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Gears of War 3 – Sand im Getriebe

Jetzt mal Tacheles: natürlich gab es schon einige Tage vor Release des letzten Teiles der Gears of War Trilogie Reviews bei den Größen unserer Branche. Von den unzähligen Previews in den Wochen und Monaten davor gar nicht zu reden. Inzwischen sind seit dem offiziellen Veröffentlichungstag schon einige Nächte ins Land gezogen, in denen fleißig gefraged und gesägt wurde. Ich kenne dabei keine offiziellen Verkaufszahlen, doch braucht man kein Uni-Professor zu sein, um mit den Zahlen der Vorgänger eine Hochrechnung zu schätzen.

Warum also jetzt noch einen Test? Zum einen soll es da draußen noch Spieler geben, die sich GoW3 nicht geordert haben, auch wenn es noch so sehr eines der Prime-Time-Titel dieses Jahres ist. Trotz des Erfolges sicher genug, die zu Bekehren möglich wäre. Zum anderen, hat sich in den vergangen 7 Tagen der aufgewirbelte Release-Staub und erste Enthusiasmus etwas gelegt. Eine gute Zeit, um einen etwas nüchterneren Blick auf GoW zu werfen.

Dabei überspringe ich die üblichen Details wie Technik, Grafik oder Steuerung absichtlich. Dass auch der 3. Teil, ebenso wie seine Vorgänger, zeigt, dass Konsolengrafik wohl doch noch nicht am Ende der Entwicklung ist, kann mannigfaltig in den Internetzen gelesen werden. Gleiches gilt für die soliden Online Matches ohne störende Hickups und die, von den ersten Teilen übernommene, hackelige Steuerung. Zumindest habe ich sie jetzt in einem Absatz mal erwähnt.

Bei aller Furore, die um Gears of War seit Erscheinen des ersten Teiles gemacht wurde, gibt es hauptsächlich einen Grund, welcher die Spieler der Spezies der Gelegenheitszocker oder Familienkonsumenten, vom Kauf abhält. Wohlgemerkt einen triftigen Grund, meiner Meinung nach – die rohe Gewalt. Die beschränkt sich dabei nicht nur auf körperliche und stoffliche Ebene, Stichwort: Kettensäge. Auch die nicht gesteuerten Zwischensequenzen oder die, bestenfalls, stupiden Konversationen würden für eine Alterseinstufung jenseits der Jugendfreigabe reichen. Nicht umsonst landeten die ersten beiden Teile in Deutschland auf dem Index – wobei ich mir eine Diskussion über diese Tatsache ersparen möchte.

Für mich steht außer Frage, dass jeder einzelne Titel der Serie nicht für Jugendliche, geschweige denn Kinder, geeignet wäre. Und jeder der mich etwas kennt oder zumindest meine bisherigen Texte gelesen hat, weiß, dass ich strikt gegen übertrieben realistische Gewalt bin. Doch fällt Gears of War für mich einfach nicht in diese Kategorie – aus zwei Gründen: es ist nicht realistisch und es ist nicht realistisch…!? Gears of War ist und bleibt ein Sci-Fi Epos mit stark comicartigen Elementen.  So ist weder die optische Darstellung, noch die akkustische Wiedergabe der Gewalt realistisch, egal ob aktiv gespielt oder in den Zwischensequenzen erlebt. Die zweite realitätsferne Komponente bezieht sich auf die Rahmenbedingungen und die Umgebung der Story an sich. Angefangen bei den anatomisch unmöglichen, männlichen Charakteren, egal welcher Spezies, über die anatomisch nur bedingt möglichen, amazonenhaft, weiblichen Darsteller, bis hin zu den kleinsten Mönsterchen oder riesenhaften Titanen. Alle haben haben sie eines gemeinsam: comichafte Surrealität. Ohne etwas schön reden zu wollen; jeder gesunde Erwachsene sollte in der Lage sein, zwischen gezeigter Fiktion und tatsächlicher Realität unterscheiden zu können.

Lässt man also die optischen und akkustischen Reize außer Acht, bleiben die reinen Inhalte. Designtechnisch bietet Gears of War 3 dabei wieder extrafeine Kost. Atemberaubende Sonnenuntergänge untermalen grausam zerstörte Großstädte, deren Häuserschluchten glänzen durch feine Details – wobei die aschenen Überreste der Bewohner, dann doch wieder in verstörende Realitätsnähe fallen – und Bergmassive mit Schluchten werden opulent präsentiert. Die Problemzonen des Action-Titels sind dabei so natürlich, wie die Schwimmreifen beim alternden Spieletester. Kaum ein Action Kracher, egal ob Leinwand oder Mattscheibe, hat es bis dato geschafft, auch storytechnisch vollauf zu überzeugen. Gears 3 macht da keine Ausnahme. Wie so oft, in letzten Serien-Teilen, wirken die Ereignisse oftmals zu erzwungen, zu künstlich, zu zusammengeschustert. Das fängt bei plötzlich wieder auftauchenden Akteuren vergangener Tage an und endet bei unlogischen oder gar nicht abgeschlossenen Handlungssträngen. Wobei letzere zumindest in etwaigen Auskopplungen der Serien fortgeführt werden könnten. Aber auch hier gilt für GoW: nimmt man diesen Faktor für sich, wäre das Spiel zweitklassig. Doch betrachtet man das Gesamtwerk, das stetige auf und ab der Geschichte, in Kombination mit den Spielelementen, ergibt sich eben jenes Bild, welches Gears of War zu einer der am meisten verkauften Serien der Computerspiele-Geschichte hat werden lassen.

Wo Licht, da auch Schatten

Wobei ein Großteil dieses Ruhmes, von Anfang an, auch dem Online-Part der Titel zugesprochen werden muss. Jedes einzelne Gears hatte einen ausgezeichneten Singleplayer, doch von Beginn an wurde auch auf gemeinsames Spielerlebnis Wert gelegt. Nicht verwunderlich, dass mit jedem Teil, der Coop-Modus auch besser und folglich beliebter wurde.  Im dritten Teil wird der Coop-Teil mit bis zu vier Spielern und einem zusätzlichen Arcade-Modus ausgereizt. Rechnet man die Spiel-Stunden der Einzelspielerkampagne (mal 2, für einen einfachen plus einen schweren Durchlauf) mit den Stunden der Coop-Modi zusammen und addiert noch etwaige Wiederholungen für die Sammlerstücke der Kampagne, ergibt sich eine Spieldauer in Sphären, in denen sich normalerweise nur Rollenspiele tummeln.

Jedoch auch hier gibt es einen Bruchteil des Gesamten, den ich meide. Um ehrlich zu sein, ist es der von mir am meisten gehasste Teil eines Spieles in meiner Laufbahn als Spieler. Kein anderer Multiplayer schafft es, mich derart abzuschrecken, wie der von Gears of War, egal welche Nummerierung. Das traurige daran ist, dass der Titel an sich, nichts damit zu tun hat. Technisch und inhaltlich war und ist jeder Multiplayer in GoW hervorragend. Auch hier wurde mit jedem neuem Release an der Spielmechanik gefeilt und gewerkelt. Neben neuen Modi wurden meist auch neue Spielelemente integriert. Zwar wurde dabei oft bei der Konkurrenz gespickt, doch mir ist lieber gut kopiert als schlecht erfunden. Das Problem an der Multiplayer „Erfahrung“ sind der Großteil der Spieler an sich – zumindest kommt es mir so vor.

Shooter Multiplayer Sessions an sich sind schon eine Sache für sich. Solange es gut läuft, ist meist Eitel Wonne, nach den ersten Frags aber, steigt das Frustpotenzial und das Gegreine beginnt. Doch in keinem anderen Spiel ist die FPF Rate – von mir ersonnene Abkürzung für: Fäkalbeschimpfungen per Frag – auf derart hohem Niveau wie bei Gears. Der Grund dafür mag an den oben beschriebenen Eigenheiten des Spiels liegen oder auch nicht – auf jedenfall ließen sich locker einige Doktorarbeiten über diese „Dynamiken“ verfassen. Will man sich diese Lehrstunden von nicht im Duden verzeichneter Wörter ersparen, spielt man mit Freunden in privaten Sessions und genießt die Modi einfach zum Spaß.

Denn am Ende zählt…

doch der Spielspaß! Das Spiel hat natürlich seine Macken, doch sollte man dieses Spiel genauso wenig Ernst nehmen, wie es sich selbst Ernst nimmt. Dann kann man auch den dritten Ableger der Reihe ohne weiteres genießen – und das sogar stundenlang und ohne Reue.

XBox Sommerfest – feste feiern

Was macht ein Salzburger in Wien. Klingt nach einem schlechten Scherz und da ich ihn erzähle, würd die Pointe sicher auch nicht zünden, drum probier ich`s gar nicht erst. Jedenfalls hab ich die Reise in unsere, ähm, schöne Bundeshauptstadt angetreten, um der Einladung von Microsoft Österreich zum feste Feiern zu folgen. Und nach etwas Rätseln über die Öffiverbindung hab ich den Weg zur stylischen Location, einem alten Backstein-Fabriksgebäude, auch gefunden.

Das war dann auch vollgestopft mit XBoxen. Auf drei Ebenen wurden aktuelle und zukünftige Spiele präsentiert. Das ganze schön brav nach Altersbeschränkungen getrennt – warum hat mir das Mädel am Empfang eigentlich automatisch ein Ü18-Band verpasst?

Ja bin i den Casu… ihr wisst schon

Naturgemäß waren ein Großteil der gezeigten Titel Kinectifiziert, wenn auch alle mehr oder weniger bekannt. Leider fehlten die angekündigten Core-Gamer Titel für Kinect. Stattdessen gabs „Fruit Ninja“ – am Smartphone mags noch spassig sein, aber am großen Schirm völlig sinnfrei. Etwas mehr macht da „Child of Eden“ her, für mich allerdings etwas zu reizüberflutend, aber es funktioniert. „Gunstringer“ hat mich bisher nicht überzeugt und nach dem antesten leider noch weniger. Die Kinect Casual-Highlights waren für mich „Raving Rabbits“ und „Sesamstraße“. Das eine glänzt durch die witzigen Comicfiguren und die Schadenfreude, das andere durch die liebevolle und kultige Umsetzung.

Und die Streamliner?

Während sich Transformers 3 im Kino anschickt ein Kassenschlager zu werden, wird die Softifizierung wohl eher im Bereich Flopp einzustufen sein. Von der mäßigen Umsetzung bis zur flauen Steuerung – Schade um das Potential dieses Titels. Beim neuen Driver bin ich mir noch etwas unsicher. Durch die Umgebung und die zu kurze Anspielzeit ging die Story und das Feeling verloren. Doch die Steuerung ist griffig und die Idee des Seelentransfers zumindest neu, wenn auch etwas esotherisch. Mir bis gestern entgangen, ist ein XBLA Game namens Bastion. Ein Isometrie RPG mit Anleihen an Zelda doch wirklich sehr schönen Grafiken.

From Dust soll ja bereits in einigen Wochen kommen, entsprechend fertig wirkte das XBLA Spiel auch. Während die Steuerung recht eingängig war, ließ die Rahmenhandlung etwas zu wünschen übrig. Doch das kann sich in den eigenen vier Wänden schnell ändern. Bei Assault Horizon gabs nur ein sehr beschränktes Demo Level zur Kostprobe. Trotzdem war ersichtlich, dass der Titel eher Actionlastiger werden wird. Die schnellen Dog-Fights in einer Art Zoomansicht bringen mächtig Speed auf den Schirm. Leider fehlte eine Demo der Heli Sequenzen.

Einer meiner Wunschtitel schaffte es im letzten Moment nicht nach Wien: NHL 12 – ebensowenig wie Madden 12. In Anbetracht der meist mauen Verkaufszahlen für die Meisten von euch wohl aber erträglich. Als würdigen Ersatz gabs FIFA 12. Auch wenn ich nicht der Dribblerkönig bin, machte mir das kurze Match mächtig Spass. Die neue Physik und das überarbeitete Spielerverhalten bringen FIFA wieder einen mächten Schritt nach vorne.

Nur die Harten kommen in den Keller

Und wo gabs wohl die Hardcore-Gamer Titel? Genau: im Keller. Schön abgedunkelt mit indirekter Beleuchtung kommt metzeln, ballern, hauen und Kettensägen doch am Besten oder? Leider konnte man nicht an jedes der gezeigten Games auch Hand anlegen. Dead Island zum Beispiel. An sich schöne Grafik, sehr blutig, aber die NPCs wirkten etwas statisch. Dafür war die Physik der Waffen und der Umgebung ansprechend. Auch nur optisch präsent waren Assasins Creed Revelations und Ghost Recon Future Soldier – dafür von Herr Knippel himself. Beide dürften ihre Serien würdig fortsetzen. AC wirkte wieder etwas rauer, schmutziger. GRFS wird wohl noch etwas Actionlastiger werden als GRAW2, aber: 4 Spieler Koop in der Kampagne!

Tja und Gears of War 3? Der Singleplayer durfte nicht angespielt werden … der Horde Modus schon! Was soll ich sagen: Gears ist Gears ist Gears ist – Gears. Ich frag mich nur, wem die Kampfemanze eingefallen ist?

Auch präsentiert wurden einige Titel unter der Oberhand von Activision. Leider wurden die aber Recht frühzeitig abgebaut. So konnte ich nur noch kurz während meines ersten Rundganges ein Auge drauf werfen. Der gezeigte Prügler im X-Man Universum sah vielversprechen aus, doch man merkte der frühen Alpha Demo die Unausgewogenheit an. Meine späte Ankunft bereut, habe ich spätestens als die Activision Jungs mit Deus Ex Human Revolution abrauschten. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch wenig gesehen und wollte es eigentlich fix anspielen.

Fazit

Ein Freund befand das Event als „Etwas fade. Wenig los und zu casual.“. Der Meinung bin ich nicht. Natürlich ist das Sommerfest keine E3 und Co., aber ich denke auch das soll es nicht sein. Mir hat es gefallen. Die Stimmung war gut wenn man sich drauf einließ und eigentlich hat nur das Wetter nicht ordentlich mitgespielt. Mich überrascht, hat die Offenheit der anwesenden Publisher – für unabhängige Blogs wie Rebell sind solche Veranstaltungen oftmals die einzige Möglichkeit zu direktem Kontakt. Mein Highlight war aber eine äußerst motivierte Voluntäre bei Raving Rabbits – das Mädel hat den Hasen mit einer Inbrunst und Überzeugtheit in die Falle gerufen – „kum Schatzi, kiem her Rabbit, jo kiiiieeem her!“ -, dass ich allein deswegen probieren wollte. Falls einer vom XBox AT Team hier liest: bitte, dieses Mädel hat doppeltes Gehalt verdient!

Als Salzburger und damit Vertreter der westlichen Welt würde ich mir so ein Event auch mal in den gebirgigeren Regionen unseres schönen Landes wünschen.

Noch eine Anmerkung: Fotos gibts mangels ordentlicher Kamera meinerseits keine. Allerdings gäbe es wenig Neues zu sehen. Und dort wo ich Lohnenswertes geortet hätte durfte ich nicht.

Operation Flashpoint: Red River – Knallt dem Knox eine

Jeder kennt das. Da ist man irgendwo auf Besuch und schon labert einen so ein unsympathischer Gnom zu. Bleiben zwei Möglichkeiten: nett lächeln und nicken oder umdrehen und gehen. Gut es gibt natürlich noch die ein oder andere Zusatzoption doch die sind meist unzivilisierter Natur und drum von mir ausgenommen. Diese Laberbacken gibts überall, leider auch in Operation Flashpoint: Red River und heißt Staff Sergant Knox. Mister Knox hat zehn Gebote, die einem wahlweise das Leben retten oder verhindern, dass selbiges von ihm selbst genommen wird. An sich eine gute Sache aber der Herr predigt die Gebote hartnäckiger als diverse Anhänger von Glaubensrichtungen.

Schade,

denn der neue Ableger der Flashpoint Reihe hat sich ansonsten deutlich Verbessert. Nimmt man es genau, sind das Gesabbel des Zugführers bzw. generell die Kommentare der Charaktere und die dargestellte, typisch amerikanische Weltanschauung, die größten Probleme des Spiels. Während man die Phrasen des Generals in den Missionsbesprechungen wenigstens noch überklicken kann, muss man die sinnentleerten Sätze des Herrn Knox über sich ergehen lassen. Tipp von mir: Ton aus. Aber wie gesagt, schafft man es diese Kleinigkeit auszublenden, entwickelt sich Mission für Mission ein packendes Spiel.

Dabei kommt der Titel nur schleppend in Fahrt. Anfangs kämpft ihr, mit euren 3 Teammitgliedern und meist noch 2 weiteren Squads, in Tadschikistan gegen schlecht ausgerüstete Taliban Rebellen. Die ersten Missionen führen einen so relativ schonend in das Kommandosystem und die Steuerung ein. Ausserdem gewöhnt man sich so an die Simulationsnatur des Spieles. Denn Operation Flashpoint: Red River ist, wie sein Vorgänger, genau das: eine Simulation. Selbst im Standard Schwierigkeitsgrad reichen meist ein zwei Treffer und schon hat man gegen eines der Knox-Gebote verstoßen: nicht Sterben. Auf Hardcore reicht es beinahe sich das Knieaufzuschürfen um beim letzten Speicherpunkt neu starten zu dürfen. Glücklicherweise sind diese meist gut platziert, freies Speichern sucht man allerdings Vergebens. Erst mit Eintritt der PLA in den Konflikt gewinnt Red River an Geschwindigkeit und Dramatik. Durch die plötzliche Übermacht bekommen die Unionstruppen so richtig schön auf die Fresse und es entwickeln sich wirklich packende Rückzugsgefechte.

Spätestens ab diesem Zeitpunkt lernt man die Umgebung zu nutzen. Deckung ist alles. Auf offenem Feld segnet man schneller das Zeitliche als man Knox fluchen kann. Einer der großen Pluspunkte des Spiels ist die offene Welt. Schlauchlevel und vorgegebene Pfad kennt Red River nicht. Die Karten sind zwar nicht riesig doch zumindest sehr Groß und meist kann man die Art und Weise wie man die Mission angeht, selbst bestimmen. In Hardcore ist Kartenstudium Pflicht, im Spiel sämtliche Anzeigen ausgeblendet sind. In den leichteren Modi werden allerdings auch hier die Marker angezeigt.

Noch eine wesentliche Neuerung gegenüber dem Vorgänger ist die Charakterentwicklung. Während Dragon Rising die Waffenklasse pro Mission vorgab, kann man nun selbst die Spezialisierung seines Alter-Egos wählen. Zudem schalten Erfahrungspunkte neue Schießprügel, Ausrüstung und Eigenschaften für die derzeitige Klasse frei. Nichts Neues eigentlich, doch Red River dreht an einer Schraube die Sinn macht. Denn levelt man z.B. den Sniper hoch und wechselt dann auf den Grenadier, behält der nun AI gesteuerte Sniper alle zuvor verdienten Fähigkeiten. Das vereinfacht das erneute Spielen auf einem höheren Schwierigkeitsgrad. Zusätzlich zu den Erfahrungspunkten bewertet das Spiel auch jede Mission mit Medaillen. Diese dienen zum verbessern klassenübergreifender Fähigkeiten wie Waffenstabilität oder Sichtweite. Ist man mit der Kampagne durch, bleiben noch eine Sammlung von Spezialaufträgen. Auch in diesem Modus gilt es Erfahrungspunkte und Medaillen zu sammeln.

Einer der wenigen negativen Punkte ist die AI. Zwar versuchen die Gegner zumindest hin und wieder zu flankieren, doch die Meisten warten auf bessere Zeiten und lassen sich die Turban vom Kopf ballern. Auch die PLA Soldaten glänzen mit Masse statt Klasse. Ich konnte auch keine Verbindung mit dem Schwierigkeitsfaktor feststellen. Die eigenen Kameraden sind da leider keine Ausnahme. Zumindest aber gehen sie selbstständig in Deckung wenn die Kugeln tief fliegen. Grafisch ist Red River nur Durchschnitt. Die Animationen und Charaktermodelle sind zwar detailiert doch die Vegetation ist spärlich und den Umgebungen fehlt es an Details. Dafür läuft alles Ruckelfrei – selbst wenn bei hohem Gegneraufkommen oder härteren Feuergefechten.

Knox, ade

Operation Flashpoint: Red River macht vieles richtig und nur wenig falsch. Mir hat mein Urlaub in Tadschikistan gefallen und da nehme ich auch gerne so Deppen wie Knox in Kauf. Die Langzeitmotivation ist gegeben und die Spieldauer je nach Schwierigkeitsgrad höher als der Durchschnitt. Zwar fehlt ein Multiplayer, was für viele ein Manko sein mag. Doch die Kampagne und die Aufträge können von vier Freunden Koop gespielt werden (was in höheren Schwierigkeiten auch dringend anzuraten ist!) und das ist mir alle mal lieber als lieblose Multiplayerklone.

Rambos werden allerdings sicher nicht glücklich werden in Tadschikistan. Ein Manko von Dragon Rising waren die „plötzlichen Tode“ – wenn ein Feind mal wieder schärfe Augen als man selbst hatte. Die gibt es auch bei Red River noch, doch tragen die Umstände, meiner Meinung nach, dem Simulationscharakter bei.

 

DiRT 3 – Schön schmutzig

Rennautos. Für die meisten ein unerfüllter Traum. Alleine die Spritkosten übersteigen heutzutage die üblichen Haushaltsbudgets. Mal abgesehen davon, sollte man wohl auch ein, zumindest, akzeptabler Fahrer sein. Womit ich schon mal ausfalle. Beinahe alle Kratzer und Dellen an unserem Auto stammen von mir – nur bei zwei kann ich wirklich nichts für! Zudem bin ich auch noch ein Feigling. Spür ich „das Heck kommen“, kreisch ich gleich wie ein Mädchen. Aber hey, an der Box vor dem Schirm bin ich ganz groß. Drum hat Codemasters extra für mich jetzt DiRT 3 gebracht.

Was bei DiRT 3 von Beginn an auffällt ist die Qualität der Präsentation. Die Menüs sind stylisch gestaltet und die Hintergründe schön animiert. Der Sound steht dem in nichts nach. Die Tracks sind eher rockiger Natur, doch auch einige Hip-Hop Beats finden sich auf der Tracklist. Diese gelungene Präsentation setzt sich im Spiel selbst fort. Die überarbeitete Ego-Engine glänzt mit detaillierten und vor allem flüssigen Effekten. Die Lichteffekte sind absolute Spitze – besonders die Nachtrennen mit Flutlicht.

Der Singleplayer ist wohl das Herzstück des Spiels. Statt einer schnöden Abfolge von Rennen, wartet DiRT 3 mit einer kleinen Story auf. Schon beim Erststart begrüßt einen die Teamleiterin und führt einen in die Struktur und Abläufe des Spiels ein. Die erste Saison ist dazu quasi das Tutorial in dem einem die unterschiedlichen Bewerbe näher gebracht werden. Neben den klassischen Rallybewerben mit A nach B Strecken stehen auch Rundenbewerbe mit Trucks und Buggys auf dem Programm. Das Saisonfinale wird dann meist in einem Kopf-An-Kopf/K.O.-Wettbewerb entschieden. Für gewonnene Rennen winken Prestigepunkte, die dann entscheiden welche Team-Angebote man bekommt. Heißt im Klartext nichts anderes: höherer Level = bessere Autos. Mit besseren Autos bekommt man für Bonusaufgaben noch zusätzliche Punkte. Als Ablenkung nebenbei gelten dabei die Drift- und Gymkhana-Disziplinen. Letzteres ist quasi das Skaten im Motorsport. In eingeschränkten Arenen mit Hindernissen, müssen dabei möglichst abwechslungsreiche, spektakuläre Tricks wie Sprünge, Drifts unter Lastwagenanhängern oder Spins unter Baggerschaufeln vollbracht werden.

Klingt schwer? Ist es auch. Zumindest wenn man es, wie ich, mit den Einstellungen übertreibt – da ich doch so ein Bringer am Pad bin. Doch mein Ausflug in die Welt der realistischen Einstellung, weicht schnell einer für mich realistischeren „Beginner“-Einstellung. Doch DiRT 3 schafft einen Spagat wie kaum ein anderes Rennspiel. In den einfachsten Konfigurationen reicht es eigentlich Gas zu geben, während Könner einfach sämtliche Helferlein abstellen. Dann kommt auch die realistische Physik von DiRT zur Geltung. Neben den Eigenheiten der Wagen muss man dann auch die Feinheiten der Strecken meistern. Denn die Unterschiede der Strecken sind nicht nur optischer Aufputz. Sand, Schotter, Asphalt und Schnee verlangen selbst guten Fahrern einiges ab. Hier lernt man dann auch das gelungene Schadensmodell erstmals kennen. Doch auch das dürfen Bruchpiloten wie ich glücklicherweise deaktivieren. Hervorzuheben sind auch die exzellenten Partikeleffekte. Je nach Beschaffenheit der Strecke spritzt oder staubt es und es fliegen Steine durch die Gegend. Vor allem in den Rundstreckenbewerben fährt man dann schnell blind. Das Gefühl wenn plötzlich ein Bremslicht im Schneegestöber aufleuchtet ist einmalig.

Wer sich dann durch den Singleplayer gekämpft hat und die Wägelchen bzw. Strecken kennengelernt hat, darf sich im Multiplayer vergnügen. Und ein Vergnügen ist es allemal. Neben den Rennvarianten des Einzelspielers gibt es auch noch spezielle Online-Rennen wie Capture-The-Flag. Mir hat es Outbreak angetan, dabei überträgt ein Spieler eine Seuche. Chaos pur – lasst euch überraschen! Für die absoluten Cracks gibt es auch eine Hardcore Variante ohne Fahrhilfen und mit fixer Helmkamera. Kleine Bemerkung am Rande: ganz neumodisch, schaltet erst ein, beiliegender, Code den Onlinepart frei.

Klingt gut …

und ist es auch. Trotzdem werden wohl nicht alle Spieler glücklich werden. Den einen wird DiRT 3 noch immer zu amerikanisiert sein. Tatsächlich kommt vor allem zu Beginn das klassische Rally viel zu kurz. Alte Rallyhasen müssen also weiter darben. Auch Sammler und Tuningfans bekommen mit DiRT 3 keine Gran Turismo Alternative geboten. Das Erspielen der Wagen über die Prestigepunkte wird die wenigsten lange am Ball halten. Aber vor allem das vollkommen fehlende Tuning schmerzt. Zwar können einige Attribute wie Bremsleistung, Bodenfreiheit, u.s.w. geändert werden – was auch spürbare Auswirkungen hat – doch das Schrauben und Aufmotzen der Lieblingskarren ist ein Feature, welches in der heutigen Zeit nicht fehlen darf.

In Summe ist DiRT aber für jeden Rennspieler mehr als einen Blick wert. Die gelungene Präsentation, die unterhaltsamen Bewerbe, aber vor allem die Fahrphysik sind einfach zu gut um es links liegen zu lassen.

XBox 360 Update

Da setzt man sich in der Mittagspause an die Box um schnell die letzten Feinheiten für den nächsten Beitrag abzuklären und dann gibts doch glatt das Spring-Update für die Box gratis dazu! Also, alle die Boxen anwerfen und so richtig die Microsoft Server belasten.

Das Spring-Update scheint nicht wirklich viele Neuheiten zu bringen. Das Augenscheinlichste ist der Pay-Pal Support und ein neues DVD Format. Ersteres gilt nicht in allen Ländern, letzteres schon. Das neue Format soll den Entwicklern zusätzliche 1GB mehr Speicherplatz bringen. Updates nach dem Update.

XBox – *fup* … Stille

„Also hört mal zu ihr Waschlappen. Die 8 knoxsche Regel besagt“ *fup* … Stille. In manchen Momenten hat so ein Stromausfall schon seine Vorteile. Fraglich nur, warum MacTrauma – oder wie der Typ von Grays Anatomie (die Anatomie der Darsteller ist ja wirklich nicht so schlecht) auch heißen mag – noch immer labert während Staff Sergant Knox aus „Operation Flashpoint: Red River“ ein Blackout hat. Nachdem die ersten Thesen (Katze, Kind und natürlich FRAU) widerlegt sind, folgt ein Schulterzucken und es geht weiter.

Das war vor einer Woche. Inzwischen führt sich meine rote Betty (Spitzname meiner XBox 360 Resident Evil Sonderedition!) auf wie eine der Darstellerinnen in besagter „Arzt“ Serie… zickig. In immer kürzer werdenden Abständen verdunkelt ein weiteres *fup* … Stille meinen LCD – und meine Stimmung. Ich muss mich wohl damit abfinden, dass auch Betty in das ewige Dunkel nach dem Lichte abdrifftet – mögen sie 99 jungmännliche Konsolen dort willkommen heißen.

Dabei ist Betty noch nicht mal meine Erste – und das obwohl ich Langzeitbeziehungen bevorzuge. Betty ist meine vierte XBox – in 6 Jahren. Meine Vergangenheit mit der microsoftschen Spielekiste ist also sehr … bewegt. Den ersten Red-Ring-Of-Death hatte ich bereits nach 6 Monaten und die Wiederholung ließ nicht lange auf sich warten. Da gabs dann eine gerneralüberholte Box statt der eingeschickten. Die verrichtete ihre Arbeit zwar recht Brav, aber pünktlich, zwei Monate nach Ablauf der Garantie, folgte aber auch sie ihrer Vorgängerin ins Konsolen-Nirvana. Eine Neue musste her, zuviel hatte ich schon investiert und zu sehr hab ich die digitale Ablenkung lieb gewonnen. Und so traf ich an jenem schicksalhaften Tag im Saturn Salzburg auf Betty. Wie sie da stand, in schickem Rot mit schwarzen Spitzen, ich erinnere mich noch genau. Warum nur Betty, warum willst auch du mich verlassen?

Das einzig Gute diesmal ist, noch hat Microsoft meine Betty auch so lieb wie ich – soll heißen die Garantie läuft noch. Zwar trenne ich mich nicht gerne zwei Wochen lang von meiner großen Roten (deswegen, deswegen, deswegen) aber mir bleibt wohl nichts anderes übrig.

Genervt bin ich trotzdem. Microsoft hat zwar einen sehr guten Support, was nichts an der Tatsache ändert, dass die Hardwareprobleme eine Frechheit sind. Ich bin beinahe seit dem XBox360 Start mit von der Partie. Seit 5 Jahren zahle ich brav meine Gold-Mitgliedschaft. Meine physische Spielesammlung ist sehenswert und auch einige Arcadetitel haben ihren Weg zu mir gefunden. Nebenbei verbringen meine Frau und ich auch noch regelmäßig unsere Filmabende mit dem Zune-Verleih. Ich will gar nicht durchrechnen, wieviel Geld mich das schon alles gekostet hat. Betty ist jetzt meine vierte Box, meine dritte bezahlte Box, und ich weiß nicht wie lange dieses „jetzt ists auch schon Wurscht“ Gefühl noch anhält – und wie oft meine Finanzministerin mir noch Budget einräumt. Bei Preisen von damals um die € 400,– bzw. den heutigen knapp € 200,– verständlich.

Spass beiseite! Wie gesagt, noch habe ich Garantie. Doch meinen Erfahrungen nach, heißt eine Reparatur nicht, dass ich bis zur nächsten Konsolen-Generation glücklich bleibe. Zudem ist nicht gesichert, dass ich auch wirklich meine Sonderedition wiederbekomme. Bei einem Austausch könnte auch eine Standard Box ihren Weg zu mir finden.

Wie siehts bei euch aus? Wer überbietet meine 4 Boxen? Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Support gemacht? Los, gebt mir Gewissheit, dass ich nicht alleine bin.

XBox Shortnews

Junior im Bett, heißt Mittagspause für mich. Da bin ich auch gleich über zwei XBox News gestolpert, welche ich euch nicht Vorenthalten will.

Zum einen wird am 1. Juli Abends zur Xbox Summer Party 2011 in die METAstadt in Wien eingeladen. Genaueres findet ihr im XBox Österreich Blog Post bzw. wird in den nächsten Tagen eine eigene Webseite für die Anmeldung kommen.

Die Angebote der Woche sind diesmal Grogig! Scheinbar zur Feier des neuen „Pirates of the Caribbean“ Streifens, gehts auch auf XBLA piratig zu – Harharhar! Besonders Empfehlen möchte ich da „THE SECRET OF MONKEY ISLAND: SPECIAL EDITION“ ! Muss ich noch mehr sagen?

In diesem Sinne – Leinen los ihr Landratten!

Gewinnspiel: Age of Empires – Online Beta

Morgens, knapp vor 0800 … Zeit für ’nen Quickie. Allerdings mit etwas geänderten Regeln als beim letzten Mal – ich bin ja lernfähig. Zu gewinnen gibts diesmal 3 Keys zur Age of Empires – Online Beta, dank freundlicher Unterstützung von Microsoft Österreich. Einfach bis spätestens 19:59 und 59 Sekunden am heutigen Tag, 22. April 2011, einen Kommentar posten. Sohnemann spielt dann vorm Schlafengehen wieder Zuffi und zieht die 3 Glücklichen. Damit ’s nicht ganz so fad wird: welches AoE war euer Favorit?

Im Gegensatz zu so manch anderem Online Spiel, ist AoE Online ein vollwertiges PC Spiel. Geliefert bekommt man ein sehr schöne, Comic ähnliche Grafik und ein, zumindest für Age of Empire Kenner, neues Spielkonzept. Als Ziviliastionen stehen zur Zeit Agypter und Griechen zur Wahl wobei man mehrere Spielprofile (Spielstände) anlegen kann. Wie immer ist es Online alleine einfach fad, drum gibts neben einem Coop auch einen Spieler gegen Spieler Modus.

Das Balancing ist bereits jetzt sehr gut und die Missionen sehr unterhaltsam. Vor allem ist das Spiel auch etwas für Online Neueinsteiger, da mit einem guten „Tutorial“ losgelegt wird. Sobald ich die Freigabe bekomme, folgt außerdem ein Bericht zum Spiel.

Anmerkung:

Zum spielen wird ein durchschnittlich aktueller PC und eine dauernde Internetverbindung benötigt. Außerdem ist ein Microsoft Live Account zum Spielen Voraussetzung. Der Download vor dem Spielen ist relativ groß also nicht schrecken!

Das Wichtigste: wer Gewinnt, muss mich im Spiel adden! Ich brauch endlich Coop-Punkte und PvP-Gegener ;-)

GEWINNSPIEL BEENDET!

Gears of War 3 – Multiplayer Beta Key Quickie

Nur ein Quickie für zwischendurch. Wer hier als erstes den vollen Namen von Dude Huge postet, seines Zeichens Design Director bei Epic Games, der bekommt meinen Gears of War 3 Multiplayer Beta Zugang! Ihr denkt das ist doch einfach? Das schwierige ist, den Namen KORREKT wiederzugeben.

Anmerkung: Voraussetzungen sind zum einen vollendetes 18. Lebensjahr und ein vorhandener XBox Live Gold Zugang! Die Beta startet in diesem Frühjahr.

DAS GEWINNSPIEL IST VORBEI!

Dead Space 2 – Schreck, Kreisch, Fürcht

Ich gebs zu, ich bin eine Memme. Zumindest wenn es um Angst und Schrecken verbreitende Medien geht. Die „Krone“ meide ich zum Beispiel aus Prinzip, ich möcht mich einfach nicht jeden Tag fürchten. Echte Horrorfilme und Gruselspiele liebe ich und suche ihre Nähe bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Und damit mein ich die echten Horrorkönige wie „Es“ und eben „Dead Space“.

Überraschung

Es gibt einfach Spiele, die können einen völlig unvorbereitet überraschen. Auf „Dead Space“ trifft das in mehrfacher Hinsicht zu. Anfangs habe ich Dead Space gemieden – „Au man, nicht noch eine Survival Serie“ – ich habs mir erst vom Wühltisch geholt. Dann jedoch hat es mich mehrere Tage nicht mehr losgelassen! Selten gibt es Spiele, die einen von der ersten Minute an in den Bann ziehen. Noch seltener sind Spiele, die einen wirklich das Fürchten lehren.

Der Nachfolger konnte mich schon überraschen, da drehte sich die Silberscheibe noch nicht einmal im Laufwerk. Auf meine Musteranfrage bei EA erhielt ich damals ein „Tut uns leid, aber wahrscheinlich alles vergriffen!“. Als dieser Tage ein Brieferl von EA per Postler kam, dachte ich eigentlich an Dragon Age 2 … doch, oh Schreck, oh Graus, Nerven seid gewappnet, Dead Space 2 ist wieder im Haus. Motto hieß also: Junior dem Sandmännchen überstellen und Mr.XBox neues Futter geben.

Guckuck… Buuuh… Kreisch!

Wie schon beim ersten Ableger, dauert es keine 60 Sekunden und ich war gebannt. Von den ersten Szenen an, reißt einen das Spiel mit in die Tiefen der Story. Oder eigentlich eher den Höhen, denn auch wenn das Thema an sich Horror-SciFi-Standard ist, schafft es Dead Space durch dauerndes, geschicktes wechseln zwischen ruhigen und schnellen Szenen, Kampf und Erkundung sowie denken und handeln, einen an den Bildschirm zu fesseln. Das einzige, dass sich während dem gesamten Spiel nicht ändert, ist wohl euer Blutdruck. Selbst in vermeintlich ruhigen Szenen ist man durch die Geräuschkulisse oder die düstere Beleuchtung aufs äußerste angespannt.

Apropos Beleuchtung und Geräuschkulisse. Soundtechnisch hat sich meiner Meinung nach wenig getan. Zum Glück möchte man sagen, denn die hohe Qualität des Vorgängers wurde locker gehalten. Dead Space 2 MUSS man einfach mit hoher Lautstärke und gutem Bass spielen – glücklich, wer ein Headset sein eigen nennen darf. Grafisch hingegen hat sich der Titel etwas weiterentwickelt – mehr Evolution als Revolution allerdings. Die Texturen sind etwas detaillierter, ebenso die Modelle. Aber vor allem Beleuchtungstechnisch ist das Spiel noch etwas besser geworden. Grafikfehler findet man selten bis gar nicht, nur ab und zu verwaschen die Texturen.

Auch an der Spielmechanik selbst wurde gefeilt und, meiner Meinung nach, hat man die wenigen Probleme des Vorgängers beseitigen können. Vor allem das Überarbeiten der Waffen und die Balance zu den Gegner funktioniert wieder sehr gut. Auch das User-Interface wurde etwas verbessert – nebenbei, ich finde dieses UI direkt im Spiel per 3D sehr, sehr genial. Auch schön ist, wie mit diversen Audio- und Textlogs, Hintergrundinformationen erzählt werden, auch wenn es etwas mehr Audio als Text sein hätte dürfen.

Natürlich ist aber nicht alles Eitel-Wonne. Zuwenig kann zum Beispiel mit anderen Personen interagiert werden, anders als man durch ein Raumstations-Setting annehmen möchte. Vor allem aber wurden die Rätsel auf ein Minimum reduziert. Zwar waren die Rätsel schon beim ersten Teil eher Arbeitsaufgaben als Hirnknacker, ich hatte aber auf etwas mehr Kopflastigkeit gehofft. Nicht unbedingt negativ, aber doch erwähnenswert ist der Gewaltlevel. Die Kämpfe leben vom Abtrennen von Gliedmaßen und dem Benutzen derer. Damit an sich hätte ich kein Problem, es sind ja schließlich böse Ausserirdische! Eine Gänsehaut bekomme ich aber bei Kindergeschrei und der Darstellung von Gewalt an Kindertorsos – muss das wirklich sein? Vielleicht bin ich aber auch nur empfindlich wegen meinem Nachwuchs.

Fazit

Ich gebe ungern Kaufempfehlungen ab. Zum einen, da Geschmäcker einfach verschieden sind, zum anderen, dass man mir keinen Strick drehen kann ;-) Aber dieses Spiel ist für alle mit starken Nerven und einem guten Magen ein Pflichtkauf!

P.S.: Mustergültig ist übrigens auch das Drumherum von Dead Space. Es gibt mehrere Web-Comics, meist von bekannten Namen gestalten. Auch eigene Video-Comics und mehrere Mini-Games gibt es bereits. Zudem binden die diversen Ableger auf anderen Plattformen (iPad) meist die Vollversionen irgendwie ein.

Torchlight – Jäger und Sammler

Der Screenshot ist aus der PC – Version! Getestet wurde die XBLA Version.

Jaja es gibt so Tage an denen bin ich mehr als Froh, dass ich keiner bin der sich etwas sofort unter den Nagel reißt, nur weil es mir gefällt. Ich hab mir 2009, als Torchlight für den PC veröffentlicht wurde, die Demo geladen und war begeistert – mein alterschwacher PC allerdings nicht so sehr, drum wurde es nicht gekauft. Es gab dann einige Gerüchte und nun endlich erscheint es, im Zuge der „XBLA House Party“, auf meiner Lieblingsbox.

Torchlight zu beschreiben ist relativ einfach: althergebrachtes Hack’n’Slay im Stile von Diablo. Innovationen, neue Ideen, ausgeklügeltes Dialog- oder Moralsystem sucht man hier vergebens. Stattdessen liegt der Schwerpunkt auf gutem, altem, hirnlosem Gemetzel und Sammeln von Items und Gold um an noch mehr Items zu kommen. Torchlight soll Spass machen und nicht zu Gehirnakkrobatik anregen.

Jäger und Sammler

Technisch ist Torchlight nicht so der Bringer. Man merkt dem Titel etwas seine Portierung vom 2009 erschienen PC-Vorgänger an. Zoomt man nahe ans Geschehen sieht man die schwachen Texturen und kantigen Objekte – aber da geht sowieso die Übersicht flöten. Die Effekte sind dafür ganz in Ordnung, allerdings kommt es in einigen Fällen zu argen Rucklern. Einwandfrei ist dafür die deutsche Synchronisierung – in Ton und Schrift!

Die Portierung aus den PC-Landen merkt man Torchlight auch in anderen Teilen an. Die Menüs sind zwar nicht unsteuerbar, man wünscht sich aber eine Maus statt dem Pad. Vor allem die Interaktion mit Händlern wirkt durch ein 3 Spalten Layout mit Unterordnern etwas unübersichtlich. Die Spielesteuerung an sich ist aber gut an das Pad angepasst und man gewöhnt sich recht schnell an das Layout. Lediglich das Wechseln der Zaubersets per Steuerkreuz stört die flüßige Handhabe etwas.

Masse statt Klasse

Unübersichtlich wirds auch schnell im Inventar. Weniger durch die Menüs als durch die schiere Anzahl an Rüstungen, Waffen, Tränken und anderen Items. Praktisch jeder besiegte Gegner lässt irgendwas fallen und die üblichen (Schatz)Kisten enthalten auch meist mehrere Gegenstände. Praktisch ist da auch euer Begleiter. Der hilft nicht nur im Kampf tatkräftig mit, ihr könnt ihn auch als Packesel missbrauchen. Hat auch er sich den Rücken wund getragen, schickt ihr in einfach zum Verkaufen ungeliebter Items zurück auf die Oberwelt – pfiffig.

Apropos Masse. Während man in den ersten Levels noch relativ wenige Gegner ins Jenseits schickt, metzelt man später ganze Horden an Unholden. Die meisten sind recht schnell besiegt und die Schwierigkeit liegt im Behalten des Überblicks als im gekonnten Kämpfen. Wirklich taktisch wirds nie, jedoch wollen die Endbosse und einige der härteren Gegnerbrocken zumindest mit System geschnetzelt werden.

Die Story ist zwar Nebensache aber nicht schlecht an sich. Zwar ist der Kern üblicher Hack’n’Slay Einheitsbrei (Dorf brennt, Menschen tod, Doppel-D (Krieger)Prinzessin brauch Hilfe) aber der Witz hinter einigen Dialogen, aber vor allem der optischen Präsentation, macht das locker wieder gut. Ausserdem bietet das Spiel auch einiges an Spielzeit, nach mehreren Stunden hab ich erst knapp die Hälfte durch – nicht schlecht für ein XBLA Game. Dauermotivation bieten zudem drei Klassen und einige Nebenquests. Schade nur, dass Multiplayer, vor allem Koop, nicht implementiert wurde.

Und das soll gut sein?

Jaaaaa … und nein. Ließt man meinen Bericht, könnte man meinen, Torchlight wäre ein Krampf. Es ist bei weitem nicht perfekt. Man merkt die PC Portierung und das Spielprinzip bietet wenig Abwechslung. Was mein Bericht aber nicht darstellen kann, ist der Spass den Torchlight macht. Das Gefühl, das aufkommt, sobald man die ersten Dungeons hinter sich hat, kennt jeder der auch schon Diablo geschätzt hat. Torchlight ist eines der Spiele, bei denen ich immer noch ein Level weiter spiele, bevor ich die Box ausschalte. Auch der sechshundertste „rostige Säbel“ ist mir nicht zu blöd, nein, er will gesammelt und verkauft werden.

In diesem Sinne – Sie haben einen Auftrag!

Neues aus der XBox Welt

Ich steh ja auf das kleine Schwarze meiner Frau. Das ist harte Konkurrenz für den neuen Controller von Microsoft! Der kommt in schickem Silber daher und die Elemente sind in dezenten schwarz/grau Tönen gehalten. Das Ass im Ärmel und die eigentliche Verbesserung gegenüber dem Vorgänger ist aber das Verbesserte Steuerkreuz. Das kann per Drehmechanismus an die Spielgegebenheiten angepasst werden.

Erhältlich ist er ab Heute zum Preis von UVP Euro 59,90 – nicht billig aber dafür ist ein Play & Charge Kit auch gleich dabei. Das ganze vorerst nur in limitierter Auflage wohlgemerkt! Wir hoffen, euch auf die ein oder andere Art demnächst berichten zu können.

Frühlingsbundle

Wenn die Sonne langsam wieder kräftiger scheint und die wärmenden Strahlen erste Blumen durch den Schnee erblühen lässt — hach, was bin ich Heute wieder angetan — ist auch die Zeit der Frühlingsangebote gekommen. Und das Frühlingsbundle der XBox kann sich wirklich sehen lassen. Denn neben der obligatorischen schwarzen XBox360 mit 250Gb Festplatte und internem WLan, kommen noch die Blockbuster Fable 3 und Halo: Reach mit in die Verpackung – das ganze für UVP Euro 279,90. Wer also eine zwei, dritte oder einfach seine erste XBox sein eigen nennen will, schnell zuschlagen!

Microbots – Eine fantastische Reise

Ahhh, Doktorspiele. Wer erinnert sich nicht gern an die Doktorspiele in seiner Jugend, von der Erwachsenenzeit ganz zu schweigen? Fast genauso schöne Erinnerungen hat man doch auch an klassische Side-Scroll oder Top-Down-Shooter wie R-Type und Co. Tja und dann wären da noch die klassischen Abenteuer und Fantastik Filme ala „Reise zum Mittelpunkt der Erde“ oder um beim Thema zu bleiben: „Fantastic Voyage – Die fantastische Reise“ (Wikipedia Artikel). Und was kommt dabei raus, wenn ein Entwickler das alles in einen Topf oder Reagenzglas wirft und etwas neumodernes Know-How dazu gibt? Richtisch… Microbots von NakedSky.

Der neue XBLA-Titel von NakedSky ist ein typischer Twin-Stick-Shooter heutiger Tage – schnell, kurzweilig, gute Grafik – und somit auch perfekt als Download-Titel geeignet. Tatsache ist aber auch: entweder ist man ein Fan dieses Genres oder … eben nicht. Dazwischen gibts meist wenig Positionen. Bleibt die Frage wie es mit Microbots läuft.

Die Geschichte hinter dem jüngsten NakedSky-Titel ist rasch erklärt und Kenner des oben genannten Films werden es ahnen.  Als Pilot eines Nanobots soll man eine Infektion und Invasion von bösen Nanobots in einem Körper bekämpfen. Einfaches Spiel, einfache Geschichte. Typisch für aktuelle Spiele, lässt sich der Nanobot in allen möglichen und unmöglichen Varianten auf- und umrüsten. Dazu dienen – quasi als Währung – Atome, die von Gegnern und Gewächsen hinterlassen werden, zudem muss die Ausrüstung über Speichereinheiten erst einmal zusammengetragen werden. Recht gut gelungen ist auch die Grafik. Zwar hinken die Modelle etwas der Umgebung hinterher, letztere kann aber durch die plastische Darstellung durchaus überzeugen.

Problematisch ist auch das Leveldesign. Zum einen gleichen sich die unterschiedlichen Level durch die Gestaltung und zum anderen durch die Optik. Zugegeben, ich stell mir die menschlichen Innereien auch nicht wirklich abwechslungsreich vor, jedoch hätte man sicher etwas mehr künstlerische Freiheit erwarten können.

Ebenfalls nicht überzeugt hat mich die Steuerung. Das gute daran ist wohl lediglich die Förderung der Koordination zwischen den beiden Gehirnhälften. Soll heißen: linke Hand, respektive linker Stick, steuert den Bot, rechte Hand steuert die Bewaffnung… einfaches Spiel, einfache Steuerung. Der Rest ist Ärger: irgendwie bekommt man den Bot nie richtig unter Kontrolle. Zwar kommt das Gefühl, sich in Flüssigkeit zu bewegen und Strömungen ausgesetzt zu sein, gut rüber, aber die unausgewogene Balance und die allgemeine Trägheit macht einfach keinen Spass.

Spassig wirds erst mit einem zweiten Spieler. Aber auch hier gibts ein großes Aber: kein Online Koop oder besser gesagt, kein Online. Technisch aktuell ist wenigstens der lokale Koop mit dem Direkteinstieg.

Naja,

was soll ich sagen. Auf der positiven Seite ist Microbot ein Spiel mit einfallsreicher Story- und Designwahl. Auch die Modifikationen und die Grafik zählen zum Besseren im XBLA Shooter Sektor. Leider überwiegt durch die vielen kleinen Probleme die negative Seite. Schade ist dabei vor allem auch, das einige Probleme erst durch das an sich gute Spieldesign entstehen. Die meisten von uns werden hier nicht glücklich werden, für Twin-Stick-Shooter Fans ist Microbots aber eventuell geeignet.