Für mich persönlich die größte Überraschung der diesjährigen Spielemesse E3 ist definitiv der angekündigte Release von Left 4 Dead 2 im November 2009. Nach ziemlich genau einem Jahr bekommt mein heißgeliebtes Zombieschnetzelspiel also seinen zweiten Teil spendiert. Nach der anfänglichen Freude über die völlig unerwartete Ankündigung, schleicht sich bei mir jedoch immer mehr ein zwiespältiges Gefühl ein. War damals bei der Veröffentlichung des ersten Teils nicht von einem stetigen Nachschub an zusätzlichen Inhalten die Rede? Bis dato wurde nur ein neuer Spielmodus nachträglich implementiert, dieser aber zumindest gratis zum Download zur Verfügung gestellt. Von neuen Kampagnen jedoch weit und breit keine Spur. Dabei hätte sich dass doch gerade bei Left 4 Dead, mit seinen inhaltlich komplett voneinander unabhängigen Levels, angeboten.
Jetzt also stattdessen Left 4 Dead 2. Fünf neue Kampagnen und ein zusätzlicher, noch geheim gehaltener, Spielmodus sollen mich zu einem neuerlichen Kauf verleiten. Gleich vorneweg: Ich werde es mir, wenn auch zähneknirschend, kaufen. Dafür wird schon allein der Gruppendruck, in Form von ebenfalls dem Zombiespiel verfallenen Freunden, sorgen. Aber nach den ersten Berichten, die allesamt von einer nahezu unveränderten Grafik und Spielmechanik ausgehen, stellt sich mir schon die Frage, ob es nicht ein simples Erweiterungspaket auch getan hätte. Der Entwickler Valve argumentiert mit der Überarbeitung der „Director AI“: Neben der bei jedem Spielstart unterschiedlichen Platzierung von Objekten und Gegnern, soll im zweiten Teil nun auch die Levelumgebung immer wieder stellenweise umgestaltet werden. Auch die Einführung von Nahkampfwaffen sowie Spezialmunition soll enormen Einfluss auf das Spielerlebnis haben und somit einen zweiten Teil rechtfertigen.
Das ist ja alles schön und gut. Ich möchte diesen Neuerungen ihre Existenzberechtigung auch gar nicht abspenstig machen. Nur zuvor noch ein paar zusätzliche Levels, ganz ohne Veränderungen, hätten wirklich nicht geschadet. Zumal ja Valve bei anderen Spielen wie Team Fortress 2 vorzeigt, wie eine konsequente Unterstützung eines Spiels auch nach seiner Veröffentlichung auszusehen hat. Wieso also nicht bei Left 4 Dead?