Ich wollte ja eigentlich nicht, aber Julian zwingt mich dazu (hey, ich bin doch hier eigentlich der Boss!), deshalb wünsche ich im Namen der gesamten Rebell-Redaktion frohe Ostern. Wir werden in diesen Tagen nicht mehr ruhen als sonst und euch natürlich mit Texten rund um die Spielebranche zumüllen. Ich hoffe ihr findet nicht nur eure Eier, sondern auch Zeit unseren Ausguss zu lesen.
Alle Beiträge von Tom Schaffer
S.T.A.L.K.E.R. – Denn das ist alles nur geklaut?
Wie die Kollegen von Shacknews berichten, geht durch Gamerforen gerade eine Welle der Empörung. Anscheinend sind in den Programmdaten von S.T.A.L.K.E.R. Grafiken aufgetaucht, die auch bei Doom 3 und Half-Life 2 verwendet wurden. Das ist insofern interessant, als dass Entwickler GSC Gameworld nach dem einstigen HL2-Leak angekündigt hatte, sich das ganze Zeug ganz genau anzusehen.
Bevor man allerdings in kollektive Wut verfällt, sollte man auf offizielle Statements abwarten. Gut möglich, dass die Grafiken entweder ohne bestimmte Lizenz verfügbar sind, oder dass GSC das Ganze mit id und Valve abgesprochen hat. Auf Reaktionen am Osterwochenende würde ich jetzt aber nicht gerade warten.
Fliegen wie eine explosive Möwe
Komm zur Airforce, haben sie gesagt. Da lernst du die Welt kennen, haben sie gesagt. Alle Frauen stehen auf Piloten, haben sie gesagt. Was sie nicht gesagt haben ist, dass die verdammten Feinde dich vom Himmel pusten wollen. Ja ich weiß, das könnte die Einleitung zu jeder x-beliebigen Flugsimulation sein – aber in dem Fall geht es um die Wii-Version von Blazing Angels.
In der schlüpfen wir in die Rolle eines amerikanischen Piloten, der bei vielen der wichtigsten Schlachten des Zweiten Weltkriegs im Luftkampf dabei war. Er erzählt in kleineren Sequenzen seine Geschichte, die aber in Wahrheit ziemlich nebensächlich ist. Wir wehren die Kamikaze-Spinner über Pearl Harbor ab, wir wehren die deutschen Spinner über London ab und manchmal werden wir Spinner auch abgewehrt. Das Ubisoft Bukarest-Studio war für das Spiel verantwortlich und hat sich alle Mühe gemacht, um stimmungsvolle Einsätze in abwechslungsreichen Gebieten zu gestalten. Das gelang. Mit unserer zum Flugzeug gewordenen Nunchuck-Hand fetzen wir rasant über die Dächer des zerbombten Londons, tasten uns vorsichtig durch einen Wüstensturm in Nordafrika und retten wir unsere Boden-Kammeraden bei Dünkirchen.
Nach den Missionen bekommen wir unsere Genre-typische Bewertung als Flieger. Je besser wir abgeschnitten haben, desto mehr Flugzeuge bekommen wir freigeschaltet. Das ist zwar alles in allem recht nett, aber einen wirklichen Mehrwert bieten die neuen Geräte nicht – trotz spürbarer Unterschiede ist aus irgendeinem Grund einfach kein spielerischer Unterschied gegeben.
Abgesehen von anfänglichen Zielschwierigkeiten, die aber spätestens mit der vierten der ungefähr zwanzig Mission vorbei sein sollten, funktioniert die Steuerung famos. Der Wii macht hier ein intuitives Fluggefühl möglich, wie man es bisher nicht kannte. Unser Vehikel fliegt so, wie wir unseren Nunchuck halten. Leider ist die grundlegende Spielmechanik allerdings relativ simpel gestrickt – sehr arcadig. Dadurch wird die Angelegenheit mit der Zeit etwas monoton.
Dass Blazing Angels bisher zu den schönsten Spielen der Plattform gehört, kommt hingegen auf der erfreulichen Seite hinzu. Bei hoher Geschwindigkeit setzt ein feiner Blur-Effekt ein, Gewässer spiegeln das Sonnenlicht, Objekte am Boden werfen weiche Schatten. Zwar ist die Terrain-Textur nicht allzu scharf aufgelöst, das fällt aber auf Screenshots eher auf, als beim Spielen. Besonders gelungen sind unter Beschuss geratene Flieger, die sich brennend mit einer Rauchschwade gen Boden verabschieden. Euch selbst passiert das im Normallfall nicht allzu oft: Blazing Angels ist nicht übermäßig herausfordernd.
Wer auf actionlastige Fliegerei steht, ist mit dem Spiel gut beraten. Man sollte halt eher etwas für Zwischendurch als einen tagelang fesselnden Zeitkiller erwarten.
GTA 4 – Trailer
Alle Welt hat wie blöd auf den Trailer gewartet, manche Spielseiten haben fast im Stundentakt darauf hingewiesen, und sie alle wurden enttäuscht. Der heute Früh veröffentlichte Teaser zu Grand Theft Auto 4 ist sehr nett, aber natürlich nicht die ultimativ befriedigende, nah-sexuelle Erfahrung, die er hätte sein müsen, um die hochgepfuschten, hirnlosen Hype-Erwartungen zu erfüllen.
Einmal mehr ein Vorteil für treue Rebell-Leser: bei uns hört ihr heute erst zum zweiten Mal vom Video und dürft es schon sehen. Das findige Auge entdeckt viele lustige Szenen im etwa eine Minute langen Filmchen, der plumpe Optikfetischist eine herrliche Ingame-Grafik, die mein PC ohnehin nicht mehr berechnen kann. Insgesamt scheint man bei Rockstar aber wenigstens vom Hirntoten-Setting in erwachsenere und spannendere Gefilde zu wechseln. Wenn das so ist und dann noch auf saudämliche Minispielchen verzichtet wird und endlich wieder die schnelle Action in den Vordergrund rückt: Thumbs up!
Monoton.at – Unsere Netzwerkseite ist zurück
Als Opfer von Hackern war Monoton.at jetzt eine Woche down. Nach einer „Reflexionsphase“ und „Nachdenkpause“ gibts nun wieder Populärmusik für Fortgeschrittene auf unserer Netzwerkseite. Wir empfehlen den Besuch. Auch die Musikwelt braucht ihre Alternative-Seite.
No More Heroes – GDC07: ‚Das is ein bisserl Psycho‘
Ingame-Szenen aus dem kommenden Wii-Gemetzel No More Heroes wurden auf der diesjährigen Game Developers Conference gezeigt.
Im Spiel kämpft sich Hauptcharakter Travis Touchdown mit einem Lichtschwert durch eine abstrahiert gezeichnete, amerikanische Kleinstadt namens Santa Destroy. Das frei begehbare (und mit einem krassen Motorrad befahrbare) Kaff wird im Verlauf einer etwa zehn Missionen (+Nebenmissionen) dauernden, außergewöhnlichen Story mit tausenden Litern Blut vollgespritzt. Die im Video gezeigten Szenen erinnern an einen Kompromiss zwischen Grand Theft Auto und Kill Bill, dessen völlig überzogener Grafikstil und absurde Gewalttätigkeit nicht jedermann gefallen dürfte. Eine Satire auf das Satirewerk GTA?
Hinter dem Projekt steht niemand geringerer als das für Killer 7 verantwortliche Studio Grasshopper.
Electronic Arts – Drei Spiele mit Steven Spielberg
Interessierte Gamer wissen schon lange, dass Steven Spielberg einer von ihnen ist. Ganz besonders Interessierte wissen, dass er seit geraumer Zeit an drei Projekten für Electronic Arts arbeitet. Was bisher aber nicht einmal die Interessiertesten wussten ist, worum sich die Spiele drehen werden.
Nun wurden einige Details zu zwei der Titel bekannt. Der eine wird von Doug Church geleitet. Der System Shock-Macher wird mit Spielberg an einem Spiel werkeln, dessen „große Geschichte“ aus der Sicht einer kleinen Gruppe erzählt werde. Eine Plattform wurde nicht bekannt gegeben.
Spiel Nummer 2 bastelt Spielberg zusammen mit Louis Castle (Command & Conquer). Es wird exklusiv für den Wii erscheinen.
That’s it for now.
So Blonde – Steve Ince gegen den Feminismus?
Ein neues Adventure wird kommen. Eines aus der Feder von Steve Ince (Mr Snoozles goes Nutso, Baphomet’s Fluch). Der schreibt die Geschichte rund um die 17-jährige Blondine Sunny Blonde nämlich, die auf einer Kreuzfahrt mit ihren reichen Eltern verloren geht und an einem paradiesischen Karibikstrand wieder aufwacht. Ohne Handy und Make Up, und besonders fatal: irgendwie ist sie auch noch durch die Zeit gereist und befindet sich im Zeitalter der Piraten.
Was sich jetzt anhört wie „Clueless – Das Blödchen-Spiel“, soll (laut einem Versprechen in der heutigen Presseaussendung von Publisher ANACONDA) Gags abseits von platten Blondinenwitzen liefern. Entwickelt wird das Spiel nicht von Steve Ince selbst, sondern vom französischen Team Wirazbox. So Blonde erscheint im November. Wir vertrauen dem großen Adventure-Autor einfach mal.
Junction Point – Warren Spector mit Vivendi im Bett
So muss das sein. Warren Spector – in meinen Augen mit der beste Spieledesigner der Welt – und sein „neues“ Studio Junction Point sind sich mit Vivendi einig geworden. Entwickelt wird, wie es sich für ein echtes Spector-Spiel gehört, ein Action-Stealth-Rollenspiel mit tiefgreifender Geschichte.
Dass dies ermöglicht werde, soll laut Spector auch ausschlaggebend für den Deal mit den Franzosen sein. Bei anderen Herstellern scheint er am Rande der Verzweiflung gewesen zu sein und wird über seine Verhandlungen wie folgt zitiert: „I had one publisher tell me ‚you’re not allowed to say ’story‘ any more.„.
Ob das Spiel auch kommerziell ein Erfolg wird – frühere Spiele des Masterminds waren ja vor allem Kritikerlieblinge – bleibt abzuwarten. Für die PR-Abteilung klingt die Ankündigung wie ein Horrorszenario: „I want people wondering if it’s an action and combat game, a stealth game or a role-playing game!„. Für mich klingt es dafür wie der Himmel auf Erden. Go Warren!
S.T.A.L.K.E.R – Erste Wertung: 90/100
Ich weiß, es ist nur die Gamestar. Und ich weiß, mit exklusiven Vorab-Tests von irgendwelchen Beta-Versionen und der Glaubwürdigkeit ist das so eine Sache. Aber trotzdem will ich es nach all den jahrelangen Unkenrufen erwähnen. S.T.A.L.K.E.R. würde nie fertig werden, und wenn doch, dann kein gutes Spiel – hat es geheissen.
Nun, fertig ist es sicher bald. Immerhin ist schon im März der Release angesagt. Unser Testmuster ist auch bereits reserviert und jetzt tauchte sogar eine erste Rezension auf. In der aktuellen Ausgabe der Gamestar hat das Spiel satte 90 Punkte bekommen. Klingt doch zumindest schonmal nicht nach Totalausfall.
USA – Obama: Hört auf Gameboy zu spielen
Es ist zwar erst Anfang 2007, aber schon jetzt beginnt der Wahlkampf für die Präsidentschaftswahlen in den USA Ende 2008. Einer der für die Demokraten kandidieren will und neben Hillary Clinton wohl die besten Chancen dafür hat, ist der Afroamerikaner Barack Obama.
In einer Ansprache in Texas, hat dieser sich nun an die Jugendlichen gewandt, ihn zu unterstützen: „Es ist Zeit die Fernseher auszuschalten und aufzuhören GameBoy zu spielen. Wir haben Arbeit zu erledigen.„.
Abgesehen davon, dass es mittlerweile heißen müsste, man solle mit dem NDS spielen aufhören, macht das den Mann doch unwählbar. Der will seinem Land die Gameboys wegnehmen!
Chronik eines Gerüchts – gamigo.de zeigt Reue
Na Bumm! Da rechnet unsereins ja schon kaum damit, dass unser erneuter kleiner Aufruf zum faireren Quellengebrauch (siehe unser Artikel: „Dreistigkeit ist (k)ein Konzept“) überhaupt von Kollegen gehört wird, und dann das. Arnd Rüger, suit’s und mein alter Boss und Chefredakteur von gamigo.de, hat sich in einem offenen Statement für die laxe Verlinkung entschuldigt. Das ist doch mal eine nette Reaktion, die wir gerne sehen. Entschuldigung angenommen, Besserung erhofft!
Der nächste Skandal folgt jedoch sogleich! Uns wird auf perfide Weise Korruption unterstellt! Direkt unter der gamigo-Stellungnahme steht „Rebell.at bestellen“ und ein Link zu Amazon. Frechheit! Wir sind natürlich nicht käuflich, liebe Leser. ;)
Nintendo Wii – Hilft gegen fette Kinder
Nicht allzu überraschend, aber trotzdem brauchbares Wissen: Wenn britische Kinder regelmäßig Wii spielen, verbrennen sie im Jahr über 12 Kilo . Eine dahingehende Studie aus Liverpool hat das ergeben.
Berechnet wird das folgendermaßen: Ein britisches Kind spielt wöchentlich im Schnitt 12,2 Stunden. Messungen zum Wii-Zocken haben ergeben, dass dabei über 1800 Kalorien verheizt werden. Insgesamt verbraucht ein Wii-Spieler 40% mehr Kalorien als ein anderer Gamer. Während der Energieaufwand beim Spielen mit herkömmlichen Konsolen 60% über dem Ruhezustand liegt, schnellt er bei Nintendos neuer Wundermaschine auf 156%. Der Unterschied zwischen herkömmlichen Konsolen und dem Wii wird auch klar, wenn man sich die Herzfrequenz der Testpersonen ansieht: 85 zu 130.