, solltet ihr diesen Artikel auf keinen Fall versäumen – aber danach kommt ihr wieder brav zurück zu uns, ja?

Bugs! Tausende Bugs! Zu den Waffen!!

Ich frage mich schon seit geraumer Zeit wie die Zukunft der Menschheit aussehen wird. Werden wir von Aliens ausradiert? Wenn nein, wie lange dauert es noch, bis wir uns selbst ausradieren? Die Tschechen von ALTAR sind optimistisch und hoffen, dass uns ein Angriff von widerlichen Aliens zusammenschweissen wird. Die Vorstellung hat ja was, aber ob das funktioniert? Zumindest im PC-Spiel Aftershock wurden die tschechischen Visionen zur Realität und zwar zu wesentlich besserer Realität, als sie es vor zwei Jahren mit Aftermath geschafft haben.

Das Jahr 2050. Die Erde ist verwüstet und die Menschheit haust zwischen Müll und Ruinen. Die Laputaner, ein Volk, das sich auf Alienschiffen von der Erde abgesetzt hat, kehren zurück, da ihr Mutterschiff in einem ziemlich coolem Intro explodiert ist. Auf der Erde sieht es schlimm aus, aber nicht so schlimm, wie es von der Regierung verbreitet wurde. Durch die Invasion der Retikulaner und deren Versuch, die Erde durch das massive Züchten von Bioschleim zu einem gigantischen Rechner zu machen, sind die Überlebenden schwer gezeichnet. Da gäbe es die Altmenschen, die sich wenigstens physisch nicht verändert haben, aber immer noch zwischen Dreck und Ruinen hausen. Die Psionier sind eine seltsame Mischung aus Aliens, Mutanten und Menschen. Vermutlich sind sie durch die unvorhersehbaren Einwirkungen der Sporenangriffe im Jahr 2004 irgendwie mutiert. Auch Cyborgs, Menschen mit Bio-Implantaten, leben auf der Erde. Alle drei Völker konnen sich gegenseitig nicht besonders gut leiden, aber ihr solltet euch ihrer Gunst versichern, da sie euch oft weiterhelfen können und noch etwas unvorstellbar böses darauf wartet, mit geeinten Kräften besiegt zu werden.

<B>Aftershock macht vieles besser als sein Vorgänger. Obwohl sich das Gameplay nicht grundlegend geändert hat, merkt man doch, dass ALTAR den Fans zugehört und geforderte Änderungen eingebaut hat. Wie beim alten Teil gibt es das frei bewegliche Hologramm der Weltkugel, auch Geosphäre genannt, wo ihr sehen könnt, was in eurer Gegend so passiert und die altbewährten Forschungs- Bau- und Herstellungsmenüs. Verbessert wurde das gesamte Handling des strategischen Spieles. Alles wurde etwas komplexer und blieb aber trotzdem gleichbleibend übersichtlich. Eure Einheiten können nun besser trainiert werden, es gibt mehr Waffen und Forschungsziele.

Damit ihr nicht allzu sinnlos durch die Gegend forscht und kämpft, gibt es nun eine Story, die sich euch von Zeit zu Zeit zu erkennen gibt. Der übliche Bauen/Forschen/Kämpfen-Part wird dadurch zwar nicht gerade von Spannung erfüllt, doch lockert es das Geschehen auf, wenn man immer wieder ein paar aussergewöhnliche Sachen erleben kann.

Grafisch ist UFO: AS überaschend gut geworden. Ihr könnt zwar nicht mit perfektem Shadereinsatz und messerscharfen Texturen rechnen, aber insgesamt ist die Optik im Vergleich zum Vorgänger dramatisch verbessert worden. Die taktischen Kämpfe präsentieren sich nun in vollwertigem 3D und sorgen somit durch Zoom- und Drehbare Spielwelt für mehr Übersicht im Gefecht. Auch für akustische Genüsse ist gesorgt, der Soundtrack ist wirklich erstklassig, obwohl man deutlich merkt, dass hier kein Symphonieorchester engagiert wurde.

Zusammengefasst wäre UFO: Aftershock ein großartiger, würdiger Nachfolger für Aftermath. Fast alles, was sich der Fan dieser Reihe wünscht, wurde umgesetzt. Aber zu welchem Preis? Offensichtlich zum Preis der Performance und Stabilität. Als eines der sehr wenigen Spiele schafft es AS, sich ständig, immer, absolut nervtötend oft selbst zu terminieren. Wie soll ich die Welt vor Aliens aller Art retten, wenn UFO.exe ständig ein Problem verursacht? Ein weiteres Problem sind die perversen Ladezeiten. Wenn ihr vom strategischen in den taktischen Teil wechselt, kommt ein Ladebildschirm, den ihr so lange sehen werdet, dass ich allen Röhrenbildschirm-Besitzern empfehle, den Monitor abzuschalten damit sich das Bild nicht einbrennen kann. Dies gilt auch für modernere Rechner mit einem Gigabyte RAM. Doch was wird hier geladen? Wir werden es nie erfahren, denn das großartige grafische Erlebnis ist es nicht, die Sprachausgabe oder die Musik kann es auch nicht sein. Vielleicht ist es aber irgendwas, was einfach niemand jemals bemerken wird? Stellt sich nur noch die Frage, wozu eigentlich etwas geladen wird, was niemand bemerkt?

Trotz ekligen Ladezeiten und einer Stabilität, die eure Geduld auf die Probe stellt, ist Aftershock für Fans der alten X-COM-Reihe mit Sicherheit ein Hammer. Die ganzen Neuerungen sind gut, das Gameplay flutscht und die eingebaute Story macht das Spiel teilweise richtig spannend. Der Soundtrack ist teilweise sogar wirklich genial! Hilft aber alles nix, weil es einfach zu oft nicht so laufen will wie es laufen soll.

Ich bewundere Spieler, die Aftershock durchspielen konnten. Ich kann und werde es vermutlich niemals schaffen, da mein Athlon XP3200+ mit 1GB RAM bei größeren Gefechten in die Knie geht und alles nur mehr in Zeitlupe von statten geht – oder durch Absturz des Spiels zu deprimierendem Ende führt. Da frag‘ ich mich doch, wie es Creative Assembly bei Rome geschafft hat, 4000 Mann auf meinem Rechner gleichzeitig flüssig darstellen zu können und Altar schafft keine zehn. Was genau diese teilweisen Performanceeinbrüche verursacht, weiss ich nicht. Ich weiss nur, dass es nervt!

Intel – Bald kein Pentium mehr?

Intel plant, ab 2006 den Markennamen Pentium verschwinden zu lassen. Nahezu unglaublich, hat diese Marke doch schon fast einen Bekanntheitsgrad wie Coca-Cola oder Rebell.at. In Zukunft soll der Name dann durch Solo oder Duo ersetzt werden. Dies geschieht, damit der Kunde sofort weiss, für welchen Anwendungszweck die CPU am besten geeignet ist und ob es ein Single- oder Dualcore CPU ist.

Wie die angekündigten Vier- und Achtkern-CPUs dann heissen sollen, steht in den Sternen. Sollte Intel schon mit dem namen Quattro spekulieren, bin ich mal auf den Streit um die Markenrechte mit Audi gespannt :).

Seagate – Übernimmt Maxtor

Ein völlig unerwarteter Schritt, den wohl fast niemand vorausgesehen hat, ist real geworden. Seagate, der größte Festplattenhersteller der Welt, kauft seinen Erz-Konkurrenten Maxtor auf. Obwohl bekannt war, dass Maxtor seit geraumer Zeit in der Verlustzone operieren musste, war doch nur schwerlich davon auszugehen, dass es so weit kommt.

Ein Hersteller weniger im Kampf um die Gunst des Kunden. Gleichzeitig leider auch ein Grund weniger, sich mit Qualitätsprodukten gegen Mitbewerber zu behaupten.

Paraworld – Website Update

Obwohl mich mein Chefredakteur vermutlich töten wird, weil ich über Website-Updates eine News schreibe, habe ich dieses Risiko heldenhaft auf mich genommen, um euch mit ein paar interessanten Neuigkeiten zu versorgen.

Die Paraworld-Website hat ein paar dicke Contenterweiterungen spendiert bekommen. Darunter die geniale Titelmelodie des Spiels sowohl in der miesen Synthie- als auch in der gloriosen Orchesterversion, sowie eine Reihe neuer Einheitenvorstellungen.

Echte Helden haben’s schwer

Echte Helden haben einen schweren Stand. Wir erinnern uns an Herbst 2005: Age of Empires III stand in den Läden. Kinder, Eltern, alle kauften es, weil schon der Blick auf einen Screenshot genügte, um ihnen das Geld aus der Tasche zu locken. Aber erfahrene Rebellen wissen natürlich, dass Grafik nicht alles ist, denn würde man Land of Legends über die grafischen Effekte beurteilen, dürfte es wohl niemand kaufen. Aber wieso sollte man dies trotzdem tun? Dieser Frage bin ich auf den Grund gegangen.

Ein kleiner amerikanischer Developer brachte diesen Herbst, nahezu unbemerkt von der großen Spielergemeinschaft auf unserem kleinen Planeten, ein Spiel auf den Markt, das einiges zu bieten hat, auf den ersten Blick jedoch etwas abschreckend wirken kann. Die Rede ist von Land of Legends. Was macht dieses Spiel nun aber so besonders, dass ich stundenlang vor einer 2D-Karte sitze, die von rundenbasiertem Gameplay dominiert wird?

Perfektes Gameplay!

Ich habe seit – nein – noch NIE ein Spiel kennengelernt, dass derartig einfach zu spielen ist wie Land of Legends. Innerhalb von nicht einmal einer Minute weiß jeder halbwegs mit Hirn ausgestattete Mensch, wie man es spielt und wie alles funktioniert. Das Interface des Spiels ist derart übersichtlich und einfach gestaltet, dass man sogar erwägen könnte, eine Braille-Version für Blinde zu veröffentlichen. Alle Informationen, die eure Einheiten oder Städte betreffen seht ihr auf der rechten Seite, mit einem Mausklick lassen sich neue Einheiten rekrutieren und mit zwei Mausklicks lässt sich alles bewegen. Sollte ein Spielzug im Nachhinein nicht euren Wünschen entsprechen, gibt es eine zweifache Absicherung gegen menschliches Versagen. Während eures Zuges könnt ihr die Aktion rückgängig machen und, wenn ihr euren Zug schon getätigt habt und nicht damit einverstanden seid, könnt ihr den gesamten Zug wieder aufheben. Somit ist Ärger, der aufgrund überhasteter Aktionen bei solchen Spielen oft entsteht, nahezu ausgeschlossen und auch der impulsive Spieler erhält eine Chance, seine Aktionen im hinterher noch zu korrigieren.

Das Spielprinzip ist, so wie die Steuerung, faszinierend simpel. Jede der insgesamt acht spielbaren Rassen kann vier verschiedene Einheiten bauen, die alle verschiedene Eigenschaften haben. Es gibt jeweils Basiseigenschaften und erweiterte Fähigkeiten einer Einheit. Die Basiseigenschaften bestimmen, wie schnell, wie stark bzw. wie gut die Einheit im Angriff oder in der Defensive ist. Zusätzlich gibt es noch einen Einflusswert, der bestimmt, wie lange eine Einheit benötigt, eine feindliche Stadt zu übernehmen. Erweiterte Eigenschaften bestimmen einzigartige, einheitsspezifische Fähigkeiten. Ein Gnom-Gartenzwerg kann zum Beispiel für mehr Geld in der Kasse sorgen, dafür ist er aber ein ausgesprochen schwacher Kämpfer, da er nur mit einer Karotte bewaffnet ist. Das Erkennen und Erlernen der Eigenschaften eurer Truppen ist immer der Schlüssel zum Sieg. Der Rest des Spiels ist derart einfach, das es auf den ersten Blick erschreckend ist. Die verschiedenen Eigenschaften eurer Einheiten bringen die Komplexität. Man könnte sagen, Land of Legends ist ähnlich wie Schach, aber einfacher zu verstehen und vielleicht sogar noch eine Spur Komplexer von den Möglichkeiten her.

Technik und Grafik mögen auf den ersten Blick abschreckend wirken. Sicher sind einige unter euch, nachdem sie den Screenshot in diesem Review gesehen haben, darüber erzürnt, dass so ein Spiel 35 Dollar kosten kann, sieht es doch aus, wie ein Spiel, dass aus den späten 80er-Jahren stammt. Wer sich allerdings ein wenig mit Land of Legends beschäftigt, merkt, dass die 2D-Grafik zwar altbacken ist, aber durchaus mit Liebe zum Detail entstanden ist. Die Einheiten sind in einer Art japanischem Anime-Stil gehalten. Dem einen gefällts, dem anderen nicht – man gewöhnt sich aber daran. Auch wenn es teilweise schon Handygames gibt, die besser aussehen, ist es ausreichend, oder zumindest besser als den Bildschirm komplett abzuschalten.

Dem Multiplayerpart von Land of Legends solltet ihr besondere Aufmerksamkeit schenken. Durch das perfekte Gameplay könnt ihr prinzipiell sofort loslegen. Um aber alle Eigenschaften der vorhandenen Rassen und deren Einheiten kennenzulernen, solltet ihr euch vorher ein paar Stunden mit der Kampagne beschäftigen, die aus vier Missionen für jeweils eine Rasse, insgesammt also 32 Missionen, besteht. Nachdem die Story humorvoll erzählt ist und auch zu fesseln weiß, düfte es niemandem große Überwindung kosten, sich mit Schlachten gegen die KI zu beschäftigen.

Multiplayer gibt es in zwei Ausführungen: Erstens könnt ihr über Internet einen Gegner herausfordern, zweitens könnt ihr ein Hotseat-Game mit euren Freunden auf einem Rechner starten. Wie auch immer ihr euch entscheidet, es geht einfach, schnell und problemlos in jeder Lebenslage. Nachdem ein Spielchen nicht allzu lange dauert, meist ist man in unter einer Stunde fertig, könnt ihr Land of Legends fast immer spielen, ohne Angst haben zu müssen, dass ihr wieder bis vier Uhr morgens vor dem Rechner klebt, bis endlich irgendwer gewonnen hat.

Land of Legends hat zwei kapitale Probleme: ersteres ist sicher die auf den ersten Blick abschreckende Grafik des Spiels. Dieses Problem löst sich aber, nach meinem Ermessen, nach spätestens einer Stunde des Spielens in Wohlgefallen auf. Es ist vielmehr deswegen ein Problem, weil die Grafik nicht gerade attraktiv auf Käufer wirkt und es eben leider doch sehr oft nur aufgrund von ein paar Screenshots zur Kaufentscheidung kommt.

Zweitens: Es gibt zu wenig Käufer und damit zu wenig Spieler in der Multiplayerlobby. Ich fordere euch daher auf, dieses Problem zu lösen indem ihr euch alle Land of Legends kauft, damit ich immer mit frischen Opfern versorgt bin :).

Der Review wurde bewusst etwas kürzer gehalten, da es auf Rebell.at bereits einige Artikel zu diesem Spiel gibt. Wenn ihr noch mehr Informationen zum Spiel wünscht, folgt einfach den Links, die ihr rechts sehen könnt.

CDV – Theseus bald in Deutschland

CDV wird immer wagemutiger! Hatten sie vor einem Jahr fast ausschließlich WW2-Spiele im Sortiment, beginnen sie plötzlich, mit ihren Traditionen zu brechen. Indizien dafür gibt es bereits viele. Sie vertreiben die innovativen Spiele von BlackBean in Deutschland, sie haben einen Vertrag mit Deck13, den Ankh machern und nun scheint ihnen auch noch Sigma Team ins Netz gegangen zu sein.

Der aktuellste Teil der Alien Shooter-Reihe, Theseus: Return of the Hero wird ab dem ersten Quartal 2006 auch in deutschen Läden zu kaufen sein. Das Spiel glänzt zwar nicht mit gehirnzermürbender Komplexität, hat aber unbestritten einen hohen Spannungs- und Spaßfaktor.

Wenn ihr auf Shadowgrounds und einen optisch ansprechenden Retro-Look steht, solltet ihr euch die Demo des Spiels herunterladen, die leider erschreckend kurz ist, aber reicht um euch Einblick ins Spiel zu geben.

Cossacks 2 – Standalone Addon kommt

Mitte 2006 wird uns CDV mit einem Standalone Addon für Cossacks 2 beglücken. Das neue Werk mit dem Namen Battle for Europe wird zwar keinen Innovationspreis gewinnen, aber trotzdem einige sinnvolle Neuerungen bringen.

Neben neuen Einheiten und Gebäude wird es auch drei neue Nationen zu spielen geben. Historische Schlachten, die bis jetzt gefehlt haben, werden ebenfalls noch nachgereicht. Darunter die legendäre Schlacht von Waterloo und der Kampf um Borodino (Ich hatte mich schon damals gewundert, wie ein Spiel namens Napoleonic Wars keine Schlacht um Waterloo enthalten kann).