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Spiele, die uns einen zweiten Blick wert waren.

Nachdem wir uns gestern mit den großen Nummern dieser E3 beschäftigt haben, wollen wir uns heute den teilweise etwas kleineren aber umso interessanteren Titeln zuwenden. Welche Spiele solltet ihr im Auge behalten, was hat Potential? Wir verraten es euch; hier ist der erste Teil unserer Übersicht.

Army of Two (PS3, Xbox 360)
Ein EA-Spiel schafft es in unsere Liste der interessanten Spiele. Wer hätte das vor ein paar Monaten noch gedacht? ‚Army of Two‘ ist ein neues Franchise von EA Montreal und ist im Grunde ein Third-Person-Shooter mit Anleihen bei Spielen wie ‚Splinter Cell‘. Soweit nichts Besonderes, aber ‚Army of Two‘ wird – wie der Name vermuten lässt – nicht alleine gespielt: Jederzeit steht euch entweder ein KI-Mitstreiter oder aber ein menschlicher Spieler zur Seite; der Wechsel zwischen KI und Mensch soll innerhalb von Sekunden möglich sein. Viele Aufgaben, die sich nur gemeinsam lösen lassen, wollen Abwechslung in den Shooter-Alltag bringen.

Haze (PC, PS3, Xbox 360)
Free Radical sollte spätestens seit dem großartigen ‚Second Sight‘ jedem Spieler ein Begriff sein, doch mit dem Beginn der neuen Konsolengeneration gehen die Briten neue Wege: Mit ‚Haze‘ arbeitet man erstmals an einem realistischen Shooter, der euch in der Uniform eines Soldaten in den südamerikanischen Dschungel schickt, um eine Rebellenfraktion zu bekämpfen – wie immer, stellt sich dann aber die Frage, wer eigentlich der Böse ist. Klingt nicht besonders einfallsreich, aber erste Screenshots machen einen hervorragenden Eindruck und, hey, es ist von Free Radical. Es muss einfach gut werden.

Heavy Rain (PC, PS3, Xbox 360)
Wir alle sind große Fans von ‚Fahrenheit‘ – Herr Lindner vom Zusehen, Frau Maertens und Herr Walden vom Spielen. Entsprechend gespannt waren wir also, als Entwickler Quantic Dream uns im Interview für die E3 ein neues Spiel versprach: ‚Heavy Rain‘. In Los Angeles wurde eine Techdemo gezeigt, welche demonstrieren soll, wie sich Emotionen in Zukunft darstellen lassen: Starke Gesichtsanimationen, in Echtzeit berechnete Tränen und Falten, Rendering-Effekte wie HDR und Depth of Field… fast könnte ‚Heavy Rain‘ als Film durchgehen. Aber vielleicht wird ja auch ein gutes Spiel daraus.

Hotel Dusk: Room 215 (DS)
Während wir uns in Deutschland über einen Mangel an Adventures nicht beklagen können, sieht es in den USA düster aus. Umso überraschender war da die Ankündigung von Nintendo, mit ‚Hotel Dusk: Room 215‘ ein neues Adventure für den DS entwickeln zu lassen. Im Los Angeles des Jahres 1979 spielt ihr einen Ex-Cop, der sich auf die Suche nach einem verschwundenen Freund begibt und dabei in einem Hotel landet, in dem ein Raum Wünsche erfüllen soll. Eine fantasievolle Detektivgeschichte, in welcher der DS all seine Fähigkeiten ausspielen will – klingt sehr viel versprechend.

Indiana Jones (PS3, Xbox 360)
Wenn Indy schon nicht mehr in die Kinos zurückkehrt, dann wenigstens auf die Konsolen: Das noch namenlose Spiel wird zur Abwechslung mal von LucasArts selbst entwickelt und soll ab Sommer 2007 für PS3 und Xbox 360 erhältlich sein. Die Geschichte, die unter der Aufsicht von George Lucas geschrieben worden sein soll, führt euch unter anderem nach San Francisco, wo sich Indy mit fiesen Chinesen herumschlagen muss. Wie seine beiden Vorgänger wird auch das nächste Indy also ein Action-Adventure, das mit einer neuen Technik besonders realistisches Gegnerverhalten herbeiführen will. Wir sind gespannt, Dr. Jones!

Lego Star Wars 2 (PC, Konsolen, Handhelds)
‚Lego Star Wars‘ war schon ein seltsames Ding: Es sah nicht besonders toll aus, es spielte sich so simpel wie die meisten Lizenzspiele – aber es machte ganz einfach unglaublich viel Spaß. Der im Herbst erscheinende zweite Teil lässt uns dann endlich auch die unsägliche neue Trilogie vergessen: Mit Luke, Han und Chewie stellt ihr euch Darth Vader. Zu den neuen Features des Sequels zählen verwendbare Fahrzeuge sowie neue Spezialfähigkeiten für die verschiedenen Charaktere: So kann Obi-Wan beispielsweise Gegner übernehmen und der Imperator mit Blitzen um sich werfen.

Phoenix Wright: Ace Attorney 2 (DS)
TAKE THAT! Der junge Anwalt Phoenix Wright muss in Capcoms DS-Adventure eine Reihe neuer Fälle bewältigen und trifft dabei auf bekannte wie neue Charaktere – darunter etwa die Tochter des Bösewichts Manfred von Karma. Zu den neuen Features des Spiels zählt der sogenannte „Psyche-Lock“: Manche Geheimnisse müssen aus den Zeugen geradezu herausgebrochen werden. Des Weiteren gibt es eine Art Lebensenergie im Gerichtssaal, die Phoenix Nervenkostüm (und das des Richters) im Laufe einer Verhandlung widerspiegelt. Spätestens im 1. Quartal 2007 geht’s los.

Prey (PC, Xbox 360)
Wir schämen uns: Einen ganz gewöhnlicher Shooter, der auf den ersten Blick nicht anders als ‚Doom 3‘ aussieht, bezeichnen wir als interessant? Ja, es geht einfach nicht anders: ‚Prey‘, das von den Human Head Studios entwickelt wird, ist einfach zu faszinierend. Und damit ist natürlich nicht nur die Grafik gemeint, sondern vor allem das Gameplay: Ständig wechselnde Gravitation, Portale, durch die ihr einen Blick in andere Abschnitte der Welt werfen könnt, allerlei ausgefallene Ideen – ‚Prey‘ verspricht, zumindest in Sachen Leveldesign neue Maßstäbe zu setzen. Und: Es erscheint schon im Juli.

Super Monkey Ball: Banana Blitz (Wii)
Wenn ein Spiel für Nintendos Wii-Controller wie geschaffen ist, dann ‚Super Monkey Ball‘ – kein Wunder, dass Sega mit ‚Banana Blitz‘ an einer neuen Ausgabe der Reihe arbeitet. Erneut steuert ihr einen Affen in einer Kugel durch anspruchsvolle Levels, indem ihr die Umgebung kippt, wo dann der Controller ins Spiel kommt. Auf dem GameCube war noch der Einsatz des Analogsticks von Nöten, jetzt balanciert ihr tatsächlich, was dem Spielgefühl enorm zu Gute kommen wird. Abseits der Singleplayer-Geschicklichkeitslevels soll es eine Reihe neuer Partyspiele geben, für welche die Reihe ebenfalls bekannt ist.

Super Paper Mario (GCN)
‚Paper Mario‘ ist zurück – aber ganz anders, als erwartet: Der dritte Teil der Reihe ist nämlich kein Rollenspiel mehr sondern zumindest teilweise ein Jump’n’Run. Entwickelt von Intelligent Systems, die bereits bei den Vorgängern ihren schier unglaublichen Einfallsreichtum unter Beweis gestellt haben, soll ‚Super Paper Mario‘ Rollenspiel und Action, 2D und 3D miteinander vereinen. Auf dem GameCube steuert ihr im Herbst dieses Jahres Mario, Peach und Bowser durch acht abwechslungsreiche Welten und zeigt Bowser einmal mehr, wer der Herr im Haus ist.

Viva Piñata (Xbox 360)
Wir wollen ehrlich sein: Wir haben keine Ahnung, worum es in ‚Viva Piñata‘ eigentlich geht. Wir haben das Spiel live in Bewegung gesehen, wir haben uns Videos angeschaut, wir haben Pressemitteilungen gelesen, es uns erklären lassen. Nichts hat geholfen. Es gibt einen großen Garten, es gibt Tiere und ihr macht irgendwas mit denen. Was genau ihr macht und warum ihr überhaupt etwas macht – keine Ahnung. Aber es ist das einzige Spiel, das optisch aus Microsofts langweiligem Sci-Fi-Einheitsbrei deutlich hervorsticht, also ist es für uns interessant; zumal es von Rare kommt.

Yakuza (PS2)
Ob Sega jemals ein ‚Shenmue 3‘ entwickeln wird, steht in den Sternen, aber ‚Yakuza‘ kommt an die hochgelobte Serie schon sehr nah heran: Ihr spielt einen fiesen Gangster, der auf einem Rachefeldzug die Straßen Japans unsicher macht. Und das ist wörtlich zu nehmen, denn die Spielwelt von ‚Yakuza‘ ist groß, weitgehend frei begehbar und strotz nur so vor Details. Der häufig gezogene Vergleich mit ‚GTA‘ passt zwar nicht ganz, weil das Stehlen von Autos beispielsweise nicht möglich ist, aber die Feinheiten und die Liebe zum Detail werden das wieder wettmachen. Nach Japan geht’s im Herbst.

Jetzt ist vor allem der PC dran

Im zweiten Teil unserer kleinen Übersicht über die "wichtigsten" Spiele der E3 beschäftigen wir uns vor allem mit Titeln, die vorrangig für den PC entwickelt werden: Was bekommen die wenigen verbliebenen Konsolenverweigerer in den nächsten Monaten zu Gesicht? Hier erfahrt ihr es.

Command & Conquer 3: Tiberium Wars (PC)
Wir hätten es fast nicht mehr für möglich gehalten. Doch Kane und damit auch das klassische ’Command & Conquer’ sind zurück. Bekanntlich dreht sich in der Neuauflage alles um den schädlichen Einfluss des Tiberiums und NODs Pläne zur Unterwerfung der Menschheit. Das Geschehen spielt vor dem Hintergrund dreier verschiedener Zonen ab, die sich vor allem durch den Grad der Tiberium-Verschmutzung voneinander unterscheiden: Während blaue Zonen als unberührt gelten, weisen gelbe Gebiete erste Verseuchungsstadien auf und rote Areale gelten als vollkommen kontaminiert. Als schädliche Auswirkungen gelten demnach beispielsweise die Beeinflussung des Wetters; heftige Stürme und Gewitter können so entstehen. Für Wiedersehensfreuden werden mit Sicherheit die bekannten klassischen Einheiten in zeitgemäßer Optik wie Orcas oder die Mammut-Panzer sorgen. Der Release von ’Command & Conquer: Tiberium Wars’ ist für das Jahr 2007 geplant.

Crysis (PC)
Die preisgekrönten deutschen Entwickler von Crytek kehren im ersten Quartal 2007 mit ’Crysis’ auf den PC zurück. Ausgehend von einer Alien-Invasion der Erde kämpft sich der Spieler im neuen FPS zur Quelle der Bedrohung durch. Eine neue Engine, realistisch implementierte Elemente wie Rüstungen, Waffen, KI, eine dynamische reagierende Umwelt und eine ordentliche Physik-Engine werden uns versprochen. Die ersten Eindrücke von ’Crysis’ sprechen jedenfalls von der technischen Seite eine klare Sprache: Eine DirectX-10-High-End-Optik bis zum Abwinken. Ob das Spiel auch Spaß macht, werden in diesem Winter sehen.

Dark Messiah of Might & Magic (PC, evtl. PS3, Xbox 360)
Wer das ‘Might & Magic’-Universum gerne einmal etwas anders als sonst erleben möchte, der sollte sich ‘Dark Messiah of Might & Magic’ vormerken. Schnelle actiongeladene Kämpfe aus der First-Person-Perspektive hält das Spiel der ’Arx Fatalis’-Macher für den Spieler bereit. Trotzdem scheinen die Rollenspielaspekte in dem auf einer modifizierten Version der Source-Engine basierende Spiel deswegen nicht zu kurz zu kommen: Eine Charakterentwicklung und zugehörige Spezialangriffe sowie Quests untermauern das rasante Gameplay. Mit dabei wird außerdem ein kooperativer Multiplayer-Modus sein, von dem bis dato aber noch keine spielbare Version existiert.

Dungeon Runners (PC)
Mit dem zugegebenermaßen stark an ’World of WarCraft’ erinnernden ’Dungeon Runners’ will NCsoft an die Multiplayer-Tradition und die beliebte Sammelleidenschaft von Action-Rollenspielen anknüpfen. Jedoch nicht, ohne ein wenig auf die eigenen Erfahrungen aus ’Guild Wars’ verzichten zu wollen: So erkundet der Spieler entweder allein allerlei Dungeons und absolviert Quests oder trifft sich mit Gleichgesinnten an zentralen Orten, um gemeinsam zu Abenteuern aufzubrechen. Die namensgebenden Dungeons sollen zufällig generiert werden und hinsichtlich des Umfangs Gelegenheitshelden wie ausdauernden Abenteurern gleichermaßen Spielspaß bieten. Der Release von ’Dungeon Runners’ soll im zweiten Halbjahr 2006 erfolgen.

Enemy Territory: Quake Wars (PC, evtl. Konsole)
Nach dem eher Singleplayer-orientierten ‚Doom 3‘ kehrt id Software mit ‚Enemy Territory: Quake Wars‘ auf den Multiplayer-Markt zurück: Wieder einmal kämpft die fiesen Aliens Strogg gegen die Menschheit und ihr seid mittendrin. Auf der E3 stellte id eine der komplexen Missionen vor, die an den Assault-Modus aus ‚Unreal Tournament‘ erinnern sollen. Taktisch relevante Punkte müssen gehalten, Basen gebaut, Brücken repariert worden – und bei allem sind natürlich unterschiedliche Klassen gefragt. Besonders bemerkenswert: Im Gegensatz zu den engen ‚Doom 3‘-Levels gibt es hier echte Weite.

Medieval 2: Total War (PC)
Mit ‘Medieval 2: Total War’ erreicht die Echtzeit-Strategieserie nach dem letzten Ausflug in die griechische Antike wieder das Mittelalter und die frühe Neuzeit. In der Kampagne wird der Spieler damit beschäftigt sein, sein Reich zusammenzuhalten und zu erweitern. Als Mittel zum Zweck stehen Krieg, Diplomatie, Handel, Spionage und Religion zur Verfügung. Schauplätze von ’Medieval 2: Total War’ werden Europa, der Orient und das neu entdeckte Amerika sein. Burgen dienen der territorialen Machtsicherung und Städte entwickeln Technologien und stellen das finanzielle Rückgrad des Reichs dar. Auch mit Massenschlachten wird im Sequel wieder geworben. So sollen über 10.000 Einheiten über die Schlachtfelder kommandiert werden können.

Spore (PC, Konsolen, Handheld)
’Sims’-Vater Will Wright hielt Informationen zur nächsten Simulatios-Hoffnung ’Spore’ lange Zeit unter Verschluss. Zugrunde liegt nichts Geringeres als das Evolutionsprinzip: Der Spieler entwickelt seine Kreaturen beginnend von einer einfachen Mikrobe durch sechs Phasen hindurch bis hin zu sozialen, technikbenutzenden Wesen, die den Weltraum erforschen. Mit Hilfe eines ausgeklügelten Design-Tools soll sich jeder Aspekt in ’Spore’ steuern lassen: Das Erschaffen der Lebewesen, Gebäude, Fahrzeuge und sogar Terra-Forming. Als interessanter Spielaspekt dürfte sich wohl die Besiedlung der Heimat durch andere Spieler entwickeln. Anhand der Umweltbedingungen des Planeten wählt der Server die passenden Lebensformen anderer ’Spore’-Besitzer aus, worauf der Spieler diese in seine eigene Welt herunterladen kann und umgekehrt.

Star Trek: Legacy (PC, Xbox 360)
Der echte ‘Star Trek’-Nerd ist schon seit einiger Zeit elektrisiert, denn ein neues Spiel steht an: In ‘Star Trek: Legacy’ kommandiert ihr als Admiral eine Flotte von Förderationsschiffen in gewaltige Sternenschlachten in Echtzeit. Für die taktische Tiefe sorgt die dreidimensionale Ansicht des Schlachtfeldes. Mittels der Kommandopunkte, die aus siegreichen Schlachten winken, können Schiffe und Personal besser ausgestattet werden. ’Star Trek: Legacy’ spielt vor dem Hintergrund gleich dreier ’Star Trek’-Serien: ’Enterprise’, ’The Original Series’ und ’The Next Generation’. 60 Schiffe und vier spielbare Rassen (Förderation, Klingonen, Romulaner und Borg) repräsentieren das ’Star Trek’-Universum. Die Veröffentlichung ist für diesen Herbst geplant.

Tabula Rasa (PC)
Zwar ist Lord Britishs MMOG ‘Tabula Rasa’ schon seiner einer halben Ewigkeit in Entwicklung, doch richtig schlau, was daraus einmal werden sollte, wurde man lange Zeit nicht. Langsam kristallisiert sich nun heraus, was die Spieler erwartet: Ein schneller Science-Fiction Action-Shooter. Mit Hilfe eines gewaltigen Waffenarsenals und Charakter-Spezialfertigkeiten kämpft man sich vornehmlich in Teams durch die Missionen. Per Teleportationssystem bewegt man sich zwischen den Planeten und den dortigen Aufgaben. Ein integrierter Voice-Chat sorgt für eine reibungslose Kommunikation untereinander. Was eingeschworene Rollenspieler wohl abschrecken wird, kann weniger pedantische Zeitgenossen nur freuen: Charakter-Fertigkeiten können an entscheidenden Stellen der Entwicklung abgespeichert werden. Dies erlaubt auf Wunsch später eine Neuorientierung, ohne wieder ganz von vorne beginnen zu müssen.

Die meistbeachteten Spiele der Messe

Auf der E3 werden nicht nur neue Spiele der Öffentlichkeit und Presse vorgestellt, nein, es werden auch Hypes erschaffen – dass die später nur ganz selten erfüllt werden können, ist eine andere Sache. Aber ihr sollt natürlich dennoch wissen, über welche Spiele ihr in den nächsten Monaten am meisten hören werdet. Hier ist der erste Teil.

Assassin’s Creed (PC, PS3, Xbox 360)
Man nehme eine Portion ‚Splinter Cell‘, eine mindestens ebenso große Portion ‚Prince of Persia‘, vermenge es mit ein bisschen ‚God of War‘ und bekomme: ‚Assassin’s Creed‘. Das neue Spiel von Ubisoft Montreal lässt den Spieler die Kreuzzüge aus der Rolle eines mächtigen Attentäters erleben, der – lustigerweise – der andauernden Gewalt ein Ende setzen will. Lebendige Umgebungen, auf den Spieler reagierende Menschenmengen, Handlungsfreiheit und die im Grunde so noch nicht gekannte Kombination aus Stealth und Akrobatik sollen ‚Assassin’s Creed‘ auszeichnen, wenn es Anfang 2007 erscheint.

Eight Days (PS3)
Von ‚Eight Days‘ hat Sony zwar noch nicht mehr als ein vorgerendertes Video zu bieten, aber das reicht ja heute schon, um einen Hype zu kreieren. Sofern ‚Eight Days‘ überhaupt existiert und nicht im nächsten Jahr wieder verschwunden ist wie in diesem Jahr ‚Killzone‘ oder ‚Eyedentify‘, dann wird es wohl an ‚Driver‘ oder ‚GTA‘ erinnern, mit megacoolen Gangstern, actiongewaltigen Schießereien und packenden Verfolgungsfahrten – oder was man sonst so in Pressemitteilungen, auf der Rückseite der Verpackung oder in hochseriösen Reviews liest. Kommt für die PlayStation 3. Angeblich.

Final Fantasy (PS2, PS3, DS, Wii, Handy)
Kaum eine Spieleschmiede melkt ihre Marken besser als Square Enix, weshalb sich derzeit mindestens über ein halbes dutzend ‚Final Fantasy‘-Spiele in Entwicklung befinden. Im Mittelpunkt stehen dabei die beiden ‚Final Fantasy 13‘ für die PlayStaton 3, bei denen man sich zwar über genaue Features noch ausschwieg, aber immerhin die leitenden Entwickler nannte, was bei ‚Final Fantasy‘ wohl von großer Bedeutung ist. Also dann: ‚FF 13‘ wird von Motomu Toriyama entwickelt, der Teil VII, X und X-2 gemacht hat, ‚FF Versus 13‘ stammt von Tetsuya Nomura, der an V bis VIII und X beteiligt war. Wahnsinn!

Frontlines: Fuel of War (PC, PS3, Xbox 360)
Noch nicht genug von Krieg? Macht nichts, THQ und die Kaos Studios bringen mit ‚Frontline: Fuel of War‘ ein Spiel, das sich mit einer Energiekrise in der nahen Zukunft beschäftigt, die natürlich den dritten Weltkrieg auslöst, in dem zwei mächtige Koalitionen gegeneinander ins Feld ziehen. Der Kampf West gegen Ost wird nicht nur zu Fuß, sondern auch mit 60 verschiedenen Fahrzeugen ausgetragen, es gibt hochmoderne Waffen und so weiter und so fort. Erscheint im nächsten Jahr für PC, PlayStation 3 und Xbox 360 und sieht ein bisschen aus wie das ebenfalls bei THQ veröffentlichte ‚The Outfit‘.

Gears of War (Xbox 360)
Nachdem Epic auf ein ‚Unreal 3‘ erst einmal verzichtet, liegt es an ‚Gears of War‘ die Stärke der Unreal Engine 3 zu untermauern und das gelingt bisher auch recht gut: Sehr schöne Lichteffekt und vor allem natürlich detaillierte Charaktermodelle verwöhnen die Augen. Spielerisch scheint ‚Gears of War‘ allerdings ein ziemlich belangloser Third-Person-Shooter zu werden, desse einzige halbe Innovation darin besteht, dass sich der Spieler regelmäßig Deckung suchen muss, um nicht durchlöchert zu werden – und aus dieser Deckung heraus natürlich auch schießen kann. Kommt im Herbst exklusiv für Xbox 360.

Halo 3 (Xbox 360)
Wer auch nach dem für viele recht enttäuschenden ‚Halo 2‘ noch nicht genug vom Master Chief hat, der wird sich zweifellos freuen, dass der Held mit einem neuen Ego-Shooter im nächsten Jahr erstmals die Xbox 360 besuchen wird. Die Geschichte knüpft natürlich an die Ereignisse aus ‚Halo 2‘ an, so dass ihr auf der Erde gegen die Covenant kämpft, die etwas Wichtiges unter der Wüste Afrikas gefunden haben, das die Welt aus ihren Fugen heben könnte: Ein Artefakt der Forerunner, welche die gewaltigen Ring-Welten des ‚Halo‘-Universums vor vielen Jahren erschaffen haben.

Heavenly Sword (PS3)
‚Heavenly Sword‘ ist das bislang wohl bestaussehendste PS3-Spiel, setzt dabei aber leider auf ein etwas zu bewährtes Gameplay, das stark an Titel wie ‚God of War‘ erinnert: Ihr spielt eine junge Frau, die Rache an einem König und seinen Armeen nehmen will, die in ihr Land eingefallen sind. Logischerweise will sich ‚Heavenly Sword‘ inbsbesondere durch seine actionreichen Kämpfe auszeichnen, die sich gänzlich unterschiedlich spielen sollen, wenn ihr gegen einen oder ein dutzend Gegner kämpft. Das vielleicht Interessanteste an der ganzen Sache: Der feindliche König wird von Andy Serkis gespielt – bekannt als ‚Gollum‘.

Mass Effect (Xbox 360)
Auf eine neues ‚Star Wars: Knights of the Old Republic‘ müssen wir wohl noch lange warten, aber dafür gibt es ja von BioWare ‚Mass Effect‘: In dem Action-Rollenspiel erkundet ihr als einer der ersten Menschen die Galaxie und entdeckt dabei wie üblich eine tückische Bedrohung für die Menschheit. ‚Mass Effect‘ will wie für BioWare typisch die moralischen Fragen in den Vordergrund stellen; wirklich jede Handlung soll Auswirkungen auf das Leben aller Bewohner der Galaxie haben. Gekämpft wird in Gruppen in Echtzeit; erinnert an eine Mischung aus ‚KotOR‘ und ‚Jade Empire‘. Sehr viel versprechend.

Mercenaries 2: World in Flames (PS3, Xbox 360)
Was ‚GTA: San Andreas‘ für den Möchtegern-Gangster war, das war ‚Mercenaries‘ für den Hobby-Söldner. Mit dem zweiten Teil will Pandemic noch eine Schippe drauflegen und die Fehler des Vorläufers ausbessern: Angesiedelt in Venezuela soll das Spiel deutlich größere und erneut in weiten Teilen zerstörbare Umgebungen mit sich bringen, es wird einen Co-Op-Modus für die Kampagne geben und erstmals ist auch der Einsatz von Booten möglich, um den Seeweg zu erschließen – oder so ähnlich. Kommt für Next-Gen-Konsolen in ein paar Monaten und könnte nicht nur für Fans des ersten Teils ganz nett werden.

Metal Gear Solid 4 (PS3)
Wie von Konami und Kojima gewohnt, sollte man von ‚Metal Gear Solid‘ nichts glauben, bevor man es nicht selbst gespielt hat. Und selbst dann… ach, lassen wir das. Auf der E3 gab es von ‚Metal Gear Solid 4‘ jedenfalls mal wieder einen neuen Trailer zu sehen, der den Selbstmord des depressiven Opa-Solid-Snake zeigte. Der Rest war Schweigen. ‚Metal Gear Solid 4‘ wäre uns daher eigentlich gar keine Erwähnung wert, wenn da nicht die einfach atemberaubende Grafik wäre: Was das Spiel in Echtzeit an Details bietet, ist einfach unbeschreiblich. So muss Next-Gen aussehen.

Resistance: Fall of Man (PS3)
Wenn die PlayStation 2 überhaupt eine Schwäche hatte, dann war es im Shooter-Genre. Die PlayStation 3 soll diesen Fehler nicht wiederholen und so wird zum Launch wohl ‚Resistance: Fall of Man‘ in den Läden stehen, das von ‚Ratchet & Clank‘-Entwickler Insomniac kommt. Als einsamer US-Soldat im Kampf gegen eine Alienrasse liegt das Schicksal der Welt einmal mehr in euren Händen. Das ungewöhnliche Setting, welches euch unter anderem im Europa der 50er-Jahre gegen Aliens antreten lässt, sowie zahlreiche Multiplayer-Modi sollen ‚Resistance‘ zu etwas Besonderem machen.

Super Smash Bros. Brawl (Wii)
Pit, Zero Suit Samus, Meta-Knight, Wario und Solid Snake – das sind nur einige der neuen Charaktere die ‚Super Smash Bros. Brawl‘ enthalten wird. Nintendo konnte Masahiro Sakurai, den Erfinder der Serie, dazu bewegen, höchstpersönlich noch einmal Hand anzulegen und das soll sich im nächsten Jahr auf dem Wii auszahlen. Im Gegensatz zu allen anderen bisher angekündigten Wii-Spielen wird ‚Smash Bros. Brawl‘ allerdings keine direkt Verwendung von dem neuen Controller machen; gesteuert wird per Classic- oder GameCube-Pad. Weitere Infos wird es erst auf der Tokyo Game Show im September geben.

Too Human (Xbox 360)
Schon seit Ewigkeiten arbeitet Silicon Knights an ‚Too Human‘ und obwohl es im Herbst für die Xbox 360 erscheinen soll, ist noch immer recht wenig über das Action-Rollenspiel bekannt. Trotz Unreal Engine 3 sieht ‚Too Human‘ leider noch nicht besonders gut aus, hat aber durchaus Potential: Ihr spielt nämlich keinen langweiligen Ritter oder Soldaten, sondern den kybernetischen Gott Baldur, den ihr bis ins kleinste Detail verändern könnt. Davon abgesehen hob man das Kampfsystem hervor, das Nah- und Fernkampf vereinen sowie ungewöhnlich große Gegnerzahlen mit sich bringen soll.

Zelda x 2 (GCN, Wii, DS)
Weil ‚The Legend of Zelda‘ eigentlich immer das Gleiche ist, handeln wir die beiden neuen Spiele ganz bequem in einem Absatz ab: Das schon in den beiden Vorjahren präsentierte ‚Twilight Princess‘ soll zum Launch des Wii erscheinen und ausgiebig Verwendung von den Fähigkeiten des Controllers machen, so dass ihr etwa Pfeile durch Zurückziehen des Pads abschießen könnt. ‚The Phantom Hourglass‘ wird auf dem DS wiederum den Touchscreen nutzen, mit dem ihr etwa die Flugbahn des Bumerangs vorgeben könnt. Davon abgesehen bleibt laut Nintendo fast alles beim Alten.

Disciples 3 – Endlich angekündigt

Laut Aussagen des Publishers Strategy First wurde nun Akella mit der Disciples 3: Renaissance Entwicklung betraut. Das Studio fiel bisher unter anderem mit den Spielen Pirates of the Caribbean und auf. Es darf also davon ausgegangen werden dass der dritte Teil der Reihe grafisch aufgemotzt wird. Ein Erscheinungsdatum ist bisher nicht bekannt.

WinSPMBT

Sie sind dran! Nutzen sie die dreifache Chance, wer weiß wie lange es noch geht! Nur noch eine Minute, dann ist das Spiel vorbei! Holen Sie sich Leitung 5, 10 oder 15! Es geht um 8300 Euro liebe Zuschauer, Sie schaffen das! Nur noch 45 Sekunden, nutzen Sie die Chance! Und noch ein Tipp für Sie, das Wort ist nicht WINSPMBT! Tun Sie die dreifache Chance nutzen! 10, 9, 8 … hallo? Oh Gott, aufgelegt! Tun Sie sich ein bisschen was gönnen, einer geht noch, rufen Sie an!!! Liebe Leute wenn Sie das jetzt nicht schaffen, dann weiß ich auch nicht…! Jaja, so lustig geht’s zu, beim nicht ganz ernst gemeinten Rebell.at Akronymeraten. Die Lösung: Windows Steel Panthers Main Battle Tank. Das hätte man aber doch erraten können…

Bei WinSPMBT ist der Name Programm und das gleich im mehrfachen Sinn: das Spiel ist komplex, schwer zugänglich, reichlich antiquiert. Wer sich noch an Steel Panthers erinnern kann, hat schnell eine Vorstellung worum es geht. WinSPMBT ist sozusagen ein Mod, der auf der Engine des Klassikers aus den frühen 90ern basiert. Der größte Unterschied liegt darin, dass es diesmal nicht um die Schlachten des Zweiten Weltkriegs, sondern um Konflikte im Zeitraum von 1946 bis 2020 geht. WinSPMBT ist rundenbasiert und nutzt Hexagonfelder. Dem Spieler fällt die Rolle zu, alle erdenklichen Typen von Streitkräften, vom Kampfpanzer bis zum Kommandotrupp, auf das Schlachtfeld zu führen und vordefinierte Ziele zu erreichen. Dass Erfolge bei weitem nicht so einfach erzielt werden können, wie in Pseudo-Kriegssimulationen à la Codename:Panzers macht den besonderen Reiz des Spiels aus.

Wer Steel Panthers nicht kennt und auch sonst selten als General Schlachten generalstabsmäßig im Sandkastenmodus ausgetragen hat, sollte erst einmal das Tutorial bewältigen. Im Tutorial kämpft man als US-Amerikaner gegen den Irak. Tipps und Anweisungen werden nicht direkt im Spiel gegeben, sondern müssen Zug für Zug im umfangreichen Handbuch nachgelesen werden. Dennoch führt für blutige Anfänger kein Weg am Tutorial vorbei, es ist der schnellste Weg möglichst viele Funktionen des Spiels kennen zu lernen.

Erst dann sollte man sich in den Kampf stürzen. Diverse Kampagnen, viele Szenarios und der ‚Battle’-Modus stehen zur Auswahl. In den Kampagnen können Einheiten von einer Mission zur nächsten mitgenommen werden. Es empfiehlt sich hierbei die erfahrenen Einheiten keinem unnötigen Risiko auszusetzen. Eine Panzercrew die schon fünfzig Abschüsse erzielt hat ist schwer zu ersetzen. In den Szenarios spielt man allerlei historische Konflikte nach, vom Koreakrieg bis zum Irakkonflikt. Außerdem gibt es eine Reihe fiktiver Schlachten. Die spannendsten Gefechte lassen sich jedoch im Battlemodus erstellen, hier sind der Phantasie kaum Grenzen gesetzt. Wer schon immer einmal wissen wollte was passiert wäre wenn Österreich in die Balkankrise 1990 miteinbezogen worden wäre, der kann es hier einfach ausprobieren und wird ein spannendes Gefecht erleben, dass dem österreichischen Feldherrn eine Menge taktisches Geschick abverlangt. Soviel vorweg: die überlegenen jugoslawischen Tanks russischer Bauart sind nur schwer zu stoppen, ohne vernünftige Luftunterstützung oder moderne Panzer…

Die vielen Einstellmöglichkeiten im Battlemodus erlauben es verschiedenste Gefechtssituationen zu simulieren. Wer es noch ein wenig detaillierter haben möchte kann sich im mitgelieferten Editor ordentlich austoben, hier bleiben kaum mehr Feintuningwünsche offen.

Die modernen Technologien die man als Spieler ins Feld führen kann sind das einzig moderne an WinSPMBT. Die Grafik ist spartanisch. Eine technisch machbare Auflösung von 1600×1200 kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Engine 15 Jahre alt ist. Die Soundkulisse ist auch nicht gerade bombastisch, sondern kann höchstens als hinterhältiger Angriff auf die beiden hörenden Gliedmaßen bezeichnet werden. Die ‚Musik’ besteht aus sich wiederholendem Gewehrfeuer und kann somit getrost abgestellt werden.

Wer sich von mangelnden optischen Reizen und eintöniger Soundkulisse nicht abschrecken lässt, muss sich noch durch einen Dschungel von Abkürzungen kämpfen, die es beim Einheitenkauf zu beherrschen gilt. Der WinSPMBT-General muss Kürzel wie AFVS, APCS, SPAA, MBT, ATGM, RPG,… enträtseln. Mangelnder Durchblick kann für die Pixel am Monitor fatale Folgen haben: nicht auszudenken was passieren mag, wenn AFVS auf ATGMs treffen und keine Artillerie mit HE Munition zur Verfügung steht um der Bedrohung wirkungsvoll zu begegnen! Damit es gar nicht so weit kommt gibt es zu fast jeder Einheit ein Bild, das macht das Zusammenstellen der Truppen anfangs etwas verständlicher.

Dieses Maß an Komplexität ist – wie beim Vorgänger Steel Panthers – ein großes Plus von WinSPMBT. Viele Faktoren müssen bedacht werden, die dicksten Kanonen nützen nichts, wenn sie nicht aufmunitioniert werden und die größten Panzer sind machtlos gegen ein gut verstecktes Bazookateam.

Sind Schlachtfeld und Truppen erst einmal gewählt, aufgestellt und ordentlich verschanzt, geht es auf ins Gefecht. Der Computergegner erweist sich dabei meist als harte Nuss, ein Gefecht zieht sich für gewöhnlich über mehrere Stunden. Das liegt nicht zuletzt daran, dass sich der Gegner gerne Zeit lässt. Es kann einige Minuten dauern, bis die unzähligen Einheiten am Spielfeld gefahren sind, geschossen haben oder beschossen wurden und die Artillerie, sowie Flugzeuge großflächige Bombardements ausgeführt haben. Wahlweise kann der Spieler auch eigene Einheiten vom Computer führen lassen und Marschbefehle für ganze Kompanien geben, um sich zeitraubendes Herumklicken zu ersparen. Wer sich lieber mit menschlichen Gegnern misst anstatt mit künstlicher Intelligenz, der darf sich über den Mehrspielermodus und die Hot Seat Variante freuen. Im Internet dürften sich einige Leute finden lassen die das Spiel beherrschen, für eine Hot Seat Partie ließ sich bis jetzt noch keiner von mir begeistern…

WinSPMBT ist ein Spiel für echte Freaks. Der Gelegenheitsstratege wird wenig Freude daran haben und Spieler die das Wort 2D-Grafik aus ihrem Wortschatz bereits verbannt haben ebensowenig. Wer gerne generalstabsmäßig Truppen verschiebt wird da schon eher Gefallen an WinSPMBT finden können. Das Spiel besticht durch große Komplexität, da vergisst man im Eifer des Gefechts schon mal die mehr als dürftige optische Kulisse. Persönlich hat mir Steel Panthers besser gefallen, das Spielszenario war nicht derart weitläufig und die Kampagnen spannender. Wer sich von WinSPMBT selbst ein Bild machen möchte kann sich das Spiel auf Shrapnel Games.com gratis herunterladen. Einziger Unterschied zur Kaufversion ist die niedrigere Auflösung – die stört aber nicht.

Vorschau: Die Kristallkugel spricht.

Es ist jedes Jahr das Gleiche mit der E3: Schon Wochen zuvor fiebere ich der Messe entgegen, hoffe auf spannende Ankündigungen und viel versprechende Spiele. Und wenn die E3 dann vorbei ist, bin ich enttäuscht, dass meine Hoffnungen nicht erfüllt wurden und in den nächsten Monaten doch wieder fast nur Spiele erscheinen, die mich langweilen. Aber das Spekulieren im Vorfeld macht einfach zu viel Spaß, als dass ich darauf verzichten könnte. Deshalb hier – rund vier Wochen vor der E3 – eine kleine Vorschau auf die weltgrößte Messe für PC- und Videospiele.

Microsofts Kampf um die Vorherrschaft
Unter anderen Voraussetzungen als Sony und Nintendo wird Microsoft die E3 2006 bestreiten: Da man als erster der drei Konsolenhersteller schon im vergangenen Herbst in die nächste Generation gestartet ist, steht in diesem Jahr nicht die Hard- sondern die Software im Mittelpunkt des Interesses. Das wichtigste Spiel für die Xbox 360 wird dabei zweifellos der neue Titel von Bungie werden – egal, ob es nun ‚Halo 3‘ oder doch etwas anderes ist. Da die meisten gut aussehenden Third-Party-Spiele auch für den PC und/oder die PlayStation 3 auf den Markt kommen, wird es interessant sein, zu beobachten, was Microsoft selbst auffährt. Ein neues ‚Fable‘ gilt nahezu als sicher, auch von Rare werden wir zweifellos etwas zu sehen bekommen. Ob es sich dabei aber um das ersehnte ‚Killer Instinct 3‘ handelt, darf bezweifelt werden. Zuviele Sequels? Nun, mit ‚Too Human‘ von Silicon Knights darf man sich zumindest auf ein vollkommen neues Spiel freuen.

Microsofts zweiter Schwerpunkt wird die Erweiterung von Xbox Live sein: Der Marketplace, über den bislang Demos und Trailer heruntergeladen werden, könnte im Herbst für den Download von Songs und Filmen ausgebaut werden – nach dem Vorbild von Apples iTunes. Des Weiteren gilt es als sicher, dass Microsoft Spiele der alten Xbox über den Marketplace zum kostenpflichtigen Download bereitstellen wird, vielleicht auch den ein oder anderen Dreamcast-Titel. Im Zuge dessen sollte im Herbst eine neue, größere Version der Xbox-360-Festplatte erscheinen. Dass eine Preissenkung der Xbox 360 schon auf der E3 bestätigt wird, ist hingegen unwahrscheinlich. Wir tippen auf die Games Convention.

Sonys Kampf um die Glaubwürdigkeit
Was Sony in Los Angeles zeigen wird, ist klar: Die PlayStation 3, die ab November weltweit in den Läden stehen soll, und ihre Spiele. Viele Fragen wollen beantwortet werden: Was ist die Konsole tatsächlich zu leisten im Stande? Wie sieht das finale Design des Controller aus? Wie stark wird sich Sonys Onlineangebot an dem von Microsoft orientieren? Und natürlich: Wie teuer wird die PlayStation 3 sein? Ob es tatsächlich auf jede dieser Fragen eine Antwort geben wird, wollen wir mal bezweifeln – zumindest die technischen Fähigkeiten werden wir nach der E3 aber einschätzen können. Titel wie ‚Metal Gear Solid 4‘, ‚Devil May Cry 4‘ und ‚Resistance‘ werden spielbar sein, Präsentationen von ‚Final Fantasy 13‘, ‚Killzone 2‘ oder auch ‚The Getaway 3‘ gelten als wahrscheinlich. Aber ob auch nur ansatzweise die Qualität erreichen wird, die im Vorjahr in Videoform präsentiert wurde?

Natürlich vernachlässigt Sony auch die PlayStation 2 nicht, für die das hauseigene ‚God of War 2‘ oder Segas ‚Yakuza‘ zu den meisterwarteten Spielen zählen. Schlechter sieht es für den PSP aus, dessen Software-Angebot weiterhin dürftig ist. Ob Sony daran etwas ändern will, weiß keiner so genau: Die neue PSP-Version, die in Los Angeles wohl angekündigt werden wird, soll eine Kamera sowie einen integrierten Speicher enthalten und somit noch mehr auf Multimedia-Features statt Spiele setzen. Zumal die kürzlich bestätigte Veröffentlichung von PSone-Spielen für den PSP schon vielsagend ist – auf ein neues ‚Final Fantasy‘ oder ‚Devil May Cry‘ für den PSP (also keine Umsetzung / Remake) würden wir jedenfalls kein Geld setzen.

Nintendos Kampf um das Image
Hach ja, Nintendo. Der DS. Die Revolution. Wenn ich an Nintendo denke, komme ich seit einer Weile immer ins Schwärmen – stellt das Unternehmen, das ich in meiner jugendlichen Dummheit vor Jahren oft als Kiddie-Entwickler bezeichnet haben, doch neuerdings fast durchweg Spiele und Hardware her, welche die Bezeichnungen „innovativ“ und „alternativ“ tatsächlich verdienen. Aufgrund des großen Erfolgs des Nintendo DS wird die neue Konsole bei Nintendo gar nicht mal so im Mittelpunkt stehen wie bei Sony und Microsoft. Auch wenn natürlich alle Welt gespannt darauf wartet, den Controller in Aktion erleben und die ersten Spiele sehen zu dürfen. Nintendo will sich noch mindestens eine große Überraschung bezüglich der Revolution für die E3 aufgesparrt haben – was das ist, kann man wirklich nur raten: Eine Art Force-Feedback für den Controller gilt als eine Möglichkeit. Zu den wichtigsten Revolution-Spielen werden ‚Super Smash Bros. 3‘, ‚Metroid Prime 3‘ und vielleicht auch ‚Mario 128‘ zählen, zudem ist die Vorstellung eines brandneuen Franchises geplant.

Bei dem DS geht es zum einem um den Launch des DS lite, der voraussichtlich Mitte Mai in Nordamerika und Ende Juni in Europa zusammen mit ‚New Super Mario Bros.‘ erscheinen wird, zum anderen um selbstverständlich Spiele: Neben dem besagten neuen ‚Mario‘-Abenteuer steht ‚The Legend of Zelda: The Phantom Hourglass‘ im Mittelpunkt des Geschehens. Spannend wird vor allem die Frage sein, ob Nintendo das großartige Line-Up des Vorjahres noch überbieten kann, in dem Spiele wie ‚Animal Crossing: Wild World‘, ‚Mario Kart DS‘ und ‚Nintendogs‘ veröffentlicht wurden. Ein neues ‚Nintendogs‘ gilt übrigens gar nicht als so unrealistisch, außerdem ist ein onlinefähiges ‚Mario Party‘ für den DS sehr wahrscheinlich.

PC und Multiplattform
War es auf der E3 2005 angesichts der neuen Konsolen noch sehr ruhig um den PC, könnte er in diesem Jahr ein kleines Comeback feiern: Mit Exklusivtiteln wie ‚Enemy Territory: Quake Wars‘, ‚Supreme Commander‘ oder auch ‚Hellgate: London‘ steht den großen Exklusivtiteln der Konsolen wieder etwas Schlagkräftiges gegenüber – auch wenn Electronic Arts mit ‚Die Schlacht um Mittelerde 2‘ nun auch die Echtzeit-Strategiespiele als letztes verbliebenes PC-only-Genre auf die Konsolen bringen will. Und dann gibt es da ja noch die zahlreichen Multiplattformtitel wie ‚Spore‘, ‚Alan Wake‘ oder ‚Prey‘, welche die Herzen der Spieler höherschlagen lassen. Was werden wir wohl von den noch auf der vergangenen Games Convention in Leipzig groß angekündigten neuen Rollenspielhoffnungen in Los Angeles sehen? Damit ist nicht ein neues Schnippselchen aus ‚Gothic 3‘ gemeint, sondern Titel wie ‚Elveon‘ oder ‚The Witcher‘. Es ist doch ziemlich still um diese überall zu neuen Genre-Hoffnungen hochgeschriebenen Spiele geworden.

Klingt sowieso alles viel zu gut? Nun, realistisch betrachtet, ist es kaum möglich, die E3 des Vorjahres noch zu unterbieten – was in der Breite an Einfallslosigkeit gezeigt wurde, war mehr als traurig. Aber natürlich werden wir auch in diesem Jahr um Sequels, Filmspiele, WW2- und Taktik-Shooter, zum Scheitern verurteilte MMORPGs und ideenlose Klone nicht herumkommen. ‚Tony Hawk‘, ‚Rainbow Six‘ und selbstverständlich große Teile von EAs Line-Up werden schon dafür sorgen. Turbine wird sich derweil anschicken, ’Lord of the Rings Online’ zu verhunzen, nachdem mit ’Dungeons & Dragons Online’ schon eine starke Lizenz versaut wurde. Vielleicht weiß Destination Games ja nun dieses Jahr endlich, was aus ’Tabula Rasa’ eigentlich werden soll? Codemasters wird es besser machen und uns bestimmt den nächsten billigen Schnarchimport aus Asien a la ’RF Online’ vollmundig präsentieren.

Geheimtipps…
Welche Spiele die E3 dominieren werden, ist nahezu klar. Aber sind es nicht die etwas anderen Titel, die uns viel mehr interessieren? Da gibt es zum Beispiel Segas ‚Yakuza‘ für die PlayStation 2, das die Detailliebe von ‚Shenmue‘ mit der Action eines ‚GTA‘ vereinen will. Und weil das Spiel in Japan unter dem Titel ‚Ryu Ga Gotoku‘ bereits veröffentlicht wurde, gibt es gleich vielleicht sogar auch das Sequel zu sehen, das für die PlayStation 3 entwickelt wird. Mit Spannung erwartet die Fachwelt auch EAs Projekte, die in Zusammenarbeit mit Steven Spielberg entstanden sind. Kann der Hollywood-Regisseur den Spielemarkt mit seinen Ideen bereichern? Noch bestehen Zweifel: Bei einem der Spiele soll es sich um eine Art ‚Splinter Cell‘ plus ‚Medal of Honor‘ im Zweiten Weltkrieg handeln…

Schon im Vorjahr sorgte ‚Metronome‘ für Aufsehen, ein Action-Adventure, in dem der Spieler nicht mit Pistolen und Gewehren, sondern mit Klängen kämpft. Angeblich haben die Entwickler endlich einen Publisher gefunden, so dass es auf der E3 endlich Neues von ‚Metronome‘ zu hören geben dürfte. Auch Quantic Dream, die mit ‚Fahrenheit‘ im Herbst ein großartiges Spiel hervorgebracht haben, wollen in Los Angeles etwas Neues zeigen: ‚Fahrenheit 2‘? Sony muss derweil beweisen, ob das im Vorjahr in Videoform präsentierte ‚Eyedentify‘ mehr ist als nur eine Techdemo: Kann sich der Spieler wirklich mit den Spielfiguren unterhalten? Oder gibt es ‚Eyedentify‘ überhaupt nicht? Ganz sicher gibt es ‚BioSource‘, das neue Spiel von Irrational Games, das in der Tradition der ‚System Shock‘-Reihe stehen soll – darauf bin ich besonders gespannt.

… und Gerüchte
Kommen wir zu den Gerüchten. Die gibt es wie immer zahlreich, einige sind aber besonders interessant. Etwa, dass Rockstar ‚GTA 7‘ für PlayStation 3 und Xbox 360 vorstellen wird. Ja, richtig, für beide Konsolen. Angeblich sind die Arbeiten schon weit fortgeschritten, so dass sogar ein Release im Herbst möglich wäre. EA soll mit ‚Lord of the Rings: The White Council‘ ein waschechtes MMORPG für PC, PlayStation 3 und Xbox 360 entwickeln, während Blizzard angeblich ‚StarCraft 2‘ vorstellt. Oder wird es doch ‚Diablo 3‘ sein? Vermutlich wird dann in Wahrheit doch wieder ein langweiliger, x-beliebiger neuer ’World of WarCraft’-Dungeon präsentiert. Aber wenn es Blizzard nicht kann, dann beglückt uns vielleicht NCSoft mit einem neuen ’Diablo’: ’Dungeon Runners’.

Nintendo wiederum lässt auf der Revolution erneut die ‚Pilotwings‘ fliegen und auf dem DS mit ‚Mario Paint‘ die Maler los. Dave Perry könnte mit Shiny nach zwei ‚Matrix‘-Flopps zu seinen Wurzeln zurückkehren und ein neues ‚Earthworm Jim‘ vorstellen. Auch ‚Shadowrun‘ soll auf der Xbox 360 wiederauferstehen. Square Enix wird angeblich ein nahezu fertiges ‚Final Fantasy 13‘ für die PlayStation 3 zeigen, Bethesda ‚Fallout 3‘ präsentieren. Und dann gibt es da ja noch ‚Duke Nukem Forever‘ – dass 3D Realms endlich wieder etwas zeigen wird, gilt als sehr wahrscheinlich. In rund einem Monat wissen wir mehr. Endlich…

Sega – Obsidian werkelt an neuem Multi RPG

Laut eigener Aussage Obsidian soll sich das Spielestudio, welches zuletzt hauptsächlich an Fortsetzungen arbeitete, mit Sega eine Zusammenarbeit eingegangen sein, um ein großes Rollenspielprojekt zu starten, welches sich für alle Next Generation Konsolen (PS3 sowie XBox 360) als auch für den PC bahnbrechend erweisen wird. Jedoch wurde bisher weder über Spielinhalt, Name oder sonstiges mehr preisgegeben.

Lionhead Studios – Von Microsoft geschluckt ?

Nachdem Peter Molyneux, Entwickler von Klassikern wie Populus und Black & White schon im letzten Monat einen offiziellen Termin absagte, woraufhin sich die Gerüchte verdichteten dass ein Preiskampf um seine Spieleschmiede entstanden sei, wiederholte sich diese Art der Absage nun auch für die Game Developers Conference.

Diverse Medien spekulieren nun darüber, dass Molyneux schon in den letzten Verhandlungen mit Microsoft stehe.. aber wie immer bei MS ist bis zuletzt nichts offiziell bekannt.

Tim Schafer im Interview

Tim Schafer galt bei vielen Adventure-Fans als Genie, doch auf dem Höhepunkt seiner Karriere tauchte er – wie schon Ron Gilbert vor ihm – plötzlich ab. Sieben Jahre mussten treue Fans auf sein neues Spiel warten, doch das Warten auf ‚Psychonauts‘ hatte sich gelohnt. Wir sprachen mit Schafer unter anderem über den Europa-Launch und das Feedback der Fans.

Tim, du hast den Europa-Launch von Psychonauts in den letzten Wochen ja schon auf deiner Website verfolgt. Wie zufrieden bist du damit, wie sich Psychonauts hier schlägt?

Wie haben so tolles Feedback von den europäischen Fans bekommen, das war wirklich sehr aufmunternd. Sie haben so geduldig darauf gewartet, dass eine PAL-Version des Spiels erscheint. (Naja, überwiegend geduldig. Zugegeben, es gab da ein paar ungeduldige Briefe. Aber gut, das war auf seine eigene Weise schön.) Und jetzt, da die PAL-Version erhältlich ist, haben sie uns wie verrückt Bilder und E-Mails geschickt. Ich liebe es.

Obwohl Psychonauts etliche GOTY-Awards gewonnen und gute Reviews bekommen hat, hat es sich zumindest in Nordamerika wohl nicht so gut verkauft. Wie erklärst du dir das? Wurde es falsch beworben oder ist es einfach zu „anders“?

Wir haben wirklich großartige Reviews bekommen und auch viel positive Stimmung von den Spielern aus den Foren. Die Verkäufe sind ein bisschen ein Mysterium, aber wir haben es geschafft, eine engagierte und passionierte Fan-Community zu erreichen, die sehr unterstützend und lautstark war. Ich bekomme noch immer E-Mails von Leuten, die das Spiel jetzt erst entdecken – sogar hier in den Staaten –, und es ist schön, von ihnen zu hören.

Majesco, euer nordamerikanischer Publisher, musste einen Teil seines Geschäfts vor ein paar Wochen dichtmachen. Kann ein Unternehmen, das vorwiegend Titel wie Psychonauts veröffentlicht, auf dem heutigen Markt nicht überleben? Wenn ja, wie ergeht es Double Fine?

Oh, klar, es ist möglich, mit Spielen wie Psychonauts Geld zu verdienen. Es ist nur viel einfacher, etwas anderes zu machen, und deshalb bleiben viele Publisher bei ihren sicheren Nummern. „Warum sollen wir es riskieren?“ ist für sie eine natürliche Frage. Ich verurteile sie eigentlich nicht dafür, denn für Double Fine kennen wir die Antwort darauf. Warum riskieren wir es? Weil das unser Ding ist, originelle und einzigartige Spiele zu machen. Es ist es nicht wert für mich, weniger als das zu machen.

Was glaubst du, hat sich in den letzten Jahren verändert? Warum haben sich Spiele wie Day of the Tentacle oder Full Throttle vor ungefähr zehn Jahren gut verkauft, aber heute würde sich keiner mehr für sowas interessieren?

Ihr solltet beizeiten mal einen Blick auf die Adventure-Community werfen. Es gibt haufenweise Fans, die sich sehr für Adventures interessieren. Ich glaube, es gibt sogar mehr passionierte und enthuasiastische Fans als wir in den alten Zeiten hatten. Aber der Rest der Industrie ist inzwischen einfach so viel größer. Andere Spiele sorgen einfach für viel mehr Aufsehen. Aber natürlich ist keiner von uns Jahr für Jahr an dem Gleichen interessiert. Ich mag nicht die gleiche Musik wie in den frühen 90ern, also warum sollte ich die gleichen Spiele mögen? Andererseits mag ich viel von der Musik, die ich Mitte der 80er gehört habe, also laufen diese Dinge vielleicht in 20-Jahres-Zyklen ab.

Wäre das Gameplay von Psychonauts in einem anderen Setting bzw. einer anderen Story möglich gewesen? Oder siehst du das als untrennbar an?

Ich denke, die beiden sind definitiv miteinander verflochten, aber ich glaube auch, dass man jede beliebige Story mit mehreren verschiedenen Spielarten erzählen kann. Aber wenn sie sich nicht gegenseitig unterstützen, dann funktioniert die ganze Sache natürlich nicht.

Woher holst du überhaupt deine ganzen verrückten Einfälle? Was ist deine Inspiration?

Ich weiß nie, wie ich diese Frage beantworten soll, weil ich selbst die Ideen gar nicht so verrückt finde. :)

Gibt es etwas, das du bei der Entwicklung von Psychonauts lieber anders gemacht hättest?

Nun, wenn ich es noch einmal machen müsste, dann gäbe es natürlich etliche Sachen, die ich anders gemacht hätte – aber das weiß ich nur, weil wir schon einmal den Entwicklungsprozess durchlaufen haben. Man kann eine Lehrphase nicht bereuen, nicht wahr? Ich bin glücklich, dass wir diesen Teil überlebt haben.

Was macht Double Fine im Moment? Habt ihr schon mit der Entwicklung eines neuen Spiels begonnen?

Ja, wir arbeiten derzeit an etwas Brandneuem. Es ist sehr aufregend, aber noch ist nichts angekündigt, darum kann ich leider nicht mehr sagen als das.

Bist du von den Next-Generation-Konsolen beeindruckt?

Ich habe endlich eine Xbox 360 ergattert und ich muss sagen: Ja. Ich meine, bessere Grafik, das ist klar. Aber was mich wirklich beeindruckt hat, ist eher die Connectivity der Konsole. Ich hätte nicht gedacht, dass es mir so Spaß macht, Spiele herunterzuladen, meine eigene Musik abzuspielen und die Scores meiner Freunde in ‚Geometry Wars‘ nachzugucken. Aber es macht mir so viel Spaß! Ich denke, das eröffnet viele spannende Möglichkeiten.

Eine Frage zum Schluss: Ron Gilbert soll sich ab und zu bei Double Fine aufhalten. Besteht die Chance, dass ihr irgendwann zusammen an einem Projekt arbeitet?

Klar! Ich meine, man weiß nie. Ron und ich denken oft zusammen über Spiele nach. Wenn sich eine Möglichkeit für uns auftun würde, zusammen an einem Spiel zu arbeiten, dann wäre das sicher ein großer Spaß. Jetzt müssen wir nur noch einen ‚Monkey Island‘-Fan mit ein paar Millionen Dollar finden und es geht los! :)

Tim, vielen Dank für das Gespräch!