Zum Weinen diese Lacher

Lachen. Wir alle lachen gerne. Aber jemand anderen zum Lachen zu bringen, ist gar nicht so einfach. Vor allem Spiele tun sich so schwer damit, einfach nur lustig zu sein. Vielleicht, weil Comedy gerade nicht gefragt ist. Oder, weil die langweiligen Charaktere einfach nicht mehr hergeben. Der trockene Humor eins John McLane etwa, würde doch perfekt in ein Spiel wie Splinter Cell passen. Aber wenn Sam Fisher sich mal an einem Witz versucht, endet das meistens ziemlich peinlich; häufig mit dem Durchbrechen der vierten Wand. "Wir sind doch hier nicht in einem Videospiel!" Haha… ha… ha …

Wahrscheinlich ist der einzige Ausweg aus diesem Desaster, auf bekannte Charaktere zurückzugreifen. Auf Figuren, die man kennt, von denen man weiß, dass sie witzig sind. Sam & Max sind solche Charaktere – und bezeichnenderweise hat kein Spieldesigner sie erschaffen, sondern der Comiczeichner Steve Purcell. Dennoch sind sie jedem Adventure-Fan ein Begriff: Zum einen von dem Klassiker <bSam & Max: Hit the Road! aus dem Jahre 1993. Zum anderen von LucasArts Selbstverstümmelung aus dem Jahre 2004. Aber ich will euch nicht mit Historik langweilen, also kommen wir direkt zu Sam & Max: Culture Shock Das ist die erste Episode einer sechsteiligen Staffel von Sam & Max, die Telltale Games in dem nächsten halben Jahr für den PC veröffentlichen will.

Und diese erste Episode ist einfach nur zum Weinen – vor Lachen nämlich. Es gibt kein, ich möchte das betonen, kein Spiel in diesem Jahrtausend, das so unverkrampft lustig ist, einen Gag nach dem anderen zündet, wie Sam & Max: Culture Shock: Die Situationskomik. Die trockenen Sprüche von Sam. Die verrückten Ideen von Max. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.

Das ist doch Käse!
Vielleicht so, wie auch das Spiel anfängt. Sam & Max bekommen zu Beginn der Folge einen Anruf von ihrem Commissioner, der ihnen einen neuen Fall anvertrauen will. Betonung auf „will“, denn eine Ratte, die es sich im Büro der Freelance Police gemütlich macht, hat das Telefon entführt. Zurückgeben will sie es nur im Tausch gegen Käse. Schweizer Käse wohl bemerkt, schließlich hat auch eine Ratte ihren Stolz. Max ist überzeugt, dass er vor kurzem Käse gekauft hat. Aber wo ist der nur abgeblieben?

Peinlich genau suche ich also den Hintergrund ab. Vielleicht befindet sich der Käse ja in einer Schublade des Schreibtisches oder gar im Mülleimer? Ich suche und suche, finde aber nicht. Bis mir schließlich in den Sinn kommt, die Tür zum Wandschrank zu öffnen – eigentlich viel zu offensichtlich für ein Versteck. Doch dahinter befindet sich tatsächlich der Käse, und zwar ein ganzer Stapel. Fehlen nur noch die Löcher. Aber wozu hat Sam denn seine Pistole? Na, also!

So schwungvoll, so lustig und so verrückt der Auftakt ist, so gestaltet sich auch der Rest des Spiels: Sam & Max müssen drei einstige Kinderstars zur Vernunft bringen, die sich wie Vandalen benehmen – offenbar unter dem Einfluss eines ehemaligen Konkurrenten stehend. Sie besuchen alte Bekannte wie Händler Bosco, treffen aber auch neue Charaktere wie die Psychotherapeutin Sybil. Die unterzieht Sam gleich mal einer kompletten Analyse – das beste, weil anspruchsvollste und abgefahrenste Rätsel des ganzen Spiels.

Kaufen!
Selbstredend strotzt Sam & Max: Culture Shock nur so vor Anspielungen. Auf einem Regal in dem Büro der beiden Detektive steht beispielsweise ein Karton, der das Datum "3. März 2004" trägt. Wenn Ihr den anklickt, sagt Sam so etwas wie: "Das sind abgeschlossene Fälle. Daran möchte ich lieber nicht mehr denken." Kein Wunder, schließlich gab LucasArts an diesem Tag die Einstellung der Arbeiten an Sam & Max: Freelance Police bekannt.

Culture Shock ist verrückt und zugleich so unbeschwert, so frech, so lebendig. Wenn man überhaupt irgendetwas an dieser ersten Episode kritisieren kann, dann ist das höchstens der Schwierigkeitsgrad. Ein bisschen zu einfach sind die Rätsel nämlich schon. Vor allem deshalb, weil es nur fünf, sechs Locations gibt und die Anzahl der Gegenstände dadurch ganz einfach beschränkt ist. Wenn Ihr erst einmal alles aufgesammelt habt, was so herumliegt, dann ergibt sich die Lösung durch einen Blick ins Inventar meist ganz von alleine. Ein bisschen mehr geknobelt hätte ich schon gerne.

Das bedeutet aber nicht, dass Sam & Max: Culture Shock zu kurz wäre: Gut drei Stunden dürften die meisten Spieler mit der ersten Folge verbringen. Rechnen wir das auf die komplette Staffel hoch, kommen wir auf fünfzehn bis zwanzig Stunden – zum Preis von 28 oder 43 Euro (abhängig davon, ob Ihr die ganze Staffel oder alle Episoden einzeln kauft). Für alle Kritiker des Episodenmodells: Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist damit besser als bei fast allen Vollpreisspielen. Da bekommt man für 40 Euro schließlich nur ganz selten mehr als zehn Stunden Spielspaß.

Kurz und gut: Sam & Max: Culture Shock ist ein echtes LucasArts-Adventure, auch wenn es gar nicht von LucasArts entwickelt wurde. Aber es ist ein echtes Sam & Max, ein echter zweiter Teil, nur mit dem Unterschied, dass es eben in 3D statt 2D ist – und unterteilt in sechs Episoden auf den Markt kommt. Aber egal, was ihr von diesem Distributionsmodell haltet: Wenn euch auch nur ein bisschen an Adventures oder an Sam & Max liegt, dann müsst ihr Culture Shock kaufen. Es ist das genau Spiel, auf das ihr vielleicht schon seit über zehn Jahren gewartet habt.

Sinking Island – Neues Adventure auf dem DS

Nachdem letzte Woche bereits Undercover als ernsthaftes Point’n’Click Adventure für den Nintendo DS angekündigt wurde, folgt nun Sinking Island. Ursprünglich sollte das Spiel für den PC entwickelt werden. Inzwischen hat sich Entwickler White Birds scheinbar umentschieden und bringt das Adventure nach klassischer Machart Anfang nächsten Jahres auf Nintendos Handheld.

vNES – Kurzweil für Jedermann

Kriegt auch ihr die letzten Minuten vom Arbeitstag manchmal schwer herum? Dann habe ich hier das optimale Mittel dagegen! Zurück in die gute alte Zeit versetzt euch vNES. Hierbei handelt es sich um ein Online-Portal, mit über 300 sofort anspielbaren NES Games.

Ob Super Mario Brothers oder RoboCop – der Nostalgie sind hier keine Grenzen gesetzt. Das Ganze läuft übrigens unproblematisch als Java Applet über den Browser. Gesteuert wird mit der Tastatur und eine Anmeldung ist nicht erforderlich, ihr könnt also sofort loslegen. Rechtlich ist dieser Onlinedienst übrigens unbedenklich.

World of Warcraft – Spielzwang unter Jugendlichen

Die ARD Samstagssendung der Tagesthemen befasste sich dieses Mal mit einem besonders spannenden Thema, genauer gesagt mit „Goldfarmern“ im Mmorpg Dauerbrenner World of Warcraft. In China werden Jugendliche von zwielichtigen Firmen als Mitarbeiter angeworben und müssen anschließend mindestens 12 Stunden täglich Gold farmen. Die restliche Zeit „darf“ zum Schlafen und Essen genutzt werden. Der Lohn dafür sind 60-100 US-Dollar monatlich, eine Schlafgelegenheit und Essen, das getroßt als Fraß bezeichnet werden darf. Die Ausbeutung Jugendlicher als billige Arbeitskraft an der Belastungsgrenze ist in China rechtlich leider völlig unbedenklich.
Der komplette Beitrag kann übrigens online per Stream abgerufen werden.

Die Siedler 6 – Back to the roots

Nachdem der fünfte Teil der Serie die Community spaltete, will das gerade angekündigte Die Siedler 6 zurück zu seinen Wurzeln. In guter alter Manier werden nun wieder Straßen gebaut und der Militärpart einer Anti-Stresskur unterzogen. Damit wird letzterer wieder mehr in Richtung der ersten vier Teile gehen. Ein Releasetermin ist leider noch nicht bekannt.

Oblivion – Die 13 wichtigsten Mods

Für alle, die den Rollenspielkracher noch auf ihrer Festplatte haben, sollte diese Neuigkeit interessant sein: Die Kollegen bei Pixelrage.ro haben eine in meinen Augen sehr nützliche Aufzählung der wichtigsten 13 Mods für Oblivion veröffentlicht. Die dazugehörigen Downloadlinks stehen unter der Beschreibung eines jeden Mods. Mit dabei sind unter anderem Grafik- und Interface Tweaks.

Opera DS – Heute im Handel

Wer heute bereits seinem Lieblingselektronikfachmarkt um die Ecke einen Besuch abgestattet hat, wird es vielleicht gemerkt haben: Seit heute steht Opera DS in den Läden. Für gut 39 Euro kann eine der beiden Versionen, jeweils für den alten- und den neuen DS, käuflich erworben werden. In dem GBA-Slot findet übrigens eine Speichererweiterung platz.

RTL Winter Games 2007 – Ankündigung

Nachdem 49 Games bereits bei Torino 2006 mitwirkte, will man dieses Jahr eine allgemeine Wintersportserie ins Rennen schicken. RTL Winter Games 2007 soll anfang Dezember in die Läden kommen und lässt dem Spieler die Wahl zwischen Alpin Ski, Bobfahren, Rodeln, Skispringen, Biathlon und Eisschnelllaufen. Daraus entstehen 15 verschiedene Events. Bleibt nur zu hoffen, dass es kein reiner Abklatsch von Torino 2006 wird …

Undercover – Adventure für den Nintendo DS

Niemand anderes als der Genre erfahrene Entwickler Anaconda arbeitet zur Zeit am klassischen Point’n’Click Adventure Undercover für den Nintendo DS. Das Spiel wird ausschließlich mit dem Stylus gesteuert. Wir schlüpfen dabei in die Rollen von zwei Charakteren, zwischen denen jederzeit gewechselt werden darf. Bis zum Frühjahr 2007 müssen wir uns leider noch gedulden.