Der Screenshot ist aus der PC – Version! Getestet wurde die XBLA Version.
Jaja es gibt so Tage an denen bin ich mehr als Froh, dass ich keiner bin der sich etwas sofort unter den Nagel reißt, nur weil es mir gefällt. Ich hab mir 2009, als Torchlight für den PC veröffentlicht wurde, die Demo geladen und war begeistert – mein alterschwacher PC allerdings nicht so sehr, drum wurde es nicht gekauft. Es gab dann einige Gerüchte und nun endlich erscheint es, im Zuge der „XBLA House Party“, auf meiner Lieblingsbox.
Torchlight zu beschreiben ist relativ einfach: althergebrachtes Hack’n’Slay im Stile von Diablo. Innovationen, neue Ideen, ausgeklügeltes Dialog- oder Moralsystem sucht man hier vergebens. Stattdessen liegt der Schwerpunkt auf gutem, altem, hirnlosem Gemetzel und Sammeln von Items und Gold um an noch mehr Items zu kommen. Torchlight soll Spass machen und nicht zu Gehirnakkrobatik anregen.
Jäger und Sammler
Technisch ist Torchlight nicht so der Bringer. Man merkt dem Titel etwas seine Portierung vom 2009 erschienen PC-Vorgänger an. Zoomt man nahe ans Geschehen sieht man die schwachen Texturen und kantigen Objekte – aber da geht sowieso die Übersicht flöten. Die Effekte sind dafür ganz in Ordnung, allerdings kommt es in einigen Fällen zu argen Rucklern. Einwandfrei ist dafür die deutsche Synchronisierung – in Ton und Schrift!
Die Portierung aus den PC-Landen merkt man Torchlight auch in anderen Teilen an. Die Menüs sind zwar nicht unsteuerbar, man wünscht sich aber eine Maus statt dem Pad. Vor allem die Interaktion mit Händlern wirkt durch ein 3 Spalten Layout mit Unterordnern etwas unübersichtlich. Die Spielesteuerung an sich ist aber gut an das Pad angepasst und man gewöhnt sich recht schnell an das Layout. Lediglich das Wechseln der Zaubersets per Steuerkreuz stört die flüßige Handhabe etwas.
Masse statt Klasse
Unübersichtlich wirds auch schnell im Inventar. Weniger durch die Menüs als durch die schiere Anzahl an Rüstungen, Waffen, Tränken und anderen Items. Praktisch jeder besiegte Gegner lässt irgendwas fallen und die üblichen (Schatz)Kisten enthalten auch meist mehrere Gegenstände. Praktisch ist da auch euer Begleiter. Der hilft nicht nur im Kampf tatkräftig mit, ihr könnt ihn auch als Packesel missbrauchen. Hat auch er sich den Rücken wund getragen, schickt ihr in einfach zum Verkaufen ungeliebter Items zurück auf die Oberwelt – pfiffig.
Apropos Masse. Während man in den ersten Levels noch relativ wenige Gegner ins Jenseits schickt, metzelt man später ganze Horden an Unholden. Die meisten sind recht schnell besiegt und die Schwierigkeit liegt im Behalten des Überblicks als im gekonnten Kämpfen. Wirklich taktisch wirds nie, jedoch wollen die Endbosse und einige der härteren Gegnerbrocken zumindest mit System geschnetzelt werden.
Die Story ist zwar Nebensache aber nicht schlecht an sich. Zwar ist der Kern üblicher Hack’n’Slay Einheitsbrei (Dorf brennt, Menschen tod, Doppel-D (Krieger)Prinzessin brauch Hilfe) aber der Witz hinter einigen Dialogen, aber vor allem der optischen Präsentation, macht das locker wieder gut. Ausserdem bietet das Spiel auch einiges an Spielzeit, nach mehreren Stunden hab ich erst knapp die Hälfte durch – nicht schlecht für ein XBLA Game. Dauermotivation bieten zudem drei Klassen und einige Nebenquests. Schade nur, dass Multiplayer, vor allem Koop, nicht implementiert wurde.
Und das soll gut sein?
Jaaaaa … und nein. Ließt man meinen Bericht, könnte man meinen, Torchlight wäre ein Krampf. Es ist bei weitem nicht perfekt. Man merkt die PC Portierung und das Spielprinzip bietet wenig Abwechslung. Was mein Bericht aber nicht darstellen kann, ist der Spass den Torchlight macht. Das Gefühl, das aufkommt, sobald man die ersten Dungeons hinter sich hat, kennt jeder der auch schon Diablo geschätzt hat. Torchlight ist eines der Spiele, bei denen ich immer noch ein Level weiter spiele, bevor ich die Box ausschalte. Auch der sechshundertste „rostige Säbel“ ist mir nicht zu blöd, nein, er will gesammelt und verkauft werden.
In diesem Sinne – Sie haben einen Auftrag!