Steam – Hat zwei Mal zugeschlagen

Valve hat sich kürzlich für seine Online-Vertriebsplattform Steam zwei neue Spiele unter den Nagel gerissen. Schon seit einer Woche ist das Echtzeit-Strategiespiel Heroes of Annihilated Empires auch über die Plattform erhältlich.

Nach neuesten Informationen, soll auch das kommende Rennspiel Race Steam-Unterstützung- und Distribution erhalten. Es wird zwar auch eine Boxed Version geben, trotzdem wird die Installation von Steam für Updates und Neuigkeiten vorausgesetzt.

Postal – Zünftiges Bundle angekündigt

Freunde der durchaus unzimperlichen Shooter-Reihe Postal werden sich auf die baldige Veröffentlichung vom „Fudge Pack“ freuen. Zwar tendiert die Warscheinlichkeit einer Veröffentlichung hier gegen null, aber ein Import ist doch auch mal was feines.

Neben den beiden Hauptprogrammen Postal und Postal 2, werden auch die beiden Share the Pain und Apocalypse Weekend ihren Weg in die Verpackung schaffen. Außerdem ist die Total-Conversion Eternal Damnation, die erst kürzlich veröffentlicht wurde, mit dabei, sowie einige, bisher nicht genannte Goodies.

Nintendo – Holt zum Tiefschlag aus

Logisch, dass man auch bei Nintendo in der heißen Phase vor dem baldigen Release der eigenen Konsole Wii keinen Boden an die Konkurrenten verschenken möchte.

Reggie Fils-Aime zauberte kürzlich diese Schikane gegen Sony aus dem Hut:

„Are my competitors making some mistakes? Yes they are. But I’ll tell you this: Sony is a formidable company and I respect them and I don’t take them lightly. We have to do what we need to do, let them do what they’re going to do. If they continue to make mistakes that’s their problem not mine. We are focused on making sure that we are going to be successful.“

Bei allen fliegenden Untertassen! Nein!

In Italien werden auch Spiele gemacht – das wissen wir spätestens seit Tony Tough. Das Abenteuer des klugscheisserischen Privatdetektives scheint auch erfolgreich genug gewesen zu sein, um einen zweiten Teil zu rechtfertigen, denn ein solcher steht jetzt im Handel. Und eines vorweg: ein Klugscheisser ist Tony Tough noch immer.

Um genau zu sein ist er es "schon", denn Tony Tough 2 spielt vor den Geschehnissen des ersten Teils. Lange davor. Tony ist ein dreizehnjähriger Hosenscheisser der hofft, eines Tages ein großer Privatdetektiv zu werden. Er lebt im <s>vertäumten Örtchen</s> beschissenen Kaff Washington im US-Bundesstaat New Mexico der 50er-Jahre. Alles beginnt harmlos. Tony kommt zur spät zur Schule, muss nachsitzen, verschluckt etwas, das man auf keinen Fall verschlucken sollte und landet im Krankenhaus. Von dort nimmt eine verrückte Geschichte ihren Lauf, in der man sich an vage Hinweise halten muss um zu wissen, was man zu tun hat.

Das ist einerseits furchtbar frustrierend, andererseits aber ein ganz besonderes Feature des Spiels, das sich tatsächlich wie die groteske Welt eines Halbwüchsigen anfühlt. Die Erwachsenen hacken auf einem herum, man hat große Träume die keiner ernst nimmt und alles was man dem als Waffe entgegensetzen kann, sind freche Sprüchen und ein klarer Verstand. Soweit man von einem solchen bei Tony sprechen kann. Seine wirren und langatmigen Monologe sind ein steter Begleiter. Zu oft wirkt der Humor darin gezwungen und nicht komisch, aber nicht immer. Es sind die kleinen Perlen zwischendurch, für die man den nervigen kleinen Kerl doch irgendwie sehr lieb gewinnt.

Der junge Tough hat in seiner Welt nicht viele Freunde, wenige sind überhaupt nett zu ihm. Kann man auch irgendwie verstehen, denn ein vorlauter Naseweis wird halt nicht gern gesehen. Sein Hund Pantagruel und der Nachbarsjunge sind aber Ausnahmen. Andere Charaktere sind wie angedeutet nicht so sympathisch und sollen es auch gar nicht sein. Alle sind sie Charikaturen auf die Epoche in der die Geschichte angesiedelt sind. Etwa die strenge Mutter, die daheim das Ruder in der Hand hält und die, bei aller Liebe für ihren Sohn, einfach nicht in mein Herz geschlossen werden will. Wahrscheinlich auch nicht, weil sie im Gespräch schon mal den latenten Rassismus ihrer Zeit zum Vorschein kommen lässt. Der Humor des Spiels ist oft sehr eigen – politisch nicht immer korrekt, manchmal sehr schwarz. Aber er hat was.

Ähnliches gilt für die Präsentation. Der Stil ist trüb und verwaschen, unspektakulär und auf seine Weise fast künstlerisch. Das kann, wenn man es zulässt schon gefallen. Aber die Technik dazu stinkt nach verfaultem Fisch. Die Animationen sind nicht die schönsten, die Renderbilder nicht die detailreichsten. Viele der Hintgründe sind nutzlos und verlängern nur die Laufwege. Vielleicht ist das der "freien" Atmosphäre zuträglich, die das Spielprinzip versprüht, aber es nervt mit der Zeit genauso wie Tonys überall dazugegebener Senf.

Durch das ganze Spiel zieht sich gut gemeintes, aber eigenwilliges und nicht immer geglücktes oder fertiges Handwerk. Die Vertonung ist gut. Meist hört man zwar wenig bis nichts, aber das passt in einem Wüstendorf ja auch. Die Stimmen passen zu den Charakteren. Es haben sich aber mitunter seltsame Fehler eingeschlichen. Wie kann es passieren, dass Tonys Stimme in manchen Dialogen beide Figuren spricht? Ab und zu mutet auch die Tonlage seltsam an. Insgesamt sind die Stimmen kein Grund, vom Kauf abzuraten, aber nicht ganz das was man von ANACONDA gewohnt ist.

Während sich die Rätselkost als meist logisch, kreativ, abwechslungsreich und angemessen schwierig erweist, und lediglich am angesprochenen Hinweismangel krankt, ist die Steuerung keineswegs gänzlich positiv zu beurteilen. Eigentlich ist sie einfach gehalten. Die rechte Maustaste führt aus, was die linke auswählt – Gehen, Beobachten, Nehmen oder Benutzen. Die Icons irritieren dabei etwas: es dauert bis man sich dran gewöhnt, dass eine Tür nicht mit dem Hand-Symbol geöffnet wird, sondern mit einem Schraubenschlüssel benutzt. Das Inventar poppt auf, wenn man den oberen Bildschirmrand fährt. Das wäre gut gedacht, wenn man nicht durch die ständigen Kamerawechsel dazu verleitet wäre, eben nach oben zu fahren, und dadurch die vorher befohelnen Aktionen abbrechen würde. Durch Dialoge klickt man sich anhand von Symbolen. Oft hat man mehrere Antwortmöglichkeiten, ohne damit andere Effekte zu erzielen. Das ist recht nutzlos, aber doch irgendwie ganz nett.

Dass das Spiel unfertig ist, gefällt mir aber gar nicht. Bugs sorgen dafür, dass manche Rätsel zu Sackgassen führen können, wenn sie zu früh gelöst werden. Andere werfen beim Speichern auf den Desktop zurück (freilich ohne ein brauchbares Savegame zu erzeugen). Wenn die unheimlich seltsamen Rendervideos abgespielt werden, schaltet das Spiel kurzzeitig zu Windows zurück. Man wird aus dem Spiel gerissen. Warum seltsam? Wieder und wieder sieht man die gleichen, schlecht geschnittenen Szenen nach den sieben Kapiteln, und immer werden sie nur etwas erweitert oder gekürzt. Die Erzählform ist wie alles an Tony Tough 2. Man kann es mögen, muss es aber nicht. Aber etwas muss mir erstmal jemand erklären: wie zum Teufel flackernde Plakatwände in Rendervideos die Qualitätskontrolle passieren können.

Alles in Allem hätte Tony Tough 2 einfach noch eine Portion Feinschliff benötigt. Die Ansätze sind gut. Der Witz gefällt insgesamt doch und der ganze Stil ist einzigartig. Nichts davon wird aber auf hohem Niveau durchgehalten – kein Bereich bleibt ohne Tadel. Und so versinkt die liebliche Nervensäge zunehmend im Durchschnitt. Wer sich mit Adventures und schwarzem Humor immer anfreunden kann, sollte sich nicht vom Kauf abhalten lassen. Die Klasse eines Sam & Max erreicht Tony nicht und allzu lang ist er auch nicht unterwegs (5-6 Stunden), aber seine Daseinsberechtigung hat der zweite Teil durchaus. Ich wünsch mir einen dritten – und mehr Geduld bei dessen Entwicklung.

Kommentar – Ein Hilferuf an die Community!

Ich habs Amazon gesagt. Meldet euch bei mir, hab ich virtuell quasi gebrüllt, als ich den Säcken damals meine E-Mailadresse überlassen habe. Sie haben sich nicht gemeldet, als die Vorbestellaktion zum Nintendo Wii anlief. Danke dafür! Danke für gar nichts!

Cartman hat Recht! Das Warten auf den Wii ist wie das Warten auf Weihnachten – mal 1000. Mit jedem Tag den wir der Veröffentlichung näher kommen verrinnt die Zeit langsamer. Aus diesem Grund, will ich auch keinen Tag länger warten, als unbedingt notwendig. Am 8. Dezember ist er bei uns.

Was also tut man in meiner Situation? Man rennt von Geschäft zu Geschäft, fragt, ob denn schon ein Kontingent bekannt ist und will sich als Vorbesteller eintragen lassen. Doch so wäre die Welt ja viel zu einfach.

In der Millionenstadt Wien sieht die Welt anders aus:

Bei Hartlauer: „Guten Tag! Ich wollte nur wissen, ob sie schon wissen, wie viele Nintendo Wii sie reinbekommen werden?“. Die Verkäuferin schluckt kurz: „Ninwas?“. Damit hab ich gerechnet: „Die neue Nintendo Konsole; sollte in vier Wochen erscheinen.“. Die Dame schreitet zum Telefon und ruft irgendwelche Zuständigen an. „Nein leider.“.

Bei Libro: „Hallo! Wisst ihr schon, wie viele Nintendo Wii ihr reinkriegen werdet?“ – Die Angestellten hinterm Infotisch sehen mich an, als ob ich ein vierbusiges Alien-Weib wäre. „Leider nein.“, sagen sie. Immerhin scheinen sie zu wissen, was ein Nintendo Wii ist. Wahnsinn.

Ich verstehe und ziehe weiter. Nächste Woche versuch ich es noch bei einem Mediamarkt und bei einem kleinen Spielehändler – irgendwo wird hier in Wien schon ein guter sein. Scheinbar ist vier Wochen vor dem Release noch absolut nicht klar, wie Nintendo die Händler versorgen will. Das ist ziemlich hart, denn so lässt sich natürlich kein echter Schlachtplan erstellen. Wo stellt man sich am Besten in aller Früh an? Wo gibt es die größte Chance am Releasetag auch ohne Vorbestellung stolzer Wii-Besitzer zu werden? Ich muss das wissen! Hier müssen immerhin noch Flurpläne erstellt und der kürzestmögliche Weg zwischen den Regalen berechnet werden. Verdammt, wer will mich daran hindern, eine Konsole zu kaufen? Ich wittere eine Verschwörung!

Liebe Leser in Wien und Umgebung. Hat jemand Tipps für mich? :-)

Gothic 3 – Demo ist da

Nachdem wir dem Spiel bereits besondere Güte mit Bugabstrichen attestierten, kann sich jetzt jeder interessierte Spieler selbst ein Bild davon machen. Vorher muss er allerdings die gut ein Gigabyte große Demo herunterladen. Die Anspielversion beinhaltet das komplette Startgebiet mit idyllischen Wäldern und harten Kämpfen.

Max Payne unter der Sonne?

Victor Corbet ist schon ein harter Hund. Wollte er doch eigentlich schon im August in die Läden poltern, hat er es nun leider erst vor ein paar Tagen geschafft. Macht nichts, denn in Zeiten von Bugs als Spielspaßbremsen, warte ich lieber ein wenig länger, als letztendlich ein unfertiges Produkt in den Händen zu halten. Ob sich das Plus an Entwicklungszeit bei El Matador ausgezeichnet hat, kläre ich im folgenden Test.

Unser Hauptcharakter ist, wie oben schon erwähnt, Victor Corbet. Er ist nicht nur für seinen Charme, mit dem er besonders unseren Chef Tom Schaffer verzauberte, sondern besonders für seine harte Gangart bekannt. Als Spezialagent der amerikanischen Anti-Drogen-Behörde DEA wird er deshalb umgehend in den Einsatz geschickt, um es mit der komlumbianischen Drogenmafia aufzunehmen. Der deutsche Publisher Frogster Interactive hat die letzten Monate vermutlich mit Entschärfung und Lokalisation des Spiels verbracht. Beide Unternehmen kann man als erfolgreich betrachten. So wurden dem Spiel das Ragdoll-System und das Blut genommen, Einschnitte in das eigentliche Gameplay gibt es, bis auf ein zweites Betäubungsgewehr, jedoch nicht. Der komplette Verzicht auf Blut nimmt dem Titel für mich aber einen guten Teil seiner Brachialität und Atmosphäre.

Die Synchronisation ist hingegen sehr atmosphärisch. Unsere Hauptfigur spricht mit der Stimme von Kiefer Sutherland und gibt in den reichlich vorhandenen Zwischensequenzen eine richtig gute Figur ab.

Synchronisation hin oder her – wie spielt sich El Matador überhaupt? Witzig aber wahr, hier wurde sich offensichtlich rege bei anderen Titeln bedient. Ähnlich wie bei Max Payne haben wir eine aufladbare Zeitleiste, mit deren Hilfe wir spektakuläre Zeitlupenstunts vollführen können. Ob man es nun braucht oder nicht – in Zeitlupe und springender Weise um die Ecke zu hechten um gleichzeitig drei bis vier Gegner aus den Latschen zu hauen, ist einfach unfassbar cool. Der handelsübliche Verzerrungseffekt kommt natürlich inklusive.

Wie es sich für einen brachialen Shooter dieser Art gehört, darf ein großes Waffenarsenal nicht fehlen. Wir gehen mit UZI, Pistolen, Granaten, Maschinengewehren und Schrotflinten auf Gaunerjagd. Die Grafikengine sorgt dabei für erstaunlich schöne Effekte und Explosionen. Trotz einer aufwändigen Phsysikengine, ist die Zerstörbarkeit der Umgebung leider arg eingeschränkt. Einladende Gegenstände wie Aquarien oder Kisten lassen sich nicht zerstören. Dass Gegner des Öfteren in sehr albernen Positionen zum Liegen kommen, gerät hier zur Nebensache. Die Umgebungen sind also allesamt sehr schön gestaltet, scharf texturiert und hübsch ausgeleuchtet, die Interaktivität fehlt mir jedoch – weder Computer noch Jukeboxen lassen sich bedienen.

Ein weiteres Problem ist die übermenschliche Zielsicherheit der Computergegner. Meist ist es schon nach einem gezielten Kopftreffer aus für uns und wir müssen per Quickload neu beginnen.

Dank des durchdachten Speichersystems ist das eigentlich kein Problem, aber doch nervig, weil die geschilderte Situation empfindlich oft auftritt. Sehr witzig ist übrigens die Tatsache, dass Geschosse dynamisch von Gegenständen abprallen. So könnten wir zwar quasi um die Ecke schießen, aber eigentlich artet jeglicher Konflikt im Spiel eh in eine unkontrollierte Schießerei aus.

Gegen Ende einiger Level gibt es dann zudem die Bossgegner, die besonders lange leben und fiese Spezialattacken vorzuweisen haben. Hier kann ein durchdachtes Vorgehen in jedem Falle nicht schaden.

Das Kernstück ist die insgesamt sehr atmosphärische hübsche Optik. Scharfe Texturen und tolle, dynamische Schatten sind mit leistungsstarker Hardware kein Problem. Die Schauplätze sind allesamt sehr glaubwürdig designed und auch die Charaktere in den Zwischensequenzen kommen erwartungsgemäß kernig, leider auch ein wenig kantig herüber.

Letztendlich bleibt El Matador aber nicht hinter meinen Erwartungen zurück. Denn ich erwartete einen geradlinigen, hübschen und äußerst atmosphärischen Shooter. Dank einiger Designlücken und extremem Trial-and-Error Prinzip verdient das Spiel aber keine höhere, aber sicherlich auch keine niedrigere Wertung. Fans zünftiger Ballerabende können jedenfalls locker einen Blick riskieren.

Half-Life 2: Episode 2 – Verschiebung

Eigentlich war es doch zu erwarten. Schließlich ist auch der erste Episodenteil von Half-Life 2 nicht pünktlich in den Läden erschienen, vom Hauptprogramm möchte ich hier überhaupt nicht reden. Jetzt hat es leider auch die zweite Episode erwischt, welche nun auf dem Sommer 2007 verschoben wurde. Das Paket aus Half-Life 2: Episode 2, Team Fortress 2 und Portal sollte ursprünglich schon im ersten Quartal des kommenden Jahres erscheinen.