Fliegen wie eine explosive Möwe

Komm zur Airforce, haben sie gesagt. Da lernst du die Welt kennen, haben sie gesagt. Alle Frauen stehen auf Piloten, haben sie gesagt. Was sie nicht gesagt haben ist, dass die verdammten Feinde dich vom Himmel pusten wollen. Ja ich weiß, das könnte die Einleitung zu jeder x-beliebigen Flugsimulation sein – aber in dem Fall geht es um die Wii-Version von Blazing Angels.

In der schlüpfen wir in die Rolle eines amerikanischen Piloten, der bei vielen der wichtigsten Schlachten des Zweiten Weltkriegs im Luftkampf dabei war. Er erzählt in kleineren Sequenzen seine Geschichte, die aber in Wahrheit ziemlich nebensächlich ist. Wir wehren die Kamikaze-Spinner über Pearl Harbor ab, wir wehren die deutschen Spinner über London ab und manchmal werden wir Spinner auch abgewehrt. Das Ubisoft Bukarest-Studio war für das Spiel verantwortlich und hat sich alle Mühe gemacht, um stimmungsvolle Einsätze in abwechslungsreichen Gebieten zu gestalten. Das gelang. Mit unserer zum Flugzeug gewordenen Nunchuck-Hand fetzen wir rasant über die Dächer des zerbombten Londons, tasten uns vorsichtig durch einen Wüstensturm in Nordafrika und retten wir unsere Boden-Kammeraden bei Dünkirchen.

Nach den Missionen bekommen wir unsere Genre-typische Bewertung als Flieger. Je besser wir abgeschnitten haben, desto mehr Flugzeuge bekommen wir freigeschaltet. Das ist zwar alles in allem recht nett, aber einen wirklichen Mehrwert bieten die neuen Geräte nicht – trotz spürbarer Unterschiede ist aus irgendeinem Grund einfach kein spielerischer Unterschied gegeben.

Abgesehen von anfänglichen Zielschwierigkeiten, die aber spätestens mit der vierten der ungefähr zwanzig Mission vorbei sein sollten, funktioniert die Steuerung famos. Der Wii macht hier ein intuitives Fluggefühl möglich, wie man es bisher nicht kannte. Unser Vehikel fliegt so, wie wir unseren Nunchuck halten. Leider ist die grundlegende Spielmechanik allerdings relativ simpel gestrickt – sehr arcadig. Dadurch wird die Angelegenheit mit der Zeit etwas monoton.

Dass Blazing Angels bisher zu den schönsten Spielen der Plattform gehört, kommt hingegen auf der erfreulichen Seite hinzu. Bei hoher Geschwindigkeit setzt ein feiner Blur-Effekt ein, Gewässer spiegeln das Sonnenlicht, Objekte am Boden werfen weiche Schatten. Zwar ist die Terrain-Textur nicht allzu scharf aufgelöst, das fällt aber auf Screenshots eher auf, als beim Spielen. Besonders gelungen sind unter Beschuss geratene Flieger, die sich brennend mit einer Rauchschwade gen Boden verabschieden. Euch selbst passiert das im Normallfall nicht allzu oft: Blazing Angels ist nicht übermäßig herausfordernd.

Wer auf actionlastige Fliegerei steht, ist mit dem Spiel gut beraten. Man sollte halt eher etwas für Zwischendurch als einen tagelang fesselnden Zeitkiller erwarten.

Das ist der Lustige Pete, gib‘ ihm 5 Cent!

Ich werde mein ganzes Leben niemals den Tag vergessen, an dem jemand zu mir allen Ernstes gesagt hat "Ich will Pirat werden!" – dieser jemand wollte aber kein normaler Pirat sein, er wollte mit gelben Ölzeug bekleidet bei strahlendem Sonnenschein auf dem Bodensee eine Totenkopf-Flagge auf seinem Schlauchboot hissen. Sicher könnt ihr euch denken, dass mir seitdem alles mit Piraten eine Riesenfreude bereitet.

Am 26. Jänner 2007 hat Ascaron jedenfalls Tortuga – Two Treasures rausgebraucht, ein Spiel in dem es treffenderweise um Piraten geht. Mein erster Gedanke war natürlich "Muss ich haben!" – schon allein aus dem Grund, weil seit der Neuauflage von Pirates! kein ordentliches und vor allem einfaches Piratenspiel zu haben war (Salvo! zähl‘ ich jetzt mal nicht mit, das ist definitv zu kompliziert gewesen).

Auf der Verpackung des Spiels prangt an erster Stelle "Rasante, actiongeladene Story um Geheimnisse, Verrat und Liebe" – zugegeben, das hört sich an, wie die eierlegende Wollmilchsau – wie Kinderüberaschung oder schlichtweg etwas unglaubwürdig an, Marketing eben. Aber wer Ascaron kennt, ist sich der Qualität der Arbeit und der bisherigen Titel in diesem Themenbereich bewußt – immerhin sind Port Royale und vor allem Hanse – Die Expedition endgeile Spiele. Aber mehr zur Geschichte ein wenig später.

Der nächste Punkt auf der Featureliste ist "Intuitives, leicht erlernbares Gameplay" – auf diesen werde ich sofort etwas näher eingehen. Vorweg: das Spiel teilt sich einerseits in die Schiffsreisen/-kämpfe und andererseits in einen 3rd-Person-Part – in jedem der sich laufend abwechselnden Modi hat man natürlich verschiedene Aufgaben zu erfüllen und treibt somit die lineare Geschichte voran.

Man startet also direkt in die Geschichte und ins Spielgeschehen hinein – der Protagonist Thomas Blythe segelt unter der Flagge von Blackbeard. In einem integrierten Tutorial wird die Schiffsbedienung erklärt und geht sofort ins Blut über. Einfach und intuitiv – wie versprochen. Geschossen wird mit der linken Maustaste, gesteuert auf herkömmliche Weise mit WASD. Nach einem kurzen Aufwärmgefecht darf man selbstredend der Lieblingsbeschäftigung von Piraten nachgehen: kapern! (Anm: eigentlich wollte ich hier diese überaus schlechte Wortspiel-Scherzfrage bez. der Lieblingsspeise von Piraten, nämlich Kapern, anbringen – aber irgendwie konnte ich mich nicht dazu durchringen, oder doch?).

Durch längsseitiges Heransteuern an ein beschädigtes, fremdes Schiff kann man dieses entern, kapern, plündern, versenken oder was auch immer die Story in diesem Moment vorsieht. Hier kommt man jedenfalls zum ersten Mal mit dem intuitiven und leicht erlernbaren Gameplay für den 3rd-Person-Teil in Berührung: und der versetzt dem geübten Spieler einen Schlag ins Gesicht. Einerseits stellt sich mir die Frage, wer sich zur Hölle nochmal so ein Steuerungssystem ausdenkt und zum anderen, wer das auf Anhieb verstehen soll. Man muss sich das vorstellen wie überaus furchtbare Steuerung von Gothic – ja, ich geb’s zu – ich hab‘ viele Jahre lang immer wieder versucht Piranha Bytes‘ Meisterwerk zu spielen, hab aber immer nach wenigen Minuten wieder aufgegeben, da ich die Steuerung zu blöd fand – inzwischen hab‘ ichs aber kapiert und auch mir eröffnete sich die Welt von Gothic – zurück zum Thema, die Steuerung ist richtig mies und keineswegs intuitiv, man muss teilweise schon zwei oder drei Mal nachdenken um zu verstehen, wie die Steuerung per Maus und Tastatur eigentlich funktioniert, da sie wohl eigentlich für Joypads (ja Joypad, ich mag das Wort "Gamepad" nicht!) gedacht war, das lässt sich aber umstellen – aber man sollte zumindest davon ausgehen, dass jemand mit einem PC ein PC-Spiel mit PC-Hardware spielt, naja egal. Wenn die Handlung nicht von Anfang an so interessant gewesen wäre, hätte ich wohl alles hingeschmissen und nicht versucht die Steuerung zu "lernen".

Jetzt aber zur Geschichte: die Autoren haben eine nicht allzu neue Taktik angewandt, eigentlich ist es sogar naheliegend sowas zu tun. Einer der wohl besten Filme der letzten Jahre war Fluch der Karibik. Ich nehme mal an, dass ihr den Film gesehen habt: da gibts gutaussehende Frauen, einen gutaussehenden Piraten, einen verfluchten Schatz und ein gutaussehendes Geisterschiff. Natürlich wäre es jetzt etwas peinlich, die Geschichte einfach zu kopieren, aber man kann schlecht leugnen, dass man sich bei einschlägigen Filmen etwas abgeschaut hat. Nun, wie macht man jetzt eine gute Geschichte? Man nimmt zwei Mal alle Elemente einer erfolgreichen anderen Geschichte, rührt und knetet diese kräftig durch und entnimmt etwa ein Drittel der Storyelemente wieder – den Rest hebt man für später auf.

Tortuga – Two Treasures hat gleich mehrere Pirtatenbräute, es gibt eine Voodoo-Hexe, ein dickes Geisterschiff, einen Fluch und vieles mehr. Obwohl man innerhalb der Geschichte sogut wie keinen Freiraum für irgendwelche Extratouren hat, ist das Spiel enorm fesselnd. Man will immer wissen, wie es weiter geht – das realisiert man spätestens dann, wenn man zwei Stunden nachdem man "noch eine halbe Stunde, dann geh ich ins Bett" gesagt hat, wieder den selben Gedanken fasst.

Was mich etwas stört, ist die teilweise schon sehr absurde Arcadelastigkeit des Titels. Sprengfässer, Flaming Rum (also ein Molotowcocktail) oder Seemonster als Standard-Ausrüstung von Piraten sind teilweise etwas kitschig. So darf man sich auch beim Segeln nicht viel Realismus erwarten, korrekte Segelstellungen und physikalisch 100%ig korrektes Verhalten der Schiffe darf man sich trotz integriertem AGEIA PhysX-Support nicht erwarten.

Zwar ist das Spiel ist in visueller Hinsicht "nur" im guten Mittelfeld zu Hause, die Tonuntermalung ist aber genial und die Story sowieso. Ich erteile hiermit den sofortigen Kaufbefehl (zum 15jährigen Jubiläum von Ascaron liegen dem Spiel übrigens Vollversionen von Patrizier II, Port Royale und Piraten – Herrscher der Karibik bei)!

Casemodding – Klassik setzt sich durch

Dieses besonders schöne Erzeugnis aktueller Casemodding-Kunst möchte ich euch auf keinen Fall vorenthalten. Dabei handelt es sich um einen kompletten Computer, einen Flachbildschirm, Maus und Tastatur, die in eine sehr stylische Holzverkleidung eingefasst wurden. In Russland übernimmt ein darauf spezialisierter Handwerker solche Arbeiten. Der Kostenpunkt dieses gewaltigen Projekts ist allerdings geheim!

Dawn of Magic – Spielt nach der Demo weiter

Ein tolles Konzept veröffentlichen heute die Entwickler vom Action-Rollenspiel Dawn of Magic. Die kürzlich erschienene Demo bringt ca. 500 Megabyte auf die Waage und soll allein für ca. 2-4 Stunden Spielspaß sorgen. Wer jedoch damit, liebäugelt die Vollversion zu kaufen, der muss keinen neuen Charakter anfangen, sondern kann seinen Recken aus der Demo in die Vollversion übernehmen und dann weiterspielen. Also, worauf wartet ihr noch?

Resident Evil 4 – Wii-Ableger bestätigt

Es scheint offiziell zu sein: Bereits am 31. Mai soll Resident Evil 4 für Wii in Japan erscheinen. Zwar wurde ein Europa-Release noch nicht bestätigt, ich glaube aber kaum, dass Capcom diese zusätzliche Gewinnchance außer Acht lassen wird.

Ich freue mich zwar, dass ein weiterer guter Titel auf meine Lieblingskonsole kommt, allerdings handelt es sich dabei wohl wieder nur um aufgewärmte Kost. Das Spiel habe ich schon vor langer Zeit auf dem Gamecube durchgespielt und ich glaube nicht, dass mich die marginalen Änderungen am Gameplay und die neue Steuerung zu einem Kauf veranlassen … !

Brothers in Arms – Für DS und Wii angekündigt

Brothers in Arms machte mir bereits auf dem PC mit dem etwas anderen Spielkonzept spaß und hob sich erfrischend vom WW2-Einheitsbrei ab. Nun werden Ableger der Serie auch auf Nintendo´s aktuelle Konsolen kommen.

Dabei sollen die Spiele eine eigenständige Handlung bekommen und natürlich speziell auf die Steuerungsmöglichkeiten des DS beziehungsweise der Wii abgestimmt sein. Die DS-Version soll bereits diesen Sommer erscheinen während sich Wii-Fans noch bis zum Herbst gedulden müssen.

Age of Conan – Abmarsch zur Beta

Obwohl das MMORPG Age of Conan erst im Oktober diesen Jahres in die Läden kommen soll öffnet Entwickler Funcom bereits jetzt die Pforten zu einem ersten Betatest. Bereits in dieser ersten Phase sollen ca. 1000 Spieler zugelassen werden. Ab sofort läuft also die Anmeldung für den Test. Wenn ihr ausgewählt werdet, erhaltet ihr, wie üblich, eine Nachricht. Lasst uns nun gemeinsam hoffen, dass das Spiel gut- und die Testphase üppig wird!.

Firearms: Source – Mein Lieblingsmod in neuer Engine

Als Firearms-Spieler der ersten Stunde, freue ich mich natürlich besonders folgende Ankündigung machen zu dürfen: Nach langer Funkstille um das Mod-Team des Spiels ist nun die Bombe geplatzt: Firearms wird definitiv einen Nachfolger in Source-Engine bekommen.

Dieser soll das traditionelle Spielgefühl mit aktueller Technik paaren. Firearms war eine der ersten Total-Conversions für Half-Life und ist noch immer mein persönlicher Mod-Favorit. Ein Releasetermin steht leider noch nicht im Raum.

Ancient Wars: Sparta – Auf in den Kampf

Nach einigen Verschiebungen ist das Echtzeit-Strategiespiel Ancient Wars: Sparta endlich auf der Zielgeraden angekommen. Ein paar Tage vor Release haut Eidos nochmal eine Demo raus, die mit einem knappen Gigabyte ein echtes Schwergewicht ist.

In der Demo könnt ihr ganze drei Einzelspielermissionen spielen und euch ein gutes Bild vom antiken Spielgeschehen machen. Der vorraussichtliche Releasetermin am 20. April sollte also eingehalten werden können.

Nights: Journey of Dreams – Nachfolger kommt auf Wii

Der Saturn-Klassiker Nights into Dreams spielte sich anno 1996 in die Herzen vieler Anhänger. Nach nunmehr 11 Jahren wird es nun definitiv einen Nachfolger geben, welcher für die Wii erscheinen soll. Damit verstärkt Sega nochmals sein Engagement um interessante Exklusivtitel auf Nintendo´s Konsole zu bringen.

Im Laufe dieses Monats sollen weitere Details zum Spiel und dem Releasedatum veröffentlicht werden.

Yu-Gi-Oh! World Championship 2007 – Release im April

Das offizielle Spiel des Yu-Gi-Oh! World Championship Wettbewerbs wird bereits Ende diesen Monats in den Handel kommen. Der Nintendo-DS-Titel bietet Wireless- und Wi-Fi-Fähigkeiten, um den Wettbewerb mit Gegenspielern noch einfacher zu machen. Das Spiel beinhaltet insgesamt über 1600 Karten der neuesten Editionen.

Außerdem wird das Spiel vom Nintendo Wi-Fi Voice Chat Feature gebrauch machen. Damit kann man sich mit Hilfe des eingebauten Mikrofons im Spiel unterhalten. Wie gut das tatsächlich funktioniert, werden wir allerdings erst in ein paar Wochen erfahren.

Webview – Blutiges Gemetzel in Berlin

Die Kollegen von Krawall waren schon immer für ihre Radikalität bekannt. Daher verwundert es mich, dass nicht sie selbst die Initiatoren der originellen Demo am Potsdamer Platz in Berlin waren. Auf einem Schachfeld „schlachteten“ sich die Demonstranten mit 6 Litern Kunstblut ab.

Im Hintergrund war ein Transparent mit der Aufschrift „Wir wollen doch nur spielen“ aufgespannt. Die Demo soll auf die Absurdität der aktuellen Debatte um ein Totalverbot von „Killerspielen“ aufmerksam machen. Die Kollegen von Krawall waren vor Ort und machten interessante Fotos und Bemerkungen – viel Spaß damit.