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Microbots – Eine fantastische Reise

Ahhh, Doktorspiele. Wer erinnert sich nicht gern an die Doktorspiele in seiner Jugend, von der Erwachsenenzeit ganz zu schweigen? Fast genauso schöne Erinnerungen hat man doch auch an klassische Side-Scroll oder Top-Down-Shooter wie R-Type und Co. Tja und dann wären da noch die klassischen Abenteuer und Fantastik Filme ala „Reise zum Mittelpunkt der Erde“ oder um beim Thema zu bleiben: „Fantastic Voyage – Die fantastische Reise“ (Wikipedia Artikel). Und was kommt dabei raus, wenn ein Entwickler das alles in einen Topf oder Reagenzglas wirft und etwas neumodernes Know-How dazu gibt? Richtisch… Microbots von NakedSky.

Der neue XBLA-Titel von NakedSky ist ein typischer Twin-Stick-Shooter heutiger Tage – schnell, kurzweilig, gute Grafik – und somit auch perfekt als Download-Titel geeignet. Tatsache ist aber auch: entweder ist man ein Fan dieses Genres oder … eben nicht. Dazwischen gibts meist wenig Positionen. Bleibt die Frage wie es mit Microbots läuft.

Die Geschichte hinter dem jüngsten NakedSky-Titel ist rasch erklärt und Kenner des oben genannten Films werden es ahnen.  Als Pilot eines Nanobots soll man eine Infektion und Invasion von bösen Nanobots in einem Körper bekämpfen. Einfaches Spiel, einfache Geschichte. Typisch für aktuelle Spiele, lässt sich der Nanobot in allen möglichen und unmöglichen Varianten auf- und umrüsten. Dazu dienen – quasi als Währung – Atome, die von Gegnern und Gewächsen hinterlassen werden, zudem muss die Ausrüstung über Speichereinheiten erst einmal zusammengetragen werden. Recht gut gelungen ist auch die Grafik. Zwar hinken die Modelle etwas der Umgebung hinterher, letztere kann aber durch die plastische Darstellung durchaus überzeugen.

Problematisch ist auch das Leveldesign. Zum einen gleichen sich die unterschiedlichen Level durch die Gestaltung und zum anderen durch die Optik. Zugegeben, ich stell mir die menschlichen Innereien auch nicht wirklich abwechslungsreich vor, jedoch hätte man sicher etwas mehr künstlerische Freiheit erwarten können.

Ebenfalls nicht überzeugt hat mich die Steuerung. Das gute daran ist wohl lediglich die Förderung der Koordination zwischen den beiden Gehirnhälften. Soll heißen: linke Hand, respektive linker Stick, steuert den Bot, rechte Hand steuert die Bewaffnung… einfaches Spiel, einfache Steuerung. Der Rest ist Ärger: irgendwie bekommt man den Bot nie richtig unter Kontrolle. Zwar kommt das Gefühl, sich in Flüssigkeit zu bewegen und Strömungen ausgesetzt zu sein, gut rüber, aber die unausgewogene Balance und die allgemeine Trägheit macht einfach keinen Spass.

Spassig wirds erst mit einem zweiten Spieler. Aber auch hier gibts ein großes Aber: kein Online Koop oder besser gesagt, kein Online. Technisch aktuell ist wenigstens der lokale Koop mit dem Direkteinstieg.

Naja,

was soll ich sagen. Auf der positiven Seite ist Microbot ein Spiel mit einfallsreicher Story- und Designwahl. Auch die Modifikationen und die Grafik zählen zum Besseren im XBLA Shooter Sektor. Leider überwiegt durch die vielen kleinen Probleme die negative Seite. Schade ist dabei vor allem auch, das einige Probleme erst durch das an sich gute Spieldesign entstehen. Die meisten von uns werden hier nicht glücklich werden, für Twin-Stick-Shooter Fans ist Microbots aber eventuell geeignet.

Ilomilo – Würfel, Stoff und bunte Töne

Also mal im Ernst, was werfen sich unabhängige Entwickler eigentlich für Drogen rein? Und ist das legal? Und wenn nicht Drogen, dann wohl guten, alten, harten Allohol. Anders kann ich mir nicht erklären, dass einige der letzten XBLA Veröffentlichungen aussehen, als sehe man Musik und höre Farben. Ilomilo ist da keine Ausnahme, eher die Bestätigung der Regel.

Ilo und Milo das dynamische Duo

Das fängt bei der Story an. Ilo und Milo sind Freunde und wohl so was wie, naja, Stoffsackerl. Die beiden wohnen in einem Park und treffen sich jeden Tag. Aber das wird schwieriger und schwieriger, weil jemand den Park verändert… oder die beiden einfach den Weg immer wieder vergessen… oder so. Na? Irre gell! Aber jetzt mal runter vom Tripp: was ist Ilomilo nun wirklich? Am genausten triffts wohl, es als Puzzler zu bezeichnen. Im Grunde geht es darum, dass man Ilo und Milo über in mehreren Dimensionen und Richtungen angeordnete Würfel zusammenführen muss. Klingt einfach, ist es zu Beginn auch, wird aber stetig kniffeliger. Mit speziellen Blöcken wollen nämlich Abgründe überquert, fiese Popup-Viecherl verwirrt und mit den Tücken der Drei-Dimensionalität gekämpft werden. Letzteres stellt für manche wohl die größte Herausforderung dar. Die Jungs von Southend Interactive haben ganze Arbeit geleistet, wirklich jede Dimension auszunutzen. Dabei wohlen die beiden Hauptcharaktere Ilo und Milo abwechselnd gesteuert werden, damit auch alles gelöst werden kann.

Auch die Grafik trägt zum „Flash“ bei. Bunt, bunter, Ilomilo! Es ist einfach herrlich, wie schön so kleine Spiele sein können. Überall findet man kleine, liebevolle Details. Die Charaktermodelle sind super animiert, abwechslungsreich und einfach zum Knuddeln. Auch die Tonuntermalung ist gut gelungen. Natürlich fehlt es dem Spiel an einem orchestralen Soundtrack aber die Hintergrundmusik ist unauffällig und stört nie, dafür kommen die Effekte gut zur Geltung.

So verwirrend die optischen Reize sind, so einfach ist die Steuerung. Mit dem einen Stick wird die Richtung bestimmt, mit dem anderen die Kamera gedreht, dann braucht es im Prinzip nur noch einen Aktionsknopf zum wechseln zwischen Ilo und Milo und einen zum Interagieren mit Objekten. Leider hakelt die Richtungssteuerung hin und wieder etwas. Vor allem wenn man einzelne Blöcke ansteuern will, braucht man zu Beginn mehrere Anläufe. Mit der Zeit bekommt man das aber in den Griff.

Für Langzeitmotivation sorgen sammelbare Gegenstände und Galerieobjekte, welche in den Welten verstreut liegen. Um die einzusammeln, muss man aber meist die ganzen Blöcke ablaufen, was zu einem hohen „Punktestand“ führte — der soll aber in einer anderen Wertung so gering wie nur möglich sein. Wer also überall vorne dabei sein will, muss mehrfach spielen. Gut gelungen ist auch der Mehrspieler- bzw. Koop-Teil. Ein Spieler steuert dabei Ilo und der andere — Na? Wer erräts? Genau! Der andere steuert Milo.

Ab in den Sack

Ilomilo ist ein weiterer Beweis, was unabhängige Studios auf die Beine stellen können. Ich bin eigentlich kein großer Puzzlefreund. Trotzdem macht es durchaus Bock die beiden Säckle zu ihrem Kaffeekränzchen zu steuern. Das beste am Spiel ist aber die Familientauglichkeit. Zwar werden sich die Jüngeren wohl an den verzwickten Welten die Milchzähne ausbeißen, aber zumindest hab ich meine Frau mal wieder dazu gebracht ein Weilchen mit mir XBox zu spielen.

Vrooom Vrooom! (Mad Skills Motocross Gewinnspiel – beendet)

Mad Skills Motocross

Von Anfang an hatte Mad Skills Motocross (ich werde es der Einfachheit halber ab nun mit MSM abkürzen) einen Stein im Brett bei mir. Schon als ich das Video sah, wusste ich dass das eines dieser Spiele ist, die „easy to learn but hard to master“ sind. Also: leicht zu erlernen aber schwer zu meistern. Turborillas MSM ist eine Mischung aus einem 2D-Rennspiel und dem Geschicklichkeitsspiel X-Moto. Beide Konzepte sind nicht neu, aber ihre Kombination ist erfrischend.

Das Spielziel ist simpel: Rennen gewinnen. Ich werde also auf meinem grünen Motorrad über halsbrecherische Strecken gejagt, die mir dank der netten Physikengine einiges an Timing und Geschick abverlangen. Dazu ist der KI Konkurrent auf einigen Strecken nur sehr schwer zu besiegen. Auf manchen „Pisten“ genügt die kleinste Unachtsamkeit, und schon sieht man seinen Fahrer – schreiend, untermalt von bösartigen Knackgeräuschen – in bester Ragdollmanier durch das Gelände fliegen. Das Spiel lässt mich nach einem Sturz zwar weiterfahren, praktisch konnte ich bis dato aber nur zwei mal nach einem Sturz das Rennen noch für mich entscheiden. Alle paar Runden gibts statt eines Head-to-Heads eine Aufgabe des grauhaarigen Mentors, der einem allerlei Tricks abverlangt und zwischendurch mehr oder weniger nützliche Hinweise einstreut, wenns mal nicht so läuft.

Ausserdem stattet er in jeder „Division“ (Liga) das Bike mit einem neuen Special aus, dass einem bei der Bewältigung der Strecken hilft. Darunter etwa einen Nitro-Boost und Gleitflügel. Was zuerst etwas deplatziert wirkt ergibt schließlich Sinn und sorgt für notwendige Abwechslung im Rahmen eines limitierten Spielprinzips.  Dazu muss ich noch sagen: Auf einem Motorrad durch die Gegend zu gleiten, das hat schon was!

Beim wichtigsten Teil für ein simples Spiel wurde glücklicherweise auch nicht geschludert: Die Steuerung ist eingängig, geht leicht von der Hand und kommt mit 5 Tasten aus. Das Spiel unterstützt zudem auch noch Maus- und Gamepadausgabe (wie Ersteres je funktionieren soll weiß ich nicht und Zweiteres hab ich nicht getestet). Die Grafik ist solide und repräsentiert „modernen Retro-Charme“, die Musik stammt vermutlich direkt aus den frühen 90ern und dudelt meistens nicht unpassend, aber ziemlich belanglos vor sich hin.

Wer sich durch die ansteigende Irrwitzigkeit aller 5 Divisionen gekämpft hat darf sich mit dem durchaus brauchbaren Streckeneditor spielen.

Der größte Schwachpunkt von MSM ist, dass es keinen Multiplayermodus besitzt. Sowohl online wie auch als Hotseat-Partie hätte das einen großen Reiz. Zudem würde die Physikengine nebst Extras wie den Gleitflügeln noch andere Spielmodi ermöglichen – meine Lieblingsüberlegung ist derzeit ein Motorrad-Skispringen.

Last but not least sei anzumerken, dass MSM sowohl auf Windows, Linux und Mac OS läuft und derzeit knapp 24 € kostet. Das ist für ein Casualgame schon eine etwas gehobene Preiskategorie, aber wer auf Geschicklichkeitsspiele dieser Sorte steht, kann bedenkenlos zugreifen. Alle anderen können sich den Kauf anhand des Videos unten überlegen oder an unserem Gewinnspiel teilnehmen. Also dann, Vrooom Vrooom!

Update: Tobias von Turborilla hat mir bestätigt, dass an einem Multiplayermodus für Online und Hotseat gearbeitet wird!

MAD SKILLS MOTOCROSS GEWINNSPIEL

Turborilla war so freundlich und hat uns 4 Keys zur Verfügung gestellt, die wir nun unter euch – unseren werten Lesern – verlosen.

Die Teilnahmebedingungen sind die Üblichen: Ein Kommentar unter diesem Artikel bringt euch ein Los. Für einen auf Twitter geposteten Link hierher nebst Erwähnung von @rebell_at gibts ebenfalls eines, also pro Person maximal zwei Lose.

Bis zum Sonntag, 24. Januar 2010, 23:59:59 könnt ihr teilnehmen, einen Tag später werden die glücklichen GewinnerInnen ermittelt.

Update: Die SiegerInnen sind gekürt: Darina, Anno07, Florian P., newmooo0