Alle Beiträge von Bertold Schauer

AMD – CPU’s mit 200MHz FSB angekündigt

Laut DigiTimes hat AMD vor, im Mai den Athlon XP auf einen FSB (Front-Side-Bus) von 200MHz DDR zu beschleunigen. Der erste Athlon mit diesem Feature wird vermutlich der 3200+ werden, wir können auch davon ausgehen dass das P-Rating ein wenig nach oben korrigiert wird..

Probleme sind aus der jetzigen Sicht der Dinge vorprogrammiert: VIA, der grösste AMD Chipset Supplier, war auf diese FSB-Offensive seitens AMD wohl etwas unvorbereitet und hat gerade erst den KT400A vorgestellt, der aber noch keine Unterstützung für dieses Feature bietet. Auch von SiS und Co. ist momentan noch nichts genaues bekannt, natürlich ist aber von allen großen Chipset Herstellern bereits angekündigt das an neuen Chipsets gearbeitet wird.

An der Architektur der Athlon XP-Prozessoren ändert sich auch bei der 200MHz-Variante weiterhin nichts, der nächste komplett neu designte Core wird erst Ende des dritten Quartals mit dem Athlon 64 erwartet. AMD verhält sich marketing- und produktstrategisch momentan wie ein 55-jähriger Pensionist mit Torschlusspanik, hoffen wir also das Beste.

ATi – Interview mit Richard Huddy

Auf Driverheaven gibts ein ausführliches Interview mit Richard Huddy, der bei ATi in der European Developer Relations Group tätig ist. Kurz gesagt: Er ist die Kommunikationsschnittstelle zwischen der Spieleindustrie und ATi und versucht deren Wünsche mit ATi´s zukünftigen Plänen in Einklang zu bringen. Hier ein kleiner Auszug aus dem Interview:

[Zardon] Can you give our members an example of an exciting new idea or implementation that you may have heard being discussed by developers?

[Richard Huddy] I’ve heard about a new form of pizza that could include large doses of caffeine.
It’s what I’ve been waiting for all my life!
As for features in games – I shouldn’t try to steal their thunder especially for games, which are not yet released.

Scheint ein symphatischer Kerl zu sein, der einiges an Verantwortung und einen hammerharten Nachnamen hat.

Tom’s Hardware – Review des Zalman-ZM80A

Ein interessanter Review inklusive sehr guter Einbauanleitung über den neuen Zalman ZM80-HP passiv Heatpipe Kühler ist auf Tom’s Hardware nachzulesen. Vor allem für lärmempfindliche PC-User kann dieser gewaltige Kühlkörper Abhilfe schaffen, allerdings wird dafür auch ein PCI-Slot belegt. Wer die Montage in Eigenregie scheut, kann auch zur Sapphire Atlantis Radeon 9700 PRO Ultimate Edition (wer kann das in einem Atemzug aussprechen ?) greifen, wo der ZM80-HP schon vom Hersteller montiert ist.

Der Kühler funktioniert aufgrund der Bauform nicht mit Matrox Parhelia Karten und jeder der gehofft hatte die Lautstärke seiner GeforceFX ein wenig unter Concorde Niveau zu bringen, wird auch enttäuscht. Für dieses Monster reicht der neue Zalman bei weitem nicht aus. Eventuell legt NVIDIA ja selbst eine passiv Kühlung nach, die dann vermutlich sechs bis zehn PCI-Slots belegen müsste um genug Effizienz zu entwickeln..

ICI – Stinkende Socken bald kein Proble

Rebell.at ist zwar ein Magazin das sich hauptsächlich mit Spielen und deren Umfeld beschäftigt, aber diese revolutionäre Entwicklung wollen wir euch keinesfalls vorenthalten:

Die ICI (Imperial Chemical Industry) Group hat in einer aktuellen Pressemeldung eine neue Technologie namens Sensory Perception Technologies, kurz SPT, vorgestellt. Damit ist es möglich, Geruchsstoffe in Kleidungsstücken dauerhaft zu integrieren. Ein typisches Anwendungsbeispiel ist hier der berühmte stinkende Socken, der mittels SPT problemlos störende Gerüche neutralisieren kann. Hier ein kleiner Auszug aus der ICI-Pressemeldung:

Shibani Mohindra, New Business Development Director at Quest International, says: „Until now, textiles have only used the senses of vision and touch but a new way of looking at the impact of the senses on our lives – sensism – will revolutionise the textile industry. This new philosophy is based on the idea that multi-sensory tools can empower us to become more productive, more successful and to enjoy relationships more. The first practical application is SPT which creates ‚3D fabrics‘. The fabric, which will be the norm in the future, makes clothes that look good, feel good and do good.“

Wo und wann man diese Kleidung kaufen können wird, ist uns bis jetzt noch nicht bekannt. Wir sind auf jeden Fall auf die ersten Produkte mit SPT gespannt. Nie mehr waschen und trotzdem nicht stinken – die moderne Chemische Industrie machts möglich. Dies eröffnet auch für Singlehaushalte ohne Waschmaschine neue Perspektiven, die Abhängigkeit von Mutters Launen könnte dank SPT, zumindest in einer etwas stärkeren Form, bald kein Problem mehr sein. Da laut ICI die Gerüche aber nur so unscheinbar sind das man damit keine Deodorants oder Parfums beeinträchtigt, ist dies wenigstens vorläufig noch ein Wunschtraum.

UNO-Resolution 1441 fehlgeschlagen?

Soeben hat CNN live und in Farbe gemeldet, das die UNO-Resolution 1441 zur Entwaffnung des Irak fehlgeschlagen ist. Nachdem die U.N. Inspektoren herausgefunden haben, dass neben den Al-Samuhd Raketen auch die Al-Bundhjy und die Al-Ko’hol Raketen 154km Reichweite haben, anstatt der erlaubten 150km, stehen die U.S. Streitkräfte bereits knapp vor Bagdad und Saddam’s Paläste sind schon zu einem Haufen Schrott gebombt worden. Leider gab es gewaltige Verluste, weil eine Ladung Scud-Raketen mit Anthrax Sprengköpfen, ein sogenannter Scud-Storm, auf die anrückenden G.I.s abgefeuert wurde. Der Präsident ist ausser sich und tauscht die Führungsmannschaft in der Golfregion aus.

Nachdem außer mir eigentlich nur inkompetente Flachwurzler im Pentagon unterwegs sind, muss ich mal wieder die Drecksarbeit machen und begebe mich schnellstmöglich nach Kuwait in meinen Atombomben sicheren Bunker, wo ich gemütlich bei einer Flasche Bier vor dem Computer die U.S. Army in die Schlacht schicke.

Gleich nach dem Frühstück ist Bagdad befreit, Saddam entwaffnet, die ersten U.S. Tanker verladen Erdöl und ich bin wieder auf dem Weg nach Hause. C&C: Generals ist, zumindest in der ersten U.S. Mission, verdammt authentisch …

Nur das mit dem nach Hause fahren klappt leider doch nicht so ganz, eine Terror Zelle ist vielleicht ausradiert, aber die GLA (Abkürzung für Global Liberation Army), ist offensichtlich weltweit aktiv, weshalb wir den Kampf gegen den internationalen Terrorismus fortsetzen müssen. Zur gleichen Zeit haben die Chinesen ähnliche Probleme, GLA Terroristen sind überall am Vormarsch und kaum aufzuhalten.

Das Szenario von C&C: Generals ist schon fast eine True Story. Es gibt nur noch zwei Weltmächte, China und die USA, welche gewaltige Probleme mit einer im Untergrund operierenden, extrem schlägkräftigen, Organisation (die bereits genannte GLA) haben. Wer jetzt glaubt man, könnte diese Truppe mit der Bruderschaft von NOD aus den Vorgängern vergleichen, hat schon gewissermaßen recht, nur die Bewaffnung der Kerle ist wesentlich realistischer und somit auch vom moralischen Standpunkt gesehen, perverser.

Eine dieser drei Parteien könnt ihr in Generals zum Sieg führen. Sowohl die beiden Grössmächte als auch die Terroristen der GLA verfügen über jeweils unterschiedliche Bewaffnung, Optik, Sprachausgabe und Musik. Das Ressourcen Sammeln ist aber bei allen drei gleich: Es gibt Ressourcenlager die ihr mit GLA-Arbeitern, Chinesischen LKW’s oder US-Hubschraubern ausbeuten müsst, um zu Kohle zu kommen und eine Streitmacht bauen zu können. Es gibt auch noch einige alternative Methoden. Die Chinesen haben einen Hacker im Arsenal, der im Internet Bankkonten hacken und kleinere Beträge auf euer Konto verschieben kann. Einige Zivilgebäude geben bei Eroberung auch was her.

Die Amerikaner verfügen über sehr starke Aufklärungskapazitäten und eine schlagkräftige Airforce. Ihr werdet Stealth-Bomber, Hubschrauber die Marines in Gebäude abseilen, Partikelkanonen und noch so einiges mehr im US-Arsenal finden.

Die Sprüche der US-Army-Mannen sind in den meisten Fällen unheimlich cool und motivieren dazu mit einer Sonnenbrille nach "Michael-Knight-Art" und Kaugummi zu spielen.

Die große Stärke der Chinesen sind eher ihre Landstreitkräfte. Da gibt es zum Beispiel den Dragon Tank der gewaltige Flammenstöße ausstößt und jeden Infanteristen in kürzester Zeit zu einem Medium Steak grillen kann. Mit dem Gattling-Tank erreicht man bei Infanterie nicht ganz die selbe Wirkung aber dafür kann man auch ganz gut das gegnerische Fluggerät damit vom Himmel holen. Die stärkste Einheit der Chinesen ist der Overlord Tank der auch gleichzeitig die mit Abstand stärkste Land-Einheit im Spiel ist. Für läppische 2000 Credits könnt ihr ein doppelläufiges Riesenvieh aus der Kriegsfabrik loslassen, welches Wahlweise mit einer Gattling-Kanone, einem 4-fach Propaganda Lautsprecher – der kurioserweise die eigenen Einheiten in der Umgebung heilt – oder einem Bunker für ein paar Infanteristen aufrüsten könnt. Das Gerät kostet dann mit allen Finessen ausgestattet zwar ein Sümmchen mit dem man locker vier normale Kampfpanzer bauen kann, aber es hat eine Durchschlagskraft, welche die halbe Armee des Gegners in die Knie zwingen kann.

Bleibt noch die GLA, die von der Bewaffnung her sicher die schwächste Partei ist, aber dafür mit gewaltigen militärischen Massen und einem ordendlichen Schuss Fanatismus punkten kann. Alles was Räder hat wird mit Maschinengewehren und fanatischen Schützen ausgestattet. Traktoren werden anstatt mit Gülle mit Anthrax beladen und sorgen bei der feindlichen Infanterie für starke Kopfschmerzen. Natürlich gibt es auch die zu Beginn schon erwähnten SCUD Raketenwerfer und auch hier gibts wieder einen Giftgas Sprengkopf. Für den kleinen Palästinenser-Touch sorgen Selbstmordattentäter, die wild um sich fuchtelnd mit TNT-Gürteln rumlaufen und Kamikaze LKW’s sind natürlich auch noch unterwegs. Wen wundert es da noch, das C&C: Generals in Deutschland aufgrund enormer Kriegsverherrlichung indiziert wurde.

Die Levelgestaltung und die geskripteten Abläufe sind bei Generals wirklich sehr gut gelungen. Es ist auch immer wieder mal ein Einsatz dabei, der vom üblichen "Basis bauen, verteidigen, Einheiten produzieren bis man eine Übermacht hat und Vernichten des Gegners" abweicht, obwohl das natürlich die Hauptaufgabe ist. Erstmals in der C&C-Reihe kämpft man auch in Stadtgebieten und Wüstenlandschaften. Die Texturen wirken absolut überzeugend und die Explosionen sind bis jetzt noch bei keinem anderen Spiel besser dargestellt worden. Wenn zum Beispiel ein Fahrzeug der GLA getroffen wird überschlägt es sich, die Reifen fliegen in alle Richtungen davon und der Schütze macht eine grenzgeniale Bruchlandung, die fast schon Mitleid mit dem armen Terroristen erweckt.

Die wunderschöne Grafik ist jetzt komplett in 3D und extrem detailliert. Das Rad wurde aber hier offensichtlich nicht neu erfunden. Irgendwie sieht das Ganze ein wenig nach Emperor: Battle for Dune auf einer Exkursion am Planeten Erde aus. Trotzdem kann sich ein Stratege keine bessere 3D-Welt wünschen. Alles sieht gut aus und ist wunderbar einfach zu bedienen. An der Steuerung hat sich im Großen und Ganzen nicht viel getan, nur das Baumenü auf der rechten Seite ist verschwunden. Stattdessen muss man jetzt die entsprechenden Gebäude anklicken, um ins jeweilige Baumenü zu kommen. Das ist eher ein Rückschritt gegenüber den Vorgängern, da es in hektischen Situationen mitunter zu schweren Konfusionen führen kann. Positiv hervorheben kann man die Möglichkeit, auch Zivilgebäude mit Infanterie besetzen zu können was teilweise wirklich hart zu knacken ist wenn man keine Luftwaffe zur Verfügung hat.

Die Video-Sequenzen zwischen den Missionen wurden abgeschafft und durch einfache, vertonte Briefings während des Ladevorganges und auf der 3D-Engine basierenden Einleitungen ersetzt. Das sieht zwar im Ganzen gesehen nicht schlecht aus, aber es fehlt damit einfach ein gewisses Flair, welches bei Alarmstufe Rot durch die teilweise genialen Videos zwischen den Missionen vorhanden war.

Wo sich leider nichts getan hat, ist der unglaublich verbugte Multiplayer-Part und die teilweise wirklich lachhafte KI. Seit Dune 2 gibt es leider generell keine signifikanten Veränderungen in dieser Hinsicht und das ist jetzt 11 Jahre (!!!) her. Nachdem der Computer im Skirmish-Modus schon so dumm ist, wird hoffentlich der Multiplayerpart noch mit einigen Patches und ordendlichen Maps spielbar gemacht. Zum Zeitpunkt des Reviews war zwar schon der dritte Patch veröffentlicht, aber von einem MP-Spiel ohne Bugs kann man auch bei Version 1.3 noch lange nicht sprechen. Hier kann man nur auf die Zukunft hoffen. In den Kampagnen-Modi wird das Manko KI durch geskriptete Ereignisse oder einer gewaltigen Masse an Gegnern wieder wett gemacht – dies treibt den Schwierigkeitsgrad teilweise extrem hoch. Nicht selten steht man gewaltigen Großangriffen gegenüber, bei denen man leicht den Überblick verlieren kann.

Wer die offiziellen Skirmish-/MP-Karten benutzt, ist ebenfalls bestraft, da diese zu 95 Prozent symmetrisch und zu 97.6 Prozent stark langweilend sind. Hier schafft der Map-Editor (World Builder) Abhilfe. Der ist aber ohne Handbuch fast unbedienbar. Wer Interesse am Erstellen eigener Maps hat, kann sich eine detailierte Anleitung im PDF-Format von Electronic Arts herunterladen und sich ein wenig schlauer machen.

Bleibt nur noch der Sound zu erwähnen: Die Musik ist eine Mischung aus Metal mit symphonischen bzw. bei der GLA orientalischen Einflüssen und ergänzt sich perfekt mit dem Spielgeschehen. Leider passt sie sich aber nicht den Gegebenheiten an, wie es zum Beispiel bei Earth 2150 oder dem guten alten Dune 2 der Fall war. Die Effekte können auf ganzer Linie überzeugen, der Sound von fünf anrollenden Overlord-Panzern mit rotierenden Gattling-Kanonen ist bombastisch. Bei Generals macht es sich richtig bezahlt wenn man in ein ordendliches Soundsystem investiert hat, selbstverständlich gilt das auch für die Grafikkarte.

C&C: Generals ist spielerisch nicht wirklich innovativ aber trotzdem grundsolide. Maßstäbe setzen kann es in jedem Fall bei Grafik und Sound. Selten wurde ein Strategie Spiel technisch so gut umgesetzt, aber man merkt einfach das trotz der technischen Perfektion (außer im elendiglich verbugten Multiplayer-Modus) ein gewisser "Spirit" fehlt, um zur Referenz zu werden.

Für Diskussionen wird das Spiel auf jeden Fall sorgen. In meinen Augen ist es moralisch gesehen eine Frechheit, so etwas auf den Markt zu bringen. Wir leben in einer Zeit wo aus der Situation die in Generals beschrieben wird sehr schnell, vielleicht sogar schon in wenigen Wochen, ernst werden kann. Hier finde ich mich in einer Art PC-Game Abklatsch von Pearl Harbor wieder. Die Bösen sind unrasiert und tragen Turbane, passend zum vollkommenen Klischee darf auch der orientalische Akzent nicht fehlen! Die Guten sind wie immer Amerikaner und unglaublich cool. Sie schaukeln alles ganz locker und habens einfach drauf die Welt zu retten. Solche Szenarien halte ich für pervers, rassistisch und vorurteilsfördernd. Nicht einmal America’s Army ist ethnisch und moralisch dermaßen brutal, obwohl wir hier von einem Propaganda-Schinken erster Güte sprechen – der ist allerdings kostenlos.

Wenn man dieses Manko mal beiseite lässt, haben wir einen der besten Strategietitel, die man momentan bekommen kann, für Singleplayer-Fans meiner Meinung nach sogar der beste.

SiS – Neue Grafikkarten angekündigt

Silicon Integrated Systems (SiS) hat bereits ein paar vorab Informationen zum Nachfolger der mässig erfolgreichen Grafikchips Xabre 400 und Xabre 600 veröffentlicht. Die Codenamen für die neue Grafikkartenreihe sind SiS 340 und SiS 341 wobei der 341 eine abgespeckte Version des 340 sein wird. Dieser wird voraussichtlich mit 375 MHz Chip- und 500 MHz DDR-II Speichertakt ausgestattet sein.

Über die Retail-Produktbezeichnung ist bis jetzt noch nichts bekannt, aber wir können gespannt auf die CeBit 2003 sein wo, SiS die neuen, von den bis jetzt bekannten Leistungsdaten her, duchaus konkurrenzfähigen Grafikchips offiziell vorstellen wird.

Ein-Mann-Armee beim Amoklauf

Vor ein paar Tagen schau ich mich, wie fast jeden Abend, auf einigen Spieleseiten um und siehe da, ich finde raus, Unreal 2 – The Awakening ist doch wirklich termingerecht released worden …

Ein wenig verwundert nehme ich bei Spielstart gleich zur Kenntnis, dass ich kein Sträfling oder ähnliches bin, sondern ein Ex-Marine, der in den Dienst der terranischen Kolonialverwaltung degradiert wurde. Mit einer abgebrühten, frigiden Frau namens Aida und einem kettenrauchenden Waffenfanatiker namens Isak kreuze ich auf meinem schrottreifen Raumschiff Atlantis durch die unendlichen weiten des Weltalls.

Ein Austausch-Offizier, Ne’Ban, ist auch noch mit von der Partie. Ein äusserst hilfreicher und höflicher Alien, der aussieht wie eine Pfütze mit Raumanzug. Leider ist dieser der Sprache der Erdlinge nicht so recht mächtig ist, dies führt mitunter zu Verwirrung und kleineren Pannen.

Das Raumschiff ist der Ausgangspunkt für fast alle Missionen. Hier gibt es Einsatzbesprechungen bei Aida und Isak wird euch eure Bewaffnungen näher erklären. Durch kleine Gespräche mit Ne’Ban werden die Hintergründe des Unreal Universums auch für Neueinsteiger auf durchaus interessante Weise im Spielverlauf indirekt erklärt.

Jetzt kommt ein Anfang wie man ihn erwartet hat: gleich beim Anflug kommen mir ein paar Salven gegnerischer Shock-Lances entgegen. Unmittelbar nach der Landung ist allerdings keine Spur vom Feind zu finden. Mit Ausnahme einiger Leichen und zurückgelassenen Ausrüstungsgegenständen findet sich der leere Innenhof eines Versorgungsgebäudes vor. Beim Erkunden des Gebäudekomplexes wird die Spannung schrittweise durch kleinere skurile Begegnungen mit Aliens oder Überresten von Menschen gesteigert.

Nach einem schweren Feuergefecht mit einigen Aliens wird die Lage klarer. Über ein Überwachungssystem nimmt ein Überlebender Kontakt mit mir auf. Dieser lotst mich mehr oder weniger gekonnt durch die Gefahren des ersten Einsatzes. Oft übersieht er aber einige Details oder ist duch mangelnde Videoüberwachung in seinem Job ein wenig eingeschränkt.

Sobald man den Gebäudekomplex des Aussenpostens verlassen hat, wird man erst mal von der wunderschönen Grafik der neuen Unreal Engine erschlagen. Die Texturen sind erwartungsgemäss erstklassig und gehören momentan zur Oberklasse bei Ego Shootern. In den Außenarealen der ersten Mission trifft man auch auf einige alte Bekannte, die Skaarj, die einem am Anfang mit ihren kleinen Kunststückchen ganz schön die Hölle heiss machen. Sollte man diese Biester überleben, wird man etwas später noch ein Artefakt finden, welches der unachtsame Kameralotse, der mittlerweile von den Skaarj gefunden und – wie sollte es anders sein – gekillt wurde, in einen Kraftwerksgenerator fallen hat lassen.

Aber Moment – ein Artefakt? Ein einzelnes Artefakt ist viel zu wenig für ein Spiel in dieser Größenordnung und so ist es der Wille der Leveldesigner, dass man auf die Jagd nach sieben rätselhaften Reliquien geht. Leider ist das Problem an diesen Artefakten, dass mehrere Großkonzerne, einige Banditen und die Skaarj inklusive ihrer Sklaven-Aliens auch archeologische Ausgrabungen durchführen. Die Artefakte lassen sich für einige interessante Experimente einsetzen – Testserien an genmanipulierten Tieren sind nur ein Beispiel für die Möglichkeiten mit den Reliquien. Die Folge dieser Tests sind absolut sehenswert, aber Sightseeing Tours in diese Regionen sind generell nur mit Flammenwerfer und Brandgranaten zu empfehlen. Die Gegnerscharen die man in vielen Bereichen antrifft sind fast schon auf Serious Sam-Niveau – man sollte sehr schnell den richtigen Umgang mit Granatwerfer, Raketengeschütz und Flammenwerfer lernen sonst ist man später hoffnungslos verloren.

Dunkle Industriekomplexe wechseln sich mit wunderschön texturierten Außenwelten ab, die von Eis bis grüne Seenlandschaft mit Wasserfall (natürlich inklusive einiger fieser Sniper) und Wüsten mit Tiergerippen in der Größe eines Einfamilienhauses gehen. Das Leveldesign ist gut durchdacht, grafisch ansprechend und reizt die vorhandene Hardware auf jeden Fall aus. Spielbar ist es zwar auch mit GeForce 2 MX und dergleichen, aber die gesamte grafische Pracht ist erst ab GeForce 4 Ti oder Radeon 9500+ kombiniert mit 1800+ Mhz CPU zu bewundern. Das Spiel als solches ändert sich bei reduzierten Einstellungen zwar nicht, aber ein Hauptargument für den Kauf von Unreal 2 ist die fantastische Grafik. Wer Gameplay und Story will findet sicher bessere Anschaffungsalternativen.

Die musikalische Begleitung ist fast schon einen eigenen Soundtrack wert und sehr gut auf die momentane Situation abgestimmt. Sobald man auf Gegner trifft, ändert sich die Musik und wird den Umständen entsprechend hektischer oder ruhiger, was eine sehr dichte Atmosphäre erzeugt und teilweise Schockeffekte verursacht, die frühzeitigen Haarausfall fördern. Gepatzt wurde bei der deutschen Synchonisation, die Übersetzung und Zensur des Spieles macht sehr viel Atmösphare kaputt. Auf ein lustlos gestammeltes "Aber klar doch, Schätzchen!" und einige grauenvoll verstümmelte Marine-Kommentare hätte man getrost verzichten können. Vielleicht ist hier auch vom Publisher zuviel Druck auf die Entwickler ausgeübt worden. Es hört sich alles halbfertig an, es gibt sogar einige Passagen, in denen sich die original Sprachausgabe mit der synchonisierten Deutschen Version vermischt.

Grafisch und vor allem musikalisch hat Legend hier ein sehr gutes Spiel abgeliefert, leider ist die Storyline ein wenig kurz geraten und teilweise etwas eintönig. Hardcore Spieler werden Unreal 2 in ca. zehn Stunden durchgespielt haben. Da die Story vollkommen linear verläuft ist die Wiederspielbarkeit denkbar gering. Ein wirklich böser Patzer ist das Fehlen eines Multiplayer Co-Op Modi, was Unreal Classic (dank Patch) sicher ausgezeichnet hat (Von vorne herein war zwar klar, dass es diesmal keinen geben wird, aber trotzdem …). Was nicht ist, kann ja noch werden: <a href="http://www.planetnapali.com/" target="_blank">PlanetNaPali</a> ist schon dabei eine Mod für Co-Op-Fans zu fabrizieren. Da es allerdings mehr oder weniger ein privates Projekt ist, bleibt der Erfolg dieser Anstrengungen noch abzuwarten.

Das größte Manko ist allerdings, dass Unreal 2 als Referenzklasse mit revolutionärer Grafik angepriesen wurde, und das waren auf jeden Fall leere Versprechungen. Die Grafik ist zwar sehr gut, aber auf keinen Fall den Anforderungen (die Legend hier selbst gestellt hat) entsprechend.

Zurück bleibt ein guter Shooter mit sehr vielen spannenden Momenten, der aber leider wegen der momentan genreüblichen Innovationslosigkeit nicht so aus der Masse herausragen kann, wie die Entwickler und auch die Spieler das wollten…
Trotz allem – wer gerne solide Singleplayer-Kampagnen spielt sollte sich Unreal 2 – The Awakening nicht entgehen lassen.

Was ich in Shootern seit Half Life und Unreal vermisst habe, ist wenigstens teilweise in Unreal 2 enthalten. Die plötzlichen Schockmomente, die meinen Puls auf 180 treiben und teilweise dazu führen, dass ich wirklich überlege ob ich jetzt noch weiterspielen oder aus Gründen der persönlichen Vorsicht lieber speichern und wieder zu SimCity wechseln soll.

Nach drei Tagen war der Spuk vorüber, was einen Preis von bis zu 55 Euro nicht rechtfertigt. Wenn der Hersteller schon derartige Summen für ein Spiel verlangt, dann verlange ich auch ein Spiel das mir mehr als zehn Stunden Unterhaltung bringt. Leider landet der Titel, nachdem man ihn durch hat, dann auch irgendwo in der Ecke und verstaubt – es gibt keinen alternativen Lösungsweg, es gibt nur einen vorgegebene Verlauf der Story und keine Möglichkeit eine andere Mission als die vorgegebenen zu erreichen. Und irgendwie hat man alles schon einmal gesehen. Ein wenig eintönig für ein Spiel das derartig hoch gelobt wurde.

ATi – Radeon 9800 Pro im Anmarsch

Nvidia hat den Vertrieb des GeforceFX noch nicht einmal richtig am Laufen, schon drängt ATi mit einer Weiterentwicklung des Radeon Chips auf den Markt. Der RV350 Kern wird zwischen 375 und 400 MHz getaktet sein und wie der Vorgänger, Radeon 9700 Pro, mit DDR-I Speichern betrieben. Gefertigt wird er im 150 Nanometer Prozess, zumindest ein theoretischer Nachteil zu Nvidia’s neuen Chips.

ATi wird die Neuentwicklung unter den Namen Radeon 9800/Pro und Radeon 9900 auf den Markt bringen. Die 9900er Version wird das erste ATi Desktop Grafikboard mit 256MB RAM sein. Leistungsmässig werden ca. 40% Steigerung gegenüber den Radeon 9700 Pro erwartet.

Intel – Details zum Northwood Nachfolger

Intel hat am IDF schon erste Informationen zum neuen Pentium 4 mit der Prescott Architektur freigegeben. Es wird aller Voraussicht nach der erste 90 Nanometer Desktop CPU der Welt mit Taktfrequenzen von 5 Ghz und mehr werden. Genauso wie der neue 3.06 Ghz Northwood P4 wird der Prescott Hyperthreading, also das Simulieren einer zweiten CPU zur besseren Lastverteilung, unterstützen. Ein neuer SSE Befehlssatz für bessere Video, Audio und Encoding Performance ist auch geplant.

Für viele eine schlechte Nachricht: Intel’s neues Baby bekommt auch eine Sicherheitstechnologie namens „Le Grande“ spendiert. Bis jetzt gibt es darüber noch keine offiziellen Aussagen, aber es ist denkbar dass hier der erste Schritt zur vollen Unterstützung von Microsoft’s Palladium Projekt getan ist.

Serial ATA – Port Multiplier vorgestellt

Am Intel Developer Forum wurde von mehreren Herstellern ein sogenannter „Port Multiplier“ für die neue Serial ATA Schnittstelle vorgestellt. Dieser erlaubt das betreiben von mehreren Geräten an einer S-ATA Schnittstelle was bisher noch nicht möglich war – es musste für jedes Gerät ein eigenes Kabel angeschlossen werden.

Bei mehreren Festplatten kann dies durchaus ein Problem werden, es gibt wenige Mainboards mit 6 oder mehr S-ATA Ports. Der Multiplier umgeht dieses Problem indem er einfach die Bandbreite eines Ports teilt, ähnlich wie bei USB-Hubs. Natürlich kann dies Nachteile haben, da die Bandbreite eines S-ATA Ports mit 150MB/Sec beschränkt ist. Es wird aber bereits an S-ATA II gearbeitet, bei diesem Standard wird der Datendurchsatz bei 300MB/Sec liegen.

Honk lebt!

Wie wir aus vertraulicher Quelle erfahren konnten ist Honk entgegen allen anderen Behauptungen doch nicht tot!

Einer unserer Journalisten konnte ihn unter Lebensgefahr in einem Waldstück nahe der ukrainischen Hauptstadt Kiew ausfindig machen, wo er mit zwei 80 jährigen Wehrmachtsoldaten die ein Waldstück seit 1942 im Irrglauben, die Rote Armee sei doch noch aufgehalten worden, besetzt halten, wilde Grillparties feiert.

Wir werden euch ständig auf dem Laufenden halten. Möglicherweise schaffen wir es noch, ihn zur Rückkehr und zur Fulltime-Mitarbeit zu bewegen.

Windows 9X – Fehler selbst entschlüsseln

Ein äussert wichtiger Fund für alle Windows Benutzer:

GetOdd.com hat ein Tool vorgestellt mit dem man jede Fehlermeldung, die W9X/ME und auch teilweise noch W2K/XP melden problemlos entschlüsseln kann.

Man muss nur die genauen Daten der Fehlermeldung eintragen und schon bekommt man in klaren, auch für Laien verständlichen, Sätzen (leider nur auf Englisch) erklärt, was mit dem PC und/oder dem Betriebssystem nicht in Ordnung ist.

nVidia – GeForce FX kann nicht überzeugen

Die Jungs von ZDNet sind offensichtlich nicht wirklich begeistert von der Performance des neuen GeForce FX. Es wurde zwar schon einiges an Kritik über Nvidia´s neuestes Grafikboard laut (nervige Lautstärke, nur minimale Leistungsunterschiede zwischen Radeon9700Pro und GFFX, zu hoher Preis, ..), aber der Test der deutschen Seite ist bis jetzt der am härtesten ausgefallene von uns bekannten seriösen Medien.